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1. Deutsche Geschichte bis 1648 - S. 61

1918 - Hannover : Carl Meyer (Gustav Prior)
- 61 - halten zu wollen: Pro Deo amirr et pro Christian poblo et nostro commun salvament, d'ist di in avant, in quant Dens savir et podir me dunat, si sal-varai eo eist meon fradre Karlo, et in adiudha et in cadhuna cosa, si cum om per dreit son fradra salvar dist, in o quid il mi altresi fazet; et ab Ludher nul plaid numquam prindrai, qui meon vol eist meon fradre Karle in damno sit." Ms Ludwig geendet hatte, gelobte Karl in deutscher Sprache Gleiches mit folgenden Worten: In Godes minna ind in thes Christianes folches ind unser bedhero gealtnissi, fon thesemo dage frammordes, so fram so mir Got gewizei indi mahd furgibit, so haldih thesan minan bruodher, soso man mit rethu sinan bruodher scal, in thiu, thaz er mig sosoma duo; indi mit Ludheren in noh-heiniu thing ne gegango, the minan willon imo ce scadhen werdhen." Der Eid aber, den beide Völker, jedes in seiner eigenen Sprache leistete, lautete in romanischer Sprache so: Si Lodhuwigs sagrament, quae son fradre Karlo jurat, conservat, et Karlus meos sendra de sua part non lo stanit, si io returnar non l'int pois, ne io ne neuls, cui eo returnar int pois, in nulla aiudha contra Lodhuwig nun Ii iver." In deutscher Sprache aber lautet er: Oba Karl then eid, then er sinemo bruodher Ludhuwige gesvor, geleistit, indi Ludhuwig min herro, then er imo gesuor, forbrihehit, ob ih inan es irwenden ne mag, noh ih noh thero nohhein, then ih es irwenden mag, widhar Karle imo ce follusti ne wirdhit."1) *) D,e Rede an das eigene Volk erfolgt in dessen Sprache. Den Eid schwur Ludwia der Deutsche m altfranzsischer, sein Bruder Karl der Kahle in althochdeutscher Sprache, da die beiderseitigen Gefolge sie sonst.nicht mehr verstanden htten. Er lautet im Neu-hochdeutschen: Aus Liebe zu Gott und um des christlichen Volkes und unser beider Heil willen will ich von diesem Tage an fiirderhin, soweit Gott mir Verstand und Macht gibt, diesen als meinen Bruder halten, wie man mit Recht seinen Bruder halten soll, unter der Bedingung da er mir desgleichen tue. Und mit Lothar will ich keinen Vergleich eingehen, der nach meinem Willen jenem zum Schaden gereicht." bedeutet" ^ die 2jianncn Karls romanisch, diejenigen Ludwigs althochdeutsch schwuren, <. . ,Eetm Ludwig (Karl) diesen Eid, den er fernem Bruder Karl (Ludwig) geschworen hat, halt, und Karl (Ludwig), mein Herr, was er geschworen hat, bricht, so soll, wenn ich ihn davon nicht abzubringen vermag, weder ich, noch irgendeiner, den ich daran hindern kann, wider Ludwig (Karl) ihm darin Hilfe leisten." Die Eide gehren zu den ltesten deutschen und franzsischen Sprachdenkmlern.

