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1. Das Deutsche Reich, Kulturgeographie, Allgemeine Erdkunde - S. 37

1913 - Frankfurt a.M. [u.a.] : Kesselring
— 37 — von den 7 Bergkegeln hat, die sich dem Auge von Bonn aus darbieten. Der steilste von ihnen ist der Drächenfels. Iii. Das Sauerland. 1. Lage und Bodengestalt. Das Sauerland, d. h. eigentlich § 31. Süderland oder Südland, nämlich vom Münsterland aus, ist eine niedrige Hochfläche, aus der einzelne Bergketten hervortreten, z. B. das Rot Haargebirge und der Ederkopf. Als Ausläufer entsendet es nach Norden den Haarstrang, der zwischen Ruhr und Lippe hinzieht. 2. Bodenschätze und Beschäftigung der Bewohner. Das Innere des Gebirges ist reich an Mineralschätzen. Besondere Bedeutung haben die großen Kohlenlager des Ruhrgebietes. Sie erstrecken sich aus Abb. 22. Eme Talsperre. beiden Seiten der Ruhr bis über den Rhein und uach Norden bis über die Lippe. Der Raum, den sie einnehmen, beträgt 3000 qkm; die hier lagernden Kohlenschätze sind so groß, daß sie bei gleichmäßig fortgesetzter Förderung noch 600—800 Jahre reichen. Im Gebiet der Sieg wird viel Eisen gewonnen. — Diese reichen Bodenschätze haben im Sauerland eine großartige Industrie hervorgerufen. Namentlich in dem Tal der Ruhr drängt sich das gewerbliche Leben zusammen. Tausende fleißiger Hände sind geschäftig, Eisen, Stahl, Messing, Wolle und Baumwolle zu ver- arbeiten. Eine Fabrikstadt reiht sich an die andere. Zahlreiche Fabrik- schornsteine speien schwarze Rauchsäulen aus. Riesige Dampfhämmer fallen mit lautem Getöse auf die zu schmiedenden Elsenmassen herab. Allenthalben pochen, hämmern, rasen und dröhnen die Maschinen. Begünstigt wird die Anlage gewerblicher Betriebe durch die zahl- reichen Wasserläufe des Sauerlandes. In der neuesten Zeit versteht man,

2. Das Deutsche Reich, Kulturgeographie, Allgemeine Erdkunde - S. 63

1913 - Frankfurt a.M. [u.a.] : Kesselring
— 63 — Die Bergwände fallen in einer Höhe von 230 m fast senkrecht zum Flusse ab. Von dem Gipfel der Felsen blickt man in die dunkle Tiefe hinab, wo die Bode über die Klippen dahinrauscht. f) Erwerbszweige. Der Harz ist reich an mineralischen Schätzen, besonders an Silber-, Blei-, Eisen- und Kupfererzen. Es hat sich des- halb hier ein ausgedehnter Bergbau nebst einer lebhaften Industrie ent- wickelt. Hauptsitze des Harzer Bergbaues sind Klaustal, Goslar, Andreasberg, Mansseld und Eisleben. Auch durch Holzfällen, Köhlerei, Beerensuchen, Abrichten von Singvögeln (Harzer Roller), Viehzucht (Harzer Käse) u. dgl. ernähren sich viele Bewohner. Hexentanzplatz Wir blicken flußaufwärts Roßtrappe Abb. 39. Das Bodetal. 8) Der Harz in der Sage. Den Brocken sahen unsere Vorfahren als den Sitz ihrer Götter an. Hier bauten sie deshalb Altäre, auf denen sie ihnen Opfer darbrachten. Das geschah auch noch, als das Christentum bereits eingeführt war. Namentlich am 1. Mai versammelten sie sich dort, um ihre altgewohnten Gottesdienste abzuhalten. Da diese verboten waren, kamen sie in allerlei Verkleidungen herbei. Dadurch geriet der Blocksberg bei den Christen als eine Stätte teuflischer Greuel in Verruf; man erzählte sich, die Hexen kämen auf Besenstielen, Feuer-

