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1. Die weltgeschichtlichen Kämpfe des Altertums - S. 155

1890 - Gotha : Perthes
155 drei große Straßen in die Byrsa, den Sitz des Reichtums und der alten Kaufrnannsfarnilien. Hier waren die Häuser sieben bis acht Stock hoch und mit einem platten Dache versehen. In diesem Stadtteil erhob sich ein rasender Kampf. Haus für Haus wurde verteidigt und erst nach vielem Blutvergießen erobert. Man durchbrach die Mauern und kämpfte von Zimmer zu Zimmer, dann von Stockwerk zu Stockwerk bis hinaus aufs platte Dach, wo man Bretter oder Balken über die Straße nach dem gegenüber stehenden Hause legte, um dort den Kampf fortzusetzen. Bei diesem verzweifelten Widerstände kamen die Römer nur langsam vorwärts, behielten aber die Oberhand. Denn in der Stadt herrschte furchtbare Hungersnot, man nährte sich bereits von Leichen, wollte aber trotzdem von Übergabe nichts wissen, auch hatte Hasdrubal an römischen Gefangenen solche Grausamkeiten verübt, daß von Übergabe nicht die Rede sein konnte, weil die Römer alsdann würden Rache genommen haben. Nachdem die Römer in tagelangen mörderischen Kämpfen unter vielem Blutvergießen einen Teil der Altstadt erobert hatten, ergriffen sie ein anderes Mittel, dem Gemetzel ein Ende zu machen. Sie zündeten die eroberten Häuser an, und da die Karthager vor den Flammen zurückwichen, folgten ihnen rasch die Römer, rissen die Häuser nieder und errichteten aus der ungeheuren Schuttmasse einen Wall gegen die Mauer und Citadelle. Dabei begingen sie, wie der Augenzeuge Polybius berichtet, unglaubliche Grausamkeiten, weil der heftige Widerstand der Karthager sie in Wut brachte. Denn sie begruben absichtlich Verwundete und Lebende unter dem Schutt. Auf diese Weise drangen die Römer in die Altstadt ein, wo nun jeder sein Leben zu retten suchte. Da kamen Priester flehend mit Wafsenstillstandszeichen und baten um das Leben, was Säpio jedem der Herauskommenden

2. Die weltgeschichtlichen Kämpfe des Altertums - S. 248

1890 - Gotha : Perthes
248 Reitern und berittenem Fußvolk eilte Alexanber des Nachts durch die wasserlose Heibe, wobei manche seiner Krieger ermattet liegen blieben. Da sah man bei Tagesanbruch die zerstreute, unbewehrte Karawane der Hochverräter, auf welche Alexanber lossprengte. Schrecken ergriff die Verräter, welche mit wildem Jammergeschrei auseinanber stoben. Nur wenige versuchten Widerstand, die anbetn flohen, Darms im Wagen in ihrer Mitte, um ihn herum seine Verräter. Wie die Macebonier sich mehr und mehr näherten, weil die Reiter schneller vorwärts kamen als der Wagen, wollten sich die Satrapen ihres Gefangenen entlebigen und sich vor etwaiger Strafe sichern, fielen über den wehrlosen Darius her, burchbohrten ihn mit Schwertern und Speeren und jagten dann nach verschiedenen Seiten bavon, inbein sie den sterbenben König auf der Lanbstraße liegen ließen. Bald barauf kam Alexanber heran, fanb aber nur die Leiche des Königs, welche er mit seinem Purpur bebeckt haben soll. Was man sonst noch erzählt, ist Sage, daß z. B. ein mace-bonischer Reiter, im Helm in der Wüste dem schmachtenben Alexanber Wasser gebracht habe, was aber Alexanber nicht an-nahm, weil seine Leute den Mut verlieren würden, wenn er allein trinke! Da sollen seine Begleiter jauchzenb ausgerufen haben: „Führe uns, wohin du willst! Wir sind nicht ermattet, wir bürsten nicht und sinb nicht sterblich, so lange bu unser König bist!" Alexanber stanb nun am Elbrusgebirge, bessen Pässe zum Kaspischen Meere, nach Iran und Turan führten. Das Gebirge war btcht bewalbet und schluchtenreich, dazu von kriegerischen Völkern bewohnt, welche Alexanber jeboch balb zur Unterwerfung zwang. Zugleich begann der Spartanerkönig Agis mit 20000 Mann offenen Ansstanb, ba er auf griechische Hilfe und persisches Gelb rechnete; boch schnell eilte Antipater mit 40 000 Kriegern herbei und schlug die Spartaner bei

