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1. Geschichtsbilder aus den Reichen der Langobarden und merowingischen Franken - S. 299

1892 - Gütersloh : Bertelsmann
Aus dem Leben und Treiben in Stadt und Land im Merowingerreiche. 299 von einem Zuge dienender Leute, einherritt. Über die Karren und Lastwagen ragte der hohe Hals eines Kamels, das um 600 auch int Franken- reich als Lastträger benutzt wurde, ja noch unter Karl dem Großen beim Bau des Königsschlosses von Aachen Steine zutrug. Auf dem Flusse führten die Frachtschiffe die Waren der Hafenstadt und die Ackerfrucht von entfernteren Gütern der Kirche nach der Stadt. Rührte sich die Stadt festlich bei einem großen Tage ihres Heiligen, dann wurden Teppiche aus den Fenstern gehängt — der Schmuck durch Blumen wird in diesen Jahrhunderten nicht erwähnt —, dann zog das Stadtvolk mit Fahnen und den Abzeichen seiner Schulen würdig auf, neben den Germanen und Inländischen auch fremde Landsleute z. B. Italiener, Syrer und Juden. Wenn ein König begrüßt wurde, sang jedes Volk in antiker Weise einen langen, schöngefügten Glückwunsch seiner Sprache, der vorher einstudiert wurde und dessen Worte für wichtig und bedeutungsvoll galten. Als König Guntram im Jahre 585 zu Orleans einzog, sang das Volk: „Es lebe der König, und seine Herrschaft mehre sich über alle Völker viele Jahre." Die Juden aber sangen: „Dich sollen alle Völker anbeten, beugen sollen sie dir das Knie, und unterthänig sollen sie dir sein." Aber den Juden war der König nicht günstig; denn bei Tische sagte er: „Diese Juden haben nicht aus gutem Herzen gesungen; sie schmeichelten mir heut in ihrem Lobspruch, weil ich ihre Synagoge, die schon lange von den Christen zerstört ist, auf öffentliche Kosten wieder aufbauen soll. Aber ich thue das nicht." Für den Beifall, den ein Germanenfürst fand, und für die Geschenke, die er beim Einzuge erhielt, war er dem Stadtvolk dankbar, er machte einzelnen Gegengeschenke und erließ der Stadt Abgaben. Denn obwohl er zuweilen gegen seine Städte harten Willen bewies, er hatte doch einige Scheu vor der Menschenmenge und vielleicht noch größere vor ihrem Geschrei. Wie ihm der freudige Zuruf wohlthat, weil er aus guten Wünschen eine gute Wirkung für sich hoffte, so fürchtete er auch die Vorbedeutung des einstudierten Zorngeschreies und die Gefahren eines lauten Fluches. Als ein Fraukenkönig mit seinen Bischöfen unzufrieden war, drohte er das Volksgeschrei gegen sie zu erregen, und als König Guntram einmal durch einen Anschlag gegen sein Leben aufgeregt war und um das Aussterben der Merowinge bangte, wandte er sich in der Kirche an das versammelte Volk und bat ernstlich, ihn nicht umzubringen, wie man mit seinen Brüdern gethan, sondern ihn wenigstens noch drei Jahre leben zu lassen, bis er seinen Neffen groß gezogen. Und diese königliche Bitte bestimmte das Volk zu lauten Wünschen für sein Heil. War der König in recht guter Laune, so gab er den Städtern auch Schaufeste. Wie der Wandalenherr in Afrika und König Leovigild in Spanien, so saß seit 543 auch der Frankenkönig im Cirkus von Arles,

