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1. Mittelalter - S. 61

1896 - Stuttgart : Neff
— (51 — Strebungen, Karls Anteil nocli grösser zu machen, führten sofort zu neuen Zerwürfnissen, während die Normannen Friesland, die Sarazenen1) Marseille plünderten. Als Dezember 83* Pippin starb, sollte mit Uebergehung von dessen Söhnen und Beschränkung Ludwigs auf Bayern das übrige Eeich zwischen Lothar und Karl geteilt werden; dagegen erhob sich Ludwig; auf dem aussichtsreich begonnenen Zug gegen ihn starb der alte Kaiser auf der Rheininsel bei Ingelheim 840. § 20. Die Reichsteilungen. Lothar wollte als Kaiser sich zum Oberherrn des ganzen Reichs machen; gegen ihn verbanden sich die beiden jüngeren Brüder; die mörderische Schlacht beifontanetum (Fonte-noy südlich von Auxerre) 841 brachte, obgleich Lothar besiegt wurde, keine volle Entscheidung. Während Lothar durch Ver-schenkung des Kronguts neue Anhänger warb, in Sachsen die „Stellinga“, einen Bund unzufriedener Gemeinfreier und Liten, unterstützte und mit den Normannen, die damals Rouen und Nantes plünderten, in Verbindung trat, befestigten Ludwig und Karl Februar 842 ihr Bündnis durch die Strassburger Eide, die sie, Ludwig in romanischer, Karl in „deutscher“2) Sprache, einander vor den versammelten Heeren schwuren und dann ihre Mannen in deutscher und romanischer Sprache schwören Hessen. In einem Präliminar-Vertrag wurde die Teilung des Reichs (mit Ausschluss von Bayern, Aquitanien und Italien, die ihren bisherigen Besitzern verblieben) in drei nach ihren Erträgnissen gleichwertige Teile verabredet; diese Teilung wurde endgültig geregelt durch den Vertrag von Verdun Aug. 843, kraft dessen Ludwig der „Deutsche“ (843—876) r) Diesen Namen übertrugen zuerst die Syrier von einem einzelnen ihnen benachbarten arabischen Stamm auf das Gesamtvolk. 2) Als „theodisk“ (deutsch), d. h. der Gesamtheit, dem Volk zugehörig- und verständlich, wurde zunächst von den Geistlichen, die bei den rechtsrheinischen Stämmen das Christentum verbreiteten, die trotz dialektischer Unterschiede in den Grundzügen einheitliche Sprache der rechts- und linksrheinischen germanischen Stämme bezeichnet im Gegensatz zu der lateinischen Kirchen- und Urkundensprache und zu der lateinischen Vulgärsprache der Romanen. Zur gemeinsamen Bezeichnung der nicht romanisierten, die „tßeodiske“ Sprache redenden Stämme und damit zum Eigennamen des diese Stämme umfassenden Gesamtvolks wurde aber das Wort theodisk, „tiutsch“, erst allmählich im Lauf der nächsten Jahrhunderte, hauptsächlich unter dem Einfluss der Züge nach Italien: den Italienern gegenüber waren die Angehörigen der verschiedenen an diesen Zügen beteiligten Stämme „Deutsch“-Redende, also „Deutsche“, wie umgekehrt diesen letzteren gegenüber alle Romanen „Welsche“ (Wallis, verwandt mit Volcae, dem Namen eines keltischen Stammes, ursprünglich Bezeichnung der Kelten, dann auf die romanischen Bewohner des einst keltischen Landes und auf die Romanen überhaupt übertragen).

