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1. Geschichte des Mittelalters - S. 140

1912 - Frankfurt a.M. [u.a.] : Diesterweg
140 der Handel in der Richtung des Kanals, den im Altertum Dareios be-gnnen und die Ptolemer vollendet hatten, vom Nil zum Roten Meer oder durch Vorderasien und der die Insel Ormus am Eingang des Persischen Meerbusens nach der Kste Malabar, dann um Ceylon herum nach Indien und China sowie nach den Molulfen. Ein dritter Weg fhrte der das Schwarze Meer zum Don, dann die Wolga hinunter nach Astrachan und der das Kaspifche Meer durch die Steppen Innerasiens nach dem Seidenlande,- in dieser Richtung machte im letzten Viertel des dreizehnten Jahrhunderts der venezianische Kauf-mann Marco Polo eine langjhrige Reise der das Hochland Pamir, das Dach der Welt" (am bergang vom Orus nach Ostturkestan), nach Peking, wo er lange Zeit lebte und wirkte, und kehrte um Indien herum und auf der Strecke, die Tenophon einst mit den Zehntausend durchzog, der Trapezunt zurck. Dieser Handel war wegen des weiten Landtransportes beraus kost-spielig, und das Abendland besa nichts, was es in den Osten htte aus-fhren knnen. Es galt also, einen billigern Weg nach Indien zu finden. 2. Das khne Seevolk, das sich zuerst auf die hohe See wagte und diese Aufgabe lste, waren die Portugiesen. Prinz Heinrich der Seefahrer war Gromeister des Christusordens, der eine Abzweigung des Templerordens war. Die reichen Einknfte des Ordens samt seinen eigenen Mitteln verwendete er nun, um zunchst die Lnder der Heiden aufsuchen zu lassen, die man bekehren wollte. Die Um-seglung des Grnen Vorgebirges widerlegte den alten Wahn von der Unfruchtbarkeit der heien Zone, die berwindung der Sdspitze Afrikas den Glauben, da der Erdteil bis zum Sdpol reiche. 3. Portugal unternahm alsbald die Grndung eines Kolonialreiches. Mit den kriegerischen Mamelucken in gypten und ihren Handelsfreunden, den Venezianern, rang der erste portugiesische Vizeknig Almeida in groartigen Kmpfen um den festen Hafen Diu; drei Schiffe seiner Flotte hatten die Welser ausgerstet. Sein Nachfolger, der herrschgewaltige Albuquerque, besetzte und behauptete Goa, das er zu seiner Haupt-stadt machte, und die Insel Ormus; das Morgenland bezeichnete sie als den Edelstein im Weltring: er machte sie zum Riegel, der den Zu-gang nach Indien sperrte. Im Kampfe mit den Dschonken der Malaien und Chinesen eroberte Albuquerque auch Malakka, den Stapelplatz fr Kampfer und Gewrz-ngelein; auf Ceylon faten die Portugiesen Fu; auf den Banda-Inseln, der Heimat der Muskatnu, erhoben sich portugiesische Wappensteine. Bis nach Siam und China drangen verwegene Portugiesen; schon damals haben sie Macao besetzt.

