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1. Leitfaden zum methodischen Unterricht in der Geographie - S. 296

1836 - Eisleben : Reichardt
296 Salomonsinseln oder Neugeorgien rc. gewöhnlichen Australischen Produkten des Pflanzen- reichs, worunter die Brodfrucht die erste Stelle einnimmt. Die Einwohner gehören zur negerartigen Nace, ge- hen nackt und haben zu Dörfern vereinigte Wohnungen und ordentliche Anpflanzungen von Nahrungsgewächsen, so daß sie in der Kultur weiter vorgeschritten zu seyn scheinen, als die übrigen Papuas. Die Hauptinsel heißt Santa Cruz. Die Salomonsinseln oder Nengeorgien. Die meisten dieser Inseln, welche in der heißen Zone, nordwestlich von dem Santa Cruz,Archipel lie- gen, sind von hohen Gebirgen durchzogen, haben aber einen an den gewöhnlichen Australischen Produkten sehr fruchtbaren Boden. Die Einwohner gehören größtenteils zu den Papuas oder negerartigen Race, gehen nackt und wohnen in Hütten, die jedoch zu Dör- fern vereinigt sind, und zeigen eine vorzügliche Geschick, lichkeit im Bau ihrer Piroguen, wiewohl sie nur höchst unvollkommne Werkzeuge besitzen. Die Hauptinsel heißt Isabell. Die Louisiade. Eine Gruppe kleiner Inseln, die in der heißen Zone, südwestlich von den Salomonsinseln und südöst- lich von Neuguinea liegt. Sie erschienen den Europäi- schen Seefahrern, wovon jedoch keiner angelandet hat, voller Berge und fruchtbar. Am Ufer sah man viele Wohnungen der zahlreichen Einwohner, die nackt gin« gen und zu der negerartigen Race gehören. Neuguinea. Diese größte unter den Australischen Inseln liegt nördlich von Neuholland, von dem sie durch die Tor- resstraße geschieden wird, und östlich von den Mo- lucken, in der heißen Zone, und gehört zu den unbe- kanntesten dieses Erdtheiles, wiewohl sie, wenn man die Marianen ausnimmt, der von den Europäern zu- erst entdeckte Theil Australiens ist. Sie hat eine be- sondere Gestalt, indem an der Nordwefiseite zwei Halb- inseln auslaufen, die durch schmale Landengen mir ein-

2. Globuslehre, Allgemeine Erdkunde, Länderkunde der außereuropäischen Erdteile und die Weltmeere (mit Ausschluß des Atlantischen Ozeans) - S. 183

