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1. Bilder aus der vaterländischen Geschichte der Neuzeit - S. 21

1910 - Hannover-List [u.a.] : Carl Meyer (Gustav Prior)
5. Friedrich der Große. 21 nannte ihn zum Obersten eines Regiments und schenkte ihm das Schloß Rheinsberg, und als er seinen Tod nahe fühlte, sprach er: „Ich sterbe zufrieden, da ich einen so würdigen Sohn habe!" 5. Der siebenjährige Krieg. Im Jahre 1740 ward Friedrich König von Preußen. Er dachte gleich daran, sein Land groß und mächtig zu machen. Nun wußte er, daß in alten Verträgen festgesetzt war, daß ein Teil von Schlesien an Preußen kommen sollte, wenn^die dortigen Herzöge keine Erben hinterlassen würden. Nach dem Tode der Herzöge hatte aber Österreich Schlesien genommen. Die Kurfürsten von Brandenburg waren zu schwach gewesen und hatten nichts dagegen tun können. Jetzt forderte Friedrich diese Länder von Österreich zurück. In Österreich herrschte damals die Kaiserin Maria Theresia. Das war eine sehr begabte Frau und eine der tüchtigsten Herrscherinnen. Schlesien wollte sie nicht herausgeben. Da gedachte Friedrich es ihr mit Gewalt zu nehmen, und er hat drei Kriege mit ihr geführt. Am längsten dauerte der dritte, er währte sieben Jahre, von 1756 bis 1763, und wird darum auch der Siebenjährige Krieg genannt. In diesem Kriege standen auf Österreichs Seite auch die Franzosen, die Russen und die meisten deutschen Fürsten, deren Soldaten zusammen die deutsche Reichsarmee bildeten. So war Friedrich von allen Seiten von Feinden umgeben, aber er verzagte nicht und hat den Krieg siegreich zu Ende geführt. Die beiden bedeutendsten Schlachten waren die bei Roßbach und bei Leuthen. a) Die Schlacht bei Roßbach (5. November 1757). Von Westen her zogen die Franzosen gegen Friedrich heran. Sie hatten sich mit der Reichsarmee vereinigt. Diese Feinde wollte Friedrich zuerst schlagen. Bei Roßbach in Thüringen traf er sie. Sein Heer mußte lagern und abkochen; er selbst nahm im Schlosse zu Roßbach Wohnung. Am Mittage, der König faß gerade mit seinen Generalen zu Tisch, meldete ein Adjutant, der Feint» fei aufgebrochen und marschiere in einem Bogen um sie herum. Der König stieg auf den Boden des Hauses, ließ einige Ziegel vom Dache nehmen und beobachtete den Feind. Zunächst läßt er feine Soldaten noch ruhig ihr Mittagsbrot verzehren. Die Franzosen sind darüber ganz entzückt; sie glauben, die Preußen hätten ihr Herankommen noch nicht bemerkt. Aber plötzlich um 3 Uhr nachmittags gibt der König den Befehl zum Aufbruch. In zwei Minuten find die Zelte verschwunden, und jeder Soldat steht an seinem Platze. Dann heißt es: vorwärts. Die Preußen tun, als ob sie abrücken wollen. Sie ziehen aber nur hinter einen Hügel, daß die Franzosen sie nicht sehen können, und von hier aus greifen sie den Feind an. Die Infanterie geht nach der einen Seite um den Hügel herum, die Reiterei nach der andern. Seydlitz, Friedrichs kühner Reitergenerat, ist den Seinen weit voran; indem er feine Tabakspfeife hoch in die Luft wirft, gibt er das Zeichen zum Angriff, und wie das Hagelwetter brausen feine Reiter auf die Feinde. Als nun auch noch Friedrichs Infanterie auf sie hervorbricht, und von dem Hügel Friedrichs Kanonen ihre Stimme erschallen lassen, da flieht alles in wilder Hast davon. Die Reichsarmee ergriff schon beim ersten Schusse die Flucht