3. Das Deutsche Reich, Kulturgeographie, Allgemeine Erdkunde - S. 65

1913 - Frankfurt a.M. [u.a.] : Kesselring
— 65 — 12 Stockwerke übereinander. Um die Decken zwischen ihnen zu stützen, läßt man gewaltige Pfeiler stehen. Das Salz liegt hier 300 m tief und bildet eine mächtige Schicht von 400 m Dicke. Die obersten Lagen bestehen aus Bitter-, Kali- und anderen Salzen, den sogenannten Abraumsalzen (c). Diese haben ihren Namen daher, daß man sie früher für wertlos hielt, sie also erst ab- räumen mußte, bevor man zu dem darunter liegenden Steinsalz (6) gelangen konnte. Dieses wird gemahlen und als Tafelsalz in den Handel gebracht. Am wertvollsten sind jedoch die Abraumsalze. Man gewinnt eine Reihe wichtiger chemischer Produkte daraus, z. B. Salpeter, Pottasche u. a.; auch sind sie ein ausgezeichnetes Düngemittel. Mit Düngesalzen versorgt Staßfurt nicht nur ganz Deutschland, sondern auch England und Amerika. Entstehung des Salzlagers. An der Stelle des heutigen Salzlagers befand sich ehemals ein Meerbusen, der bis auf eine schmale Öffnung von dem offenen Meere abgeschlossen war. Das Wasser des Beckens verdunstete, und der Salzgehalt desselben setzte sich auf dem Meeresboden ab. Vom Meere her strömte jedoch immer neues Wasser zu. Da nun die Verdunstung ungestört ihren Fortgang nahm, so bildeten sich fortgesetzt neue Salzschichten, und es entstand im Laufe der Zeit ein mächtiges Salzlager. Über demselben lagerte sich dann eine undurchlässige Tonschicht (b). Diese ist deshalb von großer Wich- tigkeit, weil sie verhindert, daß das Salz vom Wasser aufgelöst und weggeführt wird. — Die Entstehung eines Salzlagers in der geschilder- ten Weise ist gegenwärtig am Kaspischen Meer im Gang. Ii. Das Thüringer Becken. 1. Landschaft. Das Thüringer Becken dehnt sich zwischen Harz § 47</ und Thüringerwald, Weser und Saale aus. Es bildet eine Mulde, die wahrscheinlich durch eine Einsenkung des Bodens entstanden ist. Im Westen steigt es zum Eichsfeld auf. Es ist dies eine rauhe Hochfläche von 500 m Höhe, die sich zwischen Werra, Weser und der oberen Leine ausbreitet. Von dem Eichsfeld ziehen einzelne Höhenzüge nach der Saale hin, von denen der Kyffhäuser am bekanntesten ist. Die ehemalige Reichsburg Kyffhausen liegt bis auf einen 25 m hohen Turm in Trümmern. Neben ihr haben die Kriegervereine des Deutschen Reiches Kaiser Wilhelm I. ein Denkmal errichtet. 2. Der Hauptfluß des Thüringer Beckens ist die Saale, die auf dem Fichtelgebirge entspringt. Ihr Oberlauf ist reich an landschaftlichen Schönheiten. Steile Höhen schließen das enge Tal ein; stolze Burgen und Schlösser schauen von den Gipfeln herab. In dem Mittellauf tragen die nach Süden geneigten Bergabhänge Rebenpflanzungen. An Nebenflüssen nimmt die Saale links die Unstrut, die Ilm und Dilcher-Schwarzhaupt-Walther. Erdkunde. Iii. Teil. 5

