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1. Die mittlere und neue Welt - S. 76

1873 - München : Lindauer
76 nus Hi, der 1103 in Irland, das er erobern wollte, sein Leben verlor. Die Tronstreitigkeiten, welche nach seinem Tode ausbrachen, endeten erst durch das von König Magnus V (f 1280) erlassene Tronsolgegesetz, gemäß welchem erst dann, wenn keine Abkömmlinge des Harald Haarfagre mehr vorhanden wären, die Erwählung eines Königs gestattet sein sollte. 3) Schweden oon Erich Edmundssohn 6is zum Tode Magnus I, vom 10. Jahrhundert Gis 1290. Der Ursprung des schwedischen Reiches wird auf Erich Edmunds-sohn zurückgeführt, der nach 900 das Königtum Upsala gründete und einen Sohn, Olav Schoßkönig (993—1024), hinterließ, der den Titel König von Schweden annahm und das Christentum einführte. Dem Olav Schoßkönig folgte sein.sohn Jakob, welcher 1051 ohne männliche Nachkommen starb und seinen Schwiegersohn Stenkil zum Nachfolger hatte. Unter den Nachkommen Steukils erwarb sich Schweden die gegenüberliegende finnische Küste, aber das Reich ward durch die Streitigkeiten, welche zwischen den Schweden und Gotläuderu einerseits und den Königsgeschlechtern Swerker und Bonde andererseits wüteten, so zerrüttet, daß der Reichsjarl (Heerführer, deu fränkischen Major dornen vergleichbar) seine Machtstellung erblich machte. Als solcher setzte Birger aus dem Geschlechte der Folknnger 1250 seinen Sohn Waldemar auf den schwedischen Tron, der unter Waldemars Sohn Magnus I Ladulas (1279—1290) durch Gründung eines ritterlichen Adels an Festigkeit gewann. Z>er Ursprung Österreichs läßt sich auf die Zeit Karls oes Großen zurückführen, der^ nach dem i. Jk' 788 gegen die Avaren geführten Kriege (s. S. 34) die Ostgrenze seines Reiches durch, Errichtung einer Markgrafschaft, der Ostmark, zu sichern "suchte, welche anfangs von der Salzach und dem Inn bis an die Enns reichte und nach Vernichtung der räuberischen Avaren (799) bis an die Raab erweitert wurde. Nachdem diese Mark unter Ludwig dem Kinde in Fplge des unglücklichen Kampfes, welchen der Markgraf Lnitpold 'C'% 907 gegen die Magyaren (Ungarn) führte, so viel als verloren war, stellte sie Kaiser Otto I nach dem Siege über die Uugaru auf dem Lechfelde 955 wieder her und übergab sie dem Grafen Burkhard von Geisenhausen (955—982), der das verwüstete Ttctns durch bairische Kolonisten wieder anbauen ließ. Im Osten reichte die neu errichtete Mark bis Mölk a. d. Doitau. Nachdem«Burkhard auf dem Zuge des Kaisers Otto Ii nach Unteritalien bei Basante^llo 982 gefallen war, gab Kaiser Otto Ii die Markgrafschaft Österreich als erbliches Lehen dem Babenberger § 28. Der Wen furopa’s, 1) Österreich vor 1276.

