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1. Die weltgeschichtlichen Kämpfe des Altertums - S. 248

1890 - Gotha : Perthes
248 Reitern und berittenem Fußvolk eilte Alexanber des Nachts durch die wasserlose Heibe, wobei manche seiner Krieger ermattet liegen blieben. Da sah man bei Tagesanbruch die zerstreute, unbewehrte Karawane der Hochverräter, auf welche Alexanber lossprengte. Schrecken ergriff die Verräter, welche mit wildem Jammergeschrei auseinanber stoben. Nur wenige versuchten Widerstand, die anbetn flohen, Darms im Wagen in ihrer Mitte, um ihn herum seine Verräter. Wie die Macebonier sich mehr und mehr näherten, weil die Reiter schneller vorwärts kamen als der Wagen, wollten sich die Satrapen ihres Gefangenen entlebigen und sich vor etwaiger Strafe sichern, fielen über den wehrlosen Darius her, burchbohrten ihn mit Schwertern und Speeren und jagten dann nach verschiedenen Seiten bavon, inbein sie den sterbenben König auf der Lanbstraße liegen ließen. Bald barauf kam Alexanber heran, fanb aber nur die Leiche des Königs, welche er mit seinem Purpur bebeckt haben soll. Was man sonst noch erzählt, ist Sage, daß z. B. ein mace-bonischer Reiter, im Helm in der Wüste dem schmachtenben Alexanber Wasser gebracht habe, was aber Alexanber nicht an-nahm, weil seine Leute den Mut verlieren würden, wenn er allein trinke! Da sollen seine Begleiter jauchzenb ausgerufen haben: „Führe uns, wohin du willst! Wir sind nicht ermattet, wir bürsten nicht und sinb nicht sterblich, so lange bu unser König bist!" Alexanber stanb nun am Elbrusgebirge, bessen Pässe zum Kaspischen Meere, nach Iran und Turan führten. Das Gebirge war btcht bewalbet und schluchtenreich, dazu von kriegerischen Völkern bewohnt, welche Alexanber jeboch balb zur Unterwerfung zwang. Zugleich begann der Spartanerkönig Agis mit 20000 Mann offenen Ansstanb, ba er auf griechische Hilfe und persisches Gelb rechnete; boch schnell eilte Antipater mit 40 000 Kriegern herbei und schlug die Spartaner bei

