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1. Die weltgeschichtlichen Kämpfe des Altertums - S. 248

1890 - Gotha : Perthes
248 Reitern und berittenem Fußvolk eilte Alexanber des Nachts durch die wasserlose Heibe, wobei manche seiner Krieger ermattet liegen blieben. Da sah man bei Tagesanbruch die zerstreute, unbewehrte Karawane der Hochverräter, auf welche Alexanber lossprengte. Schrecken ergriff die Verräter, welche mit wildem Jammergeschrei auseinanber stoben. Nur wenige versuchten Widerstand, die anbetn flohen, Darms im Wagen in ihrer Mitte, um ihn herum seine Verräter. Wie die Macebonier sich mehr und mehr näherten, weil die Reiter schneller vorwärts kamen als der Wagen, wollten sich die Satrapen ihres Gefangenen entlebigen und sich vor etwaiger Strafe sichern, fielen über den wehrlosen Darius her, burchbohrten ihn mit Schwertern und Speeren und jagten dann nach verschiedenen Seiten bavon, inbein sie den sterbenben König auf der Lanbstraße liegen ließen. Bald barauf kam Alexanber heran, fanb aber nur die Leiche des Königs, welche er mit seinem Purpur bebeckt haben soll. Was man sonst noch erzählt, ist Sage, daß z. B. ein mace-bonischer Reiter, im Helm in der Wüste dem schmachtenben Alexanber Wasser gebracht habe, was aber Alexanber nicht an-nahm, weil seine Leute den Mut verlieren würden, wenn er allein trinke! Da sollen seine Begleiter jauchzenb ausgerufen haben: „Führe uns, wohin du willst! Wir sind nicht ermattet, wir bürsten nicht und sinb nicht sterblich, so lange bu unser König bist!" Alexanber stanb nun am Elbrusgebirge, bessen Pässe zum Kaspischen Meere, nach Iran und Turan führten. Das Gebirge war btcht bewalbet und schluchtenreich, dazu von kriegerischen Völkern bewohnt, welche Alexanber jeboch balb zur Unterwerfung zwang. Zugleich begann der Spartanerkönig Agis mit 20000 Mann offenen Ansstanb, ba er auf griechische Hilfe und persisches Gelb rechnete; boch schnell eilte Antipater mit 40 000 Kriegern herbei und schlug die Spartaner bei

2. Bilder aus den deutschen Kolonien - S. 172

1908 - Essen : Baedeker
— 172 — genommen. Er erzählt nämlich: „Ein Kasuar kam zu einem Flußufer, stand einige Augenblicke still, das Wasser aufmerksam betrachtend, gmg in das Wasser hinein, welches dort etwa einen Meter tief war und tauchte teilweise unter, wobei er die Flügel ausstreckte. So blieb der Vogel vollständig be- weguugslos, sogar mit geschlossenen Augen, eine Viertelstunde lang, zog dann plötzlich die Flügel an und trat an das Ufer zurück. Während er sich hier schüttelte, fiel eine Anzahl kleiner Fische aus seinen Flügeln und Federn heraus, welche sofort aufgepickt und verschluckt wurden." — Nicht selten konnte ich von meinen Schulkindern hören, daß sie einen fischenden Kasuar bemerkt hätten. Er soll besonders gern nach Flußkrebsen fahnden. Ich habe einen Kasuar auf einer Insel des Powellflusses Mawilu) beobachtet, der den Sandboden nach Muscheln absuchte. Das Fleisch des Kasuars ist etwas zähe, sonst aber recht wohlschmeckend und wird von manchem den hiesigen Wildschweinen vorgezogen. Der Bai- ninger jagt den Vogel nicht nur des Fleisches, sondern auch der Federn wegen, die er zur Verzierung seiner Schmuckgegenstände benutzt. P. Roscher, 15. Die Sorge für den Landfrieden auf den Bismarckinfeln. Krankheiten, Kindersterblichkeit sind zweifellos von erheblicher Bedeutung für die niedrige Bevölkerungsziffer im Archipel, doch läßt sich die geringe Dichtigkeit der" Bevölkerung daraus allein nicht erklären. Eine Hauptursache dafür, daß die Eingeborenenzahl eine so niedrige geblieben ist, dürfte vielmehr in den beständigen Kämpfen der Eingeborenen untereinander zu suchen sein. Überall im Bismarck-Archipel wiederholt sich dasselbe Bild: kleine Stämme, welche in beständiger Fehde mit anderen Stämmen, bisweilen ihren nächsten Nachbarn, liegen. Das Dasein vieler dieser Stämme kann man zutreffend mit dem eines Rudels Raubtiere vergleichen, das bald auf Raub ausgeht, bald selbst gejagt wird. Die Fehden zwischen einzelnen Stämmen herrschen häufig seit Menschengedenken und müssen nach Eingeborenenbegriffen in alle Ewigkeit fortgehen. Es besteht überall der Grundsatz der Blutrache in ausgepräg- tester Form. Mord erfordert wieder Mord. In manchen Gegenden, wie auf der Gazellehalbinsel, ist Abkauf von Mordtaten durch Muschelgeld mög- lich, in anderen Gegenden, wie bei einigen Stämmen Neumecklenburgs, erfordert dagegen vergossenes Blut in jedem Falle Sühnung durch Tötung von Gegnern, ohne daß die Möglichkeit einer anderen Beilegung gegeben ist. Die beständigen blutigen und grausamen Kämpfe unter den Eiugebore- nen, besonders aber die fast allgemein geübte Gewohnheit des Tötens von Weibern und Kindern, bildet das wirksamste Hemmnis für die Zunahme der Bevölkerung oes Bismarck-Archipels. Besonders auf der Gazellehalbinsel hat es einer Reihe für die (Singe- borenen verlustreichen Kämpfe bedurft, ehe friedliche Zustände und die An- erkennuug der obrigkeitlichen Gewalt herbeigeführt werden konnten. Die Abgeschlossenheit der einzelnen kleinen Stämme gegeneinander, die Gewöhnung an einen beständigen Kriegszustand, die Lust am Mord und Menschenfraß

