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1. Geschichte der neuesten Zeit - S. 49

1912 - Frankfurt a.M. [u.a.] : Diesterweg
Der russische Feldzug. Ii 714. 49 Herden von Schlachtvieh, die ihr nachgeschickt wurden, vermochten die Marschsulen nicht einzuholen. Menschen und Pferde fielen massenhaft vor Hunger und Hitze; Raub und Plnderung waren allgemein; der Selbstmord nahm berhand. Am meisten litten die Rheinbndischen: 22000 Bayern hatten die Oder berschritten, 11000 erreichten die Dna. Dennoch drang Napoleon unaufhaltsam vorwrts. Nur zweimal hielten die Russen ernsthaft stand: am Eingang ins eigentliche Rußland bei Smolensk und dann bei Borodino an der Moskwa, in der blutigsten Schlacht der Geschichte: vom 1. bayrischen Chevauleger-Regiment waren am Abend noch dreiig Mann und zwei Offiziere dienstfhig. Aber der Feind entschlpfte der Nacht. 4. Endlich hielt der Kaiser auf einem Hgel vor Moskau. Da lag die halbasiatische Stadt mit ihren Bndeln goldstrahlender Kirchtrme, mit den Prunkpalsten der Bojaren und der Kaiserburg aus felsiger Hhe, dem Kreml mit seinen goldenen Toren, Trmen und Zinnen. Napoleon glaubte sich am Ziel seiner Wnsche: von hier aus konnte er nach gypten, nach Indien ziehen oder auch England unmittelbar angreifen! Aber die Einwohner hatten sich geflchtet; durch entvlkerte Straen ritt der Eroberer ein, wie einst der Brennus in Rom. In Moskau sollten die Winterquartiere genommen, der Friede diktiert werden. Aber in der Nacht schlugen Flammen empor und wlzten sich bei wtendem Nordsturm der die hlzernen Dcher auf den Kreml los: durch brennende Huser mute Napoleon sich auf ein naheliegendes Schlchen retten. Nach fnf Tagen und Nchten lagen zwei Dritteile der Stadt in Asche. Der Stadtkommandant Fürst Rostopschin hatte die Spritzen fortschaffen und die Stadt durch freigelassene Verbrecher anznden lassen. Auf Friedensanerbietungen Napoleons ging der Zar nicht ein; Frei-Herr vom Stein, den er zu sich geladen, war in seinem Rate der einflureichste Mann. An Steins Persnlichkeit hing in jenen entscheidenden Wochen das Schicksal Europas. Ihm zur Seite stand als sein Freund und Helfer ein andrer Verbannter: der Greifswalder Professor Ernst Moritz Arndt.*) Einen vollen Monat lie Napoleon sich hinhalten, während seine Soldaten darbten. Erst im Oktober, als er die Zahl der feindlichen Streit-krfte immer mehr anwachsen sah und der Winter nahe war, trat er, den Kreml in die Luft sprengend, den Rckzug an, notgedrungen auf der leichenbesten Strae, auf der er hergekommen, durch ein unabsehbares Land ohne Haus, ohne Nahrungsmittel. *) Arndts Buch: Meine Wanderungen und Wandelungen mit dem Reichs-freiherrn Heinrich Karl Friedrich vom Stein" (in Diesterroegs Sammlung) ist noch heute eine Freude fr jeden deutschen Leser. Keller, Geschichte. Teil Iv. 4