2. Griechische und römische Geschichte - S. 92

1912 - Frankfurt a.M. [u.a.] : Diesterweg
92 Zur Erweiterung: Die Griechen. Tapferkeit an; doch war das persische Heer vielleicht nicht grer als das makedonische. Nach mrderischem Kampfe mit dem rechten Flgel siegte Alexander und trieb den Eroknig in die Flucht. Whrenddes griffen die Perser seinen linken Flgel, die Phalanx unter Parmenion, von allen Seiten mit bermacht an und brachten ihn in groe Not. Ehe jedoch der König Parmenion beispringen tonnte, brachen die Perser die Schlacht ab. Nun sank das morsche Perserreich rettungslos zusammen. Alexander hatte schwere Verluste; von seiner Eardereiterei war die Hlfte tot oder verwundet. Dafr war er der Herr Asiens. 2. In Susa fand er die von Ferres erbeuteten Standbilder des Harmodios und Aristogeiton und gab sie den Athenern zurck. Die Knigsburg in Persepolis lie er verbrennen zur Vergeltung fr die Einscherung Athens und zum Zeichen, da die Barbaren-Herrschaft vorbei sei. Ostlich des Elburs-Eebirges erreichte er die uralte Heerstrae, die von Indien der den Kaspi-See nach Kolchis ging. Ihr eine Strecke folgend, unterwarf er die Völker im Flug; er gelangte bis ins fernste Afghanistan und der die schneebedeckten Psse des Hindu-Kusch hinber in winterlichen Mrschen, die Xenophons Leistungen noch weit bertrafen. So erreichte er die Bucharei. Da Bessos alle Schiffe verbrannt hatte, fuhr er auf schilfgefllten Lederscken der den mchtigen Orus (Amu) und bis an den Iazartes ((Sir Darja): dort entstand seine entlegenste Stdtegrndung, das uerste Alexandrien" (Alesandria Eschte). 3. der den Hindu-Kusch zurckkehrend, zog er durch denkhaibar-pa nach Indien, das er dem griechisch-persischen Handel zu-gnglich machen wollte. Schon stand er siegreich im Fnfstromland (Pendschab); aber die Furten des vom Sommerregen geschwellten Hydaspes, der zum Indus strmt, htete König Poros mit zahlreichem Heer. Mit Mhe ward er berlistet; ein Teil des Heeres berschritt den Flu. Alexanders Reiterei fate die feindliche Stellung in beiden Flanken und im Rcken, und reitende Schtzen trieben die Elefanten auf die eigenen Leute. Am Abend war das stolze Heer zersprengt; zwei Shne des Poros lagen unter den Toten. 3 a. Der Indus erhlt in jener Gegend vier wasserreiche Zu-flsse, alle vom Himalaya niederrauschend durch reiche Tler, in denen man zweimal des Jahres erntet: erst Reis, Mais und Hirse, im Winter unsere Getreidearten. Hier im Pendschab begannen die Wohnsitze der Hindus, schner Menschen kaukasischer

3. Griechische und römische Geschichte - S. 95

1912 - Frankfurt a.M. [u.a.] : Diesterweg
Zweiter Abschnitt. Die Rmer. I. Sagengeschichte. Die Könige von Rom. 1. Die Grndungssage. Ronmlus. 13. a. Rom (Roma) war eine Stadt der Latin er in der Landschaft Latium, die sich am linken Ufer dehtiber entlang und um die Albaner Berge herum sdwrts bis zum Vorgebirge Cir-ceji erstreckte. Die Latiner gehrten mk die Etrusker zu den Ita- ^ likern und damit wie die Griechen zu dem indogermanischen Stamme. Ihre hhere Gesittung erhielten sie von den in Unter- ' italien und auf Sizilien ansssigen Griechen, den Italiten und Sikeliten; das lateinische Alphabet ist dem griechischen nachgebildet. Die Griechen haben der Halbinsel nach einem kleinen unteritalischen Volke den Namen Italien gegeben. b. Die nrdlichen Nachbarn der Latiner waren die Etrusker. Sie bewohnten die Po-Ebene von Meer zu Meer und beherrschten eine Zeitlang auch Kompanien. Frh im Besitze einer Flotte, verdrngten sie im Bunde mit Karthago um 540 die Phoker von Korsika. Sie. trieben lebhaften Handel; ihre Grber-Anlagen (Nekroplen) sind die Fundsttten wertvoller attischer Vasen. Sie bildeten keinen einheitlichen Staat, hchstens eine Art doppelten Staaten- oder viel-mehr Stdtebundes von je 12 Stdten sdlich und nrdlich des Apennins. c. Von den Etruskern und Galliern (S. 39 und 99) wurde der Volksstamm der Umbrer von der Kste des Adriatischen Meeres ins Gebirge gedrngt. Dort verschmolzen sie mit den sabellischen Vlkern (Sab in er, Sabeller, S amniten), und es brachen um-brisch-sabellische Scharen erst nach Latium, dann nach Sdwesten und Sdosten vor und bildeten dort das neue Volk der Kam-paner um Capua, hier das der Lukaner. Es waren wohl Aus-Wanderungen, wie sie in Zeiten der Not an Stelle frherer Menschen-opfer in einem Weihefrhling (Ver sacrum, llhland) gelobt wurden.

