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1. Leitfaden zum methodischen Unterricht in der Geographie - S. 296

1836 - Eisleben : Reichardt
296 Salomonsinseln oder Neugeorgien rc. gewöhnlichen Australischen Produkten des Pflanzen- reichs, worunter die Brodfrucht die erste Stelle einnimmt. Die Einwohner gehören zur negerartigen Nace, ge- hen nackt und haben zu Dörfern vereinigte Wohnungen und ordentliche Anpflanzungen von Nahrungsgewächsen, so daß sie in der Kultur weiter vorgeschritten zu seyn scheinen, als die übrigen Papuas. Die Hauptinsel heißt Santa Cruz. Die Salomonsinseln oder Nengeorgien. Die meisten dieser Inseln, welche in der heißen Zone, nordwestlich von dem Santa Cruz,Archipel lie- gen, sind von hohen Gebirgen durchzogen, haben aber einen an den gewöhnlichen Australischen Produkten sehr fruchtbaren Boden. Die Einwohner gehören größtenteils zu den Papuas oder negerartigen Race, gehen nackt und wohnen in Hütten, die jedoch zu Dör- fern vereinigt sind, und zeigen eine vorzügliche Geschick, lichkeit im Bau ihrer Piroguen, wiewohl sie nur höchst unvollkommne Werkzeuge besitzen. Die Hauptinsel heißt Isabell. Die Louisiade. Eine Gruppe kleiner Inseln, die in der heißen Zone, südwestlich von den Salomonsinseln und südöst- lich von Neuguinea liegt. Sie erschienen den Europäi- schen Seefahrern, wovon jedoch keiner angelandet hat, voller Berge und fruchtbar. Am Ufer sah man viele Wohnungen der zahlreichen Einwohner, die nackt gin« gen und zu der negerartigen Race gehören. Neuguinea. Diese größte unter den Australischen Inseln liegt nördlich von Neuholland, von dem sie durch die Tor- resstraße geschieden wird, und östlich von den Mo- lucken, in der heißen Zone, und gehört zu den unbe- kanntesten dieses Erdtheiles, wiewohl sie, wenn man die Marianen ausnimmt, der von den Europäern zu- erst entdeckte Theil Australiens ist. Sie hat eine be- sondere Gestalt, indem an der Nordwefiseite zwei Halb- inseln auslaufen, die durch schmale Landengen mir ein-

2. Die weltgeschichtlichen Kämpfe des Altertums - S. 248

1890 - Gotha : Perthes
248 Reitern und berittenem Fußvolk eilte Alexanber des Nachts durch die wasserlose Heibe, wobei manche seiner Krieger ermattet liegen blieben. Da sah man bei Tagesanbruch die zerstreute, unbewehrte Karawane der Hochverräter, auf welche Alexanber lossprengte. Schrecken ergriff die Verräter, welche mit wildem Jammergeschrei auseinanber stoben. Nur wenige versuchten Widerstand, die anbetn flohen, Darms im Wagen in ihrer Mitte, um ihn herum seine Verräter. Wie die Macebonier sich mehr und mehr näherten, weil die Reiter schneller vorwärts kamen als der Wagen, wollten sich die Satrapen ihres Gefangenen entlebigen und sich vor etwaiger Strafe sichern, fielen über den wehrlosen Darius her, burchbohrten ihn mit Schwertern und Speeren und jagten dann nach verschiedenen Seiten bavon, inbein sie den sterbenben König auf der Lanbstraße liegen ließen. Bald barauf kam Alexanber heran, fanb aber nur die Leiche des Königs, welche er mit seinem Purpur bebeckt haben soll. Was man sonst noch erzählt, ist Sage, daß z. B. ein mace-bonischer Reiter, im Helm in der Wüste dem schmachtenben Alexanber Wasser gebracht habe, was aber Alexanber nicht an-nahm, weil seine Leute den Mut verlieren würden, wenn er allein trinke! Da sollen seine Begleiter jauchzenb ausgerufen haben: „Führe uns, wohin du willst! Wir sind nicht ermattet, wir bürsten nicht und sinb nicht sterblich, so lange bu unser König bist!" Alexanber stanb nun am Elbrusgebirge, bessen Pässe zum Kaspischen Meere, nach Iran und Turan führten. Das Gebirge war btcht bewalbet und schluchtenreich, dazu von kriegerischen Völkern bewohnt, welche Alexanber jeboch balb zur Unterwerfung zwang. Zugleich begann der Spartanerkönig Agis mit 20000 Mann offenen Ansstanb, ba er auf griechische Hilfe und persisches Gelb rechnete; boch schnell eilte Antipater mit 40 000 Kriegern herbei und schlug die Spartaner bei

