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1. Erzählungen aus der Geschichte - S. 128

1873 - Freiburg i. B. : Wagner
128 Kaiser auf den Thron, welche durch edle Sitten geschmckt waren und sich bemhten, den Einsturz des ganz- entsittlichten Reiches aufzuhalten. Der Kaiser Vespasianns (6979) stellte die Ordnung in der Staatsverwaltung wieder her. In seine Regierung fllt die Zerstrung Jerusalems. Er war gerade mit der Bekmpfung eines Aufstandes, welcher in Palstina in Folge von Bedrckungen des rmischen Statthalters ausgebrochen war, beschftigt, als er zum Kaiser ausgerufen wurde. Sein Sohn Titus setzte jetzt den Krieg fort. Die Juden aber vertheidigten sich mit verzweifelter Hartnckigkeit. Als Titus, ein Mann von mildem Sinn, vor Jerusalem kam, wollte er die Stadt schonen und bot den Ein-wohnern Verzeihung an. Die Juden aber ergaben sich nicht, und Titus mute die Stadt belagern, welche von drei Seiten durch die Natur des Ortes uneinnehmbar und vou der Westseite durch eine dreifache Mauer geschtzt war. Alle Zufuhr wurde ihr abge-schnitten und die Hungersnoth stieg aufs Hchste. Aber auch jetzt nahmen die Juden die abermals angebotene Verzeihung nicht an. Die Stadt wurde daher nach einer fnfmonatlichen Belagerung von den erbitterten Soldaten erstrmt, und ein furchtbares Blut-bad folgte der Einnahme. Eine groe Zahl hatte sich in den Tempel geflchtet und hier verschanzt. Dieses prchtige Gebude wollte Titus schonen; aber die Inden ergaben sich nicht, in dem festen Glanben, da Jehovah sie hier beschtzen msse. Der Tempel wurde in Brand gesteckt und versank, wie die ganze Stadt, in einen Aschenhaufen. Wer von den Juden nicht im Kampfe um-gekommen war, gerieth in Gefangenschaft, wurde ans Kreuz ge-schlagen oder als Sklave verkauft. In dem ganzen Kriege, der fnf Jahre datierte, sollen der eine Million Inden nmgekommen sein, 97,000 wurden gesangen aus Palstina weggefhrt. Nach der Zerstrung Jerusalems (70 n. Chr.) zerstrenten sich die Juden in alle Lnder der Erde. Nach Vespasianns bestieg Titus den Kaiserthron in Rom. Er war wegen seiner Herzensgte so beliebt, da man ihn die Liebe und Wonne des Menschengeschlechtes (amor et deliciae generis humani) nannte. Wenn er an einem Tage keine Wohl-that gespendet hatte, sagte er: Ich habe einen Tag verloren (diem perdidi)." Seine Feinde behandelte er mit Gromuth und gegen Verschworene bewies er Schonung, indem er sagte, er wolle lieber selbst zu Grunde gehen, als andere zu Grunde richten. Unter seiner Regierung wurden die beiden Städte Herculanum und Pompeji durch einen Ausbruch des Vesuv im Jahr 79 n. Chr. vollstndig verschttet. Seit 1711 begann man Untersuchungen der diese untergegangenen Städte anzustellen, und die Ausgrabungen

2. Die weltgeschichtlichen Kämpfe des Altertums - S. 48

1890 - Gotha : Perthes
48 denn man beschuldigte den Themistokles des Geldunterschleifs und der Bestechlichkeit. Traurig sah es im verwüsteten Attika aus. Die Ortschaften waren verwüstet, Athen ein Schutthaufen ohne Mauern und Tempel. Man richtete sich notdürftig ein und begann den Aufbau der Stadtmauern, fand in der Burg manche Trophäen und rauchgeschwärzte Götterbilder wieder, und der Ölbaum der Athene, der bis auf den Stumpf niedergebrannt war, trieb einen neuen Sproß. Da die Küstenstädte am Marmarameer sich von Persien lossagten, mußte Mardonius gegen sie ziehen, eroberte Olynth und ließ die ganze Bevölkerung niederhauen. Etwa l £ Meile davon lag Potidäa auf dem Halse einer Halbinsel, den eine Mauer sperrte. Die Perser belagerten die Stadt und fanden darin Verräter, welche Stadt und Halbinsel ausliefern wollten. Die Briefe, welche Perser und Verräter wechselten, legte man in die Kerbe nnes Pfeiles, den man nach einem bestimmten Orte abschoß. Da traf einst der Pfeil des Persers aus Versehen einen auf der Mauer stehenden Potidäer in die Schulter. Man leistete ihm Hilfe, fand dabei den Brief und strafte die Verräter. Schon lagen die Perser drei Monate vor der Stadt, da trieb eines Tages ein heftiger Landwind das Meer weit vom Strande zurück. Dies benutzten die Perser, eilten nach dieser Seite der Stadt, wurden aber vom zurückkehrenden Meere überrascht, ertranken oder wurden von den Städtern erschlagen, die auf Böten herbeieilten. Weil alle Unternehmungen mißlangen, mußten die Perser endlich abziehen. Inzwischen suchte Mardonius durch Unterhandlungen Argos und Athen auf seine Seite zu bringen, um die Griechen durch Mißtrauen untereinander zu entzweien. Doch die Aihener kamen dem zuvor, denn sie hörten die Anträge der Perser nur in Gegenwart spartanischer Gesandten an und wiesen sie dann kurzweg ab. Trotzdem rührten sich die Spartaner nicht, ihre