2. Neueste Geschichte seit 1815 bis zur Gegenwart - S. 175

1918 - Hannover : Carl Meyer (Gustav Prior)
- 175 - keine aufsehenerregende Meldungen. Das Drama spielte sich auf der dunklen Bhne des Sandseldes ab. Aber als die Regenzeit kam, als sich die Bhne allmhlich erhellte und unsere Patrouillen bis zur Grenze des Betschuanalandes vorstieen, da enthllte sich ihrem Auge das grauenhafte Bild verdursteter Heereszge. Das Rcheln der Sterbenden und das Wutgeschrei des Wahnsinnes ... sie verhallten in der erhabenen Stille der Unendlichkeit!" Das Strafgericht hatte sein Ende gefunden. Die Hereros hatten ausgehrt, ein selbstndiger Volksstamm zu sein. 100. Der Krieg gegen die Hottentotten. 1904/06. Quelle: Proklamation des Generals v. Trotha an das Volk der Hotten-totten vom 22. April 19051). Fundort: Kriegsgeschichtliche Abteilung I des Groen Generalstabes, Die Kmpfe der deutschen Truppen in Sdwestafrika. Bd. 2. S. 186. An die aufstndischen Hottentotten! Der mchtiges groe Deutsche Kaiser will dem Volk der Hottentotten Gnade gewhren, da denen, die sich freiwillig ergeben, das Leben geschenkt werde. Nur solche, welche bei Beginn des Ausstandes Weie ermordet oder befohlen haben, da sie ermordet werden, haben nach dem Gesetz ihr Leben verwirkt. Dies tue ich Euch kund und sage serner, da es den Wenigen, welche sich nicht unterwersen, ebenso ergehen wird, wie es dem Volk der Herero ergangen ist, das in seiner Verblendung auch geglaubt hat, es knne mit dem mchtigen Deutschen Kaiser und dem groen deutschen Volk erfolgreich Krieg haben. Ich frage Euch, wo ist heute das Volk der Hereros, wo sind heute seine Huptlinge? Samuel Maharero, der einst Tausende von Rindern sein Eigen nannte, ist, gehetzt wie ein wildes Tier, der die englische Grenze gelaufen; er ist arm geworden wie der rmste der Feldhereros und besitzt nichts mehr. Ebenso ist es den anderen Groleuten, von denen die meisten das Leben verloren haben, und dem ganzen Volke der Hereros ergangen, das teils im Sandseld verhungert und verdurstet, teils von deutschen Reitern gettet, teils von den Ovambos ermordet ist. Nicht anders wird es dem Volk der Hottentotten ergehen, wenn es sich nicht freiwillig stellt und seine Massen abgibt. Ihr sollt kommen mit einem weien Tuch an einem Stock mit Euren ganzen Werften, und es soll Euch nichts geschehen. Ihr werdet Arbeit bekommen und Kost erhalten, bis nach Beendigung des Krieges der groe Deutsche Kaiser die Verhltnisse fr das Gebiet neu regeln wird. Wer hiernach glaubt, da auf ihn die Gnade keine Anwendung findet, der soll auswandern; denn wo er sich aus deutschem Gebiet blicken lt, da wird auf ihn geschossen werden, bis alle ver-nichtet sind. Fr die Auslieferung an Ermordung Schuldiger, ob tot oder lebendig, setze ich folgende Belohnung: fr Hendrik Witboi 5000 Mark, Sturmann 3000 Mark, Kornelius 3000 Mark, fr die brigen schuldigen Fhrer je 1000 Mark. __" gez. Trotha. !) Dieser Aufruf wurde von der Station Gideon, wo sich in der Zeit vom 21. April bis zum 28. Mai 1905 das Hauptquartier befand, in dem Augenblick erlassen, wo General v. Trotha selbst die unmittelbare Leitung der gegen die Hottentotten eingeleiteten Unternehmungen bernahm.

