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1. Physische und politische Erdkunde der außerdeutschen Länder Europas und Amerikas - S. 231

1911 - Hannover-List [u.a.] : Carl Meyer (Gustav Prior)
Reichstag setzt sich aus dem Folkething (Unterhaus) und dem Lands- thing (Oberhaus) zusammen. Heer und Kriegsflotte sind unbedeutend. Zu Dänemark gehören noch die Färöer, Island, Grönland und drei kleine Inseln in Westindien. Die Färöer (d. h. Schafsinseln, l^mal Rügen), welche,etwa 300 km nordwestlich von den Shetlandsinfeln entfernt, im Atlantischen Ozean liegen, sind Felseninseln vulkanischen Ursprungs. Die Küsten dieser Inseln sind vielfach außerordentlich steil und stark zerklüftet, zeigen reiche Fjordbildung und sind von Schären umsäumt. 17 von diesen Inseln sind von insgesamt etwa 15 000 Menschen bewohnt. Die Anlage von Häfen in den Fjorden wird erschwert durch häufige und heftig auftretende Stürme und Wirbelwinde. Sonst sind die Meeresbuchten eisfrei. Das ausgeprägt insulare Klima macht die Sommer so feucht und kühl, daß die Erträgnisse aus der Landwirtschaft sehr herabgedrückt werden. Die Gerste gelangt nicht immer zur Reife. Kartoffeln und Rüben aber ge- deihen. Die Winter dagegen sind so mild, daß die Schafe und kleinen Pferde ihre Nahrung im Freien finden. Es sind ausreichend Wiesen- flächen vorhanden. Die Viehzucht ist daher die wichtigste Erwerbsquelle der Bewohner. Die Schafzucht ist besonders entwickelt. Mit ihr steht eine ausgedehnte Wollverarbeitung im engsten Zusammenhange. Die Pferde dienen in erster Linie als Lasttiere; denn um die Fahrwege ist es auf diesen Felseneilanden schlecht bestellt. Andere Erwerbsquellen bilden noch die Fischerei (Dorsche, kleine Walfische — Grindwale), das Sammeln von Vogeleiern und Eiderdunen und der Vogelfang. Zahllose Wasservögel umschwärmen diese Inseln und nisten zumeist in den Löchern der steilen Küstenfelsen. Freilich sind das Einsammeln von Eiern und Federn und der Vogelfang oft mit großen Gefahren verbunden. Die Eier sind nahrhaft. Die Vögel werden zu einem Teile getrocknet und als Nahrung für den Winter aufbewahrt. Die Inseln sind waldlos. Torf und eine Steinkohle mit wenig Heizkraft sind die wichtigsten Brennmaterialien. Die Bewohner stammen von den Norwegern ab, sind evangelisch-lutherisch und sprechen die altnordische Sprache trotz Einführung der dänischen Sprache als Schriftsprache. Auch beim Gottes- dienst und vor Gericht ist das Dänische gebräuchlich. „Auf diesen welt- fernen nordischen Eilanden hat sich die Poesie der urgermanischen Sagen in einem Umfang und einer Reinheit erhalten, wie sonst nirgends, auch auf Island nicht. Noch heute singen die, übrigens einen vorteilhaften Eindruck machenden Färinger am liebsten von Siegfried, von den Göttern der Edda, von den Kämpfen Dietrichs von Bern mit nordischen Helden, und sie versenken sich dabei in die alten Sagen und Lieder so, daß sie alles für wahre Begebenheiten halten" (Harms-Buchholz). Dem fort- währenden Kampfe mit den Elementen entspricht ihre so ernste wie genüg- same Lebensführung. Ihre Häuser und Kirchen sind meist einfache, kleine Holzbauten. — Unter den Bewohnern ist kaum einer, der nicht lesen und

