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1. Geschichte der neuesten Zeit - S. 97

1912 - Frankfurt a.M. [u.a.] : Diesterweg
Der Aufschwung der Union. Die Sklaoenfrage. Iv Lasbs. 97 Ein erfunden hatte (1793), eine Entkrnungsmaschine, die auch die kurz-faserige Baumwolle verwendbar macht. Die ungeheuern Massen von Baum-wolle, die nun Jahr fr Jahr geerntet wurden, und der virginische Tabak wollten nach den europischen Mrkten ausgefhrt und dafr alle Bedarfs-artikel aus dem Ausland eingefhrt sein. Verlangte dieser landwirtschaft-liche Grobetrieb den Freihandel, so war er zugleich an die Sklaven-arbeit gebunden; Weie waren nach ihrer natrlichen Anlage und Lebens-weise den Anforderungen des Plantagenbaus nicht gewachsen und die Neger zu freiwilliger Arbeit nicht erzogen. Schutzzllnerische Farmer und Handwerker des Nordens und frei-hndlerische Sklavenbarone im Sden standen einander feindselig gegen-ber. Die Sklavenstaaten drangen seit Jahrzehnten auf Trennung vom Bunde. Der Anschlu von Texas an die Union erhhte ihre Zahl, und jeder neu hinzukommende Staat im Westen entfesselte den Hader aufs neue. Seit 1808 verbot ein Gesetz nach englischem Vorgang den afrika-nischen Sklavenhandel, die Einfuhr schwarzen Elfenbeins". Aber die vor-handenen und im Lande geborenen Schwarzen prgelte, ttete, ver-handelte man, als wren sie Haustiere,- versagt blieb ihnen Familienleben und Eigentum, sogar der Unterricht, damit sie unfhig blieben zur Frei-heit; in den Kirchen hatten sie gesonderte Abteilungen. Dennoch machte ihre Zahl, z. B. in Virginien, weit mehr als die Hlfte der Bevlkerung aus, während die weien Farmer und Handwerker im Sden wegen der Sklavenarbeit nicht aufkamen. Um so greren Anhang gewann in den Nordstaaten die Bewegung der Sklavenbefreiung, der Abolition". Das Buch von Harrtet Beecher-Stowe: Onkel Toms Htte", das das Sklavenelend schilderte, fand im Jahre seines Erscheinens (1852) 300000 Kufer! 2- Im Bunde mit edeln Mnnern und Frauen hat William Lloyd Garrison der Abolition" sein ganzes Leben gewidmet. Ursprnglich ein Buchdruckergehilfe wie Franklin, suchte er lnger als ein Menschenalter in seiner Zeitung Der Befreier" wie in Vortrgen, zum Teil unter freiem Himmel, seine Landsleute aufzuwecken wie mit einem Trompetensto. Der Staat Georgia setzte einen Preis von 5000, sechs Mississippier einen von 20000 Dollar auf seinen Kopf; doch keine Entbehrung, keine Gefahr machte ihn wankend in seinem Streben. Aber auf friedlichem Wege lie sich die Lehre von der Freiheit aller Menschen, wie sie die Verfassung vorschrieb, nicht verwirklichen. Da ward der Anwalt Abraham Lincoln aus Illinois zum Pr-sidenten erwhlt. Ein schlichter, warmherziger Riese aus Kentucky, vielleicht deutscher Abkunft (seine Vorfahren scheinen Linkhorn geheien zu haben), hatte er sich vom Hinterwldler und Bootsmann emporgearbeitet durch Keller, Geschichte. Teil Iv. 7

