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1. Leitfaden zum methodischen Unterricht in der Geographie - S. 47

1836 - Eisleben : Reichardt
Uebersicht der Flü sse» 47 nordwestlich, lund geht in die Nordsee, nordöstlich von der Mündung der Weser; 13) die Oder, jentspringt südöstlich von der Elbe, fließt nordwestlich, und mün- det sich in die Ostsee, östlich von der Mündung der Eibe; 14) die Weichsel, entspringt in der Nähe der Quelle der Ooer, östlich von derselben, läuft nordwest- lich, und stießt in die Ostsee, nordöstlich von der Mün- dung der Oder; und 15) die Düna, entsteht südlich vom Ladoga-See, und geht nach einem nordwestlichen Laufe in die Ostsee, nordöstlich von der Mündung der Weichsel. Alle diese Flüsse gehören zu Europa. Die vornehmsten Flüffe auf der Nordseite des nordöstlichen Theiles der alten Welt. §. 2. Die meisten von den hieher gehörigen Flüs- sen sind größer als die auf der Westseite. Es gehören hieher: 1) die Dwina, entsteht östlich vom Onega durch den Zusammenlauf der Sucho na und des Zug, und fließt nach einem nordwestlichen Laufe in das weiße Meer; die Petschora, entspringt nordöstlich von der Dwina, an der Gränze von Europa und Asien, ist der nördlichste große Strom Europas, läuft nordwest- lich und mündet sich in das nördliche Eismeer, südlich von Nowaja Semlja; 3) der Ob, entsteht westlich vom Daikalsee, aus der Vereinigung der Flüsse Bija und Kat unja, nimmt den großen Ir tisch auf, und ergießt sich, nach einem nordwestlichen Laufe, in das nördliche Eismeer, an dem südöstlichen Ende der Halb- insel, welche das Karische Meer auf der Ostseite um- giebt; 4) der Ienisey, östlich vom Ob, entsteht aus der Vereinigung zweier Flüsse, südwestlich vom Bai- kalsee und fließt in einer nordwestlichen Richtung, nord- östlich von der Mündung des Ob, in das nördliche Eismeer; 5) die Lena, entsteht auf der Nordwestseite des Daikalsees, und geht nach einem nordöstlichen Laufe in das nördliche Eismeer, fast unter gleicher Breite mit der Mündung des Ienisey, aber östlicher; 6) die I ndigirka, entspringt östlich von der östlichsten Krüm- mung der Lena und nördlich vom Ochotskischen Meere, fließt nordöstlich und fällt dem nördlichen Eismeere zu, östlich von der Mündung der Lena; 7) die Kolyma,

2. Leitfaden zum methodischen Unterricht in der Geographie - S. 219

1836 - Eisleben : Reichardt
219 V. O jta fien. erweitern, je mehr sis sich der Ostküste nähern, da die Hauptabdachung des Landes non Westen gegen Osten zu gehen scheint. Auch giebt es Ebenen, wovon die größten zwischen dem Hoangho und dem Yang-tse- Kräng, den zwei Hauptfiüssen des Landes, sich ausbrei- ten. Jener heißt auch der gelbe und dieser der blaue Fluß, und ergießen sich beide in das gelbe Meer. Viele Kanäle dienen zur Verbindung der zahlreichen Flüsse, worunter der Kaiserkanal der merkwürdigste ist. Uncer den Landseen sind der Fu-Dang und der Thung- Thing, beide südlich vom Pang-tse-Kiang, die größten. China liegt bis auf einen kleinen südlichen Theil, der zur heißen Zone gehört, im südlichen Theile der nördlichen gemäßigten Zone, und hat daher mehr ein warmes als heißes Klima, das in den nördlichen Ge- genden gemäßigt und kühler ist, als man es nach der südlichen Lage erwarten sollte. Die Produkte sind ziemlich dieselben, wie in den unter gleicher Breite ge, legenen Asiatischen Ländern; doch verdienen vorzügliche Auszeichnung unter den Thieren: Gold- und Silberfa- sane, Kormorane oder Seeraben, die zum Fischfänge abgerichtet werden, Goldfische, die größten und schön- sten Schmetterlinge. Die Seidenzucht ist stark, und von Getreide-Arten wird besonders Reiß gezogen, wo- von ein großer Theil der Einwohner sich ausschließend ernährt; desgleichen hat man viele Baumwolle, Zucker, Indigo, Ginseng, Rhabarber und andere Arzneigewächse, Bambus, eines der nützlichsten Gewächse für die süd- lichen Gegenden, Thee, ein Hauptartikel der Ausfuhr, Firniß-, Seifen-, Talg-, Wachsbäume, außer den ge- wöhnlichen Metallen, Tsetong (eine Art weißes Kupfer), Edelsteine, schönen Marmor, vortreffliche Porzellanerde, Salz. Die Zahl der Einwohner, die sehr verschieden angegeben wird, von 160 bis 200 und 360 Millionen, sind vornehmlich Chinesen mit einer ganz eigenen Spra- che, ferner Mandschu, Sifanen (zu den Mongolen ge- hörig), Miao-se (wilde Gebirgsbewohner), auch Ju. den. Der größte Theil bekennt sich zur Religion des Buddha (der hier Fo heißt). Auch giebt es Anhänger der Lehre des Confucius, der Muhamedanischen und Jü- dischen Religion und Christen in geringer Zahl. Die