2. Friedrich der Große - S. 21

1912 - Hannover-List [u.a.] : Meyer
— 21 — sich am 9. März durch einen nächtlichen Überfall der Festung zu bemächtigen, worauf die Heeresabteilung des Prinzen mit dem Heere des Königs vereinigt wurde. Nun rückte der österreichische Feldmarschall Neipperg mit einem beträchtlichen Heere von Mähren her in Schlesien ein, um zuerst Brieg zu entsetzen. Um nicht von Niederschlesien abgeschnitten zu werden, mußte Friedrich seinen Feinden eine entscheidende Schlacht liefern. Zu dieser kam es am 10. April 1741 bei Mollwitz. Aber gleich zu Beginn des Kampfes zeigte sich die Überlegenheit der österreichischen Reiterei, die ein preußisches Dragonerregiment über den Haufen warf und auch Verwirrung in die Reihen der Fußtruppen brachte. Der König selbst geriet in die größte Gefahr, und es bedurfte der dringendsten Bitten des Feldmarschalls Schwerin, ihn zu bestimmen, das Schlachtfeld zu verlassen und sich in Sicherheit zu bringen. Schwerin machte aber mit der Infanterie einen neuen, furchtbaren Angriff, bei dem zum ersten Male im ernsten Gefechte die eisernen Ladestöcke, die der Fürst Leopold von Dessau statt der hölzernen eingeführt hatte, verwendet wurden, so daß es den Preußen möglich war, in derselben Zeit, in der die Österreicher dreimal schossen, fünf Schüsse abzugeben. Die Folge dieses Schnellfeuers war, daß die Österreicher in wilde Flucht gerieten. Nach dem Siege von Mollwitz eroberte Friedrich die Festungen Brieg und Neiße und sorgte für eine Vermehrung und bessere Ausbildung der Reiterei. Auch sah er sich genötigt, von der Stadt Breslau, die vor der Schlacht bei Mollwitz bei dem Heranrücken der Österreicher eine sehr zweideutige Haltung gezeigt hatte, vollständigen Besitz zu ergreifen. Nachdem die Hauptwache und alle Torwachen der Stadtsoldaten überrumpelt und entwaffnet waren, wurde die Stadt von preußischen Truppen besetzt. Von der Rathaustreppe herab wurde König Friedrich zum Herzoge von Schlesien ausgerufen. Am 7. November 1741 ließ er sich im Fürstensaale des Rathauses von der Stadt Breslau und den niederschlesischen Ständen feierlich huldigen. Weil von Österreich alle Vermittelungsvorschläge Friedrichs stolz zurückgewiesen wurden, nahm der Krieg seinen Fortgang. Am 18. Januar 1742 fiel Glatz, die letzte Festung Schlesiens, in die Hände der Preußen. Inzwischen hatte Maria Theresia, gegen die Frankreich, Bayern und Spanien einen Bund ge-Khlossen hatten, dem auch Friedrich beigetreten war, in Ungarn Hilfe gefunden. Ein neues Heer unter Karl von Lothringen rückte von Wien her in Böhmen ein. Friedrich eilte ihm entgegen und ^lug es bei Chotusitz und Czaslau ant 17. Mai 1742. Bald darauf wurde der Friede in Breslau geschlossen. Österreich mußte Schlesien mit der Grafschaft Glatz, ein Gebiet von 650 O,uadratmeilen mit 1,2 Millionen Einwohnern, an Preußen abtreten. Als Maria Theresia den Friedensvertrag