2. Geschichte der neuesten Zeit - S. 80

1912 - Frankfurt a.M. [u.a.] : Diesterweg
80 Das Zeitalter des Bundestages. 1837 Professoren E au und Weber errichteten zwischen dem Physikalischen Kabinett und der Sternwarte den ersten Fernschreiber" (Telegraphen), und Samuel Morse aus Massachusetts hat ihn fr den Antagsgebrauch verbessert, dem er schon im Jahr 1840 allgemein dienstbar war. 5. Die Dampfmaschine verrichtete die Arbeit vieler Menschen. Sie verminderte die Herstellungskosten und ermglichte auch Minderbegterten die Anschaffung mancher gewerblichen Erzeugnisse, die sie bisher entbehrt hatten. So steigerte sich die Nachfrage" bedeutend, und um ihr zu ge-ngen, wurden bald mehr Arbeitskrfte erforderlich als vor der Erfindung der Maschinen. An Orten, die groe Mengen von Rohstoffen oder von Steinkohlen boten, wo bequeme Handelsstraen lagen oder leicht an-zulegen waren, um ihre Zufuhr sowie den Versand der Waren zu er-leichtern, huften sich die Fabriken, strmten die Arbeiter zusammen, die von der Hand in den Mund lebten. Bald nahm der rasch einsetzende Wettbewerb (die Konkurrenz") auf dem Weltmarkt" schonungslose Formen an. Um die Herstellungskosten mglichst niedrig zu halten, sparten die Unternehmer (Produzenten") auch an den Arbeitslhnen. Die Arbeiter muten sich wehrlos in die krglichste Einnahme fgen, die ohnehin bei jeder Erkrankung, bei jeder Stockung des Geschftsganges gefhrdet war. Am schlimmsten waren die Heimarbeiter" dran, die ihre Handarbeit um den Preis der Fabrik-wre abliefern muten: die schlesischen Weber, deren Elend Gerhart Hauptmanns Schauspiel nur zu wahrheitsgetreu schildert, erhielten fr ein Gewebe, an dem oft der ganze Hausstand eine Woche lang gearbeitet hatte, vierzehn Silbergroschen (M. 1,40). Mehr und mehr standen Arbeitgeber" und Arbeitnehmer" einander wie zwei feindliche Heerlager gegenber, und die Not der Enterbten" forderte Menschenfreunde laut zur Hilfe auf. Aber die Helfer empfahlen mitunter seltsame und gefhrliche Mittel. Schon in der Revolutionszeit verlangten franzsische Denker die Gleichheit des Eigentums und die Ab-schaffung des Erbrechts als ein Gebot des Christentums: Eigentum sei Diebstahl: nur die Arbeit drfe die Grundlage des persnlichen Be-sitzes bilden. Diese verwirrenden Lehren bertrug Robert Owen aus der Grafschaft Montgomery in Wales in die Wirklichkeit. Er grndete in Indiana, dann in Texas kommunistische Fabrikanlagen, die jeden Arbeiter in gleichem Mae am Gewinn beteiligten; beide milangen. Aber manche seiner Ge-danken haben ihn berlebt: ein gewisser Gewinnanteil der Arbeiter und verschiedene Wohlfahrtseinrichtungen sind da und dort vermtrfltcht; ein Hchst- (Maximal"-) Arbeitstag ist gesetzlich festgelegt.