2. Die alte und die mittlere Geschichte bis zum Vertrage von Verdun - S. 26

1882 - Gütersloh : Bertelsmann
§ 15—16. Alte Geschichte, Orient. 2. Die Bewohner: die Arier, d. i. die Ehrwürdigen, Reinen, zu denen auch die Inder (§ 6) gehören, ursprünglich im tibetanischen Hochlande an den in den Aralsee (lacus o xianus) mündenden Flüssen Oxus (= Amu oder Gihou) und Jaxartes (— Sihon oder Sir). Bei ihrer Wanderung nach Iran unter dem (sagenhaften) König Dschein schid trennen sich die Inder von den übrigen Ariern und ziehen über den Hindukusch nach So. — Die wichtigsten Zweige der iranischen Arier sind die Meder und die Perser. Ii. Religion und Kultur. um 1. Zoroaster (Zarathustra), Religious- und Gesetzeslehrer der iranischen Arier, lebt am Hofe eines Königs von Baktrien. Seine Lehre, gegründet auf den Naturdienst der Jranier (der Sonnengott Mitra § 6, 5), gesammelt in dem Zend-Avesta, d. i. lebendiges Wort (von 21 Büchern nur noch zwei vorhanden). 2. Zoroafters Religion: Dualismus; zwei Grundwesen: Ormuzd, der Bielwissende, Herrscher des Lichtreichs und der guten Geister (Amschaspands), und Ahriman, der Bösessinnende, Herrscher der Finsternis und der bösen Geister (Dewas). Steter Kampf und endlicher Sieg der Ormuzddiener (der guten Menschen) durch Reinheit der Gesinnung und des Handelns gegen Ahrimans Reich der Lüge. — Verehrung des Feuers (jetzt noch bei den Parsen in Indien, den Nachkommen der alten Jranen.) — Erblicher Stand der Magier oder Priester. 3. Höchste Blüte des Zendvolkes unter der Herrschaft des Meders Kyaxares, noch mehr aber unter den vier ersten Königen im Perserreich (§ 16). Die Perser, ursprünglich ein streitbares, im Reiten und Bogenschießen gewandtes, auch mit den Tugenden der Tapserkeit, Wahrheitsliebe und gewissenhaften Rechtspflege geziertes Volk. Die Hofhaltung der (despotischen) Perserkönige mit den 7 obersten Hofbeamten und der Leibwache der 10000 „Unsterblichen" ein Abbild des himmlischen Reiches des Ormuzd. — Überreste von Baukunst (in Persepolis) und von Skulptur. Iii. Geschichte. Duellen: Die Griechen Herodot, Xenophon (§ 29) und Ktesias aus Karien (um 400 vor Chr.). A. Modisches Reich (710—558). 1. Die iranischen Völker unter der Herrschaft der Assyrer, 1250—710. 2. Erhebung des medischen Statthalters Arbakes (§ 14) gegen die Assyrer (888).

3. Die alte und die mittlere Geschichte bis zum Vertrage von Verdun - S. 8

1882 - Gütersloh : Bertelsmann
8 § 5 6. Alte Geschichte, Orient. 5. Geschichtliche Aufzeichnungen bis in eine fabelhafte Urzeit. Fohi und Yao, die Gründer des Staates. Beginn der historischen Zelt etwa um 1100 v. Chr. Vielfacher Thron- und Dynastienwechsel. Seit 1644 n. Chr. die Dynastie der Mandschu. £00. 6. Reformation durch Congfutfe (Confncius). Confucius ordnet die älteren H. Bücher, die Kings (der Schu-klng enthält Geschichte, Religionssatzungen und Regeln für das bürgerliche leben, der Schiking Lieder, Nationalgesänge re.); er dringt auf Verehrung des Himmels, der Ahnen und der Schutzgeister durch eine Sittenlehre, welche die persönliche Freiheit der einzelnen Menschen mißachtet und maßlose Unterwürfigkeit unter die Höhergestellten verlangt; jedoch fordert er auch von jedem tüchtigen Manne rastloses Wirken für das Wohl des Vaterlandes und der Menschheit. daneben die Religion des Tao mit unzähligen Götzen; später die von Indien ausgehende Religion des Buddha, hier Fo genannt (s. § 6, 5). 7. Ci st seit 1842 n. Chr., im Frieden zu Nanking, wurde durch die Engländer und 1858 durch die Franzosen und Engländer im Vertrage zu -Uentjln das chinesische Reich den Europäern einigermaßen geöffnet (§ 177). Bemerkung: In neuester Zeit auch reger Verkehr mit einem anderen, China benachbarten, mongolischen Volke, den früher gleichfalls streng abgeschlossenen Japanesen (§ 182). § 6. 2. Inder. 1. Indien, Vorder- oder Ostindien, die mittlere der drei großen südlichen Halbinseln Asiens; über 70 000 Quadr.-M. groß mit jetzt etwa 230 Mill. Bewohnern. — Außerordentlicher Reichtum an Produkten des Tier- und Pflanzenreichs. Im N. begrenzt vom Himalaya, dem höchsten Gebirge der Erde; im Nw. die zum größten Teil wüste Ebene d^s ans fünf Strömen entstandenen Indus oder Sind; im No. die fruchtbaren Tiefebenen des Ganges und des Brahmaputra. 2. Die duukelfarbigeuureiuwohuer werden unterworfen durch ein Volk kaukasischer Rasse (schon vor 1400), nämlich durch einen Teil der am Oxus und Jaxartes (Amu und Sir) wohnenden Arier (§ 15), die den Paropamifus (Hindukusch) überschreiten, nach So. ziehen und zuerst sich im Pendschab (Fünfstromland) und in den Ebenen des Ganges und seines Nebenflusses Dschamna niederlassen, später über die ganze Halbinsel sich verbreiten. 3. Verfassung: In früherer Zeit viele Königreiche mit Lehnsverfassung; despotische Regenten (Radschas), von Priestern umgeben.