1905 - Halle a.S. : Schroedel, Pädag. Verl.
— 183 — dravidischen Völkerschaften erhalten ist, wurde teils unterworfen, teils zurückgedrängt. Diejenigen, welche sich nicht freiwillig dem Sieger unterwarfen, wurden völlig rechtlos gemacht. Das ist der Ursprung der Parias. Diejenigen, welche die Sitte und Art der Sieger annahmen, bildeten die unterste Kaste, die Ssudra. Die Eroberer selbst, die, ihrer Vorzüge sich bewußt, von den Besiegten sich streng sonderten, teilten sich in der Folge der Zeit in die Priester (Brahmanen), Krieger (Kschatya) und die Ackerbauer und Gewerbetreibenden (Waisya). Ihre Religion war anfangs ein einfacher Naturdienst. Dyo war der Gott des Lichts, des Himmels. In den ältesten Religions- büchern, den Vedas, die im Sanskrit geschrieben sind, tritt eine bunte Menge von Göttern auf. Agni, der Gott der Priester, oer- zehrt als Blitz die Opfer und trägt die Gebete zum Himmel. Opfer, Gebete und Bußübungen erhielten durch Zahl und ungemessene Ausdehnung schöpferische Kraft, da die Götter durch sie gezwungen werden konnten, die erwünschten Leistungen zu vollziehen. So ge- langten die Inder zu dem Begriff Brahma, dessen älteste Bedeutung Gebet war, das Erhebende, die schöpferische Kraft. (Brahma wurde auch persönlich gedacht und als Schöpfer verehrt; neben ihm kannte man noch Wischnu, den Erhalter, und Suva, den Zerstörer, dessen Gattin die schreckliche Kali ist). In Verbindung mit dieser Lehre stehen die unzähligen Vorschriften über Reinigung, Bußübungen und Räucherungen, für Bewegungen, Geberde und Blick zu allen Jahres- und Tageszeiten und bei allen Handlungen. Alle diese Vorschriften müssen ängstlich beachtet werden. Für die geringste Abweichung hat die Seele des Verbrechers verschiedene Grade von Strafe nach dem Tode zu erdulden. Um durch Bußübungen die Volksbewunderung und Heiligkeit und nach dem Tode die Seligkeit zu erlangen, bildeten sich zahlreiche Sekten von Fana- tikern, die in Selbstpeinigungen aller Art sich nicht genug tun können (Fakire). Von den unerträglichen Lasten, welche die Brahmanen dem Volke auflegten, brachte Buddha Erlösung. Er war der Sohn des Fürsten eines kleinen Fürstentums an den nepalesischen Vor- höhen des Himalaya aus dem Stamme Gautama, namens Sidd- Hartha \ Er erkannte die Nichtigkeit der Opser und der Büß- Übungen sowie des Gebets im Sinne der Brahmanen, verkündete seine Lehre allen durch die öffentliche Predigt in der Volkssprache und stellte sich in Gegensatz zu der Kastenordnung. Er lehrte, daß die Sünde der Grund alles irdischen Elends ist. Zur Strafe für die Sünde ist der Arensch in den Kreis der Seelenwanderung ge- bannt, bis sein Geist, gereinigt, eingeht in die Nirwana, d. i. das Nicht- sein, den letzten und höchsten Zustand, den der Fromme zu erreichen 1 Peschel, Völkerkunde, S. 285.

3. Die weltgeschichtlichen Kämpfe des Altertums - S. 248

1890 - Gotha : Perthes
248 Reitern und berittenem Fußvolk eilte Alexanber des Nachts durch die wasserlose Heibe, wobei manche seiner Krieger ermattet liegen blieben. Da sah man bei Tagesanbruch die zerstreute, unbewehrte Karawane der Hochverräter, auf welche Alexanber lossprengte. Schrecken ergriff die Verräter, welche mit wildem Jammergeschrei auseinanber stoben. Nur wenige versuchten Widerstand, die anbetn flohen, Darms im Wagen in ihrer Mitte, um ihn herum seine Verräter. Wie die Macebonier sich mehr und mehr näherten, weil die Reiter schneller vorwärts kamen als der Wagen, wollten sich die Satrapen ihres Gefangenen entlebigen und sich vor etwaiger Strafe sichern, fielen über den wehrlosen Darius her, burchbohrten ihn mit Schwertern und Speeren und jagten dann nach verschiedenen Seiten bavon, inbein sie den sterbenben König auf der Lanbstraße liegen ließen. Bald barauf kam Alexanber heran, fanb aber nur die Leiche des Königs, welche er mit seinem Purpur bebeckt haben soll. Was man sonst noch erzählt, ist Sage, daß z. B. ein mace-bonischer Reiter, im Helm in der Wüste dem schmachtenben Alexanber Wasser gebracht habe, was aber Alexanber nicht an-nahm, weil seine Leute den Mut verlieren würden, wenn er allein trinke! Da sollen seine Begleiter jauchzenb ausgerufen haben: „Führe uns, wohin du willst! Wir sind nicht ermattet, wir bürsten nicht und sinb nicht sterblich, so lange bu unser König bist!" Alexanber stanb nun am Elbrusgebirge, bessen Pässe zum Kaspischen Meere, nach Iran und Turan führten. Das Gebirge war btcht bewalbet und schluchtenreich, dazu von kriegerischen Völkern bewohnt, welche Alexanber jeboch balb zur Unterwerfung zwang. Zugleich begann der Spartanerkönig Agis mit 20000 Mann offenen Ansstanb, ba er auf griechische Hilfe und persisches Gelb rechnete; boch schnell eilte Antipater mit 40 000 Kriegern herbei und schlug die Spartaner bei