3. Leitfaden zum methodischen Unterricht in der Geographie - S. 241

1836 - Eisleben : Reichardt
Hi. Südafrika. Oftküsten länder. 241 finden, hat ein großer Theil das Christenthum ange- nommen. Ueberhaupt ist das Land bis jetzt wenig be- völkert, und zählt kaum 120,000 Einwohner. Industrie und innerer Handel sind gering, desto bedeutender der Seehandel. Früher besaßen die Holländer diese Kolonie; seit 1814 aber ist sie den Dritten zugefallen. Die Kapstadt, Hauptstadt der ganzen Kolonie, nördlich vom Kap der Hoffnung, zwischen der Tafel- und falschen Bai, am Fuße des Tafel-, Löwen- und Teufelsberges, ist sehr regel- mäßig gebaut, treibt lebhaften Handel, und hat 20,000 Einwoh- ner. In der Nähe wachst der wegen seiner Güte berühmte Con- stantia- oder Kapwcin. — Stcllenbosch, kleine Stadt, öju lich von der Kapstadt. — Gnadenthal, bedeutende Hcrrenko- lonie, südöstlich von Stcllenbosch. Die Ostküstcnlander Südafrikas. Diese Länder fangen mit der Heiligen-Geist« ober Lagao-Bai im Süden, da wo der Kanal von Mozam- blk seinen südlichen Ausgang hat, an und erstrecken sich bis fast zum Aequator; so daß sie im Norden von der Küste Ajan, im Westen von dem unbekannten innern Afrika, im Süden von dem Kaffernlande und im Osten von dem Indischen Ozean, der hier den Kanal von Mozambik macht, begrün zt werden. Sie haben an den Küsten einen niedrigen, von vielen Flüssen bewässerten, im Innern aber zu Gebir- gen sich erhebenden Boden, und liegen in der heißen Zone; daher das Klima heiß ist. Unter den Gebir- gen zeichnet sich das fast ganz unbekannte Gebirge Lu- pata aus, und unter den Flüssen der Zambese, der größte Fluß auf der ganzen Ostküste Afrikas, wel- cher mit mehreren Mündungsarmen sich in den Kanal von Mozambik ergießt. Die Produkte dieser noch wenig bekannten Länder sind die gewöhnlichen Afrikani- schen, und die Einwohner sind theils von Arabischer Abkunft, theils Neger von verschiedenen Stämmen. Auch giebt es hier Portugiesen, die hier einige Besitzun- gen haben, und Sklavenhandel unterhalten. Uebrigens bestehen viele Staaten unter eigenen Häuptlingen. Hies her gehören: a) die Küste Sena oder Sofala, von der Heiligengeist.' oder Lagoabai bis zur Mündung des Zambese, wo das Borge- 16

4. Leitfaden zum methodischen Unterricht in der Geographie - S. 130

1836 - Eisleben : Reichardt
130 Ii. Mitteleuropa. Vraunschw.'Wolfenb. 22. Das Herzogthum Braunschweig - Wolfen- büttel. Es enthält 73 Qmeilen und liegt getrennt in 3 größern und einigen kleinern Stücken, wird von dem Preußischen und Hannöverischen Gebiete umgeben, und gränzt auch mit Anhalt - Bernburg zusammen. Der nördliche Theil ist eben und der südliche,;, welcher von einem Tbeile des Harz- und des Solingerwaldes bedeckt wird, ist gebirgig und waldig. Außer der We. ser sind unter den Flüssen vorzüglich die Leine, Ocker und die Aller zu bemerken. Der nördliche Theil des Landes ist sehr fruchtbar; die Gebirgsstriche eignen sich mehr zur Viehzucht, als zum Ackerbau, und sind reich an Waldungen und Mineralien. Hauptprodukte sind: Getreide, sehr guter Flachs, Cichorien, Vieh, Holz, Silber, Blei, Eisen, Kupfer, Schwefel, Vitriol, Salz rc. Die Einwohner, die sich zur lutherischen ^Kirche bekennen, und deren Zahl 252,000 beträgt, be» treiben, außer einer blühenden Landwirthschaft, einigen Bergbau, mehrere Industriezweige und einen nicht un- bedeutenden Handel; und stehen in wissenschaftlicher Bilr düng gegen andere Deutsche nicht nach. Landesherr ist ein Herzog. Br aun schweig, große Haupt- und Residenzstadt, nord- westlich von Bernburg, in einer fruchtbaren Ebene, an der Ocker, hat ein Residcnzschloß, viele Fabriken, berühmte Messen und 38,000 Einwohner, welche einen ansehnlichen Handel treiben. — Wolfenbüttcl, Stadt, südlich von Braunschweig, an der Ocker, mit einer großen Bibliothek. •—• Helmstadt, Stadt, östlich von Braunschweig, an der Preußischen Gränze, hatte bis 1809 eine Universität — Blankenburg, Stadt, südöstlich von Braunschwcig, am nördlichen Fuße des Harzes, mit einem Schlosse. In dem nahen Harze sind unweit der Bode die bekann- ten und von vielen Reisenden besuchten Tropfsteinhöhlen, die Baumanns- uno Bielshöhle. —» Holzminden, Stadt, südöstlich von Pyrmont, am rechten Weserufcr, treibt Handel und Schifffahrt. 23. Das Fürstenthum Lippe. Es enthält 21 Qmeilen, wird von Hannöveri« fcbem, Preußischem, Kurhessischem und Waldeckischem Gebiete begränzt, hat einen zwar bergigen, aber doch fruchtbaren Boden. Das Waldgebirge Osning oder

