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1. Geschichtsbilder aus den Reichen der Langobarden und merowingischen Franken - S. 299

1892 - Gütersloh : Bertelsmann
Aus dem Leben und Treiben in Stadt und Land im Merowingerreiche. 299 von einem Zuge dienender Leute, einherritt. Über die Karren und Lastwagen ragte der hohe Hals eines Kamels, das um 600 auch int Franken- reich als Lastträger benutzt wurde, ja noch unter Karl dem Großen beim Bau des Königsschlosses von Aachen Steine zutrug. Auf dem Flusse führten die Frachtschiffe die Waren der Hafenstadt und die Ackerfrucht von entfernteren Gütern der Kirche nach der Stadt. Rührte sich die Stadt festlich bei einem großen Tage ihres Heiligen, dann wurden Teppiche aus den Fenstern gehängt — der Schmuck durch Blumen wird in diesen Jahrhunderten nicht erwähnt —, dann zog das Stadtvolk mit Fahnen und den Abzeichen seiner Schulen würdig auf, neben den Germanen und Inländischen auch fremde Landsleute z. B. Italiener, Syrer und Juden. Wenn ein König begrüßt wurde, sang jedes Volk in antiker Weise einen langen, schöngefügten Glückwunsch seiner Sprache, der vorher einstudiert wurde und dessen Worte für wichtig und bedeutungsvoll galten. Als König Guntram im Jahre 585 zu Orleans einzog, sang das Volk: „Es lebe der König, und seine Herrschaft mehre sich über alle Völker viele Jahre." Die Juden aber sangen: „Dich sollen alle Völker anbeten, beugen sollen sie dir das Knie, und unterthänig sollen sie dir sein." Aber den Juden war der König nicht günstig; denn bei Tische sagte er: „Diese Juden haben nicht aus gutem Herzen gesungen; sie schmeichelten mir heut in ihrem Lobspruch, weil ich ihre Synagoge, die schon lange von den Christen zerstört ist, auf öffentliche Kosten wieder aufbauen soll. Aber ich thue das nicht." Für den Beifall, den ein Germanenfürst fand, und für die Geschenke, die er beim Einzuge erhielt, war er dem Stadtvolk dankbar, er machte einzelnen Gegengeschenke und erließ der Stadt Abgaben. Denn obwohl er zuweilen gegen seine Städte harten Willen bewies, er hatte doch einige Scheu vor der Menschenmenge und vielleicht noch größere vor ihrem Geschrei. Wie ihm der freudige Zuruf wohlthat, weil er aus guten Wünschen eine gute Wirkung für sich hoffte, so fürchtete er auch die Vorbedeutung des einstudierten Zorngeschreies und die Gefahren eines lauten Fluches. Als ein Fraukenkönig mit seinen Bischöfen unzufrieden war, drohte er das Volksgeschrei gegen sie zu erregen, und als König Guntram einmal durch einen Anschlag gegen sein Leben aufgeregt war und um das Aussterben der Merowinge bangte, wandte er sich in der Kirche an das versammelte Volk und bat ernstlich, ihn nicht umzubringen, wie man mit seinen Brüdern gethan, sondern ihn wenigstens noch drei Jahre leben zu lassen, bis er seinen Neffen groß gezogen. Und diese königliche Bitte bestimmte das Volk zu lauten Wünschen für sein Heil. War der König in recht guter Laune, so gab er den Städtern auch Schaufeste. Wie der Wandalenherr in Afrika und König Leovigild in Spanien, so saß seit 543 auch der Frankenkönig im Cirkus von Arles,

