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1. Geschichte der neuesten Zeit - S. 97

1912 - Frankfurt a.M. [u.a.] : Diesterweg
Der Aufschwung der Union. Die Sklaoenfrage. Iv Lasbs. 97 Ein erfunden hatte (1793), eine Entkrnungsmaschine, die auch die kurz-faserige Baumwolle verwendbar macht. Die ungeheuern Massen von Baum-wolle, die nun Jahr fr Jahr geerntet wurden, und der virginische Tabak wollten nach den europischen Mrkten ausgefhrt und dafr alle Bedarfs-artikel aus dem Ausland eingefhrt sein. Verlangte dieser landwirtschaft-liche Grobetrieb den Freihandel, so war er zugleich an die Sklaven-arbeit gebunden; Weie waren nach ihrer natrlichen Anlage und Lebens-weise den Anforderungen des Plantagenbaus nicht gewachsen und die Neger zu freiwilliger Arbeit nicht erzogen. Schutzzllnerische Farmer und Handwerker des Nordens und frei-hndlerische Sklavenbarone im Sden standen einander feindselig gegen-ber. Die Sklavenstaaten drangen seit Jahrzehnten auf Trennung vom Bunde. Der Anschlu von Texas an die Union erhhte ihre Zahl, und jeder neu hinzukommende Staat im Westen entfesselte den Hader aufs neue. Seit 1808 verbot ein Gesetz nach englischem Vorgang den afrika-nischen Sklavenhandel, die Einfuhr schwarzen Elfenbeins". Aber die vor-handenen und im Lande geborenen Schwarzen prgelte, ttete, ver-handelte man, als wren sie Haustiere,- versagt blieb ihnen Familienleben und Eigentum, sogar der Unterricht, damit sie unfhig blieben zur Frei-heit; in den Kirchen hatten sie gesonderte Abteilungen. Dennoch machte ihre Zahl, z. B. in Virginien, weit mehr als die Hlfte der Bevlkerung aus, während die weien Farmer und Handwerker im Sden wegen der Sklavenarbeit nicht aufkamen. Um so greren Anhang gewann in den Nordstaaten die Bewegung der Sklavenbefreiung, der Abolition". Das Buch von Harrtet Beecher-Stowe: Onkel Toms Htte", das das Sklavenelend schilderte, fand im Jahre seines Erscheinens (1852) 300000 Kufer! 2- Im Bunde mit edeln Mnnern und Frauen hat William Lloyd Garrison der Abolition" sein ganzes Leben gewidmet. Ursprnglich ein Buchdruckergehilfe wie Franklin, suchte er lnger als ein Menschenalter in seiner Zeitung Der Befreier" wie in Vortrgen, zum Teil unter freiem Himmel, seine Landsleute aufzuwecken wie mit einem Trompetensto. Der Staat Georgia setzte einen Preis von 5000, sechs Mississippier einen von 20000 Dollar auf seinen Kopf; doch keine Entbehrung, keine Gefahr machte ihn wankend in seinem Streben. Aber auf friedlichem Wege lie sich die Lehre von der Freiheit aller Menschen, wie sie die Verfassung vorschrieb, nicht verwirklichen. Da ward der Anwalt Abraham Lincoln aus Illinois zum Pr-sidenten erwhlt. Ein schlichter, warmherziger Riese aus Kentucky, vielleicht deutscher Abkunft (seine Vorfahren scheinen Linkhorn geheien zu haben), hatte er sich vom Hinterwldler und Bootsmann emporgearbeitet durch Keller, Geschichte. Teil Iv. 7

