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1. Die alte Geschichte - S. 113

1872 - Münster : Coppenrath
113 Achseufzete er, fr das Unglck meines Freundes haben meine Augen noch Thrnen, aber mein eigener Schmerz ist fr Thrnen zu groß!" Carnbyses blieb nicht ungerhrt. Er be-fahl, den Sohn des Pfammenit am Leben zu lassen. 216er es war zu spt; unter den Verurteilten war er zuerst hingerichtet worden. Den gefangenen Vater behielt der König bei sich und behandelte ihn gtig. Als er aber in der Folge merkte, da er die Aegyptier heimlich zum Aufstnde gegen die Perfer reizte, lie er auch ihn hinrichten. So ward durch Cambyfes im Jahre 525 vor Chr. der Thron der Pharaonen der den Haufen geworfen, und Aegyp-ten zur persischen Provinz gemacht. Nach der Eroberung Aegyptens beschlo Cambyfes, das sdlich gelegene Aethiopien, von dessen Reichthume man Wunderdinge erzhlte, sich zu unterwerfen. Von Theben aus schickte er erst ein Heer von etwa dreiigtausend Mann in die libysche Wste, um die Einwohner der einzelnen grnen Strecken (Oasen) zu unterjochen. Vorzglich sollte dieser Zug gegen die dort wohnenden Ammoniter gerichtet sein. Ein groer Theil des Heeres yber fand in der brennenden Sandwste feinen Untergang. Fast eben so unglcklich war der Zug gegen Aethiopien, den er selbst unternahm. Durch Hunger gezwun-gen, mute er zurckkehren. Voll Unmuth und Ingrimm langte er wieder in Memphis an. Hier wurde gerade ein groes Freudenfest gefeiert. Ein neuer Apis war gefunden, und das gttliche Thier wurde vom jubelnden Volke im Triumphe durch die Stadt gefhrt. Carnbyses glaubte, man freue sich seiner Unflle, und lie feine Soldaten mit gezckten Schwertern in die Volksmassen einhauen und die Priester mit Ruthen peitschen. Selbst der gefeierte Gott blieb nicht verschont. Er lie ihn vor sich führen und durchstach ihn mit dem Sbel. Seinen Kummer zu vergessen, ergab er sich von nun an dem Trnke. Keiner war mehr vor feiner Sautte sicher. Einst cller'i Weltgtsch, I. 30. Aufl. g I

2. Die alte Geschichte - S. 59

1872 - Münster : Coppenrath
59 bracht haben, Kasten genannt. In Aegypten gab es deren sechs, spter sieben. Die gelehrteste Kaste war die der Priester. Sie waren Erzieher und Rthe der Könige, die man hier Pha-raonen, d. i. Erhabene, nannte; sie richteten das Volk nach eigenen Gesetzen; sie bestimmten nach dem regelmigen Aus-treten des Nil und nach Beobachtungen am gestirnten Himmel das Jahr und ordneten den Kalender; sie waren die einzigen Gelehrten im Lande. Von ihren Kenntnissen der Naturkrfte insbesondere zeugen auch die angeblichen Wunder, die sie vor den Augen des Moses verrichteten. Beim Volke galten sie deshalb auch als Zauberer. Nchst den Priestern waren die Krieger die angesehenste Kaste. Diese bildeten aber nicht ein stehendes Heer von Sldlingen, sondern sie waren freie Brger mit Grundeigenthum und wohnten in abgesonderten Distrikten. Die brigen Kasten bestanden aus Ackerbauern, Handwerkern, Handelsleuten, Schiffern und Hirten, und standen den beiden ersten an Ansehen und Rechten bei weitem nach. Die Priester und Krieger bildeten.tzie beiden bevorrechteten Kauen; diese waren auch im Besitze aller Lndereien, da der Ackerdauer nur als Pchter den Grund und Boden benutzen konnte. Eine sehr verachtete Kaste mar die der Hirten. Diese wurden sogar fr unehrlich gehalten. Frhere Einflle noma> diicher Fürsten, Hyksos genannt, welche um das Jahr 2100 vor Chr. den grten Theil des Landes eroberten und mehre Jahrhunderte hindurch behaupteten, mgen diesen Ha gegen das Hirtenleben erzeugt haben. Vielleicht muten auch die Js-raeliten, die zu den verhaten Nomaden gezhlt wurden, eben darum von den Aegyptiern eine so harte Behandlung erleiden. Die Religion, insbesondere der Thierdienst. Die Religion der Aegyptier mar ursprnglich die Verehrung eines einzigen Weltschpfers. Bald aber artete diese in Vielgtterei aus. Die Eigenschaften dieses einen Gottes, seine Wir-kungen am Himmel, in der Natur und im Menschenleben wurden als besondere Gottheiten verehrt. Vorzglich verehrt wurde