3. Friedrich der Große - S. 23

1912 - Hannover-List [u.a.] : Meyer
— 23 — zulocken. Wegen Mangels an Lebensmitteln, schlechter Witterung uitb der Feindseligkeit der Bewohner sah er sich schließlich genötigt, nach Schlesien zurückzuziehen, wohin ihm die Österreicher folgten. Friedrich aber verlor den Mut nicht. Im Frühjahr 1745 nahm er in Neiße und später in dem Kloster Kamenz zwischen Neiße und Frankenstein sein Hauptquartier. Der längere Aufenthalt in dem Kloster „ist von der geschäftigen Sage durch jene Erzählung ausgeschmückt worden, daß Friedrich hier, um der Gefangenschaft durch streifende leichte Truppen der Feinde zu entgehen, von dem Abte in ein geistliches Gewand verkleidet und so den Nachstellungen der Feinde entgangen sei". Die Hauptarmee des Königs stand im Mai bei Frankenstein im südlichen Schlesien, eine Abteilung von beinahe 10 000 Mann unter dem Markgrafen Karl von Brandenburg bei Jägeru-dorf. Um die Verbindung mit dieser Abteilung herzustellen, erhielt der Oberst Zieten den Befehl, mit seinem Regimente zum Markgrafen zu eilen und ihn zu veranlassen, sogleich aufzubrechen und sich mit dem Könige zu vereinigen. Zietens Weg führte mitten durch das Lager der Feinde. Da seine Husaren erst kurz vorher neue Uniformen erhalten hatten, die denen eines österreichischen Regimentes sehr ähnlich waren, ritt er, wie erzählt wird, mitten durch die feindliche Stellung. Als er erkannt wurde, schlug er sich tapfer durch und erreichte mit seinen Husaren fast ohne Verluste das Lager des Markgrafen. Mit gleicher Kühnheit bewerkstelligte dieser seine Verbindung mit der preußischen Hauptmacht. Mit dieser zog Friedrich über Reichenbach nach Schweidnitz und Jauernick, von wo aus er das Heranziehen der Feinde mit gespanntester Aufmerksamkeit verfolgte. Am 3. Juni zogen sie in acht Heerhaufen von den Anhöhen bei Hohenfriedberg herab und schlugen in der Nähe von Striegau ihr Lager auf. „Jetzt fiud sie, wo wir sie haben wollen", sagte Friedrich, der mit wenigen Begleitern von einem Hügel aus den Anmarsch des Feindes beobachtete. Noch in den Abendstunden läßt er seine Truppen näher an den Feind heranrücken; keine Trommel wird gerührt, jedes Geräusch vermieden. Beim Morgengrauen, gegen 2 Uhr nachts, versammelt der König seine Generale um sich und gibt ihnen seine Befehle. Früh um 4 Uhr fallen auf dem rechten preußischen Flügel die ersten Kanonenschüsse. Eine von den Sachsen besetzte Anhöhe wird im Sturm genommen und mit preußischen Kauoueu besetzt. Gegen 7 Uhr ist der ganze sächsische Flügel bis zur Mitte hin völlig geschlagen und weicht in die Berge zurück. Nun beginnt der Angriff auf die Österreicher, über die in kurzer Zeit ein glänzender Sieg errungen wird. Die preußische Reiterei verrichtet Wunder der Tapferkeit. Namentlich das Dragonerregiment Bayreuth bedeckt sich mit unsterblichem Ruhm.