5. Das Deutsche Reich, Kulturgeographie, Allgemeine Erdkunde - S. 73

1913 - Frankfurt a.M. [u.a.] : Kesselring
— 73 — von Eisenbahnlinien überzieht es. Der wichtigste Knotenpunkt des Eisenbahnverkehrs ist Leipzig, von wo eine ganze Anzahl von Haupt- linien ausstrahlt. — Von großem Wert für den Verkehr ist auch die Elbe. Sie ist die wichtigste Wasserstraße Mitteldeutschlands und kommt an Bedeutung für die Schiffahrt dem Rheine nahezu gleich. Abb. 46. Das Völkerschlachtdenkmal bei Leipzig. Das Denkmal wird am 18. Oktober 1913 enthüllt. Es ist von gewaltiger Größe; seine Höhe beträgt 92 m. Der Mittelbau bildet eine mächtige Halle, die als Museum für Andenken an die Völkerschlacht dienen soll. Der Unterbau enthält eine Kapelle, die eine symbolische Grabstätte der in den Freiheitskriegen gefallenen Helden darstellt. Vor der Stirnseite des Denkmals befindet sich ein großes Wasserbecken. 3. Geschichtliche Bedeutung. Die Leipziger Ebene ist im Laufe der Jahrhunderte oft der Schauplatz entscheidender Schlachten gewesen; 1631 Breitenfeld, 1632 Lützen, 1813 Großgörschen, und die große Völkerschlacht. Zur Erinnerung an die Völkerschlacht wird 1913 bei Leipzig ein Denkmal eingeweiht werden. Staatliche Einteilung. Das Sächsische Berg- und Flachland gehört fast ganz dem Königreich Sachsen und der Provinz Sachsen an; nur im Norden hat das Herzogtum Anhalt Anteil daran. 1. Das Königreich Sachsen breitet sich zu beiten Seiten der § 53. Elbe aus und nimmt den größten Teil des Sächsischen Berglandes nebst einem geringen Teil des Flachlandes ein. Infolge der reichen mineralischen Schätze zählt Sachsen zu den ersten Industrieländern der

6. Das Deutsche Reich, Kulturgeographie, Allgemeine Erdkunde - S. 80

1913 - Frankfurt a.M. [u.a.] : Kesselring
— 80 Donauländern. Daher wird sie von mehreren wichtigen Eisenbahnlinien durchschnitten, die von der Ostsee und der Elbe nach Wien führen. Die Oder dient der Schiffahrt von Ratibor ab. Da sie auf ihrem Oberlaufe nur eine geringe Fahrtiefe hat, so kann sie auf den Verkehr Schlesiens keinen größeren Einfluß ausüben. Für den Kohlentransport Ober- fchlesiens hat derklodnitz- kanal einige Bedeutung er- langt. d) Geschichtliche Be- deutung. Schlesien ist durch die schleichen Kriege Fried- richs des Großen in preußi- schen Besitz gekommen. Die preußischen Könige haben dem Lande eine lebhafte Fürsorge angedeihen lassen und da- durch den Anstoß zu einer kräftigen Entwicklung gegeben. Gewerbe und Handel blühten mächtig empor, und heute gilt Schlesien als eine der reichsten und wertvollsten Provinzen des preußischen Staates. Staatliche Einteilung. 59. Der deutsche Anteil der Sudetenkette, die Oderniederung und ein Teil des Karpathischeu Landrückens gehören zur Provinz Schlesien. n W,en n. B rünn Abb. 52. ' Durchgangslinien der Schleichen Tieflandsmulde. Abb. 53. Die Provinz Schlesien. Bewässert wird die Provinz von der Oder und ihren Nebenflüssen. Die Erwerbszweige der Bevölkerung sind Landwirtschaft, Viehzucht, Bergbau und Industrie. Ackerbau wird besonders in der Ebene, Vieh-