3. Leitfaden zum methodischen Unterricht in der Geographie - S. 48

1836 - Eisleben : Reichardt
48 Viertes Kapitel. entsteht östlich von der Jndigirka und nördlich vom Ochotskischen Meere, und mündet sich, nach einem nordöstlichen Laufe in das nördliche Eismeer; südöstlich von der Mündung der Jndigirka. Mit Ausnahme von Nr. 1 und 2, sind diese Flüsse alle Asiatische. Die vornehmsten Flüsse auf der Ostseite des nordöstlichen Theiles der alten Welt. H. 3. Hieher gehören folgende sämmtliche Asiatin sche Flüsse: 1) der Anadyr, entspringt östlich von der Kolyrna, ohngefähr unter dem nördlichen Polarkreise, läuft östlich, und geht in das Meer von Kamtschatka, südwestlich von der Beringsstraße; 2) der Amur, ent- steht aus der Vereinigung der Flüsse Argun und Schilka, fließt nordöstlich und mündet sich der West- seite der Insel oder Halbinsel Sachalin gegenüber, in die Meerenge, welche zwischen dieser Insel und dein Festlande Asiens aus dem Ochotskischen Meere in das Japanische führt; 3) der Hoangho oder gelbe Fluß, dessen unbekannte Quelle im Innern Asiens ist, geht nach einem östlichen Laufe in das gelbe Meer, der süd- westlichsten Spitze der Halbinsel Korea gegenüber; und 4) der Vang-tse-Kiang, dessen unbekannte Quelle gleichfalls im Innern Asiens sich befindet, geht nach einem östlichen Laufe in das gelbe Meer, nicht weit südlich von der Mündung des Hoangho. Die vornehmsten Flüsse auf der Südseite des nordöstlichen Theiles der alten Welt. §. 4. Es gehören dahin: 1) der Maykaung, Menam Kom, auch Combodja genannt, dessen Quelle im Innern Asiens ist, hat einen südöstlichen Lauf, und ergießt sich in das Chinesische Meer, der Nordwestküste der Insel Borneo gegenüber; 2) der Menam, durch die Vereinigung der Flüsse Mäle und Möprö n gebildet, westlich vom Maykaung, fällt nach einem südlichen Laufe in einen Busen des Chinesischen Meeres, da wo die Hinterindische Halbinsel anfängt schmal zu wistden; 3) der Jrawaddy, welcher seinen Ursprung nördlich von der Vorderindischen Halbinsel, anfangs

