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1. Geschichtsbilder aus den Reichen der Langobarden und merowingischen Franken - S. 299

1892 - Gütersloh : Bertelsmann
Aus dem Leben und Treiben in Stadt und Land im Merowingerreiche. 299 von einem Zuge dienender Leute, einherritt. Über die Karren und Lastwagen ragte der hohe Hals eines Kamels, das um 600 auch int Franken- reich als Lastträger benutzt wurde, ja noch unter Karl dem Großen beim Bau des Königsschlosses von Aachen Steine zutrug. Auf dem Flusse führten die Frachtschiffe die Waren der Hafenstadt und die Ackerfrucht von entfernteren Gütern der Kirche nach der Stadt. Rührte sich die Stadt festlich bei einem großen Tage ihres Heiligen, dann wurden Teppiche aus den Fenstern gehängt — der Schmuck durch Blumen wird in diesen Jahrhunderten nicht erwähnt —, dann zog das Stadtvolk mit Fahnen und den Abzeichen seiner Schulen würdig auf, neben den Germanen und Inländischen auch fremde Landsleute z. B. Italiener, Syrer und Juden. Wenn ein König begrüßt wurde, sang jedes Volk in antiker Weise einen langen, schöngefügten Glückwunsch seiner Sprache, der vorher einstudiert wurde und dessen Worte für wichtig und bedeutungsvoll galten. Als König Guntram im Jahre 585 zu Orleans einzog, sang das Volk: „Es lebe der König, und seine Herrschaft mehre sich über alle Völker viele Jahre." Die Juden aber sangen: „Dich sollen alle Völker anbeten, beugen sollen sie dir das Knie, und unterthänig sollen sie dir sein." Aber den Juden war der König nicht günstig; denn bei Tische sagte er: „Diese Juden haben nicht aus gutem Herzen gesungen; sie schmeichelten mir heut in ihrem Lobspruch, weil ich ihre Synagoge, die schon lange von den Christen zerstört ist, auf öffentliche Kosten wieder aufbauen soll. Aber ich thue das nicht." Für den Beifall, den ein Germanenfürst fand, und für die Geschenke, die er beim Einzuge erhielt, war er dem Stadtvolk dankbar, er machte einzelnen Gegengeschenke und erließ der Stadt Abgaben. Denn obwohl er zuweilen gegen seine Städte harten Willen bewies, er hatte doch einige Scheu vor der Menschenmenge und vielleicht noch größere vor ihrem Geschrei. Wie ihm der freudige Zuruf wohlthat, weil er aus guten Wünschen eine gute Wirkung für sich hoffte, so fürchtete er auch die Vorbedeutung des einstudierten Zorngeschreies und die Gefahren eines lauten Fluches. Als ein Fraukenkönig mit seinen Bischöfen unzufrieden war, drohte er das Volksgeschrei gegen sie zu erregen, und als König Guntram einmal durch einen Anschlag gegen sein Leben aufgeregt war und um das Aussterben der Merowinge bangte, wandte er sich in der Kirche an das versammelte Volk und bat ernstlich, ihn nicht umzubringen, wie man mit seinen Brüdern gethan, sondern ihn wenigstens noch drei Jahre leben zu lassen, bis er seinen Neffen groß gezogen. Und diese königliche Bitte bestimmte das Volk zu lauten Wünschen für sein Heil. War der König in recht guter Laune, so gab er den Städtern auch Schaufeste. Wie der Wandalenherr in Afrika und König Leovigild in Spanien, so saß seit 543 auch der Frankenkönig im Cirkus von Arles,