3. Geschichtsbilder aus den Reichen der Langobarden und merowingischen Franken - S. 299

1892 - Gütersloh : Bertelsmann
Aus dem Leben und Treiben in Stadt und Land im Merowingerreiche. 299 von einem Zuge dienender Leute, einherritt. Über die Karren und Lastwagen ragte der hohe Hals eines Kamels, das um 600 auch int Franken- reich als Lastträger benutzt wurde, ja noch unter Karl dem Großen beim Bau des Königsschlosses von Aachen Steine zutrug. Auf dem Flusse führten die Frachtschiffe die Waren der Hafenstadt und die Ackerfrucht von entfernteren Gütern der Kirche nach der Stadt. Rührte sich die Stadt festlich bei einem großen Tage ihres Heiligen, dann wurden Teppiche aus den Fenstern gehängt — der Schmuck durch Blumen wird in diesen Jahrhunderten nicht erwähnt —, dann zog das Stadtvolk mit Fahnen und den Abzeichen seiner Schulen würdig auf, neben den Germanen und Inländischen auch fremde Landsleute z. B. Italiener, Syrer und Juden. Wenn ein König begrüßt wurde, sang jedes Volk in antiker Weise einen langen, schöngefügten Glückwunsch seiner Sprache, der vorher einstudiert wurde und dessen Worte für wichtig und bedeutungsvoll galten. Als König Guntram im Jahre 585 zu Orleans einzog, sang das Volk: „Es lebe der König, und seine Herrschaft mehre sich über alle Völker viele Jahre." Die Juden aber sangen: „Dich sollen alle Völker anbeten, beugen sollen sie dir das Knie, und unterthänig sollen sie dir sein." Aber den Juden war der König nicht günstig; denn bei Tische sagte er: „Diese Juden haben nicht aus gutem Herzen gesungen; sie schmeichelten mir heut in ihrem Lobspruch, weil ich ihre Synagoge, die schon lange von den Christen zerstört ist, auf öffentliche Kosten wieder aufbauen soll. Aber ich thue das nicht." Für den Beifall, den ein Germanenfürst fand, und für die Geschenke, die er beim Einzuge erhielt, war er dem Stadtvolk dankbar, er machte einzelnen Gegengeschenke und erließ der Stadt Abgaben. Denn obwohl er zuweilen gegen seine Städte harten Willen bewies, er hatte doch einige Scheu vor der Menschenmenge und vielleicht noch größere vor ihrem Geschrei. Wie ihm der freudige Zuruf wohlthat, weil er aus guten Wünschen eine gute Wirkung für sich hoffte, so fürchtete er auch die Vorbedeutung des einstudierten Zorngeschreies und die Gefahren eines lauten Fluches. Als ein Fraukenkönig mit seinen Bischöfen unzufrieden war, drohte er das Volksgeschrei gegen sie zu erregen, und als König Guntram einmal durch einen Anschlag gegen sein Leben aufgeregt war und um das Aussterben der Merowinge bangte, wandte er sich in der Kirche an das versammelte Volk und bat ernstlich, ihn nicht umzubringen, wie man mit seinen Brüdern gethan, sondern ihn wenigstens noch drei Jahre leben zu lassen, bis er seinen Neffen groß gezogen. Und diese königliche Bitte bestimmte das Volk zu lauten Wünschen für sein Heil. War der König in recht guter Laune, so gab er den Städtern auch Schaufeste. Wie der Wandalenherr in Afrika und König Leovigild in Spanien, so saß seit 543 auch der Frankenkönig im Cirkus von Arles,

4. Lesebuch für hannoversche Volksschulen - S. 329

1862 - Hannover : Meyer
329 wissenlosen, unmenschlichen europäischen Sklavenhändlern gefangen oder gekauft und dann nach Amerika verkauft worden sind, wo andere Namenchriften durch der Negersklaven saure Arbeit sich zu bereichern suchen. Mancher aber hat in der Knechtschaft die rechte Freiheit, mit welcher Christus frei macht, gefunden. — Im Süden wohnen die Hottentotten und die Koffern und an der Ost- und Nordküste meist Muhamedaner; an allen Küsten aber finden sich Niederlassungen von Europäern. 1. Die Nord lüfte. An der Nordküste Afrikas liegt der Atlas. Er ist reich an Abgründen, hohen Felsen und luftigen Fels- zacken, aber arm an Wald. Seine Gewässer sind klein und trocknen im Sommer meist aus. In seinen Schluchten Hausen Löwen und Panther, und auf den schönen Weideplätzen seiner Thäler gedeihen die europä- ischen Hausthiere. An. Dattel- und Ölbäumen ist kein Mangel; auch wird viel Getreide, Südfrüchte, europäisches Obst, Wein, Zuckerrohr und Baumwolle gebaut. Er ist reich an Erzen; auch- Edelsteine wer- den gefunden. — Fast der ganze Küstenstrich ist fruchtbar und in Klima und Pflanzenwuchs Südeuropa ähnlich. Lange vor Christi Geburt schon blühten hier große Handels- städte, unter ihnen Karthago. Frühzeitig verbreitete sich das Christen- thum; Augustin war Bischof einer afrikanischen Gemeinde. Ein Jahrhundert lang herrschte hier auch einmal ein deutscher Stamm, die Vandalen, welche aus Spanien herübergekommen waren. Im sieb- ten Jahrhundert wurde die ganze Küste' von Anhängern des falschen Propheten, den Arabern, erobert, und die Christengemeinden wurden zertreten. Später bildeten sich hier Seeräuberstaaten in Tunis, Tripolis, Fez und Marocko. Sie schleppten viele Christen in die Sklaverei und in das Gefängniß und mißhandelten sie bis zum Tode. Jetzt ist ihre Gewalt durch Frankreich gebrochen, welches sich das Land Algier unterworfen hat. 2. Die Sahara. Die größte und furchtbarste Wüste der Erde ist die Sahara, d. i. Wüste, % so groß wie ganz Europa. Sie gehört zu den heißesten Erdstrichen; die Sonnenstrahlen verursachen auf dem nackten Sandboden eine ungeheure Hitze, die nie, weder durch Regen noch durch Thau, gekühlt wird; des Nachts aber wird es so kalt, daß auf den höheren Strichen das Wasser in Gefäßen wohl zu Eis gefriert. Die östliche Hälfte ist entweder nackter oder mit Steingeröll bedeckter Felsboden und gleicht einer festen, mit feinem Sand bedeckten Tenne. Die westliche Hälfte hat meist sehr tiefen lockeren Flugsand und viel Steinsalz. Die Araber nennen die Wüste das Meer ohne Wasser. Das Schiff der Wüste ist das genügsame Kameel. Sie hat auch ihre Inseln, das sind die Oasen, grüne, quellenreiche, mit Dattelpalmen, Getreide, Öbst und Wein bewachsene Orte,' gewöhnlich Thäler, die ringsum von Anhöhen umschlossen sind, welche den Wüstensand abhalten. Sie sind die Ruheplätze der Karawanen, welche sich dort von der ermüdenden Wanderung erholen und aufs neue mit Wasser versehen. Heftige Sandstürme setzen oft die Sandmaffen gleich

