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1. Geschichte des Mittelalters - S. 55

1870 - Mainz : Kunze
-/2 * Iv. Ueberficht brr außerbrutschen Cultmlänbcr. 1. Fr an kr eich errang seine völlige politische Einheit erst gegen Ende des Mittelalters nach langen heftigen Kämpfen der Krone mit den Vasallen. Auch eine einheitliche Nationalität bildete sich erst in der Mitte der zweiten Periode. Mannigfaltige Volkselemente in: Lande: Celien (in der Bretagne), Iberer l Basken), Germanen (Gothen, Franken, Burgunder). Doch lvar der Grundstamm die romanisierte Bevölkerung: römische Sprache, römisches Recht überall vorherrschend, im Norden mehr germanische Elemente als im Süden, an der mittleren Seine (Francien, Paris) beide, romanische und gernlanische, am innigsten ver- bunden und durchdrungen. Dazu treten die Normannen, deren eigenmächtige Ansiedlungen an der unteren Seine 911 (ihr Führer au Rollo, nach der Taufe Robert) anerkannt werden: ihre Bekehrung und baldige Romanisierimg; — die Normandie. Große Schwäche des westfränkischen Reichs unter Karls d. Gr. Nachfolgern. Aus der Anarchie am Ausgang des 9. Jahrhunderts erhob sich in engster Verbindung mit der Kirche das ursprünglich deutsche Geschlecht der Capetinger, das schon vor der dauernden Thronbe- steigung dem Reiche wiederholt Könige giebt. Der Stammvater in Frankreich R o b e r t d e r Tapfere, Markgraf von Anjou, (seit 861). Nach dem Tode des kinderlosen Karolingers Ludwig V (Fainsant) 987 wird Hugo Capet, Herzog von Francien, Graf von Paris und Orleans (Urenkel des Stammvaters Robert) König, mit Uebergehuug des vom deutschen Reiche abhängigen karolingischen Zweiges in Nieder- lothringen. Durch den Thronwechsel entsteht auch eine schärfere Schei- dung Frankreichs voll Deutschland. Unter den Capeiingern (von 987 —1328) dieser Periode keiner hervorragend. Kampfe des ritter- lichen französischen Adels in Italien (Normannen), England (Wilhelm der Eroberer von der Normandie 1066 englischer König und zu- gleich französischer Vasall; Ursprung des langen Zwistes heider Länder), Spanien. Engere Verbindung des französischen Adels durch die Kreuz- züge, die unter dem untüchtigen ltnb an der religiösen Bewegung fast unbetheiligten Philipp I (1060—1108) als eine wesentlich franzö- sische Bewegung begannen.

2. Geographische Repetitionen für die oberen Klassen von Gymnasien und Realschulen - S. 63

1874 - Mainz : Kunze
— 63 — Aus dieser Ebene allmähliches Aufsteigen zum Alpenlande, von dessen Hauptkamm hohe Seitenäste im Zickzack den entsprechen- den Lauf der oberen Rhone, der Jsöre und Dnrance nebst ihren Zuflüssen begleiten, ohne den Uebergang in das steil abfallende Pogebiet zu versperren. Pässe von Lyon: 1) über den kl. St. Bernhard in Savoyen zur Dora Baltea (Aosta. Hannibal?), 2) durch den Dauphins zwischen Jsöre und Dnrance, und zwar der nördliche der des Mittelalters (auch aus dem westl. Deutsch- laud) über den M. Cenis *), der südliche, schon von den Römern begangen (auch von Hannibal?) über den M. Genevre (Alpis Cottia) **). Mit Ausnahme der Westschweiz gehören jetzt seit der Ein- verleibuug Savoyens sämmtliche burgundische Länder zu Frank- reich. Das zuerst an die Krone gefallene, dann durch König Johann wieder verliehene Herzogthum Burgund zwischen der oberen Loire und Saone bis nach Genf reichend, Veranlaf- sung zum Wandern des Namens Burgund bis zu den Nieder- landen. (Karls des Kühnen Erbschaft). Von Genf und Lyon her Uebergangsland zum nordwestlichen Frankreich. Chalons an der Saone und Dijon die Knotenpunkte. Daran stößt nord- östlich die Freigrafschaft*^) (Hochburgund), das Quellgebiet der Saone und eine in der Mitte vom Doubs durchfloffene Mulde, die Verbindung mit Elsaß, Schwaben und Schweiz; daher die vielen Kämpfe. In der Mitte Besang n (Yesontio. Ariovist). b. Das Rhein- und Scheldegebiet: der größte Theil von Lothringen; Artois, nebst Theilen von Flandern und Hen- negan. Ueber Lothringen s. S. 15 f. Die Bevölkerung des alten deutschen Bisthums Birten (Verdnn) im Maasgebiete wie die um die Mosel- und Menrtheufer südlich von Metz bis zu den Sichelbergen hinauf ist durch die lange Verbindung mit dem Westen im Charakter und Sprache französisch, doch sind Preußens Erbschaft. Verpflanzung des Namens nach den Niederlanden, England, Preußen; der Orangefluß in Südafrika. *) jetzt Eisenbahn. **) Beide vereinigen sich auf der italischen Seite im Thale der Dora Ripera bei Susa auf dem Wege nach Turin. ***) so genannt wegen der vielen freilich durch die Revolution verlorenen Privilegien. Die kleine an den Elsaß grenzende Grafschaft Mömpelgard, würtembergifches Besitzthum bis zur Evolution, hält noch heute wie der Elsaß an der alemannischen Mundart in den Dörfern fest.

