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1. Geschichtsbilder aus den Reichen der Langobarden und merowingischen Franken - S. 71

1892 - Gütersloh : Bertelsmann
Die Avaren in Friaul und die Ahnen des Paulus Diakonus 71 heldenmütige Herzog Gisulf gehaust hatte, umlagerten sie. Hinter ihren starten Mauern hatte sich Gisulss Gemahlin, Namens N omhilde, mit den entflohenen Mannen und den Weibern und Kindern der Gefallenen geborgen. Bei ihr waren ihre vier Töchter; von den Söhnen des Herzogs leiteten die beiden ältesten, Tafo und Kako, die Verteidigung der Burg; der dritte, Radwald mit Namen, war eben erst den Knabenjahren entwachsen; Grim-wald, der jüngste der Brüder, war noch ein Kind. Obwohl die Avaren ihre ganze Macht aufboten, um die Burg zu erobern, so gelang ihnen dies doch nicht. Da geschah es eines Tages, daß ihr Chakan gewappnet und mit einem großen Gefolge um die Mauer herumritt, um eine Stelle zu erspähen, wo die Burg am leichtesten erstürmt werden könnte. Ihn erblickte Romhilde, die von einer Mauerzinne herabschaute, und als sie sah. daß er ein stattlicher Mann in blühendem Alter war, so erwachten schlimme Gedanken in ihrem Herzen; und ohne langes Besinnen sandte das ehrvergessene Weib einen Boten hinaus und ließ dem Avarenfürften sagen, sie wolle ihm, wenn er sich mit ihr vermähle, die Feste mit allen, die darin feien, überliefern. Der schlaue Chakan ließ diese unverhoffte Gelegenheit, die Stadt in feine Gewalt zu bringen, nicht unbenutzt und versprach mit arglistigen Worten, ihr Anerbieten anzunehmen und sie zu seinem Weibe zu machen. Da öffnete sie unverweilt die Thore von Forojuli, zum Verderben aller Einwohner. Denn als die grausamen Heiden mit ihrem Könige in die Burg einbrachen, plünderten sie alles, was sie fanden, übergaben die Stadt selbst den Flammen und schleppten alle Bewohner, die sie ergreifen konnten, als Gefangene hinweg, indem sie ihnen mit argem Trug vorspiegelten, sie wollten sie in Pannonien ansiedeln, gemäß dem alten Versprechen, das sie einst dem Alboin gegeben, den Langobarden, wenn sie einmal wieder zurückkehren müßten, gutwillig ihr altes Besitztum einzuräumen. Als aber die Räuber auf ihrem Heimzuge auf das sogenannte „heilige Feld" kamen, beschlossen sie alle volljährigen Langobarden niederzuhauen; die Weiber aber und Kinder verlosten sie unter sich als Sklaven. Nur ganz wenige entrannen dem Verderben, unter ihnen auch die Söhne des Herzogs. Sobald nämlich Tafo, Kako und Radwald den bösen Anschlag der Avaren erkannten, sprangen sie auf ihre Rosse und ergriffen die Flucht. Der kleine Grim-wald aber wollte auch mitgenommen fein. Zwei der Brüder ritten davon, ohne sich an fein Schreien zu kehren. Der dritte aber glaubte, der Knabe fei noch zu jung, um sich auf einem in vollem Lauf dahinfaufenden Rosse halten zu können; doch unerträglich war ihm der Gedanke, daß das Brüderchen in die Knechtschaft eines rohen Heiden fallen und fein Leben als Sklave beschließen sollte. Lieber tot, als ein Knecht! Und er hob den Speer, und dem Kleinen die Brust zu durchstoßen. Aber das Kind