2. Physische und politische Erdkunde der außerdeutschen Länder Europas und Amerikas - S. 236

1911 - Hannover-List [u.a.] : Carl Meyer (Gustav Prior)
— 236 — An den nötigen Verkehrs- und Handelsstraßen mangelt es nicht. Die Bewohner gehören zum skandinavischen Zweige der Ger- manen (Sprache ähnlich dem Plattdeutschen, lutherisch, hohe Volks- bildung — Charakter! — Inseln am dichtesten befiedelt). Einst beherrschten die Dänen ganz Nordeuropa und auch die deutsche Ostseeküste (Knud der Große). Die Haupt- und Refidenzstadt ist Kopenhagen am Sunde (510000 Einwohner, I. Hafen- und Handelsstadt Dänemarks — großartige Hasenanlagen im Schutze der Insel Amager — Verbindung beider Stadtteile — schnell ausgeblüht, warum? — nordisches Konstantinopel — Festung — Lange Linie — Univerfität, Museen, Theater, Samm- lungen, Bibliotheken, Königliches Schloß, Schloß Rosenborg, Kirche unserer Frau, Thorwaldsenmuseum — Industrie: Schiffsbau, Maschinen-, Porzellanfabriken, Zuckersiedereien u. a. m.). Die alte Hauptstadt ist Roeskilde (Dom: Grabstätte Knuds des Großen und anderer Könige Dänemarks). Nördlich von Kopenhagen liegt das vornehme Seebad Klampenborg. Andere wichtige Siedlungen find —auf Seeland: Helfingör (Hafen und Überfahrt nach Schweden — Helfingborg) und Korsör (Hafen) — auf Fünen: Odense (Hafen- und Handelsplatz). — Sämtliche Inseln haben große landschaftliche Schönheiten aufzuweisen (besonders Möen). Bornholm zeigt nur in den Tälern größere Fruchtbarkeit. Die wichtigsten Hafen- und Handelsplätze auf Jütland find — zu- meist reizvoll gelegen — Aarhuus (50000 Einw.), Kolding, Beile, Horsens, Mariager, Aalborg und Fredericia (Festung). Lage angeben! Dänemark ist eine konstitutionelle Monarchie. Heer und Kriegs- stotte find unbedeutend. Zu Dänemark gehören noch die Färöer^ Schafsinseln (nordwestlich von den Shetlandinseln — vielfach zerrissene Felseninseln vulkanischen Ursprungs mit reicher Fjordbildung — 17 Eilande von etwa 15000 Menschen bewohnt — altnordische Herkunft, altnordische Sprache, ur- germanische Sagen — Schaf-, Pferdezucht, etwas Ackerbau, Fischerei, Sammeln von Vogeleiern, Eiderdunen — Vogelfang u.a. m. —Ausfuhr: Fische, Tran, Federn, wollene Zeuge u. a.), Island (105000 qkm = Bayern, Württemberg, Baden und Hessen — 80000 Einw.; zweitgrößte Insel Europas, 2000 km nordwestlich vom Mutterlande entfernt; Felseninsel vulkanischen Ursprungs: Basalte, Laven, Tuffe, vulkanische Sande, Bimsstein u. a. m«, Vulkane: Hekla — heiße Springquellen: Großer Geysir — Gletscher, reiche Fjordbildung; Bewohner Nachkommen der skandinavischen Germanen, lutherisch, Volksbildung hoch, Sagen; Erwerbsquellen ähnliche wie auf den Färöer, welche?; Hauptstadt Reykjavik, 4000 Einwohner; im Sommer Dampferverbindung mit Kopenhagen; Ausfuhr: Wolle, Fische, Fischleim, Eiderdunen, Felle, Tran, Talg, Schafe, Pferde u. a. Einfuhr?), Grönland (siehe Amerika! Westseite 12000 christliche Eskimos), die kleinen Antillen St. Thomas, St. John und St. Eroix. Der Kolonialbesitz ist groß, aber für das Mutterland von ge- ringem Wert. Skandinavien. (775 000 qkm, mehr als mal Teutschland, 72/S Mill. Einw., 10 auf 1 qkm.) Skandinavien ist die nördlichste und zugleich größte Halbinsel Europas. Sie erstreckt sich von Nordosten — vom Nordkap auf der