2. Die alte Geschichte - S. 113

1872 - Münster : Coppenrath
113 Achseufzete er, fr das Unglck meines Freundes haben meine Augen noch Thrnen, aber mein eigener Schmerz ist fr Thrnen zu groß!" Carnbyses blieb nicht ungerhrt. Er be-fahl, den Sohn des Pfammenit am Leben zu lassen. 216er es war zu spt; unter den Verurteilten war er zuerst hingerichtet worden. Den gefangenen Vater behielt der König bei sich und behandelte ihn gtig. Als er aber in der Folge merkte, da er die Aegyptier heimlich zum Aufstnde gegen die Perfer reizte, lie er auch ihn hinrichten. So ward durch Cambyfes im Jahre 525 vor Chr. der Thron der Pharaonen der den Haufen geworfen, und Aegyp-ten zur persischen Provinz gemacht. Nach der Eroberung Aegyptens beschlo Cambyfes, das sdlich gelegene Aethiopien, von dessen Reichthume man Wunderdinge erzhlte, sich zu unterwerfen. Von Theben aus schickte er erst ein Heer von etwa dreiigtausend Mann in die libysche Wste, um die Einwohner der einzelnen grnen Strecken (Oasen) zu unterjochen. Vorzglich sollte dieser Zug gegen die dort wohnenden Ammoniter gerichtet sein. Ein groer Theil des Heeres yber fand in der brennenden Sandwste feinen Untergang. Fast eben so unglcklich war der Zug gegen Aethiopien, den er selbst unternahm. Durch Hunger gezwun-gen, mute er zurckkehren. Voll Unmuth und Ingrimm langte er wieder in Memphis an. Hier wurde gerade ein groes Freudenfest gefeiert. Ein neuer Apis war gefunden, und das gttliche Thier wurde vom jubelnden Volke im Triumphe durch die Stadt gefhrt. Carnbyses glaubte, man freue sich seiner Unflle, und lie feine Soldaten mit gezckten Schwertern in die Volksmassen einhauen und die Priester mit Ruthen peitschen. Selbst der gefeierte Gott blieb nicht verschont. Er lie ihn vor sich führen und durchstach ihn mit dem Sbel. Seinen Kummer zu vergessen, ergab er sich von nun an dem Trnke. Keiner war mehr vor feiner Sautte sicher. Einst cller'i Weltgtsch, I. 30. Aufl. g I

3. Die alte Geschichte - S. 215

1846 - Münster : Coppenrath
215 hatte. Kaum aber war die blutige Tbat geschehen, so kam er wieder zur Besinnung. Er entsetzte sich, weinte laut aus, rief Klitus über Klitus. Er wünschte nicht mehr zu leben und ver- schloß sich, ohne das mindeste zu genießen, drei Tage und drei Nächte einsam in seinem Zelte. Seine Soldaten wurden unruhig. „Wer wird uns aus diesem feindlichen Lande nach Hause führen, wenn Alexander nicht mehr ist!" So jammerten die Soldaten. Und die Freunde des Alexander traten zu ihm in sein Zelt, trösteten ihn, stellten ihm vor, wie der Tod des Klitus von den Göttern bestimmt und nur nach ihrer Bestimmung von ihm voll- zogen sei. So kam er denn endlich wieder hervor zu seinem Heere. Doch war die Reue nur von kurzer Dauer; sein Über- muth blieb. Nach wie vor wollte er als Gott verehrt sein, und tödtete einen Feldherrn, der ihm die göttliche Verehrung nicht beweisen wollte. Handlungen der Art mußten immer mehr die Unzufriedenheit seiner Macedonier erregen. Sie folgten ihm auf seinen ferneren Zügen nur mit Unwillen. 69. Alexander in Indien. Nachdem er die nördlichsten Provinzen des alten Perser- reifes lurchstreist, mehre Völkerschaften der wilden Scythen sich unterworfen hatte, reizten ihn ganz vorzüglich die reichen Gold- länder Indiens. Indien war um diese Zeit ein sehr bevölkertes und gut angebautes Land mit blühenden Städten und Dörfern. Der Ganges ström theilt es in zwei Theile, in Vorder- und Hinter-Indien. Die Bewohner zeichneten sich schon früh durch Kunstfleiß und Kenntnisse aus. Sie waren, wie die Äghptier, in Kasten getheilt. Die Priester und Gelehrten, Braminen ge- nannt, machten die vornehmste Kaste aus. Über dieses Land herrschten damals mehre von einander unabhängige Fürsten. , Sie führten immerwährend Kriege unter sich und schwächten sich so selbst. Um so leichter wurde Alexander die Eroberung. Nördlich von Attok setzte er über den Indus-