2. Leitfaden zum methodischen Unterricht in der Geographie - S. 290

1836 - Eisleben : Reichardt
290 Australien. Wälder, 160 bis 180 Fuß in der Höhe), Platanen, Papiermaulbeerbäume, wovon die Einwohner feine Zeuge weben. Aus dem Mineralreich, das bis jetzt noch we- nig untersucht ist, hat man Spuren von Silber, Blei, Kupfer und Zinn, Eisenstein auf dem Kontinente in Menge, mancherlei nutzbare Steine und Erdarten, Stein- kohlen, Steinsalz, Mineralquellen, einige Arten von Edelsteinen gefunden. Unter allen Erdtheilen ist Australien, vorzüglich das eigentlich Kontinent, am wenigsten bewohnt, und man darf die Zahl sämmtlicher Einwohner wohl höchstens zu 2 Millionen annehmen, die bis auf eine geringe Zahl von Europäern, aus Eingebornen bestehen, die sich in L Hauptracen theilen, nämlich in negerartige, die Papuas genannt, und in die Malayische. Jene steht auf der untersten Stufe der Menschheit, und die meisten derselben leben im Zustande der Wildheit und Ungrselligkeit, ohne eigentlichen Staat und ohne Reli- gion. Die Malayische Race ist ein in körperlicher Bil- dung und Gestalt wenig von den Europäern abweichen- der Menschenstamm, zeichnet sich durch die schönsten re, gelmäßigsten Formen aus, hat eine Hautfarbe, die nicht dunkler als die der Südeuropäer ist, und erfreuet sich schon einer gewissen Kultur, indem Landbau, eine Art von Staatsverfassung und Religion unter demselben Statt finden; ja viele von diesem Stamme haben auch die christliche Religion angenommen, und in Verferti, gung von Kleidungsstücken, Fischereigeräthen, Fahrzeu- gen und Waffen zeigen sie eine bewundernswürdige Ge- schicklichkeit. Aus der Vermischung beider Stämme sind auch noch verschiedene Mittelracen erzeugt worden. Auf dem Kontinente haben die Engländer eine Ko, lotice gegründet, und einen Theil desselben in Besitz ge- nommen; und einige kleinere Inseln werden von den Spaniern als eine Besitzung angesehen. Alles Uebrige aber ist bis jetzt frei von Europäischer Herrschaft geblie- den. Australien theilt sich in das Kontinent oder Neu- holland und in die Inseln. A. Neuholland. Dieses Kontinent Australiens ist völlig vom Meere, nämlich im West«» und Norden vom Indischen und

3. Leitfaden zum methodischen Unterricht in der Geographie - S. 295

1836 - Eisleben : Reichardt
Australien. Neucaledonien rc. 295 zehren, und zuweilen ihre Sklaven schlachten, um sich mit ihrem Fleische gütlich zu thun. Doch treiben sie einigen Ackerbau, bewohnen Dörfer und zeigen große Geschicklichkeit in Verfertigung von Geweben aus dem Neuseeländischen Flachse, ihrer Waffen und ihrer Fahr- zeuge oder Piroguen. Auch haben sie einige Neligions, Vorstellungen. Die Dritten, welche daselbst eine Kolo« nie errichtet haben, suchen zugleich das Christenthum unter diesen rohen Menschen zu verbreiten, und haben bereits eine bedeutende Anzahl zum Christenthum bekehrt. — Nordöstlich von Neuseeland liegt die noch wenig be, kannte Gruppe kleiner Inseln, Kerm.andec genannt. Neucaledonien. Eine fast so große Insel wie das Königreich Wür, temberg, liegt nordwestlich von Neuseeland und östlich von Neuholland, in der heißen Zone, wird im Innern von einer Bergkette durchzogen, und hat die gewöhnli- chen Australischen Produkte. Die Ein wohn er, wel- che zu der negerartigen Race gehören, sind sehr roh, gehen nackt und genießen das Fleisch der erschlagenen Feinde, so wie auch eine gewisse große, schwarze Spinne, die sie auf Kohlen rösten und eine Art weichen Steins, der Speckstein heißt und fett anzufühlen ist. Die Neuhebriden oder der Heiligegeistarchipel. Eine Inselgruppe, nordöstlich von Caledonien und östlich von Neuholland, in der heißen Zone, mit einem schönen Klima, fruchtbarem Boden und mit bewalde, len Hügeln besetzt, hat die Australischen Produkte und ist von der negerartigen Nace bewohnt. Auch hier gehen die Einwohner nackt, und scheinen zum Theil Men- schenfresser zu seyn. Die größte unter diesen Inseln beißt Heiligegristinsel, und ist so groß wie das Herzog- thum Modena in Italien. Der Archipel von Santa Cruz oder die Königin Charlotteninseln. Sie liegen nördlich von den Neuhebriden, in der heißen Zone, sind klein, bergig, aber fruchtbar an de»

