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1. Geschichts-Cursus für die mittleren Klassen der Gymnasien und Realschulen - S. 71

1865 - Eisleben : Reichardt
71 -- Der vor Jerusalem von Vespasian zurückgelassene Sohn Titus vollendet 70 Die Eroberung Jerusalems x) In der Stadt selbst wilde Parteiungen und schreckliche Hrmgersnoth. Endlich Erstürmung der Stadt, der Tem- pel verbrannt. Ueber eine Million Juden waren in die-- sem Kriege umgekommen, viele Tausende gefangen, y) Be- ginnende Zerstreuung des jüdischen Volkes über die ganze Erde. 79 81 Titus- Die Liebe und Wonne des Menschengeschlechts. B Doch große Unglücksfälle: Feuersbrunst und Pest in Rom. 79 Herculanum und Pompeji durch einen Ausbruch des Vesuv verschüttet. 171 l fand man beim Graben eines Brunnens die ersten Spuren von Herculanum; jetzt steht der Flecken Por» tici darüber. Die Ausgrabungen von Pompejisehr wichtig für genaue Kenntniß des Alterthums. (Herrliche Wandmalereien.) 81—96 Domitianus Zwar des Titus Bruder, doch von grausamem Charakter. Er schließt einen schimpflichen Frieden mit Decebalus, dem Könige von Dacien, a) triumphirt aber doch. Läßt sich als Gott verehren.b> Zweite große Chri- stenverfolgung; der Apostel Johannes nach Patmos verbannt. Auf Anstiften seiner von ihm bedrohten Gemahlin wird Domitian vom Anführer der Leibwache ermordet. 96—98 Nerva Schon bejahrter Senator, wird durch die Verschworenen Kaiser, regiert mild, adoptirt den Spanier M. Ul Pius Trajanus, stirbt schon nach 16 Monaten. 98—117 Trajanus. Ein guter Kaiser.«) Macht Dacien, Armenien und Mesopotamien zu römischen Provinzen, stirbt nach glücklichem Kriege gegen die Parther in Cilicien. Er er- baute das prächtige forum Trajani. Die Trajanssäule (109 Fuß hoch) noch vorhanden. x) Zum Andenken daran der noch wohlerhaltene Triumphbogen des Titus errichtet. y) Darunter der in einer Höhle gefangene jüdische Geschichtsschreiber Josephus. z) Sein berühmtes „Diem perdidi! "pflegte er wann auszurufen? a) Oestl. Ungarn, Siebenbürgen, Moldau und Wallachei. d) „Unser Herr und Gott befiehlt." c) „Herrsche glücklicher, als Augustus, und besser, als Trajanus."