3. Leitfaden zum methodischen Unterricht in der Geographie - S. 270

1836 - Eisleben : Reichardt
¿70 Iii. Südamerika. gegen ist Silber nicht sehr häufig. Doch werden über- haupt die Mineralschätze nicht so benutzt, als sie es ver« dienten. Die Einwohner, deren Zahl auf Z Millionen angegeben wird, sind wie in Mexiko entweder Europäer und ihre Abkömmlinge (Kreolen) oder Indianer (theils unterwürfig, theils frei) oder Mischlinge (Mestizen, Mulatten). Auch giebt es eine bedeutende Zahl von Negern, doch ist die Sklaverei nach den Gesetzen ab» geschafft. Die katholische Kirche ist die herrschende, und auch von den Indianern sind viele Bekenner derselben. Landeskultur, Industrie und wissenschaftliche Bildung stehen noch auf einer niedern Stufe, wiewohl man jetzt durch neu errichtete Schulen das Volk zu heben sucht. Den innern Verkehr erschwert der Mangel an fahrba- ren Straßen, und in den Gebirgsgegenden muß man sich der Maulthiere oder der Menschen zum Tragen der Waaren bedienen. Wichtiger ist der auswärtige See- handel. Seit 1832 besteht das Land, welches früher eine wichtige Kolonie der Spanier war, und sich her- nach zu einer Republik mit dem Namen Colombia erhoben hatte, aus 3 von einander unabhängigen, be- sondern Republiken, welche Venezuela, Neugra, na da und Ecuadoc heißen, an deren Spitze Präsi- denten stehen. 3) in dcr Republik Venezuela: Caracas, gut ge- baute Hauptstadt von 32,000 Einwohnern, südlich von dcr West- indischen Insel Portorico, und in einiger Entfernung vom Carai- bischen Meere, hat eine Universität und treibt vermittelst der nahen Hafenstadt La Guayra, ansehnlichen Handel. — La Marguarita oder Margaretha, eine gewöhnlich zu West- indien gerechnete Insel, nordöstlich von Caracas, liegt unweit dcr Küste und war sonst wegen ihrer reichen Perlenbänke berühmt.— Maracaibo, Stadt, am See gleiches Namens, westlich von Caracas, mit einem Hafen und Handel. b) in der Repu blik Neugranada: Cartagena, stark befestigte Stadt, südwestlich von dcr Mündung des Magdalenen- flusses und am Caraibischcn Meere, auf einer Halbinsel erbaut, hat einen sehr guten Hafen. — Panama, feste Stadt an dem gleichnamigen Busen des stillen Meeres und südwestlich von Car- tagena, liegt auf dcr Südküstc der Landenge von Darien oder Panama, welche Nord- und Südamerika mit einander verbindet, und das Atlantische Meer mit dem stillen Meere oder großen Ozeane trennt, und hat einen Hafen und lebhaften Handclsoer- kehr. — Bogota oder Santa fe de Bogota, Hauptstadt