2. Geschichte der neuesten Zeit - S. 109

1912 - Frankfurt a.M. [u.a.] : Diesterweg
Die Schlacht bei Kniggrtz. Iv 535. 109 Zwei weithin sichtbare Linden bezeichnete Friedrich Wilhelm mit dem Degen als Ziel des Angriffes: eine Batterie, die von dieser Landwarte herunter Feuer spie, wurde trotz aller Ermdung genommen und nach ge-waltigem Kamps auch der Schlssel der sterreichischen Stellung: die Hhe von Chlum. Im Augenblick angekndigter Hilfe, mit dem Wort: Nun wird ja alles gut!" starb General Hiller v. Ertringen den Heldentod. Gleichzeitig brachte auch im Sden General Herwarth v. Bitten-feld mit der Elbarmee die tapfern Sachsen zum Weichen. In Front und Flanke gefat, stand Benedeks Heer in Gefahr, abgeschnitten zu werden. Aber Feldherr und Offiziere warfen sich und ihre gleich braven Truppen mit dem Ungestm der Verzweiflung wiederholt dem Ansturm der Preußen entgegen; erst als der Versuch, Chlum zurckzuerobern, unter grlichen Verlusten milang, als seine Reiterei nach groartigem Vor-sto das eigene Fuvolk berritt, verlie auch Benedek das Schlachtfeld. Bis zuletzt suchte seine wackere Artillerie den Feind zurckzuhalten: als König Wilhelm der die Walstatt ritt, schlugen die Granaten noch neben ihm ein. Er schien es gar nicht zu bemerken in seiner Freude der seine Soldaten; ruhig und behaglich sa er auf seinem Pferd und fand, so schrieb Bismarck seiner Frau, immer wieder Bataillone, denen er danken und ,Guten Abend, Grenadiere!' sagen mute, bis wir dann richtig wieder ins Feuer hineingetndelt waren". Halb gewaltsam entfernte der treue Minister seinen Herrn aus der Gefahr. 70000 Preußen waren gar nicht ins Gefecht gekommen; fnf Armeekorps hatten acht feindliche geschlagen. Moltke hatte schon am Morgen gesagt: Ew. Majestt gewinnen heute nicht nur die Schlacht, sondern den Feldzug." Bismarck aber sprach am Abend: Dre Streitfrage ist also entschieden; jetzt gilt es, die alte Freundschaft mit sterreich wieder zu gewinnen." In der grten Schlacht des Jahrhunderts war die Zukunft Deutschlands, fter-reiche und Italiens entschieden worden. 5. Die todmden Preußen erhielten einen Rasttag; unoerfolgt zog sich Benedek nach Olmtz zurck. Mit ungebrochener Kriegszucht stellten sich seine geschlagenen Abteilungen wieder her; aber als er mit ihnen gen Wien aufbrach, drngten ihn die Preußen von der March ostwrts der die Kleinen Karpaten. Bei Blumenau, nahe bei Preburg, wurde das letzte Gefecht dieses dreiigtgigen Krieges unterbrochen durch die Kunde eines Waffenstillstandes, den sterreich erbat, als die preuischen Marschsulen bereits die Spitze des Stephansturmes im Gesicht hatten. Kurz vorher schlug der sterreichische Admiral Tegethoff die italienische Flotte bei der Felseninsel Lissa: der erste Seesieg, der mit Panzerschiffen erfochten wurde.