4. Die weltgeschichtlichen Kämpfe des Altertums - S. 390

1890 - Gotha : Perthes
390 überflutet das Thal bis an den Fuß der Berge und steht Ende September 26 Fuß über dem niedrigsten Wasserstande, um sodann langsam wieder zu fallen. Dieses Steigen und Fallen dauert vier Monate und befruchtet das Land, weshalb man das Wasser in Gräben und mittels Schöpfrädern nach höheren Gegenden leitet. Denn Regen fehlt ganz oder ist unzureichend in dem heißen Lande; nur im Delta giebt es von Zeit zu Zeit Regengüsse und kühlt der acht Monate hindurch wehende Nordwind. Diese Natur des Landes führte die Bevölkerung schon in den frühesten Zeiten zum Ackerbau, zum Anlegen fester Wohnsitze, zur Beobachtung der Natur und zu Erfindungen. Man mußte sich die Zeiten der Überschwemmung merken und sie voraus berechnen, was nur mittels Beobachtung der Gestirne möglich war. Zugleich mußte man die schlammbedeckten Äcker ausmessen lernen, um sie nach der Überschwemmung den Eigentümern wieder zuzuweisen, mußte sich mit Vorräten für die Zeit der Überschwemmung versehen und den Nil mit Schiffen befahren lernen, für Zeiten des Wassermangels Kanäle und Wasserbecken anlegen und den Fluß durch Dämme einfassen. Nach Stand und Beschäftigung teilte sich das Volk in Kasten, deren oberste die Priester und Krieger bildeten; die Zahl der übrigen kennt man nicht. Alles Land gehörte den beiden ersten Kasten, denn das Volk war nur Pächter. Dem König schrieben die Priester für alles und jedes ein bis ins kleinste gehendes Zeremoniell vor, auch entschieden sie, ob er dürfe einbalsamiert werden. Die Priester bildeten den wissenschaftlich gebildeten Teil des Volks, waren also Ärzte, Richter, Baumeister, Gesetzkundige, Schriftsteller u. s. w. und ordneten Lebensweise, Beschäftigung u. s. w. des Volks bis ins kleinste durch das Zeremoniell der Religionsvorschrift. Ägypten war also ein Priesterstaat, in welchem jeder einer Zunft angehören mußte, selbst die Diebe, die unter einem Diebeshauptmann standen.

5. Die weltgeschichtlichen Kämpfe des Altertums - S. 93

1890 - Gotha : Perthes
1. Karthago und Sicilien. (Nach Weber.) Die Karthager. Nachkommen der semitischen Phönizier, hatten an Afrikas Nordküste ihre Kolonieen nach und nach erweitert zu einem mächtigen Reiche, indem sie die dortigen Einwohner als Söldner in Dienst nahmen oder sie durch Warenumtausch an sich fesselten. Um ihren Handel zu sichern, erwarben sie im Laufe der Jahrhunderte Burgen, Städte und umfangreiche Stationsplätze aus den Inseln und an den Küsten des westlichen Mittelmeeres. Fast das ganze Abendland folgte den Fahnen der Punier, wie man die Karthager nannte. Gewisse Bürgerfamilien Karthagos bevorzugten den Waffendienst, trugen reichen Wafsenschmuck und verwalteten die höheren Offiziersstellen der Kolonialtruppen, die aus den angeworbenen Landesbewohnern bestanden; da sah man libysches Fußvolk mit langem Speere, daneben in Felle gekleidete, lanzenbewehrte numidische Reiter, die auf kleinen Pferden pfeilschnell dahin jagten, dazwischen spanische und gallische (französische) Söldnertruppen in nationaler Tracht, leichtbewaffnete Ligurer und Campaner aus Italien, sowie die gefürchteten Schleuderer von den Balearen, welche mittels ihrer ledernen Riemen Bleikugeln mit großer Heftigkeit warfen.