3. Die weltgeschichtlichen Kämpfe des Altertums - S. 248

1890 - Gotha : Perthes
248 Reitern und berittenem Fußvolk eilte Alexanber des Nachts durch die wasserlose Heibe, wobei manche seiner Krieger ermattet liegen blieben. Da sah man bei Tagesanbruch die zerstreute, unbewehrte Karawane der Hochverräter, auf welche Alexanber lossprengte. Schrecken ergriff die Verräter, welche mit wildem Jammergeschrei auseinanber stoben. Nur wenige versuchten Widerstand, die anbetn flohen, Darms im Wagen in ihrer Mitte, um ihn herum seine Verräter. Wie die Macebonier sich mehr und mehr näherten, weil die Reiter schneller vorwärts kamen als der Wagen, wollten sich die Satrapen ihres Gefangenen entlebigen und sich vor etwaiger Strafe sichern, fielen über den wehrlosen Darius her, burchbohrten ihn mit Schwertern und Speeren und jagten dann nach verschiedenen Seiten bavon, inbein sie den sterbenben König auf der Lanbstraße liegen ließen. Bald barauf kam Alexanber heran, fanb aber nur die Leiche des Königs, welche er mit seinem Purpur bebeckt haben soll. Was man sonst noch erzählt, ist Sage, daß z. B. ein mace-bonischer Reiter, im Helm in der Wüste dem schmachtenben Alexanber Wasser gebracht habe, was aber Alexanber nicht an-nahm, weil seine Leute den Mut verlieren würden, wenn er allein trinke! Da sollen seine Begleiter jauchzenb ausgerufen haben: „Führe uns, wohin du willst! Wir sind nicht ermattet, wir bürsten nicht und sinb nicht sterblich, so lange bu unser König bist!" Alexanber stanb nun am Elbrusgebirge, bessen Pässe zum Kaspischen Meere, nach Iran und Turan führten. Das Gebirge war btcht bewalbet und schluchtenreich, dazu von kriegerischen Völkern bewohnt, welche Alexanber jeboch balb zur Unterwerfung zwang. Zugleich begann der Spartanerkönig Agis mit 20000 Mann offenen Ansstanb, ba er auf griechische Hilfe und persisches Gelb rechnete; boch schnell eilte Antipater mit 40 000 Kriegern herbei und schlug die Spartaner bei

4. Die weltgeschichtlichen Kämpfe des Altertums - S. 288

1890 - Gotha : Perthes
288 nun verdreifachen die Indier ihre Angriffe. Ganze Schwärme von Pfeilen fliegen heran und schlagen prasselnd an die Schilde, mit denen Leonnatus und Prucestes auf je einer Seite den am Boden liegenden König decken. Unaufhörlich sauft Pfeil auf Pfeil heran, trifft klappernd an die Schilde der beiden Macedonier, welche auch bereits zu ermatten beginnen und nur mühsam ihre Schilde aufrecht erhalten. Hilf- und fast wehrlos stehen sie einsam in der feindlichen Stadt, vor sich die Unmenge der Feinde, zu ihren Füßen den verblutenden König. Sie halten sich für verloren und sind bereit, mir ihrem Könige und für denselben zu sterben. Ihre Kräfte schwinden bei dem ungleichen Kampfe, der sie wehrlos macht, sie fangen bereits an zu wanken, der Schild droht dem matten Arme zu entgleiten, da im letzten Augenblicke kommt Hilfe, steigen Macedonier über die Mauer nieder in die Stadt. Vor den Mauern der Stadt hatte inzwischen das Heer in größter Unruhe gestanden, den König in die Stadt springen sehen und das Freudengeschrei in derselben gehört. Alexander war verloren, wenn er nicht schleunigst Beistand erhielt. Aber wie über die Mauer kommen? Jede Minute des Zögerns bedrohte das Leben des Königs. Da galt es schnelles, tolles Wagen: Matt schlug Pflöcke in die Mauer als Sprossen zum Aufsteigen, stellte sich auf dieselben und ließ Kameraden auf die Schultern treten, bis sie die Mauerzinnen erreichten. Die oben Angekommenen sehen den König am Boden liegen, neben ihm den Abreas, sehen auch den Prucestes fallen, schreien laut auf vor Jammer und Zorn, springen sofort hinab in die Stadt, stellen sich vor ihren König, rücken dicht verschildet vor und drängen die Indier zurück. Dies alles war das Werk von wenigen Minuten. Andere reißen die Burgthore auf, heben deren Flügel aus den Angeln und stürzen unter Geschrei der Wut in die Burg, wo sie ohne Unterschied erschlagen, was sie