5. Die weltgeschichtlichen Kämpfe des Altertums - S. 248

1890 - Gotha : Perthes
248 Reitern und berittenem Fußvolk eilte Alexanber des Nachts durch die wasserlose Heibe, wobei manche seiner Krieger ermattet liegen blieben. Da sah man bei Tagesanbruch die zerstreute, unbewehrte Karawane der Hochverräter, auf welche Alexanber lossprengte. Schrecken ergriff die Verräter, welche mit wildem Jammergeschrei auseinanber stoben. Nur wenige versuchten Widerstand, die anbetn flohen, Darms im Wagen in ihrer Mitte, um ihn herum seine Verräter. Wie die Macebonier sich mehr und mehr näherten, weil die Reiter schneller vorwärts kamen als der Wagen, wollten sich die Satrapen ihres Gefangenen entlebigen und sich vor etwaiger Strafe sichern, fielen über den wehrlosen Darius her, burchbohrten ihn mit Schwertern und Speeren und jagten dann nach verschiedenen Seiten bavon, inbein sie den sterbenben König auf der Lanbstraße liegen ließen. Bald barauf kam Alexanber heran, fanb aber nur die Leiche des Königs, welche er mit seinem Purpur bebeckt haben soll. Was man sonst noch erzählt, ist Sage, daß z. B. ein mace-bonischer Reiter, im Helm in der Wüste dem schmachtenben Alexanber Wasser gebracht habe, was aber Alexanber nicht an-nahm, weil seine Leute den Mut verlieren würden, wenn er allein trinke! Da sollen seine Begleiter jauchzenb ausgerufen haben: „Führe uns, wohin du willst! Wir sind nicht ermattet, wir bürsten nicht und sinb nicht sterblich, so lange bu unser König bist!" Alexanber stanb nun am Elbrusgebirge, bessen Pässe zum Kaspischen Meere, nach Iran und Turan führten. Das Gebirge war btcht bewalbet und schluchtenreich, dazu von kriegerischen Völkern bewohnt, welche Alexanber jeboch balb zur Unterwerfung zwang. Zugleich begann der Spartanerkönig Agis mit 20000 Mann offenen Ansstanb, ba er auf griechische Hilfe und persisches Gelb rechnete; boch schnell eilte Antipater mit 40 000 Kriegern herbei und schlug die Spartaner bei

6. Lehrbuch der Geographie für die mittleren und oberen Klassen höherer Bildungsanstalten sowie zum Selbststudium - S. 224