2. Geschichtsbilder aus den Reichen der Langobarden und merowingischen Franken - S. 90

1892 - Gütersloh : Bertelsmann
90 Die Langobarden bis zum Verlust ihrer Selbständigkeit. und Grimwald gerade abwesend waren, gegen die Räuber auszog, um sie zu vernichten, stürzte er mit seinem Roß in eine dieser Gruben und wurde samt vielen Begleitern von den hinterlistigen Feinden, die über ihn herfielen, umgebracht. Kurz darauf kehrte Radwald heim, und unverweilt sammelte er eine mutige Kriegerschar, überfiel mit ihr die Räuber, reichte mit großem Blutvergießen Agios Tod und verjagte die, welche am Leben geblieben waren, aus dem Lande. Nachdem er darauf fünf Jahre lang das Herzogtum beherrscht hatte, starb er, und sein Bruder Grimwald wurde Herzog von Benevent. Grimwald, der schon als Kind einen so wunderbaren Heldenmut an den Tag gelegt hatte, war ein gewaltiger Kriegsmann, kühn und rasch von That und überhaupt ein ausgezeichneter Fürst. Als nun der Zwist der königlichen Brüder Godepert und Perthari das Langobardenreich zu zerrütten drohte, sandte ersterer den Herzog Garibald von Turin an Grimwald , daß er ihm so rasch wie möglich gegen seinen Bruder Perthari zu Hülse eile. Da der Gesandte aber sah, daß Grimwald reif an Jahren,*) mächtig, tapfer und klug war, handelte er treulos gegen feinen Herrn, denn er ermahnte Grimwald, die Königsherrschaft selbst an sich zu reißen und die beiden thörichten Brüder zum Heile des Volkes vom Throne zu stoßen. Als Grimwald ihn angehört hatte, zögerte er nicht lange; er fühlte sich stark genug, die Hand nach der Königskrone auszustrecken. Darum setzte er seinen Sohn Romwald zum Herzog von Benevent ein und rückte mit einer auserlesenen Schar nach Rorden. Wohin er kam, fielen ihm die Langobarden zu und traten in sein Heer, so daß ihn zuletzt eine gewaltige Kriegsmacht begleitete. Als er nach Piacenza gelangte, schickte er den Garibald nach Pavia voraus, um dem Godepert seine Ankunft zu melden. Garibald sagte dem Könige, Grimwald ziehe in Eile heran, und es gezieme sich, daß er, der zu seiner Hülfe herbeikomme, des Königs Schwester zur Ehe und eine Wohnung im königlichen Palast erhalte. Und so geschah es auch; als Garibald in Pavia einrückte, wurde er im Palaste beherbergt. Derselbe Garibald aber, der Urheber des ganzen Anschlags, überredete den Godepert, daß er nicht anders als mit einem Panzer unter dem Kleide zu einer Unterredung mit Grimwald gehe, weil dieser ihm nach dem Leben trachte. Dann ging er wieder zu Grimwald und sagte ihm, er solle auf der Hut sein; denn Godepert wolle ihn mit dem Schwerte umbringen; als Beweis für seine Aussage gab er an, daß Der König bei der Unterredung einen Panzer unter dem Kleide tragen werde. Als nun ant nächsten Morgen Godepert und Grimwald zu einer Zwiesprache zusammen kamen, umarmte Grimwald jenen, um sich zu überzeugen, ob Gari- *) Er muß etwa 56 Jahre gezählt haben.