2. Kursus 3 = Schulj. 7 - S. 15

1883 - München : Königl. Zentral-Schulbücher-Verl.
7. Normannen und Magyaren. 15 den Kreuzzügen.) Die Herrschaft der letzteren erhielt (1258) den Todesstoß durch die Mongolen. Als auch deren Reich mit Timurs Tode (1405) zerfiel, erlangten die osmauischeu Türken ihre Unabhängigkeit und waren jetzt die fördernde Macht des Islam. 7. Normannen und Magyaren. Die Auflösung des mächtigen Karoliugerreichs begauu sch du unter Karls des Großen Sohn Ludwig dem Frommen, der durch die Teilung der Monarchie unter seine Söhne zu gegenseitigen Kämpfen Veranlassung gab. Obwohl nach seinem Tode durch den Vertrag zu Verdun eine dauernde Teilung zu stände gebracht wnrde, währte doch der Bruderzwist noch fort, und keines der Reiche hatte längeren Bestand. Immerwährende Empörungen der Reichsvasallen steigerte die Verwirrung und Gesetzlosigkeit im Innern und ermutigte wilde Grenznachbarn zu räuberischen Einfällen — besonders Normannen und Magyaren. a. Normannen. Die Normannen (Nordmannen), welche als Dänen England tributpflichtig machten und Irland räuberisch heimsuchten, hatten ihre Wohnsitze in Skandinavien, welches das heutige Dänemark, Schweden und Norwegen umfaßte, und waren germanischer Abknnft. Die Unfruchtbarkeit der Heimat, das alleinige Erbrecht des älteren Sohnes auf das väterliche Besitztum, der angestammte Wandertrieb der Germanen, Lust nach Wafsenrnhm, Abenteuern und Beute, daun aber auch die Sehnsucht der Nordensöhne nach dem reichgesegneten Süden gaben Veranlassung zu Seeraub und Verwüstungszügen. Unter der Führung ihrer Seekönige, die an Kraft und . Abhärtung die Gefährten übertreffen mußten, unternahmen sie große Heerfahrten (Wikingerfahrten) nach den Küsten von Britannien, Deutschland und Frankreich. Die leichte Bauart ihrer verdecklosen Fahrzeuge gestattete nicht nur das Einlaufen in die kleinsten Flüsse, von wo ans sie ihre Plünderungen tief landeinwärts ausdehnten, sondern ermöglichte auch den Transport auf ihren Schultern und auf dem Wagen von einem Strome in den andern. Städte und Dörfer wurden eingeäschert, alles Kostbare geraubt und die Bewohuer meistens in die Sklaverei geschleppt oder nnbarm-

3. Die weltgeschichtlichen Kämpfe des Altertums - S. 248

1890 - Gotha : Perthes
248 Reitern und berittenem Fußvolk eilte Alexanber des Nachts durch die wasserlose Heibe, wobei manche seiner Krieger ermattet liegen blieben. Da sah man bei Tagesanbruch die zerstreute, unbewehrte Karawane der Hochverräter, auf welche Alexanber lossprengte. Schrecken ergriff die Verräter, welche mit wildem Jammergeschrei auseinanber stoben. Nur wenige versuchten Widerstand, die anbetn flohen, Darms im Wagen in ihrer Mitte, um ihn herum seine Verräter. Wie die Macebonier sich mehr und mehr näherten, weil die Reiter schneller vorwärts kamen als der Wagen, wollten sich die Satrapen ihres Gefangenen entlebigen und sich vor etwaiger Strafe sichern, fielen über den wehrlosen Darius her, burchbohrten ihn mit Schwertern und Speeren und jagten dann nach verschiedenen Seiten bavon, inbein sie den sterbenben König auf der Lanbstraße liegen ließen. Bald barauf kam Alexanber heran, fanb aber nur die Leiche des Königs, welche er mit seinem Purpur bebeckt haben soll. Was man sonst noch erzählt, ist Sage, daß z. B. ein mace-bonischer Reiter, im Helm in der Wüste dem schmachtenben Alexanber Wasser gebracht habe, was aber Alexanber nicht an-nahm, weil seine Leute den Mut verlieren würden, wenn er allein trinke! Da sollen seine Begleiter jauchzenb ausgerufen haben: „Führe uns, wohin du willst! Wir sind nicht ermattet, wir bürsten nicht und sinb nicht sterblich, so lange bu unser König bist!" Alexanber stanb nun am Elbrusgebirge, bessen Pässe zum Kaspischen Meere, nach Iran und Turan führten. Das Gebirge war btcht bewalbet und schluchtenreich, dazu von kriegerischen Völkern bewohnt, welche Alexanber jeboch balb zur Unterwerfung zwang. Zugleich begann der Spartanerkönig Agis mit 20000 Mann offenen Ansstanb, ba er auf griechische Hilfe und persisches Gelb rechnete; boch schnell eilte Antipater mit 40 000 Kriegern herbei und schlug die Spartaner bei