5. Die weltgeschichtlichen Kämpfe des Altertums - S. 289

1890 - Gotha : Perthes
289 mit Schwert und Lanze erreichen können. Inzwischen trägt man den König aus seinem Schilde hinaus ins Lager und versucht, den Pfeil aus der Wunde zu ziehen. Ein Widerhaken verhindert dies. Bei dem Schmer; dieses Zerrens am Pfeil erwacht Alexander aus der Ohnmacht und bittet, mit seinem Schwerte die Wunde zu erweitern, um den Pfeil herausziehen zu können. Man thut es und entfernt glücklich den Pfeil. Doch nun ergießt sich reichliches Blut, sinkt Alexander wieder in Ohnmacht, stehen seine Freunde weinend um sein Bett, die Macedonier jammernd vor dem Zelt und verbringen alle eine sorgenreiche Nacht. Als die Nachricht von des Königs schwerer Verwundung zu den entfernt garnisonierenden Regimentern gelangte, rief sie allgemeine Mutlosigkeit hervor. Wer sollte das Heer nun heimführen durch weite Provinzen, über Gebirge und Ströme, durch Wüsten und kriegerische Völker d Man war so verzagt, daß man die Meldung des Königs, er werde bald im Lager er-scheinen, nicht glaubte, dieselbe vielmehr für ein Machwerk der Generale hielt, um die Gemüter zu beruhigen. Denn allgemein hielt man Alexander für tot. Indessen war die Wunde nach sieben Tagen so weit geheilt, daß Alexander außer aller Gefahr war und sich zum Heere begab, um etwaigen Unordnungen infolge falscher Berichte vorzubeugen. Er ließ sich nach dem Flusse und auf eine Jacht tragen, auf derselben ein Zelt errichten und sich ohne Ruderschlag den Fluß hinabtreiben, so daß er nach vier Tagen das Lager des weiter vorgerückten Heeres erreichte, wo noch viele überzeugt waren, man bringe nicht den lebenden, sondern den toten König. Tausende standen am Ufer und erwarteten in großer Erregung die Jacht mit dem Purpurzelte, welche bald auch aus der Uferwaldung hervorschwamm. Als sie dem Lager näher gekommen war, ließ Alexander das Zelt wegnehmen, damit ihn alle sehen könnten, und breitete Körner, Die Kämpfe im Altertum. 19