4. Leitfaden zum methodischen Unterricht in der Geographie - S. 50

1836 - Eisleben : Reichardt
50 Viertes Kapitel. vom Mittelländischen Meere, hat einen östlichen Lauf, und gehr in den nordwestlichen Theil des Adriakischen Meeres; 13) der Rhone, entsteht östlich vom Genfer, see, welchen er auch durchfließt, und mündet sich nach einem südwestlichen Laufe in das Mittelländische Meer, nördlich von den Balearischen Inseln; und 14) der Ebro, entspringt südlich vom B>scayischen Meere und nördlich vom Duero, läuft südöstlich und geht in das Mittelländische Meer, nordwestlich von den Balearen. Von diesen Flüssen gehören Nr. 1 bis 7 zu Asien und die andern zu Europa. Flüsse, die sich in große Seen im Innern de6 nordöstlichen Theiles der alten Welt ergießen. §. 5. Dergleichen sind vorzüglich: 1) der Kur, welcher südöstlich vom schwarzen Meere seinen Ursprung dar, und nach einem südöstlichen Laufe in den südwestr lichen Theil des Kaspischen Meeres sich ergießt; 2) die Wolga, entspringt in der Nähe der Quelle der Dü- na, nordöstlich davon, nähert sich auf ihrem südöstlichen Laufe sehr der östlichsten Krümmung des Don, und mün, oet sich in den nordwestlichen Theil des Kaspischen Mee- res; 3) der Ural, östlich von der Wolga, und nord- westlich vom Aralsee, fließt südwestlich und geht in die nördliche Spitze des Kaspischen Meeres, nordöstlich von den Mündungen der Wolga; 4) der Amu, entspringt nordwestlich vom Indus, und geht nach einem nord- westlichen Laufe in die südlichste Spitze des Aralsees. — Diese Flüsse gehören zu Asien, bis auf die Wolga, wel» che beiden Ecdtheilen, Europa und Asien, gemeinschaft- lich ist. Die vornehmsten Flüsse im südwestlichen Theile der alten Welt oder in Afrika. §. 6- Es gehören dahin: auf der Nordseite bloß der Nil, welcher im nordöstlichen Theile Afri- kas durch die Vereinigung der zwei Flüsse, Bahr el Abiad (weißer Fluß) und Bahr el Azrek (blauer Fluß) entsteht, und nach einem nördlichen Laufe, immer westlich vom rothen Meere, in zwei Ar- men in den südöstlichen Theil des Mittelländischen Mee-

5. Leitfaden zum methodischen Unterricht in der Geographie - S. 227

1836 - Eisleben : Reichardt
227 I. Nordafrika, i. Nordafrikä. Aegypten. Die Gränzen sind gegen Norden das Mittellän- dische Meer; gegen Osten Arabien, mir welchem es durch die Landenge von Suez zusammenhängt, und der Ara- bische Meerbusen oder das rothe Meer; gegen Süden Nubien, und gegen Westen die große Wüste (Sahara)j Die Größe beträgt fast 9000 Qmeilen. Die Oberfläche besteht theils aus dem fruchtbar ren Nilthole, und der sumpfigen und fruchtbaren Nie- derung zwischen den Mündungsarmen des Nils, theils aus wüsten und dürren Sandflächen zu beiden Seiten des Nilthales, die sich westlich bis zur großen Wüste, öst, lich bis zum rothen Meere erstrecken und von einigen nicht sehr hohen, felsigen Gebirgen durchzogen werden. Dcls Land hat nur einen einzigen Fluß, den Nil, einen der Hauptströme Afrikas, welcher aus Nubien hieher gelangt, und in 2 Hauptarmen, zwischen welchen das fruchtbare Delta ist, sich ins Mittelländische Meer ergießt. Durch seine jährlichen Überschwemmungen trägt der Nil zub Fruchtbarkeit des Nilthales bei, und so weil er mit sei» nen Gewässern reicht, herrscht Segen und Fruchtbarkeit. Bemerkenswerth ist der aus dem Nil nach Alexandria geführte schiffbare Kanal. Es giebt mehrere Seen im Lande, worunter der große Menzaleh auf der Ostseite des östlichen Nilarmes ist. Aegypten liegt in dem südlichen Theile der nördli- chen gemäßigten Zone, und reicht bis zum nördlichen Wendekreise, und hat daher ein warmes, in manchen Gegenden äußerst heißes Klima. Pest, häufige Blind- heit, der erstickende Wind Khamsin und der schädliche' Wind Samum machen den Aufenthalt in Aegypten oft unangenehm. Aegyotens Produkte, das nur fruchtbar ist, s6 weit der Nil reicht, sind vorzüglich nebst den gewöhnli- chen Hausthieren, vieles zahme Geflügel (die Hühner brütet man hier durch Ofenhitze aus), Söide, Wachs und Honig, Fische, viel Getreide (vorzüglich Weizen,- Reiß und Durra), Hülsen- und Gartenfcüchte in Men- ge, Flachs und Hanf, Zucker, Baumwolle, Tabak, Ins 15 *