4. Das Deutsche Reich, Kulturgeographie, Allgemeine Erdkunde - S. 47

1913 - Frankfurt a.M. [u.a.] : Kesselring
— 47 — halb auch das „deutsche Lyon" genannt. Die deutsche Seidenindustrie hat sich nach und nach so emporgeschwungen, daß sie heute der französischen ebenbürtig ist. Krefeld erzeugt jährlich für etwa 90 Mill. Mark Seidenwaren. Zur Rheinprovinz gehören auch die Hohenzollevnschen Lande, die sich vom Neckartal über das Donautal bis ins Gebiet der schwäbischen Hochfläche hinziehen. Sie sind das Stammland der preußischen Könige. Die Hauptstadt ist Sigma- ringen im oberen Donautal. In der Nähe von Hechingen erhebt sich auf dem Hohenzollern das Stammschloß der Hohenzollern. B. Das Hessische und das Weser-Bergland. /1. Lage. Das Hessische und das Weser-Bergland werden im Westen § 36. von dem Rheinischen Schiefergebirge, im Osten von dem Thüringerwald und dem Harz begrenzt. Der südliche Teil wird Hessisches, der nördliche Teil Weser-Bergland genannt. Abb. 30. Das Hessische und das Weser-Bergland. 2. Geologische Bildung. Die Landschaft bildet den nördlichen Teil der deutschen Triastafel. Das vorherrschende Gestein ist Bunt- sandstein; Muschelkalk und Keuper sind durch die Verwitterung an den meisten Stellen abgetragen. In dem Mittelalter der Erdgeschichte hat hier eine lebhafte vnl- kanische Tätigkeit stattgefunden. Man nimmt an, daß sich große Risse und Sprünge in der Erdrinde bildeten und daß sich einzelne Teile der Landschaft senkten. An den Bruchstellen quollen dann gewaltige vnl-

5. Das Deutsche Reich, Kulturgeographie, Allgemeine Erdkunde - S. 69

1913 - Frankfurt a.M. [u.a.] : Kesselring
— 69 — Das Herzogtum Braunschweig besteht aus mehreren getrennt § 50. liegenden Teilen. Das Hauptland liegt nördlich vom Harz an der Aller und Oker; der zweite Teil zieht sich als ein schmaler, langer Streifen vom Oberharz bis zur Weser; der dritte Teil breitet sich am Unterharz aus. Im Hauptlande treiben die Bewohner vorwiegend Ackerbau und Viehzucht (Schweinezucht), im Wesergebiet Gewerbe, im Harz Bergbau. Die Hauptstadt Brmmschweig, 143000 Einw., an der Oker, einst eine be- deutende Hansastadt, ist sehr gewerbtätig. Braunschweiger Wurst und Bier er- freuen sich eines guten Ruses. Auf dem Marktplatz steht eine Säule mit einem ehernen Löwen, den Heinrich der Löwe als Wahrzeichen seiner Herrschast errichten ließ. Bemerkenswert sind außerdem das Lessing- und das Schilldenkmal. Unter dem letzteren liegen 14 Schillsche Soldaten begraben, die 1809 hier erschossen worden sind. Südlich von Braunschweig liegt Wolfenbüttel mit einer berühmten Bibliothek, an der Lessing Bibliothekar war. An der Weser liegt Holzminden mit Baugewerkschule. Sachsen. /1. Das Sächsische Bergland. Das Sächsische Bergland erstreckt sich vom Fichtelgebirge bis zu § 51. den Sudeten. Es umfaßt das Vogtland, das Erzgebirge, das Elbsand st eingebirge und einen Teil deslausitzerberglandes. 1. Das Vogtland ist ein kleines, niedriges Massengebirge, das eine Einsenknng in dem ganzen Gebirgszuge darstellt. Deshalb kann auch die Eisenbahn, die von Berlin über Leipzig nach der Donau führt, diese Hochfläche leicht überschreiten. Kelberg. Abb. 43. Durchschnitt des Sächsischen Erzgebirges. 2. Das Erzgebirge, .a) Landschaft. Das Gebirge hat seinen Namen von seinem Reichtum an Erzen. Es bildet ein langgestrecktes Kammgebirge, das auf der Grenze zwischen Sachsen und Böhmen hin- zieht. Seine bedeutendste Erhebung ist der Keilberg (1240m). Nach Süden fällt es steil ab, nach Norden zu dacht es sich allmählich ab. Es entsendet auf dieser Seite Ausläufer bis in die Mitte des König-

