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1. Die weltgeschichtlichen Kämpfe des Altertums - S. 248

1890 - Gotha : Perthes
248 Reitern und berittenem Fußvolk eilte Alexanber des Nachts durch die wasserlose Heibe, wobei manche seiner Krieger ermattet liegen blieben. Da sah man bei Tagesanbruch die zerstreute, unbewehrte Karawane der Hochverräter, auf welche Alexanber lossprengte. Schrecken ergriff die Verräter, welche mit wildem Jammergeschrei auseinanber stoben. Nur wenige versuchten Widerstand, die anbetn flohen, Darms im Wagen in ihrer Mitte, um ihn herum seine Verräter. Wie die Macebonier sich mehr und mehr näherten, weil die Reiter schneller vorwärts kamen als der Wagen, wollten sich die Satrapen ihres Gefangenen entlebigen und sich vor etwaiger Strafe sichern, fielen über den wehrlosen Darius her, burchbohrten ihn mit Schwertern und Speeren und jagten dann nach verschiedenen Seiten bavon, inbein sie den sterbenben König auf der Lanbstraße liegen ließen. Bald barauf kam Alexanber heran, fanb aber nur die Leiche des Königs, welche er mit seinem Purpur bebeckt haben soll. Was man sonst noch erzählt, ist Sage, daß z. B. ein mace-bonischer Reiter, im Helm in der Wüste dem schmachtenben Alexanber Wasser gebracht habe, was aber Alexanber nicht an-nahm, weil seine Leute den Mut verlieren würden, wenn er allein trinke! Da sollen seine Begleiter jauchzenb ausgerufen haben: „Führe uns, wohin du willst! Wir sind nicht ermattet, wir bürsten nicht und sinb nicht sterblich, so lange bu unser König bist!" Alexanber stanb nun am Elbrusgebirge, bessen Pässe zum Kaspischen Meere, nach Iran und Turan führten. Das Gebirge war btcht bewalbet und schluchtenreich, dazu von kriegerischen Völkern bewohnt, welche Alexanber jeboch balb zur Unterwerfung zwang. Zugleich begann der Spartanerkönig Agis mit 20000 Mann offenen Ansstanb, ba er auf griechische Hilfe und persisches Gelb rechnete; boch schnell eilte Antipater mit 40 000 Kriegern herbei und schlug die Spartaner bei

2. Lehrbuch der Europäischen Staatengeschichte für Schulen - S. 131

1794 - Gotha : Ettinger
\ Ix. Italien. 131 ix. Italien. A. Allgemeine Geschichte desselben. 1. Italien wird größtentheils von deutschen Völkern unterjocht. Westgothen unter dem Manch bis 412. Heruler unter demodoacher 476. Ostgvthen unter Dietrich dem Großen 495. Residenz zu Ravenna. Griechische Kaiser seit 552. Die Ostgothett wurden vom K. Iustinian verdrängt. Exar- chen zu Ravenna. Longobarden seit 56z. Ursprung der neuern Italiener und ihrer Sprache. 2. Italien kömmt unter die Herrschaft der Ca- rolinger. Schon Pipin bekriegte die Longobarden, und 7^4 nahm ihnen das Exarchat weg. Karl der Große zwang den longobardischendie- 771 trich, ein Mönch zu werden. Auch stellte er die abendländische Kaiserwürde wieder her. Nach Karls Tode wurde sein Enkel Bernhard 814 König von Italien. Diesem ließ sein Onkel Kaiser Ludwig der Fromme die Augen aus- 8l7 stechen. Durch den Vertrag zu Verdun wurde Italien 84z dery ältesten Sohne Ludwigs des Frommen, dem Kaiser Lothar, zu Th?il. Dieser hatte I - wie-