4. Deutsche Geschichte - S. 233

1912 - Hannover-List [u.a.] : Meyer
95. Der Deutsche Krieg von 1866. 233 vielen Stellen zu führen hatte, entwickelte eine unglaubliche Raschheit. Zunächst wandte es sich an seine feindlichen Nachbarn in N o r d -Deutschland, an Hannover, Kurhessen und Sachsen, und fragte sie, ob sie neutral bleiben, ihre Heere entlassen und zu einer Neugestaltung Deutschlands ohne Österreich die Hand bieten wollten. „Nein!" hieß es. Gleich am folgenden Tage (16. Juni) rückten nun die Preußen in alle drei Länder ein und bemächtigten sich ihrer ohne Schwertstreich in wenigen Tagen. Der König von Sachsen zog mit seinem Heere nach Böhmen hinein, um sich mit den Österreichern zu vereinigen; der Kurfürst von Hessen entsandte seine Truppen nach Süddeutschlaud, ließ sich selbst aber auf Wilhelmshöhe gefangen nehmen und wurde nach Stettin gebracht. Der König von Hannover hatte feine Armee nach Süden geführt, um sich mit den Bayern zu vereinigen. Aber die Preußen griffen ihn bei Langensalza in Thüringen an. Obwohl siegreich, mußten die Hannoüeraner sich doch zwei Tage nach der Schlacht ergeben. Die Soldaten wurden, nachdem sie ihre Waffen abgegeben hatten, in die .Heimat entlassen. 4. Einmarsch in Böhmen. Preußen hatte in überraschender Kürze zwei Königreiche und ein Kurfürstentum erobert; aber das Schwerste stand noch bevor: Österreich war der Hauptgegner; aus Österreich hatten alle Feinde Preußens ihre Hoffnung gefetzt. Kaiser Franz Joses hatte in Böhmen eine Armee von 250 000 Mann zusammengezogen; als noch 30 000 Sachsen hinzukamen, waren es 280 000 Mann. Den Oberbefehl führte der tüchtige General V e n e d e k. Man erwartete nun, daß die Österreicher rasch ans Böhmen hervorbrechen und in Preußen einfallen würden; aber die Preußen waren ihnen viel zu schnell. Mit drei Armeen von zusammen 300 000 Mann drangen sie durch den böhmischen Gebirgswall, der Kronprinz mit der 2. Armee von Schlesien aus, Prinz Friedrich Karl mit der 1. Armee durch die Lausitz und Herwarth von Bittenfeld mit der Elbarmee von Dresden her. In Böhmen vereinigten sie sich, ohne daß Benedef es zu hindern vermochte. Jetzt erschien König Wilhelm selbst auf dem Kriegsschauplätze und übernahm den Oberbefehl. Bismarck, sowie den Generalmoltke, einen Meister der Kriegskunst, brachte er mit. Die Preußen standen bei Gitschin (nordwestlich von Königgrätz), die Österreicher bei Königgrätz (an der oberen Elbe). In der Nacht vom 2. auf den 3. Juli beschloß der König nach einer Besprechung mit Moltfe, am anderen Tage den Feind anzugreifen. Zwar stand der Kronprinz mehrere Meilen weiter elbaufwärts und konnte vor Mittag nicht auf dem Walplatze erscheinen; aber dennoch wollte der König im Vertrauen auf die Tapferkeit feiner Truppen die Schlacht wagen. 5. Königgrätz (3. Juli 1866). Am 3. Juli, morgens 8 Uhr, begann der Kampf. Die Österreicher hatten eine ausgezeichnete Stellung ans terrassenförmig sich erhebenden Hügeln. Vor ihnen zog sich das Tal der B i st r i tz hin. In der Mitte vor ihnen lag das Dorf Sadowa, oben ans den Hohen Chlnm und weiter zurück an der Elbe Königgrätz.