3. Bilder aus den deutschen Kolonien - S. 28

1908 - Essen : Baedeker
— 28 - völkerung durch die öfteren Reisen der Beamten sehr erleichtert, die sich in wichtigen Orten oft wochenlang aufhalten und sich der Leute annehmen. Die soust verschrieenen Steuerarbeiten werden in der Hand der Be- amten Togos zu einem vorzüglichen Erziehungsmittel der Eingeborenen. Jeder erwachsene Bürger hat 14 Tage lang jährlich zu fronen und erhält nur die Beköstigung. Von den Dörfern müssen der Reihe nach eine be- stimmte Anzahl Männer sür die genannte Zeit auf die Regiernngsstation kommen, wo sie in den Versuchsfarmen und bei Wegebauteu an eine ge- regelte Tätigkeit gewöhnt werden. Abgesehen davon, daß die Leute gemein- sam arbeiten lernen, kommen so Bewohner der verschiedenen Dörfer zusammen und lernen einander vertragen. Was alles auf diese Weise im Hinterland geleistet wordeu ist, ist geradezu erstaunlich. Wie oben erwähnt, durchziehen gute Verkehrswege das ganze Land. Es genügt, einen Soldaten oder Polizisten in die Dörfer mit dem Befehl zu senden, es sei wieder Zeit zur Wegereinigung, so geschieht es sofort und pünktlich. Auch die meisten Stationsgebäude siud unter Anleitung der Europäer vou den Eingeborenen hergestellt worden. Man kann geradezu sagen: es herrscht ein väterliches Verhältnis zwischen den Beamten und den Eingeborenen. Kein Wunder daher, daß auch wir auf unserer ganzen Reise überall von der Bevölkernug freundlich aufgenommen wurden. Ganze Scharen von Kindern begleiteten uns oft in unsere Wohnung und saßen zutraulich um uns herum, wie wenn wir ihnen schon längst bekannt wären. Das alles beweist, wie freundlich und gerecht diese Leute bisher von den Beamten be- handelt worden sind. Sie sind der Religion nach meist Heiden und werden im Westen des Hinterlandes auf 300000 Seeleu geschätzt, im Osten, den wir aber im nördlichen Teil nicht kennen gelernt haben, auf 500000. Die eigentliche Verkehrssprache des ganzen Hinterlandes von Togo ist das Hanssa. Alle Bezirksleiter verstehen diese Sprache und bedienen sich ihrer im Verkehr mit ihren Soldaten und mit den Händlern. Die Soldaten aus den verschiedenen Stämmen, die Hanssa gelernt haben, dienen dann den Bezirksleitern als Dolmetscher für die verschiedenen Sprachgebiete ihrer Bezirke. Aus der Zeitschrift: „Der evangelische Heidenbote". 8. Die haupffcichlichffen ßandelswerfe Cogos. Togo beansprucht besonders als Handels- und als Pflauzungskolouie unsere Aufmerksamkeit. Der Handel unseres Ländchens hat sich seit der deutschen Besitzergreifung dauernd gehoben und erreichte in Ein- und Ausfuhr im Jahrs 1905 den ansehnlichen Wert von 11,7 Millionen Mark. Die s^lpalme spielt für die Ansfnhr eine Hauptrolle. Dicht hinter der Küste beginnen ihre Bestände, die um so üppiger zu gedeihen scheinen, je wasserreicher der Boden ist. Solange die Ölpalme noch klein ist, treibt sie ohne Stammbildung ihre Wedel aus der Erde hervor. Ungefähr vom 5. Jahre an bildet sich ein Stamm, der im Laufe der Zeit oft eine beträcht- liche Höhe erreicht. Es foll Ölpalmen bis zu 15 m Höhe und darüber geben. Vom 8. Jahre an wird sie ertragsfähig. Ihre Fruchtstände gleichen einer riesigen, dicht besetzten Traube; an jeder sitzen viele hundert einzelne Ölfrüchte I