3. Die weltgeschichtlichen Kämpfe des Altertums - S. 390

1890 - Gotha : Perthes
390 überflutet das Thal bis an den Fuß der Berge und steht Ende September 26 Fuß über dem niedrigsten Wasserstande, um sodann langsam wieder zu fallen. Dieses Steigen und Fallen dauert vier Monate und befruchtet das Land, weshalb man das Wasser in Gräben und mittels Schöpfrädern nach höheren Gegenden leitet. Denn Regen fehlt ganz oder ist unzureichend in dem heißen Lande; nur im Delta giebt es von Zeit zu Zeit Regengüsse und kühlt der acht Monate hindurch wehende Nordwind. Diese Natur des Landes führte die Bevölkerung schon in den frühesten Zeiten zum Ackerbau, zum Anlegen fester Wohnsitze, zur Beobachtung der Natur und zu Erfindungen. Man mußte sich die Zeiten der Überschwemmung merken und sie voraus berechnen, was nur mittels Beobachtung der Gestirne möglich war. Zugleich mußte man die schlammbedeckten Äcker ausmessen lernen, um sie nach der Überschwemmung den Eigentümern wieder zuzuweisen, mußte sich mit Vorräten für die Zeit der Überschwemmung versehen und den Nil mit Schiffen befahren lernen, für Zeiten des Wassermangels Kanäle und Wasserbecken anlegen und den Fluß durch Dämme einfassen. Nach Stand und Beschäftigung teilte sich das Volk in Kasten, deren oberste die Priester und Krieger bildeten; die Zahl der übrigen kennt man nicht. Alles Land gehörte den beiden ersten Kasten, denn das Volk war nur Pächter. Dem König schrieben die Priester für alles und jedes ein bis ins kleinste gehendes Zeremoniell vor, auch entschieden sie, ob er dürfe einbalsamiert werden. Die Priester bildeten den wissenschaftlich gebildeten Teil des Volks, waren also Ärzte, Richter, Baumeister, Gesetzkundige, Schriftsteller u. s. w. und ordneten Lebensweise, Beschäftigung u. s. w. des Volks bis ins kleinste durch das Zeremoniell der Religionsvorschrift. Ägypten war also ein Priesterstaat, in welchem jeder einer Zunft angehören mußte, selbst die Diebe, die unter einem Diebeshauptmann standen.

4. Die weltgeschichtlichen Kämpfe des Altertums - S. 93

1890 - Gotha : Perthes
1. Karthago und Sicilien. (Nach Weber.) Die Karthager. Nachkommen der semitischen Phönizier, hatten an Afrikas Nordküste ihre Kolonieen nach und nach erweitert zu einem mächtigen Reiche, indem sie die dortigen Einwohner als Söldner in Dienst nahmen oder sie durch Warenumtausch an sich fesselten. Um ihren Handel zu sichern, erwarben sie im Laufe der Jahrhunderte Burgen, Städte und umfangreiche Stationsplätze aus den Inseln und an den Küsten des westlichen Mittelmeeres. Fast das ganze Abendland folgte den Fahnen der Punier, wie man die Karthager nannte. Gewisse Bürgerfamilien Karthagos bevorzugten den Waffendienst, trugen reichen Wafsenschmuck und verwalteten die höheren Offiziersstellen der Kolonialtruppen, die aus den angeworbenen Landesbewohnern bestanden; da sah man libysches Fußvolk mit langem Speere, daneben in Felle gekleidete, lanzenbewehrte numidische Reiter, die auf kleinen Pferden pfeilschnell dahin jagten, dazwischen spanische und gallische (französische) Söldnertruppen in nationaler Tracht, leichtbewaffnete Ligurer und Campaner aus Italien, sowie die gefürchteten Schleuderer von den Balearen, welche mittels ihrer ledernen Riemen Bleikugeln mit großer Heftigkeit warfen.