4. Die Alte Geschichte - S. 66

1866 - Münster : Coppenrath
66 Der wunderbar erhaltene Knabe wuchs zum Manne heran und sah mit Entsetzen das Elend seiner Mitbrüder, der Israe- liten. Und als einst in seiner Gegenwart ein Aegyptier auf das Grausamste einen Israeliten mißhandelte, wurde der feu- rige Moses von plötzlichem Unwillen und Zorn überwältigt und erschlug den Aegyptier. Nun floh er aus Aegypten über die Ostspitze des arabischen Meerbusens nach Midian, wo er Jahre lang die Heerde des Hirtenfürsten Jethro hütete. Hier auf den stillen Triften der arabischen Wüste, im Angesichte der himmelanstrebenden Berge Horeb und Sinai, erhob sich der Geist des einsamen Flüchtlings zu frommen Betrachtungen, Wünschen und Hoffnungen für die Erlösung seines Volkes aus der harten ägyptischen Knechtschaft. Und es erschien ihm der Gott seiner Väter in einem brennenden Dornbüsche und machte ihn stark, nach Aegypten zurückzukehren, um sein Volk hinaus in das Land der Verheißung zu führen. Aber das Herz des Pharao war verstockt. Erst nach zehn harten Plagen ließ er die Israeliten ziehen. Eine wunderbare Wolkensäule bei Tage und eine Feuersänle bei Nacht leiteten den Zug. Sie kamen an das rothe Meer. Und das Meer theilte sich vor ihnen, und sie zogen trockenen Fußes hindurch. Hinter ihnen hergeeilt kam Pharao mit einem furchtbaren Heere. Jetzt reuete es ihn, daß er sie hatte ziehen lassen. Mit Ge- walt wollte er sie zurückführen. Und als er ihnen durch das ge- theilte Meer folgen wollte und schon in der Mitte war; da plötzlich schlugen die Wogen brausend zusammen, daß Roß und Reiter untergingen. Moses aber führte sein gerettetes Volk in die Wüste, welche von der Grenze Aegyptens bis gegen die Ausflüsse des Euphrat fast zweihundert Stunden weit sich hin- zieht. Mitten in diesem Sandmeere erhebt sich der Berg Sinai, von dessen Gipfel hinab Gott den Israeliten unter schrecklichem Donner und Blitz die heiligen zehn Gebote gab, die ältesten geschriebenen Gesetze, die wir noch übrig haben. Nach diesen sollen sie handeln und zu einem besseren Volke sich heranbilden.

5. Die Alte Geschichte - S. 113

1866 - Münster : Coppenrath
113 „Achseufzete er, „für das Unglück meines Freundes haben meine Augen noch Thränen, aber mein eigener Schmerz ist für Thränen zu groß!" Cambyses blieb nicht ungerührt. Er befahl, den Sohn des Pfammenit am Leben §u lassen. Aber es war zu spät; unter den Verurteilten war er zuerst hingerichtet worden. Den gefangenen Vater behielt der König bei sich und behan- delte ihn gütig. Als er aber in der Folge merkte, daß er die Aegyptier heimlich zum Aufstande gegen die Perser reizte, ließ er auch ihn hinrichten. So ward durch Cambyses im Jahre 525 vor Chr. der Thron der Pharaonen über den Haufen geworfen, und Aegyp- ten zur persischen Provinz gemacht. Nach der Eroberung Aegyptens beschloß Cambyses, das südlich gelegene Aethiopien, von dessen Reichthume man Wunderdinge erzählte, sich zu unterwerfen. Von Theben aus schickte er erst ein Heer von etwa dreißigtausend Mann in die libysche Wüste, um die Einwohner der einzelnen grünen Strecken (Oasen) zu unterjochen. Vorzüglich sollte dieser Zug gegen die dort wohnenden Ammoniter gerichtet sein. Ein großer Theil des Heeres aber fand in der brennenden Sandwüste seinen Untergang. Fast eben so unglücklich war der Zug gegen Aethiopien, den er selbst unternahm. Durch Hunger gezwungen, mußte er zurückkehren. Voll Unmuth und Ingrimm langte er wieder in Memphis an. Hier wurde gerade ein großes Freudenfest gefeiert. Ein neuer Apis war gefunden, und das göttliche Thier wurde vom jubelnden Volke im Triumphe durch die Stadt geführt. Cambyses glaubte, man freue sich seiner Unfälle, und ließ seine Soldaten mit gezückten Schwertern in die Volksmassen einhauen und die Priester mit Ruthen peitschen. Selbst der gefeierte Gott blieb nicht verschont. Er ließ ihn vor sich führen und durchstach ihn mit dem Säbel. Seinen Kummer zu vergessen, ergab er sich von nun an dem Trünke. Keiner war mehr vor seiner Laune sicher. Einst kam Welicr's Wcltgcsch. I. 24. Aufl. tz