4. Leitfaden zum methodischen Unterricht in der Geographie - S. 298

1836 - Eisleben : Reichardt
298 A u str. Carolinen oder Neuph ilipp inen. ser Inseln ist ziemlich ansehnlich, alle übrigen aber ha- den einen geringen Umfang. Die Earolincn oder Neuphilippinen. Diese zahlreichen und meistens kleinen, flachen In- seln, die in mehrere Gruppen eingetheilt werden, lie- gen östlich von der Astatischen Insel Magindanao und nördlich von Neuguinea, den Admiralitätsinseln und vom Archipel von Neubritannien, in der heißen Zone und breiten sich weit von Westen gegen Osten aus. Sie sind den Europäern wenig bekannt, haben die ge- wöhnlichen Australischen Gewächse und Einwohner von der Malapischen Nace, welche sich von der Fischerei, dem Anbau der Arumswurzrl, von Kokosnüssen und von Drodfrüchten ernähren. Die größte Insel heißt Nug, auch Lugulus oder Hogölen. Zwischen den Carolinen und Magindanao liegt die Gruppe der Pe- lew- (spr. Pelju) Inseln, welche klein aber frucht- bar und von gutmüthigen Menschen bewohnt sind, die zur Malayischen Nace gehören. Die Marianen oder sadronen. Sie gehören zu den nördlichsten Inseln Austra- liens, liegen nördlich von den Carolinen und östlich von der Chinesischen Insel Formosa, in der heißen Zone, sind klein, bergig und fruchtbar an den gewöhnlichen Indischen und einigen Australischen Produkten. Diese Inseln waren diejenigen unter den Australischen, welche die Europäer zuerst entdeckten. Damals hatten sie eine starke Bevölkerung von der Malayischen Race. 'Aber als die Spanier, welche noch diese Inseln besitzen, sich hier festsetzten, verschwand nach U!rd nach diese zahlrei- che Bevölkerung der Ureinwohner, und es bildete sich eine neue von Spanischer Abkunft und Vermischung mit Malaien, die Landbau und Gewerbe treibt, in Städten und Dörfern wohnt, sich zur katholischen Re- ligion bekennt, und nicht beträchtlich ist. Reiß wird vorzüglich gezogen, ferner Pams, Pisangs, Europäische Küchengewächse, welche die Spanier nebst Europäischen Hausthieren hieher verpflanzt haben. Auch die Kokos, palme und die Drodftucht sind häufig. Die größte die,

5. Leitfaden zum methodischen Unterricht in der Geographie - S. 250

1836 - Eisleben : Reichardt
250 I. Nordamerika. Nordpolar länder. 1. Nordamerika. Die Nordpolarlandcr. Man versteht darunter die im nördlichen Eismeere, und dem Nordpole nahe gelegenen Länder, doch ist das nächste derselben noch fast 10 Breitengrade oder 150 Mellen vom Nordpole entfernt. Es sind die traurig- sten Länder der Erde, die von Frost und Schnee star- ren, nur wenige Gewächse hervorbringen, bei ihrer Ar» mukh an Landlhieren einen Reichrhum von Seethieren besitzen, und nur hier und da von wenigen Menschen bewohnt werden, die zu dem auf der untersten Stufe der Kultur stehenden Volke der Eskimos gehören. Dem- ohngeachtet haben sich in dem einen dieser Länder Euro« päische Kolonisten niedergelassen. Vorzüglich bemerkens« werrh sind von diesen Ländern: 1) Spitzbergen, eine Gruppe von Inseln, und das bis jetzt bekannte nördlichste Land der Cstbc, nordöstlich von Island und nördlich von Norwegen, voll spitziger, mit ewigem Eise und Schnee bedeckter Berge, erzeugt nur einige Arten von Moosen und Kräutern und ist unbewohnt , doch halten sich der Jagd und des Fischfanges wegen Russen, die alle Jahre durch Andere ab» gclöser werden, einen Theil des Jahres daselbst auf. 2) Grönland, wahrscheinlich eine Insel oder vielmehr Gruppe von Inseln, an der Ostseite der Bassinsbai und westlich von Spitzbergen, von Gebirgen durchschnitten, und an den Küsten mit unzähligen Inseln und Klippen besetzt, arm an Produkten, wohin vorzüglich Rcnntbiere, Bären, Hunde, Hasen, Geflügel, Wallsische , Seehunde, Wallrossc, Seekühe, Fische, Weiden und Birken, vielerlei Moose, eßbare Beeren, Löffelkraut, mehrere Mi- ncralicn, gehören, ist von Eskimos und von Dänischen Kolonisten bewohnt, deren Niederlassungen sich auf der am meisten bekann- ten Westküste befinden. Daher auch die Dänen sich als die Her- ren Grönlands ansehen. Die wichtigste unter diesen Dänischen Niederlassungen, deren Gesammtbevölkcrung in 6000 Menschen besteht, heißt Julia ns ha ab. Südöstlich davon liegt das Vor- gebirge Farewell, der südwestlichste Punkt Grönlands. 3) die arktischen Hochlande, erst 1818 entdeckt, an der Nordostscite der Bafsinsbai gelegen und wahrscheinlich eine nord- westliche Fortsetzung Grönlands und von gleicher Beschaffenheit, sind von Eskimos bewohnt und nur an wenigen Punkten untersucht. 4) Norddevon, ein großes Land oder wahrscheinlich eine oder mehrere Inseln, gleichfalls nicht lange entdeckt, an der Nord- westseite der Bafsinsbai, hat im Süden den Lancastersund und die Barrowstraße und im Westen den Wellingtonskanal. 5) an der Westseite der Bafsinsbai und der Davisstraße zieht sich vom Lancastersunde und der Barrowstraße bis zu den Sera-