2. Geschichts-Cursus für die mittleren Klassen der Gymnasien und Realschulen - S. 90

1865 - Eisleben : Reichardt
90 Kaaba, nimmt sich seiner an. Handelsreisen. Wittwe Kadidscha. Neue Religion Islam, d. i. gläubige Erge- bung; die Anhänger Moslemin, d. i. Gläubige. „Es gibt nur Einen Gott, und Muhamed ist sein Prophetbo) Am 15. Juli 622 Flucht von Mecka nach Medina (Hedschra, mohamedanische Zeitrechnung«. 66lj Erobe- rung von Mecka, 63! Angriff gegen das byzantini- sche Reich, 632 Tod Muhameds, sein Grab in Medina. Der Koran, d. i. Schrift. Sekten der Schiiten (Aliten) und Snuiten. Die ersten Kalifen (d. i. Statthalter) waren A-bu Be kr (Schwiegervater des Propheten) und Omar. Die- ser eroberte Palästina, Syrien und Persien, wäh- rend sein Feldherr A m r u A e g y p t e n unterwarf, ä) Bald wurde auch Afrika's Nordküste erobert. 711 Tarik setzt nach Spanien über,,wo ein maurisches Reich gegründet wird. Gibraltar — Gebet al Tarik, d. i. Fels des Tarik. Der Westgothenkönig Roderich verliert die «L-chlacht bei Lerez de la Frontera, Mnsa vollendet die Erobe- rung Spaniens. Nur in den astliri scheu Gebirgen be- hauptet sich ein kleines westgothisches Reich. Lon hier ans kämpften die Christen fortwährend gegen die Mauren und entrissen ihnen eine Provinz nach der andern e); aber erst 1492 ging die letzte maurische Besitzung, Granada, an Ferdinand den Katholischen verloren. 732 Karl Martell schlägt die Araber bei Poitierö. Dagobert 1. beherrschte eine Zeit lang das ganze fränkische Reich, überließ aber die Regierung (622) dem Major dornus Pipin von Landen. Nach ihm theilte sich wieder das Reich in Austrasien, Neustrien und Burgund. Sein Enkel Pi Pin von Heristal ward (687) durch den Sieg bei Testri Major dornus über das ganze Reich. Dessen Sohn Karl Martell (d. i. Hammer) befestigte und erweiterte diese Herrschaft, nannte sich dux et prin- ceps Francorum und kämpfte glücklich gegen Friesen, Ale- inannen und Baiern. Als die Araber unter Abderrahman mit 400000 Mann von Spanien aus in Frankreich einsielen, schlug er sie iw c Moses und Jesus betrachtete M. als seine Vorgänger. d) Die angeblich auf Omars Befehl erfolgte Verbrennung der großen Bibliothek zu Alexandria beruht wahrscheinlich auf Sage. e) In diesen Kämpfen zeichnete sich im 11. Jahrhundert Don Rodrigo von Vivar (genannt der Cid) aus.

3. Die weltgeschichtlichen Kämpfe des Altertums - S. 248

1890 - Gotha : Perthes
248 Reitern und berittenem Fußvolk eilte Alexanber des Nachts durch die wasserlose Heibe, wobei manche seiner Krieger ermattet liegen blieben. Da sah man bei Tagesanbruch die zerstreute, unbewehrte Karawane der Hochverräter, auf welche Alexanber lossprengte. Schrecken ergriff die Verräter, welche mit wildem Jammergeschrei auseinanber stoben. Nur wenige versuchten Widerstand, die anbetn flohen, Darms im Wagen in ihrer Mitte, um ihn herum seine Verräter. Wie die Macebonier sich mehr und mehr näherten, weil die Reiter schneller vorwärts kamen als der Wagen, wollten sich die Satrapen ihres Gefangenen entlebigen und sich vor etwaiger Strafe sichern, fielen über den wehrlosen Darius her, burchbohrten ihn mit Schwertern und Speeren und jagten dann nach verschiedenen Seiten bavon, inbein sie den sterbenben König auf der Lanbstraße liegen ließen. Bald barauf kam Alexanber heran, fanb aber nur die Leiche des Königs, welche er mit seinem Purpur bebeckt haben soll. Was man sonst noch erzählt, ist Sage, daß z. B. ein mace-bonischer Reiter, im Helm in der Wüste dem schmachtenben Alexanber Wasser gebracht habe, was aber Alexanber nicht an-nahm, weil seine Leute den Mut verlieren würden, wenn er allein trinke! Da sollen seine Begleiter jauchzenb ausgerufen haben: „Führe uns, wohin du willst! Wir sind nicht ermattet, wir bürsten nicht und sinb nicht sterblich, so lange bu unser König bist!" Alexanber stanb nun am Elbrusgebirge, bessen Pässe zum Kaspischen Meere, nach Iran und Turan führten. Das Gebirge war btcht bewalbet und schluchtenreich, dazu von kriegerischen Völkern bewohnt, welche Alexanber jeboch balb zur Unterwerfung zwang. Zugleich begann der Spartanerkönig Agis mit 20000 Mann offenen Ansstanb, ba er auf griechische Hilfe und persisches Gelb rechnete; boch schnell eilte Antipater mit 40 000 Kriegern herbei und schlug die Spartaner bei