5. Die weltgeschichtlichen Kämpfe des Altertums - S. 399

1890 - Gotha : Perthes
399 beleben die dichtverschlungenen Zweige der Wälder, während am Fuße der Stämme Herden von Büffeln, Elefanten, Hirschen und Antilopen herumstrenen. Das Meer liefert Perlen und Korallen, die Gebirge Dekans leuchtende Diamanten und farbige Edelsteine in reicken Lagern. Indien ist Heimat der Seidenraupen und Baumwolle, des Indigos, Reises u. s. w., und Kaschmirshawls gehörten zu den Wundern der Industrie. Es giebt aber auch Verderbliches in diesem wunderbaren Lande. In den Wildnissen Hausen Löwen, Tiger, Leoparden und Schakals; aus dem heißbeschienenen Boden kriecht schädliches Gewürm aller Art in ungewöhnlicher Größe und ungeheurer Zahl hervor; in Lichtungen schleichen Schlangen umher, in den Flüssen lauern Krokodile. Tödliche Krankheiten verbreiten sich mit unwiderstehlicher Gewalt, und entnervende Fieber haben in den Niederungen oder feuchten Gebirgsthälern ihre bleibende Stätte. Nicht minder wunderbar war die Ordnung der Menschenaffen, denn das Bolk teilte sich in Erbstände oder Kasten, unter denen die Priester obenan standen, alles und jedes in der Arbeit, Kleidung. Nahrung u. f. w. vorschrieben, alte Religionsbücher besaßen und eine phantastische Religionslehre studierten. Die unterste Klasse, die Parias, wurde dagegen unter die Tiere gestellt und aus der Staats- und Gemeindegesell-schast ausgestoßen, während man Affen, Elesanten und andere heilige Tiere pflegte und in Krankenhäusern heilte, wenn sic krank waren. Kein Paria durfte in einem Dorfe oder gar in einer Stadt wohnen, sondern mußte unstät im Walde umherziehen, sich in Gruben oder auf Bäumen vor wilden Tieren bergen. Die Berührung mit ihm verunreinigte alles. Wasser, durch seinen Schatten gelaufen, mußte erst durch Sonne, Mond und Wind wieder gereinigt werden. Wenn sie aus der Landstraße Leute anderer Kasten ziehen sahen, mußten sie laut heulen, um dieselben zu warnen; unterließen sie dies, so wurden sie

6. Lehrbuch der Europäischen Staatengeschichte für Schulen - S. 131

1794 - Gotha : Ettinger
\ Ix. Italien. 131 ix. Italien. A. Allgemeine Geschichte desselben. 1. Italien wird größtentheils von deutschen Völkern unterjocht. Westgothen unter dem Manch bis 412. Heruler unter demodoacher 476. Ostgvthen unter Dietrich dem Großen 495. Residenz zu Ravenna. Griechische Kaiser seit 552. Die Ostgothett wurden vom K. Iustinian verdrängt. Exar- chen zu Ravenna. Longobarden seit 56z. Ursprung der neuern Italiener und ihrer Sprache. 2. Italien kömmt unter die Herrschaft der Ca- rolinger. Schon Pipin bekriegte die Longobarden, und 7^4 nahm ihnen das Exarchat weg. Karl der Große zwang den longobardischendie- 771 trich, ein Mönch zu werden. Auch stellte er die abendländische Kaiserwürde wieder her. Nach Karls Tode wurde sein Enkel Bernhard 814 König von Italien. Diesem ließ sein Onkel Kaiser Ludwig der Fromme die Augen aus- 8l7 stechen. Durch den Vertrag zu Verdun wurde Italien 84z dery ältesten Sohne Ludwigs des Frommen, dem Kaiser Lothar, zu Th?il. Dieser hatte I - wie-