4. Deutsches Lesebuch für Mittelschulen - S. 288

1867 - München : Königl. Central-Schulbücher-Verl.
288 Iii. Geschichtsbilder. bei Gott, das ist und war nie deutsch! Von dem Augenblicke an, wo wir das Rechte wollen und wagen, verschwindet die geringe Kraft der wenigen Fremden; endlosen Kriegsleiden wird ein ruhm- voller Friede folgen, und ein Haupt des Doppeladlers mit Lorbeeren, das zweite mit Oelzweigen bekränzt werden!" Auch diese Stimme verhallte in der Wüste. Der Geist der Deutschen war öde und einer patriotischen Erhebung nicht mehr fähig. Es blieb bei der Verstümmelung unseres Vaterlandes, und der westfälische Friede besiegelte dessen Schmach. Unsäglich war das Elend, schreckhaft die Noth, jammervoll die Zerrüttung unseres deutschen Reiches nach diesem Kriege: man rechnet, daß es die Hälfte, ja, wie Einige behaupten, zwei Drittheile seiner Bewohner verloren habe. In Sachsen kamen allein binnen 2 Jahren 900,000 Menschen um; in Böhmen war die Einwohnerzahl schon bei Ferdinands Ii. Tode, bevor noch Baner und Torsten- son ihre letzten verheerenden Einfälle thaten, auf ein Viertel herabgesunken. Augsburg hatte sonst 80,000 Ein- wohner, jetzt nur noch 18,000, und so nach Verhältniß die meisten Städte in Deutschland. Der Wohlstand war auf lange, lange Zeit ruinirt. Nicht nur fehlten die Arbeiter, lagen die Werk- stätten in Asche, sondern Gewerbfleiß und Handel waren auch in andere Hände gekommen. Die Oberdeutschen standen jetzt weit hinter Italienern und Schwei- zern, die Niederdeutschen weit hinter Holländern und Engländern zurück. Große, einst blühende Länder waren entvölkert und wurden erst allmählich wieder durch Einwanderer von außen her, durch zu- rückgebliebene fremde Soldaten besetzt. Nach 30 Jahren voll Schlachten, Brand, Mord und Seuchen sah sich Deutschland nicht mehr ähnlich. Die stolze Nation war in ein ärmliches Ge- schlecht von Bettlern und Räubern ver- wandelt. Verhungerte Bauern, feige Bürger, liederliche Soldaten, mattherzige Höflinge waren der Rest des großen Geschlechtes, das untergegangen. Konn- ten sie aber besser sein? Die Fürsten selbst gaben das Beispiel feiger Treu- losigkeit, die Feldherren suchten sich zu bereichern, die Soldaten, die zuletzt allein herrschten, wurden entmenscht und aller Bande ledig. Alle Teufel des politischen Verraths, des religiösen Fanatismus, der Habsucht der Emporkömmlinge und der viehischen Gier der Soldaten wur- den auf das Volk, den Bürger und Bauer angehetzt. Von Haus und Hof vertrie- den, oder in ewiger Angst vor den Sol- daten, ohne allen Unterricht, was blieb dem neu aufwachsenden Geschlecht übrig, als feige Niederträchtigkeit und jene schändliche Sittenlosigkeit, die es von den Soldaten gelernt? Auch der letzten Reste politischer Freiheit ging das deutsche Volk in jener Kriegszeit verlustig, weil die Stände ausgeplündert und ihrer materiellen Kraft beraubt wurden. Der Adel konnte nur noch im Fürstendienst etwas gelten; die Reichsstädte fristeten ein unmächtiges Dasein fort, der Bauer war durch die Soldatenherrschaft vollends demoralisirt und durch und durch ein Knecht. Auch die Landstände verloren überall ihre Be- deutung. Die frühere Bildung Deutsch- lands artete in eine völlige Barbarei aus. Die gelehrte Sprache, die seit Luther je mehr und mehr deutsch zu werden anfing, wurde wieder ausschließ- lich lateinisch. Die Volkssprache aber nahm von den vielen fremden Soldaten eine unglaubliche Menge spanischer, ita- lienischer, französischer Wörter an, und dieser Mischmasch wurde so sehr Mode, daß man es für die höchste Schönheit hielt, so viel als möglich ausländische Wörter mit deutschen Endungen zu ge- brauchen. Eben so buntscheckig ahmte man die fremden Sprachen nach. Der Glaube zersetzte sie durch Kampf in Aberglauben und Unglauben. Der Bürger, in steter Todesangst schwebend, sah überall Teufel und Gespenster; der Soldat, durch die Art, wie er focht, mit Verachtung erfüllt gegen das, wofür er focht, war nicht mehr katholisch noch lutherisch, sondern prahlte mit der Gleich- gültigkeit Wallensteins und sagte, wenn er beten sollte, spöttisch das Abc her, „in dem steckten schon alle Gebete."