4. Die weltgeschichtlichen Kämpfe des Altertums - S. 192

1890 - Gotha : Perthes
192 7. Land und Heer Persiens. Um sich die wunderbare Thatsache begreiflich zu machen, daß eine Handvoll verwegener Macedonier ein altes Weltreich in einigen Jahren zu erobern vermochten, muß man die obwaltenden Verhältnisse kennen lernen, um alsdann die Siege der Macedonier als natürliche Erfolge zu begreifen. Persien war kein gleichartiges Reich, sondern ein Gemisch von Völkern verschiedener Sprache, Religion und Lebensweise. Es dehnte sich vom Indus im Osten bis zur libyschen Wüste im Südwesten, vom Kaukasus und Kaspisee im Norden bis zum persischen Meerbusen und persischen Meere im Süden aus, umfaßte also Hoch- und Tiefland, fruchtstrotzende Getreideländer und Steppen und unwirtliche Sandflächen. Da die Bevölkerung verschiedenen Sitten und verschiedener Beschäftigung folgte, so gab cs stets Bürgerkriege, d. h. Empörungen der Bevölkerung gegen habgierige Statthalter oder Aufstände kräftiger Statthalter (Satrapen) gegen die Willkürherrschaft der Minister. Als Könige herrschten oft Schwächlinge oder Tyrannen, die durch Königs- oder Verwandtenmord sich den Weg zum Throne bahnten, sich einem schwelgerischen Genußleben ergaben und die Regierung ihren Günstlingen und Verschnittenen überließen. Hierbei verkam das Kriegswesen und suchten die Könige Schutz und Sicherheit durch griechische Söldlinge, deren sie 15—30000 Mann im Dienste zu haben pflegten. Die Bergvölker des Ostens galten für kriegerisch und raubgierig, und sie bildeten die Provinzialheere der Satrapen. Sie besaßen wenig Anhänglichkeit an den fern wohnenden König, dem sie Tribut zahlen und allerlei Dienste leisten mußten, ohne dafür entschädigt zu werden. Der Kern des Reiches, die

