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1. Belehrendes Lese- und Unterrichtsbuch für badische Volksschulen - S. 211

1849 - Karlsruhe : Groos
Geschichte der Deutschen. 211 Lehre hingegeben hatten, gingen als besondere deutsche Stämme unter. 13. Dicherrschaft der Franken; die Merovinger. — Die Alamannen breiteten sich vom Oberrhein immer weiter rheinabwärts aus und ließen sich im Gebiet der Nheinfranken nieder. Chlodwig zog wider sie aus und bei Zülpich (zwischen Bonn und Aachen) kam es 496 zu einer entscheidenden Schlacht, in welcher die Alamannen überwunden wurden; er unterwarf sich dieselben von der Lahn bis zur Murg; sie behielten jedoch ihre Gesetze und Herzöge. Während der Schlacht wandte er sich in der Noth zum Gott der Christen, den er von seiner Ge- mahlin Chlotildc, einer burgundischen Königstochter, kennen gelernt hatte. Mit 3000 seiner Edcln ließ er sich darauf in Rheims taufen. Der Pabst ertheilte ihm, obgleich er sein un- gestümes, wildes Wesen noch nicht abgelegt hatte, den Titel: „allerchristlichste Majestät." — Dem Reiche der Wcstgotbcn, über welche die katholischen Bewohner Südgalliens wegen Glaubcns- bedrückung Klage führten, hätte er ein Ende gemacht, wenn der Ostgothenkvnig Dietrich nicht dazwischen getreten wäre. Er theilte sein Reich unter seine vier Söhne; der älteste erhielt das rheinische Ostfranken (Austrasien) mit der Hauptstadt Metz, die drei andern Westfranken (Ncustrien) mit den Haupt- städten Orleans, Paris und Soissons. Man nennt sic und ihre Nachfolger Merovinger, oder niederländische Franken (Franken vom Meergau). Gemeinschaftliche Volksversammlungen und gleiche Gesetze hielten sie verbunden. Die Könige der Franken arteten sehr aus; sic waren unthätig, schwelgten in ihren Pa- lästen und überließen die Besorgung der Geschäfte ihren Großhof- meistern oder Haus meiern. Der kluge und tapfere Pipin von Heristall machte diese Würde in seiner Familie erblich und führte in Austrasien und Ncustrien die Regierung. Sein Sohn Karl Mar teil war es, welcher sich mit seinen Franken dem Vordringen der Araber oder Mauren entgegenstellte. Diese wollten den Islam, d. h. die Glaubenslehre des falschen Propheten Mohammed (610) über Frankreich, Italien und Deutschland verbreiten. Von Afrika aus fielen sie in Spanien ein, hoben das Reich der Westgothen auf, über- 14.

2. Die weltgeschichtlichen Kämpfe des Altertums - S. 248

1890 - Gotha : Perthes
248 Reitern und berittenem Fußvolk eilte Alexanber des Nachts durch die wasserlose Heibe, wobei manche seiner Krieger ermattet liegen blieben. Da sah man bei Tagesanbruch die zerstreute, unbewehrte Karawane der Hochverräter, auf welche Alexanber lossprengte. Schrecken ergriff die Verräter, welche mit wildem Jammergeschrei auseinanber stoben. Nur wenige versuchten Widerstand, die anbetn flohen, Darms im Wagen in ihrer Mitte, um ihn herum seine Verräter. Wie die Macebonier sich mehr und mehr näherten, weil die Reiter schneller vorwärts kamen als der Wagen, wollten sich die Satrapen ihres Gefangenen entlebigen und sich vor etwaiger Strafe sichern, fielen über den wehrlosen Darius her, burchbohrten ihn mit Schwertern und Speeren und jagten dann nach verschiedenen Seiten bavon, inbein sie den sterbenben König auf der Lanbstraße liegen ließen. Bald barauf kam Alexanber heran, fanb aber nur die Leiche des Königs, welche er mit seinem Purpur bebeckt haben soll. Was man sonst noch erzählt, ist Sage, daß z. B. ein mace-bonischer Reiter, im Helm in der Wüste dem schmachtenben Alexanber Wasser gebracht habe, was aber Alexanber nicht an-nahm, weil seine Leute den Mut verlieren würden, wenn er allein trinke! Da sollen seine Begleiter jauchzenb ausgerufen haben: „Führe uns, wohin du willst! Wir sind nicht ermattet, wir bürsten nicht und sinb nicht sterblich, so lange bu unser König bist!" Alexanber stanb nun am Elbrusgebirge, bessen Pässe zum Kaspischen Meere, nach Iran und Turan führten. Das Gebirge war btcht bewalbet und schluchtenreich, dazu von kriegerischen Völkern bewohnt, welche Alexanber jeboch balb zur Unterwerfung zwang. Zugleich begann der Spartanerkönig Agis mit 20000 Mann offenen Ansstanb, ba er auf griechische Hilfe und persisches Gelb rechnete; boch schnell eilte Antipater mit 40 000 Kriegern herbei und schlug die Spartaner bei