3. Die alte Geschichte - S. 56

1846 - Münster : Coppenrath
56 tigung. Das Geschäft des Vaters ging immer erblich auf seine Kinder über. Niederlassungen erobernder Horden bildeten mit der Zeit einen besondern Kriegerstand, aus dessen Mitte die Könige, die man hier Pharaonen, d. i. Erhabene nannte, hervorgingen. Priester besorgten die Erziehung der Könige. Allmälig wurden zwar die Ägyptier zu dem Ganzen eines Reiches enger verbunden; aber die scharfe Sonderung der einzelnen Stände in Hinsicht ihrer Beschäftigung blieb nach wie vor bestehen. War der Vater z. B. Priester, oder Krieger, oder Hirt; so mußte auch der Sohn wieder Priester, oder Krieger oder Hirt sein, wenn er auch gar keine Lust, gar kein Geschick hiezu hatte. Solcher erblichen Stände, die man mit einem portugiesischen Worte Kasten nennt, gab es in Ägypten sechs, später sieben. Die geehrteste Kaste war die der Priester. Sie waren Erzieher und Räthe des Königes und richteten das Volk nach eigenen Gesetzen; sie bestimmten nach dem regelmäßigen Austreten des Nil und nach Beobachtungen am gestirnten Himmel das Jahr und ordneten den Kalender; sie waren die einzigen Gelehrten im Lande. Von ihren Kenntnissen der Naturkräste insbesondere zeugen auch die angeblichen Wunder, die sie vor den Augen des Moses verrichteten. Beim Volke galten sie deshalb auch als Zauberer. Nächst den Priestern waren die Krieger die angesehnste Kaste. Diese bildeten aber nicht ein stehendes Heer von Söldlingen, sondern sie waren freie Bürger mir Grundeigenthum und wohnten in abgesonderten Distrikten. Die übrigen Kasten bestanden aus Ackerbauern, Handwerkern, Handelsleuten, Schissern und Hirten, die von den Priestern und Kriegern, wie es scheint, hart bedrückt waren, da z. B. alle Ländereien im Besitze der beiden ersten Kasten waren, und der Ackerbauer nur als Pächter den Grund und Boden benutzen konnte. Die verachtetste ^aste aber war die der Hirten. Diese wurden sogar für unehrlich gehalten. Frühere Einfälle nomadischer Fürsten, H y k s o s genannt, welche das Land etwa 1700 vor Ehr. eroberten und zweihundert Jahre hindurch beherrschten, mögen diesen Haß gegen das Hirtenleben erzeugt haben. Vielleicht mußten auch die Israeliten, die zu den