2. Lehrbuch der Geschichte für die mittleren Klassen höherer Lehranstalten - S. 112

1904 - Gotha : Perthes
112 recht des Adels auf die Offiziersstellen beseitigt. Das Heer, bisher in den Augen der Brger fr die niederen und verworfenen Kreise eine Zwangs-und Strafanstalt, sollte nun Schule und Erziehungsanstalt des gesamten Volkes werden. Um mglichst viel Leute auszubilden, setzte Scharnhorst (1808) durch, da die Kompagnien der Infanterie und Fuartillerie 3 bis 5 Mann beurlauben und ebensoviel Kantonisten auf je l Monat zur Einbung einziehen sollten (die sogen. Krmper')). Die Maregel war um so wichtiger, als die Friedensstrke auf Napoleons Forderung nur 42 000 Mann betragen durfte. Um die Gefechtsweise beweglicher zu machen, ging Scharnhorst zum zer-streuten Gefecht (Tiraillieren) der. Das 3. Bataillon jedes Regiments, (Fsilierbataillon), wurde ganz fr den Schtzendienst ausgebildet. Die Angriffskolonne erhielt die Breite einer Kompagnie (45 Mann) und eine Tiefe von 8, vor Aussendung der Schtzen von 12 Mann. In dieser Neu-gestaltuug hat das preuische Heer alle Schlachten der Freiheitskriege ge-schlagen. Jedes Korps umfate 2 Divisionen mit je 4 Infanterie- und 2 Kavallerieregimentern (je zu 4 Schwadronen), 1 reitenden und 2 Fu-Batterien. Das Infanterieregiment erhielt 3 Bataillone zu je 4 Kompagnien. Aus allen Waffengattungen sollte die Brigade bestehen, ein Heer im kleinen, die Hlfte einer Division 2). _ Ein neuer sittlich-religiser Geist durchzog das deutsche und ins-besondere das prenische Volk und machte es fhig, das Joch der Fremdherrschaft abzuschtteln. In diesem Geiste hielt in Berlin Fichte (Winter 18071808) seine Reden an die deutsche Nation" und Schleiermacher seine Predigten, schrieb Ernst Moritz Arndt seine Flugschriften und sang Max von Schenken-d ors seine Lieder. Inmitten des allgemeinen Unglcks und unter den Waffen der Fremden ward die Universitt Berlin gegrndet als eine Freistatt des deutschen Denkens, insbesondere das Werk Wilhelms von Humboldt. Im Herbst 1810 konnte sie erffnet werden. An den Ideen der Wiedergeburt Preuens und Deutschlands nahm den lebendigsten Anteil die Knigin Luise von Preußen. Krperlichen wie seelischen Leiden erlag sie bereits den 19. Juli 1810, aber leuchtend hat ihr Bild den Streitern der Freiheitskmpfe vorgeschwebt. 1. Die Bewaffnung des Volkes. Das preuische Hilfskorps unter Aork war mit dem linken Flgel des franzsischen Heeres in Kurland eingerckt und hier vor der Vernichtung bewahrt geblieben. In Verbindung mit den heranziehenden franzsischen Ver-strkungen war es fhig, die Russen zunchst am Njemen festzuhalten. Da entschlo sich Jork auf eigene Gefahr hin zur Verhandlung mit Rußland. Er ging am 30. Dezember 1812 den Vertrag von Tauroggen ein (nord- 1) Der Ausdruck war blich fr die berschssigen Pferde der Kavallerie und ward nun auf die Menschen bertragen. 2) Die Bezeichnungen vom (Regiments-)Obersten aufwrts sind General-Major (Brigade) , General-Leutnant (Division), kommandierender General; die vom Obersten abwrts Major (Bataillon), Hauptmann (Kompagnie).

3. Lehrbuch der Europäischen Staatengeschichte für Schulen - S. 131

1794 - Gotha : Ettinger
\ Ix. Italien. 131 ix. Italien. A. Allgemeine Geschichte desselben. 1. Italien wird größtentheils von deutschen Völkern unterjocht. Westgothen unter dem Manch bis 412. Heruler unter demodoacher 476. Ostgvthen unter Dietrich dem Großen 495. Residenz zu Ravenna. Griechische Kaiser seit 552. Die Ostgothett wurden vom K. Iustinian verdrängt. Exar- chen zu Ravenna. Longobarden seit 56z. Ursprung der neuern Italiener und ihrer Sprache. 2. Italien kömmt unter die Herrschaft der Ca- rolinger. Schon Pipin bekriegte die Longobarden, und 7^4 nahm ihnen das Exarchat weg. Karl der Große zwang den longobardischendie- 771 trich, ein Mönch zu werden. Auch stellte er die abendländische Kaiserwürde wieder her. Nach Karls Tode wurde sein Enkel Bernhard 814 König von Italien. Diesem ließ sein Onkel Kaiser Ludwig der Fromme die Augen aus- 8l7 stechen. Durch den Vertrag zu Verdun wurde Italien 84z dery ältesten Sohne Ludwigs des Frommen, dem Kaiser Lothar, zu Th?il. Dieser hatte I - wie-