3. Geschichtsbilder aus den Reichen der Langobarden und merowingischen Franken - S. 277

1892 - Gütersloh : Bertelsmann
Chlodowechs Söhne bis zum Tode Theuderichs. mit einer Schere und einem entblößten Schwert. Und als dieser zu der alten Königin kam, zeigte er ihr beides und sprach: „Deine Söhne, unsre Gebieter, wünschen zu erfahren, was du meinst, daß mit jenen Knaben geschehen müsse: ob ihnen die Locken geschoren oder ob sie beide getötet werden sollen." Die Greisin, aufs tiefste erschrocken und in ihrem bittern Schmerz kaum selber ihrer mächtig, rief wie außer sich: „Lieber will ich sie tot sehen als der Locken beraubt." Der Bote achtete nicht auf ihren Schmerz und wartete auch nicht ab, ob sie bei reiflicher Überlegung etwas anderes sagen werde, sondern kehrte eiligst zurück und sprach zu den Königen: „Vollendet nur die That; die Königin selbst wünscht, daß es geschehe." Sogleich wurde nun zum Morde geschritten. Chlothar ergriff den älteren der Knaben beim Arm, warf ihn auf die Erde, stieß ihm ein Messer in das Herz und ermordete ihn grausam. Und als das arme Kind entsetzlich schrie, stürzte sich fein jüngerer Bruder in der gräßlichsten Todesangst zu Child'eberts Füßen, umschlang seine Knie und rief unter heißen Thränen: „Schütze mich, liebster Oheim, daß ich nicht umkomme wie mein Bruder!" Ein menschliches Gefühl regte sich in Childebert, -thränen rannen über sein Antlitz, und er sprach: „Ich bitte dich, teuerster Bruder, sei barmherzig und schenke mir das Leben dieses Knaben; ich will dir dafür zahlen, was du verlangst; nur töte ihn nicht." Aber Chlothar fuhr wütend auf: „Stoße ihn von dir," schrie er, „oder du stirbst statt seiner! Du selbst hast den ganzen Anschlag gemacht, und nun willst du dich feige zurückziehen?" Diese Worte reichten hin, Childeberts flüchtige^ Rührung zu ersticken ; beschämt, der Unentschlossenheit angeklagt zu sein, stieß er das arme Schlachtopfer in die Hände des Mörders. Chlothar erstach auch den zweiten Knaben. Als sie darauf auch die Diener und Erzieher der Kinder um- gebracht hatten, fchwang sich Chlothar auf fein Roß und ritt von dannen, Childebert aber zog sich außerhalb der Mauern von Paris in die Vorstädte zurück. Unbeschreiblich war der Schmerz der Großmutter. Sie legte die Leichen der Kinder auf eine Bahre; mit unsäglicher Trauer, unter den Chorgesängen der Priester folgte sie ihnen zur Kirche des heiligen Petrus und bestattete sie dort nebeneinander. Der eine war zehn, der andre sieben Jahre alt gewesen. Es war noch ein dritter Bruder der Ermordeten am Leben, Chlodowald mit Namen, dem die Ruchlosen gern dasselbe Los bereitet hätten. Doch konnten sie seiner nicht habhaft werden, weil er durch den Beistand vornehmer Franken ihren Mörderbänden entzogen wurde. Chlodowald sagte dem weltlichen Leben ab und wandte sich dem Herrn zu; mit eigner Hand schnitt er sich die Königslocken vom Haupte und wurde Geistlicher. Als solcher ist er um das Jahr 560 in dem von ihm gegründeten Kloster Saint Clond eines sanften Todes gestorben. Mit dem Reiche Chlodomers konnten nun Childebert und Chlothar

4. Geschichtsbilder aus den Reichen der Langobarden und merowingischen Franken - S. 282

1892 - Gütersloh : Bertelsmann
282 Die Franken bis zum Untergange der Merowinger. wingern fast unerhörten Tugend — treten bei ihm nicht selten hervor?) Theuderich hatte einen Verwandten, den oben erwähnten Sigiwald, ermordet und sandte seinem Sohn Theudebert, der damals gegen die Westgoten zu Felde lag, den Befehl, dem Giwald, einem Sohn des Getöteten, der bei ihm war, ebenso zu thun. Theudebert aber zeigte diesem den Brief des Vaters. „Flieh," sprach er, „und wenn du hörst, daß mein Vater gestorben ist und ich statt seiner herrsche, so kehre ruhig zurück." Giwald banste seinem Retter und ging erst nach Arles, dann, als er sich dort nicht sicher glaubte, weiter nach Italien. Bei der Nachricht vom Tode seines Verfolgers verließ er der erhaltenen Weisung zufolge feinen Verbannungsort und erschien vor Theudebert. Dieser empfing ihn mit großer Freude und gab ihm nicht nur alle Güter Sigiwalds, die sein Vater eingezogen hatte, zurück, sondern fügte großmütig auch noch den Dritten Teil reichlicher und glänzender Geschenke hinzu, die er eben von seinem Oheim Childebert erhalten hatte. Er war der Pate Giwalds, aber einen andern Merowinger würde dies schwerlich zur Schonung vermocht haben. Da Beweise so hochherziger Gesinnung ganz selten sind in dieser wilden Zeit und unter diesem gewaltsamen Geschlecht, und es wohlthut, einige Lichtblicke in das finstere Gemälde hereinfallen zu sehen, so teilen wir noch einen andern Zug des Wohlwollens mit, den Gregor**) von Theudebert berichtet. „Der Bischof Desiderius von Verdun, dem einst König Theuderich großes Unrecht angethan, und der nach vielen Leiden und Trübsalen nach Gottes Willen endlich seine Freiheit wiedergewonnen hatte und — wie wir eben jagten — Bischof von Verdun geworden war, sah, wie die Bewohner von Verdun sehr arm und hilflos waren, und fühlte inniges Mitleid mit ihnen. Da er jedoch durch Theuderich feines Eigentums beraubt worden war und selbst nichts besaß, um sie zu unterstützen, zugleich aber König Theudeberts Gnade und Güte gegen jedermann kannte, schickte er Gesandte an ihn, die also sprachen: „Der Ruf von deiner Güte ist über das ganze Land verbreitet, da deine Freigebigkeit so groß ist, daß du selbst denen spendest, die nichts von dir verlangen. Ich bitte dich daher, daß deine Liebe uns einiges Geld leihe, aus daß wir damit unsere Mitbürger unterstützen können. Und wenn sie ihren Geschäften damit aufgeholfen und es genutzt haben werden, wie es in andern Städten geschieht, so werden wir dir dein Geld mit den gesetzlichen Zinsen zurückerstatten." Da wurde der König gerührt und schickte ihnen 7000 Goldschillinge.***) Der Bischof aber nahm sie und ver- *) Löbell, Gregor von Tours und seine Zeit, S. 28. **) Buch 3, Kap. 34. Gief ebrecht 1, S. 145 f. ***) Man vergesse nicht, daß das Geld damals etwa den zehnfachen Wert wie heutzutage besaß. Das vom Könige geliehene Geld würde nach heutigen Verhältnissen einer Summe von 7 — 800 000 Mark gleichkommen.

