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1. Physische und politische Erdkunde von Asien, Australien, Afrika, Die deutschen Kolonien - S. 228

1911 - Hannover-List [u.a.] : Carl Meyer (Gustav Prior)
— 228 teilweise oasenartig betrieben (Zuckerrohr, Baumwolle, Kaffee, Bananen, Mais, Wein, Ingwer, Südfrüchte, alle europäischen Getreidearten u. a. m.). Wichtige Vertreter der wilden Tiere nennen! — Einen seltenen Anblick gewähren die sonst ausgetrockneten, harten Karroo- flächen zur Regenzeit. Dann bilden sie herrliche Blumen- und Gras- gebiete, aus denen Weidetiere sich laben. Südafrika ist besonders reich an Diamanten (Kimberley — Baal und Oranje) und Gold (um Johannesburg, am Witwatersrand). Die Bevölkerung setzt sich aus Hottentotten, Buschmännern (Reste der Urbevölkerung), Bantunegern (Ovambo, Herero, Betschuanen, Kaffern u. a.), Buren (niederländischen Ansiedlern), Engländern und Deutschen zusammen. Aus Madagaskar wohnen u. a. die christlichen Hovas (Malaien). Die Erschließung des Landes geschah durch die Hol- länder (Besitzergreifung des Kaplandes durch die Engländer um 1800 — Freiheitskämpfe der Buren 1902). Der Handel liegt zumeist in den Händen der Engländer. (Bahn- bauten — Bahnlinien hervorheben!) Auch Deutschland hat zu diesen Ge- bieten Handelsbeziehungen (Ostasrikalinie, Kohlenstation Durban). Eine weitere Hebung der Verkehrswege wird die Beförderung der Er- zeugniffe des Landes erleichtern und verbilligen. Den Engländern gehören das Kapland [Aussuhr: Wolle, Straußen- federn, Kapwein, Kupfer, Diamanten — Kapstadt (85000 Einw.), reiz- volle Lage am Fuße des Tafelberges, wichtiger Hafenplatz, günstige Lage und Bedeutung begründen! — seit Eröffnung des Suezkanals an Wichtigkeit eingebüßt, heute ganz den Charakter einer englischen Kaufmannsstadt, gewaltige Hafenbauten, Sitz des englischen Gouver- neurs, starke Befestigungen, Arsenale, Kasernen, Universität mit wert- voller Bibliothek — Port Elisabeth (23000 Einw.) blüht immer mehr auf], Natal (Ausfuhrhafen Durban), die Oranje-Kolonie (Bloem- fontein), Transvaal [Pretoria und Johannesburg (150000 Einw., Goldfelder am Witwatersrande)Z, das Betschuanenland [Kimberley (30000 Einw., Diamantenfelder)^ Rhodesia(Bulawajo und Salisbury), die Walfischbai (inmitten der Küste von Deutsch-Südweftafrika) und die Insel Mauritius (Maskarenen). Deutsch-Südwestafrika siehe bei der Behandlung der deutschen Kolonien! Die Franzosen besitzen Madagaskar. [590000 ykin ^ Deutschland, 31/2 Mill. Einw., Ausbau, durch den Kanal von Mozambique heute von Afrika geschieden, an der Ostseite die bedeutendsten Erhebungen — auch mit vulkanischen Erscheinungen — dort günstige Hafenbildung — schnell- fließende Gewässer zur Westküste, Klima an der Küste weniger gesund — Urwald mit herrlichen Nutzhölzern (Ebenholz, Palisanderholz), anch Gebiete mit Steppencharakter, sonst Anbau von Baumwolle, Reis, Kaffee, Tabak, Zuckerrohr, Mais, Hirse, Weizen u. a. — Halbaffen — Edelmetalle, andere Erze und Kohlen nicht ausgebeutet — außer Hovas (Ostseite) noch Sakalaven (im Westen, Negerraffe!), Hauptstadt Tananarivo (100000 Einw.), Aussuhrhafen Tamatave (Ausfuhr- Produkte nennen!)^ In Portugiesisch-Ostafrika ist Lorenzo Marquez (lorenßu märkes) der wichtigste Hasenplatz (Delagoa-Bai, ungesund, Hasen für Trans- vaal, Bahn nach Pretoria und Johannesburg). Sofala und Mozam- bique sind Küstenplätze in den Landschaften gleichen Namens.