4. Lehrbuch der Europäischen Staatengeschichte für Schulen - S. 131

1794 - Gotha : Ettinger
\ Ix. Italien. 131 ix. Italien. A. Allgemeine Geschichte desselben. 1. Italien wird größtentheils von deutschen Völkern unterjocht. Westgothen unter dem Manch bis 412. Heruler unter demodoacher 476. Ostgvthen unter Dietrich dem Großen 495. Residenz zu Ravenna. Griechische Kaiser seit 552. Die Ostgothett wurden vom K. Iustinian verdrängt. Exar- chen zu Ravenna. Longobarden seit 56z. Ursprung der neuern Italiener und ihrer Sprache. 2. Italien kömmt unter die Herrschaft der Ca- rolinger. Schon Pipin bekriegte die Longobarden, und 7^4 nahm ihnen das Exarchat weg. Karl der Große zwang den longobardischendie- 771 trich, ein Mönch zu werden. Auch stellte er die abendländische Kaiserwürde wieder her. Nach Karls Tode wurde sein Enkel Bernhard 814 König von Italien. Diesem ließ sein Onkel Kaiser Ludwig der Fromme die Augen aus- 8l7 stechen. Durch den Vertrag zu Verdun wurde Italien 84z dery ältesten Sohne Ludwigs des Frommen, dem Kaiser Lothar, zu Th?il. Dieser hatte I - wie-

5. Kleine Geschichte von Ostfriesland für die Schule und das Haus - S. 35

1826 - Emden : Woortman
Kreuzzüge der Friesen rc. 35 9. Rreuzzüge der Friesen nach dem heiligen Lande. Schon dem ersten Kreuzzuge der Deutschen im Jahr 1097, unter Anführung des Herzogs von Lothringen, Gottfried von Bouillon, wohnten viele Friesen bei. Ein gcwister Eelkc Lyaukma war zuerst General über 3000 Mann friesischer Kreuzfahrer, dann nach der Eroberung von Nicaa sogar zum Kommandanten die- ser Stadt ernannt. Auch Jerusalem half er mit ero- bern. Das Glück und der Ruhm der Friesen mun- terte viele ihrer Landsleute auf, ihnen in das heilige Land zu folgen. Unter ihnen kommen schon die noch heutiges Tages in Lstfricsland vorhandenen Namen Kam minga und Okkinga vor. — Gegen das En- de des zwölften Jahrhunderts nahmen die Friesen wie- derum Theil an Den Zügen nach Palästina. In Ver- bindung mit den Danen rüsteten sie 50 Schiffe aus und vereinigten sich mit den Flotten der Holländer und Flandcrcr, richteten aber nichts aus. Bedeuten- der war der zu Anfang des dreizehnten Jahrhunderts unternommene Krcuzzug. Eine große Menge von Menschen, sogar ganze Schaarcn von Weibern, auf allen Sceküstcn der friesischen Provinzen, ließen sich von dem geistlichen Schwindel bcthören und sich mit dem Kreuze zeichnen. Die friesische Krcuzflottc bestand aus achtzehn Segeln. Schon in Spanien eroberten und plünderten sie einige von Mauren bewohnte Städ- te. Der Ruf von ihrer Grausamkeit ging ihnen voran nach Aegypten. Hier eroberten sie die Stadt Dami- ctte, die sie aber in dem mit dem Sultan geschloffe- nen Frieden wieder zurückgcben mußten und also nichts gewonnen hatten. Verdrießlich darüber suchte der Pabst bald einen neuen Kreuzzug zu erregen. Die Bremer