4. Bilder aus den deutschen Kolonien - S. 40

1908 - Essen : Baedeker
^ 1; - ' i - 40 - weitgehende Selbständigkeit, die bei jeder tüchtigen Kraft nur von Vorteil sein kann. Die Schreibtischsorgen der Küstenbeamten bleiben ihm zum größten Teil erspart, so daß er seine Zeit ausgiebig dem Bezirke widmen kann. Den weit größeren Teil des Jahres bringt er mit Reisen durch das Land zu und wohnt bald hier, bald dort, um den einzelnen Stämmen nachdrücklich ihre Zugehörigkeit zum Weißen in Erinnerung zu bringen. In jedem größeren Orte hat er von den Eingeborenen eine regelrechte, kleine Station aufbauen lassen, die ihm bei seinem gelegentlichen Aufenthalte dort als Wohnung, und andern durchreisenden Europäern als Unterkunft dient. Aus: Ludwig Külz, Blätter und Briefe eines Arztes.

5. Deutsche Schulgeographie - S. 213

1908 - Gotha : Perthes
213 Namalmid1), und den größten Teil der Küste nehmen die gelbbraunen Hottentotten 2) oder Naman, die Urbevölkerung Südafrikas, ein; ihre Sprache zeichnet sich durch eigentümliche Schnalzlaute aus. Die Nordhälfte, das Tamara- (dämara) und Ambolaland^), wird von Bantunegern bewohnt, unter denen die Herero (hererv) durch Zahl und Reichtum an Rindern weitaus hervorragten. Früher lagen sie sich mit den Hottentotten wegen Weideplätze und Viehs beständig in den Haaren; erst die deutsche Herrschaft machte diesen Fehden ein Ende, brachte aber auch nicht den Frieden, weil sie trotz ihrer Schonung ein- heimischer Einrichtungen von beiden Volksstämmen gehaßt wurde. Zahl- reichen kleinen Erhebuugen folgte 180-4 der allgemeine Ausstand, der erst in dreijährigen Kämpfen niedergeworfen wurde. Keine Kolonie hat dem Reiche so viel Geld und Blut gekostet wie Südwestafrika. Aber es ist trotz seiner natürlichen Armut der Opfer wert, denn das Hochland ist, obwohl an der Grenze der Tropenzone gelegen, wegen seiner Trocken- heit gesund und eignet sich daher zur Besudelung durch deutsche Auswanderer. Freilich ist auch ihre Zahl sehr beschränkt, denn außer dem echt tropischen und genügend feuchten Amboland, das zwar Ackerbau in größerem Maßstäbe gestattet, aber wegen seiner Fieber- luft weiße Ansiedler ausschließt, eignet sich die Kolonie nur zur Vieh- zucht (Rinder in der Nord-, Schafe in der trockenen Südhälfte), und nur kleine Flecken können mit Hilfe künstlicher Bewässerung bebaut werden. Auch zur Hebung der Viehzucht muß das vorhandene Grund- Wasser durch Bruunenbohrungen erschlossen und das Regenwasser durch Stauvorrichtungen in den Tälern am Abfluß verhindert werden. Außer- dem muß auch für beffere Verkehrsmittel gesorgt werden. Bisher be- diente sich der Verkehr, wie in ganz Südafrika, nur des schwerfälligen Ochsengespanns und war durch den Mangel an Straßen und die zebirgige Beschaffenheit des Landes sehr gehemmt. Nur mit dem Kap- lande wurde etwas Handel getrieben. Eisenbahnen, die das Innere mit der Küste verbinden, sind hier in noch höherem Grade als in den tropischen Kolonien eine Lebensbedingung. Anfänge dazu sind schon vorhanden. Von Swakopmund führt eine Bahn durch das Tal des Swakop einerseits nachdem Regierungssitze Windhuk, anderseits nach den wertvollen Kupferbergwerken von Otavi; eine zweite, die zur Erschließung des bisher vernachlässigten Südens dienen soll, geht von der Lüderitzbucht aus, harrt aber mit Ausnahme einer kurzen Strecke »och ihres Ausbaues. x Zum Unterschied von Klein-Namaland südlich vom Oranje. 3) Hottentott ist ein holländisches Schimpfwort (Dummkopf); die Hotten-- t»tten nennen sich selbst Koi-Koin (d. h. Menschen) oder Naman. 3) Nach Negerstämmen benannt.