2. Der katholische Volksschüler in der Oberklasse - S. 343

1861 - Stuttgart : Hallberger
343 leben in Höhlen und auf Bäumen, wie Thiere, in Heerden beisam- men und essen Menschenfleisch. Die wichtigsten Inseln Australiens sind: 1) Die Insel Neuholland, welche Deutschland zehn Mal an Größe übertrifft. Zu merken ist im Norden der große Carpen- tart ab ns en und in Südost Botanybay, an welcher englische Colonien liegen, die jetzt in blühendem Zustande sind. Aus Neu- holland kommt die feinste Wolle, und man findet in den Bergen viel Gold und andere Metalle. Die Hauptstadt Sidney hat eine sehr schöne Lage, ist der Sitz des englischen Statthalters und hat mehrere Bildungsanstalten und eine Sternwarte. 2) Neuguinea, das Vaterland der Paradiesvögel, ist sehr stark bevölkert und zählt schon viele Christen. 3) Neuseeland hat schöne Alpenländer und ist, sowie Vandie- mensland, von schöngestalteten und lernbegierigen Malaien bewohnt. Außer diesen liegen noch viele Inselgruppen im großen Ocean oder im stillen Meere zerstreut, wie z. B. die Carolinen, die Ladronen oder Diebsinseln, die Gesellschafts- und Freundschaftsinseln, der Fidschi-Archipel und die Sand- wichsinseln, zu welchen auch die Insel Owaihi gehört, auf wel- cher der Seefahrer Cook bei seiner dritten Reise um die Welt im Jahr 1779 von den Eingeborenen erschlagen wurde. Auf vielen dieser Inseln hat das Christenthum den heidnischen Götzendienst und die gräßlichen Menschenopfer verdrängt, und wo einst, von Wahn und Irrthum verblendet, Menschen einem Götzen zu Ehren ihre Brüder schlachteten, leüchtet jetzt durch die Bemühung und Auf- opferung gottbegeisterter Missionäre das Licht der reinen Christus- lehre, das sich von Tag zu Tag weiter verbreitet. Menschenopfer. Noch vor wenigen Jahrzehnten war die gräßliche Sitte, Mensch en- fleisch zu verzehren, wohi nirgends allgemeiner als in Australien, besonders auf Neuseeland, Neukaledonien, auf den Salomonsinseln, den neuen Hebriden und auf dem Fidschi-Archipel. Die Einwohner von Nukahiva z. B. verzehrten nicht nur ihre Gefangenen, sondern — wo- durch sie sich von beinahe allen bekannten Menschenfressern unterscheiden — sie verzehrten zur Zeit einer Hungersnoth sogar ihre betagten Eltern, ihre Kinder und ihre eigenen Weiber. Auch Menschenopfer fanden ehedem häufig Statt und sind auch jetzd nur von denjenigen Inseln verschwunden, auf welchen die Missionen Ein- gang gefunden haben. Fiel der Anführer einer Parthei im Kampfe, so wurde von den Gegnern die Auslieferung seines Leichnams verlangt, und hatte die Parthei des getödteten Oberhauptes den Muth verloren, so wurde derselbe als- bald den Feinden übergeben. War der Anführer verheirathet, so mußte auch feine Frau ausgeliefert werden, und diese wurde mit dem Leichnam ihres Mannes hinweggeführt und gelobtet. Die Leichname wurden sodann zubereitet,