6. Neuer christlicher Kinderfreund - S. 43

1861 - Eisleben Leipzig : Klöppel G. E. Schulze
43 und sie hatten von Neuem das Blut der Jünger Jesu Christi vergossen; da ging denn endlich nach 40 Jahren in schreck- liche Erfüllung, was der Herr dieser sündigen Stadt ge- weissagt hatte (Luc. 19, 43. 44.). Je mehr die Verblende- ten dem Evangelio widerstrebten, desto höher stieg auch das Verderben unter ihnen; eine namenlose Lasterhaftigkeit er- griff alle Stände, jedes Geschlecht und Alter; alle Bande der bürgerlichen Ordnung löseten sich; ein Geist der wilde- sten Empörung that sich überall hervor, der durch eine Menge von Betrügern, deren Jeder sich für den Messias ausgab, stets aufs Neue angefacht wurde. Das gab den Römern, welche Oberherren des Landes waren, eine willkommene Ver- anlassung zu den schrecklichsten Bedrückungen. Diese ver- mehrten nur den Ingrimm des Volkes; hell loderte überall die Flamme des Krieges auf. Vergebens hatten schon meh- rere Feldherrn mit Strömen von Blut den allgemeinen Auf- ruhr zu dämpfen gesucht; da endlich erschien der Römer Ti- tus vor den Mauern Jerusalems. Es war gerade Ostern, und fast drei Millionen Menschen waren zur Feier des Fe- stes versammelt. Diese Alle wurden in der Stadt einge- schlossen, denn der römische Feldherr ließ rings um sie her, wie der Herr vorhergesagt hatte, eine Wagenburg, und zu- letzt sogar eine förmliche Mauer aufführen, damit Niemand entrinnen möchte. Wiederholte Aufforderungen zur Über- gabe der Stadt, welche der menschenfreundliche Titus an die Belagerten ergehen ließ, wurden mit Hohn zurückgewie- sen. Es begann in der Stadt nun aber ein Elend, wie es menschliche Worte nicht auszusprechen vermögen; auf eine entsetzliche Weise wütheten darin der Krieg, der Hunger und die Pest. Gemeinsame Noth pstegt sonst auch die Her- zen der rohesten Menschen zu verbinden; hier führten die Partheien im blutgierigsten Hasse einen unmenschlichen Ver- nichtungskrieg gegen einander, nur darin unter sich einig, daß sie den Römern die Stadt nicht übergeben wollten; und wer auch nur einen Versuch zur Flucht machte, entging ihrer grausamen Rache nicht. Dabei durchzogen sie in räuberischen Haufen die Stadt, erbrachen die Häuser, raubten die vorhandenen Vorräthe; fanden sie Widerstand, oder keinen Vorrath, so stießen sie Väter und Mütter nie- der, spalteten das Haupt des lebenssatten Greises, wie des unmündigen Kindes, durchwühlten die Leichname der Getöbteten, und rissen die noch unverdaute Speise heraus, oder, erprobten zu ihrem unmenschlichen Vergnügen unter