6. Lehrbuch der Europäischen Staatengeschichte für Schulen - S. 131

1794 - Gotha : Ettinger
\ Ix. Italien. 131 ix. Italien. A. Allgemeine Geschichte desselben. 1. Italien wird größtentheils von deutschen Völkern unterjocht. Westgothen unter dem Manch bis 412. Heruler unter demodoacher 476. Ostgvthen unter Dietrich dem Großen 495. Residenz zu Ravenna. Griechische Kaiser seit 552. Die Ostgothett wurden vom K. Iustinian verdrängt. Exar- chen zu Ravenna. Longobarden seit 56z. Ursprung der neuern Italiener und ihrer Sprache. 2. Italien kömmt unter die Herrschaft der Ca- rolinger. Schon Pipin bekriegte die Longobarden, und 7^4 nahm ihnen das Exarchat weg. Karl der Große zwang den longobardischendie- 771 trich, ein Mönch zu werden. Auch stellte er die abendländische Kaiserwürde wieder her. Nach Karls Tode wurde sein Enkel Bernhard 814 König von Italien. Diesem ließ sein Onkel Kaiser Ludwig der Fromme die Augen aus- 8l7 stechen. Durch den Vertrag zu Verdun wurde Italien 84z dery ältesten Sohne Ludwigs des Frommen, dem Kaiser Lothar, zu Th?il. Dieser hatte I - wie-

