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1. Die weltgeschichtlichen Kämpfe des Altertums - S. 248

1890 - Gotha : Perthes
248 Reitern und berittenem Fußvolk eilte Alexanber des Nachts durch die wasserlose Heibe, wobei manche seiner Krieger ermattet liegen blieben. Da sah man bei Tagesanbruch die zerstreute, unbewehrte Karawane der Hochverräter, auf welche Alexanber lossprengte. Schrecken ergriff die Verräter, welche mit wildem Jammergeschrei auseinanber stoben. Nur wenige versuchten Widerstand, die anbetn flohen, Darms im Wagen in ihrer Mitte, um ihn herum seine Verräter. Wie die Macebonier sich mehr und mehr näherten, weil die Reiter schneller vorwärts kamen als der Wagen, wollten sich die Satrapen ihres Gefangenen entlebigen und sich vor etwaiger Strafe sichern, fielen über den wehrlosen Darius her, burchbohrten ihn mit Schwertern und Speeren und jagten dann nach verschiedenen Seiten bavon, inbein sie den sterbenben König auf der Lanbstraße liegen ließen. Bald barauf kam Alexanber heran, fanb aber nur die Leiche des Königs, welche er mit seinem Purpur bebeckt haben soll. Was man sonst noch erzählt, ist Sage, daß z. B. ein mace-bonischer Reiter, im Helm in der Wüste dem schmachtenben Alexanber Wasser gebracht habe, was aber Alexanber nicht an-nahm, weil seine Leute den Mut verlieren würden, wenn er allein trinke! Da sollen seine Begleiter jauchzenb ausgerufen haben: „Führe uns, wohin du willst! Wir sind nicht ermattet, wir bürsten nicht und sinb nicht sterblich, so lange bu unser König bist!" Alexanber stanb nun am Elbrusgebirge, bessen Pässe zum Kaspischen Meere, nach Iran und Turan führten. Das Gebirge war btcht bewalbet und schluchtenreich, dazu von kriegerischen Völkern bewohnt, welche Alexanber jeboch balb zur Unterwerfung zwang. Zugleich begann der Spartanerkönig Agis mit 20000 Mann offenen Ansstanb, ba er auf griechische Hilfe und persisches Gelb rechnete; boch schnell eilte Antipater mit 40 000 Kriegern herbei und schlug die Spartaner bei

2. Die weltgeschichtlichen Kämpfe des Altertums - S. 399

1890 - Gotha : Perthes
399 beleben die dichtverschlungenen Zweige der Wälder, während am Fuße der Stämme Herden von Büffeln, Elefanten, Hirschen und Antilopen herumstrenen. Das Meer liefert Perlen und Korallen, die Gebirge Dekans leuchtende Diamanten und farbige Edelsteine in reicken Lagern. Indien ist Heimat der Seidenraupen und Baumwolle, des Indigos, Reises u. s. w., und Kaschmirshawls gehörten zu den Wundern der Industrie. Es giebt aber auch Verderbliches in diesem wunderbaren Lande. In den Wildnissen Hausen Löwen, Tiger, Leoparden und Schakals; aus dem heißbeschienenen Boden kriecht schädliches Gewürm aller Art in ungewöhnlicher Größe und ungeheurer Zahl hervor; in Lichtungen schleichen Schlangen umher, in den Flüssen lauern Krokodile. Tödliche Krankheiten verbreiten sich mit unwiderstehlicher Gewalt, und entnervende Fieber haben in den Niederungen oder feuchten Gebirgsthälern ihre bleibende Stätte. Nicht minder wunderbar war die Ordnung der Menschenaffen, denn das Bolk teilte sich in Erbstände oder Kasten, unter denen die Priester obenan standen, alles und jedes in der Arbeit, Kleidung. Nahrung u. f. w. vorschrieben, alte Religionsbücher besaßen und eine phantastische Religionslehre studierten. Die unterste Klasse, die Parias, wurde dagegen unter die Tiere gestellt und aus der Staats- und Gemeindegesell-schast ausgestoßen, während man Affen, Elesanten und andere heilige Tiere pflegte und in Krankenhäusern heilte, wenn sic krank waren. Kein Paria durfte in einem Dorfe oder gar in einer Stadt wohnen, sondern mußte unstät im Walde umherziehen, sich in Gruben oder auf Bäumen vor wilden Tieren bergen. Die Berührung mit ihm verunreinigte alles. Wasser, durch seinen Schatten gelaufen, mußte erst durch Sonne, Mond und Wind wieder gereinigt werden. Wenn sie aus der Landstraße Leute anderer Kasten ziehen sahen, mußten sie laut heulen, um dieselben zu warnen; unterließen sie dies, so wurden sie