4. Leitfaden zum methodischen Unterricht in der Geographie - S. 55

1836 - Eisleben : Reichardt
Ueber sicht der vornehm st e n Gebirge. 55 letztern sich mehr nähert als dem Eismeere, und da endigt, wo die beiden Flüsse Amur und Lena sich ein. ander am meisten nähern. Der Anadyr, die Kolnma und Indigirka nehmen in diesem Gebirge ihren Ursprurig. 2) Das Altai-Gebirge, welches sich in den großen und kleinen Altai theilt, fängt südwestlich vom Baikalsee an, und geht in südwestlicher Richtung bis zu den Quellen des Ob und seines Hauptnebenflusses, des Ir tisch, indem es diesen Flüssen den Ursprung giebt. 3) Das Himmelsgebirge oder Thian- Schau, auf Mus-tagh genannt, welches südlich noch wenig bekannt ist, nordöstlich von den Quellen des Amu beginnt, südlich von dem Altai und in einer östlichen Richtung bis zu der großen in dem Innern Asiens befindlichen Wüste läuft und jenseits dieser Wüste, nach großer Unterbrechung, wieder fortsetzt und zuletzt im N. der Halbinsel Korea, am Japanischen Meere sich endigt. 4) Der Kuen-lun, oder Kulkun, welcher öst- lich vom Ursprünge des Amu anfängt, südlich vom Thian- Schan und mit diesem parallel, in gleichfalls östlicher Richtung bis zu den Quellengegenden des Hoangho und Pang tse Kiang läuft. 5) Das H i m a l e h» oder Himalava-Gebirge, das höchste, nicht allem der alten Welt, sondern auch der ganzen Erde, dessen höchster Berg der Dhawa- lagiri oder Dho lagtr (der weiße Berg) heißt und über eine Meile senkrechte Höhe hat, fängt ohn- gefähr da an, wo der Dramaputra aufhört westlich zu laufen und einen südlichen Lauf nimmt, erstreckt sich nördlich vom Ganges in einer nordwestlichen Richtung bis zum obern Laufe des Zndns, von da das Gebirge unter dem Namen Hindu-Cusch, südlich vom Flusse Amu, for-tsetzt. Der Indus, Ganges und wahrscheinlich auch der Irrawaddi verdanken diesem Gebirge den Ursprung. 6) Das Uralgebirge, welches im hohen Norden an der südlichsten Spitze des Karischen Meeres beginnt, im Allgemeinen einen südlichen Zug nimmt, bis zur Quelle der Petschora die Gränze zwischen Asien und Europa macht und da endigt, wo der Uralfluß seinen westlichen Lauf aufgiebt und südlich nach dem Kaspi- schen Meere zu sich wendet. In diesem Gebirge ent- springen die Petschora und der Ural.

5. Leitfaden zum methodischen Unterricht in der Geographie - S. 221

1836 - Eisleben : Reichardt
V, Ostasten. Lieukieu- Inseln rc. 221 nesischen Festlandes getrennt, mit mehreren großen Städten; und Formosa, oder Taiwan, große Insel, durch die breite Straße von Formosa von der Ostküste des Festlandes getrennt, liegt nordöstlich von Macao, gerade unter dem nördlichen Wen- dekreise. Nur die Westseite gehört den Chinesen, die Ostseit^ aber wird von unabhängigen Eingebornen bewohnt. Die Lieukieu - oder Liqueos- Inseln. Diese Inseln liegen nordöstlich von Formosa, sind fruchtbar, haben ein schönes Klima und sehr gutartige Einwohner, die zu den gebildetsten Asiens gehören, sich zur Religion des Fo bekennen, und unter einem eige- nen Fürsten stehen, welcher dem Chinesischen Kaiser zinsbar seyn soll. Korea. Dieses Land, welches eine 6 bis 7000 Qmeilen große Halbinsel zwischen dem gelben und dem Japani- schen Meere bildet, und nördlich durch ein hohes Gebir« ge von der angränzenden Mandschurei geschieden wird, ist größtentheils gebirgig, vorzüglich in dem nördlichen Theile, wo auch ein kaltes Klima herrscht; fruchtbarer und milder ist der südliche Theil. Die Einwohner sind eine Vermischung von Chinesen und Mandschu, beken- nen sich zur Religion des Fo, und stehen unter einem Regenten, der an China und Japan Tribut giebt. Ue- brigens ist dies Land den Europäern noch fester verschlos- sen als China, und daher ihnen noch unbekannter. Japan. Es besteht aus 4 großen und mehreren kleinen In« seln, die im Japanischen Meere, östlich von Korea und der Mandschurei liegen, und deren Größe zusammen auf 9 bis 12,000 Q.meilen geschätzt wird. Die Oberfläche ist gebirgig und sehr vulkanisch, so daß Erdbeben häufig sind. Große Flüsse fehlen. Nach der Lage der Inseln in dem südlichen Theile der nördlichen gemäßigten Zone sollte man ein warmes Kli- ma erwarten, aber die Gebirge, deren höchste Spitzen ewigen Schnee tragen, machen es sehr gemäßigt; ja die Winter sind mit strenger Kälte begleitet. Der Fleiß der Einwohner hat den von Natur wenig begünstigten