7. Lehr- und Lesebuch oder die Vaterlands- und Weltkunde - S. 342

1863 - Essen : Bädeker
342 Waldlandschaften besteht in dem Farrn krautbau me, der in der Re- gel 20—30' hoch wird und sechs große Blätter hat, welche auf feinern Gipfel eine Krone bilden. Von vierfüßigen Thieren haben manche der kleineren Inseln gar keine eigenthümlichen Arten, andere nur Hunde, welche hier gegessen werden, Schweine von besonderer Art u. s. f. Das australische Festland besitzt von den größeren Thieren der alten und neuen Welt nicht ein einziges, hat dagegen Thier- arten, die man sonst nirgends findet, und wohin insbesondere das Känguruh mit seinen langen Hinterfüßen, das Schnabelthier mit seinem Hundehaar und Entenschnabel und das fliegende Eichhorn gehören. Überhaupt zeichnet sich Neuholland durch manche Seltsamkeit im Thier- und Pflanzenreiche aus. So giebt es hier z. B. auch weiße Adler und Papageien, die, wie die hühnerartigen Vögel, ihr Futter auf der Erde suchen; und was das Pflanzenreich betrifft, so finden sich hier Brodbäume, mannshohe Grasarten und baum- hohe Schilfarten. Was nun endlich die Bevölkerung betrifft, die — mit Ausnahme von Vandiemensland, wo jetzt nur Europäer wohnen, Neuholland und einem Theile der Südsee-Jnseln, wo ebenfalls die europäische Bevöl- kerung überwiegend ist, — nur aus Eingeborenen besteht, so waren diese bei Ankunft der Europäer völlig wild; einige, namentlich die Neu- holländer, in thierischer Rohheit; andere nicht ohne Spuren einer Kultur, sanften Gemüthes und wenigstens für Bildung sehr empfänglich. Ihre Religion war und ist (wo das Christenthum noch nicht Ein- gang gefunden hat) noch der Fetischismus, und zwar meist in der abenteuerlichsten und schrecklichsten Gestalt, — mit Menschenopfern und .... Menschenfresserei verbunden. Es giebt Menschenfresser noch auf einigen Inseln des indischen Archipels; es giebt Menschen- fresser unter den Neger st ämmen in Afrika; es giebt deren sogar noch unter den einzelnen Jndianerstämmen in Südamerika: aber nirgends ist oder war diese teuflische Sitte so weit verbreitet, wie aus den Südsee-Jnseln. Aus den Fidschi-Inseln wurde 1813 ein großer Theil der Mannschaft des englischen Schiffes „Hunter" von den Eingebornen erschlagen, sofort gebraten und .... verzehrt. Aus diesen nämlichen Inseln herrschte auch der entsetzliche Gebrauch, Kriegs- gefangene in zusammengebundener, kauernder Stellung lebendig in den Bratofen zu stellen, um durch dieses langsame Braten das Fleisch — desto saftiger und schmackhafter zu machen. Die körperlich so schönen Bewohner der Marquesas-Jnseln schlachteten Freund und Feind, bei Hungersnoth auch Frau und Kind. Doch gilt dies natürlich nur von den Australiern, die noch nicht zum Christenthume bekehrt oder überhaupt nicht in nähere Berührung mit den Europäern oder mit Missionairen gekommen sind. Denn da, wo der beseligende Odem des Christenthums die Einwohner angeweht hat, herrschen Friede, Sauftmuth und Freundlichkeit, und das Angstgeschrei der zum Götzen- altare geschleppten oder zu einer teuflischen Mahlzeit bestimmten Unglück-

8. Lehr- und Lesebuch oder die Vaterlands- und Weltkunde - S. 334

1853 - Essen : Bädeker
334 Höhe von mehr, als 100' erreicht. Von vierfüßigen Thieren haben manche der kleinern Inseln gar keine eigenthümlichen Arten, andere nur Hunde, welche hier gegessen werden, Schweine von besonderer Art u. s. f. Das australische Festland besitzt von den großem Thieren der alten und neuen Welt nicht ein einziges, hat dagegen Thierarten, die man sonst nirgends findet, und wohin^ insbesondere das Kängu- ruh und das Schnabelthier gehören, überhaupt zeichnet sich Neu- holland durch manche Seltsamkeit im Thier- und Pflanzenreiche aus. So giebt es hier z. B. auch weiße Adler und Papageien, die, wie die hühnerartigen Vögel, ihr Futter auf der Erde suchen; und was das Pflanzenreich betrifft, so finden sich hier Brodbäume, mannshohe Grasarten, baumhohe Schilfarten, Birnen, deren Stengel am breiteren Ende befindlich sind, Kirschen, deren Stein an der Außenseite wächst, Bäume, deren lederartige Blätter senkrecht auf den Stengeln sitzen, die nicht ihr Laub, sondern ihre Rinde mit den Jahreszeiten wechseln u. dgl. m. Was nun endlich die Bevölkerung betrifft, die, — mit Aus- nahme von Vandiemensland, wo jetzt nur Europäer wohnen, Neuhol- land und einem Theile der Südsee-Jnseln, wo ebenfalls die europäische Bevölkerung überwiegend ist, ■— nur aus Eingebornen besteht, so waren diese bei Ankunft der Europäer völlig wild; einige, namentlich die Neuholländer, in thierischer Rohheit; andere nicht ohne Spuren einer Kultur, sanften Gemüthes und wenigstens für Bildung sehr empfänglich. Ihre Religion war und ist (wo das Christenthum noch nicht Eingang gefunden hat) noch, der Fetischismus und zwar meist in der abenteuerlichsten und schrecklichsten Gestalt, mit — Men- schenopfern und .... Menschenfresserei verbunden. Es giebb Menschenfresser noch auf einigen Inseln des indischen Archipels; es giebt Menschenfresser unter den Negerstän.men in Afrika; es giebt deren sogar noch unter den einzelnen Jndianerstämmen in Südamerika: aber nirgends ist oder war diese teuflische Sitte so weit verbreitet, wie auf den Südsee-Jnseln. Auf den Fidschi- Inseln wurde 1813 ein großer Theil der Mannschaft des engl. Schiffes „Hunter" von den Eingebornen erschlagen, sofort gebraten und . . . verzehrt. Auf diesen nämlichen Inseln herrschte auch der entsetzliche Gebrauch, Kriegsgefangene in zusammengebundener, kauern- der Stellung lebendig in den Bratofen zu stellen, um durch dieses langsame Braten das Fleisch — —- desto saftiger und schmackhafter zu machen. Die körperlich so schönen Bewohner der Marguesas- Jnseln schlachten Freund und Feind, bei Hungersnoth auch Frau und Kind. Derjenige, der einen Feind getödtet hat, genießt sogleich das Blut und Gehirn des Erschlagenen. Doch gilt dies alles natürlich nur von den Australiern, die noch nicht zum Christenthum bekehrt oder überhaupt noch nicht in nähere Berührung mit den Europäern oder mit Missionären gekommen sind. Denn da, wo der beseligende