3. Bilder aus der jüdischen Vergangenheit - S. 100

1914 - Frankfurt am Main : Kauffmann
ten aber: „Wir haben niemals etwas vom Talmud gehört.“ Er durchzog nun das Gebirge Ararat bis Nisibis, von da nach Chossen Kepha, dann schlug er den entgegengesetzten Weg ein. In Nisibis ist eine grosse Gemeinde, dort ist die Synagoge des R. Jehuda den Bathira*) und zwei Synagogen, die noch von Esra gebaut wurden. In der einen ist ein roter Stein in die Wand eingelassen, der von den Steinen des Tempels herrührt. Von Nisibis ging er in acht Tagen nach Neu-Ninive; hier fliesst der Tigris vorbei, er überschritt diesen Fluss und ging drei Tage lang nach Alt-Ninive. Hier ist alles öde, der Boden ist schwarz wie Pech, und wo einst ein schöner Wald stand, ist alles verwüstet wie Sodom, kein Gras, keine Pflanze. Neu-Ninive hingegen hat eine grosse Gemeinde von ungefähr sechstausend Seelen und mehr. Sie hat zwei Fürsten, R. David und R. Samuel, zwei Brudersöhne aus dem Geschlechte des Königs David. Jedes Gemeindemitglied gibt jährlich einen Goldgulden Kopfgeld, die Hälfte erhält der Landesherrscher, der hier nicht König, sondern Sultan genannt wird und der selbst wieder dem Kalifen von Babel (Bagdad) untergeordnet ist. Die andere Hälfte erhalten die beiden Fürsten, die selbst Besitz an Feldern und Weinbergen haben. In diesen Ländern gibt es keine angestellten Vorbeter, auch in Persien, Medien und Damaskus nicht. Nur die Fürsten weisen ihre gelehrten Tischgänger an, einmal diesen, einmal jenen, vorzubeten. Der Fürst hat ein Gefängnis, Verbrecher darin einzusperren. Hat ein Jude mit einem Muselmann einen Streit, so wird der Schuldige, ob Jude oder Muselmann, vom Fürsten zu Gefängnis verurteilt. R. Pethachja wurde in Ninive krank, die Aerzte des Königs meinten, er werde nicht mit dem Leben davonkommen. Dort ist es üblich, dass, wenn ein fremder Jude *) Lebte kurz vor der Zerstörung des zweiten Tempels.

4. Lehrbuch der Europäischen Staatengeschichte für Schulen - S. 131

1794 - Gotha : Ettinger
\ Ix. Italien. 131 ix. Italien. A. Allgemeine Geschichte desselben. 1. Italien wird größtentheils von deutschen Völkern unterjocht. Westgothen unter dem Manch bis 412. Heruler unter demodoacher 476. Ostgvthen unter Dietrich dem Großen 495. Residenz zu Ravenna. Griechische Kaiser seit 552. Die Ostgothett wurden vom K. Iustinian verdrängt. Exar- chen zu Ravenna. Longobarden seit 56z. Ursprung der neuern Italiener und ihrer Sprache. 2. Italien kömmt unter die Herrschaft der Ca- rolinger. Schon Pipin bekriegte die Longobarden, und 7^4 nahm ihnen das Exarchat weg. Karl der Große zwang den longobardischendie- 771 trich, ein Mönch zu werden. Auch stellte er die abendländische Kaiserwürde wieder her. Nach Karls Tode wurde sein Enkel Bernhard 814 König von Italien. Diesem ließ sein Onkel Kaiser Ludwig der Fromme die Augen aus- 8l7 stechen. Durch den Vertrag zu Verdun wurde Italien 84z dery ältesten Sohne Ludwigs des Frommen, dem Kaiser Lothar, zu Th?il. Dieser hatte I - wie-