2. Die alte Geschichte - S. 7

1861 - Eisleben : Reichardt
— 7 Ninus lernt bei der Belagerung von Bactra die küh- ne Semiramis kennen (Tochter derl Fischgöttin Derketo, von Tauben ernährt) und erhebt sie zur Kö- nigin. Sie soll ihn durch List getödtet Habens) und folgte ihm in der Regierung. Semiramis führt großartige Bauten aus: Py- ramidenartiges Grabmal des Ninus in Niniveh, die bangenden Gärten in Babylon (terassenförmige Wald- anlagen) ;f) Mauern, Kanäle, Brücken iml.'ganzen Reiche. Sie herrscht kräftig, macht Eroberungen bis an Afrika's Nordküste und den Kaukasus, wird aberz) von dem indischen Könige Stabrobates am Indus ge- schlagen und flieht. Bald darauf durch ihren weibi- schen Sohn Ninyas ermordet, mit dem eine Reihe schwacher Könige beginnt. 721 Salmanassar erobert das Reich Israel. Außerdem Phönicien bis auf das mächtige Tyrus. Unter seinem Sohn Sanherib beginnt der Verfall des Reiches. Er zieht erfolglos gegen Aegypten und den abgefallenen Hiskias.u) 712 Medien reißt sich von Assyrien los. 708 Defoces wird König von Medien und erbaut die Hauptstadt Ecbatana. Die Meder waren Arier und gehörten, wie die Per- ser, zum Zendvolke. Religion: Licht- und Feuerdienst; Ormuzd, Gott des Lichtes; Ahriman, böser Gott der Finsterniß; die Jzeds gute, die Dews böse Gei- ster. Der Kampf des Lichtes und der Finsterniß en- digt dereinst mit dem Siege des Ormuzd. Die heilige Schrift des Zendvolkes, der Zendavesta (d. i. le- bendiges Wort), stammt von Zoroaster (Zarathu- stra). Priesterstand der Magier. — Ecbatana am Orontes-Gebirge war ringförmig gebaut und mit 7 verschiedenfarbigen Mauern umgeben. In der Mitte, am höchsten, lag die Königsburg und das Schatzhaus. 625 Babylonien unter Naboyolassar macht sich unab- hängig von Assyrien. e) Wie lautet die Sage darüber? f) Wahrscheinlicher freilich ist es, daß sie erst von Nebucadnezar für seine Gemahlin Nitocris angelegt wurden, gl Trotz ihrer wunderlichen List. Worin bestand diese? d) Wodurch wird er zur Umkehr gezwungen?

3. Leitfaden zum methodischen Unterricht in der Geographie - S. 126

1836 - Eisleben : Reichardt
126 Ii. Mitteleuropa. Königreich Sachsen. getrennten Stücken, die von Daierischem, königlich Sächsischem, Altenburgischem, Preußischem, Weimari- schem, Rudolstädttschem und Meiningenschem Gebiete begränzt werden. Das kleinere nördliche Stück ist we- Niger bergig und fruchtbarer, als das südliche größere, welches von dem Frankenwalde, einer östlichen Fortsetzung des Thüringer Waldes, durchzogen wird. Die vornehmsten Flüsse sind die Saale und Elster. Getreide, Vieh, besonders schönes Rindvieh, veredelte Schafe, ansehnliche Waldungen, Eisen, Schiefer, Braun- kohlen, Salz, gehören zu den anführenswerthen Pro- dukten des Landes, dessen Einwohner, an der Zahl 80,000, einen lebhaften Kunstfleiß unterhalten, sich zur lutherischen Kirche bekennen, und unter Fürsten stehen, die sich in 2 Hauptlinien, in die ältere und jüngere, theilen, wovon der Fürst der erster» Linie sich Neuß- Greiz und die beiden Fürsten der jüngern Linie Fürsten Neuß-Schlei; und Lobenstein-Ebersdorf nennen. Gera, die größte Stadt des Landes, südwestlich von Alten- burg, mit 10,000 Einwohnern, welche den beiden Fürsten der jüngern Linie gemeinschaftlich gehört, ist wohl gebaut und gewerb- sam, und liegt unweit der Elster. — In der Nahe ist die neue Saline Heinrichshall. — Greiz, gewerbsame Stadt und Residenz des Fürsten Rcuß-Greiz, südöstlich von Gera, liegt am rechten Ufer der Elster. — Schleiz, gewerbsame Stadt und Residenz des Fürsten Reuß-Schleiz, südwestlich von Greiz, liegt an einem Nebenflüsse der Saale. — Ebersdorf, Marktflecken, südwestlich von Schleiz, mit dem schönen Residcnzschlosse des Fürsten Reuß-Lobenstcin -Ebersdorf. — Lobenstein, Stadt, cn der Nordseite des Frankenwaldcs und südwestlich von Schleiz, war bis 1824 Residenz der ausgestorbcnen Linie Reuß-Lobenstein. 20. Das Königreich Sachsen. Die Gränzen desselben sind gegen Süden Böh- men und Baiern, gegen Westen Neuß, Sachsen-Wei- mar,. Altenburg und daß Preußische Gebiet, welches letztere^ das Königreich auch auf der Nord- und Ostseite begränzt. Die Größe beträgt 270 Qmeilen. Der nördliche Theil des Landes hat einen ebenen und der südliche einen bergigen Boden, besonders je mehr er sich der Gränze Böhmens nähert, wo das Lausitzer Gebirge, das unter dem Namen der Sächsischen Schweiz bekannte Sandsteingebirge, welches beide Seiten der Elbe begleitet, und wegen jei-