4. Die alte Geschichte - S. 215

1846 - Münster : Coppenrath
215 hatte. Kaum aber war die blutige Tbat geschehen, so kam er wieder zur Besinnung. Er entsetzte sich, weinte laut aus, rief Klitus über Klitus. Er wünschte nicht mehr zu leben und ver- schloß sich, ohne das mindeste zu genießen, drei Tage und drei Nächte einsam in seinem Zelte. Seine Soldaten wurden unruhig. „Wer wird uns aus diesem feindlichen Lande nach Hause führen, wenn Alexander nicht mehr ist!" So jammerten die Soldaten. Und die Freunde des Alexander traten zu ihm in sein Zelt, trösteten ihn, stellten ihm vor, wie der Tod des Klitus von den Göttern bestimmt und nur nach ihrer Bestimmung von ihm voll- zogen sei. So kam er denn endlich wieder hervor zu seinem Heere. Doch war die Reue nur von kurzer Dauer; sein Über- muth blieb. Nach wie vor wollte er als Gott verehrt sein, und tödtete einen Feldherrn, der ihm die göttliche Verehrung nicht beweisen wollte. Handlungen der Art mußten immer mehr die Unzufriedenheit seiner Macedonier erregen. Sie folgten ihm auf seinen ferneren Zügen nur mit Unwillen. 69. Alexander in Indien. Nachdem er die nördlichsten Provinzen des alten Perser- reifes lurchstreist, mehre Völkerschaften der wilden Scythen sich unterworfen hatte, reizten ihn ganz vorzüglich die reichen Gold- länder Indiens. Indien war um diese Zeit ein sehr bevölkertes und gut angebautes Land mit blühenden Städten und Dörfern. Der Ganges ström theilt es in zwei Theile, in Vorder- und Hinter-Indien. Die Bewohner zeichneten sich schon früh durch Kunstfleiß und Kenntnisse aus. Sie waren, wie die Äghptier, in Kasten getheilt. Die Priester und Gelehrten, Braminen ge- nannt, machten die vornehmste Kaste aus. Über dieses Land herrschten damals mehre von einander unabhängige Fürsten. , Sie führten immerwährend Kriege unter sich und schwächten sich so selbst. Um so leichter wurde Alexander die Eroberung. Nördlich von Attok setzte er über den Indus-

5. Leitfaden zum methodischen Unterricht in der Geographie - S. 296

1836 - Eisleben : Reichardt
296 Salomonsinseln oder Neugeorgien rc. gewöhnlichen Australischen Produkten des Pflanzen- reichs, worunter die Brodfrucht die erste Stelle einnimmt. Die Einwohner gehören zur negerartigen Nace, ge- hen nackt und haben zu Dörfern vereinigte Wohnungen und ordentliche Anpflanzungen von Nahrungsgewächsen, so daß sie in der Kultur weiter vorgeschritten zu seyn scheinen, als die übrigen Papuas. Die Hauptinsel heißt Santa Cruz. Die Salomonsinseln oder Nengeorgien. Die meisten dieser Inseln, welche in der heißen Zone, nordwestlich von dem Santa Cruz,Archipel lie- gen, sind von hohen Gebirgen durchzogen, haben aber einen an den gewöhnlichen Australischen Produkten sehr fruchtbaren Boden. Die Einwohner gehören größtenteils zu den Papuas oder negerartigen Race, gehen nackt und wohnen in Hütten, die jedoch zu Dör- fern vereinigt sind, und zeigen eine vorzügliche Geschick, lichkeit im Bau ihrer Piroguen, wiewohl sie nur höchst unvollkommne Werkzeuge besitzen. Die Hauptinsel heißt Isabell. Die Louisiade. Eine Gruppe kleiner Inseln, die in der heißen Zone, südwestlich von den Salomonsinseln und südöst- lich von Neuguinea liegt. Sie erschienen den Europäi- schen Seefahrern, wovon jedoch keiner angelandet hat, voller Berge und fruchtbar. Am Ufer sah man viele Wohnungen der zahlreichen Einwohner, die nackt gin« gen und zu der negerartigen Race gehören. Neuguinea. Diese größte unter den Australischen Inseln liegt nördlich von Neuholland, von dem sie durch die Tor- resstraße geschieden wird, und östlich von den Mo- lucken, in der heißen Zone, und gehört zu den unbe- kanntesten dieses Erdtheiles, wiewohl sie, wenn man die Marianen ausnimmt, der von den Europäern zu- erst entdeckte Theil Australiens ist. Sie hat eine be- sondere Gestalt, indem an der Nordwefiseite zwei Halb- inseln auslaufen, die durch schmale Landengen mir ein-