5. Kleine Geschichte von Ostfriesland für die Schule und das Haus - S. 35

1826 - Emden : Woortman
Kreuzzüge der Friesen rc. 35 9. Rreuzzüge der Friesen nach dem heiligen Lande. Schon dem ersten Kreuzzuge der Deutschen im Jahr 1097, unter Anführung des Herzogs von Lothringen, Gottfried von Bouillon, wohnten viele Friesen bei. Ein gcwister Eelkc Lyaukma war zuerst General über 3000 Mann friesischer Kreuzfahrer, dann nach der Eroberung von Nicaa sogar zum Kommandanten die- ser Stadt ernannt. Auch Jerusalem half er mit ero- bern. Das Glück und der Ruhm der Friesen mun- terte viele ihrer Landsleute auf, ihnen in das heilige Land zu folgen. Unter ihnen kommen schon die noch heutiges Tages in Lstfricsland vorhandenen Namen Kam minga und Okkinga vor. — Gegen das En- de des zwölften Jahrhunderts nahmen die Friesen wie- derum Theil an Den Zügen nach Palästina. In Ver- bindung mit den Danen rüsteten sie 50 Schiffe aus und vereinigten sich mit den Flotten der Holländer und Flandcrcr, richteten aber nichts aus. Bedeuten- der war der zu Anfang des dreizehnten Jahrhunderts unternommene Krcuzzug. Eine große Menge von Menschen, sogar ganze Schaarcn von Weibern, auf allen Sceküstcn der friesischen Provinzen, ließen sich von dem geistlichen Schwindel bcthören und sich mit dem Kreuze zeichnen. Die friesische Krcuzflottc bestand aus achtzehn Segeln. Schon in Spanien eroberten und plünderten sie einige von Mauren bewohnte Städ- te. Der Ruf von ihrer Grausamkeit ging ihnen voran nach Aegypten. Hier eroberten sie die Stadt Dami- ctte, die sie aber in dem mit dem Sultan geschloffe- nen Frieden wieder zurückgcben mußten und also nichts gewonnen hatten. Verdrießlich darüber suchte der Pabst bald einen neuen Kreuzzug zu erregen. Die Bremer

6. Geschichte der ersten Hälfte des Mittelalters - S. 33

1809 - Frankfurt am Main : Andreä
35 §. 6o. Karl bekam Austrasien und das halbe Aquitanien; Karl? mann die zweite Hälfte von Aquitanien , Burgund und Neur siricn. Zwischen beiden Brüdern war keine Einigkeit, und wlr würden vielleicht die riämttche Auftritte, wie bei den Merovingern sehen, wenn nichtkarlmann 771 schon gestorben wäre. Karlmann hinterließ zwar zwei Söhne, aber diefb wurden von Karin aus ihren Staaten verdrängt, und welcher nun den ganzen fränkischen Staat erhielt. ' $. 61. Karl des Großen Regierung ist eine Reihe glüklkcher Begebenheiten, und von großem Einflüsse auf seine Staaten, in Hinsicht der Kultur und des Anbaues. Er war der größte Mann seiner Zeit, unter einer rohen, verdorbenen Nation durch sich selbst gebildet, ein geschikter General, ein einsichtsvoller Staatsmann, ein Freund der Gelehrten, und selbst gelehrt. Nur unersättliche Eroberungssucht verdunkelt seinen Charakter. Es scheint auch,daß er seine Familie vernachläßigte, und war deswegen nnqlüklich in derselben. H. 62. Thaten: 1) Er erobert das Reich der Longobarden, 774. Die Veranlassung dazu war, weil der longobardische * König Dcsiderius den Pabsi Adrian zwingen wollte, seine Enkel, die von Kart vertriebenen karlmännische» Prinzen, zu Königen von Frankreich zu salben. 2) Er schlägt die Araber, 778, und nimmt ihnen das Land bis an den Ebro, später auch nach Mallorka und Minorka. Die Gelegenheit hierzu war die Einladung des Emirs Jbnralrarabi, welcher sich gegen den Kalifen Addor rahman empöret hatte (die spanische Mark). 3) Er vertreibt den ungehorsamen Herzog Thassilo Hl gus Baiern, und vereiniget dieses Land mit der Krone, 788; 4) Er macht wiederholte Zuge gegen die Sachsen (von 772 bis 6c 3), welche sich unter ihrem Anführer Wittekind, tapfer vertheidigten, bis sie endlich besiegt sich unter.' werfen, Christen werden, und einen geringen Trlbut Myem. Wcltgesch., 5. Heft. E