2. Physische und politische Erdkunde der außerdeutschen Länder Europas und Amerikas - S. 303

1911 - Hannover-List [u.a.] : Carl Meyer (Gustav Prior)
— 303 — möglichst auffallenden Firmenschildern bedeckt. Hier ist der Hauptsitz der Geschäftswelt, und der Amerikaner versteht es meisterhaft, für sein Geschäft in jeder Form Reklame zu machen. (Woraus erklärt sich die Höhe der Häuser?) Auf den platten Dächern der Wolkenkratzer werden oft noch Gärten angelegt. (Abb. 82, 83.) In der Mitte der Stadt liegt der ausgedehnte Zentralpark. Ihn zieren herrliche alte Baumgruppen, Museen und Denkmäler. Auch das Glei- ßende fehlt nicht. Eine Anzahl schöner Teiche sind vorhanden. Selbst ein Obelisk aus Ägypten hat hier Platz gesuudeu. — New Io/k hat sehr viele Kirchen. In Amerika sind zahlreiche Religions- gemeinschaften vertreten (Katholiken, Lutheraner, Presbyterianer, Epifkopa- le, Methodisten, Baptisten u. v. a.). Staat und Kirche sind getrennt. — Dem un- geheuren Verkehre der Riesenstadt dienen Omni- busse, Straßenbahnen und Eisenbahnen, welch letztere ihren Weg teils über, teils unter der Erde nehmen. Zu diesem Zwecke sind Tunnels selbst unter dem Hudson erbaut. Mit dem Innern des Landes stehtnewiork durch den Hudson und mehrere Kanäle in Ver- bindung. Sie führen u. a. hinüber zum St.-Lorenz- ström und zu den Kanadischen Seen. Dazu haben zahlreiche Eisenbahnlinien hier ihren Ausgangspunkt, welche die Stadt mit allen Teilen der Union und auch mit den wichtigsten Handels- Plätzen jenseits der Grenzen der Vereinigten Staaten verbinden. Die Bewohnerschaft der Stadt setzt sich aus den verschiedensten Nationalitäten zusammen: Jankees, Iren, Deutsche, Neger, Chinesen, Japaner u. a. Die Industrie New Jorks ist eine ganz bedeutende. Das Bekleidungsgewerbe, die Zuckerbereitung, das Ledergewerbe, die Abb. 83. New Jork. Broadway mit Agenturgebäude des Norddeutschen Lloyd. Aus einem Führer des Norddeutschen Llrwd.

3. Leitfaden zum methodischen Unterricht in der Geographie - S. 253

1836 - Eisleben : Reichardt
I. Nordamerika. 255 Menge von Flüssen, und überdies ist das Land mit Seen reichlich versehen, die größtentheils durch Flüsse mitein- ander in Verbindung stehen, und daher eine schissbare Wasserstraße gewähren. Die größten unter diesen Seen sind: der große Bärensee, im hohen Norden, gerade unter dem nördlichen Polarkreise, zwischen dem Macken- zie und Kupferminenflusse; der große Sklaven jee, südöstlich vom vorigen und vom Sklavenflusse durchfloj- sen, der bei seinem Ausflusse den Namen Mackenzie er- hält; der schmale aber lange Athapeskowsee, südlich vom Sklavensee und der Winipegsee, südöstlich vom vorigen und vom Saskatschewin durchflossen, der nach seinem Ausflusse Nelson heißt. In den nördlichsten Gegenden, besonders in der Nähe des Eismeeres, ist ein äußerst kaltes Klima, wo aller Baumwuchs aufhört, in den südlichen Theilen, vorzüglich je weiter man sich von der Hudsonsbai ent- fernt, und gegen Westen vordringt, wird das Klima milder und der Boden fruchtbar, wenigstens mit herrli- chen Waldungen und einer Menge von wilden Stau- dengewächsen und Gesträuchen bedeckt. Von Thieren finden sich vornehmlich Musethiere (Elenthiere), Bisons, Bisamochsen, Rennkhiere, Hirsche, Rehe, Bären, Wölfe, Pelzwild, vielerlei Geflügel, Fische. Auch giebt es meh- rere schätzbare Mineralien, worunter besonders Kupfer, Eisen, Blei. Der Hauptreichthum jedoch besteht in dem Pelzwerk, welches das in großem Ueberflusse verhandene Pelzwild aller Art liefert, und die Britten veranlaßt, von Canada und von der Hudsonsbai aus in das In- nere dieser Länder einzudringen, zu welchem Zwecke sich Pelzhandelsgesellschaften derselben gebildet haben, und verschiedene Faktoreien oder Handels-Niederlassungen von ihnen daselbst angelegt worden sind. Außer diesen Euro- päern, die sich des Pelzhandels wegen hier aufhalten, bestehen die Einwohner aus Indianern von vielerlei Voiksstämmen und eine nomadische Lebensart führend, deren Oberhäupter Kaziken heißen. Den nördlichsten Strich, am Eismeere, bewohnen Eiskimos. Die Länder an der Nordwestküste. Man versteht darunter die an der Nordwestküste Amerikas längs des großen Weltmeeres und der Berings-

