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1. Stufe 4 = Schulj. 5 u. 6 - S. 210

1908 - Altenburg : Bonde
— 210 ausgeführte Denkmal des im Jahre 1500 gestorbenen Herrn von Gera und Schleiz, Heinrichs des Mittleren, und seiner Gemahlin Hedwig, gebornen Gräfin von Mansfeld. Der auf dem Steinsarge liegende Fürst ist in voller Rüstung und mit dem Helme dargestellt; seine Füße ruhen auf einem Schädel, in der Rechten hält er den Wappenschild von Gera, und mit der Linken faßt er das Schwert an. Das merk- würdigste unter den Grabmälern ist das in der Sankt Annen-Kapelle befindliche Steinbild des Herrn von Kospoth, des sogenannten Pest- mannes. Er soll, aus Ungarn kommend, 1575 die Pest nach Schleiz verschleppt haben. Von den Chorknaben, welche dem Verstorbenen das Geleit gegeben hatten, sollen sich 19 in den Leichenwagen gedrängt haben, um in ihm zurück in die Stadt zu fahren. Sie alle wurden von der Pest angesteckt, und durch sie breitete sich die furchtbare Krank- heit in dem Maße über die Stadt aus, daß in kurzer Zeit 656 Leute von der Seuche dahingerafft wurden. Durch Schönheit zeichnen sich vor allen anderen die Gedenktafeln für Frau Anna Dorothea Slevogt (gestorben 1686) und für Bürger- meister Weysse (gestorben 1703) aus. Jene stellt in ihrem Hauptteile die Kreuzabnahme, diese die Auferstehung des Herrn dar. Bei beiden sind vorzüglich die einfassenden Gruppen von künstlerischem Werte, bei jener die Opferung Isaaks und der Kampf Jakobs mit dem Engel, bei dieser die Gestalt der Wahrheit mit dem Spiegel in der rechten Hand und die der Ewigkeit mit einem von einer Schlange umwundenen Stabe. Besondere Aufmerksamkeit verdient der von Agnes Maria, gebornen Gräfin von Erbach (gestorben 1634), Gemahlin Heinrichs des Mittleren, Reuß zu Schleiz, gestiftete Altar - Aufsatz. In seinem obersten Teile sehen wir die Darstellung der Verklärung Christi, unmittelbar aber über dem Altar das Brustbild Heinrichs Pvsthumus inmitten einer langen Inschrift, welche das Bild als einen Ersatz für das von den Franzosen 1806 geraubte Bild der Grablegung Christi bezeichnet. Der Fürstenstand und das Burgksche Denkmal fallen durch ihre Größe, jener außerdem durch seine Ausstattung in die Augen. Als Kunst- werke sind noch hervorzuheben die aus einem einzigen Steine gehauene Kanzel und der schöne Kronleuchter; über seinen 6 Armen stehen die 5 klugen Jungfrauen mit den brennenden Lampen in den Händen, als sechster ist Christus dargestellt, Bräutigam und König zugleich. An der gegenwärtigen Gestalt der Kirche haben Jahrhunderte ge- baut. An ihrer Stelle hat wahrscheinlich in der Zeit, da um das Jahr 1000 die ersten christlichen Sendboten von Zeitz aus in da^ Wiesental kamen, eine hölzerne Kapelle gestanden. Sie war der Mutter