3. Kleine Geschichte von Ostfriesland für die Schule und das Haus - S. 35

1826 - Emden : Woortman
Kreuzzüge der Friesen rc. 35 9. Rreuzzüge der Friesen nach dem heiligen Lande. Schon dem ersten Kreuzzuge der Deutschen im Jahr 1097, unter Anführung des Herzogs von Lothringen, Gottfried von Bouillon, wohnten viele Friesen bei. Ein gcwister Eelkc Lyaukma war zuerst General über 3000 Mann friesischer Kreuzfahrer, dann nach der Eroberung von Nicaa sogar zum Kommandanten die- ser Stadt ernannt. Auch Jerusalem half er mit ero- bern. Das Glück und der Ruhm der Friesen mun- terte viele ihrer Landsleute auf, ihnen in das heilige Land zu folgen. Unter ihnen kommen schon die noch heutiges Tages in Lstfricsland vorhandenen Namen Kam minga und Okkinga vor. — Gegen das En- de des zwölften Jahrhunderts nahmen die Friesen wie- derum Theil an Den Zügen nach Palästina. In Ver- bindung mit den Danen rüsteten sie 50 Schiffe aus und vereinigten sich mit den Flotten der Holländer und Flandcrcr, richteten aber nichts aus. Bedeuten- der war der zu Anfang des dreizehnten Jahrhunderts unternommene Krcuzzug. Eine große Menge von Menschen, sogar ganze Schaarcn von Weibern, auf allen Sceküstcn der friesischen Provinzen, ließen sich von dem geistlichen Schwindel bcthören und sich mit dem Kreuze zeichnen. Die friesische Krcuzflottc bestand aus achtzehn Segeln. Schon in Spanien eroberten und plünderten sie einige von Mauren bewohnte Städ- te. Der Ruf von ihrer Grausamkeit ging ihnen voran nach Aegypten. Hier eroberten sie die Stadt Dami- ctte, die sie aber in dem mit dem Sultan geschloffe- nen Frieden wieder zurückgcben mußten und also nichts gewonnen hatten. Verdrießlich darüber suchte der Pabst bald einen neuen Kreuzzug zu erregen. Die Bremer

4. Die Geschichte der letzten 50 Jahre - S. 490

1867 - Köln : DuMont-Schauberg
490 54. Der Dynasticwcchsel in Griechenland. Culturstufe der Bevölkerung. Es proclamirt die unterschiedlose Ver- mischung der verschiedenen Racen und Religionen, diese aber, so stark sie sonst von einander abweichen, verabscheuen alle solche Vermischung. So ist denn der Hat ein wirkungsloses Papier geblieben, und schon wenige Jahre später sah sich Frankreich zur Intervention in Syrien genöthigt, wenn dort nicht eine vollständige Ausrottung der Christen eintreten sollte. Am Westabhang des Libanon und am Antilibanon wohnen die Drusen, ein freiheitliebendes Volk, dessen Religion in einem wun- derlichen Gemisch christlicher, jüdischer und mohammedanischer Lehren mit Ueberresten altorientalischen Naturdienstes besteht; namentlich glauben sie auch an eine Seelenwanderung und an wiederholte Menschwerdung der Gottheit. Diese überfielen mehrmals die christ- lichen Maroniten, tödteten die Männer, schleppten Weiber und Kinder in die Sclaverei und verübten überhaupt die ärgsten Greuel. So entstand im Jahre 1841 und wieder 1845 ein fürchterlicher Bürgerkrieg; in letzterem gingen die von dem türkischen Pascha den Maroniten zu Hülfe gesandten Truppen größtentheils zu den Drusen über und plünderten mit ihnen gemeinschaftlich. Am furchtbarsten aber entbrannte der Kampf im Frühjahre 1860, namentlich in Da- mascus, und dehnte sich über ganz Syrien aus. Auch diesmal machten die vom Pascha zur Unterdrückung des Kampfes geschickten türkischen Soldaten gemeinschaftliche Sache mit den Mördern, Brand- stiftern und Räubern, bis Fuad Pascha vom Sultan nach Syrien gesandt wurde und eine Anzahl Christenmörder erhängen, andere erschießen ließ. Dennoch erneuerten sich die Ermordungen der Christen an verschiedenen Orten und veranlaßten das Einschreiten der euro- päischen Großmächte. Gemäß Verabredung auf einer Conferenz in Paris besetzten französische Truppen Syrien fast 10 Monate lang (August 1860 bis Juni 1861). 54. Der Dynastieivechsel in Griechenland. (Nach Heinr. Thiersch, Griechenlands Schicksale, bearbeitet vom Herausgeber.) Schon seit der Befreiung vom türkischen Joche war es ein Lieb- lingswunsch der Hellenen gewesen, das griechische Reich über alle griechisch redenden Stämme auszubreiten. Im Jahre 1842, als die griechenfeindliche Verwaltung Jzzet-Mehmet Pascha's Veranlassung zu vielfachen Klagen der noch nicht befreiten Griechen gab und an meh- reren Stellen des türkischen Reiches, in Serbien, in Bulgarien, im Libanon, Aufstände der christlichen Bevölkerung ausgebrochen waren