3. Lehrbuch der Europäischen Staatengeschichte für Schulen - S. 131

1794 - Gotha : Ettinger
\ Ix. Italien. 131 ix. Italien. A. Allgemeine Geschichte desselben. 1. Italien wird größtentheils von deutschen Völkern unterjocht. Westgothen unter dem Manch bis 412. Heruler unter demodoacher 476. Ostgvthen unter Dietrich dem Großen 495. Residenz zu Ravenna. Griechische Kaiser seit 552. Die Ostgothett wurden vom K. Iustinian verdrängt. Exar- chen zu Ravenna. Longobarden seit 56z. Ursprung der neuern Italiener und ihrer Sprache. 2. Italien kömmt unter die Herrschaft der Ca- rolinger. Schon Pipin bekriegte die Longobarden, und 7^4 nahm ihnen das Exarchat weg. Karl der Große zwang den longobardischendie- 771 trich, ein Mönch zu werden. Auch stellte er die abendländische Kaiserwürde wieder her. Nach Karls Tode wurde sein Enkel Bernhard 814 König von Italien. Diesem ließ sein Onkel Kaiser Ludwig der Fromme die Augen aus- 8l7 stechen. Durch den Vertrag zu Verdun wurde Italien 84z dery ältesten Sohne Ludwigs des Frommen, dem Kaiser Lothar, zu Th?il. Dieser hatte I - wie-

4. Kleine Geschichte von Ostfriesland für die Schule und das Haus - S. 35

1826 - Emden : Woortman
Kreuzzüge der Friesen rc. 35 9. Rreuzzüge der Friesen nach dem heiligen Lande. Schon dem ersten Kreuzzuge der Deutschen im Jahr 1097, unter Anführung des Herzogs von Lothringen, Gottfried von Bouillon, wohnten viele Friesen bei. Ein gcwister Eelkc Lyaukma war zuerst General über 3000 Mann friesischer Kreuzfahrer, dann nach der Eroberung von Nicaa sogar zum Kommandanten die- ser Stadt ernannt. Auch Jerusalem half er mit ero- bern. Das Glück und der Ruhm der Friesen mun- terte viele ihrer Landsleute auf, ihnen in das heilige Land zu folgen. Unter ihnen kommen schon die noch heutiges Tages in Lstfricsland vorhandenen Namen Kam minga und Okkinga vor. — Gegen das En- de des zwölften Jahrhunderts nahmen die Friesen wie- derum Theil an Den Zügen nach Palästina. In Ver- bindung mit den Danen rüsteten sie 50 Schiffe aus und vereinigten sich mit den Flotten der Holländer und Flandcrcr, richteten aber nichts aus. Bedeuten- der war der zu Anfang des dreizehnten Jahrhunderts unternommene Krcuzzug. Eine große Menge von Menschen, sogar ganze Schaarcn von Weibern, auf allen Sceküstcn der friesischen Provinzen, ließen sich von dem geistlichen Schwindel bcthören und sich mit dem Kreuze zeichnen. Die friesische Krcuzflottc bestand aus achtzehn Segeln. Schon in Spanien eroberten und plünderten sie einige von Mauren bewohnte Städ- te. Der Ruf von ihrer Grausamkeit ging ihnen voran nach Aegypten. Hier eroberten sie die Stadt Dami- ctte, die sie aber in dem mit dem Sultan geschloffe- nen Frieden wieder zurückgcben mußten und also nichts gewonnen hatten. Verdrießlich darüber suchte der Pabst bald einen neuen Kreuzzug zu erregen. Die Bremer

5. Elementarbuch für den ersten Schulunterricht in der Geschichtkunde - S. 69

1824 - Gotha : Ettinger
— ii. Deutsche Geschichte» I. Von Cä sar bis auf Ludwig den Deutschen — 900 2- 1. -Deutschlands älteste Bewohner machten mehrere, von einander unabhängige, Vök ker eines Hauptstammes aus. Ais die Stammväter der jetzigen Deut- schen allmählich m unser Deutschland einwanderten, fanden sie das Land fast überall mit einem undurchdringlichen Walde, und mit großen Sümpfen, be- deckt. Bären, Wölfe, und andre wilde Thiere, irrten in erstaunlicher Menge umher. Rennthiere und Elenthiere lie- fen selbst am Rhein herum. Holzäpfel und Holzbirnen machten damahls das einzige Obst aus. Die ersten Leute, die sich in dem wilden Deutschland Niederließen, trieben ent- weder