2. Die weltgeschichtlichen Kämpfe des Altertums - S. 248

1890 - Gotha : Perthes
248 Reitern und berittenem Fußvolk eilte Alexanber des Nachts durch die wasserlose Heibe, wobei manche seiner Krieger ermattet liegen blieben. Da sah man bei Tagesanbruch die zerstreute, unbewehrte Karawane der Hochverräter, auf welche Alexanber lossprengte. Schrecken ergriff die Verräter, welche mit wildem Jammergeschrei auseinanber stoben. Nur wenige versuchten Widerstand, die anbetn flohen, Darms im Wagen in ihrer Mitte, um ihn herum seine Verräter. Wie die Macebonier sich mehr und mehr näherten, weil die Reiter schneller vorwärts kamen als der Wagen, wollten sich die Satrapen ihres Gefangenen entlebigen und sich vor etwaiger Strafe sichern, fielen über den wehrlosen Darius her, burchbohrten ihn mit Schwertern und Speeren und jagten dann nach verschiedenen Seiten bavon, inbein sie den sterbenben König auf der Lanbstraße liegen ließen. Bald barauf kam Alexanber heran, fanb aber nur die Leiche des Königs, welche er mit seinem Purpur bebeckt haben soll. Was man sonst noch erzählt, ist Sage, daß z. B. ein mace-bonischer Reiter, im Helm in der Wüste dem schmachtenben Alexanber Wasser gebracht habe, was aber Alexanber nicht an-nahm, weil seine Leute den Mut verlieren würden, wenn er allein trinke! Da sollen seine Begleiter jauchzenb ausgerufen haben: „Führe uns, wohin du willst! Wir sind nicht ermattet, wir bürsten nicht und sinb nicht sterblich, so lange bu unser König bist!" Alexanber stanb nun am Elbrusgebirge, bessen Pässe zum Kaspischen Meere, nach Iran und Turan führten. Das Gebirge war btcht bewalbet und schluchtenreich, dazu von kriegerischen Völkern bewohnt, welche Alexanber jeboch balb zur Unterwerfung zwang. Zugleich begann der Spartanerkönig Agis mit 20000 Mann offenen Ansstanb, ba er auf griechische Hilfe und persisches Gelb rechnete; boch schnell eilte Antipater mit 40 000 Kriegern herbei und schlug die Spartaner bei

3. Geschichtstabellen für Gymnasien und Realschulen - S. 36

1890 - Altenburg : Pierer
— 36 — Georg Podiebrad zu ihrem König. Österreich fällt an den Kaiser. — Fehden im Reiche: Die Soester Fehde gegen den Erzbischof von Köln. Der sächsische Bruderkrieg (Prinzenraub). Der Nürnberger Krieg; die Städte siegreich gegen den Markgrafen Albrecht Achilles von Brandenburg und die anderen Fürsten. Johann Guttenberg in Mainz erfindet die Buchdruckerkunst. Christian I. von Oldenburg, der König der drei skandinavischen Reiche, wird von den Ständen zum Herzog von Schleswig-Holstein erwählt. 1476' Karl der Kühne von Burgund bei Granson und bei Murten von den Schweizern geschlagen. 1477! Karl der Kühne t vor Nancy. Seine Erbtochter-Maria mit Kaiser Friedrichs Sohn Maximilian von Österreich vermählt. Die Niederlande und Frauche-Comte kommen an Österreich. (1488) Stiftung des schwäbischen Bundes. -1519 Maximilian I. 1495 Reichstag zu Worms: Der ewige Landfriede; das Reichskammergericht (nacheinander zu Frankfurt, Speyer, Wetzlar). Anfang der italienischen Kriege. Eroberungszüge der französischen Könige Karls Viii., Ludwigs Xii. und Franz' I. nach Italien. (S. 37.) Reichstag zu Köln: das Reich wird in zehn Kreise geteilt: der österreichische, bayerische, schwäbische, fränkische, der oberrheinische, der niederrheinische oder Kurkreis, der burguudische, westfälische, niedersächsische, obersächsische. (Böhmen mit Schlesien und der Lausitz, Preußen und die Schweiz bleiben außerhalb der Kreiseinteilung.) Der Astronom Kopernikus ans Thorn f. Die Nürnberger Hans Sachs, Albrecht Dürer, Peter Bischer. Die Augsburger Fngger und Welser. Hans Holbein der Jüngere.

4. Lehrbuch der Europäischen Staatengeschichte für Schulen - S. 131

1794 - Gotha : Ettinger
\ Ix. Italien. 131 ix. Italien. A. Allgemeine Geschichte desselben. 1. Italien wird größtentheils von deutschen Völkern unterjocht. Westgothen unter dem Manch bis 412. Heruler unter demodoacher 476. Ostgvthen unter Dietrich dem Großen 495. Residenz zu Ravenna. Griechische Kaiser seit 552. Die Ostgothett wurden vom K. Iustinian verdrängt. Exar- chen zu Ravenna. Longobarden seit 56z. Ursprung der neuern Italiener und ihrer Sprache. 2. Italien kömmt unter die Herrschaft der Ca- rolinger. Schon Pipin bekriegte die Longobarden, und 7^4 nahm ihnen das Exarchat weg. Karl der Große zwang den longobardischendie- 771 trich, ein Mönch zu werden. Auch stellte er die abendländische Kaiserwürde wieder her. Nach Karls Tode wurde sein Enkel Bernhard 814 König von Italien. Diesem ließ sein Onkel Kaiser Ludwig der Fromme die Augen aus- 8l7 stechen. Durch den Vertrag zu Verdun wurde Italien 84z dery ältesten Sohne Ludwigs des Frommen, dem Kaiser Lothar, zu Th?il. Dieser hatte I - wie-