4. Leitfaden zum methodischen Unterricht in der Geographie - S. 259

1836 - Eisleben : Reichardt
J. Nordamerika. §59 ljches und vieles Eisen, desgleichen Blei in großer Men- ge, Steinkohlen, Salpeter, Salz. Auch hat man edle Metalle, besonders Gold, entdeckt. Daß es überdies noch viele andere schätzbare Mineralien, die in dem nörd- lichen Amerika einheimischen wilden Landthiere und Ge- flügel nebst vielerlei nutzbaren Bäumen (worunter der Zuckerahorn, Wachs- und Storaxbäume) und andern Gewächsen giebt, versteht sich von selbst. In den süd- lichen Gegenden hat man außer Reiß und Baumwolle, auch Zuckerrohr, Indigo, edle Südfrüchte, Ananas, Vams. Die Bevölkerung dieses großen Landes ist ge- ring und beläuft sich auf 13 Millionen, wovon der größte Theil Europäer von fast allen Nationen, beson- ders Britten und Deutsche sind. Nach diesen kommen die Neger, welche als Sklaven hieher gebracht worden sind, und theils frei, theils noch in Sklaverei leben. Am geringsten ist die Zahl der Eingebornen oder der Indianer, welche größtentheils in das Innere gewichen sind, wo sie nomadisch und unter eigenen Oberhäuptern leben; doch giebt es auch in einigen Gegenden dieser Staaten Indianerstämme, die sich zu einer Art von Kul- tur erhoben und das Christenthum angenommen haben, worunter sich vorzüglich die Tscherokesen auszeichnen. Es herrscht gänzliche Neligionsfreiheit und man findet Christen von allen Partheien, Juden und unter den In, dianern meistens Heiden. Von den Sprachen ist am stärksten die Englische verbreitet. Die Hauptbeschäftigung der Einwohner ist die Landwirthschaft, nur mir dem Unterschiede, daß in den südlichen Gegenden die Land- wirthschaft mehr auf Gewinnung von Tabak, Baum, wolle und Zucker geht. Zugleich werden eine lebhafte Industrie und ein blühender Handel, vorzüglich zur See, unterhalten. Ueberhauvt machen Ackerbau, Industrie und Schifffahrt mit jedem Jahre größere Fortschritte, so wie es auch nicht an niedern und höhern Unterrichts- Anstalten fehlt; so daß diese Staaten für die blühend- sten und gebildesten der neuen Welt zu halten sind. Sie bestehen jetzt aus 24 republikanischen Staaten, die sich zusammen zu Einem Bundesstaat, an dessen Spitze ein Präsident steht, verbunden haben, wozu noch der Bun- desdisirikt Columbia, 3 ordentlich eingerichtete Gebiete 17 *