6. Die weltgeschichtlichen Kämpfe des Altertums - S. 399

1890 - Gotha : Perthes
399 beleben die dichtverschlungenen Zweige der Wälder, während am Fuße der Stämme Herden von Büffeln, Elefanten, Hirschen und Antilopen herumstrenen. Das Meer liefert Perlen und Korallen, die Gebirge Dekans leuchtende Diamanten und farbige Edelsteine in reicken Lagern. Indien ist Heimat der Seidenraupen und Baumwolle, des Indigos, Reises u. s. w., und Kaschmirshawls gehörten zu den Wundern der Industrie. Es giebt aber auch Verderbliches in diesem wunderbaren Lande. In den Wildnissen Hausen Löwen, Tiger, Leoparden und Schakals; aus dem heißbeschienenen Boden kriecht schädliches Gewürm aller Art in ungewöhnlicher Größe und ungeheurer Zahl hervor; in Lichtungen schleichen Schlangen umher, in den Flüssen lauern Krokodile. Tödliche Krankheiten verbreiten sich mit unwiderstehlicher Gewalt, und entnervende Fieber haben in den Niederungen oder feuchten Gebirgsthälern ihre bleibende Stätte. Nicht minder wunderbar war die Ordnung der Menschenaffen, denn das Bolk teilte sich in Erbstände oder Kasten, unter denen die Priester obenan standen, alles und jedes in der Arbeit, Kleidung. Nahrung u. f. w. vorschrieben, alte Religionsbücher besaßen und eine phantastische Religionslehre studierten. Die unterste Klasse, die Parias, wurde dagegen unter die Tiere gestellt und aus der Staats- und Gemeindegesell-schast ausgestoßen, während man Affen, Elesanten und andere heilige Tiere pflegte und in Krankenhäusern heilte, wenn sic krank waren. Kein Paria durfte in einem Dorfe oder gar in einer Stadt wohnen, sondern mußte unstät im Walde umherziehen, sich in Gruben oder auf Bäumen vor wilden Tieren bergen. Die Berührung mit ihm verunreinigte alles. Wasser, durch seinen Schatten gelaufen, mußte erst durch Sonne, Mond und Wind wieder gereinigt werden. Wenn sie aus der Landstraße Leute anderer Kasten ziehen sahen, mußten sie laut heulen, um dieselben zu warnen; unterließen sie dies, so wurden sie

7. Deutsche Geschichte bis zum Westfälischen Frieden - S. 31

1908 - Halle a.S. : Buchh. des Waisenhauses
Der Islam und die arabischen Eroberungen. 31 zugleich, indem er durch Mord und Verrat die übrigen Frankenkönige beseitigte, alle Franken unter seiner Herrschaft vereinigt. § 28. Chlodowechs Söhne. Chlodowechs vier Söhne folgten ihm als Teilkönige; der hervorragendste unter Hnen war Theuderich. Bei ihren Eroberungen kam ihnen zugute, daß die Macht der Ostgoten eben^Ann" damals zusammenbrach. Sie unterwarfen zunächst Burgund. Später wurde den Westgoten auch Aquitanien abgenommen und die keltischen Stämme der Bretagne unterworfen. Sie wandten sich ferner gegen das Reich der Thüringer, besiegten mit Hilfe der verbündetena^Atns. Sachsen ihren König Herminfried bei dessen Königssitz Burgscheidungen an der Unstrut und nahmen ihnen die Gebiete südlich des Rennsteigs, während das Land nördlich der Unstrut an die Sachsen fiel. Nachdem sie -===-ferner bereits vorher die Alamannen sich untertänig gemacht hatten,/ zwangen sie die Bayern (Bajovarier, d. h. die aus Bojoheim über die Donau gewanderten Markomannen) ihre Hoheit anzuerkennen. Nachdem Chlotachar I., einer der Söhne Chlodowechs, infolge des Todes seiner Brüder das Reich wieder vereinigt hatte, trat nach seinem Tode eine neue Teilung ein; als die Teile des Reiches erscheinen A u st r a -fien mit den Hauptstädten Metz und Reims, N e u st r i e n mit Paris und Soissons, Burgund mit Orleans. In jene Zeit fallen die furchtbaren, mörderischen Kämpfe zwischen den Königinnen Brunhilde, einer westgotischen Prinzessin, und Fredegunde, die mit der grausamen Hinrichtung Brunhildens endigten. Fredegundens Sohn Chlotachar Ii. vereinigte 613 zum zweiten Male das Reich. Der Islam und die arabischen Eroberungen. § 29. Mohammed. An die germanische Völkerwanderung, durch welche die politischen und mit ihnen die sozialen und wirtschaftlichen Verhältnisse Europas völlig umgestaltet wurden, schließt sich wie ein Nachspiel die arabische Völkerbewegung an: völlig von jener verschieden durch ihren religiösen Charakter, ebenso bedeutsam aber durch ihre Folgen, die Vernichtung der römischen Herrschaft und Kultur in weiten, bisher von ihr eingenommenen Landstrichen. Es war nicht die Landnot, welche die semitischen Araber über die Grenze trieb, sondern der fanatische Glaube an eine Religion, welche ihnen den Kampf gegen Andersgläubige zum Gesetz machte. Die staatlichen Formen der Araber waren durchaus die des Geschlechterstaats. Ihre Religion war bisher ein Polytheismus gewesen, in