6. Leitfaden zum methodischen Unterricht in der Geographie - S. 228

1836 - Eisleben : Reichardt
128 í. Nordafrika. Berberei. digo, edle Südfrüchte, mehrere ?lrzneigewächse, Dattel: palmen, Johannisbrot,- und Gummibäume; aber an Brennholz ist Mangel, so wie auch das Mineralreich ganz arm an Metallen, desto reicher aber an Salzen verschiedener Art ist. Die Einwohner, deren Zahl 2-f Millionen be- trägt , sind Kopten, Türken, Araber, sowohl Fellahs (Ackerbauer) als Beduinen (herumziehende Nomaden), Armenier, Griechen, Juden und Europäer. Die herr- schende Religion ist die Muhamedanische, außer welcher auch Anhänger des Christenthums und der Mosaischen Religion vorhanden sind. Nebst der Viehzucht und dem Ackerbau wird auch einige Industrie, die sich in neuern Zeiten mehr erweitert hat, und ein starker Handel ge- trieben, theils zur See, theils zu Lande durch Kara- wanen. Aegypten ist eigentlich eine Besitzung des Türki- schen Kaisers, die durch einen Pascha oder Vicekönig re, giert wird. Der jetzige aber hat sich fast ganz unab- hängig von der Türkischen Herrschaft gemacht. Alexandria, Handelsstadt, südöstlich von der Insel Can- dka, auf einer Erdzunge zwischen dem Meere und einem Sec, und an einem aus dem 10 Meilen entfernten Nile hieher geführ- ten Kanäle, hat 2 Häfen und viele Alterthümer, worunter die hohe sogenannte Pompejussaule. — Roset te und Damiette, 2 Handelsstädte, jene am westlichen und diese am östlichen Mün- dungsarme des Nils. — Kairo oder Kahira, Hauptstadt von Aegypten und Residenz des Pascha, wichtige Handelsstadrund die größte Stadt in Afrika, südöstlich von Alexandria, liegt V2 Stunde vom rechten Ufer des Nils, und hat mit ihren zwei am Nil selbst gelegenen Vorstädten 30,000 Häuser und 220,000 Einwohner. Es sind hier viele Moscheen und öffentliche Schulen, sogar eine öf- fentliche Bibliothek und mehrere Fabriken. Kairo gegenüber, am linken Ufer des Nils, erheben sich die 4 großen, von vielen Rei- senden besuchten Pyramiden, von welchen die höchste selbst den Straß- burger Münster noch an Höhe übertrifft. — Assuan, die süd- lichste Stadt Aegyptens, an der Gränze Nubiens, südöstlich von Kairo, am Nil, der hier einen Wasserfall und die wegen ihrer Schönheit berühmte Insel Elephantine bildet. Die Berbcrei. Die Gränzen sind gegen Norden das Mittellän- dische Meer, welches hier den Meerbusen von Sydra und die Meerenge von Gibraltar macht; gegen Osten

7. Leitfaden zum methodischen Unterricht in der Geographie - S. 198

1836 - Eisleben : Reichardt
198 Ii. Mittel- oder Hochasien. Mongolei. Der größere Theil der Einwohner lebt nomadisch, mit Viehzucht, Fischerei und Jagd sich beschäftigend, der kleinere Theil in festen Wohnplätzen, und einigen Acker« bou treibend. Das Land steh: unmittelbar unter dem Chinesischen Kaiser und enthält keine merkwürdigen Städte. Die Mongolei. Die Gränzen sino gegen Norden Sibirien, gegen Osten die Mandschurei, gegen Süden China, Tibet und die kleine Ducharei und gegen Westen Turkestan. Die Größe beträgt an 70 bis 90,000 Qmeilen. Dieses überhaupt noch wenig bekannte, Hochgele« gene Land, das in seinem nördlichen Theile von dem Altai und Khangai, in seinem westlichen Theile von dem Thian-Schan oder Himmelsgebirge und in seinem südlichen Theile von der großen Wüste Gobi oder Sch amo durchzogen wird, besteht meistens aus Steppen, die schlecht bewässert und waldlos sind. Meh- rere große Flüsse verdanken der Mongolei ihren Ursprung, als der Jrtisch (der Hauptnebenfluß des Ob), und der Jene sey, welche nach Sibirien fließen, der Amur, welcher nach der Mandschurei geht und der Hoangho, welcher seinen Lauf nach China nimmt. Es giebt ver- schiedene große Seen, z. D. dem Palkati oder Bal« kasch, an der Gränze von Turkestan, der Kokon or, unweit der Gränze von China. Wiewohl die Mongolei fast ganz im südlichen Theile dernördlichen gemäßigten Zone liegt, so ist das Klima doch, wegen der hohen Lage des Landes, mehr kalt als warm, und die Luft trocken und scharf. Die Produkte bestehen vorzüglich in Vieh aller Art, auch Kameelen, und die Einwohner, etwa 2 bis 3 Millionen an der Zahl, unter dem Namen der Mongolen bekannt, die sich in viele Stämme theilen und sich zur Religion des Fo bekennen, leben nomadisch in Jurten oder Filzzelten, ernähren sich größtentheils von der Viehzucht und von der Jagd. Unter den jagdbaren Thieren giebt es den Dschiggetai (eine Art wilder Esel oder Pferde), wilde Pferde und Esel, wilde Ochsen und Schafe, Pelzwild verschiedener Art. Ackerbau und Gewerbfleiß sind fast ganz unter den Einwohnern unbekannt. Sie stehen un- ter mehreren Fürsten oder Chanen, die dem Chinesischen