6. Leitfaden zum methodischen Unterricht in der Geographie - S. 190

1836 - Eisleben : Reichardt
190 Asien. Dardanellen, dem Meere von Marmora, der Meerenge von Constantinopel, dem schwarzen und Asowschen Meere) die Scheidung Asiens und Europas; aber von dem Asow- schen Meere an bis zum Eismeere gränzt Asien mit Europa zusammen. Die Größe beträgt mit den Inseln über 800,000 Qmeilen, so das Asien der größte Erdtheil ist. Die einzelnen Theile der Meere, welche Asien be- gränzen, sind 1) vom nördlichen Eismeere: der Kar isch e und Obische Meerbusen; letzterer süd- östlich vom erster»; 2) vom großen Weltmeere: das Kamt sch attische Meer, aus welchem die Berings- straße in das nördliche Eismeer führt; das Ochors- kische Meer; das Japanische Meer mit der Straße von Korea und das gelbe Meer; 3) vom Indischen Ozean: die Celebes-, Banda- und Sunda-See; das C hin e sische Meer, der M e e r- busen von Bengalen mit der Straße von Ma, lacca; und das Arabische Meer mit dem Persi- schen, nebst der Straße von Ormus und Arabi- schen Meerbusen oder dem rothen Meere mit der Straße Babel Mandeb; 4) vom westlichen Ozeane das Mittelländische Meer, wozu gehö- ren: der Archipelagus oder das Aegeische, auch Griechische Meer, der Hellespo nt oder die Meer, enge der Dardanellen,^ das Meer von Marmo- ra, der Bosporus oder die Straße von Constan, tinopel, das schwarze Meer und das Asowsche Meer mit der Straße von Feodosia oder von I e n i k a l e. Asien ist mehr gebirgig als eben und bildet in seiner Mitte ein ungeheures Hochland, das -f von dem ganzen Erdtheile einnimmt, und sich in das Hinter- asiatische und Vorderasiatische Hochland eintheilen läßt. Jenes ist das bei Weitem größere und hat sowohl an sei- nen Rändern als in seinem Innern zahlreiche Gebirge, die zu den höchsten der Erde gehören. Die vorzüglichsten un- ter den Gebirgen im Innern dieses Hinterasiatischen Hoch, landes sind das Himmelsgebirge oder der Thian- Schan, auch wohl Mus-Tagh genannt, der auf der Ostseite sich nach der großen Wüste S chamo ver- flacht und jenseits derselben wieder unter andern Namen

7. Leitfaden zum methodischen Unterricht in der Geographie - S. 192

1836 - Eisleben : Reichardt
192 Asien. 6) in den Meerbusen von Bengalen: der Zrawaddy, Burremputer oder Bramaputra und der Gan- ges; 7) in das Arabische Meer: der Sind oder In- dus; 8) in den Persischen Meerbusen: der Schar el Arab, der aus der Vereinigung des Euphrat oder Frat und des Tigris oder Tigr entsteht; 9) in den Kaspischen See: der Kur, die Wolga und der Ural, und 10) in den Aralsee: der Amu. Von den Land- seen sind die größten der Kaspische See, gewöhn- lich das Kaspische Meer genannt, größer als der ganze Preußische Staat und der größte auf der ganzen Erde; der Aralsee, fast so groß wie das Königreich der Niederlande, und der Daikalsee. Das Klima Asiens ist sehr verschieden, weil der nördlichste Theil desselben in der nördlichen kalten Zone, der bei weiten größere mittlere Theil in der nördlichen gemäßigten und der südlichste Theil in der heißen Zone liegt; daher ist in Nordasien das Klima äußerst kalt; in Mittelasien warm und angenehm, aber wegen seiner hohen Lage gemäßigter, als in Europäischen Länder un- ter gleicher Breite, und in Südasien sehr warm und heiß, vorzüglich in Indien und in den noch südlicher gelegenen Inseln Sehr groß ist der Reichthum und die Mannigfal- tigkeit der Naturprodukte, da Asien sich über alle Zonen verbreitet, und daher, außer dem Europäischen, auch viele ihm eigenthümliche Produkte erzeugt. Aus dem Thierreich sind die merkwürdigstem: die edelsten Pferde, auch wilde Pferde, Kameele und Büffel in den wärmeren und Nennthrere in den kalten Gegenden, wil- de Esel, wilde Ziegen, Schafe mlt Fettschwänzen, An- tilopen und Gazellen, das schönste Pelzwerk vorzüglich von Zobeln, Hermelinen und schwarzen Füchsen, die größten Landthiere, z. B. Elephanten und Rhinozerosse, die grimmigsten Raubthiere, dergleichen die Löwen, Tiger, Hyänen, Leoparden, Pantherthiere und Schakals sind, die größte und dem Menschen an Gestalt ähnlichste Af- fenart, nämlich Orang-Utangs, Moschus - und Bisam- thiere, die größten Vögel (Strauße und Kasuare), Papa- geien, Gold.und Silberfasane, Schwalben mit eßbaren Nestern, die größten (die Riesenschlange) und giftigsten Schlangen (Brillenschlangen), Krokodille, Schildkröten, vier