5. Deutsche Geschichte - S. 155

1912 - Hannover-List [u.a.] : Meyer
68. Der Siebenjährige Krieg (1756—1763). 155 Friedrich verliert seine Geistesgegenwart nicht, begrüßt sie mit den Worten: „Bon soir, messieurs, gewiß werden Sie mich hier nicht vermuten." Kann man hier auch noch mit unterkommen?" und setzt sie dadurch so iu Schrecken, daß sie ihm ehrerbietig Platz machen, bis dann endlich die nachrückenden preußischen Truppen den König aus seiner gefährlichen Lage befreien. Aber auch ohne diese Zutaten war der Sieg großartig genug. Wie durch den Sieg oon Roßbach Sachsen, so war durch den Leuthener Sieg Schlesien mit Ausnahme der Festung Schweidnitz wieder völlig vom Feinde gesäubert. Die nachteiligen Folgen der Koliner Schlacht waren nach allen Richtungen wieder gilt gemacht, die Achtung vor dem preußischen Heere und seinem genialen Führer war wiederhergestellt; am Ende des großen Schlachtenjahres stand Friedrich da als der ruhmreiche Sieger. 8. Zorndörs f!758). Im folgenden Jahre mußte Friedrich zunächst den Russen entgegentreten, die Küstrin zusammengeschossen hatten und barbarisch in seinem Lande hausten. Seine Soldaten waren nicht weniger als er über die russischen Greueltaten ergrimmt. Bei Z o r n b o t f (1 Meile nördlich von Küstrin) sah sich Friedrich dem Feinde gegenüber, den er nicht bloß zu besiegen, sondern zu vernichten hoffte. Der Schreckensruf: „Die Preußen geben keinen Pardon!" donnerte den Russen entgegen. „Und wir auch nicht!" hallte es gräßlich aus den russischen Reihen zurück. Es folgte die mörderischste Schlacht des ganzen Krieges, ein wahrer Tag des Zorns. Vom Morgen bis in die Nacht bauerte das Gewürge. Seyblitz tat mit seinen Reitern Wunder der Tapferkeit. Erst die völligste Erschöpfung machte dem Morden ein Ende. Die Russen traten den Rückzug an. Als jemand bcm Könige zu diesem Siege Glück wünschte, zeigte er ans seinen tapferen Seydlitz und sagte: „Ohne diesen würde es schlimm um uns aussehen!" 9. Hochkirch (1758). Nun eilte Friedrich wieder nach Sachsen gegen die Österreicher unter Daun. Bei Hochkirch (östlich von Bautzen) nahm er dem Feinde gegenüber eine höchst gefährliche Stellung ein, so daß ein General zu ihm sagte: „Wenn die Österreicher uns hier in Ruhe lassen, so verdienen sie gehängt zu werden." Friedrich erwiderte lächelnd: „Ich denke, sie fürchten uns mehr, als den Galgen." Er irrte sich. Alles schlief im preußischen Lager; nur der treue Genera! Zielen, der auch vergebens den König gewarnt hatte, wachte mit seinen Husaren. Um 5 Uhr morgens werben die Preußen durch Kanonenbonner geweckt: die Österreicher sind im Lager und beschießen die Preußen mit ihrem eigenen Geschütz! Halbangekleidet eilen die preußischen Krieger hinaus, um sich, so gut es in der Dunkelheit geht, zu sammeln. Bald beleuchtet das brennende Dorf das grausige Gedränge und Kampfgewicht. Ohne die musterhafte preußische Ordnung, ohne Zietens muntere Husaren wäre das Heer verloren gewesen. So gelang ein geordneter Rückzug; aber Friedrichs Unbesonnenheit kostete 9000 Mann das Leben; dazu verlor er 101 Kanonen und das Lager. Sein Mut wurde indes durch diesen „glupschen

6. Die weltgeschichtlichen Kämpfe des Altertums - S. 248

1890 - Gotha : Perthes
248 Reitern und berittenem Fußvolk eilte Alexanber des Nachts durch die wasserlose Heibe, wobei manche seiner Krieger ermattet liegen blieben. Da sah man bei Tagesanbruch die zerstreute, unbewehrte Karawane der Hochverräter, auf welche Alexanber lossprengte. Schrecken ergriff die Verräter, welche mit wildem Jammergeschrei auseinanber stoben. Nur wenige versuchten Widerstand, die anbetn flohen, Darms im Wagen in ihrer Mitte, um ihn herum seine Verräter. Wie die Macebonier sich mehr und mehr näherten, weil die Reiter schneller vorwärts kamen als der Wagen, wollten sich die Satrapen ihres Gefangenen entlebigen und sich vor etwaiger Strafe sichern, fielen über den wehrlosen Darius her, burchbohrten ihn mit Schwertern und Speeren und jagten dann nach verschiedenen Seiten bavon, inbein sie den sterbenben König auf der Lanbstraße liegen ließen. Bald barauf kam Alexanber heran, fanb aber nur die Leiche des Königs, welche er mit seinem Purpur bebeckt haben soll. Was man sonst noch erzählt, ist Sage, daß z. B. ein mace-bonischer Reiter, im Helm in der Wüste dem schmachtenben Alexanber Wasser gebracht habe, was aber Alexanber nicht an-nahm, weil seine Leute den Mut verlieren würden, wenn er allein trinke! Da sollen seine Begleiter jauchzenb ausgerufen haben: „Führe uns, wohin du willst! Wir sind nicht ermattet, wir bürsten nicht und sinb nicht sterblich, so lange bu unser König bist!" Alexanber stanb nun am Elbrusgebirge, bessen Pässe zum Kaspischen Meere, nach Iran und Turan führten. Das Gebirge war btcht bewalbet und schluchtenreich, dazu von kriegerischen Völkern bewohnt, welche Alexanber jeboch balb zur Unterwerfung zwang. Zugleich begann der Spartanerkönig Agis mit 20000 Mann offenen Ansstanb, ba er auf griechische Hilfe und persisches Gelb rechnete; boch schnell eilte Antipater mit 40 000 Kriegern herbei und schlug die Spartaner bei