7. Neuer christlicher Kinderfreund - S. 45

1861 - Eisleben Leipzig : Klöppel G. E. Schulze
45 der Tempelberg wie von einem Flammenstrome übergössen; vergebens gebot der Feldherr, die Flamme zu löschen; mit gezückten Schwertern stürzten wüthend die Krieger auf ihre gewisse Beute; von den Stufen des Tempels und Altars strömte das Blut, und schwemmte die Leichname herab. Furchtbar mischte sich der Freudcnruf der Sieger in das be- täubende Geheul der Ueberwundencn, in das Sausen der zehrenden Flamme und den Donner der zusammenstürzenden Steine, in das Gekrach der Riegel und Sessel, welche die Priester im letzten Kampf ergriffen und wüthend unter die Römer schleuderten, ehe sie den Geist aushauchten. 1,000,000 Menschen hatten ihr Grab unter den Trümmern des Tem- pels und der Stadt gefunden; und was der Herr vorher- gesagt, war erfüllt, es war kein Stein auf dem andern ge- blieben. Das war das furchtbare Gericht, welches über Diejeni- gen kam, welche den Sohn Gottes, der durch so vieler Pro- pheten Stimme ihnen vorherverkündigt war, der zuletzt selbst zu ihnen so milde geredet, in frechem Trotze verworfen hat- ten, — ein erschütterndes Warnungözeichen für alle Men- schen aller Zeiten, die ihm und seinem Evangelium wider- streben ! Aber was Jene durch das Uebermaaß ihrer Sünden verschuldeten, ward in der Hand des unerforschlich weisen Gottes doch wieder eine Quelle des Segens für die junge Kirche, welche an der Stelle des zerstörten Tempels als das Haus sich auferbauen sollte, worin der Herr hinfort wohnen wollte. Biele Juden, welche ihre Hoffnung noch immer auf ihre alten Heiligthümer gesetzt hatten, wandten sich ihr zu, da sie den Tempel in Trümmern sahen, und die Christen aus dem Judenthume, welche sich von diesem noch immer nicht ganz hatten trennen können, wurden nun überzeugt, daß sie allein ihr Heil in Dem suchen müssen, der Alles neu macht; und reiner, freier und herrlicher wuchs und blühete von nun an die Gemeinde des Herrn, und erst, als der jü- dische Tempel nicht mehr war, ging in vollkommene Erfül- lung das prophetische Wort, daß die Herrlichkeit des andern Hauses größer sein sollte, als die des ersten. 8. 3., Die Zeit der Verfolgung und ihr Ende. Der Herr Jesus hatte zu seinen Jüngern gesagt: „Der Knecht ist nicht größer, als sein Herr. Haben sie mich ver- folgt, so werden sie euch auch verfolgen" (Joh. 15, 20,). Es konnte nicht anders sein. Ein Jünger Jesu hat zwar

8. Neuer christlicher Kinderfreund - S. 48

1861 - Eisleben Leipzig : Klöppel G. E. Schulze
48 Zeit mit der einen Seite am Feuer gelegen war, sagte er: „Man wende mich um, ich bin auf der einen Seite genug gebraten." Nachdem man ihn gewendet hatte, blickte er gen Himmel, betete für die Einwohner von Rom und gab den Geist auf. Nicht geringere Standhaftigkeit bewiesen auch Weiber. Blandina, eine Sclavin, von zartem schwächlichen Kör- per, wurde vom Morgen bis an den Abend mit allen Arten von Martern so gepeinigt, daß endlich die Peiniger selbst gestanden, sie wüßten keine neue Qual mehr anzuwenden, und sie begriffen nicht, wie sie noch leben könne, denn ihr ganzer Leib war überall geöffnet und zerrissen. Und doch blieb sie bei dem Bekenntniß: „Ich bin eine Christin, und das Böse, was man den Christen nachsagt, ist Verleum- dung." Endlich sollte sie den wilden Thieren vorgeworfen werden. Mit Freuden, wie zu einem Hochzeitmahle, ging sie dem Tode entgegen. Sie wurde in ein Netz gesteckt und einem wilden Stiere Preis gegeben, der sie mit den Hör- nern hin und her schleuderte, bis sie den Geist aufgab. Wenn auch äußerlich nicht so martervoll, doch innerlich desto furchtbarer war der Kampf, den Perpetua zu bestehen hatte. Sie war eine junge zwei und zwanzigjährige Frau, und weil sie Christum nicht verleugnen wollte, hatte man ihr den Säugling schon von der Brust gerissen. Und nun trat auch der Vater, ein Heide, zu ihr in den Kerker und sprach: „Habe Mitleid, meine Tochter, mit meinen grauen Haaren, mit dem Kinde, das dich nicht überleben kann. Laß dich erweichen und opfre den Göttern." Dann küßte er ihr die Hände, warf sich ihr zu Füßen, nannte sie nicht mehr seine Tochter, sondern seine Gebieterin über sein Schicksal, und beschwor sie, seinen Bitten Gehör zu geben. Und doch wi- derstand sie denselben um Deß willen, der gesagt hat: „Wer mich nicht mehr liebt, als Vater und Mutter und Weib und Kind, ist mein nicht werth," und empfing geduldig den To- desstoß von der Hand des Henkers, nachdem eine wilde Kuh, der sie vorgeworfen war, ihre Kräfte grausam an ihr ver- sucht hatte. Auch Kinder sollten ein Zeugniß davon geben, welche da sei die Kraft des Glaubens in denen, die dem Herrn treu sind. Cyrillus, ein zarter Knabe, war bereits von seinem Vater verstoßen worden, weil er nicht aufhören wollte, den Namen Christi anzurufen. Nun ward er vor den Rich- ter geführt, und Dieser sprach gütig: „Mein Kind, ich will