5. Lehrbuch der Europäischen Staatengeschichte für Schulen - S. 131

1794 - Gotha : Ettinger
\ Ix. Italien. 131 ix. Italien. A. Allgemeine Geschichte desselben. 1. Italien wird größtentheils von deutschen Völkern unterjocht. Westgothen unter dem Manch bis 412. Heruler unter demodoacher 476. Ostgvthen unter Dietrich dem Großen 495. Residenz zu Ravenna. Griechische Kaiser seit 552. Die Ostgothett wurden vom K. Iustinian verdrängt. Exar- chen zu Ravenna. Longobarden seit 56z. Ursprung der neuern Italiener und ihrer Sprache. 2. Italien kömmt unter die Herrschaft der Ca- rolinger. Schon Pipin bekriegte die Longobarden, und 7^4 nahm ihnen das Exarchat weg. Karl der Große zwang den longobardischendie- 771 trich, ein Mönch zu werden. Auch stellte er die abendländische Kaiserwürde wieder her. Nach Karls Tode wurde sein Enkel Bernhard 814 König von Italien. Diesem ließ sein Onkel Kaiser Ludwig der Fromme die Augen aus- 8l7 stechen. Durch den Vertrag zu Verdun wurde Italien 84z dery ältesten Sohne Ludwigs des Frommen, dem Kaiser Lothar, zu Th?il. Dieser hatte I - wie-

6. Kleine Geschichte von Ostfriesland für die Schule und das Haus - S. 35

1826 - Emden : Woortman
Kreuzzüge der Friesen rc. 35 9. Rreuzzüge der Friesen nach dem heiligen Lande. Schon dem ersten Kreuzzuge der Deutschen im Jahr 1097, unter Anführung des Herzogs von Lothringen, Gottfried von Bouillon, wohnten viele Friesen bei. Ein gcwister Eelkc Lyaukma war zuerst General über 3000 Mann friesischer Kreuzfahrer, dann nach der Eroberung von Nicaa sogar zum Kommandanten die- ser Stadt ernannt. Auch Jerusalem half er mit ero- bern. Das Glück und der Ruhm der Friesen mun- terte viele ihrer Landsleute auf, ihnen in das heilige Land zu folgen. Unter ihnen kommen schon die noch heutiges Tages in Lstfricsland vorhandenen Namen Kam minga und Okkinga vor. — Gegen das En- de des zwölften Jahrhunderts nahmen die Friesen wie- derum Theil an Den Zügen nach Palästina. In Ver- bindung mit den Danen rüsteten sie 50 Schiffe aus und vereinigten sich mit den Flotten der Holländer und Flandcrcr, richteten aber nichts aus. Bedeuten- der war der zu Anfang des dreizehnten Jahrhunderts unternommene Krcuzzug. Eine große Menge von Menschen, sogar ganze Schaarcn von Weibern, auf allen Sceküstcn der friesischen Provinzen, ließen sich von dem geistlichen Schwindel bcthören und sich mit dem Kreuze zeichnen. Die friesische Krcuzflottc bestand aus achtzehn Segeln. Schon in Spanien eroberten und plünderten sie einige von Mauren bewohnte Städ- te. Der Ruf von ihrer Grausamkeit ging ihnen voran nach Aegypten. Hier eroberten sie die Stadt Dami- ctte, die sie aber in dem mit dem Sultan geschloffe- nen Frieden wieder zurückgcben mußten und also nichts gewonnen hatten. Verdrießlich darüber suchte der Pabst bald einen neuen Kreuzzug zu erregen. Die Bremer