6. Die weltgeschichtlichen Kämpfe des Altertums - S. 301

1890 - Gotha : Perthes
301 Vorräte sammeln, aus dem Innern des Landes Getreide, Datteln und Schlachtvieh herbeischaffen und unter Bedeckung zuverlässiger Leute nach der Küste bringen für die Seemannschaft, welche auf solche Vorräte angewiesen war. Unter solchen Entbehrungen und Anstrengungen gelangte man in den furchtbarsten Teil der Wüste, wo mit dem steigenden Hunger auch die Zügellosigkeit, das Haschen nach einem Trunk oder einem Bissen zunahm. Auf zehn bis fünfzehn Meilen weit war kein Wasser zu finden, dazu war der tiefe heiße Sand wie ein stürmisches Meer zu hohen Dünen aufgeweht, in welche man tief einsank und sich nur mit großer Anstrengung fortschleppte. Weil nun diese mühevolle Arbeit, durch den unter den Füßen nachgebenden Sand sich durchzuarbeiten, sich unausgesetzt wiederholen mußte, so nahmen die Kräfte bald ab, blieben viele ermattet liegen. Vergrößert ward diese Belästigung noch durch die Dunkelheit der Nacht, welche nicht das Geringste wahrzunehmen gestattete, also bei Unglücksfällen ganz hilflos machte. Bei solchen endlosen Leiden und ermüdenden Anstrengungen hörten denn auch bald Zucht und Ordnung auf und nahm die selbstsüchtige Gier, sich zu retten und zu nähren, mit jedem Tage schrecklichere Gestalt an. Man schlachtete alles Zugvieh, um sich zu ernähren, sogar das der Krankenwagen, welche man dann trotz des Jammergeschreis und der Bitten der Kranken, sie nicht einem schmerzhaften Hungertode zu überlassen, erbarmungslos in der Einöde stehen ließ. Man hörte nicht auf die Klagen und Bitten der Kameraden, sondern zog mitleidlos weiter, denn die tägliche Not hatte gefühllos gemacht. Wer matt und müde zurückblieb, um zu rasten und sich zu erholen, fand kaum noch die Spuren des Heeres, welche vom Sande verweht waren, konnte die Weitereilenden nicht mehr einholen, verschmachtete daher bald unter furchtbaren Leiden, Zuckungen und Fieberphantasieen, oder verirrte sich im

7. Lehrbuch der Europäischen Staatengeschichte für Schulen - S. 131

1794 - Gotha : Ettinger
\ Ix. Italien. 131 ix. Italien. A. Allgemeine Geschichte desselben. 1. Italien wird größtentheils von deutschen Völkern unterjocht. Westgothen unter dem Manch bis 412. Heruler unter demodoacher 476. Ostgvthen unter Dietrich dem Großen 495. Residenz zu Ravenna. Griechische Kaiser seit 552. Die Ostgothett wurden vom K. Iustinian verdrängt. Exar- chen zu Ravenna. Longobarden seit 56z. Ursprung der neuern Italiener und ihrer Sprache. 2. Italien kömmt unter die Herrschaft der Ca- rolinger. Schon Pipin bekriegte die Longobarden, und 7^4 nahm ihnen das Exarchat weg. Karl der Große zwang den longobardischendie- 771 trich, ein Mönch zu werden. Auch stellte er die abendländische Kaiserwürde wieder her. Nach Karls Tode wurde sein Enkel Bernhard 814 König von Italien. Diesem ließ sein Onkel Kaiser Ludwig der Fromme die Augen aus- 8l7 stechen. Durch den Vertrag zu Verdun wurde Italien 84z dery ältesten Sohne Ludwigs des Frommen, dem Kaiser Lothar, zu Th?il. Dieser hatte I - wie-

8. Kleine Geschichte von Ostfriesland für die Schule und das Haus - S. 35

1826 - Emden : Woortman
Kreuzzüge der Friesen rc. 35 9. Rreuzzüge der Friesen nach dem heiligen Lande. Schon dem ersten Kreuzzuge der Deutschen im Jahr 1097, unter Anführung des Herzogs von Lothringen, Gottfried von Bouillon, wohnten viele Friesen bei. Ein gcwister Eelkc Lyaukma war zuerst General über 3000 Mann friesischer Kreuzfahrer, dann nach der Eroberung von Nicaa sogar zum Kommandanten die- ser Stadt ernannt. Auch Jerusalem half er mit ero- bern. Das Glück und der Ruhm der Friesen mun- terte viele ihrer Landsleute auf, ihnen in das heilige Land zu folgen. Unter ihnen kommen schon die noch heutiges Tages in Lstfricsland vorhandenen Namen Kam minga und Okkinga vor. — Gegen das En- de des zwölften Jahrhunderts nahmen die Friesen wie- derum Theil an Den Zügen nach Palästina. In Ver- bindung mit den Danen rüsteten sie 50 Schiffe aus und vereinigten sich mit den Flotten der Holländer und Flandcrcr, richteten aber nichts aus. Bedeuten- der war der zu Anfang des dreizehnten Jahrhunderts unternommene Krcuzzug. Eine große Menge von Menschen, sogar ganze Schaarcn von Weibern, auf allen Sceküstcn der friesischen Provinzen, ließen sich von dem geistlichen Schwindel bcthören und sich mit dem Kreuze zeichnen. Die friesische Krcuzflottc bestand aus achtzehn Segeln. Schon in Spanien eroberten und plünderten sie einige von Mauren bewohnte Städ- te. Der Ruf von ihrer Grausamkeit ging ihnen voran nach Aegypten. Hier eroberten sie die Stadt Dami- ctte, die sie aber in dem mit dem Sultan geschloffe- nen Frieden wieder zurückgcben mußten und also nichts gewonnen hatten. Verdrießlich darüber suchte der Pabst bald einen neuen Kreuzzug zu erregen. Die Bremer