4. Leitfaden zum methodischen Unterricht in der Geographie - S. 228

1836 - Eisleben : Reichardt
128 í. Nordafrika. Berberei. digo, edle Südfrüchte, mehrere ?lrzneigewächse, Dattel: palmen, Johannisbrot,- und Gummibäume; aber an Brennholz ist Mangel, so wie auch das Mineralreich ganz arm an Metallen, desto reicher aber an Salzen verschiedener Art ist. Die Einwohner, deren Zahl 2-f Millionen be- trägt , sind Kopten, Türken, Araber, sowohl Fellahs (Ackerbauer) als Beduinen (herumziehende Nomaden), Armenier, Griechen, Juden und Europäer. Die herr- schende Religion ist die Muhamedanische, außer welcher auch Anhänger des Christenthums und der Mosaischen Religion vorhanden sind. Nebst der Viehzucht und dem Ackerbau wird auch einige Industrie, die sich in neuern Zeiten mehr erweitert hat, und ein starker Handel ge- trieben, theils zur See, theils zu Lande durch Kara- wanen. Aegypten ist eigentlich eine Besitzung des Türki- schen Kaisers, die durch einen Pascha oder Vicekönig re, giert wird. Der jetzige aber hat sich fast ganz unab- hängig von der Türkischen Herrschaft gemacht. Alexandria, Handelsstadt, südöstlich von der Insel Can- dka, auf einer Erdzunge zwischen dem Meere und einem Sec, und an einem aus dem 10 Meilen entfernten Nile hieher geführ- ten Kanäle, hat 2 Häfen und viele Alterthümer, worunter die hohe sogenannte Pompejussaule. — Roset te und Damiette, 2 Handelsstädte, jene am westlichen und diese am östlichen Mün- dungsarme des Nils. — Kairo oder Kahira, Hauptstadt von Aegypten und Residenz des Pascha, wichtige Handelsstadrund die größte Stadt in Afrika, südöstlich von Alexandria, liegt V2 Stunde vom rechten Ufer des Nils, und hat mit ihren zwei am Nil selbst gelegenen Vorstädten 30,000 Häuser und 220,000 Einwohner. Es sind hier viele Moscheen und öffentliche Schulen, sogar eine öf- fentliche Bibliothek und mehrere Fabriken. Kairo gegenüber, am linken Ufer des Nils, erheben sich die 4 großen, von vielen Rei- senden besuchten Pyramiden, von welchen die höchste selbst den Straß- burger Münster noch an Höhe übertrifft. — Assuan, die süd- lichste Stadt Aegyptens, an der Gränze Nubiens, südöstlich von Kairo, am Nil, der hier einen Wasserfall und die wegen ihrer Schönheit berühmte Insel Elephantine bildet. Die Berbcrei. Die Gränzen sind gegen Norden das Mittellän- dische Meer, welches hier den Meerbusen von Sydra und die Meerenge von Gibraltar macht; gegen Osten

5. Die weltgeschichtlichen Kämpfe des Altertums - S. 248

1890 - Gotha : Perthes
248 Reitern und berittenem Fußvolk eilte Alexanber des Nachts durch die wasserlose Heibe, wobei manche seiner Krieger ermattet liegen blieben. Da sah man bei Tagesanbruch die zerstreute, unbewehrte Karawane der Hochverräter, auf welche Alexanber lossprengte. Schrecken ergriff die Verräter, welche mit wildem Jammergeschrei auseinanber stoben. Nur wenige versuchten Widerstand, die anbetn flohen, Darms im Wagen in ihrer Mitte, um ihn herum seine Verräter. Wie die Macebonier sich mehr und mehr näherten, weil die Reiter schneller vorwärts kamen als der Wagen, wollten sich die Satrapen ihres Gefangenen entlebigen und sich vor etwaiger Strafe sichern, fielen über den wehrlosen Darius her, burchbohrten ihn mit Schwertern und Speeren und jagten dann nach verschiedenen Seiten bavon, inbein sie den sterbenben König auf der Lanbstraße liegen ließen. Bald barauf kam Alexanber heran, fanb aber nur die Leiche des Königs, welche er mit seinem Purpur bebeckt haben soll. Was man sonst noch erzählt, ist Sage, daß z. B. ein mace-bonischer Reiter, im Helm in der Wüste dem schmachtenben Alexanber Wasser gebracht habe, was aber Alexanber nicht an-nahm, weil seine Leute den Mut verlieren würden, wenn er allein trinke! Da sollen seine Begleiter jauchzenb ausgerufen haben: „Führe uns, wohin du willst! Wir sind nicht ermattet, wir bürsten nicht und sinb nicht sterblich, so lange bu unser König bist!" Alexanber stanb nun am Elbrusgebirge, bessen Pässe zum Kaspischen Meere, nach Iran und Turan führten. Das Gebirge war btcht bewalbet und schluchtenreich, dazu von kriegerischen Völkern bewohnt, welche Alexanber jeboch balb zur Unterwerfung zwang. Zugleich begann der Spartanerkönig Agis mit 20000 Mann offenen Ansstanb, ba er auf griechische Hilfe und persisches Gelb rechnete; boch schnell eilte Antipater mit 40 000 Kriegern herbei und schlug die Spartaner bei