8. Schulgeographie - S. 193

1908 - Halle a.S. : Buchh. des Waisenhauses
§ 30. Mitteleuropa im allgemeinen. 193 letzt die niederdeutsche fast ganz ans dem Schriftgebranch; in diesem erhielt sich nur der niederländische oder holländische Dialekt, ferner der flämische Nordbelgiens. Aber die Mundarten des Süddeutschen oder Oberdeutschen im engeren Sinn unterscheiden sich mehrfach von denen des norddeutschen Oberdeutsch, das man auch Mitteldeutsch nennt; in jenen lautet z. B. die Verkleinerungssilbe le und heißt der Knabe Bube, in diesen verkleinert man mit chen, wie im Niederdeutschen mit ken. Die Hauptstämme der Deutschen sind Deutsche Stämme. 1. mit oberdeutschen Mnndarten die Schwaben, im Sw. wohn- Haft vom Lech bis zum Wasgau, vom Neckargebiet bis in die Schweizer Alpen, die Bayern im So., nämlich im ganzen übrigen Donaugebiet Mittel- europas, die Main fr an ken am Main und um dessen Mündnngsgegend in den Rhein, wo sie Pfälzer heißen; 2. mit mitteldeutschen Mundarten die norddeutschen Franken in der Rheinprovinz und in Nassau, ö. von ihnen die Hessen und Thüringer, welche die ostsaalischen Wendenlande, jetzt das Königreich Sachsen und die Provinz Schlesien, im Mittelalter kolonisierten und somit auch ihre Mundarten dorthin übertrugen; 3. mit niederdeutschen Mundarten die Vlaemen [flamm] (oder Fläminger) Nordbelgiens, die Niederländer oder Holländer, die Friesen an der Nordseeküste von der Süder-See bis Schleswig, die Sachsen im Binnenland ö. von den Niederländern, n. von den Franken, Hessen und Thüringern bis an die Elbe und bis nach Schleswig-Holstein. Diese eigentlichen Sachsen werden im Gegensatz zu den bisweilen „Ober- sachsen" genannten Bewohnern Thüringens und des Königreichs Sachsen auch als „Niedersachseu" bezeichnet. Sie kolonisierten den größten Teil der ostelbischen Niederung; in Ostpreußen wurden Deutsche der ver- schiedensten Stämme ansässig, seitdem der Deutschritterorden das Land im 13. Jahrhundert erobert hatte. Das ältere Deutsche Reich umfaßte nahezu alle Länder Mittel- Staaten- europas. Es hatte sich seit dem Teilungsvertrag zu Verdun (843) aus entwicklung. der großen Franken-Monarchie Karls d. Gr.^ herausgesondert; deshalb hieß es anfangs auch das Ostfrankenreich. Es erschien lange Zeit als ein Bund von Stammesherzogtümeru, nämlich der Herzogtümer Sachsen von der Eider und Elbe bis zur Greuze der heutigen Provinz Westfalen gegen die Rheinprovinz, Lothringen, d. h. das westliche Rhein- und das Maasgebiet, Franken am Mittelrhein und Main, 1 Vergl. S. 179. /Kirchhofs, Schulgeographie. 13