3. Lehrbuch der Europäischen Staatengeschichte für Schulen - S. 49

1794 - Gotha : Ettinger
49 ' Iii. Frankreich. erklärte«/ wurde voll den Engländern als r4zr eine Hexe verbrennt. Karl vn söhnte sich hierauf mit dem Herzoge 1435 von Burgund durch einen für den Icbteru sehr vortheilhaften Vergleich aus. Karls Feldherren nahmen den Engländern alles, außer Calais, weg. Karl schränkte die päbstliche Macht ein, und st. 1461 vergrößerte hingegen die seinige. Ordon- narr;-Compagnien und Freyschützen. Auflagen ohne Bewilligung der Stande. Parlament zu Toulouse. Frankreich bestrebt sich, einen Theil Ita- liens zu erobern. Der arglistige und despotisch gesinnte Lud- wig Xi strebte nach einer ganz uneingeschränk- ten Macht. Seme Lehnsleute vereinigten sich wider ihn, aber er wüßte ihren Bund listig zu trennen. Karl der Kühne von Burgund arbeitete ihm lebhaft entgegen, und England drvhete. Ludwig schloß hierauf das erste Hülfsbündniß mit den Schweitzern; auch schasste er das fürch- terliche Amt eines Connetable ab. Ludwig vergrößerte das Reich sehr ansehnlich. Nach dem Tode Karls des Kühnen von Bur- 147^ gund bemächtigte er sich nicht nur des Her- rvgthums Bourgoqne, sondern auch der Grafschaft Burgund, des größten Theils von Artois re. K. Maximilian kam jedoch seinem Sohne in Ansehung der Verbindung mit der Marie, der Erbin Karls, zuvor. Durch List brachte Ludwig die Lander des Herzogs 1481 von Anjou, besonders die Provence, an sich. Urbrigens machte er sich durch nützliche Anstal- ten um Frankreich verdient. Sein Eifer für Gerechtigkeit und Polizei). st. t48r & Dr* "

4. Lehrbuch der Europäischen Staatengeschichte für Schulen - S. 131

1794 - Gotha : Ettinger
\ Ix. Italien. 131 ix. Italien. A. Allgemeine Geschichte desselben. 1. Italien wird größtentheils von deutschen Völkern unterjocht. Westgothen unter dem Manch bis 412. Heruler unter demodoacher 476. Ostgvthen unter Dietrich dem Großen 495. Residenz zu Ravenna. Griechische Kaiser seit 552. Die Ostgothett wurden vom K. Iustinian verdrängt. Exar- chen zu Ravenna. Longobarden seit 56z. Ursprung der neuern Italiener und ihrer Sprache. 2. Italien kömmt unter die Herrschaft der Ca- rolinger. Schon Pipin bekriegte die Longobarden, und 7^4 nahm ihnen das Exarchat weg. Karl der Große zwang den longobardischendie- 771 trich, ein Mönch zu werden. Auch stellte er die abendländische Kaiserwürde wieder her. Nach Karls Tode wurde sein Enkel Bernhard 814 König von Italien. Diesem ließ sein Onkel Kaiser Ludwig der Fromme die Augen aus- 8l7 stechen. Durch den Vertrag zu Verdun wurde Italien 84z dery ältesten Sohne Ludwigs des Frommen, dem Kaiser Lothar, zu Th?il. Dieser hatte I - wie-