5. Leitfaden zum methodischen Unterricht in der Geographie - S. 254

1836 - Eisleben : Reichardt
2.54 / Länder an der Nordwestküste. straße, von der Insel Quadra oder Vancouver an bis zum Eiskap gelegenen Lander, wovon man nur die Kü- sten kennt, vor welchen viele durch tiefe Einschnitte des Meeres gebildete Inseln liegen. Eine lange Reihe von Gebirgen, worunter der über 17,000 Fuß hohe Vulkan St. Elias, zieht sich mit der Küste gleichlaufend in nicht sehr weiter Entfernung hin, und mehr im Innern sieht man die Kelten des Felsen geb irges sicherheben. Im nördlichen zur Polarzone gehörenden Theile dieser Länder herrscht eine große Kälte, in dem weit größern südlichen Theile, der in der nördlichen gemäßigten Zone liegt, ist das Klima ziemlich mild, und überhaupt milder als in den östlichen Ländern Amerikas und Nord- asiens unter gleicher Breite. Die Produkte bestehen außer schönen Wäldern, eßbaren Beeren und einigen von Europa dahin verpflanzten Gemüse, Arten, vorzüg« lich in Wallfischen, Fischen und kostbaren Pelzwerk. Von Metallen hat man Kupfer und Eisen gefunden. Die Einwohner sind Indianer, die unter unumschränk, kern Gebietern, Tais genannt, stehen, und vom Fisch- fang und von der Jagd leben. In den nördlichsten Gegenden finden sich Eskimos. Von Europäern haben sich vorzüglich Russen niedergelassen. Man theilt ge- wöhnlich diese Länder in die Russische Nordwestküste, welche die Russen als ihre Besitzung ansehen, in die Brittische und in die den vereinigten Freistaaten von Nordamerika gehörende Nordwestküste; doch leben über, Haupt die Eingebauten in völliger Freiheit, außer daß die auf der Russischen Nordwestküste lebenden Indianer- stämme einen gewissen in Pelzwerk bestehenden Tribut an die Russen abgeben müssen. ») die den vereinigten Staaten von Nordamerk, ka gehörende .Nordwestkü ste, welche einen Theil dieser Staaten ausmacht, das Gebiet Oregon bildet, aber fast ganz von frei lebenden Indianern besetzt ist, und worin der große Strom Columbia oder Oregon sich in das stille Meer mündet. b) die Brittische Nordwcstküstc begreift den Theil der Küste von der großen Insel Quadra oder Vancouver an bis zu der Prinz-Wales-Insel, die schon zur Russischen Nordwestküste gehört. , c) die Russische Nordwcstküste begreift den nördlichen Theil, und erstreckt sich von der Prinz-Wales-Insel bis zum Eiskap. Die südlichste Niederlassung der Russen ist die Stadt Neu-Archangelsk, mit einem Hafen und einer Festung, und

6. Deutsche Geschichte - S. 125

1912 - Hannover-List [u.a.] : Meyer
59. Geschichte der Mark Ärsrrdenbrirg biß 1415. 125 Vh. Die Zeit des Smprtoiimmts Brandtilvmg'nmißens. S9. Geschichte tzrr Mark Lra»de«b«rtz bis 1415. 1. Slawen im nordöstlichen Deutschland. Als zur Zeit der Völkerwanderung ein gewaltiger Wanderdrang die Germanen ergriff, entleerte sich der ganze Nordoften Deutschlands von Germanen. Ein Stamm nach dein andern zog aus, um im sonnigen Süden eine schönere Heimat zu suchen. Manche dieser Stämme, wie Burgunder und Langobarden, haben sich einen berühmten Namen gemacht. In die oerlassenen Gebiete drangen von Osten her Slawen ein. Der Elbstrom wurde die Hauptscheide zwischen ihnen und deu Germaueu; doch draugeu die Slawen stellenweise noch darüber hinaus, im Norden bis an die Ilmenau, weiter südlich bis an die Saale. Die Slawen, in Norddentschland Wenden genannt, unterschieden sich von den Deutschen durch einen kleineren gedrungenen Körper, braungelbe Haut, dunkles Haar und dunkle Augen. Sie wohnten in ringförmigen Dörfern, die nur einen einzigen Zugang hatten. Zähe hielten sie ant Heidentum fest und brachten noch ihrem Götzen Radegast Menschen-opfer, als alle Deutschen langst Christen geworden waren. Die Ver- schiedenheit der Religion mehrte noch den Haß zwischen d-en Deutschen und ihren slawischen Nachbarn, imb selten herrschte Friede an den Grenzen, r 2. Znriickgennnnung des Nordostens. Die Deutscheu haben den an die Slawen verlornen Nordosten ihres Landes wiedererrungen; aber es hat Jahrhunderte gedauert und Ströme Blutes gekostet. Schon Karldergroße züchtigte die Witzen in Brandenburg, weil sie den Sachsen beigestanden hatten. Heinrich I. entriß den Slawen weite Gebiete, darunter das Haoelland mit der Hauptstadt Brenna-burg. Otto I. dehnte seine Herrschaft bis an die Oder aus (Hermann Billung und Markgraf Gero, siehe S. 31) und gründete in dem erobertet! Lattde Bistümer, wie Havelberg und Brandenburg. Aber nach Ottos Tode ging das Gewonnene noch einmal wieder verloren (983). Die Besiegten schüttelten die deutsche Herrschaft samt dem aus-gezwungenen Christentum wieder ab und behaupteten ihre Unabhängigkeit nun noch anderthalb Jahrhunderte. Erst unter den ersten Hohenstaufenkaisern haben zwei heldenmütige Fürsten das vielumstrittene Gebiet zwischen Elbe und Oder wiedergewonnen, diesmal für immer. Diese Fürsten sind Albrecht der Bär und H e i u r ich der Löwe. Albrecht gewann Brandenburg (s. S. 47); Heinrich drang in Holstein, Mecklenburg und Pommern erobernd vor (S. 50). Noch lauge sang das niederdeutsche Volk: Henrik de Leuw und Albrecht de Bar, Darto Frederik mit dem roden Har, Dat waren dre Heeren, De künden de Welt verkehren.