6. Bd. 3 - S. 511

1838 - Eisleben : Reichardt
Neuholland. 511 mit Thran und Ocker bestrichen ist. Hals- und Armbänder, öfters aus Zahnen gemacht, sind ebenfalls gebräuchlich. Sehr verbreitet ist der das Gesicht äußerst entstellende Nasenschmuck; sie durchbohren die Nasenwand und stecken Stücke Holz, Knochen, seltener Federn, doch nicht jederzeit, sondern nur bei feierlichen Gelegenheiten durch die Öffnung. Ferner herrscht sehr die Sitte, daß man bei Männern ei- nen oder auch 2 Vorderzahne in dem obern Kinnbacken mit Steinen ausschlagt. In Hinsicht der Speisen sind die Neuhollander nicht ekel, und verschmähen nichts, was nur immer eßbar ist. Vorzüglich verzehren sie, außer Wurzeln, jungen Blattern, Palmkohl und den Früchten verschiedener Gewächse, Säugethiere und Vögel, deren sie irgend hab- haft werden können, Schildkröten, Fische, Muscheln, Schalthiere, Ei- dechsen, Frösche, Ameiseneier, große milchweiße Raupen, die aus den Eiern einer Art Kaser in dem Holze niedergeschlagener Baume ent- stehen, entweder roh oder geröstet, noch eine andere Art solcher auf verfaulten Baumstämmen, im Viehmist entstehende Käserlarven; kurz das ekelhafteste Ungeziefer aller Art verzehren sie. Honig macht eine Lieblingsspeise aus. Wiewohl einzelne Beispiele von Menschenfresserei vorkommen, so ist man doch deshalb nicht berechtigt, dieselbe als eine bei ihnen herrschende Sitte anzunehmen. Ungeachtet des beständigen Umherziehens der Neuhollander, ha- den sie doch auch Hütten, die in Gegenden, wo sie sich wegen Über- flusses gewisser Nahrungsmittel länger aufzuhalten bewogen fühlen,, errichtet und daher einige Zeit im Jahre bewohnt werden, sonst aber leer stehen. Daher kommt es, daß besonders im Binnenlande die Zahl dieser Hütten so groß ist und mit der der Einwohner in keinem Verhältnisse steht; dies, die Menge der Pfade und der angebrannten Bäume giebt vielen Gegenden das Ansehen, als seyen sie bewohnter, als es wirklich der Fall ist, und mancher Reisende staunte über die Menge der Spuren von Einwohnern, wo doch weit und breit keiner zu finden war. Diese Hütten liegen häufig beisammen und bilden kleine Dörfer von meist 5—10 Wohnungen. Sie sind äußerst einfach und roh, gewöhnlich 12 F. lang, 6 F. breit, fehr niedrig und glei- chen einem spitzigen auf der Erde ruhenden Dache oder einem Karten- hause, dessen eine Seite offen ist, oder auch wohl halbdurchgeschnitte- nen Bienenkörben. Das Fachwerk besteht aus in die Erde gesteckten und oben zusammengebundenen Zweigen, worüber Rindestreifen von Eukalypten gedeckt werden, und vor der offenen Seite brennt ein Feuer. In einigen Gegenden sind diese Hütten auch größer, bequemer und besser; besonders auf der Nordostküste findet man sie netter und zier- licher, als sonst wo, mit festerm Fachwerk und sauber mit Gras oder Palmblättern bedeckt. In diesen Hütten schlafen die Einwohner ge- wöhnlich zugleich mit ihren Hunden auf Gras, Rinde oder Matten. Außerdem errichten sie auf ihren Wanderungen zum Schutz gegen