4. Kleine Geschichte von Ostfriesland für die Schule und das Haus - S. 35

1826 - Emden : Woortman
Kreuzzüge der Friesen rc. 35 9. Rreuzzüge der Friesen nach dem heiligen Lande. Schon dem ersten Kreuzzuge der Deutschen im Jahr 1097, unter Anführung des Herzogs von Lothringen, Gottfried von Bouillon, wohnten viele Friesen bei. Ein gcwister Eelkc Lyaukma war zuerst General über 3000 Mann friesischer Kreuzfahrer, dann nach der Eroberung von Nicaa sogar zum Kommandanten die- ser Stadt ernannt. Auch Jerusalem half er mit ero- bern. Das Glück und der Ruhm der Friesen mun- terte viele ihrer Landsleute auf, ihnen in das heilige Land zu folgen. Unter ihnen kommen schon die noch heutiges Tages in Lstfricsland vorhandenen Namen Kam minga und Okkinga vor. — Gegen das En- de des zwölften Jahrhunderts nahmen die Friesen wie- derum Theil an Den Zügen nach Palästina. In Ver- bindung mit den Danen rüsteten sie 50 Schiffe aus und vereinigten sich mit den Flotten der Holländer und Flandcrcr, richteten aber nichts aus. Bedeuten- der war der zu Anfang des dreizehnten Jahrhunderts unternommene Krcuzzug. Eine große Menge von Menschen, sogar ganze Schaarcn von Weibern, auf allen Sceküstcn der friesischen Provinzen, ließen sich von dem geistlichen Schwindel bcthören und sich mit dem Kreuze zeichnen. Die friesische Krcuzflottc bestand aus achtzehn Segeln. Schon in Spanien eroberten und plünderten sie einige von Mauren bewohnte Städ- te. Der Ruf von ihrer Grausamkeit ging ihnen voran nach Aegypten. Hier eroberten sie die Stadt Dami- ctte, die sie aber in dem mit dem Sultan geschloffe- nen Frieden wieder zurückgcben mußten und also nichts gewonnen hatten. Verdrießlich darüber suchte der Pabst bald einen neuen Kreuzzug zu erregen. Die Bremer

5. Theil 3 - S. 238

1861 - Hanover : Rümpler
238 mittelbar aus dem Bette wieder aufs Pferd fällte, um mit seinen Truppen zur neuen Schlacht auszurücken, war man für den übel- zugerichteten Greis nicht ohne Sorgen; der Wundarzt wollte ihn noch zu guter letzt einreiben, Blücher aber, als er die Anstalten sah, versetzte: 'Ach was, noch erst schmieren! Laßt nur sein! Ob ich heute balsamiert oder unbalsamiert in die andre Welt gehe, das wird wohl auf eins herauskommen!' erhub sich, ließ sich ankleiden und setzte sich wohlgemutst zu Pferde, obgleich ihn bei jeder Be- wegung die gequetschten Glieder schmerzten. Als er sah, wie stark es geregnet hatte, und daß es noch immer fort regnen würde, sagte er: 'Das sind unsere Alliierten von der Katzbach, da sparen wir dem Könige wieder viel Pulver.' Blücher begab sich an die Spitze des Heertheils von Bülow, der voranzog und zuerst an den Feind kommen mußte. Er that alles, um den Marsch zu be- schleunigen; allein schon gleich anfangs wurde derselbe durch ein zufälliges Hindernis unerwartet aufgehalten: in Wavre entstand eine Feuersbrunst, welche die Hauptstraße sperrte und die Truppen zu Unwegen nöthigte, wodurch ein beträchtlicher Zeitverlust ent- stand. Weiterhin wurde es noch schlimmer, der unaufhörliche Reger, hatte den Boden ganz durchweicht, die Bäche geschwellt, jede kleinste Vertiefung mit Wasser gefüllt. Die schmalen Wege durch Wald und Gebüsch nöthigten zu häufigem Abbrechen der Glieder. Das Fußvolk und die Reiterei kamen mit Mühe fort; das Geschütz machte unsägliche Beschwer; der Zng rückte zwar im- mer vor, aber mit solcher Langsamkeit, daß zu befürchten war, er werde zur Schlacht viel zu spät eintreffen, und weit über den Zeitpunkt hinaus, in welchem er für Wellington noch die ver- sprochene Hülfe sein könne. Offiziere kamen und brachten Nachricht von dem Gange der Schlacht, von Napoleon's übermächtigem An- dränge, und wie sehr die Ankunft der Preußen ersehnt werde. Blücher, in heftigen Sorgen, sein gegebenes Wort nicht zu lösen, rief sein 'Vorwärts, Kinder, vorwärts!' anfeuernd in die Reihen der Truppen, überall fördernd flogen seine Blicke und Worte um- her; wo ein Hindernis entstand, wo eine Stockung sich zeigte, war er sogleich gegenwärtig: doch alle Anstrengung gab noch im- mer nur geringe Aussicht, zu rechter Zeit anzulangen. Neuer- dings trieb er zu doppelter Eile an; die Truppen erlagen fast den Mühseligkeiten; aus dem Gemurmel der im Schlamm und durch Pfützen Fortarbeitenden klang es hervor, es gehe nicht, es sei un- möglich. Da redete Blücher mit tiefster Bewegung und Kraft seine Krieger an: 'Kinder, wir müssen vorwärts! Es heißt wohl, es geht nicht; aber es muß gehn, ich hab es ja meinem Bruder Wellington versprochen! Ich hab es versprochen, hört ihr wohl? Ihr wollt doch nicht, daß ich wortbrüchig werden soll?' Und so gieng es denn mit allen Waffen unaufhaltsam vorwärts. Es war angenommen, die Preußen würden um zwei Uhr