6. Die Alte Geschichte - S. 66

1866 - Münster : Coppenrath
66 Der wunderbar erhaltene Knabe wuchs zum Manne heran und sah mit Entsetzen das Elend seiner Mitbrüder, der Israe- liten. Und als einst in seiner Gegenwart ein Aegyptier auf das Grausamste einen Israeliten mißhandelte, wurde der feu- rige Moses von plötzlichem Unwillen und Zorn überwältigt und erschlug den Aegyptier. Nun floh er aus Aegypten über die Ostspitze des arabischen Meerbusens nach Midian, wo er Jahre lang die Heerde des Hirtenfürsten Jethro hütete. Hier auf den stillen Triften der arabischen Wüste, im Angesichte der himmelanstrebenden Berge Horeb und Sinai, erhob sich der Geist des einsamen Flüchtlings zu frommen Betrachtungen, Wünschen und Hoffnungen für die Erlösung seines Volkes aus der harten ägyptischen Knechtschaft. Und es erschien ihm der Gott seiner Väter in einem brennenden Dornbüsche und machte ihn stark, nach Aegypten zurückzukehren, um sein Volk hinaus in das Land der Verheißung zu führen. Aber das Herz des Pharao war verstockt. Erst nach zehn harten Plagen ließ er die Israeliten ziehen. Eine wunderbare Wolkensäule bei Tage und eine Feuersänle bei Nacht leiteten den Zug. Sie kamen an das rothe Meer. Und das Meer theilte sich vor ihnen, und sie zogen trockenen Fußes hindurch. Hinter ihnen hergeeilt kam Pharao mit einem furchtbaren Heere. Jetzt reuete es ihn, daß er sie hatte ziehen lassen. Mit Ge- walt wollte er sie zurückführen. Und als er ihnen durch das ge- theilte Meer folgen wollte und schon in der Mitte war; da plötzlich schlugen die Wogen brausend zusammen, daß Roß und Reiter untergingen. Moses aber führte sein gerettetes Volk in die Wüste, welche von der Grenze Aegyptens bis gegen die Ausflüsse des Euphrat fast zweihundert Stunden weit sich hin- zieht. Mitten in diesem Sandmeere erhebt sich der Berg Sinai, von dessen Gipfel hinab Gott den Israeliten unter schrecklichem Donner und Blitz die heiligen zehn Gebote gab, die ältesten geschriebenen Gesetze, die wir noch übrig haben. Nach diesen sollen sie handeln und zu einem besseren Volke sich heranbilden.

7. Die Alte Geschichte - S. 113

1866 - Münster : Coppenrath
113 „Achseufzete er, „für das Unglück meines Freundes haben meine Augen noch Thränen, aber mein eigener Schmerz ist für Thränen zu groß!" Cambyses blieb nicht ungerührt. Er befahl, den Sohn des Pfammenit am Leben §u lassen. Aber es war zu spät; unter den Verurteilten war er zuerst hingerichtet worden. Den gefangenen Vater behielt der König bei sich und behan- delte ihn gütig. Als er aber in der Folge merkte, daß er die Aegyptier heimlich zum Aufstande gegen die Perser reizte, ließ er auch ihn hinrichten. So ward durch Cambyses im Jahre 525 vor Chr. der Thron der Pharaonen über den Haufen geworfen, und Aegyp- ten zur persischen Provinz gemacht. Nach der Eroberung Aegyptens beschloß Cambyses, das südlich gelegene Aethiopien, von dessen Reichthume man Wunderdinge erzählte, sich zu unterwerfen. Von Theben aus schickte er erst ein Heer von etwa dreißigtausend Mann in die libysche Wüste, um die Einwohner der einzelnen grünen Strecken (Oasen) zu unterjochen. Vorzüglich sollte dieser Zug gegen die dort wohnenden Ammoniter gerichtet sein. Ein großer Theil des Heeres aber fand in der brennenden Sandwüste seinen Untergang. Fast eben so unglücklich war der Zug gegen Aethiopien, den er selbst unternahm. Durch Hunger gezwungen, mußte er zurückkehren. Voll Unmuth und Ingrimm langte er wieder in Memphis an. Hier wurde gerade ein großes Freudenfest gefeiert. Ein neuer Apis war gefunden, und das göttliche Thier wurde vom jubelnden Volke im Triumphe durch die Stadt geführt. Cambyses glaubte, man freue sich seiner Unfälle, und ließ seine Soldaten mit gezückten Schwertern in die Volksmassen einhauen und die Priester mit Ruthen peitschen. Selbst der gefeierte Gott blieb nicht verschont. Er ließ ihn vor sich führen und durchstach ihn mit dem Säbel. Seinen Kummer zu vergessen, ergab er sich von nun an dem Trünke. Keiner war mehr vor seiner Laune sicher. Einst kam Welicr's Wcltgcsch. I. 24. Aufl. tz