5. Die Geschichte des Mittelalters - S. 590

1876 - Köln : DuMont-Schauberg
590 Vierter Zeitraum des Mittelalters: 1273—1492. fettigen bezweckte, sondern auch den jungem, Giuliano, damit dieser nicht in die Fußstapfen seines Bruders trete. Die Vorgeschichte des Ereignisses, insofern sie die Motive der Pazzi selber betrifft, ist auch heute noch nicht vollständig aufgehellt. Die Verschwornen hatten, ungeachtet der ansehnlichen Zahl von Teilnehmern und Werkzeugen, ihren Plan so geheim gehalten, daß die beiden Brüder, nichts ahnend, sich an dem bestimmten Tage in den Dom verlocken ließen, wo der Mord ausgeführt werden und der feierlichste Moment des Hochamtes das Signal sein sollte. Als der Priester die Hostie erhob, stieß einer der Verschwornen dem Giuliano ein kurzes Schwert in die Brust, und ein Anderer, Francesco de' Pazzi (der jüngste Bruder des Guglielmo), versetzte dem zu Boden Stürzenden so wiederholte Dolchstöße, daß er aus 19 Wunden blutete. Dagegen verletzte der Dolch, der dem Lorenzo die Kehle durchbohren sollte, ihn nur im Nacken, so daß dieser in die nahe Sacristei entkam, wo er den Tod seines Bruders vernahm. Während dessen war der Gonfaloniere Jacopo de' Pazzi, Oheim des (schreiend seine Unschuld betheuernden) Guglielmo mit einem Haufen von etwa hundert Bewaffneten nach dem Platze der Signoria geeilt, das Volk zur Wiedererlangung seiner Freiheit auszurufen. Allein die Antwort auf den Aufruf lautete: „Tod den Verräth ern!" Bald sah man in allen Straßen blutige Köpfe, zerrissene Gliedmaßen als entsetzliche Zeugen der wilden Volksjustiz und des nicht minder wüsten Parteihaffes. Jener Francesco de' Pazzi ward, als man ihm kein Wort über seine Mitschuldigen abpressen konnte, an einem Fenster des Palastes aufgehängt, neben ihm der Erzbischof in geistlicher Tracht, und eben so der bereits aus der Stadt entkommene, aber von den Bauern an die Signoria ausgelieferte Jacopo de' Pazzi; der Palast schien recht eigentlich eine Richtstätte geworden zu sein. Der todte Gonfaloniere wurde zuerst in der Familiengruft der Pazzi in Santa Croce beigesetzt, aber der Aberglaube des Volkes oder der Haß der Gegner ließen ihm dort eben so wenig Ruhe wie in einem Grabe in ungeweihter Erde vor der Porta della Giustizia, aus welchem ein Schwarm Buben die halbverwes'te Leiche zog und unter scheußlichem Spott durch die Straßen schleppte, um sie dann in den Arno zu werfen. Die ganze Familie der Pazzi wurde von den Strafmaßregeln betroffen, welche alle Grenzen überschritten; nur Guglielmo, Lorenzo's Schwager, kam mit dem Exil davon. Wie in seiner ganzen übrigen Erscheinung ist Lorenzo auch als Dichter der ächte Repräsentant seiner Zeit, welche mit der Wiederbelebung des Alten die Eröffnung neuer Bahnen anstrebte, auf der Schwelle zwischen zwei großen Epochen Abendroth zugleich und Morgenröthe. Lorenzo ist kein Nachahmer Petrarca's, aber er hat mit ihm den offenen Sinn für die Natur und ihre Schönheiten gemein. Seine Vielseitigkeit erscheint in dem scharfen Gegensatze zwischen seinen Dichtungen religiösen Inhalts und den