7. Die weltgeschichtlichen Kämpfe des Altertums - S. 248

1890 - Gotha : Perthes
248 Reitern und berittenem Fußvolk eilte Alexanber des Nachts durch die wasserlose Heibe, wobei manche seiner Krieger ermattet liegen blieben. Da sah man bei Tagesanbruch die zerstreute, unbewehrte Karawane der Hochverräter, auf welche Alexanber lossprengte. Schrecken ergriff die Verräter, welche mit wildem Jammergeschrei auseinanber stoben. Nur wenige versuchten Widerstand, die anbetn flohen, Darms im Wagen in ihrer Mitte, um ihn herum seine Verräter. Wie die Macebonier sich mehr und mehr näherten, weil die Reiter schneller vorwärts kamen als der Wagen, wollten sich die Satrapen ihres Gefangenen entlebigen und sich vor etwaiger Strafe sichern, fielen über den wehrlosen Darius her, burchbohrten ihn mit Schwertern und Speeren und jagten dann nach verschiedenen Seiten bavon, inbein sie den sterbenben König auf der Lanbstraße liegen ließen. Bald barauf kam Alexanber heran, fanb aber nur die Leiche des Königs, welche er mit seinem Purpur bebeckt haben soll. Was man sonst noch erzählt, ist Sage, daß z. B. ein mace-bonischer Reiter, im Helm in der Wüste dem schmachtenben Alexanber Wasser gebracht habe, was aber Alexanber nicht an-nahm, weil seine Leute den Mut verlieren würden, wenn er allein trinke! Da sollen seine Begleiter jauchzenb ausgerufen haben: „Führe uns, wohin du willst! Wir sind nicht ermattet, wir bürsten nicht und sinb nicht sterblich, so lange bu unser König bist!" Alexanber stanb nun am Elbrusgebirge, bessen Pässe zum Kaspischen Meere, nach Iran und Turan führten. Das Gebirge war btcht bewalbet und schluchtenreich, dazu von kriegerischen Völkern bewohnt, welche Alexanber jeboch balb zur Unterwerfung zwang. Zugleich begann der Spartanerkönig Agis mit 20000 Mann offenen Ansstanb, ba er auf griechische Hilfe und persisches Gelb rechnete; boch schnell eilte Antipater mit 40 000 Kriegern herbei und schlug die Spartaner bei