6. Theil 3 - S. 242

1861 - Hanover : Rümpler
242 obern Pirch und Bülow vereint das Dorf Planchenois, mid das Verderben des französischen Heeres ist entschieden. Der Rückzug artet iu wilde Fliccht aus, die Truppeu aller Waffen, mit Geschütz und Fuhrwerk untermischt, drängen sich auf der Straße von Ge- nappe und Charleroi; die Nacht nimmt die Flüchtigen auf. Es war schon völlig dnnkel, als Blücher und Wellington auf der Hohe voll Belleallianee zusammentrafen und sich gegenseitig als Sieger begrüßten. Diese Höhe führte den Namen von der Ver- bindung zweier schöner Braritleute, welche sich hier niedergelassenz Blücher, der siegreichen Waffenverbindung zu Ehren, nannte die Schlacht nach diesem Namenz Wellington nannte sie, dem einge- führteil Gebrailche gemäß, nach dem Hauptquartiere, welches er an dem Tage gehabt, die Schlacht voil Waterlooz Napoleon die von Mont-St. Jeanz welcher dieser Namen in der Folge vorherrschend bestehen wird, ist noch die Frage. Wem die Ehre des Tages vor- zugsweise gebühre, darüber ist viel gestritten worden; in Betreff Blücher's dünkt uns der Streit unnütz: wem sie zugesprochen, wie sie vertheilt werden möge, immer wird wahr und fest bestehn, daß Blücher und die Preußen gethan, was hier erzählt worden, imb dies kann genügen. Blücher hegte für Wellington von jeher ganz besondere Achtung lind Zuneigung, und sein inniges Vertrauen zu demselben batte weder Groll wegen Ligny, wozu keine Stimme befangenen Unmuths ihn gegen bessere Überzeugung aufreizen ge- koilnt, noch dann Zweifel wegen Bellealliance in seiner Brust auf- kommen lassen; ihm fiel auch jetzt nicht ein, mit eifersüchtiger Rech- nung das gemeinsame Werk in seinen und seines Waffenbruders Antheil scharf sondernd 311 zerlegen. Wellington selbst aber schloß seinen Bericht an den Prinzregenten von England mit den so gerechten als edlen Worten der Anerkennung: <Jch würde nicht nach meiner Überzeugung sprechen, wenn ich nicht dem Feldmar- schall Blücher und dem preußischen Heere das glückliche Ergebnis dieses furchtbaren Tages beimäße, durch deren Beistand, welchen sie mit so großer Bereitwilligkeit und so zur rechten Zeit mir ge- leistet haben.' Die Schlacht war gewonnen, aber die Arbeit noch keineswegs vollendet. Das Heer Wellingtons hatte furchtbar gelitten, die Menschen und Pferde konnten nicht weiter. Die Preußen waren kürzere Zeit im Kampfe gewesen, die Anstrengung des Marsches kam nicht in Anschlag. Von dem Nachdringen beider Heere auf derselben Straße fürchtete man überdies nur Verwirrn-ng; man kam deshalb überein, Wellington sollte, nach für erst höchstnöthiger kurzer Rast, über Nivelles und Binch in Frankreich einrücken, während Blücher unmittelbar die Verfolgung Napoleones und seines geschlagenen Heeres übernähme. Also noch in derselben Nacht gieng Blücher sofort nach Genappe, wo sein Vortrab den Feind, der sich anfangs vertheidigen wollte, um elf Uhr in der Nacht zu weiterer