3. Die weltgeschichtlichen Kämpfe des Altertums - S. 248

1890 - Gotha : Perthes
248 Reitern und berittenem Fußvolk eilte Alexanber des Nachts durch die wasserlose Heibe, wobei manche seiner Krieger ermattet liegen blieben. Da sah man bei Tagesanbruch die zerstreute, unbewehrte Karawane der Hochverräter, auf welche Alexanber lossprengte. Schrecken ergriff die Verräter, welche mit wildem Jammergeschrei auseinanber stoben. Nur wenige versuchten Widerstand, die anbetn flohen, Darms im Wagen in ihrer Mitte, um ihn herum seine Verräter. Wie die Macebonier sich mehr und mehr näherten, weil die Reiter schneller vorwärts kamen als der Wagen, wollten sich die Satrapen ihres Gefangenen entlebigen und sich vor etwaiger Strafe sichern, fielen über den wehrlosen Darius her, burchbohrten ihn mit Schwertern und Speeren und jagten dann nach verschiedenen Seiten bavon, inbein sie den sterbenben König auf der Lanbstraße liegen ließen. Bald barauf kam Alexanber heran, fanb aber nur die Leiche des Königs, welche er mit seinem Purpur bebeckt haben soll. Was man sonst noch erzählt, ist Sage, daß z. B. ein mace-bonischer Reiter, im Helm in der Wüste dem schmachtenben Alexanber Wasser gebracht habe, was aber Alexanber nicht an-nahm, weil seine Leute den Mut verlieren würden, wenn er allein trinke! Da sollen seine Begleiter jauchzenb ausgerufen haben: „Führe uns, wohin du willst! Wir sind nicht ermattet, wir bürsten nicht und sinb nicht sterblich, so lange bu unser König bist!" Alexanber stanb nun am Elbrusgebirge, bessen Pässe zum Kaspischen Meere, nach Iran und Turan führten. Das Gebirge war btcht bewalbet und schluchtenreich, dazu von kriegerischen Völkern bewohnt, welche Alexanber jeboch balb zur Unterwerfung zwang. Zugleich begann der Spartanerkönig Agis mit 20000 Mann offenen Ansstanb, ba er auf griechische Hilfe und persisches Gelb rechnete; boch schnell eilte Antipater mit 40 000 Kriegern herbei und schlug die Spartaner bei