6. Lehrbuch der Europäischen Staatengeschichte für Schulen - S. 131

1794 - Gotha : Ettinger
\ Ix. Italien. 131 ix. Italien. A. Allgemeine Geschichte desselben. 1. Italien wird größtentheils von deutschen Völkern unterjocht. Westgothen unter dem Manch bis 412. Heruler unter demodoacher 476. Ostgvthen unter Dietrich dem Großen 495. Residenz zu Ravenna. Griechische Kaiser seit 552. Die Ostgothett wurden vom K. Iustinian verdrängt. Exar- chen zu Ravenna. Longobarden seit 56z. Ursprung der neuern Italiener und ihrer Sprache. 2. Italien kömmt unter die Herrschaft der Ca- rolinger. Schon Pipin bekriegte die Longobarden, und 7^4 nahm ihnen das Exarchat weg. Karl der Große zwang den longobardischendie- 771 trich, ein Mönch zu werden. Auch stellte er die abendländische Kaiserwürde wieder her. Nach Karls Tode wurde sein Enkel Bernhard 814 König von Italien. Diesem ließ sein Onkel Kaiser Ludwig der Fromme die Augen aus- 8l7 stechen. Durch den Vertrag zu Verdun wurde Italien 84z dery ältesten Sohne Ludwigs des Frommen, dem Kaiser Lothar, zu Th?il. Dieser hatte I - wie-

7. Lehr- und Lesebuch oder die Vaterlands- und Weltkunde - S. 342

1863 - Essen : Bädeker
342 Waldlandschaften besteht in dem Farrn krautbau me, der in der Re- gel 20—30' hoch wird und sechs große Blätter hat, welche auf feinern Gipfel eine Krone bilden. Von vierfüßigen Thieren haben manche der kleineren Inseln gar keine eigenthümlichen Arten, andere nur Hunde, welche hier gegessen werden, Schweine von besonderer Art u. s. f. Das australische Festland besitzt von den größeren Thieren der alten und neuen Welt nicht ein einziges, hat dagegen Thier- arten, die man sonst nirgends findet, und wohin insbesondere das Känguruh mit seinen langen Hinterfüßen, das Schnabelthier mit seinem Hundehaar und Entenschnabel und das fliegende Eichhorn gehören. Überhaupt zeichnet sich Neuholland durch manche Seltsamkeit im Thier- und Pflanzenreiche aus. So giebt es hier z. B. auch weiße Adler und Papageien, die, wie die hühnerartigen Vögel, ihr Futter auf der Erde suchen; und was das Pflanzenreich betrifft, so finden sich hier Brodbäume, mannshohe Grasarten und baum- hohe Schilfarten. Was nun endlich die Bevölkerung betrifft, die — mit Ausnahme von Vandiemensland, wo jetzt nur Europäer wohnen, Neuholland und einem Theile der Südsee-Jnseln, wo ebenfalls die europäische Bevöl- kerung überwiegend ist, — nur aus Eingeborenen besteht, so waren diese bei Ankunft der Europäer völlig wild; einige, namentlich die Neu- holländer, in thierischer Rohheit; andere nicht ohne Spuren einer Kultur, sanften Gemüthes und wenigstens für Bildung sehr empfänglich. Ihre Religion war und ist (wo das Christenthum noch nicht Ein- gang gefunden hat) noch der Fetischismus, und zwar meist in der abenteuerlichsten und schrecklichsten Gestalt, — mit Menschenopfern und .... Menschenfresserei verbunden. Es giebt Menschenfresser noch auf einigen Inseln des indischen Archipels; es giebt Menschen- fresser unter den Neger st ämmen in Afrika; es giebt deren sogar noch unter den einzelnen Jndianerstämmen in Südamerika: aber nirgends ist oder war diese teuflische Sitte so weit verbreitet, wie aus den Südsee-Jnseln. Aus den Fidschi-Inseln wurde 1813 ein großer Theil der Mannschaft des englischen Schiffes „Hunter" von den Eingebornen erschlagen, sofort gebraten und .... verzehrt. Aus diesen nämlichen Inseln herrschte auch der entsetzliche Gebrauch, Kriegs- gefangene in zusammengebundener, kauernder Stellung lebendig in den Bratofen zu stellen, um durch dieses langsame Braten das Fleisch — desto saftiger und schmackhafter zu machen. Die körperlich so schönen Bewohner der Marquesas-Jnseln schlachteten Freund und Feind, bei Hungersnoth auch Frau und Kind. Doch gilt dies natürlich nur von den Australiern, die noch nicht zum Christenthume bekehrt oder überhaupt nicht in nähere Berührung mit den Europäern oder mit Missionairen gekommen sind. Denn da, wo der beseligende Odem des Christenthums die Einwohner angeweht hat, herrschen Friede, Sauftmuth und Freundlichkeit, und das Angstgeschrei der zum Götzen- altare geschleppten oder zu einer teuflischen Mahlzeit bestimmten Unglück-