8. Leitfaden zum methodischen Unterricht in der Geographie - S. 194

1836 - Eisleben : Reichardt
194 I. Nordasien. Astatisches Rußland. sten, und am schwächsten ist die Zahl der Juden. Künste und Wissenschaften sind zwar unter einigen Asiatischen Nationen nicht ganz unbekannt, aber im Ganzen stehen die Asiaten an Bildung weit hinter den Europäern. Ackerbau wird in vielen Gegenden mit außerordentlichem Fleiße betrieben; in den nördlichsten Gegenden der kal- ten Zone erlaubt das Klima keinen Landbau; dagegen Jagd, Fischerei und die Viehzucht den Bewohnern die- ser kalten Landstriche Unterhalt gewähren. In Mittel- asien leben gleichfalls viele Einwohner von der Vieh- zucht, als Nomaden. In einigen Zweigen der Jndu, strie haben verschiedene Völker Asiens es weit gebracht, bei andern ist sie fast ganz unbekannt. Der Handel ist beträchtlich, doch beschäftigen sich die Eingebornen mehr mit dem Landhandel, der vermittelst Karawanen getrie- den wird; der Seehandel hingegen ist größtentheils in den Händen der Europäer. Am natürlichstentheilt man Asten in Nordasien (das Asiatische Rußland), Mittel- oder Hochasien (die Kaukasischen Länder, Turkestan, die kleine Bucharei, Mongolei, Mandschurei und Tibet), Westasien (die Asiatische Türkei, Arabien, Persien, Afghanistan und Deludschistan), Südasien (Vorder- und Hinter-Jn- dien, nebst den dazu gehörigen>Jnseln) und Ostasien (China, Korea und Japan). I. Nord asien. Das Asiatische Rußland. Die Gränzen dieses großen Landes sind gegen Norden das nördliche Eismeer; gegen Osten das große Weltmeer, welches hier die Beringsstraße, das Meer von Kamtschatka und das Ochotskische Meer bildet; ge- gen Süden die Mandschurei, Mongolei, Tatarei oder Turkestan, das Kaspische Meer, Persien, die Asiatische Türkei und das schwarze Meer, und gegen Westen das Europäische Rußland. Die Größe beträgt an 277,000 Qmeilen. Die Oberfläche ist theils eben, theils gebirgig. Die vornehmsten Gebirge sind: der Kaukasus, zwi- schen dem schwarzen und Kaspischen Meere, dessen höch,