9. Lehr- und Lesebuch oder die Vaterlands- und Weltkunde - S. 342

1864 - Essen : Bädeker
342 Waldlandschaften besteht in dem Farrnkrautbaume, der in der Re- gel 20—30' hoch wird und sechs große Blätter hat, welche aus seinem Gipfel eine Krone bilden. Von vierfüßigen Thieren haben manche der kleineren Inseln gar keine eigenthümlichen Arten, andere nur Hunde, welche hier gegessen werden, Schweine von besonderer Art u. s. f. Das australische Festland besitzt von den größeren Thieren der alten und neuen Welt nicht ein einziges, hat dagegen Thier- arten, die man sonst nirgends findet, und wohin insbesondere das Känguruh mit seinen langen Hinterfüßen, das Schnabelthier mit seinem Hundehaar und Entenschnabel und das fliegende Eichhorn gehören. Überhaupt zeichnet sich Neuholland durch manche Seltsamkeit im Thier- und Pflanzenreiche aus. So giebt es hier z. B. auch weiße Adler und Papageien, die, wie die hühnerartigen Vögel, ihr Futter auf der Erde suchen; und was das Pflanzenreich betrifft, so finden sich hier Brodbäume, mannshohe Graöarten und baum- hohe Schilfarten. Was nun endlich die Bevölkerung betrifft, die — mit Ausnahme von Vandiemensland, wo jetzt nur Europäer wohnen, Neuholland und einem Theile der Südsee-Jnseln, wo ebenfalls die europäische Bevöl- kerung überwiegend ist, — nur aus Eingeborenen besteht, so waren diese bei Ankunft der Europäer völlig wild; einige, namentlich die Neu- holländer, in thierischer Rohheit; andere nicht ohne Spuren einer Kultur, sanften Gemüthes und wenigstens für Bildung sehr empfänglich. Ihre Religion war und ist (wo das Christenthum noch nicht Ein- gang gefunden hat) noch der Fetischismus, und zwar meist in der abenteuerlichsten und schrecklichsten Gestalt, — mit Menschenopfern und .... Menschenfresserei verbunden. Es giebt Menschenfresser noch auf einigen Inseln des indisch en Archip e ls; es giebt Menschen- fresser unter den Negerstämmen in Afrika; es giebt deren sogar noch unter den einzelnen Jndianerstämmen in Südamerika: aber nirgends ist oder war diese teuflische Sitte so weit verbreitet, wie auf den Südsee-Jnseln. Auf den Fidschi-Inseln wurde 1813 ein großer Theil der Mannschaft des englischen Schiffes „Hunter" von den Eingebornen erschlagen, sofort gebraten und .... verzehrt. Auf diesen nämlichen Inseln herrschte auch der entsetzliche Gebrauch, Kriegs- gefangene in zusammengebundener, kauernder Stellung lebendig in den Bratofen zu stellen, um durch dieses langsame Braten das Fleisch — desto saftiger und schmackhafter zu machen. Die körperlich so schönen Bewohner der Marquesas-Jnseln schlachteten Freund und Feind, bei Hungersnoth auch Frau und Kind. Doch gilt dies natürlich nur von den Australiern/ die noch nicht zum Christenthume bekehrt oder überhaupt nicht in nähere Berührung mit den Europäern oder mit Missionairen gekommen find. Denn da, wo der beseligende Odem des Christenthums die Einwohner angeweht hat, herrschen Friede, Sanftmuth und Freundlichkeit, und das Angstgeschrei der zum Götzen- altare geschleppten oder zu einer teuflischen Mahlzeit bestimmten Unglück-