9. Kulturgeographie des Deutschen Reiches und seine Beziehungen zur Fremde - S. 125

1904 - Halle a.S. : Schroedel
Die deutschen Auswanderer im Auslande. 125 ihnen gelernt und in Milwankee einen ganz anderen Charakter, als in anderen Städten der Union. Sie wetteifern mit dem Deutschen in dem Bestreben, die Stadt auf materiellem und geistigem Gebiete vorwärts zu bringen. Aber auch in anderen Städten der Union *) findet man heute zahl- reiche Deutsche, wenngleich ihr Los oft viel zu wünschen übrig läßt. Die Masse der auswandernden deutschen Arbeiter und Handwerker hat die der auswandernden Landbauern schon seit langer Zeit überflügelt. Von den 1902 ausgewanderten Personen waren 42 0/0 Industrielle und Handwerker, 8 °/0 Handeltreibende, 37% Landleute und 13% ohne Angabe des Berufes. Erst mit diesem Jahre war der Anteil der Land- banern wieder größer als in den vorhergehenden Jahren,**) Obwohl deutscher Fleiß und deutsche Zähigkeit den deutschen Arbeiter drüben in den meisten Fällen ein gutes Fortkommen sicherte, tüchtige Arbeit auch gut bezahlt wurde, so ist dies iu letzter Zeit wesentlich anders geworden. Die Städte des Ostens haben schon mehr Arbeitskräfte, als sie gebrauchen. Nur der sehr geschickte und intelligente Arbeiter kann hoffen, nach einiger Zeit vielleicht in seinem Beruf Arbeit zu finden. Er muß gewöhnlich erst eine schwere Zeit durchmachen, in der er keine Arbeit scheuen darf, und dabei sind die Löhne durchaus nicht glänzende. Hat er Verwandte, so kommt er vielleicht schneller vorwärts; aber gewöhnlich haben die Verwandten, wenn sie noch zu kämpfen haben, wenig Lust, sich mit dem Einwanderer lange zu beschäftigen. Infolge der Überzahl von Arbeitskräften beginnt in neuester Zeit eine immer mehr um sich greifende Bewegung gegen die Auswanderung, bezw. Einwanderung, in den amerikanischen Arbeiterkreisen um sich zu greifen. Überproduktion und zügellose Konkurrenz haben Arbeitslosigkeit und Herabsetzung der Löhue hervorgerufen. Die Austreibung der Chinesen aus vielen Orten Kaliforniens, Oregons und Washingtons ging der jetzigen Arbeiterbewegung voran, die sich zunächst gegen diejenigen Europäer richtet, die, wie die zahlreichen Italiener, die kanadischen Franzosen, die Polen und Slowacken, durch ihre übermäßige Sparsamkeit und Genügsamkeit die amerikanischen Arbeiter in ähnlicher Weise wie die Chinesen bedrohen. Außer den schon früher angeführten Maßregeln gegen die Einwanderung von arbeitsunfähigen Personen verlangt man eine hohe Kopfsteuer für jeden Auswanderer, um so die einheimischen Arbeiter zu schützen und die Einwanderung auf unschädliche Verhältnis- zahlen herabzudrücken. 3. Deutsche Ansiedler in Südamerika, besonders in Brasilien. Brasilien gehört zu den neueren Zielen der deutschen Auswanderung. Nachdem das Land im Jahre 1822 selbständig geworden war, zeigte sich *) Hoboken, am Hudson, in nächster Nähe von Newyork, ist durchweg eine deutsche Stadt (gegen 100000 Deutsche». Da sich zudem die ausgedehnten Anlagen des Norddeutschen Lloyds hier befinden, könnte man meinen, in Bremerhafen zu sein. **) Von den 1897 ausgewanderten Personen waren 17,4°/<> Arbeiter, 14/7 % Industrielle und Handwerker, 17,4% Handeltreibende, 3,7% von andern Berufsarten, 36,3°/0 Personen ohne Angabe des Berufs, also in den meisten Fällen wohl auch Arbeiter, und nur 10,5 % Landbauern.