6. Das Deutsche Reich, Kulturgeographie, Allgemeine Erdkunde - S. 70

1913 - Frankfurt a.M. [u.a.] : Kesselring
— 70 — reichs Sachsen. Nur die nördliche Abdachung bietet Raum für die Entwicklung größerer Flüsse. Hier fließt der Elbe die Mulde zu, die aus zwei Quellflüssen, der Zwickauer und der Freiberger Mulde, entsteht. b) Geologische Bildung. Das Sächsische Erzgebirge verdankt seine jetzige Gestalt umfangreichen Senkungen der Erdrinde. Im Norden sank der Dresdener Talkesfel ab, im Süden das Egertal. Auf der böhmischen Seite ist die Scholle am tiefsten abgesunken, weshalb das Gebirge hier auch am steilsten abfällt. Als Folgen dieser gewaltigen Schollenbewegung weist auch das Erzgebirge vulkanische Durchbrüche und Mineralquellen auf. Die heißen Quellen des Egertales haben die Entstehung zahlreicher Badeorte ver- anlaßt, z.b. Karlsbad, Marienbad, Teplitz u.a. j c) Klima und Erzeugnisse. Der Kamm und die höchsten Flächen des Ergebirges haben ein rauhes Klima. Trotzdem zieht sich der Acker- bau hoch hinauf; er erreicht hier die größte Höhe in Deutschland. Getreide gedeiht nur kümmerlich; das Hauptgewächs ist die Kartoffel. Das Gebirge war früher sehr reich an Erzen. „Silber hegen seine Berge wohl in manchem tiefen Schacht." Jahrhundertelang lieferte der Bergbau auf Silber reiche Erträge; in der letzten Zeit gehen sie jedoch immer mehr zurück. Die Bewohner sind deshalb genötigt, sich anderen Erwerbszweigen zuzuwenden. Sie beschästigen sich be- sonders mit Hausindustrie. Sie verfertigen Teppiche, Gardinen, Musik- instrumenta Blechwaren u. dgl.; sehr verbreitet sind auch Spitzen- klöppeln, Strohflechten, Spinnen und Weben. Von großer Bedeutung sind die Kohlenlager bei Chemnitz und Zwickau. Sie liefern das Brennmaterial für die großartige Industrie, die sich in Sachsen entwickelt hat. In den Tälern reiht sich Dorf an Dorf, Stadt an Stadt. Überall erblickt man mächtige Fabrikgebäude und Werkstätten. Zahlreiche Fabrik- schornsteine ragen in die Lust und speien schwarze Rauchsäulen aus. Tauseude fleißiger Arbeiter sind mit der Verarbeitung von Eisen, Wolle, Baumwolle usw. beschäftigt. Die größte Fabrikstadt des Gebietes ist Chemnitz; es wird wegen seiner großartigen Baumwollenindustrie auch das deutsche Manchester genannt. Andere bedeutende Fabrikstädte sind Zwickau, Glauchau, Freiberg und Annaberg. 3. Das Elbsandsteingebirge, a) Gesteinsart. Das Elbsand- steingebirge bildete ursprünglich eine einzige Hochfläche. Es gehört der Kreideformation an. Bei diesem Namen denkt man vor allem an die weiße Schreibkreide. Sie bildet jedoch nur einen geringen Bestandteil der Kreidegebirge. Diese bestehen weit mehr aus Tou, Sandstein, Kalk und Schiefer. In dem Elbsandsteingebirge ist der Sandstein vor- herrschend, nach dem das Gebiet auch seinen Namen führt.