7. Kleine Geschichte von Ostfriesland für die Schule und das Haus - S. 35

1826 - Emden : Woortman
Kreuzzüge der Friesen rc. 35 9. Rreuzzüge der Friesen nach dem heiligen Lande. Schon dem ersten Kreuzzuge der Deutschen im Jahr 1097, unter Anführung des Herzogs von Lothringen, Gottfried von Bouillon, wohnten viele Friesen bei. Ein gcwister Eelkc Lyaukma war zuerst General über 3000 Mann friesischer Kreuzfahrer, dann nach der Eroberung von Nicaa sogar zum Kommandanten die- ser Stadt ernannt. Auch Jerusalem half er mit ero- bern. Das Glück und der Ruhm der Friesen mun- terte viele ihrer Landsleute auf, ihnen in das heilige Land zu folgen. Unter ihnen kommen schon die noch heutiges Tages in Lstfricsland vorhandenen Namen Kam minga und Okkinga vor. — Gegen das En- de des zwölften Jahrhunderts nahmen die Friesen wie- derum Theil an Den Zügen nach Palästina. In Ver- bindung mit den Danen rüsteten sie 50 Schiffe aus und vereinigten sich mit den Flotten der Holländer und Flandcrcr, richteten aber nichts aus. Bedeuten- der war der zu Anfang des dreizehnten Jahrhunderts unternommene Krcuzzug. Eine große Menge von Menschen, sogar ganze Schaarcn von Weibern, auf allen Sceküstcn der friesischen Provinzen, ließen sich von dem geistlichen Schwindel bcthören und sich mit dem Kreuze zeichnen. Die friesische Krcuzflottc bestand aus achtzehn Segeln. Schon in Spanien eroberten und plünderten sie einige von Mauren bewohnte Städ- te. Der Ruf von ihrer Grausamkeit ging ihnen voran nach Aegypten. Hier eroberten sie die Stadt Dami- ctte, die sie aber in dem mit dem Sultan geschloffe- nen Frieden wieder zurückgcben mußten und also nichts gewonnen hatten. Verdrießlich darüber suchte der Pabst bald einen neuen Kreuzzug zu erregen. Die Bremer

8. Lesebuch der Erdkunde - S. 713

1884 - Calw [u. a.] : Verl. der Vereinsbuchh.
Die Neger. 713 Hier sind nun die Neger zu Hause, das schwarze Menschengeschlecht, das wir uns als das häßlichste denken, mit dem starken Knochenbau, mit wulstigen, hochausge- worseuen Lippen, zurücktretender kugliger Stirne und vortretenden Kiefern, hervor- stehenden Backenknochen, breiter platter Nase, langem schmalem Kopf, kurzem dichten Wollhaar, schwarzer sammtartiger Haut; dabei stumpf und roh, daß man uuwill- kürlich an Affen erinnert wird. Es gibt solche Neger. Aber es besteht unter ihnen ein so großer Unterschied, als unter den Völkern Europas, man begegnet auch Stämmen vom schönsten Wüchse, edler Gesichtsbildung, und von ungemeinen Geistes- fähigkeiten, und die Fülle dieser Häßlichkeit besitzt wohl kein afrikanischer Stamm. Für die Hautfarbe ist ein gemeinsames Merkmal nur die mehr oder weniger starke Dunkeluug, die aber bald schmutzig bronzegelb, bald kupferrot, bald olivenfarbig, bald braunrot, bald dunkelbraun, selten ebenholzschwarz erscheint. Die gewöhnlich aufgeführten Merkmale sind so wenig allgemein zutreffend, daß Reisende geäußert haben, sie können unter Negern „nicht den sogenannten Negertypus" wahrnehmen und daß ein ausgezeichneter Beobachter die bekannte üble Hautausdünstung noch für das sicherste Merkmal hält, obgleich er selbst hinzufügt, daß Reinlichkeit das Wider- liche dieses Duftes ganz zu tilgen vermag. Doch lastet dichte Finsternis auf allen diesen Völkern; die tiefste Stufe des Heidentums, die F e t i f ch a n b e t u n g, ist herrschende Religion. Übrigens würde man den Negern Unrecht thnn, wenn man glaubte, sie halten die Fetische für die Götter selbst. Sie sind ihnen Zaubermittel, allerdings von einem Geist beseelt. Irgend ein Ding, leblos oder lebendig, wird einem Priester zum Weihen übergeben und nachdem seine Kraft erprobt worden, als Fetisch *) verehrt, d. h. der Geist, der da- rin wohnt, und gilt nun für wirksames Zaubermittel, dem sogar die Elemente gehorchen sollen. Es besteht nämlich eine ganze Geisterwelt zwischen Gott und den Menschen, vor der die Neger immer voll Furcht sind. Denn die Mehrzahl dieser Geister oder Unter- götter sind böse, und man muß sich gegen sie eben durch die Zauberzeichen, auch durch Amulette, Opfer, schützen. So haben sie angestellte Regenmacher, Geisterbeschwörer n. s. f., die denn viele Geschenke und oft blutige Opfer fordern. Auch Tiere gelten vielfach als von Geistern beseelt und als Gegenstände der Verehrung. Hier wird die Hyäne, dort der Haifisch oder die Riesenschlange, das Krokodil, der Geier als Gott von Priesterhänden gefüttert, und oft sind Menschen ihre Speise, das wohlgefällige Opfer dieser blutdürstigen Götter. Übrigens liegt auch im Neger der Glaube an den Einen Gott, der Alles er- schaffen. Ernennt Ihn oft, er sagt: „Gott regnet," er kann einem Andern zusprechen: „Faß ein Herz! Gott ist der Höchste!" Er kann Ihm danken, aber es geht nicht tief; zu seinem „Gottesdienst" ruft er die in den Dingen wohnenden Geister an. Auch den Geistern der Abgeschiedenen werden bei großen Leichenfesten oder „Kostü- men" Hunderte von Menschen geschlachtet, sogar unter Springen und Jubeln; man wirft die Leichname aufs Feld oder bringt sie auf den Fetischbaum, dessen Stamm von Schä- delhansen umringt ist. Beim wilden Mahle wird der von Europäern gebrachte Brannt- wein aus den Schädeln der Erschlagenen getrunken und in einigen Gegenden sogar Men- schenfleisch dazu verzehrt; es gibt Orte, wo solches auf dem Markte verkauft wird. So wenig mau den Negern im allgemeinen Grausamkeit und Wildheit nachsagen kann, so entsetzlich sind die Greuel, welche unter dem Bann des Aberglaubens und des Her- kommens vorkommen. Residenzen mächtiger Könige sind mit Mauern umgeben, die oben mit Menschen- schädeln verziert sind, oder mit Pfählen, auf deren jedem ein Kops steckt. So besonders die des Königs von Dahome, der in seinem Heere von 40000 Mann 10000 Weiber hat, *) Vom portugiesischen feitiqo, Zauber. Manchmal sind es Götzenbilder, meist aber nur ein Knochen, ein Fels, ein Dattelkern:c. Damit behängt man den Leib und die Wände, die Straßen, den Hauptplatz im Dorfe, die Ufer 2c. Wenn aber das Ding nicht mehr thnn will, was man will, so wirft mans weg und wählt etwas Anderes.