3. Leitfaden der Geschichte für die unteren und mittleren Klassen höherer Lehranstalten - S. 72

1886 - Stuttgart : Krabbe
— 72 — Großen beherrschte. Aber leider war er nicht groß, sondern nur dick. Das Reich wurde immer schwächer. In Rom wurde der Papst fast unabhängig ; in der Schweiz und bis zur Rhonemündung hinab entstand ein Reich Burgund; im Süden plünderten die Araber das Reich; vor allem kamen von Norwegen und Dänemark her die rauhen, kriegerischen Normannen, verheerten die Küsten, fuhren die Flüsse hinauf, zerstörten Städte wie Hamburg, Aachen, Köln und Trier und führten die Einwohner in die Skaverei fort. Weil sich der dicke Karl gegen sie schwach zeigte, wurde er 887 abgesetzt. Sein Nachfolger Arnulf (bis 899) kämpfte glücklicher gegen die Normannen; aber unter feinem Sohn, Ludwig das Kind genannt, zerfiel _ das Reich fast in die einzelnen Stämme und im Osten beunruhigten jetzt noch die wilden Magyaren (spr. Madjaren) durch unaufhörliche Einfälle das Reich. So war es in traurigster Lage, als mit 911. Ludwig das Karolingerhaus ausstarb (911). Das Haus Lothars in Italien war damals schon lange erloschen; nur in Frankreich regierten noch Nachkommen Karls des Kahlen, schwach und kraftlos bis 987. Die Raubzüge der Normannen hörten allmählich auf. Von dem König von Frankreich erhielten sie 911 die Normandie, wo sie Christen wurden. Von hier aus eroberte ihr Herzog Wilhelm der Eroberer 1066 England. Auch in Unteritalien und Sizilien gründeten sie im 11. Jahrhundert ein' Reich; ja sie legten vielleicht auch den Grund zum russischen Reich. Vi. Muhammed und der Islam. Während das fränkische Reich im Westen zur ersten Macht der Christenheit heranwuchs, erstand ihr im Osten ein gefährlicher Feind. 1. Muhammed. In der zum größten Teil von Wüsten erfüllten Halbinsel Arabien, wo ein kräftiges, mutiges, gastfreies und freiheitsstolzes, aber auch grausames und habgieriges Volk, in viele Stämme zerteilt, wohnte, an den Küstenrändern in Städten, im Innern als Nomaden, trat der Stifter einer neuen Religion auf. Den Arabern war der Glaube an den einen Gott verloren gegangen. Es herrschte unter ihnen ein Naturdienst mit Verehrung der Sonne, des Mondes und der Sterne. Eine besondere Verehrung genossen vom Himmel gefallene Steine, vor allem der zu Mekka befindliche, welcher an der Mauer eines kleinen, würfelförmigen Tempels, der Kaaba, aufgerichtet ist. Dort wurden jährlich große Feste mit Wettkämpfen und Messen gefeiert. Muhammed ist geboren 571 n.chr.; er stammte aus einem angesehenen, aber nicht reichen Hause und verlor seine Eltern früh. In seiner Jugend machte er viele Reisen, auf denen er das Judentum und Christentum kennen lernte. Auch das Zusammenströmen der vielen Fremden in Mekka bereicherte seine Kenntnisse. Er heiratete später die ältere, aber ihm sehr ergebene

4. Hohenzollerisches Lesebuch für katholische Volksschulen - S. 227

1900 - Stuttgart : Daser
227 Himmel wohnt, und das sie Jan-Kompuna nennen; aber daneben fürchten sie noch eine Menge böser Geister, die aus der Erde hausen und gegen den Willen Gottes ihnen Schaden zufügen. Wenn nun der oberste Gott zürnt im Gewitter, in Krankheiten oder sonst in Unglücksfällen, so wenden sie sich an die untern Gottheiten, die Fetische, denen sie eine große Macht zutrauen, und die ihre Sache bei der Hauptgottheit vermitteln. Diese untergeordneten Gottheiten wohnen in gewissen Flüssen, Bergen, Wäldern, namentlich aber in den vom Himmel gefallenen Meteorsteinen. Jede Familie hat über- dies noch ihre Haussetische, die sie von den Priestern empfangen. Einige sind hölzerne Figuren, andere aus Ton oder sonst einem Stosse geformt. Auch Tiere werden als Fetische verehrt. Wenn die Neger trinken, gießen sie zuvor einige Tropfen auf den Boden zum Opfer für den Fetisch, und wenn die Herren von ihren Sitzen aufstehen, so sind die Sklaven gleich bei der Hand, einen Fetisch auf den Sitz zu stellen, um zu verhindern, daß sich der böse Geist nicht auf ihres Herrn Platz schleiche. Die Priester stehen nicht in hoher Achtung; denn sie werden eigentlich nur als Zauberer benutzt, reisen auch wohl gleich Wunder- doktoren umher; die höhere Klasse der Fetischmänner nmß aber bei ihrem Fetisch wohnen bleiben. So ist die Religion der Aschantis eine traurige Verirrung des menschlichen Geistes. Sie glauben zwar an eine Unsterblichkeit der Seele, denken sich aber jenes Leben als eine bloße Fortsetzung des irdischen, so daß ein Häuptling wieder ein Häuptling, ein Sklave wieder ein Sklave wird. Darum werden beim Tode eines Königs oder Vornehmen eine Menge von Sklaven geschlachtet, damit der Herr gleich wieder mit Dienern versorgt sei. Selbst der unbemittelte freie Mann erhält, wenn er stirbt, ein paar Sklaven nachgesandt. Wenn aber ein König oder ein Glied seines Hauses stirbt, steigt die Zahl der Opfer aus mehrere Tausende und das Schlachten währt mehrere Monate lang. 213. Msel. tfriedr. Beck.) Im Freien schaff' ich dir manch' Ungemach, bu suchest gern vor mir ein schützend Dach; ein Fluß auch bin ich, der dir wohlbekannt, da eine alte Stadt nach ihm benannt. Kehrst du mich um, bin ich ein schwarzer Mann, der dir von Wüsten viel erzählen kann.

