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1. Die Außenländer Europa's und die übrigen Welttheile - S. 508

1869 - Calw [u.a.] : Verl. der Vereinsbuchh. [u.a.]
508 Südafrika. dem Zambesistrom fast erloschen und durch die erbitterten Eingeboruen vom Binnenhandel ausgeschlossen. Banianen und Canarier, Portugiesen und indische Mischlinge be- treiben ihn; den Seehandel meist Araber. Die Völker- schaften von Mos., die Makua, die von den Portugiesen zu «Lklaoen und zum Schutz gegen Angriffe der Binnen- stämme gebraucht werden, sowie die von Killimani, stehen durch ihr breites flaches Gesicht, ihr Wollhaar, ibre dicken Lippen und breiten Nasen den Guineanegern sehr nahe, während nur einige Tagereisen westl. von Killi- mani die Mororo lange glatte Haare und schöne Körper- bildung haben, wie die Kaffern. Von den Makua westl. wohnen die vielen Stämme der Marawi, und südl. von ihnen der große Stamm der M'biza, die sehr geschickt das Eisen bearbeiten. Mozambique auf einer Küsten- insel hat 10,000 E. meist Sklaven; Killimani 4000. Senna und Tete am Zambesi, Sofala, Trümmerhaufen. § 566. Dom Hochland Jnnerafrikas, „die Mutter der Gewässer" benannt, strömen strahlenförmig Ströme herab, wie der Zaire und Coanza nach 28., der Zambesi nach S.o., der Nil nach N. (S. 456). In dieser See- region der gebirgigen Hochflächen haben nun kühne Rei- sende eine Menge Völker und selbst größere Reiche ge- sunde». Zu den wichtigsten derselben gehören die König- reiche, die um den großen Ny an za her liegen. Im N. unter dem Aequator Unyoro, von den Wahuma be- wohnt, dem ersten centralafrikanischen Volke, dessen Sprache zur südafrikanischen Sprachenfamilie gehört, das aber noch stark die Wildheit der nördlicheren Stämme theilt. (Hauptst. Mruli.) Westl. davon das Wahumareich Killaja, in O. aber die kriegerischen Masai. Um die nördlichen und nordwestl. Küsten des Sees liegt das schöne und treffliche Land Uganda, dessen Bew. zu den civilisirtesten Wahuma gehören, ein sehr lebhaftes Volk von gutem Geschmack in Benehmen, Anzug und Häuserbau, aber immer in Kriege verwickelt. An die S.w.-Ecke des See's stößt das Königreich Karagwe, ein Hochland von ca.

2. Bd. 3 - S. 375

1879 - Calw [u.a.] : Verl. der Vereinsbuchh.
§ 6. Friedrich Ii. und Maria Theresia nach dem Kriege. 375 betrugen und lediglich aus seinen Privatersparnissen flößen. Mit seiner Hilfe wurden die eingeäscherten Orte neu aufgebaut, ganz neue gegründet; 350,000 Einwanderer hat er in sein Land gelockt. Sein Streben, Landban, Gewerbe und Handel Zu fördern und zu heben, bethätigte sich fort und fort. Unter seiner weisen Verwaltung erholte sich Preußen von den Leiden des Krieges viel eher, als die andern davon heimgesuchten Länder, und auf seinen Beschauungsreisen durch die Provinzen, die er alljährlich vornahm, konnte er sich ihrer neuen Blüte erfreuen. Die Zunahme seiner Jahre minderte Friedrich's Thätigkeit nicht; ja das Gefühl, daß er da fei, um für sein Volk zu wirken, erhöhte sich bei ihm mit den Jahren, bis der Staatsdienst seine ganze Religion wurde. „Daß ich bin, ist nicht nothwendig, wohl aber, daß ich thätig bin." Dieses sein Regentenbeispiel übte einen durchaus wohlthätigen Einfluß, selbst auf die Kirchenfürsten (S. 330); nunmehr erwachte ein allgemeiner Eifer an den Höfeu, „für das Wohl der Völker thätig zu fein." Im Alter spürte Friedrich des Leibes Gebrechlichkeit; er litt an Gicht, sein Nacken krümmte sich und er gieng gebückt. Auch artete da seine Einfachheit in Geiz und Nachlässigkeit aus: er trug einen abgeschabten blauen Rock und herunterhängende, oft nngepntzte Stiefeln. Sein Gesicht und seine weiße Weste lagen voll Schnupftabak, der ihm von den starken Portionen entglitten war, die er frei aus der Westentasche zur Nase führte. Nur der feurige, durchbohrende Blick, der ihm nie erlosch, verrieth den König. Sein Geist blieb wunderbar frisch und lebendig. Fortwährend beschäftigte er sich auch mit Büchern und mit Schriftstellerei. Unter anderen fchrieb er noch „die Geschichte seines öffentlichen Lebens bis 1779", wohl sein Hauptwerk. Auch unterhielt er sich noch immer gerne mit Gelehrten, und jeder Durchreisende von hervorragender Bildung war ihm ein willkommener Besuch. Doch immer kühler wurde ihm das Leben. Von der
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