5. Kleine Geschichte von Ostfriesland für die Schule und das Haus - S. 35

1826 - Emden : Woortman
Kreuzzüge der Friesen rc. 35 9. Rreuzzüge der Friesen nach dem heiligen Lande. Schon dem ersten Kreuzzuge der Deutschen im Jahr 1097, unter Anführung des Herzogs von Lothringen, Gottfried von Bouillon, wohnten viele Friesen bei. Ein gcwister Eelkc Lyaukma war zuerst General über 3000 Mann friesischer Kreuzfahrer, dann nach der Eroberung von Nicaa sogar zum Kommandanten die- ser Stadt ernannt. Auch Jerusalem half er mit ero- bern. Das Glück und der Ruhm der Friesen mun- terte viele ihrer Landsleute auf, ihnen in das heilige Land zu folgen. Unter ihnen kommen schon die noch heutiges Tages in Lstfricsland vorhandenen Namen Kam minga und Okkinga vor. — Gegen das En- de des zwölften Jahrhunderts nahmen die Friesen wie- derum Theil an Den Zügen nach Palästina. In Ver- bindung mit den Danen rüsteten sie 50 Schiffe aus und vereinigten sich mit den Flotten der Holländer und Flandcrcr, richteten aber nichts aus. Bedeuten- der war der zu Anfang des dreizehnten Jahrhunderts unternommene Krcuzzug. Eine große Menge von Menschen, sogar ganze Schaarcn von Weibern, auf allen Sceküstcn der friesischen Provinzen, ließen sich von dem geistlichen Schwindel bcthören und sich mit dem Kreuze zeichnen. Die friesische Krcuzflottc bestand aus achtzehn Segeln. Schon in Spanien eroberten und plünderten sie einige von Mauren bewohnte Städ- te. Der Ruf von ihrer Grausamkeit ging ihnen voran nach Aegypten. Hier eroberten sie die Stadt Dami- ctte, die sie aber in dem mit dem Sultan geschloffe- nen Frieden wieder zurückgcben mußten und also nichts gewonnen hatten. Verdrießlich darüber suchte der Pabst bald einen neuen Kreuzzug zu erregen. Die Bremer

6. Kleine Geschichte von Ostfriesland für die Schule und das Haus - S. 121

1826 - Emden : Woortman
Ostfriesland unter Christian Eberhard. 121 behandelt und kehrte vergnügt nach Aurich zurück. Dem wahrhaft menschenfreundlichen Gcmüth beugt sich auch der schroffste Starrsinn! - Mehrere nützliche Verordnungen im Regierungs- Justiz-, Polizei- und Finanzwesen waren die Frucht der sanften und väterlichen Regierung dieses frommen Fürsten. Besonders lag ihm die Sorge für die Wohl- fahrt der Kirchen und Schulen sehr am Herzen, und wenn dafür, und besonders für die religiöse und sitt- liche Bildung des Volks, nicht Mehrercs und Zweck- mäßigeres geschah, so lag die Schuld davon weniger an seinem guten Willen, als vielmehr an einem durch Pietismus und Glaubensschwarmcrei versthrobenen Zeit- geiste, dem leider auch der Fürst huldigte. Inzwi- schen befand sich das Land in bürgerlicher Hinsicht ziemlich wohl, und selbst die schweren Kampfe und die großen Ausgaben, die das stürmische Jahrhundert dem Lande gekostet, hatten weder bedeutende Schul- den bei der Landschaft noch Verarmung der Untertha- nen zur Folge gehabt. Zweimal war der Fürst vermählt gewesen; zuerst mit der Prinzessin Eberhardinc Sophie von Oettingen und nach deren Absterben mit dem Fräu- lein Anna Juliana von Kleinau — Madame von Sandhorft genannt, die er sich zur linken Hand hatte antraucn lassen. Er starb, im ganzen Lande geliebt und geschätzt, den 30. Jun. 1708. — Wäh- rend seiner achtzehnjährigen Regierung ging das vcr- hängnißvolle siebenzehnte Jahrhundert zu Ende, aber eine noch verhängnißvollere Periode begann mit die- sem Zeitabschnitt. Denn es lag im Rathe der gött- lichen Vorsehung, daß das Scepter von Ostfriesland dem Hause Cirksena entwandt und einem fremden Für- sten übertragen werden sollte. Eine dunkle Ahnung