8. Lehr- und Lesebuch oder die Vaterlands- und Weltkunde - S. 334

1853 - Essen : Bädeker
334 Höhe von mehr, als 100' erreicht. Von vierfüßigen Thieren haben manche der kleinern Inseln gar keine eigenthümlichen Arten, andere nur Hunde, welche hier gegessen werden, Schweine von besonderer Art u. s. f. Das australische Festland besitzt von den großem Thieren der alten und neuen Welt nicht ein einziges, hat dagegen Thierarten, die man sonst nirgends findet, und wohin^ insbesondere das Kängu- ruh und das Schnabelthier gehören, überhaupt zeichnet sich Neu- holland durch manche Seltsamkeit im Thier- und Pflanzenreiche aus. So giebt es hier z. B. auch weiße Adler und Papageien, die, wie die hühnerartigen Vögel, ihr Futter auf der Erde suchen; und was das Pflanzenreich betrifft, so finden sich hier Brodbäume, mannshohe Grasarten, baumhohe Schilfarten, Birnen, deren Stengel am breiteren Ende befindlich sind, Kirschen, deren Stein an der Außenseite wächst, Bäume, deren lederartige Blätter senkrecht auf den Stengeln sitzen, die nicht ihr Laub, sondern ihre Rinde mit den Jahreszeiten wechseln u. dgl. m. Was nun endlich die Bevölkerung betrifft, die, — mit Aus- nahme von Vandiemensland, wo jetzt nur Europäer wohnen, Neuhol- land und einem Theile der Südsee-Jnseln, wo ebenfalls die europäische Bevölkerung überwiegend ist, ■— nur aus Eingebornen besteht, so waren diese bei Ankunft der Europäer völlig wild; einige, namentlich die Neuholländer, in thierischer Rohheit; andere nicht ohne Spuren einer Kultur, sanften Gemüthes und wenigstens für Bildung sehr empfänglich. Ihre Religion war und ist (wo das Christenthum noch nicht Eingang gefunden hat) noch, der Fetischismus und zwar meist in der abenteuerlichsten und schrecklichsten Gestalt, mit — Men- schenopfern und .... Menschenfresserei verbunden. Es giebb Menschenfresser noch auf einigen Inseln des indischen Archipels; es giebt Menschenfresser unter den Negerstän.men in Afrika; es giebt deren sogar noch unter den einzelnen Jndianerstämmen in Südamerika: aber nirgends ist oder war diese teuflische Sitte so weit verbreitet, wie auf den Südsee-Jnseln. Auf den Fidschi- Inseln wurde 1813 ein großer Theil der Mannschaft des engl. Schiffes „Hunter" von den Eingebornen erschlagen, sofort gebraten und . . . verzehrt. Auf diesen nämlichen Inseln herrschte auch der entsetzliche Gebrauch, Kriegsgefangene in zusammengebundener, kauern- der Stellung lebendig in den Bratofen zu stellen, um durch dieses langsame Braten das Fleisch — —- desto saftiger und schmackhafter zu machen. Die körperlich so schönen Bewohner der Marguesas- Jnseln schlachten Freund und Feind, bei Hungersnoth auch Frau und Kind. Derjenige, der einen Feind getödtet hat, genießt sogleich das Blut und Gehirn des Erschlagenen. Doch gilt dies alles natürlich nur von den Australiern, die noch nicht zum Christenthum bekehrt oder überhaupt noch nicht in nähere Berührung mit den Europäern oder mit Missionären gekommen sind. Denn da, wo der beseligende