7. Lehrbuch der Geschichte für die mittleren Klassen höherer Lehranstalten - S. 21

1904 - Gotha : Perthes
2. Ueriobe. Die Bildung des deutschen Kaiserreichs. Unter den fortwhrenden Angriffen uerer Feinde kam das deutsche Knigreich anfangs nicht zu rechter Kraft und lste sich infolge innerer Schwche in fnf fast selbstndige Herzogtmer auf. Endlich begann König Heinrich I. unter Anerkennung des Herzogtums eine Neugrndung des Reichs, ja Otto I. erhob Deutschland durch Siege nach auen und Pflege geistigen und kirchlichen Lebens zur er st en M a ch t des Abendlandes. Er wurde der Grnder des deutschen Kaiserreichs (des sogen, rmischen Reichs deutscher Nation). __ I. Die Schwche des deutschen Knigreichs. Zahlreiche Feinde bedrohten die deutschen Grenzen, im Norden die Normannen (Nordgermanen) *), im Osten die slawischen Wenden (stlich von Elbe und Saale) und die Tschechen (in Bhmen und Mhren). Mit Kraft schtzte Ludwig der Deutsche (843876) das Reich; aber nach seinem Tode geriet es in immer grere Schwche, zumal da es unter die drei Shne Lud-wigs geteilt war. Endlich vereinigte es Kart Iii. wieder (882). Dieser vermochte es aber nicht gegen die ueren Feinde zu schtzen und wurde zuletzt von seinem Neffen Arnulf zur Niederlegung der Herrschaft gezwungen (887). Der kriegstchtige Arnutf (887899) befreite durch den entscheiden-den Sieg bei Lwen (stl. von der unteren Schelde) Deutschland von den Normannen 2). Schon drngte freilich ein neuer, furchtbarer Feind heran, die Magyaren (madjaren), von dem Abendlande Ungarn genannt, ein nomadi-sierender finnischer Volksstamm, der sich in den zwischen Donau und Kar-paten gelegenen Ebenen festsetzte und seit Ende des 9. Jahrhunderts von da aus seine Plnderungszge nach Westen unternahm. An Stelle des kraftvollen Arnulf (f 899) folgte sein unmndiger Sohn, Ludwig das Kind (900911). Unter einer schwachen Vormundschafts-regierung brach berall innere Zwietracht aus, während die Ungarn die Lande heimsuchten und ihre Herrschaft westlich bis zur Enns ausdehnten. Unter dem Drange dieser Not schlssen sich die einzelnen deutschen Stmme hervor-ragenden Fhrern (Herzgen) an. Der frnkische Stamm fhlte sich nicht mehr als ein einheitliches Ganze; die stlichen Gebiete am Main behielten den frnkischen Namen (Herzogtum Franken), die westlichen Gebiete an der Mosel und Maas aber, die einst König Lothar gehrt hatten, bildeten das Herzogtum 1) Die Normannen sind die Skandinavier (Norweger und Schweden) und die Dnen. 2) In Frankreich begrndeten die Normannen 911 an der unteren Seine ein erb-liches Herzogtum, die Normandie.