4. Leitfaden zum methodischen Unterricht in der Geographie - S. 300

1836 - Eisleben : Reichardt
300 Australien. Cook-Archipel rc. lischen Produkten und wohl angebaut. Die zahlrei- chen Einwohner, welche zu der Malayischen Race ge- bären, zeichnen sich durch freundschaftlichen Sinn, durch Reinlichkeit und durch Kunstfleiß vor den andern Be- wohnern der Australischen Inseln aus. Sie haben sehr kunstlose Wohnungen, jede gewöhnlich von Anpflanzun. gen umgeben, wovon 20 bis 3o eine Dorfschaft aus- machen. Die Pflanzungen sind sämmtlich eingehegt und durch Alleen mit einander verbunden. Die Hauptpro- dukce, welche darin gezogen werden, sindaams, Arum- wurzeln und der Taumelpfeffer, woraus sie ein berauschen- des Getränk, Kawa genannt, bereiten; ferner Pisangs, Vanamen, Feigen, Kokosbäume und Brodfruchtbäume. Auch beschäftigen sie sich stark mit dem Fischfänge und ihre Piroguen oder Kanots gehören zu den kunstreichsten Australiens. Sie haben jetzt durch die Bemühung Britr tischer Missionäre zum Theil das Christenthum angenom, men, wovon man bereits in den netten Häusern, in der Kleidung und im Anbau des Landes erfreuliche Folgen wahrnimmt. Die größte dieser Inseln heißt Tonga, auch Tonga tabu, wo jetzt das Christenthum eingeführt und eine kleine Stadt, Bea genannt, entstanden ist. Der Cook- oder Mandschia-Archipel. Eine Gruppe kleiner, von dem berühmten Seefah- rer Cook entdeckter Inseln, östlich von den Freundschafts- inseln, sind niedrig und von vielen Klippen umgeben, daher das Anlanden sehr gefährlich ist. Sie enthalten mehrere von den Australischen Produkten und sind gut bevölkert. Die Einwohner gehören zu der Malayischen Race, und der größte Theil derselben ist jetzt durch Mis- sionäre für das Christenthum gewonnen worden, so daß man bereits mehrere christliche Kirchen antrifft. Auf eini- gen dieser Inseln sind zahlreiche Pflanzungen vonpisangs, Kokosnüssen, Vrodfruchtbäumen und von Arumwurzeln. Die Gesellschaftsinseln. Diese Inseln liegen in der heißen Zone, nordöstlich von dem Cookarchipel, und gehören zu den angenehm- sten Australiens. Der vulkanische, bergige Boden ist äußerst fruchtbar an den Australischen gewöhnlichen Produkten, und jetzt giebt es auch Europäische Haus,