6. Geschichte des Mittelalters - S. 125

1883 - Münster : Coppenrath
125 Schon im Mai des Jahres 1096 brach Peter der Einsiedler an der Spitze eines bunt zusammengesetzten Haufens von etwa 15 000 Mann auf, der sich nach und nach bis zu 80 000 vermehrte. Da Peter den Haufen fr sich allein zu groß fand, so berlie er.einen Teil desselben der Mbruna eines buraundischen Ritters, der gewhnlich Walther von Habenich.t.s (Sansaveir) genannt wurde, weil er sein ganzes Vermgen fr die Heerfahrt aufgeopfert hatte. Dieser bildete mit 20 000 der Ungeduldigsten den Vortrab. Ihren Weg nahmen sie der Deutschland und Ungarn nach Constantinovel. welches zum allgemeinen Sammelplatze bestimmt war. Die ersten Teilnehmer waren fast nur Italiener und Franzosen. Das Schicksal dieser Menschen ist ein hchst trauriges gewesen. Ohne-Mundvorrat, ohne alle Zucht litten sie bald Mangel und plnderten und raubten in den Gegenden, durch welche sie zogen. Das reizte die Mi-handelten zur Gegenwehr. Tausende wurden erschlagen. Nur ehr kleiner Haufen kam unter Anfbruna des Ritters Waltber bei Constan-linopel an und war froh, da der griechische Kaiser Alexius ihm er-laubte, vor den Thoren der Stadt ein Laaer aufzuschlagen, um die An-fnft Peters abzuwarten. Endlich langte auch dieser an. Auch feiner Scharen hatten unterwegs gleiches Schicksal erlitten; auch von ihnen waren Tausende durch Not und Elend aller Art umgekommen. Doch diese beiden Haufen waren nicht die einzigen. Die Begeisterung der brigen Völker ergriff auch bald die Deutschen. Scharenweise strmten sie, ohne alle Vorkehrung, aus ihrer Heimat hinaus, um die heilige Stadt zu befreien. Manche waren des Weges und des Zieles so-unkundig, da sie bei jeder Stadt, bei jeder Burg, die sie erreichten, neugierig fragten, ob hier nicht Jerusalem sei! Andere meinten, es sei nicht genug, gegen die Trken zu ziehen, auch die Juden htten das Leben verwirkt, weil sie Christus gekreuzigt htten. Und sie fingen ihren Kreuzzug damit an, da sie der die wehrlosen Juden, besonders in den Rheingegenden, herfielen, sie zu Tausenden erschlugen und sich ihrer Habe bemchtigten. Dann zogen sie hinauf. Ohne Zucht und Ordnung hau-seten sie in den Gegenden, durch welche sie kamen. Doch die Strafe fr ihre Zgellosigkeit erhielten sie frh genug. Sie fanden, wie die bri-gen. grtenteils in Ungarn ibr Grab. Nur weniae entkamen und gelangten in dem allerklglichsten Zustande nach Constantinovel.

7. Die weltgeschichtlichen Kämpfe des Altertums - S. 248

1890 - Gotha : Perthes
248 Reitern und berittenem Fußvolk eilte Alexanber des Nachts durch die wasserlose Heibe, wobei manche seiner Krieger ermattet liegen blieben. Da sah man bei Tagesanbruch die zerstreute, unbewehrte Karawane der Hochverräter, auf welche Alexanber lossprengte. Schrecken ergriff die Verräter, welche mit wildem Jammergeschrei auseinanber stoben. Nur wenige versuchten Widerstand, die anbetn flohen, Darms im Wagen in ihrer Mitte, um ihn herum seine Verräter. Wie die Macebonier sich mehr und mehr näherten, weil die Reiter schneller vorwärts kamen als der Wagen, wollten sich die Satrapen ihres Gefangenen entlebigen und sich vor etwaiger Strafe sichern, fielen über den wehrlosen Darius her, burchbohrten ihn mit Schwertern und Speeren und jagten dann nach verschiedenen Seiten bavon, inbein sie den sterbenben König auf der Lanbstraße liegen ließen. Bald barauf kam Alexanber heran, fanb aber nur die Leiche des Königs, welche er mit seinem Purpur bebeckt haben soll. Was man sonst noch erzählt, ist Sage, daß z. B. ein mace-bonischer Reiter, im Helm in der Wüste dem schmachtenben Alexanber Wasser gebracht habe, was aber Alexanber nicht an-nahm, weil seine Leute den Mut verlieren würden, wenn er allein trinke! Da sollen seine Begleiter jauchzenb ausgerufen haben: „Führe uns, wohin du willst! Wir sind nicht ermattet, wir bürsten nicht und sinb nicht sterblich, so lange bu unser König bist!" Alexanber stanb nun am Elbrusgebirge, bessen Pässe zum Kaspischen Meere, nach Iran und Turan führten. Das Gebirge war btcht bewalbet und schluchtenreich, dazu von kriegerischen Völkern bewohnt, welche Alexanber jeboch balb zur Unterwerfung zwang. Zugleich begann der Spartanerkönig Agis mit 20000 Mann offenen Ansstanb, ba er auf griechische Hilfe und persisches Gelb rechnete; boch schnell eilte Antipater mit 40 000 Kriegern herbei und schlug die Spartaner bei