5. Die weltgeschichtlichen Kämpfe des Altertums - S. 248

1890 - Gotha : Perthes
248 Reitern und berittenem Fußvolk eilte Alexanber des Nachts durch die wasserlose Heibe, wobei manche seiner Krieger ermattet liegen blieben. Da sah man bei Tagesanbruch die zerstreute, unbewehrte Karawane der Hochverräter, auf welche Alexanber lossprengte. Schrecken ergriff die Verräter, welche mit wildem Jammergeschrei auseinanber stoben. Nur wenige versuchten Widerstand, die anbetn flohen, Darms im Wagen in ihrer Mitte, um ihn herum seine Verräter. Wie die Macebonier sich mehr und mehr näherten, weil die Reiter schneller vorwärts kamen als der Wagen, wollten sich die Satrapen ihres Gefangenen entlebigen und sich vor etwaiger Strafe sichern, fielen über den wehrlosen Darius her, burchbohrten ihn mit Schwertern und Speeren und jagten dann nach verschiedenen Seiten bavon, inbein sie den sterbenben König auf der Lanbstraße liegen ließen. Bald barauf kam Alexanber heran, fanb aber nur die Leiche des Königs, welche er mit seinem Purpur bebeckt haben soll. Was man sonst noch erzählt, ist Sage, daß z. B. ein mace-bonischer Reiter, im Helm in der Wüste dem schmachtenben Alexanber Wasser gebracht habe, was aber Alexanber nicht an-nahm, weil seine Leute den Mut verlieren würden, wenn er allein trinke! Da sollen seine Begleiter jauchzenb ausgerufen haben: „Führe uns, wohin du willst! Wir sind nicht ermattet, wir bürsten nicht und sinb nicht sterblich, so lange bu unser König bist!" Alexanber stanb nun am Elbrusgebirge, bessen Pässe zum Kaspischen Meere, nach Iran und Turan führten. Das Gebirge war btcht bewalbet und schluchtenreich, dazu von kriegerischen Völkern bewohnt, welche Alexanber jeboch balb zur Unterwerfung zwang. Zugleich begann der Spartanerkönig Agis mit 20000 Mann offenen Ansstanb, ba er auf griechische Hilfe und persisches Gelb rechnete; boch schnell eilte Antipater mit 40 000 Kriegern herbei und schlug die Spartaner bei

6. Kurze Darstellung der deutschen Geschichte - S. 52

1872 - Gütersloh : Bertelsmann
58 Ii. Zeitr. Das Mittelatter. Von 768 bis 1517. daß sich m dem heutigen Sinne des Wortes ein deutsches Voll, die deutsche Nationalität bilden konnte. Doch bedeutete das Wort deutsch noch lange nur die Sprache, die Volkssprache im Gegensatz zur lateinischen (diutisk von diota Volk), erst im Anfange des 11. Jahrh, begannen unsere Vorfahren sich als deutsches Volk zu bezeichnen in demselben Sinne, wie wir den Ausdruck brauchen. Also der äußere Zusammenschluß aller reindeutschen Stämme in einem Reiche und ihre Abschließung gegen ihre romanischen Nachbarn, das ist die Bedeutung des Mersener Vertrages, der zum ersten Male die Grenzen zwischen einem französischen und deutschen Reiche gezogen hat, Grenzen, die zum Theil im jüngsten Frieden wiederhergestellt sind. 29. Die Zeiten der letzten Karolinger in Deutschland. 843—911. Die Nachkommen Karls des Großen, oder die Karolinger, herrschten in Deutschland noch 68 Jahre, bis 911. Sie waren: Ludwig der Deutsche (843-876), Karl der Dicke (876-887), Arnulf (887-899) und Ludwig das Kind (899—911). Der erste Ludwig hielt im Ganzen noch gute Ordnung und wußte sein Erbtheil auch gegen die auswärtigen Fernde wohl zu vertheidigen; aber die Zeit der drei letzten Regierungen gehört zu den unglücklichsten Zeiträumen, die unser Vaterland je betroffen haben. Deutschland war fast von allen Seiten von Feinden bedrängt. Von Osten her, aus Mecklenburg, Pommern, Brandenburg, der Lausitz und Böhmen, machten die slavischen Völker fortwährend verheerende Raubzüge in Deutschland. Von Norden kamen oft zahlreiche Raubgeschwader der Normänner aus Dänemark, Schweden und Norwegen, fuhren auf den großen Flüssen bis tief in die Länder hinein und verheerten und plünderten alles umher aus. Auf dem Rheine sind sie bis nach Köln und Bonn vorgedrungen. ^ Zu diesen Feinden kamen zuletzt auch noch die Ungarn, eigentlich Magyaren (Madscharen), ein wildes Räubervolk aus Asien, welches sich im jetzigen Ungarn festgesetzt und die dort noch vorhandenen Avaren unterjocht hatte. Auf ihren leichten Pferden kamen die Schaaren dieses wilden Volkes wie ein verwüstend« Sturmwind bald über die eine, bald über die andere deutsche Provinz, wütheten mit Feuer und Schwert und führten meistentheils Tausende von Gefangenen jeden Standes und Alters als Sclaven mit sich fort. Ehe noch an eine kräftige Vertheidigung gegen sie gedacht werden konnte, warm sie schon wieder verschwunden und das Unglück war geschehen. Es war auch nicht gut mit ihnen zu fechten, denn sie hielten zum regelmäßigen Gefecht nicht Stand, sondern griffen bald an, bald flohen sie und schossen im Fliehen ihre Pfeile aus horne-nen Bogen mit solcher Gewalt rückwärts, daß man ihnen schwer ausweichen konnte. Uebrigens waren sie klein, häßlich von Ansehen und von barbarischen Srttem Diese Feinde kamen zuerst unter dem letzten Karolingischen Könige Ludwig, der von seiner Jugend den Beinamen das Kind erhalten hat. Der vorige König Arnulf hatte die Ehre der deutschen Waffen noch durch eine glückliche Schlacht gegen die Normänner bei Löwen gerettet; nun aber ging sie ganz verloren. Die Ungarn verheerten regelmäßig jedes Jahr eine der deutschen Pro-