5. Die weltgeschichtlichen Kämpfe des Altertums - S. 248

1890 - Gotha : Perthes
248 Reitern und berittenem Fußvolk eilte Alexanber des Nachts durch die wasserlose Heibe, wobei manche seiner Krieger ermattet liegen blieben. Da sah man bei Tagesanbruch die zerstreute, unbewehrte Karawane der Hochverräter, auf welche Alexanber lossprengte. Schrecken ergriff die Verräter, welche mit wildem Jammergeschrei auseinanber stoben. Nur wenige versuchten Widerstand, die anbetn flohen, Darms im Wagen in ihrer Mitte, um ihn herum seine Verräter. Wie die Macebonier sich mehr und mehr näherten, weil die Reiter schneller vorwärts kamen als der Wagen, wollten sich die Satrapen ihres Gefangenen entlebigen und sich vor etwaiger Strafe sichern, fielen über den wehrlosen Darius her, burchbohrten ihn mit Schwertern und Speeren und jagten dann nach verschiedenen Seiten bavon, inbein sie den sterbenben König auf der Lanbstraße liegen ließen. Bald barauf kam Alexanber heran, fanb aber nur die Leiche des Königs, welche er mit seinem Purpur bebeckt haben soll. Was man sonst noch erzählt, ist Sage, daß z. B. ein mace-bonischer Reiter, im Helm in der Wüste dem schmachtenben Alexanber Wasser gebracht habe, was aber Alexanber nicht an-nahm, weil seine Leute den Mut verlieren würden, wenn er allein trinke! Da sollen seine Begleiter jauchzenb ausgerufen haben: „Führe uns, wohin du willst! Wir sind nicht ermattet, wir bürsten nicht und sinb nicht sterblich, so lange bu unser König bist!" Alexanber stanb nun am Elbrusgebirge, bessen Pässe zum Kaspischen Meere, nach Iran und Turan führten. Das Gebirge war btcht bewalbet und schluchtenreich, dazu von kriegerischen Völkern bewohnt, welche Alexanber jeboch balb zur Unterwerfung zwang. Zugleich begann der Spartanerkönig Agis mit 20000 Mann offenen Ansstanb, ba er auf griechische Hilfe und persisches Gelb rechnete; boch schnell eilte Antipater mit 40 000 Kriegern herbei und schlug die Spartaner bei