7. Das Deutsche Reich, Kulturgeographie, Allgemeine Erdkunde - S. 73

1913 - Frankfurt a.M. [u.a.] : Kesselring
— 73 — von Eisenbahnlinien überzieht es. Der wichtigste Knotenpunkt des Eisenbahnverkehrs ist Leipzig, von wo eine ganze Anzahl von Haupt- linien ausstrahlt. — Von großem Wert für den Verkehr ist auch die Elbe. Sie ist die wichtigste Wasserstraße Mitteldeutschlands und kommt an Bedeutung für die Schiffahrt dem Rheine nahezu gleich. Abb. 46. Das Völkerschlachtdenkmal bei Leipzig. Das Denkmal wird am 18. Oktober 1913 enthüllt. Es ist von gewaltiger Größe; seine Höhe beträgt 92 m. Der Mittelbau bildet eine mächtige Halle, die als Museum für Andenken an die Völkerschlacht dienen soll. Der Unterbau enthält eine Kapelle, die eine symbolische Grabstätte der in den Freiheitskriegen gefallenen Helden darstellt. Vor der Stirnseite des Denkmals befindet sich ein großes Wasserbecken. 3. Geschichtliche Bedeutung. Die Leipziger Ebene ist im Laufe der Jahrhunderte oft der Schauplatz entscheidender Schlachten gewesen; 1631 Breitenfeld, 1632 Lützen, 1813 Großgörschen, und die große Völkerschlacht. Zur Erinnerung an die Völkerschlacht wird 1913 bei Leipzig ein Denkmal eingeweiht werden. Staatliche Einteilung. Das Sächsische Berg- und Flachland gehört fast ganz dem Königreich Sachsen und der Provinz Sachsen an; nur im Norden hat das Herzogtum Anhalt Anteil daran. 1. Das Königreich Sachsen breitet sich zu beiten Seiten der § 53. Elbe aus und nimmt den größten Teil des Sächsischen Berglandes nebst einem geringen Teil des Flachlandes ein. Infolge der reichen mineralischen Schätze zählt Sachsen zu den ersten Industrieländern der

8. Das Deutsche Reich, Kulturgeographie, Allgemeine Erdkunde - S. 77

1913 - Frankfurt a.M. [u.a.] : Kesselring
— 77 — 1. Das Lausitzer Gebirge ist eine breite Hochebene von § 55. 300—500 m Höhe, über die sich der Verkehr von Sachsen und Schlesien nach Böhmen bewegt. 2. Das Riesengebirge bildet den höchsten Teil der Sudeten; es ist zugleich das höchste deutsche Mittelgebirge. Nach Norden fällt es steil ab, während es nach Böhmen hin sanfter verläuft. Von der Oderebene aus, die nur 100—200 in Meereshöhe hat, gewährt es daher einen großartigen Anblick. Sein gewaltiger Kamm erhebt sich 1300—1400 m hoch; die höchsten Gipfel ragen noch 200 m darüber hinaus, z. B. die Schneekoppe, die 1600 m hoch ist. Das Gebirge erinnert in seiner Natur etwas an die Alpen; denn steile Felswände, Abb. 51. Die Sudeten und die Schlesische Bucht. tiefe Schluchten, scharfe Felsgrate und riesige Felstrümmer zeichnen es aus. Am Nordabhaug sind zwei schlundartige Vertiefungen von 300 m Tiefe, in denen der Schnee den ganzen Sommer hindurch liegen bleibt. — Auf den kahlen Bergrücken gedeihen nahrhafte Kräuter und Gräser, die von zahlreichen Rinder- und Ziegenherden abgeweidet werden. Die Viehzüchter wohnen in einzelstehenden, senn- hüttenartigen Häusern, den Bauden, deren man etwa 3000 im Riesengebirge zählt. Sie sind aus rohen Balken gezimmert und mit Holzschindeln bedeckt. Außer der Wohnung für die Menschen enthalten sie auch Stallung für das Vieh. In der geräumigen Wohnstube steht ein großer Kachelofen, der das ganze Jahr hindurch geheizt wird. —