7. Geschichte der neuesten Revolution - S. 72

1861 - Eisleben Leipzig : Klöppel G. E. Schulze
— 72 spielhauses, wo die Versammlung eben Sitzung hielt, um- lagerten und dieselben zu vernageln drohten, wenn nicht eine für Wien günstige Abstimmung erfolgte. Ja, unter diesen verwilderten Volkshaufen sah man unheimliche De- mokratengestalten, welche Beile und Stricke vorwiesen, um die Abgeordneten der rechten Seite daran auszuknüpfen. Es war hohe Zeit, diesem Zustande Berlins und dem Ge- baren der Versammlung, wo man aus dem königlichen Titel sogar das „von Gottes Gnaden" gestrichen, adlige Titel, Prädikate und Orden abgeschafft und das gefürchtete Militär zu den Grundsätzen der Revolution verkehrt wissen wollte, ein Ende zu machen, wenn diese Versammlung nicht zu einem Convent ausarten und eine Regierung des Schreckens, wie einst jener berüchtigte französische Convent, einführen sollte. Der König entschloß sich auch endlich zu solcher rettenden That, zur Freude aller wohlgesinnten und Ordnung liebenden Bürger seiner Hauptstadt, die des wü- sten revolutionären Treibens herzlich müde waren. Schon am 17. September ernannte er einen Mann von kernhafter Persönlichkeit, den General Wrangel, zum Kommandeur sämmtlicher Truppen in den Marken. Dieser erließ sofort in seiner neuen Eigenschaft einen Armeebefehl, worin er sich mit seinen siegreichen Truppen als eine Stütze der gu- ten Bürger hinstellte. Am 21. September hielt er eine Truppenmusterung in Berlin selbst ab und sprach bei dieser Gelegenheit zu dem Volke, das sich neugierig um ihn drängte. Was er sagte, war sehr bedeutungsvoll, denn er rühmte den Berlinern zuerst die Stärke seiner Militärmacht. „Die Truppen sind gut — hieß es — die Schwerter haar- scharf geschliffen, die Kugeln im Lauf!" Dann beklagte er die Berliner wegen ihrer unglücklichen Verhältnisse, we- gen des heruntergekommenen Zustandes ihrer einst so blü- henden Stadt, in der jetzt „ Gras in den Straßen wachse!" Bald sollte dieser Maßregel eine andere entscheidungsvolle folgen, die Ernennung eines neuen Ministeriums Bran- denburg. Darin erkannte die radikale Partei der Nationalver- sammlung das Signal einer Contrercvolution und ahnte den Niedergang ihrer Herrschaft und der revolutionären Bewegung. Eine Deputation der Versammlung, an ihrer Spitze der Präsident von Unruh, begab sich am Nach- mittag des 2. November zum König nach Sanssouci bei Potsdam, um eine Adresse zu überreichen, in welcher auf