8. Erzählungen aus der Geschichte - S. 12

1873 - Freiburg i. B. : Wagner
12 regelmigen Ueberschwemmungen, welche er alljhrlich verursacht, dem Boden die zum Wachsthum nthige Feuchtigkeit; denn Regen fllt in Aegypten nur uerst selten. Im Sommer gegen Ende des Juni, wenn in der heien Zone die starken und anhaltenden Regengsse eintreten, sngt der Flu, welcher nicht sehr weit vom Aeqnator auf den abessinischen Bergen seine Quellen hat, zu stei-gen an und tritt in der ersten Hlfte des August, wo er seine hchste Hhe erreicht, zu beiden Seiten der die User. So weit die berschwemmung geht, wird das Land fruchtbar. Denn auer der Feuchtigkeit, die dem Boden zugefhrt wird, lt das Nilwasser, wenn es wieder gegen Ende Septembers und zu Anfang Oktobers in seine Ufer zurcktritt, auch einen fetten Schlamm zurck, wel-eher als Dnger dient. In dem gut befeuchteten und gedngten Boden entwickelt sich bei einer groen Hitze das Wachsthum auer-ordentlich rasch, und zwei Ernten auf demselben Felde sind keine Seltenheiten. Es gibt indessen auch Miernten, wenn der Nil nicht stark genug austritt. Um die Wohlthat der Ueberschwemmuug auch noch anderem Boden, als dem nchsten Userlande zuzufhren, hatten die Aegypter schon in alter Zeit Kanle angelegt, welche das Land nach verschie-denen Seiten hin durchschnitten. Auch der berhmte See Mris war von Bedeutung fr die Fruchtbarkeit des Landes. Derselbe war ein natrliches Wasserbecken von einem Umfang von mehr als 24 deutschen Meilen; ein Kanal fhrte aus dem Nil zu ihm und gab ebensowohl einer allzugroen berschwemmung eine zweckmige Ableitung, als, wenn die berschwemmung nicht sehr stark war, den ferneren Pltzen die nthige Befeuchtung zum Wachs-thum. Jetzt aber sind die Kanle zerfallen; berhaupt ist das Land,' weil die Einwohner nicht mehr so betriebsam sind, weniger ergiebig, als in alter Zeit, wo Aegypten als die reichste Kornkammer der Erde galt. Auch ist die Bevlkerung jetzt bei weitem nicht mehr so zahlreich. In der Blthezeit Aegyptens mgen es wohl 25 Millionen Einwohner gewesen sein. Als rmische Provinz zhlte Aegypten noch 7 Millionen, * jetzt sind es nur noch 5 Millionen. * Die bis zu 10 Meter betragenden Erhhungen des Bodens durch An-schwemmung als Anhaltspunkte fr die Zeitrechnung. Das Delta. Die Pappyrusstaude. Aegypten zerfllt in Ober-, Mittel- und Uuter-Aegypten, mit den Hauptstdten Theben, Memphis und Heliopolis. Auerdem sind in Ober-Aegypten merkwrdige Orte Phil, Syene, Elephantine mit dem Katarakt des Nil; in Mittel-Aegypten Arsinoe, der See Mris, in Unter-Aegypten Kanopus, Pelusium, Sai's und das sptere Alexandria.