7. Lehrbuch der Europäischen Staatengeschichte für Schulen - S. 131

1794 - Gotha : Ettinger
\ Ix. Italien. 131 ix. Italien. A. Allgemeine Geschichte desselben. 1. Italien wird größtentheils von deutschen Völkern unterjocht. Westgothen unter dem Manch bis 412. Heruler unter demodoacher 476. Ostgvthen unter Dietrich dem Großen 495. Residenz zu Ravenna. Griechische Kaiser seit 552. Die Ostgothett wurden vom K. Iustinian verdrängt. Exar- chen zu Ravenna. Longobarden seit 56z. Ursprung der neuern Italiener und ihrer Sprache. 2. Italien kömmt unter die Herrschaft der Ca- rolinger. Schon Pipin bekriegte die Longobarden, und 7^4 nahm ihnen das Exarchat weg. Karl der Große zwang den longobardischendie- 771 trich, ein Mönch zu werden. Auch stellte er die abendländische Kaiserwürde wieder her. Nach Karls Tode wurde sein Enkel Bernhard 814 König von Italien. Diesem ließ sein Onkel Kaiser Ludwig der Fromme die Augen aus- 8l7 stechen. Durch den Vertrag zu Verdun wurde Italien 84z dery ältesten Sohne Ludwigs des Frommen, dem Kaiser Lothar, zu Th?il. Dieser hatte I - wie-

8. Kleine Geschichte von Ostfriesland für die Schule und das Haus - S. 35

1826 - Emden : Woortman
Kreuzzüge der Friesen rc. 35 9. Rreuzzüge der Friesen nach dem heiligen Lande. Schon dem ersten Kreuzzuge der Deutschen im Jahr 1097, unter Anführung des Herzogs von Lothringen, Gottfried von Bouillon, wohnten viele Friesen bei. Ein gcwister Eelkc Lyaukma war zuerst General über 3000 Mann friesischer Kreuzfahrer, dann nach der Eroberung von Nicaa sogar zum Kommandanten die- ser Stadt ernannt. Auch Jerusalem half er mit ero- bern. Das Glück und der Ruhm der Friesen mun- terte viele ihrer Landsleute auf, ihnen in das heilige Land zu folgen. Unter ihnen kommen schon die noch heutiges Tages in Lstfricsland vorhandenen Namen Kam minga und Okkinga vor. — Gegen das En- de des zwölften Jahrhunderts nahmen die Friesen wie- derum Theil an Den Zügen nach Palästina. In Ver- bindung mit den Danen rüsteten sie 50 Schiffe aus und vereinigten sich mit den Flotten der Holländer und Flandcrcr, richteten aber nichts aus. Bedeuten- der war der zu Anfang des dreizehnten Jahrhunderts unternommene Krcuzzug. Eine große Menge von Menschen, sogar ganze Schaarcn von Weibern, auf allen Sceküstcn der friesischen Provinzen, ließen sich von dem geistlichen Schwindel bcthören und sich mit dem Kreuze zeichnen. Die friesische Krcuzflottc bestand aus achtzehn Segeln. Schon in Spanien eroberten und plünderten sie einige von Mauren bewohnte Städ- te. Der Ruf von ihrer Grausamkeit ging ihnen voran nach Aegypten. Hier eroberten sie die Stadt Dami- ctte, die sie aber in dem mit dem Sultan geschloffe- nen Frieden wieder zurückgcben mußten und also nichts gewonnen hatten. Verdrießlich darüber suchte der Pabst bald einen neuen Kreuzzug zu erregen. Die Bremer