8. Lehrbuch der Europäischen Staatengeschichte für Schulen - S. 131

1794 - Gotha : Ettinger
\ Ix. Italien. 131 ix. Italien. A. Allgemeine Geschichte desselben. 1. Italien wird größtentheils von deutschen Völkern unterjocht. Westgothen unter dem Manch bis 412. Heruler unter demodoacher 476. Ostgvthen unter Dietrich dem Großen 495. Residenz zu Ravenna. Griechische Kaiser seit 552. Die Ostgothett wurden vom K. Iustinian verdrängt. Exar- chen zu Ravenna. Longobarden seit 56z. Ursprung der neuern Italiener und ihrer Sprache. 2. Italien kömmt unter die Herrschaft der Ca- rolinger. Schon Pipin bekriegte die Longobarden, und 7^4 nahm ihnen das Exarchat weg. Karl der Große zwang den longobardischendie- 771 trich, ein Mönch zu werden. Auch stellte er die abendländische Kaiserwürde wieder her. Nach Karls Tode wurde sein Enkel Bernhard 814 König von Italien. Diesem ließ sein Onkel Kaiser Ludwig der Fromme die Augen aus- 8l7 stechen. Durch den Vertrag zu Verdun wurde Italien 84z dery ältesten Sohne Ludwigs des Frommen, dem Kaiser Lothar, zu Th?il. Dieser hatte I - wie-

9. Lehr- und Lesebuch oder die Vaterlands- und Weltkunde - S. 342

1863 - Essen : Bädeker
342 Waldlandschaften besteht in dem Farrn krautbau me, der in der Re- gel 20—30' hoch wird und sechs große Blätter hat, welche auf feinern Gipfel eine Krone bilden. Von vierfüßigen Thieren haben manche der kleineren Inseln gar keine eigenthümlichen Arten, andere nur Hunde, welche hier gegessen werden, Schweine von besonderer Art u. s. f. Das australische Festland besitzt von den größeren Thieren der alten und neuen Welt nicht ein einziges, hat dagegen Thier- arten, die man sonst nirgends findet, und wohin insbesondere das Känguruh mit seinen langen Hinterfüßen, das Schnabelthier mit seinem Hundehaar und Entenschnabel und das fliegende Eichhorn gehören. Überhaupt zeichnet sich Neuholland durch manche Seltsamkeit im Thier- und Pflanzenreiche aus. So giebt es hier z. B. auch weiße Adler und Papageien, die, wie die hühnerartigen Vögel, ihr Futter auf der Erde suchen; und was das Pflanzenreich betrifft, so finden sich hier Brodbäume, mannshohe Grasarten und baum- hohe Schilfarten. Was nun endlich die Bevölkerung betrifft, die — mit Ausnahme von Vandiemensland, wo jetzt nur Europäer wohnen, Neuholland und einem Theile der Südsee-Jnseln, wo ebenfalls die europäische Bevöl- kerung überwiegend ist, — nur aus Eingeborenen besteht, so waren diese bei Ankunft der Europäer völlig wild; einige, namentlich die Neu- holländer, in thierischer Rohheit; andere nicht ohne Spuren einer Kultur, sanften Gemüthes und wenigstens für Bildung sehr empfänglich. Ihre Religion war und ist (wo das Christenthum noch nicht Ein- gang gefunden hat) noch der Fetischismus, und zwar meist in der abenteuerlichsten und schrecklichsten Gestalt, — mit Menschenopfern und .... Menschenfresserei verbunden. Es giebt Menschenfresser noch auf einigen Inseln des indischen Archipels; es giebt Menschen- fresser unter den Neger st ämmen in Afrika; es giebt deren sogar noch unter den einzelnen Jndianerstämmen in Südamerika: aber nirgends ist oder war diese teuflische Sitte so weit verbreitet, wie aus den Südsee-Jnseln. Aus den Fidschi-Inseln wurde 1813 ein großer Theil der Mannschaft des englischen Schiffes „Hunter" von den Eingebornen erschlagen, sofort gebraten und .... verzehrt. Aus diesen nämlichen Inseln herrschte auch der entsetzliche Gebrauch, Kriegs- gefangene in zusammengebundener, kauernder Stellung lebendig in den Bratofen zu stellen, um durch dieses langsame Braten das Fleisch — desto saftiger und schmackhafter zu machen. Die körperlich so schönen Bewohner der Marquesas-Jnseln schlachteten Freund und Feind, bei Hungersnoth auch Frau und Kind. Doch gilt dies natürlich nur von den Australiern, die noch nicht zum Christenthume bekehrt oder überhaupt nicht in nähere Berührung mit den Europäern oder mit Missionairen gekommen sind. Denn da, wo der beseligende Odem des Christenthums die Einwohner angeweht hat, herrschen Friede, Sauftmuth und Freundlichkeit, und das Angstgeschrei der zum Götzen- altare geschleppten oder zu einer teuflischen Mahlzeit bestimmten Unglück-