7. Das Deutsche Reich, Kulturgeographie, Allgemeine Erdkunde - S. 9

1913 - Frankfurt a.M. [u.a.] : Kesselring
— 9 — allen Zeiten eine wichtige Heer- und Handelsstraße Europas vom Abendland nach dem Morgenland und umgekehrt. Daher kommt es auch, daß das ganze Gebiet in der Geschichte eine große Rolle gespielt hat. Die Römer legten hier viele Niederlassungen an, z. B. Augsburg, Regensburg, Passau. Die Hunnen und Ungarn drangen durch das Donautal in Deutschland ein; die Kreuzfahrer folgten dem Lauf der Donau, um in das heilige Land zu ziehen. Im Mittelalter erblühte hier eine Reihe wichtiger reichsfreier Städte, wie Ulm, Augsburg, Regens- bürg usw. Im Dreißigjährigen Krieg und im Spanischen Erbfolgekrieg sowie in den Napoleonischen Kriegen wurden hier entscheidende Schlachten geschlagen. Welche Bedeutung das Gebiet für den Verkehr heute hat, ergibt die Tatsache, daß sich hier die beiden Weltverkehrslinien: Paris- Konstantinopel und Berlin-Rom schneiden. C. Der Böhmerwald. Der Böhmerwald bildet einen mächtigen Gebirgswall, der auf der § 5. Grenze zwischen Böhmen und Bayern von der Donau bis zum Fichtel- gebirge zieht. Sein höchster Gipfel, der Arber, erreicht eine Höhe von 1500 m. Das Gebirge war einst viel höher als jetzt. Die Kräfte der Verwitterung haben jedoch so gründlich an ihm gearbeitet, daß nur noch der Rumpf erhalten ist. An der hohen Gebirgsmauer kühlen sich die von Westen kommen- den Wolken ab. Daher erhalten die Höhen viel Regen, und in den flachen Talmulden sind zahlreiche Torfmoore und Sümpfe entstanden. Die außerordentliche Feuchtigkeit begünstigt den Waldwuchs. Die aus- gedehnten, mächtigen Wälder des Gebirges erscheinen stellenweise noch als völlige Urwälder. Das rauhe, feuchte Klima macht den Ackerbau in den höheren Lagen unmöglich. Die Bewohner erwerben ihren Unterhalt hauptsächlich durch Holzverarbeitung und Glasbereitung. In der Mitte des Gebirges befindet sich eine tiefe Einsenkung, der Paß von Taus. Er führt in einer Höhe von 450 m über das Gebirge und wird auch von der Eisenbahn benutzt, die von Nürnberg nach Prag führt. Dem Böhmerwald ist im Südwesten, getrennt durch das Tal des Regen, der Bayrische Wald vorgelagert. Staatliche Einteilung. Politisch gehört die Oberdeutsche Hochebene fast ganz zum König- § reich Bayern; nur das kleine Gebiet westlich der Jller ist württem' bergisch. Der bayrische Anteil wird in die Kreise Ober- und Nieder- bayern, Schwaben und Oberpfalz eingeteilt. Mitten in der Hochebene an der Isar liegt die Hauptstadt Bayerns, München (— zu den Mönchen. Dort stand früher ein Kloster.). Es hat eine sandige, unfrucht- bare Umgebung. Gustav Adolf nannte es deshalb einen goldenen Sattel auf einer dürren Mähre. Mit ^/s Mill. Einwohnern ist München die drittgrößte Stadt des