9. Lesebuch der Erdkunde - S. 714

1884 - Calw [u. a.] : Verl. der Vereinsbuchh.
714 Iv. Sudan. die mordlustig und mit Flinten und Säbeln bewaffnet, den Kern desselben bilden. — Die andere Welt stellen sie sich als der jetzigen ganz ähnlich vor; daher muß einem ge- storbenen Vornehmen eine ganze Menge Menschen geopfert werden, damit er drüben mit einem anständigen Gefolge von Sklaven und Frauen erscheinen könne. Am Grabe eines Königs werden Hunderte getötet; ja Monate lang währt das Morden, und jede Jahres- feier fordert neue Opfer. In Knmafe ist ein Platz, der von Menschenblut nicht trocken werden durfte. § 572. Weiter weiß man hier nichts von Dienstboten, nur von Sklaven; die Sklaverei ist der andere Fluch Afrikas, der die Neger an Greuel und Schauderszenen gewöhnt hat. Häuptlinge und Könige brauchen von Zeit zu Zeit Sklaven. So überfallen sie denn ein Nachbargebiet, oder rauben sie ihre eigenen Unterthanen. Plötzlich sieht ein Dorf sich umringt, mitten in der Nacht ertönt das Kriegsgeschrei, Feuerbrände fliegen in die friedlichen Wohnungen, die geängsteten Bewohner fliehen heraus, die Starken werden niedergemetzelt, die Alten und Kranken wie die Kindlein müssen ohnedies sterben, weil man sie nicht kauft, aber Söhne, Weiber und Töchter ergreift der erbarmungslose Feind und schleppt sie fort. Sklaven sind auch die leichteste Münze, da man sie nicht zu tragen braucht. Mit ihnen zahlt man also den Karawanenhändler, mit ihnen den Schiffsherrn. Sklaverei und Sklavenhandel bestand in Westafrika allerdings, ehe die portugiesischen Entdeckungen dazu führten, aus dem Sklavenhandel ein System zu machen. Seither haben die Europäer dem Neger ein Bedürfnis nach Feuergewehr und Schießpulver, Rum, Tabak und Putzwaren beigebracht, das nur durch Sklaven befriedigt werden konnte und dem Menschenraub eine ungeheure Ausdehnung gab. Zwanzigtausend Sklaven brachte der König von A s a n t e aus einem Kriege mit, 2000 mußten, weil sie schwächlich waren, als Opfer bluten, noch Andere ließ er töten, weil er sie nicht füttern konnte, 10000 bot er zum Verkauf aus. — Um eine Schuld an einen französischen Schiffer zu bezahlen, mordete ein Häuptling bei Liberia ein ruhiges, fleißiges Völklein, und zahlte mit den Kindern seinen Posten. — Der Sklavenhändler schickte auch selber Bewaffnete aus, die Dörfer überfallen und die Einwohner herbeischaffen mnßten. Die Armen suchten sich oft unterwegs umzubringen, weil sie glaubten, die „weißen Teufel" nehmen sie bloß, um sie zu verzehren. Mit der eigenen Zunge erstickten sie sich, andere hungerten sich aus. Der größte Jammer wartete ihrer an der Küste. Häufig ward ein Teil vom Käufer als unbrauchbar ausgeschossen und tot geschlagen, oder ließ sie der Händler Hungers sterben. Auf jede Klage gab die schreckliche Riemen- peitsche die Antwort. — Beim Verkauf wurden immer die Familien zerrissen. Hatte dann der Kapitän seine Ladung „Ebenholz", so wurden sie fast wie Heringe verpackt, daß Keiner aufrecht sitzen konnte. Eiligst segelte das Schiff fort, um den englischen Kreuzern zu entfliehen. Ward es von einem solchen erjagt, so konnte man die Sklaven über Bord werfen, um doch das Schiff davon zu bringen. Brachte es aber auch nur die Hälfte nach Kuba, fo hatte es dennoch ein „gutes Geschäft" gemacht. Es hat den Kopf vielleicht mit 50 bis 80 Mark bezahlt, und verkaufte ihn in Amerika für 1600 und mehr. Selbst wenn von drei Schiffen nur eines in Amerika ankam, lohnte sich der Handel. Jetzt kann dieser Handel auf der Westküste als erloschen gelten. Dagegen im Osten und in Zentralafrika bleibt trotz der Bemühungen der Engländer viel zu thuu. Für das Familienleben ist die Vielweiberei charakteristisch: nur der Arme begnügt sich mit einer Frau. Das Weib wird gekauft und von den Eltern verkauft (daher man sich der Geburt einer Tochter freut). — Die Neger- reiche sind meist klein und die Macht der Könige ist oft durch eine Art Aristo- kratie, durch die Priester und das Herkommen beschränkt. In manchen Reichen, wie Asante und Dahome, herrscht ein empörender, blutdürstiger Despotismus. Die Königswürde ist erblich, geht aber häufig auf den Schwestersohn über. Schuld wie