4. Lehrbuch der Europäischen Staatengeschichte für Schulen - S. 131

1794 - Gotha : Ettinger
\ Ix. Italien. 131 ix. Italien. A. Allgemeine Geschichte desselben. 1. Italien wird größtentheils von deutschen Völkern unterjocht. Westgothen unter dem Manch bis 412. Heruler unter demodoacher 476. Ostgvthen unter Dietrich dem Großen 495. Residenz zu Ravenna. Griechische Kaiser seit 552. Die Ostgothett wurden vom K. Iustinian verdrängt. Exar- chen zu Ravenna. Longobarden seit 56z. Ursprung der neuern Italiener und ihrer Sprache. 2. Italien kömmt unter die Herrschaft der Ca- rolinger. Schon Pipin bekriegte die Longobarden, und 7^4 nahm ihnen das Exarchat weg. Karl der Große zwang den longobardischendie- 771 trich, ein Mönch zu werden. Auch stellte er die abendländische Kaiserwürde wieder her. Nach Karls Tode wurde sein Enkel Bernhard 814 König von Italien. Diesem ließ sein Onkel Kaiser Ludwig der Fromme die Augen aus- 8l7 stechen. Durch den Vertrag zu Verdun wurde Italien 84z dery ältesten Sohne Ludwigs des Frommen, dem Kaiser Lothar, zu Th?il. Dieser hatte I - wie-

5. Kleine Geschichte von Ostfriesland für die Schule und das Haus - S. 35

1826 - Emden : Woortman
Kreuzzüge der Friesen rc. 35 9. Rreuzzüge der Friesen nach dem heiligen Lande. Schon dem ersten Kreuzzuge der Deutschen im Jahr 1097, unter Anführung des Herzogs von Lothringen, Gottfried von Bouillon, wohnten viele Friesen bei. Ein gcwister Eelkc Lyaukma war zuerst General über 3000 Mann friesischer Kreuzfahrer, dann nach der Eroberung von Nicaa sogar zum Kommandanten die- ser Stadt ernannt. Auch Jerusalem half er mit ero- bern. Das Glück und der Ruhm der Friesen mun- terte viele ihrer Landsleute auf, ihnen in das heilige Land zu folgen. Unter ihnen kommen schon die noch heutiges Tages in Lstfricsland vorhandenen Namen Kam minga und Okkinga vor. — Gegen das En- de des zwölften Jahrhunderts nahmen die Friesen wie- derum Theil an Den Zügen nach Palästina. In Ver- bindung mit den Danen rüsteten sie 50 Schiffe aus und vereinigten sich mit den Flotten der Holländer und Flandcrcr, richteten aber nichts aus. Bedeuten- der war der zu Anfang des dreizehnten Jahrhunderts unternommene Krcuzzug. Eine große Menge von Menschen, sogar ganze Schaarcn von Weibern, auf allen Sceküstcn der friesischen Provinzen, ließen sich von dem geistlichen Schwindel bcthören und sich mit dem Kreuze zeichnen. Die friesische Krcuzflottc bestand aus achtzehn Segeln. Schon in Spanien eroberten und plünderten sie einige von Mauren bewohnte Städ- te. Der Ruf von ihrer Grausamkeit ging ihnen voran nach Aegypten. Hier eroberten sie die Stadt Dami- ctte, die sie aber in dem mit dem Sultan geschloffe- nen Frieden wieder zurückgcben mußten und also nichts gewonnen hatten. Verdrießlich darüber suchte der Pabst bald einen neuen Kreuzzug zu erregen. Die Bremer