6. Lehrbuch der Europäischen Staatengeschichte für Schulen - S. 131

1794 - Gotha : Ettinger
\ Ix. Italien. 131 ix. Italien. A. Allgemeine Geschichte desselben. 1. Italien wird größtentheils von deutschen Völkern unterjocht. Westgothen unter dem Manch bis 412. Heruler unter demodoacher 476. Ostgvthen unter Dietrich dem Großen 495. Residenz zu Ravenna. Griechische Kaiser seit 552. Die Ostgothett wurden vom K. Iustinian verdrängt. Exar- chen zu Ravenna. Longobarden seit 56z. Ursprung der neuern Italiener und ihrer Sprache. 2. Italien kömmt unter die Herrschaft der Ca- rolinger. Schon Pipin bekriegte die Longobarden, und 7^4 nahm ihnen das Exarchat weg. Karl der Große zwang den longobardischendie- 771 trich, ein Mönch zu werden. Auch stellte er die abendländische Kaiserwürde wieder her. Nach Karls Tode wurde sein Enkel Bernhard 814 König von Italien. Diesem ließ sein Onkel Kaiser Ludwig der Fromme die Augen aus- 8l7 stechen. Durch den Vertrag zu Verdun wurde Italien 84z dery ältesten Sohne Ludwigs des Frommen, dem Kaiser Lothar, zu Th?il. Dieser hatte I - wie-

7. Kleine Geschichte von Ostfriesland für die Schule und das Haus - S. 35

1826 - Emden : Woortman
Kreuzzüge der Friesen rc. 35 9. Rreuzzüge der Friesen nach dem heiligen Lande. Schon dem ersten Kreuzzuge der Deutschen im Jahr 1097, unter Anführung des Herzogs von Lothringen, Gottfried von Bouillon, wohnten viele Friesen bei. Ein gcwister Eelkc Lyaukma war zuerst General über 3000 Mann friesischer Kreuzfahrer, dann nach der Eroberung von Nicaa sogar zum Kommandanten die- ser Stadt ernannt. Auch Jerusalem half er mit ero- bern. Das Glück und der Ruhm der Friesen mun- terte viele ihrer Landsleute auf, ihnen in das heilige Land zu folgen. Unter ihnen kommen schon die noch heutiges Tages in Lstfricsland vorhandenen Namen Kam minga und Okkinga vor. — Gegen das En- de des zwölften Jahrhunderts nahmen die Friesen wie- derum Theil an Den Zügen nach Palästina. In Ver- bindung mit den Danen rüsteten sie 50 Schiffe aus und vereinigten sich mit den Flotten der Holländer und Flandcrcr, richteten aber nichts aus. Bedeuten- der war der zu Anfang des dreizehnten Jahrhunderts unternommene Krcuzzug. Eine große Menge von Menschen, sogar ganze Schaarcn von Weibern, auf allen Sceküstcn der friesischen Provinzen, ließen sich von dem geistlichen Schwindel bcthören und sich mit dem Kreuze zeichnen. Die friesische Krcuzflottc bestand aus achtzehn Segeln. Schon in Spanien eroberten und plünderten sie einige von Mauren bewohnte Städ- te. Der Ruf von ihrer Grausamkeit ging ihnen voran nach Aegypten. Hier eroberten sie die Stadt Dami- ctte, die sie aber in dem mit dem Sultan geschloffe- nen Frieden wieder zurückgcben mußten und also nichts gewonnen hatten. Verdrießlich darüber suchte der Pabst bald einen neuen Kreuzzug zu erregen. Die Bremer