7. Theil 3 - S. 209

1861 - Hanover : Rümpler
209 Trennung, Eigennutz und Knechtswuth haben Allen öffentlichen Sinn begraben, Daß der Deutsche nur in Horden lebt, . Und daß dummheitstrunken diese Horden Um die Wette sich für Fremde morden, Daß die mildre Menschheit weint und bebt. Unsre Frucht verzehren fremde Trosse, Unsre Gauen mähen fremde Rosse, Eine fremde Sprache zügelt uns. Fremde Schergen treiben unsre Jugend, Und mit tiefer, stummer Eselstugend Fördert links und rechts der edle Duns. Offen stehn dem Untergang die Thüren, Und wir prunken mit den Krebsgeschwüren, Die ein Rachegeist uns zürnend schlug. Unsre Werke sind nur Völkerfrohnen, .Und wir sind ein Spott der Nationen, Kaum zu Satelliten gut genug. Frommen sind dies Gottes Strafgerichte, Weisen unsers alten Unsinns Früchte, Wo der Eigennutz das Blutrecht hielt, Wo, zur Schmach und Schande seiner Würde, Wer nur kann, sich losreißt von der Bürde Und den allgemeinen Beitrag stiehlt. Was mit Blödsinn vor nicht vielen Jahren Unsre Nachbarn, die Sarmaten, waren, Sind wir selbst nun; und was sie jetzt sind. Werden wir, gleich wildzerfleischten Heerden, Andern Völkern zum Exempel werden, Eh' ein Viertelsäculum verrinnt. Haß und Spaltung herrscht in unsern Stämmen, Einheit nur kann das Verderben hemmen, Und die Einheit fliehn wir wie die Pest. Eh' man öffentlich, was recht ist, ehret, Jauchzet man, wenn Gau den Gau verheeret, Und die Vvlksschmach wird ein Freudenfest. Unsre Edlen suchen fremde Ketten, Wer soll nun das Vaterland erretten? Jeder theilt sich gierig in den Raub. Wo der blinde Eigennutz gebietet, Wo man für Obolen Söldner miethet, Bleibt man für den Ruf der Ehre taub» Gleich den Thoren, die nach Schande dürsten, Blicken in die Wette unsre Fürsten, Stolz auf Knechtschaft, hin ins fremde Land, Kriechen dort in dem Clientcnheere, Haschen gierig nach Satrapenehre, Wo man ihnen ihre Fesseln wand. Halbe Männer, die vor wenig Jahren Nullen noch in ihrem Volke waren, Treiben Deutsche mit dem Eisenstock. Spott ist nun des Vaterlandes Weise, Colshorn u. Gocdeke's Lesebuch Iii. 14