8. Die Alte Geschichte - S. 59

1866 - Münster : Coppenrath
59 dorther mitgebracht haben, Kasten genannt. In Aegypten gab es deren sechs, später sieben. Die geehrteste Kaste war die der Priester. Sie waren Erzieher und Rathe der Könige, die man hier Pharaonen, d. i. Erhabene, nannte; sie richteten das Volk nach eigenen Gesetzen; sie bestimmten nach dem regel- mäßigen Austreten des Nil und nach Beobachtungen am gestirn- ten Himmel das Jahr und ordneten den Kalender; sie waren die einzigen Gelehrten im Lande. Von ihren Kenntnissen der Naturkräfte insbesondere zeugen auch die angeblichen Wunder, die sie vor den Augen des Moses verrichteten. Beim Volke galten sie deshalb auch als Zauberer. Nächst den Priestern waren die Krieger die angesehenste Kaste. Diese bildeten aber nicht ein stehendes Heer von Söldlingen, sondern sie waren freie Bürger mit Grundeigenthum und wohnten in abgesonderten Distrikten. Die übrigen Kasten bestanden aus Ackerbauern, Handwerkern, Handelsleuten, Schiffern und Hirten, und standen den beiden ersten an Ansehen und Rechten bei weitem nach. Die Priester und Krieger bildeten die beiden be- vorrechteten Kasten; diese waren auch im Besitze aller Ländereien, da dep Ackerbauer nur als Pächter den Grund und Boden be- nutzen konnte. Eine sehr verachtete Kaste war die der Hirten. Diese wurden sogar für unehrlich gehalten. Frühere Einfälle nomadischer Fürsten, H y k s o s genannt, welche um das Jahr 2100 vor Chr. den größten Theil des Landes erorberten und mehre Jahrhunderte hindurch behaupteten, mögen diesen Haß gegen das Hirtenleben erzeugt haben. Vielleicht mußten auch die Israeliten, die zu den verhaßten Nomaden gezählt wurden, eben darum von den Aegyptiern eine so harte Behandlung erleiden. Die Religion, insbesondere der Thierdienst.— Die Religion der Aegyptier war ursprünglich die Verehrung eines einzigen Weltschöpfers. Bald aber artete diese in Viel- götterei aus. Die Eigenschaften dieses einen Gottes, seine Wir- kungen am Himmel, in der Natur und im Menschenleben wur- den als besondere Gottheiten verehrt. Besonders verehrt wurde

9. Die Alte Geschichte - S. 49

1875 - Münster : Coppenrath
49 dieser Einrichtung in Indien von dorther mitgebracht haben, Kasten genannt. In Aegypten gab es deren sechs, spter sieben. Die gelehrteste Kaste war die der Priester. Sie waren Erzieher und Rthe der K-tilge, die man hier Pharaonen, d. i. Erhabene, nannte; sie richteten das Volk nach eigenen Gesetzen; sie bestimmten nach dem regelmigen Austreten des Nil und nach Beobachtungen am gestirnten Himmel das Jahr und ordneten den Kalender; sie waren die einzigen Gelehrten im Lande. Von ihren Kenntnissen der Naturkrfte insbesondere zeugen auch die angeblichen Wunder, die sie vor den Augen des Moses verrich-teten. Beim Volke galten sie deshalb auch als Zauberer. Nchst den Priestern waren die Krieger die angesehenste Kaste. Diese bildeten aber nicht ein stehendes Heer von Sldlingen, sondern sie waren freie Brger mit Grundeigenthum und wohnten in abgesonderten Distrikten. Die brigen Kasten bestanden aus Ackerbauern, Handwerkern, Handelsleuten, Schiffern und Hirten, und standen den bei-den ersten an Ansehen und Rechten bei weitem nach. Die Priester und Krieger bildeten die beiden bevorrechteten Kasten; diese waren auch im Besitze aller Lndereien, da der Ackerbauer nur als Pchter den Grund und Boden benutzen konnte. Eine sehr verachtete Kaste war die der Hirten. Diese wurden sogar fr unehrlich gehalten. Frhere Einflle nomadischer Fürsten, Hyksos genannt, welche um das Jahr 2100 vor Chr. den nrdlichen Theil des Landes eroberten und mehre Jahr-hunderte hindurch behaupteten, mgen diesen Ha gegen das Hirten-leben erzeugt haben. Vielleicht muten auch die Israeliten, die zu den verhaten Nomaden gezhlt wurden, eben darum von den Aegyptiern eine so harte Behandlung erleiden. Die Religion, insbesondere der Thierdienst. Die Religion der Aegyptier war ursprnglich die Verehrung eines einzigen Weltschpfers. Bald aber artete diese in Vielgtterei aus. Die Eigen-schaften dieses einen Gottes, seine Wirkungen am Himmel, in der Natur und im Menschenleben wurden als besondere Gottheiten verehrt. Vor-zglich verehrt wurde Osiris als Sonnengott, Isis als Mondgttin. Ersterer galt fr die hchste schaffende Kraft, letztere fr die Gttin der Natur als ernhrende Kraft. Hieran knpfte sich auch die Vergtterung der brigen Planeten. Selbst Typ hon, dem versengenden Winde, jetzt Chamsin genannt, hatte man Tempel geweiht. Ihn hielt man fr den Urheber alles Bsen und suchte ihn durch Opfer zu besnftigen. Welter's Weltgesch. I. 32. Aufl. 4