7. Bd. 3 - S. 464

1838 - Eisleben : Reichardt
464 Amerika. Dieser Kampf dauert so lange fort, bis beide Theile sich dermaßen durchgedroschen haben, daß sich von der einen wie von der andern Seite kein Liebhaber mehr findet, worauf die Streitigkeit geschlichtet ist und die Gegner nach verschiedenen Seiten ruhig abstehen. Nur die ungewöhnlich harten Schädel der Indianer können die Schlage er- tragen, die bei solchen Gelegenheiten auf ihre Köpfe herab regnen. Die Weiber ermangeln bei dergleichen Gelegenheiten nicht, dem Bei- spiele der Männer zu folgen. Sie fallen sich unter gräßlichem Ge- heul mit Nageln und Zahnen an, zerkratzen und zerbeißen sich gegen- seitig, reißen sich bei den Haaren an der Erde hin, zerren und schla- gen sich im Staube umher. Die Männer aber berühren sich nie mit den Händen, sondern fechten ihre Sache bloß mit ihren Stangen aus. Auch gehören die Botocudos zu den wenigen Jndianerstämmen, welche die abscheuliche Gewohnheit des Menschenfressens noch immer nicht gänzlich abgelegt haben. Doch sollen nicht alle Stämme der- selben dieser unmenschlichen Gewohnheit ergeben seyn, sondern bloß der Hauptstamm das Fleisch der getödteten Feinde verzehren. Indeß läug- nen gefangene Botocuden dies, und auch mehrere Reisende der neuesten Zeit sprechen sie von dieser schändlichen Gewohnheit frei. Insbeson- dere bestreitet Saint Hilaire, ein Franzose, der in der gelehrten Welt durch seine Naturforschungen bekannt ist, und in der neuesten Zeit sechs Jahre lang das Innere Brasiliens durchreist hat, die ge- wöhnliche Behauptung, daß die Botocudos Menschensteisch essen, und spricht sie ganz davon frei. Ein Botocude, der seine Wälder ver- lassen und hierauf mehrere Jahre in Diensten des St. Hilaire gestan- den hatte, verwarf die Beschuldigung seiner Landsleute der Men- schenfresserei . als eine Lüge, die von den Portugiesen ersonnen worden sey, um einen Vorwand zu haben, seiner Nation zu schaden, und fügte zu gleicher Zeit hinzu, daß der Gebrauch seiner Landsleute, die Leichname ihrer Feinde in kleine Stücke zu hauen, zu jener Verläum- dung Anlaß gegeben habe. Ausgemacht ist es jedoch, daß sie noch auf der allerniedrigsten Stufe der Kultur stehen; und sie haben es bis jetzt vorgezogen, frei und ungebunden in ihren Urwäldern umherzustreifen, als sich den Portugiesen auf irgend eine Weise zu nähern. So viele Versuche auch diese machten, sie auf gütige oder gewaltsame Art zu unterjochen, scheiterten sie doch an dem Freiheitsgefühle dieser Naturkinder, die da- her auch alle Pflanzungen zerstörten, welche man in der Nähe des Landstrichs, den sie als ihr Eigenthum ansprechen, anlegen wollte, und schonungslos alles tödteten, was ihnen in den Wäldern oder auf ihren Streifzügen begegnete. Die Regierung beschloß daher, diese hartnäckigen Feinde zu unterwerfen, man erlaubte sich die schrecklich- sten Maßregeln gegen dieselben, und ertheilte den grausamen Befehl, jeden Botocuden, dessen man ansichtig würde, wie ein wildes Thier nieder zu schießen; allein mit derselben Grausamkeit, womit sie seit dieser