6. Theil 2 - S. 240

1864 - Mainz : Kirchheim
240 / <&• Dächer amphitheatralisch eingerichtet, so daß das Dach des Ortsvorstandes über alle anderen hervorragt. Hier versammeln sich auch, wie bei uns im Wirthshause, die Männer, um über allerlei wichtige Dinge sich zu besprechen. Solch' behagliches Schwatzen ist ihnen das Liebste, und sie verstehen es recht, faul mit Genuß zu sein. Die Frauen wandeln indeß in ihren langen, weißen Gewändern und Schleiern in Baumgängen aus und nieder. Sie bewegen sich mit einförmiger Ruhe und flüstern kaum zusammen, so daß sie dem Fremden, vor dem sie scheu verschwinden, fast, wie Gespenster, erscheinen. Lebhafte Kna- den spielen im Dorfe und zeichnen sich durch seltsame Mützen und weitab- stehende Ohren aus, welche zum Hören weit tauglicher sind, als die unsrigen. Das tartarische Wesen tritt uns am mächtigsten entgegen in Bagtscheh- S arai, der Hauptstadt der alten Tartaren-Khäzs, deren Glanz und Herrlich- keit noch in Palästen und Moscheen zu späteren Geschlechtern redet. Dickt an die Stadt stößt ein Zigeunerlager, das größte, das vielleicht auf der Erde zu sehen ist. Hier wird die Zeit verraucht, verschlafen oder in abenteuerlichen Melodien vergeigt. Unweit dieser Zigeunerwohnungen, die an Schmutz nur etwa von der Kleidung ihrer Bewohner noch übertroffen werden, liegt das Kloster zur Himmelfahrt, wohin alljährlich die ganze christliche Bevölkerung der Insel wallfahrtet. Die gegenwärtige Hauptstadt der Krim, Sympheropol, zeigt ein buntscheckiges Bild aller möglichen Trachten und Lebensweisen. Durchschneidet man das Land nach Osten, so kommt man nach der Hafenstadt Kassa, deren Berühmtheit durch Handel aber heut zu Tage auf Kertsch, am Eingänge des asowschen Meeres, als schwaches Bild übergegangen ist. Nordwärts^ von dieser Stadt dehnt sich eine Steppe aus, deren gefahrvolle Pfade nur von ganz leichtem Fuhrwerke befahren werden können. Im Norden läuft sie in eine Landzunge aus, die sich zwischen dem asowschen und faulen Meere hinein- zieht. Wie lachend die Südseite der Krim, so traurig ist ihre Nordseite. Wei- ter nordwärts liegt die Festung Perekop aus dem Isthmus gleiches Na- mens, welcher die Krim mit dem übrigen Rußland verbindet. Wandert man wiederum landeinwärts, so begegnet man Wüsteneien, die vom Schiffe der Wüste, dem Kameele, und von zahlreichen Karavanen durchzogen werden; ferner unermeßlichen Getreidefeldern und neben tartarischen Dörfern fremden, namentlich deutschen Niederlassungen. Als eine Merkwürdigkeit sind die Ko- lonien .der Mennoniten hervorzuheben, und auch Abkömmlinge jener Wieder- täufer finden sich hier, die einst in Münster einen blutdürstigen Schneider zum Propheten und Könige erwählten. Die Krim ist ein reichbegabtes und schön ausgestattetes Land, aber es ist verwüstet durch seine Schicksale, die siebenzig verschiedene Volksstämme in dasselbe einführten. 16. Griechenland und die jonischen Inseln. Griechenland, das Jahrhunderte hindurch ein Theil des türkischen Rei- ches war, ist ein äußerst gebirgiges Land und besteht aus vielen Inseln, der