10. Teil 1 - S. 264

1895 - Essen : Bädeker
264 In einem solchen Lande ist’s aber Arbeit und Arbeit allein, welche ein zufriedenes, glückliches Dasein verhelfst. Wer also jene scheut, wer Anstrengung fürchtet, der betrete es nicht. Es ist auch ein freies Land und frei, nicht zaghaft, sondern fest und entschlossen, klar auch über seinen Entschluss und ganz einig mit demselben muss jeder sein, der die Reise dahin antritt, mit dem Vorsätze, keine Gefahr zu scheuen, jedem Ungemach zu trotzen und, allen möglichen Hindernissen entgegen, fest nach dem Ziele — Gewinnung einer freien, unabhängigen Lage für sich und die Seinigen — zu ringen. Wer zu solchem Vorsatz sich nicht erheben kann, der ertrage sein Schicksal und bleibe zu Hause; oder er gehe und sei sicher der fürchterlichsten Täuschung. Viele gingen ohne Mut, ohne Geschick, ohne Arbeitslust, unfähig zu den Anstrengungen, welche die Gründung einer ersten Niederlassung in Wäldern, die noch nie den Axthieb des Holzhauers schallen gehört, erheischen; — viele auch, die in Europa nie ein Geschäft geführt oder gewusst, was es sei, unter dem Schweifse seines Angesichts sein Brot essen, gingen hin — und Elend war in Amerika ihr Los. Wie der Auswanderer nur unter harter Mühe und Arbeit in den Urwäldern sein Dasein- zu sichern vermag, ebenso geht es demselben als Handwerker oder Arbeiter in den Städten; denn unbekannt mit den Sitten und Gebräuchen eines fremden Volkes, einer fremden Welt, die in Gewohnheit und Erzeugnissen nur wenig der alten Heimat ähnelt, wird er nur gar zu oft ein Opfer seiner unüberlegten Handlung. Die ungeheuren Schwierigkeiten, unter denen die ersten Einwanderer ihre Lebensbedingnisse, zumeist auf sich allein angewiesen, herausarbeiten mussten, haben den dem englischen und deutschen Wesen entstammenden Thätigkeitssinn zu einem Thätigkeitstrieb ausgebildet, der ein bezeichnendes Merkmal der Nordamerikaner geworden ist. Die Thätigkeit und Rührig- keit der einzelnen ist so gross, dass kein anderes Volk so ganz und gar als ein thätiges zu bezeichnen ist, als das nordamerikanische. Arbeit ist in Nordamerika, mehr als irgendwo sonst, das sichere Mittel zu allem, was das Leben darbietet; Arbeit ist dort das Leben selbst, Müßiggang eine seltene Erscheinung; die in Europa herrschende Vergnügungssucht fast unbekannt; ihr Hauptbedürfnis neben der Arbeit ist zeitweise Er- holung durch Ruhe, womit auch die sehr strenge Heiligung des Sonntags zusammenhängt, der dem rastlos thätigen Nordamerikaner als ein Tag der Ruhe, Sammlung und Vergnügungslosigkeit willkommen ist. Dieser Thätigkeitstrieb äußert sich nicht bloß in der Landwirtschaft und in der Fabrikthätigkeit, sondern auch im Handelsgeist, welcher das ganze Volk durchdringt und sich aus dem englischen Handelsgeist und der Weltstellung des ganzen Landes auf das Bestimmteste ausgebildet hat. Die Nordamerikaner sind durch und durch ein Handelsvolk, so daß selbst der Ackerbautreibende zugleich ein Kaufmann ist; alle Klassen und Personen sind vom Handelsgeiste durchdrungen; jeder Gegenstand, außer dem ihm durch seine Religiosität geheiligten, ist ihm feil, jedes Besitztum an beweglichen und unbeweglichen Gütern, die leicht aus einer Hand in die andere gehen, einem grossen Wechsel der Besitzer unterworfen. — Das Leben eines wahren Amerikaners gleicht dem Soldatenleben im Kriege, er ist beständig gleichsam im Felde; heute da, morgen dort, verweilt er vielleicht nach vier Wochen an einer Stelle, welche
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