8. Theil 3 - S. 235

1861 - Hanover : Rümpler
235 130. Die Schlacht bei öellealliance. Von Varnhagen o. Ensc. Leben des Fürsten Blücher von Wahlstatt. Berlin 1826. S. 503. Wellington hatte am 17. Jnni 1815 früh sein Heer bei Quatre-Bras zusammengezogen und dachte den Feind diesen Tag in Gemeinschaft mit Blücher anzugreifen, von dessen Rückzug er noch nichts erfahren hatte; seine Offiziere, die seine Vorschläge des- halb an Blücher bringen sollten, fanden auf der Straße von Qmatre-Bras nach Sombref den Feind und erfuhren, daß ein Adjutant Blücher's in der Nacht auf dieser Straße getödtet worden war. Nach zufällig erlangter Gewißheit über den Ausgang der Schlacht von Ligny und den Rückzug Blücher's nach Wavre sah Wellington sich bei Quatre-Bras dem Angriffe der gesammttn Macht Napoleon's ausgesetzt und beschloß daher, gleichfalls abzu- ziehen, um wieder mit Blücher näher zusammenzustehen; ob dieser in der nächsten Zeit im Stande sein würde, eine zweite Schlacht zu liefern, war völlig ungewiß. Im Verneinungsfalle wurde ein weiterer Rückzug gegen Antwerpen nöthig, und Brüssel mußte dem Feinde überlassen werden. Jedoch schon um neun Uhr morgens empfieng Wellington von Blücher aus Wavre eine Botschaft, wor- in derselbe zum neuen Angriffe nur so viel Zeit verlangte, als nöthig sei, seinen Truppen Patronen und Lebensmittel auszu- theilen. Hierauf zog Wellington im Laufe des Tages in die Stellung von Mont-St. Jean zurück, vorwärts von Brüssel, von dieser Stadt nur durch den Wald von Soignes getrennt. Hier wollte Wellington das Heer Napoleon's zur Schlacht erwarten, so ließ er Blüchern wissen, iin Fall dieser versprechen könnte, mit zwei preußischen Heertheilen zur Unterstützung einzutreffen; Blücher antwortete: nicht mit zwei Heertheilen nur, sondern mit seinem ganzen Heere werde er am 18. über St. Lambert heranrücken, um an diesem Tage den Angriff Napoleon's mitzubestehen oder denselben am folgenden Tage mit Wellington vereint selbst anzu- greifen. — Zwischen den beiden Feldherren wurden die nähern Verabredungen genommen, und demnach alles für den nächsten Tag vorbereitet. Blücher befahl, die Truppen sollten vor ihm in Parade vorbeimarschieren, um Sinn und Gemüth in Übung strenger Genauigkeit und im Stolze kriegerischer Haltung von den Ein- drücken der letzten Unfälle vollends zu reinigen. Napoleon hatte am 17. früh das Schlachtfeld von Ligny be- ritten und, nachdem er in Erwartung näherer Angaben, welche seinen Entschluß bedingen möchten, lange gezögert, gegen Mittag den Marschall Grouchy mit den Heertheilen von Vandamme und Gérard und der Reiterei der Generale Pajol und Epcelmans, zu- sammen über 32,000 Mann, von Ligny zur Verfolgung der Preußen abgesandt und wandte sich dann mit seiner Hauptstärke links nach Quatre-Bras, um nun auch die Engländer heftig an-

9. Theil 3 - S. 239

1861 - Hanover : Rümpler
239 nachmittags zur Schlacht kommen. Aber erst nach euer Uhr war endlich der schwierige Engweg von St. Lambert, über und durch den Bach von Lasnes, zurückgelegt, und nur zwei Brigaden und die Reiterei von Bülow hatten jenseits ihre verdeckte Aufstellung erreicht und erwarteten das Herankommen der übrigen. Napoleon indes war auf feiner fernen Höhe die nahenden Preußen gewar geworden, hielt ste jedoch für wenig bedeutend und sandte nur an Grouchy den Befehl, seinen Angriff gegen das preußische Heer, welches er zu verfolgen beauftragt war, zu verstärken. Blücher aber, die Gefahr Wellingtons erkennend, gab seinerseits, ohne sich lange zu besinnen, den Befehl zum Vorrücken, er glaubte die Wir- kung für das Ganze in diesem wichtigen Augenblicke jeder andern Betrachtung vorziehen §n müssen; sein einzelnes Unternehmen konnte scheitern, da nur erst so wenige Truppen heran waren, aber die Schlacht konnte dadurch zum Vortheil entschieden werden. Die beiden Brigaden Fußvolk und die Reiterei, unter Allführung des Prinzen Wilhelm von Preußen, drangen demnach ungesäumt zum Angriff gegen das Dorf Frichemont und in den Rücken des französischecr rechten Flügels vor; sie zogen sich, nach Maßgabe, daß die übrigen Truppen nachrückten, mehr lind mehr links, um das Dorf Planchenois zu gewinnen, welches theilweise erobert wurde, doch in hartnäckigem Kampfe iioch lange streitig blieb. Napoleon hatte sofort genauere Kunde voll dem Anzuge der Preußen erlangt, doch noch immer nickt voii ihrer Macht imb Eile; erst als sie auf der Höhe non St. Lambert sichtbar wurden, ließ er gegen sie einige Regimenter seitwärts im Haken aiifstellen. Blücher aber gab nun durch frühzeitiges Geschützfeuer dem Heere Welling- tons das Zeicheii seiner ersehnten Ankunft; dieser Kanonendonner erweckte den Engländern frohe Zuversicht, den Franzosen Staiinen und Bestürzung. Jetzt schickte Napoleon den sechsten Heertheil, den er bisher iioch aus dem Gefechte zurückgehalten, dem Angriffe der Preußen entgegen, und es entstand ein heftiger Kampf, in welchem die beiden Brigaden anfangs gegen die Übermacht einen harten Stand hatten. Blücher indes sandte allen Truppentheilen, deren Herankommen er auf alle Weise rastlos beeilte, den Befehl, ihre Richtung geradezu ans die Höhe von Bellealliance 511 nehmen, deren Gebäude über die gaiize Gegend sichtbar emporragten; der Bach von Lasnes sollte die Stütze des linken Flügels bleiben. Der Kampf stand in aller Heftigkeit, als Blücher von dem General von Thielemann die Meldung erhielt, der Marschall Grouchy habe ihn bei Wavre mit beträchtlicher Truppenmacht angegriffen und suche den Übergang über die Dyle 511 erzwingen; wenn dies ge- lang, so konnte das Heer, im Fall Napoleon die Schlacht be- hauptete, zwischen zwei Feuer kommen und vernichtet werden. Doch Blücher hatte für die Meldung, der Feind greife ihn im Rücken an, dasselbe Wort wie bei Hainau: Gor ihm lag die Ent-