8. Bd. 3 - S. 164

1838 - Eisleben : Reichardt
164 Amerika. zweier Menschenklassen in dem freien Amerika, die an diesen allgemei- nen Menschenrechten keinen Antheil haben und dies sind die Neger- sklaven und die Redemptioners. Der größten Freiheit steht also hier der größte Kontrast gegenüber. Sklaven unter freien Menschen! Ein Volk, welches durch seine Revolution aussprach, daß es nichts schrecklicheres kenne, als freiwillige Knechtschaft, gestattet die noch weit furchtbarere Knechtschaft, die unfreiwillige. Der Negersklave entbehrt der Menschenrechte und ist ganz der Willkühr seines Herrn überlassen. Auf entlaufene Sklaven schießt man, wie auf das Wild und Empö- rung oder Selbstrache wird gewöhnlich sehr grausam bestraft. Und solcher Negersklaven giebt es noch über 2 Millionen in den vereinigten Staaten, doch finden sich diese nur in den südlichen und mittlern Staaten (am zahlreichsten in Virginien, Nord- und Südkarolina, Ma- ryland, Georgia, Kentucky, Tennessee, Alabama und Louisiana), hin- gegen in den nördlichen Staaten sind alle Sklaven für frei erklärt. Übrigens aber versichert man, daß die Sklaven hier im Ganzen milder als in andern Landern behandelt werden und daß man ihnen häufig die Freiheit schenke. Doch fehlt es auch nicht an Beispielen von har- ter und grausamer Behandlung derselben. So sagt der Herzog Bern- hard von Weimar in seiner Reisebeschreibung bei Gelegenheit seines Aufenthalts in Neu-Orleans: „der Greuel ist gräßlich und die Roh- heit und Gleichgültigkeit, welche die Gewohnheit-in den weißen Men- schen erzeugt hat, unglaublich. Wenn man hier einen Hausneger züchtigen lassen will, so schickt man ihn mit einem Billet, in welchem die Anzahl der Schlage, die der Überbringer bekommen soll, angegeben ist, in das Negergefangniß. Hier empfangt er feine Strafe und eine Bescheinigung, die er feinem Herrn mitbringen muß. Zuweilen erhalt der Unglückliche die Züchtigung, indem man ihn, das Gesicht unten, platt auf die Erde ausspreizt, und Hände und Füße an 4 Pfahle befestigt. Diese scheußliche Bestrafungsart ist vorzüglich auf den Plantagen üblich. Überhaupt wird auf den Plantagen eine grau- same Disciplin gehandbabt. Wer daher unter seinen Haussklaven Sub- jekte hat, die er einer besondern strengen Zucht unterwerfen will, der vermiethet oder verkauft sie auf die Plantagen." Noch müssen wir einige Worte von den Redemptioners (L oskaufling e) beifügen. Man nennt fo arme Einwanderer aus Europa, die zur Bezahlung ihrer Überfahrtskosten von den Schiffs- herrn so lange vermiethet oder vielmehr als Sklaven verkauft werden, bis der Überfahrtspreis abverdient ist. Diefe haben ein noch weit härteres Loos als die Negersklaven; deün da der Verkauf dieser Men- schen nur auf eine Zeitlang gültig ist, so sucht der Käufer aus sei- nem Redemptioner fo vielen Nutzen zu ziehen, als nur immer möglich, und sein Zustand ist daher gewöhnlich schlimmer, als der des Neger- sklaven, denn für letztere wacht wenigstens der Eigennutz, da er zu hohen Preisen angekauft worden ist.

9. Bd. 3 - S. 175

1838 - Eisleben : Reichardt
175 Vereinigte Staaten von Nordamerika. bestimmt, die Fremden aufzunehmen. Ihre Aussprache mit Kehllau- ten, das Ganze ihrer Züge, ihre Sitten und Sagen, alles beurkundet, daß sie aus dem nordwestlichen Amerika, vielleicht gar aus Asien hie- her eingewandert und wahrscheinlich Mongolischer Abstammung sind. Übrigens theilen sie sich, nach der Nachricht, die ein Amerikanisches Blatt hierüber mittheilt, in 6 Stamme, wovon mehrere wieder ver- schiedene Unterabtheilungen haben. Nach demselben Blatte soll auch ihr Land sich nur vom 43° bis 46° N. Br. erstrecken. Alle ihre Stamme sind von einander unabhängig, halten sich aber im Fall eines feindlichen Angriffs verpflichtet, ihr Land gemeinschaftlich zu ver- theidigen. Die Man da ns, gegen 15,000 Individuen stark, wohnen in Dörfern längs des Missouri, die Minetarees, von gleicher Starke, wohnen in der Nahe der Mandans, in der Gegend der Flüsse Knise und Klein-Missouri, und heißen auch Dickbauche, wiewohl dieser Name wenig passend ist, weil sie sich nicht durch größere Beleibtheit vor andern Indianerstämmen auszeichnen; und endlich die Panis oder Pawnees, gegen 10,000 Köpfe stark, von den Spaniern Towiaches genannt, leben westlich von den Osagen, am Kanzas, am südlichen Ufer des Platte und am rothen Flusse. Sie sind im Besitze vieler Pferde und Maulthiere, treiben Landbau und ziehen mehr Mais, Kürbisse, Bohnen und Tabak, als sie zum eignen Gebrauch bedürfen. Aus den Kürbissen bereiten sie durch Trocknen, Stoßen und Formen eine feste Masse, welche als Brod benutzt und von vie- len andern Indianern sehr gesucht wird. Ihren Tabak schneiden sie fein wie Thee und füllen ihn in lederne Beutel von einer gewissen Größe, welche einen ihrer bedeutendsten Handelsartikel ausmachen. Eine der ansehnlichsten und ältesten Städte der Vereinigten Staaten und die größte Stadt Neu-Englands ist Boston, die Haupt- stadt von Massachusetts. Sie liegt am westlichen Ende einer Halb- insel, die über 1 Stunde lang und \ Stunde breit ist und durch eine schmale Landzunge mit dem festen Lande zusammenhängt. In die Bai ergießen sich hier drei kleine Flüsse der Charles, Mistic und Ne- ponset, von denen ersterer die West- und Nordseite der Stadt bespült. Der Hafen Bostons, ist einer der besten der Vereinigten Staaten und für die größten Schiffe von hinlänglicher Tiefe, kann 500 Schiffe aufnehmen und hat einen so schmalen Eingang, daß nur 2 Schiffe zugleich in den Hafen einsegeln können, in welchem so wie in der Bai, eine Menge Inseln liegen, von welchen jedoch nur 15 den Namen Inseln verdienen, indem die andern nichts als Felsen oder kleine mit Gras bewachsene Sandbänke sind. Die 15 größern Inseln bieten herrliche Weiden, sind bewohnt und liefern Heu und Getreide in Menge. Im Sommer werden von den Einwohnern der Stadt Ver- gnügungsfahrten dahin unternommen. Der Eingang des Hafens wird durch 2 auf Inseln gelegene Forts vertheidigt, und aus einer andern