5. Geschichtsbilder aus den Reichen der Langobarden und merowingischen Franken - S. 284

1892 - Gütersloh : Bertelsmann
284 Die Franken bis zum Untergange der Merowinger. Rede gewesen. Noch schwierigere Aufgaben harrten aber seiner, nachdem er den Thron seines Vaters bestiegen und die Herrschaft über dessen weitausgedehnte Länder übernommen hatte. Die gefährliche Eifersucht seiner Oheime wußte Theudebert durch das kluge Auftreten, womit er sich der Treue seiner Großen versicherte, zu entwaffnen, und wenigstens Childebert war schlau genug, um sich den mächtigen Neffen nicht zum Feinde zu machen. Als Childebert sah, erzählt Gregor, daß er nichts gegen ihn ausrichten konnte, schlug seine feindselige Haltung gegen Theudebert völlig in ihr Gegenteil um. Er lud ihn zu sich ein, nahm ihn, da er selbst keine Söhne hatte, an Sohnesstatt an und überhäufte ihn mit so vielen Geschenken, daß sich alle darüber wunderten. Denn von allen Kostbarkeiten, die er besaß und die Könige haben müssen, als Waffen, Kleider und allerlei Schmuck, gab er ihm je drei Paare; desgleichen auch von seinen Rossen und großen Gold- und Silberschüsseln. Von da an waren Childebert und Theudebert eng verbündete Freunde; vermutlich durch Childeberts Vermittlung erhielt Theudebert auch noch einen Teil von dem burgundischen Reich. Bald darauf — die Zeit läßt sich nicht genauer bestimmen — verbanden sich die neuen Freunde zu einem Feldzug gegen Chlothar, den Bruder Childeberts. Ein Grund oder Vorwand wird nicht erwähnt, und es bedurfte wohl auch keines solchen bei diesem sippenmordenden, macht-durstigen Geschlecht. Vielleicht waren Streitigkeiten über die Teilung der burgundischen Beute entstanden. Gregor berichtet über den merkwürdigen Zug folgende Sage, die recht gut auf ein wirkliches Ereignis zurückgehen kann: „Childebert und Theudebert brachen mit ihrem Heere auf und wollten gegen Chlothar zu Felde ziehen. Und da dieser davon hörte und meinte, er könne es mit ihrer Heeresmacht nicht aufnehmen, floh er in einen Wald — eine spätere Quelle nennt den Wald von Arelaunum, der an der untern Seine lag — und legte hier im Gebüsch große Verhaue an. Seine ganze Hoffnung setzte er — der Verwandtenmörder! — allein auf die Gnabe Gottes. Auch die greise Königin Chlothilbe wanbte sich, als sie bies vernahm, an Gott; sie kam zum Grabe des heiligen Martin von Tours, warf sich zum Gebete nteber und wachte die ganze Nacht, zu Gott flehenb, daß zwischen ihren Söhnen nicht der Bürgerkrieg ausbrechen möchte. Jene aber zogen mit ihrem Kriegsvolk heran, belagerten Chlothar und machten einen Anschlag, wie sie ihn am folgenben Tage töteten. Doch als der Morgen anbrach, erhob sich an dem Orte, wo sie lagerten, ein Sturm, warf die Zelte um, zerstreute das Gepäck und kehrte alles von oben nach unten. Blitze, Donner und Steine wetterten burch-einanber auf sie herab. Sie selbst fielen vornüber auf den mit Hagel fieberten Boben und würden von den herabfallenben Steinen schwer getroffen;