7. Geschichte der ersten Hälfte des Mittelalters - S. 37

1809 - Frankfurt am Main : Andreä
Königreich geworden war, blieb es doch mir dem deutschen Reiche verbunden. Von dem großen Mahrenreiche, welches Swentopolk 884 stiftete, und von Ungarn und Deutschen wieder zerstöret wurde, kam nur der kleine Theil, der jezr Mahren heißt (ic»56)an Böhmen, und wurde io85 ein Markgrafthum. 879 kam der westliche Theil von Lothringen an Deutsch, land, welchen zwar Konrad I. wieder an Frankreich verlor, aber Heinrich I. aufs neue eroberte. Aus dem übrigentheile von Lochringen war daskönigreich Burgund entstanden, welches unter Konrad Ii. 1082 mit Dentschlande (aber als ein eigenes, für sich bestehendes Reich) verbunden wurde. Nur Heinrich Iv. mußte einen Theil Burgunds 1077 an den Grafen von Savoyen abtreten. Seit Otto I. erwarbey sich die deutschen Könige nach und nach dreikronen von drei verschiedenen Neichen, wovon jedes abgesondert von dem andern regieret wurde. (Deutschland, Italien, Burgund, und seit 962 auch die römische Kaiserkrone). §- 70. a) Zeit der Karolinger, von S43 bis 9*1 — 68 Jahre. Deutschland faßte, als es 843 ein eigenes Reich wurde, drei in Kultur und Sitten sehr verschiedene Stämme in sich: 1) O b e r d e u t s ch e, welche bereits civilisiret waren; 2) Sachsen, welche erst den ersten Schritt zu ihrer Kultur durch Annahme deschristenthnms gethan hatten; 5) S lav en; diese lagen noch größtentheils im Heidenthum und in der tiefsten Rohheit. An den Glanzen Deutschlandes wohnten, immer zu Streifereien bereit, an der einen Seite wilde Normänner, und an der andern slavische Stamme, eben so rohe, wie jene. -r- Ein Reich mit schwachen Regenten auf dem Throne, mußte bei einer solchen Lage in Verwirrung gerathen, §. 71. udwig der Deutsche (regieret von 845 bis 876). , Man kann ihm Klugheit und Tapferkeit nicht absprechen.

8. Geschichte der zweiten Hälfte des Mittelalters - S. 83

1812 - Frankfurt am Main : Andreä
Die germanischen Stamme hatten also — aris dem eigens liehen Germanien fortgesetzt — Hollstein, Schleswig, Iütt- larw, die Inseln der Ostsee u. s. w. bis Lappland beftzt, die Finnen Finnland, einen Theil Rußland's u. s. w., oder von der Düna bis zum Eismeere. Von den germanischen Stammen der frühem Zeit haben wir wenige Nachrichten. — Zug dereimbrer und Teutonen.— Die Finnen waren in viele unabhängige Horden getheilet. Ihre Sagen enthalten ihre Züge und Wanderungen. So stehet z. B. die Sage von der Ankunft O d i n' s (W o d a n) aus Asgard nach dem Norden, gegen s5o. Dieser glückliche Krieger wurde, der Sage zufolge, Regent und Lehrer des Nor- dens, und nach seineur Tode der vornehmste Gort. — Wa lr halla. — Als die Macht der Römer gefallen war, da zeigtet! sich schon, besonders seit dem 6tenjahrhundert, Spurender Räubereien der Normänner an den römischen Küsten; und späterhin, als Karl der Große und Ludwig der Fromme Aristalten zur Unterwerfung dieser Stämme machten, schwärmten die Normänner desto stärker an den Küsten Deutschland's, Engt land's, Frankreich's ünd Italiens. — H. 141. Diese Seeräuberei wurde zulezt ein ehrenvolles Gewerbe des hohen Adels (wie dasfaustrecht auf dem festen Lande), — und wir wissen, daß die Normänner in Island (836), welches sie entdeckten, in England (991), in Frankreich, in Neapel, in Rußland — festen Fuß faßten; sogar Karolina in Amerika (das Weinland) sollen sie gefunden haben. Bei der Ausbreitung der christlichen Religion in den nördlichen Gegenden, lernen wir dieselben und ihre Bewohner naher kennen. Wir finden die lezten unter mehreren Fürsten, von welchen die Wikinger oder Seekönige eigentlich dieje- nigen sind f pje sich unter dem Namen Normanne r so furcht- bar machten. Nach und nach suchten die Fürsten der mächtigeren Stämme die schwächeren zu unterjochen, daher Oberkönige, F 2