5. Kleine Geschichte von Ostfriesland für die Schule und das Haus - S. 35

1826 - Emden : Woortman
Kreuzzüge der Friesen rc. 35 9. Rreuzzüge der Friesen nach dem heiligen Lande. Schon dem ersten Kreuzzuge der Deutschen im Jahr 1097, unter Anführung des Herzogs von Lothringen, Gottfried von Bouillon, wohnten viele Friesen bei. Ein gcwister Eelkc Lyaukma war zuerst General über 3000 Mann friesischer Kreuzfahrer, dann nach der Eroberung von Nicaa sogar zum Kommandanten die- ser Stadt ernannt. Auch Jerusalem half er mit ero- bern. Das Glück und der Ruhm der Friesen mun- terte viele ihrer Landsleute auf, ihnen in das heilige Land zu folgen. Unter ihnen kommen schon die noch heutiges Tages in Lstfricsland vorhandenen Namen Kam minga und Okkinga vor. — Gegen das En- de des zwölften Jahrhunderts nahmen die Friesen wie- derum Theil an Den Zügen nach Palästina. In Ver- bindung mit den Danen rüsteten sie 50 Schiffe aus und vereinigten sich mit den Flotten der Holländer und Flandcrcr, richteten aber nichts aus. Bedeuten- der war der zu Anfang des dreizehnten Jahrhunderts unternommene Krcuzzug. Eine große Menge von Menschen, sogar ganze Schaarcn von Weibern, auf allen Sceküstcn der friesischen Provinzen, ließen sich von dem geistlichen Schwindel bcthören und sich mit dem Kreuze zeichnen. Die friesische Krcuzflottc bestand aus achtzehn Segeln. Schon in Spanien eroberten und plünderten sie einige von Mauren bewohnte Städ- te. Der Ruf von ihrer Grausamkeit ging ihnen voran nach Aegypten. Hier eroberten sie die Stadt Dami- ctte, die sie aber in dem mit dem Sultan geschloffe- nen Frieden wieder zurückgcben mußten und also nichts gewonnen hatten. Verdrießlich darüber suchte der Pabst bald einen neuen Kreuzzug zu erregen. Die Bremer

6. Für Oberklassen - S. 211

1870 - Altenburg : Bonde
211 kleineren Kriegen, die er durchgekämpft hatte, die ewige Ruhe. Er starb, wo er geboren war, auf dem Schlosse in Altenburg. Man hüllte die Leiche in ein schwarzwollenes Gewand, legte sie in einen Sarg von Kiefernholz und brachte sie in aller Stille nach Meißen. Hier im Dome, >wo Friedrich schon früher seine Begräbnißkapelle für sich und seine Nachkommen errichtet hatte, versenkte man ihn an verborgener Stelle in ein ungewöhnlich tiefes Grab, in Altenburg aber wurde zum Scheine ein Grabmal aufgestellt. Man fürchtete nämlich, die Hussiten würden von neuem einfallen und Rache nehmen an den Gebeinen ihres heftigsten Widersachers. 235. Die Hussiten in Altenburg. Im Jahre 1430 kamen die Hussiten vor Altenburg und lagerten sich auf den Propsteifeldern hinter der Leiste. Weil nun die meisten Einwohner theils in die benachbarten Städte, theils auf das Schloß geflüchtet waren, nahmen jene die Stadt ohne Widerstand ein und plünderten, wo sie etwas fanden. Mit dieser Beute noch nicht zufrieden, forderten sie das Schloß zur Übergabe auf; allein dieses wurde durch die entschlossensten Männer vertheidigt. Da sie nun sahen, daß sie hier nichts ausrichten würden, denn es war für die damalige Zeit eine starke Festung, so überließen sie sich der Völlerei und verwüsteten alles in den Kirchen, dem Rathhause und den Bürgerhäusern. Nun machten sie in den Straßen Scheiterhaufen, warfen die in den Kirchen gefun- denen Heiligenbilder und Geräthe, ingleichen die noch wenigen Ein- wohner, die Alters und Schwachheit halber nicht hatten entfliehen können, darauf und zündeten sie im Angesichte der auf dem Schlosse befindlichen Einwohner an. Hierauf steckten sie die Stadt an zwei Orten an und zogen ab. Die Bürger, die auf dem Schlosse waren, getrauten sich nicht zu löschen aus Furcht, daß es ein verstellter Abzug wäre, und mußten zusehen, wie der größte Theil ihrer Stadt ein Raub der Flammen wurde. Nur ein einziges großes Gebäude, 3 Klöster und der Johannitersitz blieben stehen. Neun Mönche begruben die Hus- siten lebendig. 236. Das Ende des Bruderkriegs, 1451. Kurfürst Friedrich der Sanftmüthige und sein Bruder Wilhelm standen mit ihren Heeren an der Elfter unweit Gera einander gegenüber. Da trat zu dem Kurfürsten Ritter Hermann von Harras, derselbe, der in Herzog Wilhelms Landen in einem Tage 60 Dörfer hatte anbrennen lassen, und sprach: „Gnädigster Herr, Euer Kur- fürstlichen Gnaden ziehen im Namen Gottes fort. Ihr sollt heute im Sattel ein Kurfürst, Markgraf zu Meißen und Landgraf zu Thüringen sein; denn Euer Bruder und seine Leute sind heut den Tag mit Gottes Hülfe in unseren Händen, daß sie uns nicht ent- rrnnen mögen." Dem antwortete der Kurfürst sanftmüthig: „Herr Hermann, Ihr meint es treulich und wohl; aber Herzog Wilheü» 14»