6. Geschichtsbilder aus den Reichen der Langobarden und merowingischen Franken - S. 291

1892 - Gütersloh : Bertelsmann
Chlodowechs Söhne und Enkel bis zum Tode Chlothars. 291 südöstlichen Alamanniens durch Theudebert und noch dessen Eroberungen in Oberitalien sich das auf drei Seiten von fränkischer Herrschaft umklammerte Bajuwarenland nicht in nationaler Selbständigkeit behaupten konnte. Doch darf man nicht an eine Eroberung Baierns durch die Franken denken, von der uns auch nicht ein Wort überliefert ist. Vielmehr ist anzunehmen, daß die Baiernherzöge halb freiwillig, halb gezwungen die Oberhoheit der austrasischen Frankenkönige anerkannt haben. Im Jahre 556 hielt Chlothar nach deutscher Sitte den Umritt durch sein neues Reich. Es war nämlich alter Brauch, daß jeder König nach der Thronbesteigung durch sein Reich zog, „um es,*) wie der Erwerber eines Grundstücks in förmlichen Besitz zu nehmen und sich seinen freien Unterthanen zu zeigen, eine Sitte, die sich bis in die Zeiten der salischm Kaiser erhalten hat." Während Chlothar diesen seinen Umritt hielt, empfing er die Nachricht, daß sich diejenigen Sachsen, welche die austrasische Oberhoheit anerkannten, empört hätten. Einige sächsische Gaue waren nämlich, wir wissen nicht wann, zinspflichtig geworden. Schon im Todesjahre Theudobalds hatten sie sich gemeinsam mit den Thüringen erhoben, um das fränkische Joch abzuschütteln, und Chlothar hatte gleich nach seinem Regierungsantritt in Austrasien jene sächsischen Gaue und ganz Thüringen mit einem gewaltigen Heere verwüstet und dadurch deu Aufstand unterdrückt. Jetzt erhoben sich die Sachsen, von Childebert aufgereizt und besser vorbereitet als das erste Mal, wiederum und weigerten sich, den jährlichen Zins zu zahlen. Ergrimmt brach Chlothar gegen sie auf. Als er nun der Grenze der Sachsen schon nahe war, schickten diese, eingeschüchtert durch die Stärke des fränkischen Heeres, Gesandte zu ihm, die sprachen: „Wir haben ja nichts gegen dich im Sinn, und was wir deinem Bruder und deinen Neffen zu geben pflegten, enthalten wir auch dir nicht vor; wir wollen sogar gern noch mehr geben, nur laß Friede zwischen uns sein." Chlothar war dies zufrieden, aber die ©einigen versicherten ihm, die Sachsen würden nie erfüllen, was sie versprächen. Da boten die Sachsen die Hälfte von all ihrer fahrenden Habe, und Chlothar wollte ihnen daher gern den Frieden gewähren, doch abermals warnten ihn die ©einigen, den Sachsen zu trauen. Da sprachen diese: „Alle unsere Herden und die Hälfte unseres Landes bieten wir euch. Laßt uns nur unsere Weiber und Kinder und haltet Frieden mit uns." Die fränkischen Kriegsmannen aber, die sicherlich bereits auf reiche Beute rechneten, wollten davon nichts hören. „Stehet doch ab davon," sprach Chlothar zu ihnen, „wir haben keinen gerechten Grund sie zu bekriegen, da sie uns so vieles bieten. Wollt ihr aber auf eigene Hand Streit anfangen, so werde ich nicht mit euch ziehen." *) Giesebrecht a. a. O. S. 166, Anmerkung. 19*