9. Natur-, Erd-, Menschen- und Völkerkunde, und deren Geschichte - S. 447

1839 - Karlsruhe : Groos
Ueberblick über die Geschichte der alten Völker. 447 Pharisäer, die am Gottesstaate festhielten, verdrängte die Hasmonäer vom Hohenpriesterthum, führte römische Sitten und Lebensweise ein, erbaute in Jerusalem Ringschulen, ein Theater, ein großes Amphitheater, ließ aus Rom Schauspieler kommen, hielt große Festspiele. Der Hohepriester war ohne Bedeutung; nach dem hohen Rathe fragte er Nichts. Seine Ge- mahlin Mariamne, aus dem Geschlechte der Hasmonäer, ließ er hinrichten, so wie seine Schwiegermutter und seine zwei Stiefsöhne, weil die Pharisäer diesen zugethan waren. Der Römer Augustus sagte von ihm: er wolle lieber des Herodcs Schwein, als sein Anverwandter sein. Er rottete die ganzehasmonäischefamilieaus. Unter ihm ward Christus geboren; dieser Herodes veranstaltete den bcthlehemitischen Kindermord. Als er damit um- ging, seinen Sohn Antipater (aus früherer Ehe) hinrichtenzu lassen, er- krankte er. Fürchterliche Körperleiden zermarterten ihn, Würmer wuchsen in seinem Leibe; noch fürchterlicher waren seine innern Leiden, die Gewissens- bisse, die an seiner Seele nagten. Damit Jemand bei seinem Tode traure, ließ er die vornehmsten Juden im Amphitheater von Jericho zusammenbring- en, und oronete an, dieselben durch Soldaten tödten zu lassen, so bald er gestorben sei. In der gräßlichsten Verzweiflung suchte er sich selbst das Le- den zu nehmen, ohne es ausführen zu können. 5 Tage vor seinem Tode ließ er seinen Sohn Antipater hinrichten. Sein grausamer Sohn Archelaus, der 10 Jahre Regent von Judäa, Jdumäa und Samaria war, ward von den Römern wegen seiner Grausamkeit von der Regierung entfernt, und nach Gallien (Frankreich) verwiesen, und Judäa mit Jerusalem ward zu einer römischen Statthalterschaft gemacht. So ward die Weissagung Jakobs 1 Moses 49, 10 erfüllt. Des Archelaus Bruder Antipas war noch Vier- fürst in Galiläa, und sein Bruder Philippus ein Vierfürst des Landes jenseits des Jordans (Trachonitis). 70 nach Chr. beginnen die Juden in blinder Erwartung, der geweis- sagte Messias werde sie zum Siege führen, den Krieg gegen die Römer, da sie sich das heidnische Wesen nicht aneignen konnten; Titus, der Sohn des römischen Kaisers Vespasian, nahm nach verzweifelter Gegenwehr Jerusalem ein, zerstörte die Stadt, wobei er vergeblich den Tempel zu retten suchte. Bei der Belagerung der Stadt wurden die schrecklichsten Greuel begangen. Titus ließ Hunderte von Gefangenen um die Stadt her kreuzigen, um die Belagerten zu schrecken. In der Stadt mordeten die Juden, die in Parteien zerfallen waren, sich selbst. 000,000 Leichen wur- den zu den Thoren der Stadt hinausgeworfen, und in der Stadt lag cö in den Straßen und Häusern voller Todten. Die Hungersnoth darin war so groß, daß eine Mutter ihr eigenes Kind tödtete und aufaß. Viele tau- send Juden wurden als Sclaven in alle Länder verkauft. 118 nach Chr. ließ Kaiser Hadrian noch völliger zerstören, was Titus verschont hatte. 2. Nördlich vom Hindukusch wohnte um das kaspische Meer und. den Aralsee, in den Niederungen des Dsjihhun (Orus) und Sihhun (Iarartes) ein Volk, das sich als ein ursprüngliches und