7. Leitfaden für die biographische Vorstufe des Geschichtsunterrichts - S. 47

1892 - Altenburg : Pierer
47 lie er sich die Geschichten von den Thaten seiner Vorfahren vor-lesen. Vorzglich gern las er die Schriften des heiligen Hieronymus und Augustinus. Wenn ich doch nur zwlf solche Männer in meinem Reiche htte!" rief er einmal aus. Sein gelehrter Freund Alkuin aber antwortete ihm: Der Schpfer des Himmels und der Erde hat ihrer nur zwei gehabt, um seinen Namen zu verkndigen, und du verlangst zwlf?" Auch die Knste hat Karl gefrdert, namentlich die Baukunst. Er hatte keine bestimmte Residenz; am liebsten aber hielt er sich in Aachen auf. Dort lie er ein Theater, eine Badeanstalt, Wasserleitungen, einen prch-tigen Palast bauen, vor allem aber den herrlichen Dom, der noch jetzt steht. Denn Karl war ein sehr frommer Fürst, und darum lag es ihm besonders am Herzen, wahre Frmmigkeit unter seinem Volke zu verbreiten. Auch auf die wrdigere Gestaltung des Gottesdienstes verwandte er groe Sorgfalt. Zu diesem Zwecke legte er Sngerschulen an, und an seinem Hofe hielt er Gesangbungen, die er selbst leitete. Namentlich aber wollte er, da die Geistlichen in der Volkssprache predigen sollten (denn die Kirchensprache war die lateinische); auch sollten sie ihrer Ge-meinde ein Vorbild im christlichen Lebenswandel sein. Vielfach trat er dem Aberglauben entgegen, obgleich er doch zuweilen auch in den verkehrten Ansichten seiner Zeitgenossen befangen war. So stellte er sogar durch Gesetze die Anwendung der sogenannten Gottesurteile fest (Wasser- und Feuerprobe, Kesselfang, der geweihte Bissen, Zweikampf), durch welche, wie man meinte, Gott die Schuld oder Unschuld des Angeklagten an den Tag brchte. 71. Karls Privatleben. Sein Tod. Im Privatleben war der groe Kaiser ungemein liebenswrdig. Seiner Mutter Bertha erwies er stets die hchste Ehrfurcht; seiner Gemahlin Hildegard war er ein zrtlicher Gatte, seinen Mndern ein sorgsamer Vater. Nicht nur in den Waffen lie er seine Shne den, und seine Tchter, die er nie von seiner Seite lassen mochte, muten nicht blo spinnen und weben lernen, sondern er lie sie auch in den Wissenschaften unterrichten. In seiner Lebensweise war er ungemein einfach. Niemand konnte miger sein in Speise und Trank. Seine Kleidung unterschied sich fast in nichts von der Tracht des gemeinen Volkes; nur bei feierlichen Gelegenheiten legte er seinen kaiserlichen Schmuck an, und auch bei seinen Hofleuten war ihm Kleiderpracht zuwider. Seine Lieblingsvergngen waren Jagd, Reiten, Fechten, Schwimmen, kalte und warme Bder. Bis in sein hohes Alter erhielt ihn diese Lebensweise krftig und gesund; aber in den vier letzten Jahren litt er oft am Fieber, und sichtlich ging er seiner Auflsung entgegen. Er mute noch den Schmerz erleben, da seine beiden lteren Shne Karl und Pipin vor ihm starben, und nur sein jngster und unfhigster Sohn Ludwig berlebte ihn. Als er sich dem Tode nahe fhlte, lie er Ludwig, der in Frankreich war, zu sich nach Aachen kommen. Er fragte die Groen seines Reiches, ob sie seinen Sohn zum