10. Theil 2 - S. 225

1861 - Hanover : Rümpler
225 168. D i e Ungarn. Von Luden. - Geschichte des deutschen Volkes. Gotha 1825—37. Vi, 245. Die frühere Geschichte dieses Volkes ist unbekannt, oder viel- mehr, dasselbe hatte vor seiner Ankunft in Europa keine Geschichte. Die Ungarn waren ein asiatisches Volk von zweifelhafter Abkunft, Nomaden, ohne Herd und Heimat. Sie traten den europäischen Völkern gegenüber als wilde und verwegene Fremdlinge, häßlich in Sitten und Bräuchen, aufbrausend und hochfahrend, tapfer und kühn im Angriff, ohne Schonung im Sieg, ohne Ehre bei Nieder- lagen, frech im Kriege, trotzig im Frieden. Ihr Rauben, Bren- nen und Morden erfüllte die Lande mit Angst und Schrecken; die Gerüchte, die vor ihnen herliefen, daß sie Menschenblut söffen und Menschenherzen als Heilmittel verzehrten, vergrößerten das Ent- setzen um so mehr, da der ekelhafte Anblick der wilden Horden kaum einen Zweifel an der Wahrheit solcher Gerüchte zuließ. Denn wie Scheusale stellten sie sich dar, fremdartig, widerwärtig, schmutzig; sie schlichen, ohne Gefahr und Wagnis, heran, um wehrlose Menschen zu fangen. Sie vermieden den Widerstand, sie stellten sich nicht zum ehrlichen Kampfe: nur im Überfall war ihre Tapferkeit, in der Masse ihre Stärke, im gräßlich wilden Geheul ihre Furchtbarkeit, im Pfeilwurf ans der Ferne, im sicheren Lanzenstoß, in der Schnelligkeit kleinerund zäher Pferde ihre Kriegskunst. Wie die ewig hungernden Harpyien stürzten sie sich ans verborgenen Schlupf- winkeln in Schwärmen heran und verstoben vor den Waffen ihrer Feinde ebenso schnell, als sie gekommen waren, um alsobald wieder zu erscheinen und den Gegner zu ermüden und zur Verzweistung zu bringen. Nichts zeigte sich in ihrem Leben und ihren Sitten, was mit ihnen zu befreunden vermocht hätte: sie erregten nur Angst, Entsetzen und Abscheu. 169. Der Zweikampf. 1478. Von Grün. Der letzte Ritter 4. Aufl. Leipzig 1815. S. 48. Ällmorgens, wenn das Frühroth durch Goldgewölke stob Und glühende Purpurrosen um Berg und Türme wob, Da sprengt ein fränkischer Ritter zum deutschen Lagerfeld Und trabt auf stolzem Rosse ringsum von Zelt zu Zelt. Der zog mit höhnischem Lächeln die bärt'gen Lippen schief Und hielt vor jedem Zelte, schlug an den Schild und rief: ^Heraus, du kühner Deutscher, der mit mir wagt den Streit, Zur Ehre seines Landes, zur Ehre seiner Maid!' Colshorn u. Goedeke'tz Lesebuch Ii. 15
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