7. Geschichtsbilder aus den Reichen der Langobarden und merowingischen Franken - S. 292

1892 - Gütersloh : Bertelsmann
292 Die Franken bis zum Untergange der Merowinger. Da erhoben sie sich wütend gegen den König, zerrissen sein Zelt, verfolgten ihn mit Schmähungen, ergriffen ihn mit Gewalt und drohten ihn zu töten, wenn er sich noch länger weigere, mit ihnen zu ziehen. Unwillig mußte Chlothar nachgeben. Doch als es zur Schlacht kam, wurden die Franken von den Feinden unter gewaltigem Blutvergießen aufs Haupt geschlagen. Darauf bat der König die Sachsen sehr beschämt um Frieden, indem er beteuerte, daß er nicht mit seinem Willen gegen sie gezogen sei; und als er den Frieden erhalten hatte, zog er heim. So erzählt Gregor; auffallend ist es aber allerdings, daß, wie eine andere zuverlässige Duette berichtet, Chlothar den Sachsen einen jährlichen Tribut von achthundert Kühen auferlegte, den erst König Dagobert im Jahre 631 ihnen erließ. Mag daher wohl auch Gregor die Niederlage Chlothars mindestens stark übertreiben, so ist doch sein Bericht von höchstem Wert, „insofern er zeigt, daß, nach Auffassung eines Zeitgenossen, das Volksheer der Franken (wie einst dem Theuderich gegenüber, als er nicht nach Burgund ziehen wollte) so grimmig auf Kampf besteht, aus Kriegslust und Rachsucht, zumal aber aus Beutegier, daß es jedes andere Anerbieten ausschlägt; es ist die fortreißende, alles überwiegende Leidenschaft, die herrschende, des fränkischen Nationalcharakters. Zweitens aber ist lehrreich, daß ein Zeitgenosse daran glaubt, der König sei dem in seinen Waffen gescharten Volksheer gegenüber völlig unfähig, seinen Willen durchzusetzen; nicht der König entscheidet über Krieg und Frieden, vielmehr der Wille des Volksheers, und jener wird unter äußerster Demütigung und unter Androhung des Todes zum Nachgeben gezwungen." Als Chlothar seinen Umritt antrat, hatte er seinen Sohn Chramm nach der Auvergne geschickt, da ihm diese Provinz seines neuen Reiches sehr unzuverlässig erschien. In Clermont hielt nun der junge, leichtsinnige Prinz seinen Hof. „Er that," wie Gregor sagt, „viele Dinge wider Vernunft und Recht, weshalb er auch vor der Zeit aus der Welt geschafft wurde. Das Volk fluchte ihm. Keinen Menschen liebte er, von dem er ersprießlichen Rat hätte hören sönnen, nur schlechte, lockere junge Leute scharte er um sich, hielt sie wert und hörte auf ihren Rat, so daß selbst Mädchen aus vornehmen römischen Familien auf feinen Befehl ihren Eltern entrissen wurden." Den Firminus, den königlichen Grafen der Stadt, entsetzte er ohne weiteres seines Amtes, verurteilte ihn zur Verbannung und ließ seine Güter einziehen, nur um einen seiner Günstlinge, den Satust i u s, an dessen Stelle zu bringen. Der Bischof Canti uns, den er auch zu beseitigen strebte, wußte sich vor seinem Verfolger nur durch Flucht in die Kirche zu retten. Infolge feines ausschweifenden Lebenswandels verfiel Chramm bald in eine hitzige Krankheit und verlor sein Haupthaar. Nach seiner Genesung begab er sich nach Poitiers, um hier seinen Oheim Childe-