8. Die Geschichte des Alterthums - S. 31

1879 - Münster : Coppenrath
31 daher, dieselben zu unterdrcken. Endlich lie sogar ein König den grau-famen Befehl ergehen, alle neugebornen israelitischen Knblein in den Nil zu werfen. Das ganze Land ertnte von dem Wehgeschrei jammernder Vter und Mtter. Es war eine fromme Mutter, die hatte ein wunderschnes Kind. Sie verbarg es drei Monate lang, aber nun konnte sie es nicht lnger verbergen. Und sie flocht ein Krbchen ans Binsen, legte das Knblein hinein und fetzte es in den Schilf, an das Ufer des Nil. Vielleicht, dachte sie, schickt doch Gott Jemanden, der sich der mein Kind erbarmet. Und siehe, es kommt des Kniges Tochter daher, findet das Krbchen mit dem weinenden Kinde und wird dessen Retterin! Sie lt es bei sich am Hofe erziehen, und nennt es Moses, d. i. aus dem Wasser gerettet. Der wunderbar erhaltene Knabe wuchs zum Manne heran und sah mit Entsetzen das Elend seiner Mitbrder, der Israeliten. Und als inst in feiner Gegenwart ein Aegyptier auf das Grausamste einen Israeliten mihandelte, wurde der feurige Moses von pltzlichem Unwillen und Zorn berwltigt und erschlug den Aegyptier. Nun floh er ans Aegypten der die Ostfpitze des arabischen Meerbusens nach Midian, wo er Jahre lang die Heerde des Hirtenfrsten Jethro htete. Hier auf den stillen Triften der arabischen Wste, im Angesichte der himmelanstrebenden Berge Horeb und Sinai, erhob sich der Geist des einsamen Flchtlings zu frommen Betrachtungen, Wnschen und Hoffnungen fr die Erlsung seines Volkes aus der harten gyptischen Knechtschaft. Und -es erschien ihm der Gott seiner Vter in einem brennenden Dornbusche und machte ihn stark, nach Aegypten zurckzukehren, um sein Volk hinaus in das Land der Verheiung zu führen. Aber das Herz des Pharao war verstockt. Erst nach zehn harten Plagen lie er die Israeliten ziehen. Eine rottitberbare Wolkenfule bei Tage und eine Feuersule bei Nacht leiteten den Zug. Sie kamen an das rothe Meer. Und das Meer theilte sich vor ihnen, und sie zogen trockenen Fues hindurch. Hinter ihnen hergeeilt kam Pharao mit einem furchtbaren Heere. Jetzt reuete es ihn, da er sie hatte ziehen lassen. Mit Gewalt wollte er sie zurckfhren. Und als er ihnen durch das getheilte Meer folgen wollte und schon in der Mitte war, da pltzlich schlugen die Wogen brausend zusammen, da Ro und Reiter untergingen. Moses aber fhrte fein gerettetes Volk in die Wste, welche von der Grenze Aegyptens bis gegen die Ausflsse des Euphrat fast