8. Leitfaden der Handels- und Wirtschaftsgeographie - S. 139

1910 - Hannover-List [u.a.] : Meyer
— 139 — einer durchgehenden Eisenbahnlinie, die kanadische Pacificbahn, aus- geführt werden. Dazu kommt noch eine große Ausbeute an Fischen (Lachs, Hummer, Kabeljau), die besonders an der Bank von Neufundland sehr ergiebig ist. Am Klondike, einem Nebenflusse des Yukon, liegt das neueste Goldland (1896 entdeckt). Gold findet sich in kleineren und größeren Körnern in den Sandschichten des Tales und wird durch Schlämmen gewonnen (jährlich 100 Mill. Mark). Neufundland ist Durchgangsort für die atlantischen Kabel, die Europa mit Amerika verbinden. Hanckel unä Verkekr. Infolge seines natürlichen Reichtums steigert sich die wirtschaftliche Bedeutung Kanadas von Jahr zu Jahr. Es gehört heute schon zu den Großhandelsstaaten und unterhält mit der Union, Großbritannien und Deutschland seine lebhaftesten Handels- beziehungen. Deutschland führt dort ein Eisenbahnschienen, Kleider, Textilwaren und bezieht von dort Eisenerze, Holz und Getreide. Wert des Gesamthandels mit Deutschland 32 Mill. Mark. Hauptkanäelsstääte sind Halifax, Quebeck und Montreal. 2. Die Vereinigten Staaten von Nordamerika (Union). (9 Mill. qkm, 85 Mill. Ew.) 1. Allgemeines. Die Union ist der größte und wichtigste Staat Amerikas, der das ganze Gebiet des mittleren Nordamerikas, vom Atlantischen bis zum Großen Ozean umfaßt. Dabei ist die Volks- dichtigkeit (9 auf 1 qkm) im Vergleich zu mäßig bevölkerten Staaten Europas (Rußland, Schweden) sehr gering, obwohl die Bevölkerungs- ziffer durch starke Einwanderungen aus Europa sehr rasch wächst (1890—1900: 6 Mill.). Die Ureinwohner des Landes, die Indianer, die heute fast nur noch in den sog. Reservationen des Innern, das sind Gebiete, die die Weißen nicht betreten dürfen, leben, schmelzen immer mehr zusammen (siehe S. 137). Der bunt zusammengesetzte weiße Teil der eingewanderten Bevölkerung, der aus Eng- ländern, Jrländern, Deutschen, Franzosen, Italienern und Skandinaviern besteht, entwickelte sich in ihren Nachkommen zu einer neuen Nation, den Aankees, denen das englische Gepräge verblieb, das sich in Sprache und Sitte deutlich zeigt. Die Neger, 9 Mill., in die Plantagen der Südstaaten massenhaft eingebracht, wissen die ihnen geschenkte Freiheit vom Sklavenjoch nicht recht zu würdigen und sind nur schwer zu einer höheren Kultur zu erziehen, weshalb sie ein Schmerzenskind

9. Leitfaden der Handels- und Wirtschaftsgeographie - S. 138

1910 - Hannover-List [u.a.] : Meyer
überall frei sind und sich sogar auf Haiti ein selbständiges Staats- wesen gebildet haben. In den letzten Jahrzehnten sind vielfach Chinesen eingewandert, die als fleißige, billige und sparsame Arbeiter der weißen Bevölkerung Konkurrenz machen. Man redet nun in Amerika von Weißen und Farbigen. Zu den ersten zählt man die europäischen Eingewanderten und ihre Nachkommen (Kreolen genannt); zu den letzten die Indianer, Neger und Mischlinge. Die Mischlinge sind Mestizen (Nachkommen von Weißen und Indianern), Mulatten (Nachkommen von Weißen und Negern) und Zambos (Nachkommen von Negern und Indianern). 6. Politische Verkältnisse. Ursprünglich von europäischen Mächten, namentlich England, Spanien und Portugal abhängig, hat sich heute sast der größte Teil des Erdteils seine politische Selb- ständigkeit erworben. Mit Ausnahme von Britisch-Nordamerika, der Ostküste von Honduras, Britisch-, Französisch- und Niederländisch- Guyana und den kleineren westindischen Inseln, welche von Europa abhängig sind, haben sich in Nord- und Südamerika wichtige Frei- staaten gebildet. Viele dieser Staaten haben eine sog. Föderativ- Verfassung, d. h. mehrere kleine Staaten bilden eine gemeinsame Bundes- republik. Ihre inneren Angelegenheiten verwalten sie selbständig, während sie dem Auslande gegenüber als Gesamtstaat auftreten. B. Die einzelnen Wirtschaftsgebiete. 1. Das britische Nordamerika, etwas kleiner als Europa mit 6 Mill. Ew., ist nächst Indien die volk- reichste der englischen Kolonien. Der Westen des Landes wird von hohen Gebirgsketten durchzogen; der Norden und Osten bilden ein großes Tiefland mit zahlreichen Flüssen und großen Seen. Die fünf großen kanadischen Seen (siehe S. 136), der St. Lorenzstrom mit dem Ottava, der Mackenzie mit seinen Zuflüssen müssen hier genannt werden. Der größte Teil dieses Tieflandes bildet ein unge- heures Waldgebiet, das noch bis heute teilweise Wildnis geblieben ist. Das wichtigste Gebiet ist Kanada, wo sich ungeheure Tannen- und Kiefernwälder, aber auch sehr fruchtbares Ackerland ausbreiten. Auch die Viehzucht wird eifrig gepflegt. Große Mengen von Getreide, hauptsächlich Weizen, Vieh und Holz bilden die Ausfuhrartikel, die durch die sehr günstigen Verkehrswege auf dem St. Lorenzstrom und