8. Das Deutsche Reich, Kulturgeographie, Allgemeine Erdkunde - S. 50

1913 - Frankfurt a.M. [u.a.] : Kesselring
— 50 — dann weiter durch das Werra- und das Leinetal bis zum Westeude des Harzes. Diese Talzüge sind wegweisend für den Verkehr geworden. Dem ersteren folgt die Main-Weserbahn von Frankfurt a. M. nach Abb. 32. Durchgangslinien des Hessischen Berglandes. Kassel, dem letzteren die Franksurt-Bebraer Eisenbahn. Nach Norden geht die Hauptverkehrslinie von Kassel und Bebra aus durch das breite Leinetal. Das Wesertal bietet keinen Raum zur Anlage von Verkehrsstraßen, weil es zu eug ist und viele Windungen aufweist. Ii. Das Weserbergland. 38. Das Weserberg laud schließt sich nördlich an das Hessische Bergland an und breitet sich auf beiden Seiten der Weser aus. Es besteht aus zahlreichen Bergzügen, die nur 300—600 m Höhe erreichen. Die wichtigsten derselben sind rechts Solling, Deister, Süntel und die Weser kette, die von der Weser durchbrochen wird. Links von der Weser liegt der Teutoburger Wald, ein langer, schmaler Höhenzug, der wie ein langer Arm ins Tiefland hineingreift. Er ist durchschnittlich nur 300 in hoch; da er aber frei aus der Ebene auf- steigt, so erscheint er dem Beschauer aus der Ferne als ein stattlicher Wall. Durch eine Eiuseukung des Gebirges, den Paß von Viele- seld, geht die Cöln-Mindener Eisenbahn. Auf der Grotenburg bei Detmold erhebt sich das Hermannsdenkmal. Zwischen Teutoburger Wald und Wesergebirge breitet sich ein Hügelland aus, das durch die Westwinde von dem nahen Meere reiche Niederschläge erhält. Das feuchte Klima ist dem Wachstum des Flachses günstig. Daher beschäftigen sich die Bewohner viel mit Flachsbau, Spinnerei und Weberei. Hauptsitze der Leinenindustrie sind Herford und Bielefeld.

9. Das Deutsche Reich, Kulturgeographie, Allgemeine Erdkunde - S. 79

1913 - Frankfurt a.M. [u.a.] : Kesselring
— 79 — Weistritz, Katzbach, Bober mit Queis und Görlitzer Neiße. Die Sudetenflüsse fließen schnell und reißend, haben steile Ufer und ein steiniges, sandiges Bett. Bei starken Regengüssen treten sie zuweilen über ihre Ufer und richten große Verheerungen an. Um die Hoch- Wassergefahr zu beseitigen, legt man in den Tälern, die am meisten davon bedroht sind, Talsperren an. Diese regeln nicht nur den Abfluß der Gewässer, sondern liefern auch noch Triebkräfte für die zahlreichen industriellen Anlagen. Ii. Der Karpathische Landrücken. Auf der rechten Oderseite zieht der Karpathische Landrücken, der § 57. in Oberschlesien die Höhen von Tarnowitz und Trebnitz bildet. Das Gebiet hat sandigen Boden, der den Ackerbau nicht lohnt. Große Flächen sind nur mit Kiefern und dürrem Heidekraut bedeckt. Doch ist das Innere der Erde sehr reich an Eisen, Blei, Zink und Kohlen. Die Zinkgruben Oberschlesiens sind die reichsten auf der ganzen Erde und seine Kohlenlager die reichsten Deutschlands. Diese Bodenschätze haben eine großartige Industrie hervorgerufen. Überall sind große Hüttenwerke und Fabriken entstanden, in denen Erze geschmolzen und verarbeitet werden. Infolge der lebhaften Industrie gehört Oberschlesien zu den am dichtesten bevölkerten Bezirken Deutschlands. In einzelnen Teilen kommen auf 1 qkm mehr als 500 Menschen. Viele Orte, die früher unbedeutende Dörfer waren, sind rasch zu volkreichen Städten emporgewachsen. Die bedeutendsten sind Tarnowitz, Gleiwitz, Königshütte und Beuthen. Iii. Die Schlesische Tieslandsbucht. 1. Landschaft. Zwischen den Sudeten einerseits und dem § 53. Karpathischen Landrücken anderseits breitet sich eine stäche Mulde aus, die in der Mitte von der Oder durchflössen wird. Die ganze Niederung besteht aus fruchtbarem Lehm- und Lößboden. Dazu kommt eine reiche Bewässerung und eine geschützte Lage. Infolge dieser günstigen Um- stände herrscht in dem Odertal eine außerordentliche Fruchtbarkeit. Der Ackerbau liefert reichen Ertrag. Außer Weizen und Korn baut man Zuckerrüben und bei Liegnitz auch Gemüse und Blumen. Bei Grünberg sind die nach Süden geneigten Abhänge sogar noch mit Wein bepflanzt. 2. Berkehr. Die gewaltige Gebirgsmauer der Sudeten bildet ein großes Hindernis für den Verkehr. Doch wird sie von mehreren Einsenkungen durchzogen — Lausitzer Gebirge und Waldenburger Berg- land —, die die Anlage von Straßen und Eisenbahnen ermöglichten. Die Schlesische Tieflandsbucht hat eine sehr günstige Verkehrslage. Sie bildet das Bindeglied zwischen der Norddeutschen Tiefebene und den