9. Lehr- und Lesebuch oder die Vaterlands- und Weltkunde - S. 342

1864 - Essen : Bädeker
342 Waldlandschaften besteht in dem Farrnkrautbaume, der in der Re- gel 20—30' hoch wird und sechs große Blätter hat, welche aus seinem Gipfel eine Krone bilden. Von vierfüßigen Thieren haben manche der kleineren Inseln gar keine eigenthümlichen Arten, andere nur Hunde, welche hier gegessen werden, Schweine von besonderer Art u. s. f. Das australische Festland besitzt von den größeren Thieren der alten und neuen Welt nicht ein einziges, hat dagegen Thier- arten, die man sonst nirgends findet, und wohin insbesondere das Känguruh mit seinen langen Hinterfüßen, das Schnabelthier mit seinem Hundehaar und Entenschnabel und das fliegende Eichhorn gehören. Überhaupt zeichnet sich Neuholland durch manche Seltsamkeit im Thier- und Pflanzenreiche aus. So giebt es hier z. B. auch weiße Adler und Papageien, die, wie die hühnerartigen Vögel, ihr Futter auf der Erde suchen; und was das Pflanzenreich betrifft, so finden sich hier Brodbäume, mannshohe Graöarten und baum- hohe Schilfarten. Was nun endlich die Bevölkerung betrifft, die — mit Ausnahme von Vandiemensland, wo jetzt nur Europäer wohnen, Neuholland und einem Theile der Südsee-Jnseln, wo ebenfalls die europäische Bevöl- kerung überwiegend ist, — nur aus Eingeborenen besteht, so waren diese bei Ankunft der Europäer völlig wild; einige, namentlich die Neu- holländer, in thierischer Rohheit; andere nicht ohne Spuren einer Kultur, sanften Gemüthes und wenigstens für Bildung sehr empfänglich. Ihre Religion war und ist (wo das Christenthum noch nicht Ein- gang gefunden hat) noch der Fetischismus, und zwar meist in der abenteuerlichsten und schrecklichsten Gestalt, — mit Menschenopfern und .... Menschenfresserei verbunden. Es giebt Menschenfresser noch auf einigen Inseln des indisch en Archip e ls; es giebt Menschen- fresser unter den Negerstämmen in Afrika; es giebt deren sogar noch unter den einzelnen Jndianerstämmen in Südamerika: aber nirgends ist oder war diese teuflische Sitte so weit verbreitet, wie auf den Südsee-Jnseln. Auf den Fidschi-Inseln wurde 1813 ein großer Theil der Mannschaft des englischen Schiffes „Hunter" von den Eingebornen erschlagen, sofort gebraten und .... verzehrt. Auf diesen nämlichen Inseln herrschte auch der entsetzliche Gebrauch, Kriegs- gefangene in zusammengebundener, kauernder Stellung lebendig in den Bratofen zu stellen, um durch dieses langsame Braten das Fleisch — desto saftiger und schmackhafter zu machen. Die körperlich so schönen Bewohner der Marquesas-Jnseln schlachteten Freund und Feind, bei Hungersnoth auch Frau und Kind. Doch gilt dies natürlich nur von den Australiern/ die noch nicht zum Christenthume bekehrt oder überhaupt nicht in nähere Berührung mit den Europäern oder mit Missionairen gekommen find. Denn da, wo der beseligende Odem des Christenthums die Einwohner angeweht hat, herrschen Friede, Sanftmuth und Freundlichkeit, und das Angstgeschrei der zum Götzen- altare geschleppten oder zu einer teuflischen Mahlzeit bestimmten Unglück-