8. Geschichtsbilder aus den Reichen der Langobarden und merowingischen Franken - S. 293

1892 - Gütersloh : Bertelsmann
Chlodowechs Sohne und Enkel bis zum Tode Chlothars. bert zu einem Bündnisse wider seinen eignen Vater zu bereden. Die Aufforderung war dem Childebert willkommen, der seinem Bruder grollte, weil er Theudobalds Reich allein in Besitz genommen halte. Um sich dafür zu rächen, bestärkte er den Sohn in feinem Vorhaben, sich gegen den Vater zu empören und ließ jenen Sachsen melden, jetzt sei es Zeit sich von Chlothars Herrschaft zu befreien. Die Sachsen brachen darauf zum drittenmal in Anstrasien ein und plünderten bis in die Gegend von Deutz bei Köln. Nachdem die beiden sich gegen Chlothar verschworen und ihre Verabredung getroffen hatten, kehrte Chramm nach der Auvergne zurück, ging aber zunächst nicht nach Clermont, sondern nach Limoges. Denn als die Einwohner von Clermont von Chramms beabsichtigtem Aufruhr hörten, verschlossen sie vor ihm die Thore und weigerten ihm den Eintritt. Und obwohl Chramm sie einschließen und belagern ließ und verheerende Krankheiten die Einwohner heimsuchten, so verteidigten sie sich doch wacker und hielten treu zu König Chlothar, von dem sie wenigstens eine mildere Behandlung als von seinem Sohne erwarten dursten. Chramm aber hielt seinen Umritt durch das Land, als ob er selbst König wäre. Als Chlothar dies hörte, sandte er, durch seinen neuen Feldzug gegen die Sachsen behindert selbst zu kommen, seine beiden andern Söhne Chari-bert und Guntram gegen den Ausrührer zu Felde. Childebert aber machte zu gleicher Zeit einen Einfall in die Champagne, die er von dem Reiche Theudobalds für sich beanspruchte (557). Wie nun Charibert und Guntram in die Auvergne kamen und vernahmen, daß Chramm sich zu Limoges befinde, zogen sie ihm entgegen und trafen ihn bei dem „Schwarzen Berge" (jetzt noch Montagne noire). Daselbst, so erzählt Gregor, schlugen sie ihr Lager auf und schickten Gesandte an ihn, er solle des Baters Eigentum, das er sich mit Unrecht angeeignet, herausgeben; wo nicht, so solle er sich zum Kampfe rüsten. Jener aber gab sich das Ansehn, als ob er sich gar nicht gegen seinen Vater ausgelehnt hätte, und antwortete: „Alles Land, was ich umritten habe, kann ich nicht mehr aus den Händen lassen, weil ich verpflichtet bin, es zu schützen; aber ich wünsche es nur mit Genehmigung meines Vaters in meiner Gewalt zu behalten." Da beschlossen die beiden andern Brüder, den Kampf entscheiden zu lassen. Alsbald brachen beide Heere aus, und als sie mit großer Kriegsmacht auseinander los gingen, erhob sich plötzlich ein gewaltiges Ungewitter mit fürchterlichen Blitzen und Donnerfchlägen und nötigte sie, ihre Kriegemannen ins Lager zurückzuführen. Um aber seine Brüder zum Rückzug zu bewegen, ließ der schlaue Chramm ihnen durch einen unbekannten Mann melden, ihr Vater sei im Sachsenkriege ums Leben gekommen. Jene nahmen die Nachricht auf Treu' und Glauben an, voll Besorgnis wegen der Erbschaft machten sie sich sofort auf und rückten nach Burgund, um sich dieser Pro-

9. Geschichtsbilder aus den Reichen der Langobarden und merowingischen Franken - S. 295

1892 - Gütersloh : Bertelsmann
Chlodowechs Söhne und Enkel bis zum Tode Chlothars. 295 Bretagner gegen seinen Vater schon in Schlachtordnung aufgestellt hatte, stand man nur deshalb vom Kampfe ab, weil die Nacht hereinbrach. In der Nacht aber sagte Graf Chonober zu Chramm: „Unrecht dünkt es mich, daß du gegen deinen eignen Vater zu Felde ziehen willst. Laß mich ihn also allein in dieser Nacht überfallen, daß ich ihn mit seinem ganzen Heer vernichte." Doch Chramm, von Gott verblendet, ließ das nicht zu. Als es Morgen geworden war, stellten sich beide Heere unter den Waffen auf, und Vater und Sohn bereiteten sich zum Streite. Chlothar gedachte des Kampfes, den einst David gegen Absalom geführt, schlug an seine Brust und sprach: „Sieh herab vom Himmel, Herr, und richte meine Sache; denn ohne meine Schuld erleide ich Unrecht von meinen Kindern. Sieh herab, Herr, und richte gerecht, sprich auch hier das Urteil, wie du es einst zwischen David und Absalom gesprochen hast!" — Ein Gebet, das in solchem Munde freilich wie eine Gotteslästerung klingt! — Als es nun zur Schlacht kam, wurden die Bretagner geschlagen und Graf Chonober fand auf der Flucht seinen Tod. Da suchte auch Chramm das Weite und wollte nach den Schiffen fliehen, die er schon auf dem Meere bereit liegen hatte. Wie er aber vernahm, daß seine Gemahlin und seine Töchter in die Hände der Feinde gefallen seien, eilte er zurück, um sie zu befreien. Doch er wurde überwältigt und gefangen genommen. Als dies König Chlothar vernahm, befahl er ihn mit seinem Weibe und seinen Töchtern zu verbrennen. Man sperrte sie nach seinem Geheiß in eine Hütte, Chramm wurde mit einem Tuche erdrosselt und dann die Hütte über ihm und den Seinen angezündet (560). So handelte der Vater, der sich kurz vorher erfrecht hatte, sich mit David zu vergleichen. David hatte einst zu Joab gesagt: „Fahret mir säuberlich mit dem Knaben Absalom;" und als er die Kunde von seines Sohnes Tod erhielt, da weinte er und klagte: „O mein Absalom, wollte Gott, ich wäre für dich gestorben! O mein Sohn, mein Sohn!" — Der christliche König aber, der sein eignes Kind und seine eignen Enkel gemordet hatte wie einst seines Bruders zarte Söhnchen, der mit vielfältiger Blutschuld beladene Chlothar, der sich im Schlamm der Wollust ebenso wie im Blute tyrannischer Mordgier gewälzt hatte, er „zog mit vielen Geschenken zu der Schwelle des heiligen Martin und kam nach Tours zum Grabe des genannten Bischofs. Hier ging er noch einmal alle Handlungen durch, in denen er vielleicht gesündigt hatte, und flehte unter vielen Seufzern den Heiligen an, daß er ihm für feine Sünden Verzeihung vom Herrn erwirke und, was er unbesonnen gefehlt, durch seine Fürbitte wieder gut mache!" Die durch seine Schuld niedergebrannte Kirche ließ er wieder herstellen und mit einem zinnernen Dach bedecken. Hierauf kehrte er — wir dürfen hoffen, beruhigt und getröstet — nach Hause zurück.