8. Geschichte des deutschen Volkes und des deutschen Landes - S. 152

1839 - Stuttgart : Literatur-Comptoir
152 S' i eb e n t e s Haupt ^ n ck. Innere Staats- und Eultnrverhältnisse Deutschlands und seiner Bewohner während der fränkischen Periode von 1034 — Sb25. Die Reichsgränzcn waren in diesen 100 Jahren im Norden von der Schlei zur Eider zurückgezogen, den holsteinischen Sachsen aber war in Adolf von Schau- enburg vom Herzog Lothar ein besonderer Gränzgraf gegeben worden. Die nord- östlichen Slavcn von der Ostsee und Elbe bis zur Oder und Havel bildeten einen eigenen slavischen Staat unter Herzog oder König Heinrich, Gottschalks Sohn, der christlicher Lehensmann der Herzoge von Sachsen war, wenn gleich das Lehens- wesen bei den Slaven selbst nicht eristirte, daher alle Unterthancn gleiche Rechte hatten und geschloffene Staaten bildeten. Das Land südlich von der Havel bis zur Mittelelbe stand, zweifelhafter Treue und Religion, unter den nordsächsischen (später brandenburgischen) Markgrafen und wurde erst 1156 durch Markgraf Al- brecht den Bären, den Gründer von Berlin, dauerhaft deutscher Herrschaft unter- worfen. Freilich ging man auch mit den armen Slaven despotisch genug um! und selbst Bischof Ditmar von Merseburg meinte, wenn die slavischen Bauern gehorchen sollten, so müsse man sie Heu fressen lassen, wie Ochsen, und in Zucht halten, wie Esel. Bei dem lateinischen unverständlichen Gottesdienste bedeutete man sie: wenn sie die Sprache auch nicht verständen, so mache das wenig aus, weil sie doch von Gott verstanden werde. — Zwischen der untern Saale, Elbe und El- ster, selbst bis zur Oder war die Ostmark oder Mark Lausitz zuletzt mit Mark- grafen aus dem Geschlcchte des höchstfreicn Herrn Theodorich von Buzizi, dem Stammvater des noch jetzt in den sächsischen Staaten regierenden Hauses Wettin, dessen Nachkommen auch als Meißner Markgrafen das Land von der obern Saale bis nach Böhmen im Süden und bis zur Spree im Osten regierten. Böhmen und Mähren hatten rein slavische Fürsten unter deutscher Hoheit, während diese über Polen und Ungarn nur vorübergehend war. Dagegen gingen die nordgauischc Markgrafschaft gegen Böhmen und ältere Sorbenmarken ein, während die ostbaie- rische gegen Ungarn unter den kräftigen Babenbergern ihre Gränze vom Kablen- bcrge bei Wien bis an die Leitha vorschob; südlich daran gränzten das Hcrzogthum Kärnthcn mit Krain mit seinen zwei Marken gegen die Ungarn, zu Pettau und Pütten, darauf die italienischen Marken von Istrien au. Ueber den Brenner bis Trident ging Baicrn, bis zum Gotthard und Graubünden Schwaben. Bon da bis zum Mittelmeere, Rhone und Saone aufwärts bis an Marne und Mosel, dann an den Rhein herüber bis Basel und Zürich das Königreich Burgund, für Deutschland 1032 erworben. Nördlich davon, durch die Mosel und Maas unter einander geschieden, beide Lothringen. Trotz der Kämpfe mit den Slaven erhielten sich eigene slavische Staaten unter eigenen Fürsten, wie Böhmen bis 1307, Pommern bis 1637, Schlesien bis 1675 und beide Meklenburg noch heute. Strengere Abhängigkeit von den Fürsten, lange dauernde, zum Thcil noch heute nicht ganz verwischte Leibeigenschaft, spätere Ent- wickelung des Bürgcrstandcs ließen die höhere Cultur später, alsbei den Deutschen, sich entwickeln. Bekam doch Polen erst um 1350 die erste schriftliche Gesetzsammlung, fast ein Jahrtausend nach der lex Salica! Dagegen wurde Kärnthcn, Meißen,