7. Lehrbuch der allgemeinen Geschichte - S. 438

1817 - München : Königl. Schulbücher-Hauptverl.
433 M itrlere Geschichte. der Kahle und Ludwig der Deutsche in Lothringen, wie- wohl der letztere (872) seinen Antheil au Lothringen Lud- wig Ii. wieder zurückgab. Einige Zahre nachher (875) starb auch dieser Ludwig Ii., ohne männliche Nachkom- men zu hinterlassen, und sein Antheil an Lothringen fiel an Ludwig den Deutschen zurück. So war nun schon zwanzig Jahre nach Lothars I. Dode sein Stamm erlo- schen. Dafür also hatte er den Vater und die Brüder bekriegt, damit er und die Seinen wenige Iahrzehende lang das Frankenreich beherrschen konnten. Nach dem Dode Ludwigs Ii. gelang es Carl dem Kahlen, den Papst und die Römer so zu gewinnen, daß er feierlich zum Kaiser gewählt, und von dem Papste Johann Viii. (December 875) gekrönt wurde. Bei allem äußern Glanze, zu welchem Carl der Kahle nach vielfachem Kampfe endlich noch gelangt war, wurde aber doch der innere Verfall Frankreichs und be- sonders der Königsmacht immer tiefer unter ihm. Vornehmlich ward das Reich unter Carl dem Kah- len durch die Einfälle der Normänner sehr beunruhigt. Diese Nor m ä u n e r, welche seit uralten Zeiten Dänemark, Norwegen und Schweden bewohnt hatten, wurden schon seit dem sechsten Jahrhunderte den West-Europäern be- kannt, deren angebaute Länder ihre Beutelust reizten. Seit dem Ende des achten Jahrhunderts wurden ihre Seezüge und Streifereien immer bedeutender, so daß im neunten und zehnten Jahrhunderte beinahe kein Land in Europa vor ihnen sicher war. Besonders litt Frankreich seit dem Tode Ludwigs des Frommen sehr durch sie. Carl der Kahle konnte ihnen nur schwachen Widerstand entgegensetzen, und, indem er ihren Rückzug erkaufte, kehrten sie nur desto öfter wieder. Kein Jahr verging während seiner Negierung, in welchem sie nicht in Frank- reich einfielen, mehrmal streiften sie bis nach Tours und -Orleans, und plünderten und verheerten, soweit sie vor- drangen. Zu diesem äußern Übel kamen noch große innere Übel. Besonders war unter den vielen Unruhen, welche theils aus den Einfällen der Normänner, theils und vornehm- lich aus den vielfachen Familien-Zwisten der Carolingcr

8. Theil 3 - S. 209

1861 - Hanover : Rümpler
209 Trennung, Eigennutz und Knechtswuth haben Allen öffentlichen Sinn begraben, Daß der Deutsche nur in Horden lebt, . Und daß dummheitstrunken diese Horden Um die Wette sich für Fremde morden, Daß die mildre Menschheit weint und bebt. Unsre Frucht verzehren fremde Trosse, Unsre Gauen mähen fremde Rosse, Eine fremde Sprache zügelt uns. Fremde Schergen treiben unsre Jugend, Und mit tiefer, stummer Eselstugend Fördert links und rechts der edle Duns. Offen stehn dem Untergang die Thüren, Und wir prunken mit den Krebsgeschwüren, Die ein Rachegeist uns zürnend schlug. Unsre Werke sind nur Völkerfrohnen, .Und wir sind ein Spott der Nationen, Kaum zu Satelliten gut genug. Frommen sind dies Gottes Strafgerichte, Weisen unsers alten Unsinns Früchte, Wo der Eigennutz das Blutrecht hielt, Wo, zur Schmach und Schande seiner Würde, Wer nur kann, sich losreißt von der Bürde Und den allgemeinen Beitrag stiehlt. Was mit Blödsinn vor nicht vielen Jahren Unsre Nachbarn, die Sarmaten, waren, Sind wir selbst nun; und was sie jetzt sind. Werden wir, gleich wildzerfleischten Heerden, Andern Völkern zum Exempel werden, Eh' ein Viertelsäculum verrinnt. Haß und Spaltung herrscht in unsern Stämmen, Einheit nur kann das Verderben hemmen, Und die Einheit fliehn wir wie die Pest. Eh' man öffentlich, was recht ist, ehret, Jauchzet man, wenn Gau den Gau verheeret, Und die Vvlksschmach wird ein Freudenfest. Unsre Edlen suchen fremde Ketten, Wer soll nun das Vaterland erretten? Jeder theilt sich gierig in den Raub. Wo der blinde Eigennutz gebietet, Wo man für Obolen Söldner miethet, Bleibt man für den Ruf der Ehre taub» Gleich den Thoren, die nach Schande dürsten, Blicken in die Wette unsre Fürsten, Stolz auf Knechtschaft, hin ins fremde Land, Kriechen dort in dem Clientcnheere, Haschen gierig nach Satrapenehre, Wo man ihnen ihre Fesseln wand. Halbe Männer, die vor wenig Jahren Nullen noch in ihrem Volke waren, Treiben Deutsche mit dem Eisenstock. Spott ist nun des Vaterlandes Weise, Colshorn u. Gocdeke's Lesebuch Iii. 14