9. Kleine Geschichte von Ostfriesland für die Schule und das Haus - S. 37

1826 - Emden : Woortman
Charakter-Gemälde der Friesen. 3/ nen zu lernen, wurden in der friesischen Sprache ei- nige Schrbolcths erfunden, und man mißhandelte den, der diese Wörter nicht aussprechen konnte. Selten überschritt ein Friese die Granzen seines Vaterlandes und noch, seltener übernachtete er auf fremdem Grund und Boden; daher es sein größter Kummer war, dem deutschen Kaiser auffer seinem Lande Heerfahrt leisten zu müssen. Ehen zwischen Friesen und Fremden wa- ren ihm durchaus zuwider und ein wahrer Gräuel; selbst unverheirathcte Priester nahm man nur mit Wi- derwillen an. — Stolz auf ihre alte, durch Tapferkeit und Großthaten behauptete Freiheit, suchten sie sich jedem Versuche Einzelner, sich über das Volk zu erheben und demselben zu befehlen, mit Nachdruck zu widersetzen. Feste Schlösser, Bürge und steinerne Hauser wurden daher nicht geduldet, weil sie der Freiheit des Volks gefährlich werden konnten. Kein Haus durfte über zwölf Fuß hoch unter dem Dache errichtet werden; bloß Kirchen und Klöster machten davon eine Ausnah- me. So verwahrte sich der Friese seine Freiheit, und eben daraus, so wie aus den verschiedenen Vorrechten, welche er vor andern Völkerschaften genoß, entwickelte sich immer mehr eine hohe, unbesiegbare Liebe zu sei- ner heimathlichcn Erde. — Mit andern germanischen Volksstammen hatten auch die Friesen die Neigung zum Wohlleben und besonders zum Genuß starker Ge- tränke gemein. Fleißig ging der Bierhumpen in ihren Zusammenkünften herum. Het gliildt eie frye Frijse (es gilt dich, freier Friese) war der Toast, womit einer dem andern, das Trinkhorn in der Hand, zu- trank. — Geradheit, Aufrichtigkeit und Biederkeit wa- ren übrigens die Grundzüge in dem Volks-Charakter der Friesen, und bei ihrer Hauptbeschäftigung, dem Ackerbau und der Viehzucht, worin für sie eine ergie-

10. Teil 16 - S. 3

1806 - Gotha : Ettinger
3 Schüler, oder Lernende, bedeutet, bezeichnet eine neue Neligionssecte der Hindu's. Der Stifter derselben war Nanek (geb. 1469) von dem Stamme der Rasbultcn, der sich, schon als Jüngling,, durch eine vorzügliche Geistes, bildung, und durch eine besondre Bekannt, schaft mit den h. Büchern der Hindu's, der kannt machte. Er hielt sich zur Seele der Narghenny, die nur einen unsichtbaren Gott verehrt, die die herzlichste Liebe zu diesem allgemeinen Weltregierer, und die strengste Moral, empfiehlt. Nanek verwarf daher die Mythologie, den Götzendienst und die Gebrauche der Brahminen. Nachdem er 25 Jahre gereiset war, und manchen für. seine Grundsätze eingenommen hatte, räumte ihm einer seiner Schüler, ein Rasbuitenfürst an dem östlichen Ufer des Ravi, 16 Meilen nordwärts von Lahor, einen einsamen Qrt ein, wo er, denweltgeschaffcen ganz entsa, gend, und von seiner Fqjmilie getrennt, durch die vielen Fremden, die seine Weisheit her, beplockte, bald zu einem ausgebreiteten Ruhme gelangte. Als er daher (um 1559) gestorben war, diente noch sein Grab frommen Wall, fahrten zum Ziele. A 2 Na,
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194 4
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196 22
197 3
198 1
199 4