6. Die Geschichte des Mittelalters - S. 213

1876 - Köln : DuMont-Schauberg
46. Otto Iii. 213 Fuß gesetzt haben, geführt, nur damit Euer Name und.euer Ruhm sich bis an die Grenzen der Erde verbreite. Als Söhne habe ich Euch angenommen, allen Völkern Euch vorgezogen, und eben dadurch Aller Haß gegen mich erregt. Und jetzt zum Dank für alles dieses habt Ihr Euren Vater vertrieben und meine liebsten Freunde eines grausamen Todes sterben lassen. Aber ich kenne die Urheber der Empörung und bezeichne sie mit dem-Winke meiner Augen; ich werde nicht dulden, daß sie die Genossenschaft meiner Getreuen beflecken." Von dieser Rede wurde, nach des Augenzeugen Tank-mar's Bericht, die Menge bis zu Thränen gerührt und ergriff einen gewissen Benilo nebst einem andern ihrer Anführer, schleifte sie grausam auf die Stufen des Thurmes hinan und warf sie hier halb todt zu den Füßen des Kaisers nieder. Die Eintracht zwischen Otto und den Römern schien hergestellt, doch riethen Heinrich und Hugo, dem wetterwendischen Volke nicht zu trauen. Otto verließ Rom, um es nie wieder zu betreten. Er ging mit dem Papste nach Ravenna, wo er nun dauernd seine Residenz aufschlug. Doch konnte er abermals im italischen Klima nicht ausdauern, wurde von einer pestartigen Krankheit ergriffen und starb den 23. Januar 1002 auf der kleinen Burg Paterno, unweit Rom, noch nicht 22 Jahre alt. Mit ihm erlosch der Mannesstamm Otto's des Großen. Kaum erfuhren die Römer seinen Tod, als sie in großen Haufen sich aufmachten und den Leichenzug auf dem Wege nach Deutschland verfolgten. Unter steten Gefechten erreichten die Deutschen glücklich Verona, überstiegen die Alpen und übergaben den Leichnam mit allen kaiserlichen Insignien dem Herzog Heinrich von Baiern. Der Körper wurde nach Köln gebracht, in der Woche vor Ostern in den Klöstern St. Severin, St. Pantaleon, St. Gereon und St. Peter herumgeführt und ausgestellt, endlich, dem Wunsche Otto's gemäß, in Aachen mitten im Chore der Münsterkirche feierlich beigesetzt. Die Stelle, wo Otto Iii. ruhte, bezeichnete Churfürst Friedrich der Weise von Sachsen im I. 1513 durch ein Marmordenkmal und eine Inschrift; im I. 1803, als die alte Kaiserstadt Aachen unter französischer Herrschaft stand, wurde dieses Denkmal beseitigt. In der Sage, daß die Witwe des Eres-centius mit ihren Reizen den Jüngling gefesselt und ihn durch Gift gelobtet habe, um den Tod ihres Gemahls zu rächen, liegt eine tiefe Wahrheit; aker nicht eine Tochter Roms, sondern Roma selbst mit ihren unvergänglichen Reizen fesselte, verrieth, töbtete den mit der Kaiserkrone geschmückten Jüngling. *) *) Die Stelle von Otto's Grab wird noch durch einen nach der französischen Verwüstung angebracht.! Denknein mit moderner Inschrift bezeichnet.