9. Bilder aus dem Deutschen Reiche - S. 48

1890 - Gotha : Behrend
48 Bilder vom deutschen Rhein. Vom Johanniskäferlichen lautet ein Volksreim: '8 fliejt e fyri's mannet rum, iwwer hauj (Haag) un hecke, het e guldi's ladernel, drum kann si's uidd verstecke. Fyri's mannet uffm bauj, gib merr dien ladernel au! Vom Mann im Monde singt man: Wellemännle im mond, guck e bissei erunter! Guck in alli stuewwe 'nien, gell (gelt) es nimmt di wunder? Wirf dien leiterle 'era grattel driwwer 'nunter, vorne 'ra, hinte 'ra, iwwer all! stange; wenn du mit spiele witt, muescb mer's Lifsele fange. Das Erwachen und die Entwickelung des städtischen Lebens und Geistes hat früh dem deutschen Elsaß seine eigentümlichen Vorzüge ver- liehen. Aber das Bild, welches frühere Jahrhunderte von den städtischen Verhältnissen zeigen, ist in neuerer Zeit gänzlich verändert. Es mag Wunder nehmen, auch in diesem Lande einer so ausge- dehnten Zerstörung der Denkmäler der alten Zeit zu begegnen, da es doch in den Zeiten, wo die Franzosen die Pfalz verwüsteten, wo sie am Rhein, dem Neckar, der Mosel, der Nahe und der Lahn so zahlreiche Burgen und Städte zerstörten, von Kriegsstürmen frei war. Aber manches war fchon während der elsässischen Landesfehden, im Bauern- kriege und dann im dreißigjährigen Kriege gefallen, und eine unzählige Menge vou Kunstdenkmälern aller Art erlag dem rasenden Vernichtungs- triebe der französischen Revolution. Vom Jahre 1793 an haben die Franzosen im Elsaß mit einer Wut, die uur der Haß gegen die Zeugen der alteu deutschen Kultur des Landes erklärt, Burgen zerstört, Kirchen geschändet, Bildwerke und Malereien vernichtet, geschichtliche Denkzeichen getilgt. Man wähne nicht, in den alten Reichsstädten noch jetzt den Glanz und die Kunst alter Zeiten zu finden, in den alten Kirchen und Klöstern noch jetzt jene Fülle von Gemälden und Bildwerken anzutreffen, die frommer Sinn einst hier gestiftet. Wo ist die stolze, herrliche Kaiser- bürg hin, welche die Hohenstaufen zu Hagenau gebaut, über deren Thor die gewaltigen Männer demutsvoll geschrieben hatten: „Gott die Ehre?" Weithin über die Wipfel des Reichswaldes hinaus schaute d.r Kaiseraar; in kostbarer Kapelle waren die Kleinodien des Reichs niedergelegt, und in den prächtigen Hallen eines Friedrich Ii. fanden Dichtung und Kunst, Musik und Gelehrsamkeit Pflege und Ehre. Die Wogen der Zeit waren über- dies Schloß, nicht ohne ihre Spur zurückzulassen, dahingestürmt, doch stand es noch herrlich da, als im Jahre 1678 der französische Marschall Creqni die Feuerbrände an die deutsche Reichsstadt Hagenau legen ließ. Die Trümmerhaufen der Burg, die das Feuer nicht gänzlich verzehren