10. Natur-, Erd-, Menschen- und Völkerkunde, und deren Geschichte - S. 427

1839 - Karlsruhe : Groos
Afrika. 427 stirbt, werden die, welche das Grab gemacht haben, sogleich hingerichtet; von seinen Weibern werden 24 ausgesucht, und mit zerschlagenen Beineu lebendig in die Gruft geworfen und begraben. Eine Menge Menschen wird bei seinem Leichenbegängnis geopfert. Ihre Priester sind Zauberer, Wahr- sager, Zeichendeuter. Wenn dieselben bei irgend einem Unglück, z. B. bei einer Krankheit, Jemand in der Volksversammlung als die Ursache des Uebels be- zeichnen, das derselbe durch Zauberei bewirkt habe, so wird er ergriffen und umgebracht. Grausame Kriege werden von einigen Stämmen ge- führt, wobei man die Gefangenen schmaust oder opfert. Wilde nächtliche Tänze werden gehalten. Sie lieben den Tanz über Alles. In den Dör- fern findet man des Abends und Nachts stets Tanzgescllschaftcn. Mau tanzt und fingt dazu nach einer großen Trommel. Sie leben in Vielwei- berei. Einer hat oft 10 — 12 Weiber. Den gebrannten Wassern und der Wohllust find sie sehr ergeben. Menschenjagden werden von den Man- dingos, Fullahs und andern Stämmen angestellt, um Sclaven für den Handel zu fangen. Es kommt vor, daß die nächsten Verwandten einander als Sclaven verkaufen. In großen Scharen treiben die Sclavenhänd- ler mit Peitschen die Unglücklichen, die ihre Freiheit verloren haben, den Küsten zu, wo Sclavenschiffe in Bereitschaft sind, sie aufzunehmen. Den Sclaven, die fortgeschafft werden, sind die Hände gebunden; durch gabel- förmige Hölzer, durch die sie die Köpfe stecken, find ssie zusammengejocht, so daß nur ihre Füße frei find Auf den Sclavenschiffen werden sie zu 2 und 2 an Händen und Füßen zusammengefesselt, und in den dunkeln Schiffs- räumen aufgeschichtet. Einer erhält nur einen Raum von 57-'Länge und 17a' Breite, so daß er oft nur auf der Seite liegen kann. Sie werden uach Amerika gebracht, um dort zum Bau der Zucker- und Kaffeepflanz- ungen verwandt zu werden, weil sie zur Arbeit kräftig find. Unterwegs stirbt meist je der 10. Mann. Ein Sklavenschiff fuhrt oft 6 — 800 solcher Unglücklichen. Die Engländer steuern der Schändlichkeit des Sclavenhan- dels; die Franzosen wollen steuern. Englische und deutsche Heidcnboten arbeiten auf der W. Küste unter den Negern. 1836 find von 80 Sclaven- schiffen, welche 28,000 Sclaven wegführten, nur 5 genonnncn worden. 7. Das C a p la n d, an der Südspitze Afrikas, sonst holländisch von 1650 an, seit 1806 englisch, ursprünglich von Hottentotten bewohnt. Der Portu- gtese Bartholomäus Diaz hat im Auftrage seines Königs Johann Ii I486 diese Südspitze zuerst befahren und Vasko de Gama fand später den See- weg nach Ostindien. Die Capstadt, am Vorgebirg der guten Hoff- nung, am Fuße des Tafelbergs an der Tafelbai, 24,000 E., Sitz des Statthalters, Anlandeplatz der Ostindienfahrer, um frisches Wasser einzu- nehmen, Weinbau. — Gegen N. wohnen die B usch m ä nn er, und B'k4- juanen, gegen Nordosten die Kaffern. Man unterscheidet die Colonial- Hottentotten und die Namaquashottentotten. Die erstern find durch dir schmählige Unterjochung der Holländer seit 1600 stumpf, träge und roh- sinnlich geworden. Die letztern haben bessere Hütten und treiben starke Viehzucht. Sie beten den Mond an und ein gewisses kleines Jnsect. Si«
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