8. Für Oberklassen - S. 458

1882 - Altenburg : Bonde
458 mentes. Unter allen Schrecknissen, welche mit dem Transporte gefangener Neger durch die Wüste verbunden sind, sinkt ihnen doch der Mut nicht. Jeden Abend, wenn die Karawane Halt macht, schmücken sich die Neger - weiber mit allerlei kleinen Zieraten und vereinigen sich dann, um ihre heimischen Lieder zu singen, wobei sie zugleich auf einen großen, getrock- neten, ausgehöhlten Kürbis schlagen, und selbst den Männern, die unter Tanzende Neger. der schweren Last heißer Arbeitstage und unter der Peitsche des Sklaven- züchters seufzen, ist ein Tanz am Abende ein größeres Bedürfnis, als dem hungrigen Kinde ein Butterbrot. Am bedeutendsten tritt der Negerstamm vielleicht in den klugen Fulahs von Guinea, in den kühnen Nubiern, den wilden Gallas und den mann- haft stattlichen Kasiern hervor. Dagegen stehen wohl die räuberischen Buschmänner und die Hottentotten am niedrigsten. Die Sprache der

9. Bilder aus dem Deutschen Reiche - S. 48

1890 - Gotha : Behrend
48 Bilder vom deutschen Rhein. Vom Johanniskäferlichen lautet ein Volksreim: '8 fliejt e fyri's mannet rum, iwwer hauj (Haag) un hecke, het e guldi's ladernel, drum kann si's uidd verstecke. Fyri's mannet uffm bauj, gib merr dien ladernel au! Vom Mann im Monde singt man: Wellemännle im mond, guck e bissei erunter! Guck in alli stuewwe 'nien, gell (gelt) es nimmt di wunder? Wirf dien leiterle 'era grattel driwwer 'nunter, vorne 'ra, hinte 'ra, iwwer all! stange; wenn du mit spiele witt, muescb mer's Lifsele fange. Das Erwachen und die Entwickelung des städtischen Lebens und Geistes hat früh dem deutschen Elsaß seine eigentümlichen Vorzüge ver- liehen. Aber das Bild, welches frühere Jahrhunderte von den städtischen Verhältnissen zeigen, ist in neuerer Zeit gänzlich verändert. Es mag Wunder nehmen, auch in diesem Lande einer so ausge- dehnten Zerstörung der Denkmäler der alten Zeit zu begegnen, da es doch in den Zeiten, wo die Franzosen die Pfalz verwüsteten, wo sie am Rhein, dem Neckar, der Mosel, der Nahe und der Lahn so zahlreiche Burgen und Städte zerstörten, von Kriegsstürmen frei war. Aber manches war fchon während der elsässischen Landesfehden, im Bauern- kriege und dann im dreißigjährigen Kriege gefallen, und eine unzählige Menge vou Kunstdenkmälern aller Art erlag dem rasenden Vernichtungs- triebe der französischen Revolution. Vom Jahre 1793 an haben die Franzosen im Elsaß mit einer Wut, die uur der Haß gegen die Zeugen der alteu deutschen Kultur des Landes erklärt, Burgen zerstört, Kirchen geschändet, Bildwerke und Malereien vernichtet, geschichtliche Denkzeichen getilgt. Man wähne nicht, in den alten Reichsstädten noch jetzt den Glanz und die Kunst alter Zeiten zu finden, in den alten Kirchen und Klöstern noch jetzt jene Fülle von Gemälden und Bildwerken anzutreffen, die frommer Sinn einst hier gestiftet. Wo ist die stolze, herrliche Kaiser- bürg hin, welche die Hohenstaufen zu Hagenau gebaut, über deren Thor die gewaltigen Männer demutsvoll geschrieben hatten: „Gott die Ehre?" Weithin über die Wipfel des Reichswaldes hinaus schaute d.r Kaiseraar; in kostbarer Kapelle waren die Kleinodien des Reichs niedergelegt, und in den prächtigen Hallen eines Friedrich Ii. fanden Dichtung und Kunst, Musik und Gelehrsamkeit Pflege und Ehre. Die Wogen der Zeit waren über- dies Schloß, nicht ohne ihre Spur zurückzulassen, dahingestürmt, doch stand es noch herrlich da, als im Jahre 1678 der französische Marschall Creqni die Feuerbrände an die deutsche Reichsstadt Hagenau legen ließ. Die Trümmerhaufen der Burg, die das Feuer nicht gänzlich verzehren