9. Die weltgeschichtlichen Kämpfe des Altertums - S. 248

1890 - Gotha : Perthes
248 Reitern und berittenem Fußvolk eilte Alexanber des Nachts durch die wasserlose Heibe, wobei manche seiner Krieger ermattet liegen blieben. Da sah man bei Tagesanbruch die zerstreute, unbewehrte Karawane der Hochverräter, auf welche Alexanber lossprengte. Schrecken ergriff die Verräter, welche mit wildem Jammergeschrei auseinanber stoben. Nur wenige versuchten Widerstand, die anbetn flohen, Darms im Wagen in ihrer Mitte, um ihn herum seine Verräter. Wie die Macebonier sich mehr und mehr näherten, weil die Reiter schneller vorwärts kamen als der Wagen, wollten sich die Satrapen ihres Gefangenen entlebigen und sich vor etwaiger Strafe sichern, fielen über den wehrlosen Darius her, burchbohrten ihn mit Schwertern und Speeren und jagten dann nach verschiedenen Seiten bavon, inbein sie den sterbenben König auf der Lanbstraße liegen ließen. Bald barauf kam Alexanber heran, fanb aber nur die Leiche des Königs, welche er mit seinem Purpur bebeckt haben soll. Was man sonst noch erzählt, ist Sage, daß z. B. ein mace-bonischer Reiter, im Helm in der Wüste dem schmachtenben Alexanber Wasser gebracht habe, was aber Alexanber nicht an-nahm, weil seine Leute den Mut verlieren würden, wenn er allein trinke! Da sollen seine Begleiter jauchzenb ausgerufen haben: „Führe uns, wohin du willst! Wir sind nicht ermattet, wir bürsten nicht und sinb nicht sterblich, so lange bu unser König bist!" Alexanber stanb nun am Elbrusgebirge, bessen Pässe zum Kaspischen Meere, nach Iran und Turan führten. Das Gebirge war btcht bewalbet und schluchtenreich, dazu von kriegerischen Völkern bewohnt, welche Alexanber jeboch balb zur Unterwerfung zwang. Zugleich begann der Spartanerkönig Agis mit 20000 Mann offenen Ansstanb, ba er auf griechische Hilfe und persisches Gelb rechnete; boch schnell eilte Antipater mit 40 000 Kriegern herbei und schlug die Spartaner bei

10. Die weltgeschichtlichen Kämpfe des Altertums - S. 291

1890 - Gotha : Perthes
291 leben. Endlich hatte er im zweiten Monat des Jahres 326 den unteren Indus erreicht, dessen Mündung er nun zu untersuchen beschloß. Die Landschaften am Flußufer nahmen einen anderen Charakter an, denn die Wüsten traten zurück, und der gewaltige Strom teilte sich wiederholt in mehrere Arme. An seinen Ufern breitete sich ein weites, fruchtbares Marschland aus, und zwar erstreckte sich nach Osten zu einförmiges Flachland bis in unabsehbare Ferne, wogegen im Westen hinter der Ebene ein mächtiges Gebirge aufstieg. Je weiter man nach Süden vordrang, um so mehr näherte sich das Gebirge dem Strome, bis dessen westlicher Arm dicht am Gebirgsfutze dahinfloß, um in langgeschweifter Windung nach meilenlangem Laufe wieder zum Hauptstrome zurückzukehren. Überall glich das Land einem wohlgepflegten Garten, denn Weinberge umgrünten die Hügel, Weihrauchstauden dufteten auf trockenem Boden, Wiesen und Gärten prangten im Schmuck bunter Blumen von prachtvollen, lebhaften Farben, und unabsehbare Maisfelder zogen sich an den feuchten Uferstrecken dahin. Überall begegnete man Städten und Flecken, und lebhafter Verkehr herrschte auf den Flußarmen. Dagegen war die Bevölkerung dunkler gefärbt als am oberen Flußlauf; hier herrschte die Priesterkaste der Braminen unbeschränkt über Fürsten und Völker, deren tägliche religiöse Handlungen bis ins kleinste vorgeschrieben waren und pünktlich befolgt werden mußten. Dieic Priester hetzten hier und da auch die Bevölkerung gegen die Fremdlinge auf, und es kam daher nicht selten zu blutigen Gefechten, Erstürmung und Zerstörung von Slädten. Dagegen unterwarf sich Möris, Herrscher im Jndusdelta, freiwillig den Macedoniern und belehrte den König über die Flußmündungen und das Meer, welche beide Alexander nun erforschen wollte, um zu erfahren, ob man auf dem Meere nach dem Euphrat-Tigris gelangen könnte. 19*
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