5. Das Deutsche Reich, Kulturgeographie, Allgemeine Erdkunde - S. 34

1913 - Frankfurt a.M. [u.a.] : Kesselring
— 34 — dar. An ihm hat die Abtragung wohl am gründlichsten gearbeitet; denn das ehemalige Hochgebirge hat jetzt nur noch eine Höhe von durch- schnittlich 500 m. Nur die Höhenrücken, die aus festeren Gesteinen aufgebaut sind, haben der Zerstörung besser widerstehen können; sie steigen etwa 700 m hoch auf. Aus der Entstehung des Rheinischen Schiefergebirges erklärt es sich, daß das ganze Gebiet eine wellige Hoch- fläche bildet, die nur vou den tief eingeschnittenen Flußtälern aus als ein zerrissenes Gebirgsland erscheint. Die einzelnen Gebirge sind eben nur Teile dieser Hochebeue, also selbst Hochflächen. Wie in dem süddeutschen Berglande, so haben auch hier Brüche und Senkungen stattgefunden. Auf diese Weise sind z. B. das Neuwieder Becken, die Cölner und die Münsterer Bucht entstanden. Die Folge dieser Einbrüche war die gleiche wie indem Rheingraben (vgl. Seite 12). Auch hier wurden durch den Druck feurigflüssige Massen des Erd- innern herausgepreßt, die sich zu vulkanischen Massengebirgen auf- türmten. Die bedeutendsten sind das Siebengebirge und die Basaltkegel der Eiset. I. Der Taunus. § 29. /l. Bodengestalt. Der Taunus wird von Rhein, Main und Lahn eingeschlossen. Nach Süden fällt er steil ab, so daß er vom Rhein- und Maintal aus als eine ansehnliche Gebirgskette aufsteigt. Nach Norden dacht er sich allmählich ab; auf dieser Seite geht er in eine sanft geneigte Hochfläche über. Die höchsten Erhebungen (Großer Feldberg 880 m, Kleiner Feldberg 830 in und Altkönig 800 in) liegen in dem östlichen Teil, der die Höhe genannt wird. 2. Bodenschätze. Der Taunus ist das lieblichste unter den rheinischen Schiefergebirgen. Herrliche Laub- und Nadelwälder krönen seine Höhen. In den fruchtbaren Tälern gedeiht Getreide in üppiger Fülle. An den sonnigen Abhängen, die dem Rhein zugekehrt sind, reift die Traube. Aus dem Innern der Erde sprudeln viele Mineral- quellen hervor. Die kohlensäurehaltigen Wasser dienen als Getränk; große Mengen davon werden nach auswärts versandt, von Selters allein jährlich etwa 4 Millionen Krüge. — Die Mineralquellen haben auch die Entstehung zahlreicher Badeorte veranlaßt, z. B. Nauheim, Homburg, Soden, Wiesbaden, Langenschwalbach, Ems. Zu den besuchtesten Taunusbädern gehört Homburg, wo unser Kaiser gerne weilt. In der Nähe, an einem Paß über den Taunus, liegt die Saal- bürg, ein altes Römerkastell. Es hat die Form eines Rechtecks von 221 m Länge und 146 m Breite. Die Umfassungsmauer ist wieder hergestellt, ebenso einige Gebäude im Innern des Kastells, die nun als Museum dienen. Das Kastell ist von dem römischen Kaiser Antoninus Pius (138—161) erbaut worden, dessen Bildsäule den Eingang schmückt.

6. Europa ohne Deutschland - S. 21

1913 - Frankfurt a.M. [u.a.] : Kesselring
sich ihr Tal bei der Stadt Linz zu einer fruchtbaren Landschaft er- weitert. Nach einer abermaligen Einengung des Flußbettes durch schroffe Felsen durchfließt sie das Wiener Becken, nimmt dann die wasserreiche March auf und tritt bei Preßburg in das Tiefland ein. Das Wiener Becken ist die einzige größere Ebene Österreichs. Durch die schiffbare Donau steht sie mit Süddeutschland und Ungarn, durch das Tal der March mit den Sudetenländern und durch die Semmeringbahn mit dem Alpengebiet, dem Adriatischen Meer und Italien in Verbindung. Sie bildet den Schnitt- punkt der Hauptverkehrs- wege zwischen den Alpen-, Sudeten- und Karpathen- ländern. Dieser Umstand hat mit dazu beigetragen, daß sich Wien zur größten Stadt des Donauge- biets entwickeln konnte. 2 065 000 Einw. Es übertrifft durch die Pracht seiner Straßen und Bauten (Ringstraße, Stephans- kirche), durch seinen Handel und Verkehr und seine Fabriktätigkeit alle andern Städte der Monarchie. «^Belagerung durch die Türken 1529 und 1683.) Auf einer Donauinsel liegt der Prater, ein vielbe- besuchter Lustgarten. In der Nähe von Wien liegen Astern und Wagram, wo 1809 die Österreicher mit Napoleon I. kämpften. Ii. Die Sudetenländer. 1. Böhmen, a) Das Land und seine Erzeugnisse. Böhmen § bildet ein viereckiges Becken, das vom Böhmerwald und Erzgebirge, den Sudeten und der Mährischen Höhe umrandet wird. Durch seine hüge- ligen Landschaften eilen wasserreiche Flüsse zur Elbe hinab, rechts die Jser, links Moldau und Eger. — Böhmen gehört zu den reichsten Abb. 18. Die Stephanskirche in Wien.