1872 - Hannover : Hahn
224 Buch Vii. Asien. Islam zugewandt, haben sie sich rasch und kräftig entwickelt und bildeten, als die Europäer in den hinterindischen Gewässern erschienen, große, wohlgeordnete Feudalstaaten, unter denen wir nur Malakka, Atjiu in der nördlichen Hälfte von Sumatra und Brune an der Nordwestküste von Borneo nennen. Die Bevölkerung lebte vorzugsweise von Fischerei, Seehandel und Seeraub, und Ackerbau wurde nur soweit getrieben, als es unumgänglich nöthig war. So ist es auch noch heute in diesen Ländern. Ein zweites malayisches Culturvolk sind die Javanesen, welche früh indischen Einfluß erlitten haben. Noch in der Zeit, als in Indien das Sanskrit gesprochen wurde, sind bramanische Missionäre in Java erschienen, und etwa wie das Angelsächsische sich durch Ausnahme französischer Vocabeln ins Englische verwandelt hat, bildete sich hier aus dem Malayischen die Kawisprache als Sprache der Vornehmen und der Literatur aus. Zahlreiche Tempelruinen und Inschriften erinnern ebenfalls noch an jene Zeit. Aber mit dem Eindringen des Islam verschwand jenes indische Element, und die Volkssprache erhielt wieder die Oberhand; nur aus Bali hat sich der Bramanismus bis heute erhalten. — Von tiefer stehenden Völkern seien zuerst die Batta im Innern von Sumatra genannt. Sie sind nicht ohne einige Cultur, denn sie besitzen einen eigenen Schriftschaß und sind Ackerbauer. Aber das Volk ist in selbstsüchtiger Zersplitterung bis zum Aeußersten gegangen: jedes Dorf bildet einen Staat für sich, den zu betreten jedem Fremden verboten ist. Ewige Fehde der kleinen Stämme ist hier die Regel, und die Kriegsgefangenen werdend lebend zerschnitten und gefressen. Neben ibnen findet sich im Südosten der Insel noch das elende Volk der Drang K u b u, wahrscheinlich in die Wildnis getriebene, eigenthumlose Batta, die elendesten aller Menschen, kaum noch die Bande der Familien kennend und so in den Urwäldern versteckt, daß sie mit den Nachbarn nur stummen Handel treiben. — Im Inneren von Borneo hausen die Dajaken, nachdem die eingewanderten Malayen sie von der Küste verdrängt haben. Sie leben in ewigem Kampse untereinander und mit ihren malayischen Unterdrückern. Diese Kämpfe werden stets aus dem Hinterhalte geführt und die abgesäbelten Köpfe der Feinde als Trophäen davon getragen. Auch der Einzelne gilt nicht eher für einen Mann, als bis er einen Kopf heimgebracht hat. Es thun sich daher in der Regel mehrere Jünglinge zusammen, um wehrlose Unbekannte aus dem Hinterbalte zu überfallen. Eigenthümlich ist das Zufammenwohnen vieler Familien in einer großen Wohnung. Man verehrt Naturgeister, aber ohne geregelten Gottesdienst. Muhamedanische und christliche Missionäre haben bis jetzt vergeblich unter ihnen gearbeitet. -—- Aus den Philippinen finden wir die Tagaler, einen anscheinend hoher Entwicklung fähigen Stamm. Sie sind römisch-katholisch und zum Theil durch Verheiratung mit Spaniern und Chinesen vermischt. Auf einigen Inseln, namentlich den Philippinen und Celebes, Hansen, von den Malayen zurückgedrängt, in den Urwäldern Negritos, (s. S. 112), vielleicht die älteste Bevölkerung der Inseln.