9. Kleine Geschichte von Ostfriesland für die Schule und das Haus - S. 169

1826 - Emden : Woortman
Französische Regierung 'über Ostfriesland. Z.69 fcntlichcn Papiere auf den Mairien wurden zerrissen und den Winden Preis gegeben, die kaiserlichen Wap- pen mit Füßen getreten, die Tabacksmagazine gcplünz dert; besonders ward der Preis des Genevers und Biers sofort herabgesetzt und tapfer getrunken; ein Trupp Douancn, die sich nach Aurrch flüchten woll- ten, aufgehoben und im Triumph nach Esens geführt und vielfacher Unfug getrieben. Laut jauchzte der von Freiheit schwindelnde Haufe ob dieser Heldenthaten. Jndeß wurde, da sich jenes Ge- rücht von der Nahe der Russen nicht bestätigte, der In- surrektion bald gesteuert und verschiedene Rädelsführer derselben gefangen nach Gröningcn geschleppt. Dort wurden einige zu mehrjähriger Zuchthaus- und Ge- fängmßstrafc vermtheilt; andere sahen mit Schrecken ihrem Todesurtheil entgegen. . Da änderte sich zum Glück für sie und für das Vaterland, dem ein furcht- bares Ungewittcr drohcte, plötzlich die Scene. Nach der großen Völkerschlacht bei Leipzig (16--19. Okt. 4813 ) floh Napoleon „mit seiner siegreichen Ar- Uwe, gleich einer geschlagenen" nach Erfurt und von dort über den Rhein nach Frankreich , und gelöset wa- ren die Fesseln, in welchen bisher Deutschland und unser ostfriesisches Vaterland gescufzcr hatten. Schon am 8. Nov. sprengten 60 bis 70 Kosackcn in Aurich ein, nahmen den Präfekten gefangen, der am 11. nach Bremen abgcführt wurde, und ani 14. Nov. ward auf Befehl des russische»; Obergencrals, Fürsten von Narischin, von Lingen aus hie Provinz Ostfriesland provisorisch für die Mächte der Nordarmee in Besitz genommen. Schwer lastend und unangenehm war allerdings in mehr als einer Hinsicht die französische Regierung, besonders deshalb, weil unter den fremden Formen,

10. Kleine Geschichte von Ostfriesland für die Schule und das Haus - S. 184

1826 - Emden : Woortman
Sechste Periode. i34 Abend die Stürme sich gelegt hatten und ein unge- mein heiteres und stilles Wetter eingefallen wäre. Die See trat schnell in ihr gewöhnliches Bette zurück, und nach wenigen Tagen verlief sich auch durch die eiligst wieder in Stand gesetzten Syhle fast sammt- liches Binnenwaffer, womit das Land mehrere Fuß hoch bedeckt gewesen war. Aber jetzt boten die überall zerriffenen Deiche, die Stundes Weges weit versande- ten, sonst so fruchtbaren Felder, die vielen an der in- nern Dossirung des Deichs eingcriffenen Kolken, die Trümmer der schönsten Platzgebaude mit den ertrun- kenen Hausrhieren, kurz die überall sichtbaren Gräuel der Verwüstung dem Auge des sein rheureü Vaterland bejammernden Ostfriesen den kläglichsten Anblick dar. Furchtbar hatte besonders das erzürnte Element den Boden innerhalb des Deichs bei Larrelt und in der Westermarsch aufgewühlt. Große Kolken waren dort entstanden, aus deren erstercm, unweit des alten in der Weihnachrsfluth 1717 eingerissenen und erst spa- ter mit schweren Kosten wieder zugcdeichten Larrelter» Kolks, viele hundert große Klumpen von Torferde aus einer Tiefe von 30 bis 90 Fuß herausgewühlt und in der Gegend von Emden, Midlum, Hinte, bis nach Riepe hin über das Land geschleudert waren, wo sie nun als Wahrzeichen der furchtbaren Zerstörung durch ihre dunkle Farbe mit dem Grün der Felder schauerlich kontrastirend, den trauernden Wanderer anstarrten; und in deren letzteren, in der Westermarsch, die See noch eine geraume Zeit Ebbe und Fluth hielt, so daß fast sämmtliche Bewohner dieses Landstrichs, die mit genauer Noch den Fluchen entronnen waren, in der Stade Norden ihr einstweiliges Unterkommen suchen und dort verpflegt werden mußten. Einer schnellen Hülfe bedurften die vielen Nothlei-
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