10. Lehr- und Lesebuch oder die Vaterlands- und Weltkunde - S. 334

1853 - Essen : Bädeker
334 Höhe von mehr, als 100' erreicht. Von vierfüßigen Thieren haben manche der kleinern Inseln gar keine eigenthümlichen Arten, andere nur Hunde, welche hier gegessen werden, Schweine von besonderer Art u. s. f. Das australische Festland besitzt von den großem Thieren der alten und neuen Welt nicht ein einziges, hat dagegen Thierarten, die man sonst nirgends findet, und wohin^ insbesondere das Kängu- ruh und das Schnabelthier gehören, überhaupt zeichnet sich Neu- holland durch manche Seltsamkeit im Thier- und Pflanzenreiche aus. So giebt es hier z. B. auch weiße Adler und Papageien, die, wie die hühnerartigen Vögel, ihr Futter auf der Erde suchen; und was das Pflanzenreich betrifft, so finden sich hier Brodbäume, mannshohe Grasarten, baumhohe Schilfarten, Birnen, deren Stengel am breiteren Ende befindlich sind, Kirschen, deren Stein an der Außenseite wächst, Bäume, deren lederartige Blätter senkrecht auf den Stengeln sitzen, die nicht ihr Laub, sondern ihre Rinde mit den Jahreszeiten wechseln u. dgl. m. Was nun endlich die Bevölkerung betrifft, die, — mit Aus- nahme von Vandiemensland, wo jetzt nur Europäer wohnen, Neuhol- land und einem Theile der Südsee-Jnseln, wo ebenfalls die europäische Bevölkerung überwiegend ist, ■— nur aus Eingebornen besteht, so waren diese bei Ankunft der Europäer völlig wild; einige, namentlich die Neuholländer, in thierischer Rohheit; andere nicht ohne Spuren einer Kultur, sanften Gemüthes und wenigstens für Bildung sehr empfänglich. Ihre Religion war und ist (wo das Christenthum noch nicht Eingang gefunden hat) noch, der Fetischismus und zwar meist in der abenteuerlichsten und schrecklichsten Gestalt, mit — Men- schenopfern und .... Menschenfresserei verbunden. Es giebb Menschenfresser noch auf einigen Inseln des indischen Archipels; es giebt Menschenfresser unter den Negerstän.men in Afrika; es giebt deren sogar noch unter den einzelnen Jndianerstämmen in Südamerika: aber nirgends ist oder war diese teuflische Sitte so weit verbreitet, wie auf den Südsee-Jnseln. Auf den Fidschi- Inseln wurde 1813 ein großer Theil der Mannschaft des engl. Schiffes „Hunter" von den Eingebornen erschlagen, sofort gebraten und . . . verzehrt. Auf diesen nämlichen Inseln herrschte auch der entsetzliche Gebrauch, Kriegsgefangene in zusammengebundener, kauern- der Stellung lebendig in den Bratofen zu stellen, um durch dieses langsame Braten das Fleisch — —- desto saftiger und schmackhafter zu machen. Die körperlich so schönen Bewohner der Marguesas- Jnseln schlachten Freund und Feind, bei Hungersnoth auch Frau und Kind. Derjenige, der einen Feind getödtet hat, genießt sogleich das Blut und Gehirn des Erschlagenen. Doch gilt dies alles natürlich nur von den Australiern, die noch nicht zum Christenthum bekehrt oder überhaupt noch nicht in nähere Berührung mit den Europäern oder mit Missionären gekommen sind. Denn da, wo der beseligende
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