9. Theil 2 - S. 225

1861 - Hanover : Rümpler
225 168. D i e Ungarn. Von Luden. - Geschichte des deutschen Volkes. Gotha 1825—37. Vi, 245. Die frühere Geschichte dieses Volkes ist unbekannt, oder viel- mehr, dasselbe hatte vor seiner Ankunft in Europa keine Geschichte. Die Ungarn waren ein asiatisches Volk von zweifelhafter Abkunft, Nomaden, ohne Herd und Heimat. Sie traten den europäischen Völkern gegenüber als wilde und verwegene Fremdlinge, häßlich in Sitten und Bräuchen, aufbrausend und hochfahrend, tapfer und kühn im Angriff, ohne Schonung im Sieg, ohne Ehre bei Nieder- lagen, frech im Kriege, trotzig im Frieden. Ihr Rauben, Bren- nen und Morden erfüllte die Lande mit Angst und Schrecken; die Gerüchte, die vor ihnen herliefen, daß sie Menschenblut söffen und Menschenherzen als Heilmittel verzehrten, vergrößerten das Ent- setzen um so mehr, da der ekelhafte Anblick der wilden Horden kaum einen Zweifel an der Wahrheit solcher Gerüchte zuließ. Denn wie Scheusale stellten sie sich dar, fremdartig, widerwärtig, schmutzig; sie schlichen, ohne Gefahr und Wagnis, heran, um wehrlose Menschen zu fangen. Sie vermieden den Widerstand, sie stellten sich nicht zum ehrlichen Kampfe: nur im Überfall war ihre Tapferkeit, in der Masse ihre Stärke, im gräßlich wilden Geheul ihre Furchtbarkeit, im Pfeilwurf ans der Ferne, im sicheren Lanzenstoß, in der Schnelligkeit kleinerund zäher Pferde ihre Kriegskunst. Wie die ewig hungernden Harpyien stürzten sie sich ans verborgenen Schlupf- winkeln in Schwärmen heran und verstoben vor den Waffen ihrer Feinde ebenso schnell, als sie gekommen waren, um alsobald wieder zu erscheinen und den Gegner zu ermüden und zur Verzweistung zu bringen. Nichts zeigte sich in ihrem Leben und ihren Sitten, was mit ihnen zu befreunden vermocht hätte: sie erregten nur Angst, Entsetzen und Abscheu. 169. Der Zweikampf. 1478. Von Grün. Der letzte Ritter 4. Aufl. Leipzig 1815. S. 48. Ällmorgens, wenn das Frühroth durch Goldgewölke stob Und glühende Purpurrosen um Berg und Türme wob, Da sprengt ein fränkischer Ritter zum deutschen Lagerfeld Und trabt auf stolzem Rosse ringsum von Zelt zu Zelt. Der zog mit höhnischem Lächeln die bärt'gen Lippen schief Und hielt vor jedem Zelte, schlug an den Schild und rief: ^Heraus, du kühner Deutscher, der mit mir wagt den Streit, Zur Ehre seines Landes, zur Ehre seiner Maid!' Colshorn u. Goedeke'tz Lesebuch Ii. 15

10. Theil 2, Abth. 3 - S. 42

1824 - München : Lentner
42 3) Carl, mit dem Veynahmen der Kahle, bekam den westlichen Theil des Reichs von da an, wo Lothars Antheil aufhörte, bis an den Atlantischen Ocean; und bey diesem Theile ist der Nähme der Frauken geblieben: es heißt bis auf den heutigen Tag Frankreich. Wir aber haben den alten ursprünglichen Dolksnahmen mit Recht behalten, da in unserm Antheile alle die Deutschen Völkerschaften vereinigt wurden, welche sich weder mit den Römern noch mit den Franken vermischt hatten. Und so stehen wir nun an dem Zeitpunkte, wo sich die Geschichte des Deutschen Reiches von jener des Fran- zösischen trennt. Viii. Das Deutsche Reich. i. Die lehren Carolinger in Deutschland. ^)ie Nachkoinmen Carls des Großen, oder die Carolin- ger, herrschten in Deutschland noch 06 Jahre, nähmlich bis t)lk. Sie waren: Ludwig der Deutsche, Carl der Dicke, Arnulf, und Ludwig das Kind. Ludwig der Deutsche (843 — 670) hatte viel für die Ruhe seines Reiches zu kämpfen, indem von den östlichen Grenzen her die Slavischeu Völker Einfälle machten, von Norden und Nordwesten aber die Nor- männer. Diese kühnen Seefahrer, von altdeutschem Stamme, wild wie ihr Meer und ihre nordischen Küsten, erschienen, aus den Norwegischen, Schwedischen und Dänischen Gewässern kommend, mit der Schnelligkeit des Windes und mit allgewaltiger Tapferkeit an den
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