6. Leitfaden zum methodischen Unterricht in der Geographie - S. 210

1836 - Eisleben : Reichardt
210 Iv. Südasien. Vorder, oder Ostindien. gegen Osten Ostindien, gegen Süden das Indische Meer und gegen Westen Persien. Die Größe beträgt 9500 Qmeilen. Die Oberfläche ist theils gebirgig, theils be, steht sie aus Ebenen, mit zum Theil beträchtlichen Sand- wüsten. Der vornehmste Fluß ist der Indus oder Sind, welcher den südöstlichen Theil durchfließt, und sich daselbst, mit mehreren Mündungen, in den Indi- schen Ozean ergießt. Das Land liegt im südlichen Theile der nördlichen gemäßigten Zone, und ganz nahe bei dem nördlichen Wendekreise, daher das Klima warm und in den Wüsten sengend heiß ist. Die Produkte sind ohnge, fähr dieselben wie in Afghanistan. Die Einwohner, deren Zahl 3 Millionen be, trägt, sind theils Veludschen, theils Brahus, die größ- tentbeils nomadisch leben. Außer diesen giebt es auch Hindus, in deren Händen meistens Gewerbe und Han, del sind, Altperser und andere geringe Volksstämme. Das eigentliche Beludschistan steht unter der Herrschaft eines Chans; der südöstliche, stark bevölkerte Theil des Landes, welcher die Provinz Sind bildet, hat eigene Oberhäupter zu Beherrschern. Kelat, Hauptstadt und Residenz des Chans, liegt südlich von Kandahar. —• Hydrabad, Stadt, auf einer von Armen des Indus gebildeten Insel, südöstlich von Kelat, liegt an der Provinz Sind und ist die Residenz der Beherrscher dieser Provinz. Iv. S ü d a s i e n. Vorder- oder Ostindien. Die Gränzen sind gegen Norden Tibet, gegen Osten Hincerindien und der Bengalische Meerbusen; ge- gen Süden der Indische Ozean, und gegen Westen das Arabische Meer, Beludschistan und Afghanistan. Von Norden, wo das Land seine größte Ausdeh- nung hat, läuft es gegen Süden in eine Halbinsel aus, die je weiter nach Süden desto schmäler wird, und zu, letzt in das Vorgebirge Co morin ausläuft. Die Größe mag etwa 64,000 Qmeiien betragen. Der nördliche Theil heißt Hindostan und die Halbinsel führt den Namen Decan. Die Oberfläche ist theils gebirgig, theils eben,