7. Theil 2 - S. 276

1864 - Mainz : Kirchheim
276 Fleisch clesto saftiger und schmackhafter zu machen. Die körperlich so schönen Bewohner der Marquesas-Inseln schlachten Freund und Feind, bei Hungersnoth auch Frau und Kind. Derjenige, der einen Feind getödtet hat, geniesst sogleich das Blut und Gehirn des Er- schlagenen. Doch gilt dies Alles natürlich nur von den Australiern, die noch nicht zum Christenthume bekehrt oder überhaupt noch nicht in nähere Berührung mit den Europäern oder mit Missionären gekommen sind. Denn da, wo der beseligende Odem des Christen- thums die Einwohner angeweht hat, herrschen Friede, Sanstmuth und Freundlichkeit, und das Angstgeschrei der zum Götzenaltare ge- schleppten oder zu einer teuflischen Mahlzeit bestimmten, unglück- lichen Schlachtopser hat sich in die Stimme des Gebets und des Lo- des verwandelt. An die Stelle der Menschenopfer ist christlicher Gottesdienst und an die Stelle des Kindermords zärtliche Mutterliebe getreten. Leberhaupt find die Australier, bei denen das Christenthum eingeführt ist, und noch mehr bei denen, die dasselbe lebendig auf- gefasst haben, ganz andere Menschen geworden, und die Otaheitier und die Sandwich-Insulaner leben bereits in geordneten Staaten. 37. Die Erde. Nach dem Augenscheine kommt uns die Erde mit allen ihren Bergen und Thälern, wie eine große, runde Scheibe, vor. Am Rande derselben wei- ter hinaus ist Nichts mehr; dort ist gleichsam der Himmel an sie gefügt, der, wie eine große Halbkugel, über ihr sieht und sie bedeckt. Dort geht am Tage die Sonne auf und unter, bald früher, bald später, bald links an einem ge- wisien bekannten Berge oder Hause, bald rechts, und bringt Tag und Nacht, Sommer und Winter und bei Nacht den Mond und die Sterne, und sie schei- nen nicht gar entsetzlich hoch über unsern Häuptern zu stehen. Das wäre nun Alles gut, wenn's Niemand besser wüßte. Denn wenn Einer daheim weggeht und will reisen bis an's Ende der Erde, an den Rand, wo man einen aufgehenden Stern mit der Hand weghaschen und in die Tasche stecken kann, und er geht am ersten April vom Hause aus, so hat er den rechten Tag gewählt. Denn er kann reisen, wohin er will, durch Deutsch- land, durch Polen, durch Rußland, nach Asien hinein, durch die Muhamedaner und Heiden, vom Land' auf's Wasser und vom Wasier wieder auf's Land und immer weiter. Aber endlich, wenn er sich auf einen Baumstamm setzt und will daran denken, wie lang er schon von den Seinigen weg ist, und wie weit er noch zu reisen hat an's Ende der Erde und wieder zurück: auf einmal wird's ihm heimlich in seinem Gemüthe; es wird ihm nach und nach Alles, wie es daheim war; er hört seine Landessprache wieder sprechen; zuletzt erblickt er von Weitem einen Kirchthurm, den er auch schon gesehen hat, und wenn er auf ihn hingeht, kommt er in ein wohlbekanntes Dorf und hat nur noch zwei t

8. Theil 2 - S. 260

1864 - Mainz : Kirchheim
260 waren, nach Rom gebracht und daselbst ausgerichtet worden sind. Noch bewunderungswürdiger find die Pyramiden, grosse vier- eckige, spitz zulaufende Gebäude, 200 bis 800 Fuss hoch, mit inne- ren Gemächern ohne Thüren und Fenster. Sie dienten wahrschein- lich zu Grabmälern für die Könige ; wenigstens hat man in ihnen viele einbalfamirte Leichname oder Mumien gesunden, deren man mehrere auch nach Europa gebracht hat. Auch die Schreibkunst war in Aegypten schon frühe bekannt. In den ältesten Zeiten aber schrieben die Menschen auf Stein und Holz. Später schrieben die Aegypter auf Blätter der Papyrusstaude. Indessen eine Buchstabenschrift kannten sie noch nicht; sondern zeichneten ganze Figuren zum Ausdrucke des Gedankens. So z. B. bedeutete eine Schlange, die lieh in den Schwanz biss, die Zeit oder den Kreislauf des Jahres , ein Auge die Vorsicht u. s. w. Diese Bil- der- und Zeichenschrift nannte man Hieroglyphen. Die weit vollkommenere und leichter verständliche Buchstabenschrift ist eine Erfindung der Phönizier, eines handeltreibenden Volkes, welches in Asien, nördlich von Kanaan, am mittelländischen Meere wohnte. Die bedeutendsten Städte Aegyptens find Alexandrien und Kairo. 29. Unter Mähnen flattern durch die Büsche; Tief im Walde tobt der Kampf. Hörst du aus dem Palmendickicht Das Gebrüll und das Gestampf? Steige mit mir auf den Teekbaum, Leise, daß des Köchers Klingen Sie nicht aufschreckt. Sieh'dentiger Mit dem Leoparden ringen. Um den Leichnam eines Weißen, Den der Tiger überfiel, Als er schlief an dieses Abhangs Scharlachfarb'gem Blumenpfühl, Um den Fremden, seit drei Monden Unsrer Zelte stillen Bürger, Der nach Pflanzen ging und Käfern, Streiten die gescheckten Würger. Weh', kein Pfeil mehr kann ihn retten! Schon geschlossen ist sein Aug'! Roth sein Schlaf, gleichwie die Blume Auf dem Fackeldistelstrauch! d en P atmen. Die Vertiefung auf dem Hügel, D'rin er liegt, gleicht einer Schale, Voll von Blut, und seine Wange Trägt des Tigers Klauenmale. Wehe, w.e wird deine Mutter Um dich klagen, weißer Mann! — Geifernd fliegt der Leoparde Den gereizten Tiger an; Aber dessen linke Tatze ruht Auf des Erwürgten Leibe, Und die Rechte hebt er drohend, Daß den Gegner er vertreibe. Siehe, welch ein Sprung! — Der Springer Hat des Todten Arm gefaßt; Zerrend flieht er, doch der andre Läßt nicht von der blut'gen Last. Ringend, ungestüm sich packend, Steh'n sie auf den Hinterpranken Aufrecht, zwischen sich den starren Mitemporgerafften Blanken.