9. Leitfaden zum methodischen Unterricht in der Geographie - S. 197

1836 - Eisleben : Reichardt
Ii. Mittel- oder Hochasten. Mandfchuret. 197 Städte, sondern die Einwohner derselben, die Kirgisen, wohnen nomadisch. d) in Sibirien, welches den bei Weitem größern Theil des Asiatischen Rußlands ausmacht, größer als Europa ist, und sich längs des nördlichen Eiomeercs vom Uralgebirgc bis zum groß- ßen Ozeane erstreckt: Tobolsk, Stadt in Westsibirien, nord» östlich von Orenburg, liegt da, wo der Tobol in den Irtisch, den großen Nebenfluß des Ob sich ergießt, und hat bedeutenden Handel. — Irkutsk, Stadt in Ostsibirien, südöstlich von To« bolsk, an dem Flusse Angara, einem Nebenflüsse des Ienisey, liegt westlich vom Baikalsee und ist der Hauptsitz des Russisch- Ehincsischcn Handels. — Ki ach ta, Stadt, südöstlich von Ir- kutsk und vom Baikalsec, liegt an der Gränze der Mongolei, und ist der Haupthandelsplstz mit China. — Ochotsk, Stadt, nord- östlich von Irkutsk, an der Westseite des Ochotskischcn Meeres, hat einen Hafen, von wo die gewöhnliche Ucberfaht nach Kam- tschatka geschieht. — Kamtschatka, große Halbinsel, zwischen dem Kamtschatkischen und Ochotskischen Meere, ist noch sehr menschenleer, und enthält mehrere feuerspeiende Berge. — Süd» lich von Kamtschatka liegen die Kurilen, eine Inseln-Gruppe, wovon nur die nördlichsten zum Russischen Reiche gehören. — Oestlich von Kamtschatka liegen die Aleuten, eine Gruppe von Inseln. die sich in einem Bogen von Kamtschatka bis zur Ame- rikanischen Halbinsel Alaschka erstrecken. Ii. Mittel- oder Hochasien. Die Mandschurei. Sie wird im Norden von Sibirien und von dem Ochotskischen Meere, im Osten von dem Japanischen Meere, im Süden von Korea, dem gelben Meere und China und im Westen von der Mongolei begränzt, enthält 34,000 Qmeilen, ist größtentheils gebirgig und nicht unfruchtbar. Der Hauptfluß des Landes, der Amur, ergießt sich, der Znsel Sachalin gegenüber, in einen Busen des Ochotskischen Meeres. Das Land liegt sowohl in dem nördlichen als südlichen Theile der nördlichen gemäßigten Zone, und hat ein theils kaltes, theils gemäßigtes, gesundes Klima. Vieh, Fische, Pelzwild in den ungeheuren Waldungen sind die Haupt« Produkte. Die Einwohner, deren Zahl auf 1,700,000 geschäht wird, sind Heiden, und theilen sich in mehrere Volksstämme, worunter die Mandfchu oder Mand- schuren die Eroberer von China sind, und aus ihnen stammt das jetzt in China herrschende fürstliche Haus.

10. Leitfaden zum methodischen Unterricht in der Geographie - S. 199

1836 - Eisleben : Reichardt
Íí. Mittel, oder Hochasien. Ducharei rc. 199 Kaiser als Oberherrn unterworfen sind. Große, merk- würdige Städte finden sich in diesem Lande nicht. Die kleine Bucharei, von Neuern auch Thian-S chan-Nanlu oder auch Chine- sisches Turkestan genannt. Dies wenig bekannte Land gränzt im Norden und Osten an die Mongolei, gegen Süden an Tibet und gegen Westen an Turkestan, ist 27,000 Qmeilen groß , und so wie die Mongolei ein Hochland, mit vie- len Steppen, wohin besonders der westliche Theil der großen Wüste Gobi oder Schamo gehört, und mit hohen Gebirgen, die sich vorzüglich an den Gränzen erheben. An der Nordgränze ist das Himmelsges birge oder Thian-Schan, an der Westgränze der Belur-Tagh und ander Südgränze der Kuenrlun oder Kulkun. Das Land hat fast nur Steppenflüsse, worunter der Varkand der größte ist und ln den großen See Lop gehen soll, liegt im südlichen Theile der nördlichen gemäßigten Zone, und hat, mit Ausnahme der hohen Gebirgsgegenden, ein warmes Klima, welches den Anbau von Baumwolle, Obst und Weintrauben erlaubt. Die Einwohner, deren Zahl eine Million betragen mag, sind Tartaren vom Stamme der Ducharen, trei- den Ackerbau, Viehzucht, Seidenbau und Karawanen- handel, und bekennen sich zur Muhamedanischen Reli- gion. Auch findet man unter ihnen einigen Kunstfleiß verbreitet. Das Land steht unter der Herrschaft des Chinesischen Kaisers. Park and oder Icrken, Hauptstadt, nördlich von Kuen- lun-Gebirge, ist groß und ein wichtiger Handelsplatz. — Kasch- gar, gleichfalls große Stadt und bedeutender Handelsplatz, liegt nordwestlich von Jarkand, auf der Ostscite des Belur-Tagh. Tibet. Es gränzt gegen Norden an die kleine Bucharei und die Mongolei, gegen Osten an China, gegen Sü- den an Hinter- und Vorder-Indien und an Afghani« stau und gegen Westen an Turkestan. Die Größe dieses wenig bekannten Landes beträgt 30 bis 35,000
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