10. Deutsche Schulgeographie - S. 192

1908 - Gotha : Perthes
192 bergen, Franz-Josef-Land und die Neusibirischen Inseln (vgl. D. Sch.-A. 45) unbewohnt, werden aber zeitweise von Fischern zur Jagd auf Walfische (die Tran und Fischbein liefern) und Robben (Walrosse, Seehunde, Seekälber) aufgesucht. Nur die schwimmende und fliegende Tierwelt ist in der polaren Zone reichlich vertreten, die Landtiere vor allem durch den Eisbär, den eigentlichen Beherrscher des Nordens. § 232. Das britische Gebiet von (kanada) umfaßt den ganzen Erdteil nördlich von den kanadischen Seen und dem 49. Pa- rallel (Breite von Karlsruhe) mit Ausnahme von Alaska. Seiner Größe (8-1- Mill. qkm), seiner geringen Bevölkerung (0 Mill.) und seinem rauhen Klima zufolge kann es als das amerikanische Sibirien bezeichnet werden. Wie dieses ist es zunächst durch seine Pelztiere bekannt geworden, in neuester Zeit zur Ausbeute der Edelmetalle des westlichen Hoch- gebirges sortgeschritten und wird einst ein wichtiges Getreideland werden; ja in dieser Beziehung ist es Sibirien schon weit vorausgeeilt. Das Tiefland senkt sich von allen Seiten nach der Hudsonbai, die von einer Girlande großer Snßwafsersem umgeben ist. Die nordwestlichen gehören zum Mackenzie1), in der Mitte liegt der Winnipegsee, den So. nimmt die kanadisch e Gruppe ein, deren Abfluß der St. L o renz- ström ist. Sie besteht aus dem Oberen, Michigan (mischigän)-, Huron (hüron)-, Erie (m)- und Ontario (onterio)-See; zwischen den beiden letzteren besteht ein starker Höhenunterschied, den der Ver- bindungsfluß Niagara (neiagre)2) in dem berühmten Wasserfalle (49 m h.) überwindet. Ungeheure Nadelholzwälder bedecken Kanada (wie Sibirien), dann folgt am Nordsaume des Festlandes die polare, von Eskimos be- wohnte Tundrenzone, die sich in Labrador unter dem erkältenden Einflüsse des Eismeeres, wozu auch die Hudsonbai gehört, und der polaren Meeres- strömungen bis in die Breite von London erstreckt. (Vgl. D. Sch,-A. 50.) 5 Millionen Menschen drängen sich in den östlichen Küstenpro- vinzen Neuschottland mit dem nie zufrierenden Kriegshafen Halifax (Halifax), Neu-Braunschweig und im eigentlichen Kanada am St. Lorenzstrome zusammen. Diese ausgezeichnete Wasserstraße mit ihrer breiten Trichtermündung dient besonders der Ausfuhr von Holz, das noch immer der wichtigste Handelsartikel ist. Quebec (kwibek) ist der atlantische Sommerhafen, wie Halifax der Winterhafen. Die größte Stadt ist Montreal (montriöl)^), bis wohin noch die Seeschiffe gehen. Das untere Kanada war früher französisch, und noch jetzt herrschen hier die französische Sprache und die katholische Religion, dagegen im oberen *) Benannt nach dem Entdecker. a) In der einheimischen Sprache — Donner der Gewässer. 3) Französisch, --- Königsberg.
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