10. Kulturgeographie des Deutschen Reiches und seine Beziehungen zur Fremde - S. 133

1904 - Halle a.S. : Schroedel
Die deutschen Auswanderer im Auslande. 133 alles andere zugleich in Haifa. Die sauberen, von Gartengrün um- gebenen Häuschen der deutschen Kolonisten unterscheiden sich vorteilhaft von der weißgetünchten, von baufälligen Wällen umgebenen Stadt Haifa. Zur besseren Vertretung ihrer Interessen haben die Ansiedler 1883 einen Verein für Handel, Gewerbe und Ackerbau gebildet. b) Im holländischen Jnselkolonialreiche haben sich einige Deutsche als Kaufleute und Pflanzer niedergelassen. Auch dienen zahl- reiche Deutsche in der angeworbenen Kolonialarmee, kehren aber gewöhnlich nach erworbener Pensionsberechtigung nach Deutschland zurück. Außerdem sind viele deutsche Topographen und Vermessungsingenieure in dem Insel- gebiet beschäftigt. 3. Australien und Ozeanien, a) Das Festland von Australien wurde besonders zur Zeit des Goldsiebers auch von den Deutschen auf- gesucht. Andere deutsche Auswanderer ließen sich als Viehzüchter dort nieder und wurden reiche Herdenbesitzer und Wollhändler. Auch einige blühende Ackerbaukolonien gibt es im südöstlichen Teile. Doch ist gutes Land schwer zu erhalten. Bei den Deutschen Australieus findet sich die ähnliche Erscheinung wie bei den Deutschen der Vereinigten Staaten von Nordamerika. Vielleicht geht der Aufsaugungsprozeß des Deutschtums in Australien durch das Angelsachsentnm etwas langsamer als in der Union vor sich, aber leider um so sicherer. Die ansehnlichsten deutschen Kolonien breiten sich in Südaustralien aus, dann in Quennsland und in Neu- südwales. Die ersten Ansiedelungen reichen auf das Jahr 1837 zurück, wo Winzer aus Hattenheim im Rheingau die ersten Weinpflanzungen in Neusüdwales anlegten. Späterhin kamen deutsche Ackerbauer. Das wichtigste deutsche Ansiedelungsgebiet liegt nordöstlich von Adelaide an der Eisenbahn von Morgan am Murray. Folgende Ortsnamen verraten sofort deu deutschen Ursprung: Blumberg, Rheiutal, Kaiserstuhl, Nordrheiu, Buchsfelde, Neukirch, Steinfeld, Neumecklenburg, Karlsruhe, Sommerfeld, Hildesheim, die Ortsbezeichnungen Bismarck und Sedan erinnern an Deutschlands große Tage; Gnadenfrei und Nain geben sich als Gründungen der Herrnhuter kund. Hahndorf im Südosten von Adelaide ist eine der bekanntesten Ansiedeluugen von rein deutschem Gepräge, geschmückt mit zwei Kirchen, einem Pfarrhans und einem Lehrerseminar. Nordwestlich von Melbourne, an der Bahn von diesem Orte nach Adelaide liegt das bedeutendste Ansiedelungsgebiet der Deutschen in Viktoria und in Queensland in der unmittelbaren Nähe von Brisbane. — Neben Adelaide nimmt von den Großstädten Melbourne mehr und mehr deutsches Gepräge an; deutsche Zeitungen erscheinen hier. In Sidney da- gegen hat der deutsche Ansiedler noch nicht rechten Fuß gefaßt. Überall jedoch beweist auch hier der Deutsche seine kulturfördernde Macht. Prof. Dr. Semou erzählt: „Verschiedene urteilsfähige Australier britischer Her- kuuft haben mir versichert, daß die strebsamen, fleißigen und genügsamen Deutschen als Pionieransiedler und Farmer von keinem anderen europäischen Stamm übertroffen, ja wohl von keinem erreicht werden." Die Zahl der Deutscheu Australiens einschließlich Neuseelands wird nach den letzten statistischen Mitteilungen auf 106 500 (2,3 °/0 der
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