10. Lehr- und Lesebuch oder die Vaterlands- und Weltkunde - S. 275

1859 - Essen : Bädeker
275 Is Skandinavien: Dänemark, Schweden und Norwegen. Skandinavien besteht aus drei Königreichen: Dänemark, Schwe- den und Norwegen. Es ist nur schwach bevölkert, denn auf den 15,000 Quadratmeilen dieser nördlichen Länder wohnen nur etwa 7 Millionen Menschen. Diese sind germanischer Abstammung und beken- nen sich zur evangelischen Religion. Dänemark, am dichtesten bevölkert, liegt nördlich von Deutsch- land und begreift in sich außer dem zu Deutschland gehörenden Hol- stein und Lauenburg, noch das mit Holstein verbundene Schleswig, ferner die^große Halbinsel Jüttland, die dänischen Ostseeinseln, die Faröerikffeln und Island. Die Luft ist in Dänemark mehr feucht als kalt, der Boden fruchtbar und der Handel nicht unbedeutend. Alle Schiffe, welche durch die drei Meerengen, den großen und kleinen Belt und den Sund, fahren, sind dem Könige von Dänemark zinsbar, und die- ser Schiffe sind nicht wenige, denn auf keinem andern Wege kann man aus der Nordsee in die Ostsee gelangen. Die Haupt- und Resi- denzstadt von Dänemark ist Kopenhagen mit 130,000 Einwohnern. Schweden und Norwegen, seit 1814 unter einem Könige ver- einigt, der in Stockholm residirt, umfassen die eigentliche skandina- vische Halbinsel. Die hohen Gebirge im Westen und die nördliche Lage des Landes machen einen großen Theil desselben unbewohnbar. Nur die südlichen Theile des schwedischen Tieflandes, die Thäler und einige breitere Küstenstrecken an der Westseite sind bewohnt und ange- baut. Hier wird sehr sorgfältig Landwirthschaft, Pferde- und Rennthierzucht getrieben, ja einige der südlichen, durch hohe Ge- birge geschützten Küsten und Thäler liefern Obst und lassen selbst noch Wallnußbäume fortkommen. In den übrigen Theilen ist der Win- ter sehr lang und streng, der Sommer dagegen sehr heiß und kurz, die Luft dabei rein und gesund. In Schweden und Norwegen besteht die Hälfte der Thäler entweder aus Seen von süßem Wasser, oder diese Seen machen einen Theil des Meeres aus. Schweden und Norwegen ist, wie ihr hier auf der Karte seht, mit Seen und tiefen Meerbusen, welche Flüs- sen gleichen, ausgezackt. Wenn man zum Nord-Cap hinauf steigt, sieht man die Tanne an die Stelle der Buche treten; auf die Tanne folgen unermeßliche, am Boden mit weißem Moose bedeckte Fichten- wälder, die dem Lappländer und seinem Rennthier einen Winter- aufenthalt darbieten, und die Birke, die ge^en das Eismeer hin fast krautartig wird, beschließt daß Reich der holzigen Gewächse, und endlich steht das Pflanzen leb en still. Die bebauten Ebenen des'nordens, in große Pachthöfe ge- theilt, zeigen überall eine hohe Umzäunung von Feldstein-Mauern, die mit Rasen bedeckt und mit hohen Bäumen umgeben, oft auch noch mit breiten Gräben umzogen sind. Mitten in einem solchen weiten Um- kreise steht man auf einem öden, oft bäum- und gartenlosen Flecke, 18*
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