8. Teil 16 - S. 376

1806 - Gotha : Ettinger
eine Verschanzung, so mächtig gedeckt, daß sie nirgends anders, als auf der linken Seile, einen Angriff gestattete. Vor der Fronte derselben breiteten sich viele Gebüsche aus. Durch diese rückten die Deutschen an. Fer- dinand ließ sie in drey von einander ge- trennte Abtheilungen marschieren. Während daß zwey derselben, an deren Spitze sich Oberg und Spörken befanden, die Mitte und den rechten Flügel des französischen Hee- res bedroheten, führte die dritte Abtheilung, unter Ferdinands eignem Befehl, den Haupt- angriff auf den linken Flügel aus. Wie leicht hätte Clerinont, wenn er nur einige Besonnenheit und Thätigkeit besaß, das An- rücken der Dcnlschen über den unterbrochnen Boden verhindern können! Wie sehr ließ er sich von Mortaigne täuschen, wenn er seine linke Flanke gegen jeden Angriff gesichert glaubte, wenn er sogar einen zur Sicherheit desselben unentbehrlichen Posten bey dem Dorfe Anradt entblößte, wenn er den Gra- fen St. Germain nicht unterstützte. Die Franzosen verlohren 7 bis 8002 Mann von ihren besten Leuten. Der Sieger Ferdinand hatte nicht mehr als 1502 Todte und Ver- wundete.

9. Bilder aus dem Deutschen Reiche - S. 48

1890 - Gotha : Behrend
48 Bilder vom deutschen Rhein. Vom Johanniskäferlichen lautet ein Volksreim: '8 fliejt e fyri's mannet rum, iwwer hauj (Haag) un hecke, het e guldi's ladernel, drum kann si's uidd verstecke. Fyri's mannet uffm bauj, gib merr dien ladernel au! Vom Mann im Monde singt man: Wellemännle im mond, guck e bissei erunter! Guck in alli stuewwe 'nien, gell (gelt) es nimmt di wunder? Wirf dien leiterle 'era grattel driwwer 'nunter, vorne 'ra, hinte 'ra, iwwer all! stange; wenn du mit spiele witt, muescb mer's Lifsele fange. Das Erwachen und die Entwickelung des städtischen Lebens und Geistes hat früh dem deutschen Elsaß seine eigentümlichen Vorzüge ver- liehen. Aber das Bild, welches frühere Jahrhunderte von den städtischen Verhältnissen zeigen, ist in neuerer Zeit gänzlich verändert. Es mag Wunder nehmen, auch in diesem Lande einer so ausge- dehnten Zerstörung der Denkmäler der alten Zeit zu begegnen, da es doch in den Zeiten, wo die Franzosen die Pfalz verwüsteten, wo sie am Rhein, dem Neckar, der Mosel, der Nahe und der Lahn so zahlreiche Burgen und Städte zerstörten, von Kriegsstürmen frei war. Aber manches war fchon während der elsässischen Landesfehden, im Bauern- kriege und dann im dreißigjährigen Kriege gefallen, und eine unzählige Menge vou Kunstdenkmälern aller Art erlag dem rasenden Vernichtungs- triebe der französischen Revolution. Vom Jahre 1793 an haben die Franzosen im Elsaß mit einer Wut, die uur der Haß gegen die Zeugen der alteu deutschen Kultur des Landes erklärt, Burgen zerstört, Kirchen geschändet, Bildwerke und Malereien vernichtet, geschichtliche Denkzeichen getilgt. Man wähne nicht, in den alten Reichsstädten noch jetzt den Glanz und die Kunst alter Zeiten zu finden, in den alten Kirchen und Klöstern noch jetzt jene Fülle von Gemälden und Bildwerken anzutreffen, die frommer Sinn einst hier gestiftet. Wo ist die stolze, herrliche Kaiser- bürg hin, welche die Hohenstaufen zu Hagenau gebaut, über deren Thor die gewaltigen Männer demutsvoll geschrieben hatten: „Gott die Ehre?" Weithin über die Wipfel des Reichswaldes hinaus schaute d.r Kaiseraar; in kostbarer Kapelle waren die Kleinodien des Reichs niedergelegt, und in den prächtigen Hallen eines Friedrich Ii. fanden Dichtung und Kunst, Musik und Gelehrsamkeit Pflege und Ehre. Die Wogen der Zeit waren über- dies Schloß, nicht ohne ihre Spur zurückzulassen, dahingestürmt, doch stand es noch herrlich da, als im Jahre 1678 der französische Marschall Creqni die Feuerbrände an die deutsche Reichsstadt Hagenau legen ließ. Die Trümmerhaufen der Burg, die das Feuer nicht gänzlich verzehren