10. Lehrbuch für den erzählenden Geschichts-Unterricht an Mittelschulen - S. 26

1891 - Freiburg i. B. : Wagner
vor; König Amasis hatte ihn beleidigt. Dessen Sohn Psaininenit wurde am Eingang des Landes, unweit der östlichen Nilmündung, bei Pelusinm entscheidend geschlagen. Das Land der Pharaonen war eine Provinz seines Reiches, Psaininenit sein Gefangener. Ohne Thränen sah der edle König seinen Sohn zum Tode führen, seine Tochter entehrenden Mägdedienst verrichten. Auch den (Sieger traf schweres Unglück zur Strafe für seine unersättliche Ländergier. Ein Heer, welches er gegen die Oase des Zeus Ammon schickte, verschwand spurlos ans dem Wüstenmarsch; ein anderes, das er selbst nilanfwärts führte gegen die Langlebigen Äthiopen, wurde durch eine grausige Hungersnot zur Umkehr genötigt. Mit welcher Wut mußte es nun den hochmütigen Sultan erfüllen, als er bei seinem schmählichen Rückzug Ägypten in hellem Festesjubel fand! Der Apis war geboren, ein schwarzer L>tier mit einer Blässe ans der Stirn und dem Bild eines Adlers auf dem Rücken, die Schwanzhaare schwarz und weiß gemischt, unter der Zunge eilt käferähnlicher Auswuchs. Das war die Gestalt, unter welcher der Sonnengott Osiris zu Zeiten auf Erden wandelte; Osiris aber und seine Gattin Isis (die Erde) waren die einzigen Gottheiten, welche neben einer Menge von Stadtgöttern allgemein verehrt wurden. Ihr Sohn Horos wurde nach der frommen Sage alljährlich von dem bösen Typhon erschlagen, die üppige Landschaft, wie sie Lonne und Erde hervorgebracht, vom Wüstenwinde versengt. Darstellungen dieser Götter, alle mit Tierköpfe», bedeckten zugleich mit heiligen Zuschriften (Hieroglyphen) die Wände der riesigen Tempel in Memphis und Theben und ihrer Pylonen, der mächtigen Eingangsmaueru, welche in reichem Wimpelschmucke turmartig nach oben sich verjüngten und über dem niedrigeren Eingang die geflügelte Sonnenscheibe trugen; ebenso die viereckigen, oben zugespitzten Sonnenzeiger (Obeliske) vor den Tempelbezirken, die Wände der Felsentempel, vor deren Eingang Könige und Königinnen ihr kolossales Bild, gewöhnlich mehrmals neben einander, ans dem lebenden Felsen auszuhallen liebten. Die großartigsten Denkmale der Könige waren ihre Grabstätten, die P v ramiden: Mauerwerke von Bergesgröße, aus quadratischer Grundfläche in vier Dreiecken zu einer Spitze ansteigend. Alt der Pyramide des Cheops bei Memphis haben 100 000 Menschen dreißig Jahre lang gearbeitet! Mußten doch die ungeheuern Bausteine im Arabischen Gebirge östlich des Nils oder oben bei Syene (Syenit!) gebrochen und auf eigens erbauten Straßen mittels Walzen ans die Schiffe und von diesen wieder an ihren Bestimmungsort befördert werden. Alle Leichen wurden mehr oder minder sorgfältig einbalsamiert
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