7. Kurze Darstellung der deutschen Geschichte - S. 52

1872 - Gütersloh : Bertelsmann
58 Ii. Zeitr. Das Mittelatter. Von 768 bis 1517. daß sich m dem heutigen Sinne des Wortes ein deutsches Voll, die deutsche Nationalität bilden konnte. Doch bedeutete das Wort deutsch noch lange nur die Sprache, die Volkssprache im Gegensatz zur lateinischen (diutisk von diota Volk), erst im Anfange des 11. Jahrh, begannen unsere Vorfahren sich als deutsches Volk zu bezeichnen in demselben Sinne, wie wir den Ausdruck brauchen. Also der äußere Zusammenschluß aller reindeutschen Stämme in einem Reiche und ihre Abschließung gegen ihre romanischen Nachbarn, das ist die Bedeutung des Mersener Vertrages, der zum ersten Male die Grenzen zwischen einem französischen und deutschen Reiche gezogen hat, Grenzen, die zum Theil im jüngsten Frieden wiederhergestellt sind. 29. Die Zeiten der letzten Karolinger in Deutschland. 843—911. Die Nachkommen Karls des Großen, oder die Karolinger, herrschten in Deutschland noch 68 Jahre, bis 911. Sie waren: Ludwig der Deutsche (843-876), Karl der Dicke (876-887), Arnulf (887-899) und Ludwig das Kind (899—911). Der erste Ludwig hielt im Ganzen noch gute Ordnung und wußte sein Erbtheil auch gegen die auswärtigen Fernde wohl zu vertheidigen; aber die Zeit der drei letzten Regierungen gehört zu den unglücklichsten Zeiträumen, die unser Vaterland je betroffen haben. Deutschland war fast von allen Seiten von Feinden bedrängt. Von Osten her, aus Mecklenburg, Pommern, Brandenburg, der Lausitz und Böhmen, machten die slavischen Völker fortwährend verheerende Raubzüge in Deutschland. Von Norden kamen oft zahlreiche Raubgeschwader der Normänner aus Dänemark, Schweden und Norwegen, fuhren auf den großen Flüssen bis tief in die Länder hinein und verheerten und plünderten alles umher aus. Auf dem Rheine sind sie bis nach Köln und Bonn vorgedrungen. ^ Zu diesen Feinden kamen zuletzt auch noch die Ungarn, eigentlich Magyaren (Madscharen), ein wildes Räubervolk aus Asien, welches sich im jetzigen Ungarn festgesetzt und die dort noch vorhandenen Avaren unterjocht hatte. Auf ihren leichten Pferden kamen die Schaaren dieses wilden Volkes wie ein verwüstend« Sturmwind bald über die eine, bald über die andere deutsche Provinz, wütheten mit Feuer und Schwert und führten meistentheils Tausende von Gefangenen jeden Standes und Alters als Sclaven mit sich fort. Ehe noch an eine kräftige Vertheidigung gegen sie gedacht werden konnte, warm sie schon wieder verschwunden und das Unglück war geschehen. Es war auch nicht gut mit ihnen zu fechten, denn sie hielten zum regelmäßigen Gefecht nicht Stand, sondern griffen bald an, bald flohen sie und schossen im Fliehen ihre Pfeile aus horne-nen Bogen mit solcher Gewalt rückwärts, daß man ihnen schwer ausweichen konnte. Uebrigens waren sie klein, häßlich von Ansehen und von barbarischen Srttem Diese Feinde kamen zuerst unter dem letzten Karolingischen Könige Ludwig, der von seiner Jugend den Beinamen das Kind erhalten hat. Der vorige König Arnulf hatte die Ehre der deutschen Waffen noch durch eine glückliche Schlacht gegen die Normänner bei Löwen gerettet; nun aber ging sie ganz verloren. Die Ungarn verheerten regelmäßig jedes Jahr eine der deutschen Pro-

8. Lehrbuch der Europäischen Staatengeschichte für Schulen - S. 131

1794 - Gotha : Ettinger
\ Ix. Italien. 131 ix. Italien. A. Allgemeine Geschichte desselben. 1. Italien wird größtentheils von deutschen Völkern unterjocht. Westgothen unter dem Manch bis 412. Heruler unter demodoacher 476. Ostgvthen unter Dietrich dem Großen 495. Residenz zu Ravenna. Griechische Kaiser seit 552. Die Ostgothett wurden vom K. Iustinian verdrängt. Exar- chen zu Ravenna. Longobarden seit 56z. Ursprung der neuern Italiener und ihrer Sprache. 2. Italien kömmt unter die Herrschaft der Ca- rolinger. Schon Pipin bekriegte die Longobarden, und 7^4 nahm ihnen das Exarchat weg. Karl der Große zwang den longobardischendie- 771 trich, ein Mönch zu werden. Auch stellte er die abendländische Kaiserwürde wieder her. Nach Karls Tode wurde sein Enkel Bernhard 814 König von Italien. Diesem ließ sein Onkel Kaiser Ludwig der Fromme die Augen aus- 8l7 stechen. Durch den Vertrag zu Verdun wurde Italien 84z dery ältesten Sohne Ludwigs des Frommen, dem Kaiser Lothar, zu Th?il. Dieser hatte I - wie-