10. Bilder aus dem Deutschen Reiche - S. 354

1890 - Gotha : Behrend
354 Bilder aus dem norddeutschen Gebirgslande, geblich dem Götzen Krodo in der Nähe der Harzburg dargebrachten Opfern als Altar gedient hatte, ist in das Reich der Märchen zu ver- weisen." Hiermit läßt sich recht wohl die Nachricht vereinigen, daß dieser Altar von der Kaiserin Theophanie, Ottos Iii. Mutter, eiuer Kirche iu Goslar verehrt sei.*) Ohne Zweifel ist es der „goldene Altar", der an gewissen Festen enthüllt wurde. Sonst enthält die Halle noch die steinerne Umfassung des Kaiser- stuhles, Säulen aus der Krypta, Teppiche aus der Zeit der Früh- renaissanee, Grabsteiue aus Schieser und Sandstein, Altarschreine und dergl. Aus der Höhe des Kaiserbleekes liegt, die Stadt überragend, das Kaiserhaus, der älteste Prosanbau Deutschlands diesseit des Rheins. Von hier aus konnte Kaiser Heinrich Iii, der Erbauer des Palastes, „die Stadt und seine Lieblings-Schöpsnngen, den Dom und das St. Petersstift, überschauen und über diese hinaus, in der Richtung nach Werla, den Blick in die Ferne schweifen lassen." Im Jahre 1054 wird das Haus, welches iu deu alteu Aufzeich- uungen curtis regalis, domus oder aula regis, domus Caesaris, imperatoris, palatium imperii, kayserhus genannt wird, schon be- wohnt gewesen sein. Als Baumeister sieht man den jungen Kleriker- Benno an, der von Heinrich Iii. aus dem Kloster Hirschau, „jener be- rühmten Architektenschule iu Schwaben", nach Goslar bernsen war, später Dompropst iu Hildesheim ward und als Bischof von Osna- brück starb. Im Jahre 1065 brach Feuer im Kaiserhause aus, doch muß es bald, ehe es erheblicheu Schaden angerichtet hatte, gedämpft sein. Auch der Einsturz, welcher 1132 im Palaste erfolgte, muß keine große Bedentnng gehabt haben. Die noch erkennbaren Spuren eines größeren Brandes, dem namentlich die angrenzenden Kaisergemächer zur Beute sielen, werden ans dem Jahre 1829 herrühren. Welche Erinnerungen werden angesichts dieser ruhmreichen und ehrwürdigen Stätte wach! Hier bedrängten Heinrich Iv. die auf- ständischen Sachsenfürsten, hier schmolz ein Blitzstrahl das Schwert über dem ruhig schlummernden Heinrich V., hier wurden bis zum Tode dieses Kaisers (1125) nicht weniger denn 23 glänzende Reichs- und Hoftage abgehalten. 10 deutsche Könige und Kaiser haben hier gewohnt. Konrad Iii. entsetzte hier 1138 Heinrich den Stolzen seiner Lande, Friedrich I. belehnte hier 1157 seinen Vetter Heinrich den Löwen mit den Harzforsten, Pfalzgraf Heinrich überreichte hier 1219 dem Kaiser- Friedrich Ii. die Reichsinsignien. Von 1050—1253 ist das Kaiserhaus so eug mit der Reichsgeschichte verwachsen, daß es unmöglich ist, alle seine Beziehungen zu dieser in kurzen Worten auch nur anzudeuten. *) Nicht unerwähnt soll hier bleiben, daß der verstorbene Geheime Rat von Quast, Konservator der Altertümer in Preußen, den Krodoaltar für einen heidnischen Opferaltar hielt, der durch die Völkerwanderung hierher verschleppt wurd
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