10. Bilder aus dem Deutschen Reiche - S. 354

1890 - Gotha : Behrend
354 Bilder aus dem norddeutschen Gebirgslande, geblich dem Götzen Krodo in der Nähe der Harzburg dargebrachten Opfern als Altar gedient hatte, ist in das Reich der Märchen zu ver- weisen." Hiermit läßt sich recht wohl die Nachricht vereinigen, daß dieser Altar von der Kaiserin Theophanie, Ottos Iii. Mutter, eiuer Kirche iu Goslar verehrt sei.*) Ohne Zweifel ist es der „goldene Altar", der an gewissen Festen enthüllt wurde. Sonst enthält die Halle noch die steinerne Umfassung des Kaiser- stuhles, Säulen aus der Krypta, Teppiche aus der Zeit der Früh- renaissanee, Grabsteiue aus Schieser und Sandstein, Altarschreine und dergl. Aus der Höhe des Kaiserbleekes liegt, die Stadt überragend, das Kaiserhaus, der älteste Prosanbau Deutschlands diesseit des Rheins. Von hier aus konnte Kaiser Heinrich Iii, der Erbauer des Palastes, „die Stadt und seine Lieblings-Schöpsnngen, den Dom und das St. Petersstift, überschauen und über diese hinaus, in der Richtung nach Werla, den Blick in die Ferne schweifen lassen." Im Jahre 1054 wird das Haus, welches iu deu alteu Aufzeich- uungen curtis regalis, domus oder aula regis, domus Caesaris, imperatoris, palatium imperii, kayserhus genannt wird, schon be- wohnt gewesen sein. Als Baumeister sieht man den jungen Kleriker- Benno an, der von Heinrich Iii. aus dem Kloster Hirschau, „jener be- rühmten Architektenschule iu Schwaben", nach Goslar bernsen war, später Dompropst iu Hildesheim ward und als Bischof von Osna- brück starb. Im Jahre 1065 brach Feuer im Kaiserhause aus, doch muß es bald, ehe es erheblicheu Schaden angerichtet hatte, gedämpft sein. Auch der Einsturz, welcher 1132 im Palaste erfolgte, muß keine große Bedentnng gehabt haben. Die noch erkennbaren Spuren eines größeren Brandes, dem namentlich die angrenzenden Kaisergemächer zur Beute sielen, werden ans dem Jahre 1829 herrühren. Welche Erinnerungen werden angesichts dieser ruhmreichen und ehrwürdigen Stätte wach! Hier bedrängten Heinrich Iv. die auf- ständischen Sachsenfürsten, hier schmolz ein Blitzstrahl das Schwert über dem ruhig schlummernden Heinrich V., hier wurden bis zum Tode dieses Kaisers (1125) nicht weniger denn 23 glänzende Reichs- und Hoftage abgehalten. 10 deutsche Könige und Kaiser haben hier gewohnt. Konrad Iii. entsetzte hier 1138 Heinrich den Stolzen seiner Lande, Friedrich I. belehnte hier 1157 seinen Vetter Heinrich den Löwen mit den Harzforsten, Pfalzgraf Heinrich überreichte hier 1219 dem Kaiser- Friedrich Ii. die Reichsinsignien. Von 1050—1253 ist das Kaiserhaus so eug mit der Reichsgeschichte verwachsen, daß es unmöglich ist, alle seine Beziehungen zu dieser in kurzen Worten auch nur anzudeuten. *) Nicht unerwähnt soll hier bleiben, daß der verstorbene Geheime Rat von Quast, Konservator der Altertümer in Preußen, den Krodoaltar für einen heidnischen Opferaltar hielt, der durch die Völkerwanderung hierher verschleppt wurd
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