10. Europa ohne Deutschland - S. 163

1913 - Frankfurt a.M. [u.a.] : Kesselring
— 163 — und zu jeder Arbeit träge machte, 3. der natürliche Reichtum Afrikas an Erzeugnissen aller Art, der sie der Notwendigkeit überhob, durch körperliche und geistige Arbeit für ihren Lebensunterhalt zu sorgen. Hinsichtlich der Religion gehören die meisten Bewohner Afrikas dem Heidentum an. Den Norden des Erdteils hat der Islam in Besitz genommen. Das Christentum ist noch wenig verbreitet. 8. Einfluß der europäischen Kultur. Der Unternehmungsgeist und die Tatkraft der Europäer überwanden auch die Abgeschlossenheit Afrikas. Viele Dampferlinien und zahlreiche Telegraphen und Kabel erleichtern jetzt die Verbindung mit dem Erdteil. Eisenbahnen umgehen die Stromschnellen, dringen in die Wüste vor und werden bald Kap- stadt mit Kairo verbinden. Artesische Brunnen rufen in einst unfruchtbaren Gebieten reiches Pflanzenleben hervor. (Algier.) Die europäischen Staaten, die hier Kolonien anlegten, gründeten zugleich Schulen; die Kaufleute, die kamen, um die Erzeugnisse Afrikas zu holen, brachten europäische Gesittung, und die Missionare sind schon lange am Werk, auch im „dunklen Erdteil" die heidnischen Greuel durch die Ausbreitung des Christentums zu verdrängen. Die Austeilung Afrikas. A. Selbständige Staaten. Abessinien, Negerrepublik Nigeria. B. Besitzungen fremder Staaten. Frankreich: Marokko, Algier, Tunis, die westliche Sahara, Französisch-Sudan, Französisch-Kongo, Madagaskar. England: Südafrika, Britisch-Zentralafrika, Britisch-Ostasrika, Britisch-Ägyptischer Sudan. Dazu Besitzungen in Oberguinea und einige Inseln. Deutschland: Deutsch-Ostafrika, Deutsch-Südwestafrika, Kamerun, Togo. Portugal: Mozambique, Angola (nördlich von Deutsch-Südwest- afrika), Azoreu, Madeira, Kapverdische Inseln, Portugiesisch-Ostafrika. Belgien: Belgisch-Kongo. Türkei: Ägypten (unter englischer Verwaltung), Tripolis (von Italien beansprucht). Kleinere Besitzungen haben Spanien und Italien. Ii*
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