7. Mitteleuropa - S. 32

1917 - Frankfurt a.M. [u.a.] : Kesselring
— 32 — P forte. Sie ist jedoch kein enges Felsentor wie der Rheindurchbruch bei Bingen, sondern ein weites Tal. Auf der linken Seite erhebt sich Ialobsberg. Blick flußaufwärts, Wittc?>nds»'e'-g mit dem Kaiser Wichelm-Denkmal. Abb. 24. Die Westfälische Pforte. der Wittekinds berg, der mit einem Denkmal Kaiser Wilhelms I. ge- schmückt ist; gegenüber steigt der Jakobsberg auf. Links von der Weser liegt der Teutoburger Wald, ein langer, schmaler Höhen- zug, der wie ein langer Arm ins Tiefland hinein- greift. Er ist durchschnitt- lich nur 300 m hoch; da er aber frei aus der Ebene aufsteigt, so erscheint er dem Beschauer aus der Ferne als ein stattlicher Wall. Durch eine Einsenknng des Gebirges, den Paß von Bielefeld, geht die Cölu- Mmdener Eisenbahn. In den Schluchten des Teutoburger Waldes besiegte Hermann, der Cheruskerfürst, im Jahre 9 n. Chr. die Römer. Zur Erinnerung an diese denkwürdige Abb. 25. Das Hermannsdenkmal.

8. Mitteleuropa - S. 41

1917 - Frankfurt a.M. [u.a.] : Kesselring
— 41 — Weg« führen zu den Gipfeln hinauf, von denen sich herrliche Aus- blicke bieten. Mit Recht nennt man den Thüringerwald den Park Deutschlands. Tausende von Fremden besuchen ihn jeden Sommer, um sich an seiner Waldespracht zu erfreuen. Einer der besuchtesten Orte ist das herrliche Schwarzatal mit dem Schlosse Schwarz- bürg. Der lebhafte Fremdenverkehr hat die Entstehung zahlreicher Bade> und Luftkurorte veranlaßt. 3. Erwerbsverhältnisse. Auf den Höhen ist der Ackerbau nicht ergiebig. Trotzdem ist das Gebirge dicht bevölkert. Viele Bewohner finden in den ausgedehnten Waldungen Beschäftigung und Verdienst. Sie fällen Holz, sieden Pech und Harz, sammeln Beeren (Beerberg) u. dgl. Ferner verfertigen sie aus dem Holz allerlei Geräte und Spielwaren. Der Mittelpunkt dieser Industrie ist die Stadt Sonneberg. Fast in jedem Hause der Stadt und der umliegenden Dörfer werden kleine Wagen, Pferde, Eimer, Puppen und andere Spielwaren verfertigt; auch die Kinder müssen dabei helfen. Die Spielsachen gehen weit in die Welt hinaus; von Sonneberg aus werden jährlich für etwa 12—15 Millionen Mark versandt. Im Innern birgt die Erde reiche Schätze. Wichtig ist vor allen andern der Schiefer. Millionen von Schiefertafeln und Griffeln kommen jährlich von hier in den Handel. Auch Eisenerze werden zu- tage gefördert und in Hüttenwerken geschmolzen und verarbeitet. Wegen seiner Gewehrfabriken ist Suhl bekannt. Ferner gibt es zahlreiche Glashütten und Porzellanfabriken, in denen Gläser, Teller, Vasen, Christbaumschmuck usw. hergestellt werden. Ii. Das Thüringer Becken. 1. Das Thüringer Becken dehnt sich zwischen Harz und Thüringer- § 31. wald, Weser und Saale aus. Es bildet eine Mulde, die wahrscheinlich durch eine Einsenkung des Bodens entstanden ist. Im Westen steigt es zum Eichsfsld auf. Es ist dies eine rauhe, wenig fruchtbare Gebirgs- platte, die sich zwischen Werra, Weser und der oberen Leine aus- breitet. Bon hier ziehen einzelne Höhenzüge nach der Saale hin, von denen der Kyffhäuser am bekanntesten ist. Die ehemalige Reichs- bürg Kyffhausen liegt bis auf einen 25 m hohen Turm in Trümmern. Neben ihr haben die Kriegervereine des Deutschen Reiches Kaiser Wilhelm I. ein Denkmal errichtet. Es stellt Kaiser Wilhelm I. dar, wie er aus einem mit einer mächtigen Krone gezierten Wartturm hervor- reitet. Darunter erblicken wir den alten Barbarossa, der, von Zwergen umgeben, soeben aus tiefem Schlaf erwacht.