9. Kurze Darstellung der deutschen Geschichte - S. 52

1872 - Gütersloh : Bertelsmann
58 Ii. Zeitr. Das Mittelatter. Von 768 bis 1517. daß sich m dem heutigen Sinne des Wortes ein deutsches Voll, die deutsche Nationalität bilden konnte. Doch bedeutete das Wort deutsch noch lange nur die Sprache, die Volkssprache im Gegensatz zur lateinischen (diutisk von diota Volk), erst im Anfange des 11. Jahrh, begannen unsere Vorfahren sich als deutsches Volk zu bezeichnen in demselben Sinne, wie wir den Ausdruck brauchen. Also der äußere Zusammenschluß aller reindeutschen Stämme in einem Reiche und ihre Abschließung gegen ihre romanischen Nachbarn, das ist die Bedeutung des Mersener Vertrages, der zum ersten Male die Grenzen zwischen einem französischen und deutschen Reiche gezogen hat, Grenzen, die zum Theil im jüngsten Frieden wiederhergestellt sind. 29. Die Zeiten der letzten Karolinger in Deutschland. 843—911. Die Nachkommen Karls des Großen, oder die Karolinger, herrschten in Deutschland noch 68 Jahre, bis 911. Sie waren: Ludwig der Deutsche (843-876), Karl der Dicke (876-887), Arnulf (887-899) und Ludwig das Kind (899—911). Der erste Ludwig hielt im Ganzen noch gute Ordnung und wußte sein Erbtheil auch gegen die auswärtigen Fernde wohl zu vertheidigen; aber die Zeit der drei letzten Regierungen gehört zu den unglücklichsten Zeiträumen, die unser Vaterland je betroffen haben. Deutschland war fast von allen Seiten von Feinden bedrängt. Von Osten her, aus Mecklenburg, Pommern, Brandenburg, der Lausitz und Böhmen, machten die slavischen Völker fortwährend verheerende Raubzüge in Deutschland. Von Norden kamen oft zahlreiche Raubgeschwader der Normänner aus Dänemark, Schweden und Norwegen, fuhren auf den großen Flüssen bis tief in die Länder hinein und verheerten und plünderten alles umher aus. Auf dem Rheine sind sie bis nach Köln und Bonn vorgedrungen. ^ Zu diesen Feinden kamen zuletzt auch noch die Ungarn, eigentlich Magyaren (Madscharen), ein wildes Räubervolk aus Asien, welches sich im jetzigen Ungarn festgesetzt und die dort noch vorhandenen Avaren unterjocht hatte. Auf ihren leichten Pferden kamen die Schaaren dieses wilden Volkes wie ein verwüstend« Sturmwind bald über die eine, bald über die andere deutsche Provinz, wütheten mit Feuer und Schwert und führten meistentheils Tausende von Gefangenen jeden Standes und Alters als Sclaven mit sich fort. Ehe noch an eine kräftige Vertheidigung gegen sie gedacht werden konnte, warm sie schon wieder verschwunden und das Unglück war geschehen. Es war auch nicht gut mit ihnen zu fechten, denn sie hielten zum regelmäßigen Gefecht nicht Stand, sondern griffen bald an, bald flohen sie und schossen im Fliehen ihre Pfeile aus horne-nen Bogen mit solcher Gewalt rückwärts, daß man ihnen schwer ausweichen konnte. Uebrigens waren sie klein, häßlich von Ansehen und von barbarischen Srttem Diese Feinde kamen zuerst unter dem letzten Karolingischen Könige Ludwig, der von seiner Jugend den Beinamen das Kind erhalten hat. Der vorige König Arnulf hatte die Ehre der deutschen Waffen noch durch eine glückliche Schlacht gegen die Normänner bei Löwen gerettet; nun aber ging sie ganz verloren. Die Ungarn verheerten regelmäßig jedes Jahr eine der deutschen Pro-

10. Lehrbuch der Europäischen Staatengeschichte für Schulen - S. 131

1794 - Gotha : Ettinger
\ Ix. Italien. 131 ix. Italien. A. Allgemeine Geschichte desselben. 1. Italien wird größtentheils von deutschen Völkern unterjocht. Westgothen unter dem Manch bis 412. Heruler unter demodoacher 476. Ostgvthen unter Dietrich dem Großen 495. Residenz zu Ravenna. Griechische Kaiser seit 552. Die Ostgothett wurden vom K. Iustinian verdrängt. Exar- chen zu Ravenna. Longobarden seit 56z. Ursprung der neuern Italiener und ihrer Sprache. 2. Italien kömmt unter die Herrschaft der Ca- rolinger. Schon Pipin bekriegte die Longobarden, und 7^4 nahm ihnen das Exarchat weg. Karl der Große zwang den longobardischendie- 771 trich, ein Mönch zu werden. Auch stellte er die abendländische Kaiserwürde wieder her. Nach Karls Tode wurde sein Enkel Bernhard 814 König von Italien. Diesem ließ sein Onkel Kaiser Ludwig der Fromme die Augen aus- 8l7 stechen. Durch den Vertrag zu Verdun wurde Italien 84z dery ältesten Sohne Ludwigs des Frommen, dem Kaiser Lothar, zu Th?il. Dieser hatte I - wie-
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