7. Die Geschichte des Mittelalters - S. 340

1876 - Köln : DuMont-Schauberg
340 Dritter Zeitraum des Mittelalters : 1096-1273. welcher von zusammengewachsenen Augenbrauen den Namen „Murzuflos" trug. Dieser benutzte die Gelegenheit, um den Jämmerlichkeiten der damaligen Regierung auf byzantinische Weise ein Ende zu machen. Alexius ward gefesselt, und, weil das ihm gegebene Gift, nach genommenem Gegengifte, unwirksam blieb, erdrosselt; sein Vater Isaak starb vor Gram und Schrecken. Murzuslos, welcher nunmehr den Purpur selbst annahm, behauptete zwar, beide Kaiser wären eines natürlichen Todes gestorben und ließ sie feierlich begraben. Niemand aber wurde dadurch getäuscht, am wenigsten die Franken. Mit verdoppeltem Ernste wandten sich diese zum Kriege, nicht allein, weil alle Verträge und Versprechungen durch Murzuflos' Thronbesteigung ausgelöst erschienen, sondern auch, weil sie sich verpflichtet hielten, Frevel dieser Art zu rächen und zu bestrafen. Allein ungeachtet aller Tapferkeit und Ausdauer wurden sie von den Griechen mit beträchtlichem Verluste zurückgeschlagen. Doch bei einem zweiten Sturme suchte Murzuflos vergebens, die Griechen zum Widerstände zu bewegen: er sah sich in der allgemeinen Flucht mit fortgerissen, und so maßlos war nach dem kurzen Uebermuthe der letzten Tage der Schrecken der Einwohner, daß, nach griechischen Berichten, ein einzelner Ritter Tausende vor sich her jagte. Es entstand in der Nacht eine große Feuersbrunst und bei der hierdurch erhöhten Furcht und Verwirrung entfloh auch Murzuflos heimlich durch das goldene Thor. Sobald dies mit dem Anbruche des Tages bekannt wurde, zankten die Griechen unter einander, ob sie an Theodor Dukas oder Theodor Laskaris ein Kaiserthum geben sollten, das nicht mehr vorhanden war, als die Kreuzfahrer schon herandrangen, Alle auseinander sprengten und sich nun nach vollkommenem Siege in der ganzen Stadt verbreiteten. Selbst für Kirchen und Kirchengut zeigte Keiner Achtung. Man nahm alles, was Werth hatte, warf die Hostien aus den Kelchen und zerschlug die schönsten Kunstwerke und Altäre, um sie zu theilen. Nur die Venetianer scheinen dafür einigen Sinn gehabt und manches Vortreffliche, gleich den vier berühmten Pferden (des Lysippus?), in ihre Vaterstadt gesandt zu haben. Aber der Zorn über die Frevel der Franken wird gemildert, wenn man bedenkt, daß 400,000 Einwohner ihre aufs trefflichste befestigte Stadt von 20,000 Ankömmlingen erobern und so behandeln ließen. Nachdem endlich die Beute vertheilt war, kam es vor Allem darauf an, einen Kaiser zu ernennen. Sechs venetianische Edle und sechs Geistliche schwuren auf das Evangelienbuch, nach bestem Wissen und Gewisien zu wählen und vereinigten ihre Stimmen für Balduin von Flandern, weil man durch seine Verbindungen größere Unterstützung aus Frankreich und Deutschland erwartete. Man setzte ihn aus einen Schild, trug ihn zur Kirche und am 16. Mai 1204 fand die feierliche Krönung des lateinischen Kaisers in der Sophienkirche Statt.

8. Die Geschichte des Mittelalters - S. 56

1876 - Köln : DuMont-Schauberg
56 Ii. Die Völkerwanderung. sich auf die Paläste, Tempel, Kirchen znr Plünderung. Kaum mochte in einer Stadt der Welt je eine reichere Beute dem Feinde zugefallen sein. Alarich hatte seinen Kriegern volle Plünderungsfreiheit gegeben, aber ihnen Schonung des Lebens der Einwohner anbesohlen, und die Kirchen, vor allen die Basiliken der Apostel Petrus und Paulus, zu Freistätten erklärt, in denen die Flüchtlinge nicht verletzt werden durften. Die Gothen gehorchten diesem Befehl, so weit es ihnen die blinde Beutewuth gestattete. Ein Gothe drang in das Haus einer frommen Jungfrau, welche einsam, wehrlos und furchtlos einen aufgehäuften Schatz von prächtigen Gefäßen hütete. Im Begriff, auf diese Beute sich zu stürzen, schreckten ihn die ruhigen Worte der Frommen zurück, diese Schätze wären Eigenthum des Apostels Petrus, und der Heilige würde den Tempelräuber zu bestrafen wissen. Der Barbar trat zurück und nachdem er dem König Alarich von dem Vorfall Kunde gegeben, erhielt er den Befehl, sowohl die Weihgefchenke des Apostels als ihre fromme Hüterin unter sicherer Bedeckung unversehrt nach St. Peter zu geleiten. Schon nach 3 Tagen zog Alarich aus der geplünderten Stadt nach Eam-panien ab, mbent er die unermeßliche Beute auf Wagen, eine große Zahl von Gefangenen mit sich schleppte, und Placibia selbst, die Schwester des Hono-rius, sie achtungsvoll behanbelnb, mit sich führte. Er rückte bis in die südliche Spitze von Unteritalien und wollte nach Stritten und von da nach der reichen Provinz Afrika übersetzen, welche noch immer die Kornkammer Roms und Italiens war. Jedoch ein Sturm zerstörte seine Schiffe in der Meerenge von Messina, und der gothische Kriegsheld, der bei einem länger» Leben gewiß noch große Dinge ausgeführt hätte, starb, wie Alexander, in der Blüte seines Lebens, im 34. Jahre seines Alters. Vom ganzen Volke der Westgothen betrauert, wurde er aus eine merkwürdige Weise zur Erbe bestattet. Eine Menge von Gefangenen mußten den Fluß Bufentum, welcher an der Stadt Eosenza vorüberfließt, ableiten; mitten im trockenen Flußbette errichteten sie ihrem verblichenen König ein Grabmal, und nachdem sie ihn mit vielen Schätzen barin beerdigt hatten, leiteten sie das Wasser des Flusses wieder darüber. Damit aber Niemand erfahre, wo der große König ruhe, und damit römische Habsucht die Ruhe ferner Gebeine nicht störe, so wurden alle Sclaven, welche dabei Arbeit verrichtet hatten, umgebracht. 13. Attila. (Nach I c> s. Aschbach, Geschichte der Westgothen, mit Zusätzen vom Herausgeber.) Attila (Etzel), der nach der Ermordung seines Bruders Bleda alleiniger König der Hunnen geworden war (445?), verlegte feinen Wohnsitz diesseit der Theiß in Ungarn, und von hier ans herrschte er in eine Entfernung,