10. Geschichte des Mittelalters - S. 125

1883 - Münster : Coppenrath
125 Schon im Mai des Jahres 1096 brach Peter der Einsiedler an der Spitze eines bunt zusammengesetzten Haufens von etwa 15 000 Mann auf, der sich nach und nach bis zu 80 000 vermehrte. Da Peter den Haufen fr sich allein zu groß fand, so berlie er.einen Teil desselben der Mbruna eines buraundischen Ritters, der gewhnlich Walther von Habenich.t.s (Sansaveir) genannt wurde, weil er sein ganzes Vermgen fr die Heerfahrt aufgeopfert hatte. Dieser bildete mit 20 000 der Ungeduldigsten den Vortrab. Ihren Weg nahmen sie der Deutschland und Ungarn nach Constantinovel. welches zum allgemeinen Sammelplatze bestimmt war. Die ersten Teilnehmer waren fast nur Italiener und Franzosen. Das Schicksal dieser Menschen ist ein hchst trauriges gewesen. Ohne-Mundvorrat, ohne alle Zucht litten sie bald Mangel und plnderten und raubten in den Gegenden, durch welche sie zogen. Das reizte die Mi-handelten zur Gegenwehr. Tausende wurden erschlagen. Nur ehr kleiner Haufen kam unter Anfbruna des Ritters Waltber bei Constan-linopel an und war froh, da der griechische Kaiser Alexius ihm er-laubte, vor den Thoren der Stadt ein Laaer aufzuschlagen, um die An-fnft Peters abzuwarten. Endlich langte auch dieser an. Auch feiner Scharen hatten unterwegs gleiches Schicksal erlitten; auch von ihnen waren Tausende durch Not und Elend aller Art umgekommen. Doch diese beiden Haufen waren nicht die einzigen. Die Begeisterung der brigen Völker ergriff auch bald die Deutschen. Scharenweise strmten sie, ohne alle Vorkehrung, aus ihrer Heimat hinaus, um die heilige Stadt zu befreien. Manche waren des Weges und des Zieles so-unkundig, da sie bei jeder Stadt, bei jeder Burg, die sie erreichten, neugierig fragten, ob hier nicht Jerusalem sei! Andere meinten, es sei nicht genug, gegen die Trken zu ziehen, auch die Juden htten das Leben verwirkt, weil sie Christus gekreuzigt htten. Und sie fingen ihren Kreuzzug damit an, da sie der die wehrlosen Juden, besonders in den Rheingegenden, herfielen, sie zu Tausenden erschlugen und sich ihrer Habe bemchtigten. Dann zogen sie hinauf. Ohne Zucht und Ordnung hau-seten sie in den Gegenden, durch welche sie kamen. Doch die Strafe fr ihre Zgellosigkeit erhielten sie frh genug. Sie fanden, wie die bri-gen. grtenteils in Ungarn ibr Grab. Nur weniae entkamen und gelangten in dem allerklglichsten Zustande nach Constantinovel.
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