3. Geschichte der neuesten Zeit - S. 80

1912 - Frankfurt a.M. [u.a.] : Diesterweg
80 Das Zeitalter des Bundestages. 1837 Professoren E au und Weber errichteten zwischen dem Physikalischen Kabinett und der Sternwarte den ersten Fernschreiber" (Telegraphen), und Samuel Morse aus Massachusetts hat ihn fr den Antagsgebrauch verbessert, dem er schon im Jahr 1840 allgemein dienstbar war. 5. Die Dampfmaschine verrichtete die Arbeit vieler Menschen. Sie verminderte die Herstellungskosten und ermglichte auch Minderbegterten die Anschaffung mancher gewerblichen Erzeugnisse, die sie bisher entbehrt hatten. So steigerte sich die Nachfrage" bedeutend, und um ihr zu ge-ngen, wurden bald mehr Arbeitskrfte erforderlich als vor der Erfindung der Maschinen. An Orten, die groe Mengen von Rohstoffen oder von Steinkohlen boten, wo bequeme Handelsstraen lagen oder leicht an-zulegen waren, um ihre Zufuhr sowie den Versand der Waren zu er-leichtern, huften sich die Fabriken, strmten die Arbeiter zusammen, die von der Hand in den Mund lebten. Bald nahm der rasch einsetzende Wettbewerb (die Konkurrenz") auf dem Weltmarkt" schonungslose Formen an. Um die Herstellungskosten mglichst niedrig zu halten, sparten die Unternehmer (Produzenten") auch an den Arbeitslhnen. Die Arbeiter muten sich wehrlos in die krglichste Einnahme fgen, die ohnehin bei jeder Erkrankung, bei jeder Stockung des Geschftsganges gefhrdet war. Am schlimmsten waren die Heimarbeiter" dran, die ihre Handarbeit um den Preis der Fabrik-wre abliefern muten: die schlesischen Weber, deren Elend Gerhart Hauptmanns Schauspiel nur zu wahrheitsgetreu schildert, erhielten fr ein Gewebe, an dem oft der ganze Hausstand eine Woche lang gearbeitet hatte, vierzehn Silbergroschen (M. 1,40). Mehr und mehr standen Arbeitgeber" und Arbeitnehmer" einander wie zwei feindliche Heerlager gegenber, und die Not der Enterbten" forderte Menschenfreunde laut zur Hilfe auf. Aber die Helfer empfahlen mitunter seltsame und gefhrliche Mittel. Schon in der Revolutionszeit verlangten franzsische Denker die Gleichheit des Eigentums und die Ab-schaffung des Erbrechts als ein Gebot des Christentums: Eigentum sei Diebstahl: nur die Arbeit drfe die Grundlage des persnlichen Be-sitzes bilden. Diese verwirrenden Lehren bertrug Robert Owen aus der Grafschaft Montgomery in Wales in die Wirklichkeit. Er grndete in Indiana, dann in Texas kommunistische Fabrikanlagen, die jeden Arbeiter in gleichem Mae am Gewinn beteiligten; beide milangen. Aber manche seiner Ge-danken haben ihn berlebt: ein gewisser Gewinnanteil der Arbeiter und verschiedene Wohlfahrtseinrichtungen sind da und dort vermtrfltcht; ein Hchst- (Maximal"-) Arbeitstag ist gesetzlich festgelegt.

4. Leitfaden zum methodischen Unterricht in der Geographie - S. 238

1836 - Eisleben : Reichardt
238 Iii. Südafrika. Inneres Südafrita. sen hier zu verbreiten suchen, die auch daselbst einige Besitzungen haben, und über einen Theil der inländi- schen Negerstaaten eine Art von Oberherrschaft be- haupten. Eben dieselben haben auch den Handel größ- tentheils in ihren Händen, der besonders in Ausfuhr von Sklaven, Elfenbein und Färbehölzern besteht. St. Salvator oder Kongo, Hauptstadt des Königreichs Kongo und Residenz des Königs, der von den Portugiesen ab- hängig ist, liegt südöstlich vom Flusse Kongo, im Innern des Landes und treibt beträchtlichen Handel. Die Stadt ist meistens nach Europäischer Art gebaut. San Paolo de Loanda, Stadt und Sitz des Portugiesischen Gouverneurs, südwestlich von Ct. Salvator, an dem Meere und im Königreiche Angola gele- gen, hat einen Hafen. Das innere Südafrika. Man versteht darunter den Theil von Afrika, wel- cher sich im Süden von Nigritien und von Habessinien, bis zu dem auf der Südspihe Afrikas gelegenen Kap- lande erstreckt, und im Westen von den Küstenländern Ober- und Niederquinea und im Osten von den Küsten, ländern Ajan, Zanguebar, Mozambik und Sofala be- gränzt wird, und mit seinem südlichsten Theile, vhnge- fähr vom südlichen Wendekreise an, sowohl die West- als Ostküste Afrikas zugleich mit einschließt. Dieser große Landstrich ist zum Theil ganz unbekannt; nur die zwischen den westlichen und östlichen Küstenbesitzungen der Portugiesen gelegenen Gegenden sind durch diese, welche in dieser Richtung eine Handelsverbindung zwi- schen ihren an beiden Küsten gelegenen Besitzungen un- terhalten, etwas bekannt geworden; so wie auch die Britten von dem Kaplande aus bis zum südlichen Wen- dekreise vorgedrungen sind, und über diesen Strich eini, ae Nachrichten mitgetheilt haben. Was aber ein französi- scher Reisender, Namens Douville, der weiter als irgend ein anderer Europäer in diese Gegenden vorgedrungen seun will, von seinen ganz neuen und großen Entdeckun- gen erzählt, wird für sehr unzuverlässig gehalten. Der Boden ist eine von mehreren Gebirgen durch, schnittene Hochebene, wo das Klima nicht so heiß ist, als man nach der Lage in der heißen Zone (nur der südlichste Theil gehört der südlichen gemäßigten Zone an) vermuthen sollte., Von den Gebirgen werden im höch<