10. Geschichtsbilder aus den Reichen der Langobarden und merowingischen Franken - S. 296

1892 - Gütersloh : Bertelsmann
296 Die Franken bis zum Untergange der Merowinger. Doch das Ende des Wüterichs war nahe. Im folgenden Jahre (561) wurde er, als er in dem Forste von Cuise jagte, plötzlich von einem Fieber befallen und sogleich nach Compiegne gebracht. Und als das Fieber ihn furchtbar schüttelte, sprach er zu wiederholten Malen: „Ach, wie groß muß doch jener König des Himmels sein, der so mächtige Könige wie mich so elend umkommen läßt!" Endlich starb er in bittrer Herzensangst einen Tag nach dem Jahrestag der Ermordung des unglücklichen Chramm, im einundfünfzigsten Jahre seiner Regierung. Nach Chlothars Tode wagte einer seiner vier Söhne, Chilperich, das ganze Reich des Baters an sich zu reißen und, wie Chlothar, allein zu herrschen. Kaum war der Bater beigesetzt, so bemächtigte er sich des königlichen Hortes, machte den vornehmsten Franken reichliche Geschenke und bewog dadurch viele, sich ihm anzuschließen. Auch Paris brachte er an sich. Aber es war ihm nicht lange vergönnt, denn seine Brüder verbanden sich gegen ihn, vertrieben ihn aus Paris und nötigten ihn zu einer Teilung des Reichs. So wurde das große Frankenreich wieder wie nach Chlodo-wechs Tode in vier Staaten zerrissen, die aber beträchtlich größer waren als die vor fünzig Jahren entstandenen Teilreiche: Charibert erhielt Aqui-tanien d. H. das früher westgotische Gallien bis zu Den Pyrenäen und die Hauptstadt Paris; Guntram Burgund und als Residenz Orleans, Sigibert das ripuarische und ostrheiuische Franken (Austrasien) mit Reims, Chilperich die Aremorica und das salische Land südwestlich vom Kohlenwald (Neustrien) mit Soissons. 8. Aus dem Ieben und Treiben m Stadt und Mnd im Werotmngerr eiche. Hievor wir unsern Lesern die äußeren Kampfe und inneren Wirren berichten, denen das Frankenreich feit Chlothars Tode anheimfiel, scheint es uns rätlich, von den Sitten und Gebräuchen, die in diesem Reiche etwa seit dem sechsten Jahrhundert herrschten, einige Bilder vorzuführen. Ehe wir aber den Hauptgewährsmann aus jener wilden Zeit, den wackern Gregor von Tours, selber reden lassen, schicken wir die Darstellung eines der vorzüglichsten Kenner deutscher Vorzeit voraus, der die gründliche Kenntnis des Gelehrten mit dem Feingefühl und der darstellenden Kunst des Dichters wie kaum ein andrer verbindet. Gustav Frey tag ist es, der*) uns über das Ausfehn einer Franken st adt und das Treiben *) In den berühmten „Bildern aus der deutschen Vergangenheit", 14. Aufl., Bd. 1, S. 270 ff. Ein paar unwesentliche Änderungen und einige starke Kürzungen mußten wir uns gestatten.
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