9. Mit einem Stahlstich - S. 439

1836 - Stuttgart : Belser
Die Zeit der Karolinger. 439 tcr dem Namen Titus, und ftarb 690 unter Justi- nian Ii. den Märtyrertod für seine Uebcrzengung auf dem Scheiterhaufen. Aber der Druck vermehrte nur die Anhänger dieser Sekte, wie dieß besonders unter Leo dem Jsanrier der Fall war, und eine große Anzahl von Paulicianern, welche Konstantin Koprony- mo s nach Thracien und Konstantinopcl verpflanzte, brachte die Ketzerei auch nach Europa, so daß man in der Folge selbst tief im Abendlande Sekten fand, deren Ur- sprung auf die Panlicianer zurückgeführt werden muß. Unter Irene und Kaiser Nicephorus, unter deren Regierung Sergius, eines ihrer berühmtesten Häupter, zuerst auftrat (801), er, der vorzüglich einer unsittlichen, durch einen gewissen Baanes der Sekte gegebnen Rich- tung entgegen arbeitete, hatten sie Ruhe. Michael I. ließ sich, wie Leo der Armenier, wieder zu strengen Maß- regeln verleiten. Die P a u l i c i a n e r, deren Geduld jetzt endlich brach, erschlugen die beiden Inquisitoren, Bischoff Thomas und Abt Parakvndakes, und suchten eine Zu- flucht bei den Arabern, welche ihrer heftigsten Sekte, den Asiaten, in A r g a u m in M e l i t e n e Wohnsitze ein- räumten, von wo aus sie, nachdem ihnen einige ihrer Lehrer eine bestimmtere Verfassung gegeben hatten, das Gebiet der Griechen häufig verwüsteten. Michael der Stammler und Theophilus behandelten sie milder. Aber Theodora ließ sich durch Bilderfrcnnde bereden, sie werde ihrem frommen Werk die Krone aufsetzen, und das Ansehen der Bilder völlig sichern, wenn sie die gott- losen Manichäer vertilge, und nun begann eine wü- thende Verfolgung, in der die grausamen Vollzieher kai- serlicher Befehle an 100,000 Panlicianer gekreutzigt, er- tränkt, geköpft und auf andre Art gemordet haben sollen. 27 *

10. Mit einem Stahlstich - S. 261

1836 - Stuttgart : Belser
Die Saracenen. 261 auch nach Septimanien trugen sie ihre Waffen, und nur in den Gebirgen von Biscaya, Asturien und G a l l i c i e n behaupteten die Westgothen unter P e l a- gius ihre Unabhängigkeit. Zu derselben Zeit drang im Osten Kota i' bah Ben Moslem, des grausamen Hedschadsch Unterstatt- halter zu C h o r a s a n, in das Land zwischen dem Dschihun, Sir Deria und caspischen Meer, welches bei den alten l'rgnsoxíñng, im Mittelalter Mawaralnahar hieß, und den Hauptthcil der heutigen Bucharei ausmacht; und wah- rend Kota'i'bah Bochara, Türke stau und Chowaresm eroberte, trug M u h a m e d Ben K a s e m a l T h a k i f i die Waffen der Araber sogar bis in die Grenzländer des nördlichen Indiens hinüber. Auch hiemit begnügten sich die Häupter der Gläu- bigen nicht: Musa saßte den riesenhaften Plan, die Reiche der Franken und Longobarden zu stürzen, Europa bis Coustantinopel zu durchziehen, und dann zu Mekka in heiliger Zurückgezogenheit ganz Allah's Dienste sich zu weihen. Aber anders war es im Rathe des Höchsten beschlossen: Tariks Freunde führten Klage über Musa an Walids Throne und dieser rief ihn aus Hispanien nach Damaskus zurück. Zwar durfte er seine beiden Söhne Abdallaziz und Abdallah in dem eroberten Lande zurücklaffeu, und seine Rückkehr vvn Ceuta bis Damaskus glich einem Triumphzuge; aber am Hofe angelaugt, fand er Walid todt (714), und dessen Bruder Solimán ver- wies ihn nach harter Mißhandlung in die Stadt Mekka, wo er bald gebrochnen Herzens starb. Denn nicht zufrie- den mit den bisherigen Unbilden, ließ Solimán auch noch Musa's Sohn Abdallaziz in der Moschee vvn C or- do va ermorden, und zum Morde fügte man die Grau-
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