9. Die Geschichte des Mittelalters - S. 160

1876 - Köln : DuMont-Schauberg
160 Zweiter Zeitraum des Mittelalters: 751—10%. Erst im August 843 machte der deukwürdige Vertrag zu Verduu dem durch fast 14 Jahre hingeschleppten Hader um die fränkischen Lande endlich ein Ende: Ludwig der Deutsche empfing zu seinem alten Königreiche Baiern Schwaben bis an den Rhein (nebst dem Thurgau, Zürichgau, Aargau), ferner den Nordgau (an der Altmühl), ganz Ostfranken auf der rechten Rheinseite und die Sprengel von Speyer, Worms und Mainz auf der linken Seite des Stromes, endlich das gesammte Sachsen und Thüringen von der Grenze gegen Slaven und Dänen an der Elbe und' Eider bis zur Wesermündung und bis gegen den Niederrhein. Diese Länder hatte er nebst dem Elsaß schon einmal bei Lebzeiten seines Vaters und unter dessen Oberhoheit besessen (833— 838) und, um den jetzigen Besitz derselben nur als rechtmäßige Fortsetzung jenes frühern zu bezeichnen, zählte er seine Regierungsjahre von 833 an (s. S. 157). Der Kaiser Lothar erhielt zu seinem alten Königreiche Italien die Provence und die übrigen burgun-dischen Grafschaften zwischen der Rhone und den Alpen (nebst den Gauen von Uzes, Viviers und Lyon am rechten User der Rhone), das Herzogthunr Burgund auf beiden Seiten des Jura von der Saone bis zur Aare, das Elsaß, das Moselland, Ripuarien von der sächsischen Grenze an und die Gaue im Flußgebiete der Maas bis Sedan und bis zur Schelde, endlich ganz Friesland von der Mündung des Rheines bis zu der der Weser. Karl der Kahle empfing zu Aquitanien (mit Vasconien) Septimanien oder Gothien nebst der spanischen Mark, Burgund westlich von der Saone (die spätere Bourgogne), ganz Neustrien und Francien im engern Sinne, die Bretagne und Flandern. Der jüngere Pippin, dessen sich auch Lothar nicht weiter annahm, wurde bet der Theilung ganz übergangen. Wie in dem ganzen Kampfe von einem bewußten Gegensatze der erst im Entstehen begriffenen Nationen nicht die Rede gewesen war, so fand auch bei der Theilung von Verdun nicht die geringste Rücksicht auf die durch Sprache und Sitte sich näher stehenden Stämme und ihre Vereinigung zu größeren Ganzen Statt. Zwar umfaßte Ludwig's Antheil fast nur deutschredende, derjenige Karl's außer Flandern nur wälschredende Bevölkerung, dagegen verband Lothar mit den romanischen Italienern, Proven§alen und Burgundern die beiden echt deutschen Stämme der Ripuarier (Rheinfranken) und Friesen, so wie einen Theil der Schwaben. Diese unnatürliche Gestaltung seines Reiches entsprang aus dem Bestreben, Italien mit dem Kernlande von Austrasien, Rom mit Aachen unter einem Haupte zu vereinigen; die übrigen Stücke, namentlich Burgund und Elsaß, dienten zur Verbindung zwischen jenen Hauptmassen; am auffälligsten ist die Hinzufügung Frieslands zu diesem ohnehin (von Benevent bis Friesland) langgestreckten Reichskörper ; vielleicht bestand Ludwig auf dem Besitze jener fränkischen Gaue am linken Rheinufer, für welche er Friesland hingab, nicht sowohl wegen des guten Weines, wie Regino meint, sondern wegen ihrer hinlänglich erprobten strate-