10. Bilder aus dem Deutschen Reiche - S. 354

1890 - Gotha : Behrend
354 Bilder aus dem norddeutschen Gebirgslande, geblich dem Götzen Krodo in der Nähe der Harzburg dargebrachten Opfern als Altar gedient hatte, ist in das Reich der Märchen zu ver- weisen." Hiermit läßt sich recht wohl die Nachricht vereinigen, daß dieser Altar von der Kaiserin Theophanie, Ottos Iii. Mutter, eiuer Kirche iu Goslar verehrt sei.*) Ohne Zweifel ist es der „goldene Altar", der an gewissen Festen enthüllt wurde. Sonst enthält die Halle noch die steinerne Umfassung des Kaiser- stuhles, Säulen aus der Krypta, Teppiche aus der Zeit der Früh- renaissanee, Grabsteiue aus Schieser und Sandstein, Altarschreine und dergl. Aus der Höhe des Kaiserbleekes liegt, die Stadt überragend, das Kaiserhaus, der älteste Prosanbau Deutschlands diesseit des Rheins. Von hier aus konnte Kaiser Heinrich Iii, der Erbauer des Palastes, „die Stadt und seine Lieblings-Schöpsnngen, den Dom und das St. Petersstift, überschauen und über diese hinaus, in der Richtung nach Werla, den Blick in die Ferne schweifen lassen." Im Jahre 1054 wird das Haus, welches iu deu alteu Aufzeich- uungen curtis regalis, domus oder aula regis, domus Caesaris, imperatoris, palatium imperii, kayserhus genannt wird, schon be- wohnt gewesen sein. Als Baumeister sieht man den jungen Kleriker- Benno an, der von Heinrich Iii. aus dem Kloster Hirschau, „jener be- rühmten Architektenschule iu Schwaben", nach Goslar bernsen war, später Dompropst iu Hildesheim ward und als Bischof von Osna- brück starb. Im Jahre 1065 brach Feuer im Kaiserhause aus, doch muß es bald, ehe es erheblicheu Schaden angerichtet hatte, gedämpft sein. Auch der Einsturz, welcher 1132 im Palaste erfolgte, muß keine große Bedentnng gehabt haben. Die noch erkennbaren Spuren eines größeren Brandes, dem namentlich die angrenzenden Kaisergemächer zur Beute sielen, werden ans dem Jahre 1829 herrühren. Welche Erinnerungen werden angesichts dieser ruhmreichen und ehrwürdigen Stätte wach! Hier bedrängten Heinrich Iv. die auf- ständischen Sachsenfürsten, hier schmolz ein Blitzstrahl das Schwert über dem ruhig schlummernden Heinrich V., hier wurden bis zum Tode dieses Kaisers (1125) nicht weniger denn 23 glänzende Reichs- und Hoftage abgehalten. 10 deutsche Könige und Kaiser haben hier gewohnt. Konrad Iii. entsetzte hier 1138 Heinrich den Stolzen seiner Lande, Friedrich I. belehnte hier 1157 seinen Vetter Heinrich den Löwen mit den Harzforsten, Pfalzgraf Heinrich überreichte hier 1219 dem Kaiser- Friedrich Ii. die Reichsinsignien. Von 1050—1253 ist das Kaiserhaus so eug mit der Reichsgeschichte verwachsen, daß es unmöglich ist, alle seine Beziehungen zu dieser in kurzen Worten auch nur anzudeuten. *) Nicht unerwähnt soll hier bleiben, daß der verstorbene Geheime Rat von Quast, Konservator der Altertümer in Preußen, den Krodoaltar für einen heidnischen Opferaltar hielt, der durch die Völkerwanderung hierher verschleppt wurd
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