9. Theodor Schachts Lehrbuch der Geographie alter und neuer Zeit - S. 233

1874 - Mainz : Kunze
r Rhein nebst Maas und Scheide. 233 vfer zogen (Pfahlgraben und Teufelsmauer*)). Die Deutschen ließen das Schauzen- werk nicht unangefochten. Aus den benachbarten fuevifchen Völkern (wohl besonders von Hermunduren, Semnonen und Markmannen) kamen, ums Jahr 213, kampflustige Häuptlinge mit Gefolge, erstürmten die Wälle und erschienen unter dem Namen Alle- mannen am Rhein, nicht rastend, bis sie den Römern endlich auch das linke Ober- rheinthal und den größten Theil Helvetiens und Rhätiens bis zum Gotthard abge- wannen. Bei ihren deutschen Landsleuten blieb ihnen der Name Sneven oder S chwa- den. Der Lech schied sie nachmals von den Bajnvaren oder Baiern, welche die zuvor römische Stadt Regensburg zum Hauptort wählten. Während dies vom 3. bis zum 5. Jahrhundert geschah, wurden der Römer Gren- zen anch am Mittel- und Niederrhein erstürmt, und die dortigen deutschen Länder des linken Rheinufers wieder erobert. Dies führten die Franken aus, ein Verein von Chatten, Sigambern und andern Deutschen. Sie nahmen nicht nur ein Stück Bel- giens nach dem andern, sondern znletzt auch ganz Gallien. Kein deutsches Volk errang solche Macht als die Franken. Unter ihrem gewaltigen Könige Karl erstreckte ihr Reich sich im S. über die Stadt Rom hinaus; jenseit der Pyrenäen ward, es vom Ebro, im N. von der Eider und im O. von der thüringer Saale und der Raab begrenzt. Oestl. dieser Grenze gabs keine Deutsche mehr, sie hatten allzumal in der großen Völkerwanderung ihre Heimat geräumt, um Römer-Provinzen zu erbeuten. An ihrer Stelle saßen nunmehr wendische Völker vom großen Stamme der Slaven; nur südlich der Karpathen hanseten die Avaren und später das mongolische Volk der Magyaren oder Ungarn. Karl der Große war ein echt deutscher König. Obwohl man in mehr als der Hälfte seiner Staaten ein verdorbenes, mit deutschen Worten gemischtes Latein redere, woraus später Französisch und Italienisch entstand, so blieb er doch seinem, deutschen Volke und seiner Muttersprache treu. Seine Liebliugssitze waren im rheinischen Strom- gebiet (Heristal, Aachen, Ingelheim). Mehr als seine Siegesthaten hat ihn der Eifer ausgezeichnet, womit er die Unwissenheit seiner Völker zu mindern und Kenntnisse zu verbreiten suchte. Zwei hohe Schulen gründete er auf deutschem Boden, nämlich zu Fulda und zu Metz; und wären seine Nachkommen eben so kräftige Könige gewesen so würde sich der Deutsche bald in Wissen und Kunst hervorgethan haben. Sie verstan- dens aber nicht; alle Ordnung des Reichs zerfiel, und nur Weniges gedieh, was der große Karl begonnen. Schon im Jahr 843 (29 Jahre nach Karls Tode) trennten sich die deutsch gebliebenen Völker von denen, die Latein redeten, und im Jahr 888 sah man folgende Staaten an der Stelle des großen karolingischen: 1) Navarra und Bar- celona zwischen den Pyrenäen und dem Ebro. 2) Frankreich im ehemaligen Gallien. 3) Italien, wo mächtige Besitzer um den Kaisertitel stritten, bis endlich unser König Otto über die Alpen zog und Italien sammt der Kaiserkrone nahm. 4) Burgund, an *) ©puren der Teufelsmauer gibt es: nördl. von Ingolstadt — bei Weißen- bürg an der Retzat — unweit Dinkelsbühl an der Wernitz — bei Oehringen, links vom untern Kocher — südl. von Amorbach im Odenwald. — Den Pfahl graben sieht man deutlich am Tannnö um den großen Feldberg herum, und weiter nach der "Lahn zu.