7. Leitfaden zum methodischen Unterricht in der Geographie - S. 296

1836 - Eisleben : Reichardt
296 Salomonsinseln oder Neugeorgien rc. gewöhnlichen Australischen Produkten des Pflanzen- reichs, worunter die Brodfrucht die erste Stelle einnimmt. Die Einwohner gehören zur negerartigen Nace, ge- hen nackt und haben zu Dörfern vereinigte Wohnungen und ordentliche Anpflanzungen von Nahrungsgewächsen, so daß sie in der Kultur weiter vorgeschritten zu seyn scheinen, als die übrigen Papuas. Die Hauptinsel heißt Santa Cruz. Die Salomonsinseln oder Nengeorgien. Die meisten dieser Inseln, welche in der heißen Zone, nordwestlich von dem Santa Cruz,Archipel lie- gen, sind von hohen Gebirgen durchzogen, haben aber einen an den gewöhnlichen Australischen Produkten sehr fruchtbaren Boden. Die Einwohner gehören größtenteils zu den Papuas oder negerartigen Race, gehen nackt und wohnen in Hütten, die jedoch zu Dör- fern vereinigt sind, und zeigen eine vorzügliche Geschick, lichkeit im Bau ihrer Piroguen, wiewohl sie nur höchst unvollkommne Werkzeuge besitzen. Die Hauptinsel heißt Isabell. Die Louisiade. Eine Gruppe kleiner Inseln, die in der heißen Zone, südwestlich von den Salomonsinseln und südöst- lich von Neuguinea liegt. Sie erschienen den Europäi- schen Seefahrern, wovon jedoch keiner angelandet hat, voller Berge und fruchtbar. Am Ufer sah man viele Wohnungen der zahlreichen Einwohner, die nackt gin« gen und zu der negerartigen Race gehören. Neuguinea. Diese größte unter den Australischen Inseln liegt nördlich von Neuholland, von dem sie durch die Tor- resstraße geschieden wird, und östlich von den Mo- lucken, in der heißen Zone, und gehört zu den unbe- kanntesten dieses Erdtheiles, wiewohl sie, wenn man die Marianen ausnimmt, der von den Europäern zu- erst entdeckte Theil Australiens ist. Sie hat eine be- sondere Gestalt, indem an der Nordwefiseite zwei Halb- inseln auslaufen, die durch schmale Landengen mir ein-

8. Leitfaden zum methodischen Unterricht in der Geographie - S. 297

1836 - Eisleben : Reichardt
Australien. Archipel Neubritanniens rc. 297 ander und dem Haupttheile der Insel verbunden sind, und auch an der Südküste zwei beträchtliche Halbinseln ausgehen. Die Größe von Neuguinea wird auf 10 bis 13,000 Qm. geschätzt, wonach es ohngefähr von gleicher Größe mit Deutschland seyn würde. Im In- nern erheben sich hohe Gebirge, die sogar auf ihren Gipfeln ewigen Schnee tragen sollen; doch hat noch kein Europäer das Innere wirklich untersucht. Von den Produkten ist gleichfalls wenig bekannt, und wahr- scheinlich giebt es hier die Gewürze und Fruchtbäume der benachbarten Molucken. Kokospalmen, Sagopal- men, Brodfrucht, Pisangs, Gummibäume, Sandel- und Ebenholz, Bambus, Muskatnußbäume, Gewürz- nelken, Ingwer, edle Südfrüchte finden sich daselbst, und von Thieren har man Hunde, Schweine, mancher, lei Vögel, worunter die schönsten Paradiesvögel, Schild- kröten, eine Menge von Fischen, Perlenmuscheln, Tri- pang oder Holothurien, Korallen rc. gefunden. Auch vermuthet man Gold. Die Insel scheint stark bevölkert zu seyn. Ihre Bewohner gehören theils zu der neger- artigen, theils zu der Malayischen Race, gehen nackt und bewohnen Häuser, die in Dörfer vereinigt sind. Ein Theil derselben bekennt sich zur Muhamedcmischen Religion und unterhält ordentliche Pflanzungen. Der Archipel von Neubritannien. Diese Inselgruppe liegt nordöstlich von Guinea, in der heißen Zone, und ist gleichfalls noch wenig be- kannt. Die Produkte sind die gewöhnlichen Austra- lischen, auch hat man mehrere Gewürze, als die Mus- katnuß, Ingwer, Pfeffer daselbst gefunden. Die zahl- reichen Einwohner, zur negerartigen Race gehörig, find sehr roh und gehen ganz nackt. Die größten Inseln sind Neubritannien und Neuirland, wovon die erstere sehr bedeutend ist. Die Admiralitätsinseln. Sie liegen in der Nähe des Aequators, also in der heißen Zone, nordöstlich von Neuguinea und nord- westlich von Neubritannien, sind fruchtbar und von der negerartrgen Menschenrace bewohnt. Eine einzige die-