10. Lesebuch der Erdkunde - S. 870

1884 - Calw [u. a.] : Verl. der Vereinsbuchh.
870 Ii. Ozeanien. Inseln (2700 qkm mit 13000 meist evangelischen Einw.) sind ebenfalls französisch. Die Eiugebornen sind sreiheitslustig und sehr geschickt im Landbau mit künstlicher Be- Wässerung, Düngnng ?c. Der Handel ist meist in australischen Händen. Die reichste Gruppe sind die den Übergang von Melanesien nach Polynesien bildenden Viti (Fidschi)-Inseln, seit 1874 britisch. Sie gehören zu den herrlichsten Ge- birgsinseln, sind gut bevölkert und bestehen aus zwei größereu (Viti Levu, 11600 qkm, und Vanna Levu, 6400 qkm) und 225 kleinen Eilanden, zusammen 380 Q.-M, 20800 qkm. Die Bewohner, im Osten mit Polynesien: vermischt, gelten als die am höchsten stehende Gruppe der Papuas, schlanke, kräftige Menschen mit oft edeln Gesichtszügen, und obwohl die 5ig. 269. Bergbewohner in viti. schlimmsten Menschenfresser der Südsee, doch fleißiger und bildsamer als die meisten Polynesien Sie bauen massive Häuser und die schönsten Doppelkanoes bis 40 m lang, und haben eine gute Staatsverfassung. Durch französische Priester bedrängt, übergab der letzte König Thakomban (1- 1883) die Oberherrschaft an England. Das Land ist jetzt fast ganz christianisiert, eine Masernepidemie hat aber 1877 1i3 der Bewohner weg- gerafft, man zählt deren (1881) 128511, darunter 1900 Weiße und 8700 Polynesien Der Boden ist gut bewässert und fruchtbar; im Innern erheben sich Berge bis zu 1300 m; das Klima ist gesund. Die wichtigsten Kulturen sind Kokospalmen und Baum- wolle. Die Ausfuhr ist rasch gestiegen, 1879 für 3-/2 Mill. Mk. Regelmäßige Dampfer-
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