10. Theodor Schachts Lehrbuch der Geographie alter und neuer Zeit - S. 782

1874 - Mainz : Kunze
782 Europa — Deutsches Reich. kerwelle nach dem Osten fort: kräftig, unaufhaltsam vollzog es sich bis jetzt im Norden, so daß, abgesehen von den Polen, nur noch ganz schwache Reste von Slaven innerhalb des Deutschen Reiches sich finden, die offenbar alle im Verschwinden begriffen sind (s. u. Statistisches); langsamer, unsicherer, nur stückweise ging diese Zurückgewinnung deutschen Bodens im Süden von statten, ja hier bilden die Tschechen und Mähren heute noch nahe dem Herzen Deutschlands eine kompakte Masse von 41/» Mill. (S. 101 und 259), und sie sind zugleich derjenige Slavenstamm in deutschen Landen, der es auch nach seiner Verbindung mit dem alten Deutschen Reiche noch zu einer selb- ständigen Blüte gebracht hat („die Germanen der Slaven"), namentlich als das Land von den Luxemburgern regiert wurde. Nachdem das Reich der deutschen Franken, in welchem Völker verschie- dener Nationalität und Völkerschaften verschiedenen Stammes zu einer politischen Staatsform verbunden waren, unter Karl dem Großen den Höhe- Punkt feiner Macht erreicht hatte, zerfiel es bald nachher durch die Schwäche von Karls Nachfolgern und durch die trennende Kraft der Nationalitäten (Verträge von Verdun und Mersen) in eine romanische (gemischte) und in eine rein deutsche Hälfte; aus jener entwickelte sich als Hauptmacht das französische, aus dieser das Deutsche Königthum. Das deutsche König- reich umfaßte die Länder zwischen Argonnen und Böhmerwald, Nordsee und Alpen, und mußte, wie erwähnt, die ursprünglich deutschen Landstriche öst- lich der Saale den eingewanderten Wenden erst wieder abgewinnen. Beide Königreiche gestalteten sich allmählich auf ganz verschiedene Weise: während sich mehrere von unseren Königen zu ihrer eigenen heimischen Krone nach Karls d. Gr. Beispiel zu Rom noch eine kaiserliche holten, blieb Frank- reich bloß königlich; und während bei den Franzosen das Königthnm völlig erblich war, wurde unser Königthum ein Wahlreich, und bald kam es so, daß, wer gewählt sein wollte, seinen Wählern Zugeständnisse machen mußte. Städte gab es im Anfange dieser Periode nur wenige, fast nur als Reste aus der Römerzeit an Rhein und Donau, und die Ackerkultur war anfangs auch nur gering. Eine große Zahl von Nachkommen alter freier Deutschen hatte sich durch verschiedene Umstände in Hörige verwandelt und noch gab es keine Bürgerschaft als Mittelglied zwischen der Masse Unfreier und den Vasallen mit ihren Dienstleuten. Sehr wichtig ist es, die Entwickelung des Lehn-oder Feudalsystems zu kennen, aber auch den Be- ginn und das Wachsthnm des neuen Bürgerthums, das mit und in den Städten entstand. Herrliche Herrschergestalten ziehen dabei nnsern Blick auf sich, wie Heinrich der Finkler, Otto der Große, Konrad der Salier und sein Sohn Heinrich Iii., einige der Hohenstaufen. Nicht nur über Deutschland mit Lothringen, sondern auch über Burgund (Arelat), Ober- und Mittelitalien,
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