9. Die weltgeschichtlichen Kämpfe des Altertums - S. 329

1890 - Gotha : Perthes
329 daß babylonische und griechische Wahrsager übereinstimmend bevorstehendes Unglück verkündeten, und ihm ward unheimlich in seiner großen, prächtigen Residenz, die er lieber gemieden hätte. Gern hätte er sie sofort verlassen, doch vielerlei Geschäfte hielten ihn zurück; er mußte bleiben und abwarten, wie es ihm ergehen werde. Unterdessen hatte er so viel Geschäfte zu erledigen, daß ihm kaum Zeit blieb, trüben Gedanken und Befürchtungen sich hinzugeben. Aus allen Provinzen erschienen Gesandtschaften mit Klagen und Beschwerden über Gewaltthaten und Bedrückungen der Beamten, so daß es gar viel zu prüfen und zu untersuchen gab, selbst gegen den Reichsverweser Antipater und dessen hochfahrenden Sohn Kassander. Dazu nahm Alexander die Bauten am Belustempel wieder auf, denn er ließ täglich 20000 Menschen arbeiten, welchen es erst nach zwei Monaten gelang, die Trümmer wegzuschaffen und den Bauplatz zu reinigen. Den Bau selbst verhinderte Alexanders Tod. Nachdem dies geordnet war, begab sich Alexander zu Nearchs Flotte, die vom Persischen Meerbusen heraufgekommen war und bei der Stadt vor Anker lag. Am Mittelmeere hatte man 45 Schiffe gebaut, dann zersägt und sie zu Lande bis Thapsacus geschafft, um die Teile wieder zu Schiffen zusammenzusetzen und auf ihnen den Strom hinab nach Babylon zu fahren, wo auch Alexander eine Flotte hergestellt hatte aus den Palmen und Cypressen, die man in den königlichen Gärten schlug. Um diese Schiffe unterzubringen, grub man am Flußufer ein Bassin aus, welches 1000 Schiffe aufnehmen konnte. An den Küsten warb man für die Flotte Matrosen, Zimmerleute und Krämer, damit man an den Küsten des Persischen Meerbusens und auf dessen Inseln Kolomeen gründen könnte. Arabiens Besetzung war der Zweck dieser Rüstungen, denn es erzeugte allerlei kostbare Produkte und bot den nächsten Weg nach Ägypten, weshalb man im

10. Die weltgeschichtlichen Kämpfe des Altertums - S. 384

1890 - Gotha : Perthes
384 bewohner, von denen die meisten schon von Pfeilen des Königs getroffen sind. Kleidung. Farbe und Tracht deuten auf arabische oder syrische Völker. Weiterhin durchbohrt der König mit der Lanze einen Feind, und das folgende Bild zeigt die Rückkehr des Königs aus dem Lande der Neger. Er fährt ruhig auf seinem Wagen, hinten folgen gefangene Neger und rohe Gestalten mit Stricken um den Hals, mit gegürtetem Thierfelle um den Leib. Die Gefangenen führt der König den Göttern zu, die auf ihrem Throne sitzen. Die Figuren an der gegenüberliegenden Wand wiederholen die Siege über die Sheta und bestehen aus mehr als 800 Figuren. Eine lange Inschrift berichtet über den Feldzug und seinen Erfolg. — Solche bildliche Darstellungen mit den Berichten dazu vertraten die Stelle der Geschichtsbücher, hatten ja auch nur für den absoluten Herrscher Interesse. In Nubien erbaute Ramses außerdem noch vier Tempel. Zu einem derselben führt vom Nil aus eine doppelte Reihe von Sphinxen. Den alten Palast zu Karnak erweiterte er, fügte zu dem Palast zu Luxor Propyläen und einen großen Hof mit einer Säulenhalle und zwei ungeheuren Kolossen, ließ am Palast des Amenophis einen großen Portikus errichten, schmückte den Tempel zu Heliopolis und ließ dem Phra Obelisken widmen, sechs Kolosse vor dem Tempel des Ptah zu Memphis aufstellen, außerdem Kanäle graben und Dämme aufschütten, wozu er die Gefangenen benutzte. Auch wollte er vom unteren Nil einen Kanal nach dem Roten Meere anlegen, wo er eine Kriegsflotte unterhielt. Der Kanal kam zwar nicht zur Ausführung, doch ward bei dieser Gelegenheit viel wüstes Land in fruchtbares verwandelt. Diese Bauten sind um so staunenerregender, als man als Mittel zum Brechen, Bearbeiten und Glätten der Steine nur steinerne oder bronzene Werkzeuge, zum Fortschaffen nur Menschenkräfte oder Stiere hatte.
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