9. Kleine Geschichte von Ostfriesland für die Schule und das Haus - S. 35

1826 - Emden : Woortman
Kreuzzüge der Friesen rc. 35 9. Rreuzzüge der Friesen nach dem heiligen Lande. Schon dem ersten Kreuzzuge der Deutschen im Jahr 1097, unter Anführung des Herzogs von Lothringen, Gottfried von Bouillon, wohnten viele Friesen bei. Ein gcwister Eelkc Lyaukma war zuerst General über 3000 Mann friesischer Kreuzfahrer, dann nach der Eroberung von Nicaa sogar zum Kommandanten die- ser Stadt ernannt. Auch Jerusalem half er mit ero- bern. Das Glück und der Ruhm der Friesen mun- terte viele ihrer Landsleute auf, ihnen in das heilige Land zu folgen. Unter ihnen kommen schon die noch heutiges Tages in Lstfricsland vorhandenen Namen Kam minga und Okkinga vor. — Gegen das En- de des zwölften Jahrhunderts nahmen die Friesen wie- derum Theil an Den Zügen nach Palästina. In Ver- bindung mit den Danen rüsteten sie 50 Schiffe aus und vereinigten sich mit den Flotten der Holländer und Flandcrcr, richteten aber nichts aus. Bedeuten- der war der zu Anfang des dreizehnten Jahrhunderts unternommene Krcuzzug. Eine große Menge von Menschen, sogar ganze Schaarcn von Weibern, auf allen Sceküstcn der friesischen Provinzen, ließen sich von dem geistlichen Schwindel bcthören und sich mit dem Kreuze zeichnen. Die friesische Krcuzflottc bestand aus achtzehn Segeln. Schon in Spanien eroberten und plünderten sie einige von Mauren bewohnte Städ- te. Der Ruf von ihrer Grausamkeit ging ihnen voran nach Aegypten. Hier eroberten sie die Stadt Dami- ctte, die sie aber in dem mit dem Sultan geschloffe- nen Frieden wieder zurückgcben mußten und also nichts gewonnen hatten. Verdrießlich darüber suchte der Pabst bald einen neuen Kreuzzug zu erregen. Die Bremer

10. Geschichte des deutschen Volkes und Landes - S. 57

1869 - Hannover : Hahn
57 Chatten bis gegen die Fulda, südwärts bis zur Murg und von da in nordöstlicher Richtung bis zum Tauber und Main sich ausdehnte. i) Die Könige der Franken führen den Titel: a lke christlichste Könige da Chlodwig mit seinen Franken zum katholischen Glauben getauft ward, während damals die übrigen christlichen Germanen großentheils Arianer waren. Dadurch hatte Chlodwig die katholische Bevölkerung Galliens für sich und seine Franken gewonnen. §. 30. Chlodwigs Nachfolger in der Herrschaft oder die Merovinger. 1) Nach Chlodwig's Willen theilten sich seine vier Söhne, Theodorich, Chlodomir, Child ebert und Chlotar, in die Herrschaft der Franken, wobei der Gegensatz der Nationalität sich bereits geltend machte. 2) Der älteste, Theodorich, erhielt als Haupt der Familie die größere germanische Osthälfte, das sogen. Austrien oder Austrasien (Ostland), d. i. alles Land ostwärts von der Maas und Schelde, also die frühem Sitze der Frankenvölker mit den Gebieten rechts vom Rhein; Hauptstadt war Metz. 3) Die drei übrigen Brüder, Söhne der Chlotilde, theilten sich in die neuerworbenen romanischen oder westlichen Länder des Frankenreichs, die bald im Gegensatz zu Austrien den Ge- sammtnamen Westrien oder Neustrien x) erhielten. Ihre Re- sidenzen hatten sie zu Orleans, Paris, Soissons. 4) Ungeachtet dieser Theilungen galt das Reich der Franken immer noch als ein Ganzes, und war- auch unter den Nachfolgern der Söhne Chlodwig's bald getheilt, bald großentheils oder ganz vereinigt. Doch trat die Scheidung zwischen dem östlichen oder deutschen und dem westlichen oder romanischen Frankenland immer mehr hervor. In Austrasien, wo die germanische Bevölkerung fast un- gemischt war, erhielt sich deutsche Sprache und Nationalität; in Neuftrien dagegen, wo die gallisch-römische Bevölkerung überwog, ging das Germanische ganz in's Romanische über. 5) Indessen wurde die Herrschaft der Franken schon unter den ersten Nachfolgern Chlodwig's über benachbarte unabhängige Gebiete ansehnlich erweitert. So kamen Thüringen bis zur Saale, das südliche Alemannien oder das Land von der Murg bis zu den Alpen und von den Vogesen bis zum Lech, ferner Bojoarien oder Baiern, d. i. das Land vom Lech bis zur Ens, in Abhängigkeit von Austrasien. Doch behielten Ale- mannen und Baiern ihre eigenen Volksrechte und besondere Verwaltung unter Stammherzogen.
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