10. Die Geschichte des Mittelalters - S. 258

1876 - Köln : DuMont-Schauberg
258 Zweiter Zeitraum des Mittelalters: 751—1096. gefürchteten Feinde durch Verleihung eines Landstriches seines Reiches zu friedlichen Bewohnern desselben zu machen. An ihren mächtigsten Führer, Rollo oder Rolf, den Sohn eines angesehenen dänischen Fürsten, welcher bereits seit einigen Jahrzehnten der Schrecken Frankreichs gewesen war und damals sogar einen verheerenden Zug bis nach Clermont ausgeführt hatte, schickte Karl (911) Gesandte mit dem Anerbieten, wenn er Christ werden und Frieden halten wolle, ihm einen Theil seines Reiches und die Hand seiner Tochter Gisela zu geben. Rollo wies den Antrag nicht zurück; er begab sich (912) an die Epte zu einer Zusammenkunft mit dem Könige, erhielt das Land von der Epte bis zum Meere, und überdies die Lehnshoheit über die Bretagne. Er leistete den Lehnseid, und nachdem er so wie seine Gefährten die Taufe empfangen und bei derselben den Namen seines Tauszeugen, des Herzogs Robert, vermählte er sich mit Karl's Tochter. In der Normandie verschwanden bald unter einer kraftvollen, Ruhe und Sicherheit zurückführenden Negierung die Spuren der früheren Verwüstungen; Robert theilte das Land unter seine Gefährten, er vermehrte die Bevölkerung desselben durch neue Ankömmlinge aus Scandinavien und durch Franzosen, welche den Aufenthalt in der Normandie dem unsicher» Zustande ihrer Heimat vorzogen, baute die zerstörten Kirchen wieder auf und stattete sie mit reichem Landbesitze aus, stellte die Befestigungen der Städte wieder her und begründete durch strenge Gerechtigkeit einen geordneten Zustand in dem Maße, daß Niemand auch nur zu rauben oder zu stehlen wagte und die Normandie bald zu den angebautesten Landschaften Frankreichs gehörte. Als Arnulf's Sohn und Nachfolger auf dem deutschen Throne, Ludwig, kinderlos starb, begab sich Karl nach Lothringen; er wurde von den Bewohnern des Landes, welche zum Theil wenigstens den ihnen benachbarten Franzosen in Sitte und Sprache verwandter waren als den Deutschen, als König anerkannt und nahm von dem Lande, als ihm gebührenden Erbe, Besitz. — Karl hatte einem Manne von geringer Herkunft, Hagano, sein ganzes Vertrauen geschenkt, und dieser zeigte sich desselben würdig, indem er auf kräftige Weise den Anmaßungen und Ansprüchen der Großen entgegentrat. Allein deshalb versammelten sich viele derselben (920) zu Soissons und sagten sich vom Könige los. Die Abneigung der Franzosen gegen einen Karolingischen König und das unbeschränkte Vertrauen, welches er fortwährend seinem getreuen Hagano schenkte, veranlaßten, daß sich der ehrgeizige Herzog Robert von Francien, welcher es nicht vergessen konnte, daß sein Bruder einst die Königskrone besessen, 922 zu Rheims zum Könige wählen und vom Erzbischof von Rheims krönen ließ. Karl fand indeß Hülfe in Lothringen; an der Spitze eines lothringischen Heeres rückte er (923) rasch gegen die Aisne vor, hinter welcher (bei Soissons) Robert sich gelagert hatte, und griff diesen so unerwartet an, daß er nicht die Zeit hatte, seine Getreuen zu sammeln, und geschlagen, selbst seinen Tod
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