9. Die alte und die mittlere Geschichte bis zum Vertrage von Verdun - S. 6

1882 - Gütersloh : Bertelsmann
6 § 4—5. Alte Geschichte, Orient. Die Nachkommen des aus der großen Flut geretteten Noah (nach der gewöhnlichen Annahme): a) Semiten in Südwestasien, besonders das Volk Israel als Träger der göttlichen Verheißung. b) Japhetiten in Nordasien und Europa. c) Hami ten in Südasien und Afrika. Der Berg Ararat (Armenien) Ausgangspunkt des neuen Menschengeschlechtes. Zwischen4. Vereinigungsversuche der immer mehr sich verzweigenden Nachkommen Noahs im Lande Sinear zwischen Euphrat und 2000 Tigris. (Babel, das Reich Nimrods, des gewaltigen Iä- 66r' gers vor dem Herrn; Turmbau zu Babel.) Völker- und Sprachenscheidnng (jetzt gegen 2000 Sprachen). a) Reli gionssystenre der nun getrennten Menschheit: 1. Monotheismus, Glaube an einen Gott, den Schöpfer und Herrn des Weltalls; 2. Polytheismus oder Vielgötterei, entstanden durch Vergötterung des Geschaffenen, des All (Pantheismus): a) bei Hamiten: Tierdienst, Anbetung lebloser Dinge (Fetischismus), Dämonendienst. b) bei semitischen Völkern: Gestirndienst (Sabäismus); c) bei Japhetiten: Naturvergötterung und Darstellung der Götteridee in der Menschengestalt (Anthropomorphismus). b) Lebensweise und Beschäftigung der ersten Menschen: 1. in Gebirgen, Thälern und Höhlen (Troglodyten): Jagd und Krieg; 2. an Küsten: Fischsang (Ichthyophagen); später Schiffart, Handel; 3. in Wüsten und Steppen: Viehzucht (Nomaden); 4. in fruchtbaren Ebenen: Ackerbau; feste Wohnsitze; Civilisation: Handwerke, Künste, Wissenschaften. 5. Älteste Formen der Vereinigung der Menschen zu sittlichen Zwecken: a) Familienleben, patriarchalische Verfassung der Nomaden. b) Staatenbildung der Ackerbau treibenden Völker. Gesetze; Stände; Kasten (strenge Scheidung nach Stand und Beruf). 1) Priesterstaaten mit theokratischer Verfassung; 2) kriegerische Monarchien; despotische Staaten. 6. Die fünf Menschen stamme oder Rassen (Nacen): a) die kaukasische (weiße) in Europa, Vorderasien und Nordasrika; b) die mongolische (hellgelbe) in Hinterasien und den Nordpolargegenden ; c) die äthiopische (schwarze) in Süd- und Mittelafrika; d) die amerikanische (braunrote), die Ureinwohner Amerikas; e) die malaiische (schwärzlich gelbe) auf Neuholland und vielen australischen und hinterindischen Inseln.

10. Die weltgeschichtlichen Kämpfe des Altertums - S. 248

1890 - Gotha : Perthes
248 Reitern und berittenem Fußvolk eilte Alexanber des Nachts durch die wasserlose Heibe, wobei manche seiner Krieger ermattet liegen blieben. Da sah man bei Tagesanbruch die zerstreute, unbewehrte Karawane der Hochverräter, auf welche Alexanber lossprengte. Schrecken ergriff die Verräter, welche mit wildem Jammergeschrei auseinanber stoben. Nur wenige versuchten Widerstand, die anbetn flohen, Darms im Wagen in ihrer Mitte, um ihn herum seine Verräter. Wie die Macebonier sich mehr und mehr näherten, weil die Reiter schneller vorwärts kamen als der Wagen, wollten sich die Satrapen ihres Gefangenen entlebigen und sich vor etwaiger Strafe sichern, fielen über den wehrlosen Darius her, burchbohrten ihn mit Schwertern und Speeren und jagten dann nach verschiedenen Seiten bavon, inbein sie den sterbenben König auf der Lanbstraße liegen ließen. Bald barauf kam Alexanber heran, fanb aber nur die Leiche des Königs, welche er mit seinem Purpur bebeckt haben soll. Was man sonst noch erzählt, ist Sage, daß z. B. ein mace-bonischer Reiter, im Helm in der Wüste dem schmachtenben Alexanber Wasser gebracht habe, was aber Alexanber nicht an-nahm, weil seine Leute den Mut verlieren würden, wenn er allein trinke! Da sollen seine Begleiter jauchzenb ausgerufen haben: „Führe uns, wohin du willst! Wir sind nicht ermattet, wir bürsten nicht und sinb nicht sterblich, so lange bu unser König bist!" Alexanber stanb nun am Elbrusgebirge, bessen Pässe zum Kaspischen Meere, nach Iran und Turan führten. Das Gebirge war btcht bewalbet und schluchtenreich, dazu von kriegerischen Völkern bewohnt, welche Alexanber jeboch balb zur Unterwerfung zwang. Zugleich begann der Spartanerkönig Agis mit 20000 Mann offenen Ansstanb, ba er auf griechische Hilfe und persisches Gelb rechnete; boch schnell eilte Antipater mit 40 000 Kriegern herbei und schlug die Spartaner bei
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