9. Das Deutsche Reich, Kulturgeographie, Allgemeine Erdkunde - S. 78

1913 - Frankfurt a.M. [u.a.] : Kesselring
- 78 — In den Tälern des Riesengebirges finden sich zahlreiche Mineral- quellen, die die Entstehung berühmter Badeorte, wie Warmbrunn u. a., veranlaßt haben. 3. Das Waldenburger Bergland ist eine Einsenkung in dem ganzen Zug der Sudeten, weshalb es auch eine bequeme Verbindung zwischen Schlesien und Böhmen herstellt (Übergang des preußischen Heeres im Jahre 1866). Durch seinen Reichtum an Steinkohlen sind hier Bergbau und Fabriktätigkeit zur Blüte gelangt. 4. Das Glatzer Gebirge bildet einen abgeschlossenen Kessel, der ringsum von hohen Gebirgsrändern umrahmt ist. Die nördliche Umwallung durchbricht die Glatzer Neiße. An ihr liegen die Festungen Gl atz und Neiße, die die Gebirgsübergänge nach Böhmen decken. 5. Das Mährische Gesenke (Gesenke — entstellt aus dem slawischen Jesenki, d. h. Eschengebirge) wird nach Südosten niedriger und verläuft in die Mährische Pforte, durch die die Oder fließt und die für die Verbindung des Odergebietes mit dem Donauland sehr wichtig ist. Klima. Das Klima zeigt schon den Charakter des osteuropäischen Landklimas, heiße Sommer und kalte Winter. Die unteren Stufen des Gebirges sind noch mit Laubwald geschmückt; die höheren tragen Nadelwald, und die höchsten Gipsel sind waldlos. Erwerbsverhältnisse. Auf den ausgedehnten Weideflächen der Sudeteu wird viel Viehzucht getrieben. Der Ackerbau lohnt nicht recht. Die Bewohner haben sich deshalb der Industrie zugewandt. Da der Flachsbau weit verbreitet ist, so beschäftigen sie sich Haupt- sächlich mit Spinnerei und Weberei. Die fchlesische Leinwand hat Weltruf. Doch lohnt diese Arbeit nur kärglich, so daß die schleichen Weber in großer Armut leben. Außer der Weberei bieten auch Glas- Hütten, Töpfereien und Porzellanfabriken Gelegenheit zu Erwerb. § 56. Bewässerung. Die Sudeten zeichnen sich durch reichliche Niederschläge aus. Diesem Umstände ist es zuzuschreiben, daß sie das Quellgebiet vieler Flüsse sind. Auf ihnen entspringen Elbe und Oder, sowie zahlreiche Nebenflüsse derselben. Die Elbe entsteht aus mehreren Quellbächen auf der Südseite des Riesengebirges. In einem weiten Bogen durchfließt sie Böhmen, wo sie die Moldau und die Eger aufnimmt. Als breiter, schiffbarer Fluß durchbricht sie das Elbsandsteingebirge und tritt dann in das deutsche Tiefland ein. Die Oder kommt vom Mährischen Gesenke. Fast ihr ganzer Lauf gehört dem Tieflande an. Da sie ein geringes Gefälle hat, so ist sie schon im Oberlaus schiffbar (von Ratibor ab). Die meisten Nebenflüsse gehen ihr von den Sudeten zu; es sind dies: Glatzer Neiße,

10. Das Deutsche Reich, Kulturgeographie, Allgemeine Erdkunde - S. 80

1913 - Frankfurt a.M. [u.a.] : Kesselring
— 80 Donauländern. Daher wird sie von mehreren wichtigen Eisenbahnlinien durchschnitten, die von der Ostsee und der Elbe nach Wien führen. Die Oder dient der Schiffahrt von Ratibor ab. Da sie auf ihrem Oberlaufe nur eine geringe Fahrtiefe hat, so kann sie auf den Verkehr Schlesiens keinen größeren Einfluß ausüben. Für den Kohlentransport Ober- fchlesiens hat derklodnitz- kanal einige Bedeutung er- langt. d) Geschichtliche Be- deutung. Schlesien ist durch die schleichen Kriege Fried- richs des Großen in preußi- schen Besitz gekommen. Die preußischen Könige haben dem Lande eine lebhafte Fürsorge angedeihen lassen und da- durch den Anstoß zu einer kräftigen Entwicklung gegeben. Gewerbe und Handel blühten mächtig empor, und heute gilt Schlesien als eine der reichsten und wertvollsten Provinzen des preußischen Staates. Staatliche Einteilung. 59. Der deutsche Anteil der Sudetenkette, die Oderniederung und ein Teil des Karpathischeu Landrückens gehören zur Provinz Schlesien. n W,en n. B rünn Abb. 52. ' Durchgangslinien der Schleichen Tieflandsmulde. Abb. 53. Die Provinz Schlesien. Bewässert wird die Provinz von der Oder und ihren Nebenflüssen. Die Erwerbszweige der Bevölkerung sind Landwirtschaft, Viehzucht, Bergbau und Industrie. Ackerbau wird besonders in der Ebene, Vieh-
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