5. Leitfaden zum methodischen Unterricht in der Geographie - S. 241

1836 - Eisleben : Reichardt
Hi. Südafrika. Oftküsten länder. 241 finden, hat ein großer Theil das Christenthum ange- nommen. Ueberhaupt ist das Land bis jetzt wenig be- völkert, und zählt kaum 120,000 Einwohner. Industrie und innerer Handel sind gering, desto bedeutender der Seehandel. Früher besaßen die Holländer diese Kolonie; seit 1814 aber ist sie den Dritten zugefallen. Die Kapstadt, Hauptstadt der ganzen Kolonie, nördlich vom Kap der Hoffnung, zwischen der Tafel- und falschen Bai, am Fuße des Tafel-, Löwen- und Teufelsberges, ist sehr regel- mäßig gebaut, treibt lebhaften Handel, und hat 20,000 Einwoh- ner. In der Nähe wachst der wegen seiner Güte berühmte Con- stantia- oder Kapwcin. — Stcllenbosch, kleine Stadt, öju lich von der Kapstadt. — Gnadenthal, bedeutende Hcrrenko- lonie, südöstlich von Stcllenbosch. Die Ostküstcnlander Südafrikas. Diese Länder fangen mit der Heiligen-Geist« ober Lagao-Bai im Süden, da wo der Kanal von Mozam- blk seinen südlichen Ausgang hat, an und erstrecken sich bis fast zum Aequator; so daß sie im Norden von der Küste Ajan, im Westen von dem unbekannten innern Afrika, im Süden von dem Kaffernlande und im Osten von dem Indischen Ozean, der hier den Kanal von Mozambik macht, begrün zt werden. Sie haben an den Küsten einen niedrigen, von vielen Flüssen bewässerten, im Innern aber zu Gebir- gen sich erhebenden Boden, und liegen in der heißen Zone; daher das Klima heiß ist. Unter den Gebir- gen zeichnet sich das fast ganz unbekannte Gebirge Lu- pata aus, und unter den Flüssen der Zambese, der größte Fluß auf der ganzen Ostküste Afrikas, wel- cher mit mehreren Mündungsarmen sich in den Kanal von Mozambik ergießt. Die Produkte dieser noch wenig bekannten Länder sind die gewöhnlichen Afrikani- schen, und die Einwohner sind theils von Arabischer Abkunft, theils Neger von verschiedenen Stämmen. Auch giebt es hier Portugiesen, die hier einige Besitzun- gen haben, und Sklavenhandel unterhalten. Uebrigens bestehen viele Staaten unter eigenen Häuptlingen. Hies her gehören: a) die Küste Sena oder Sofala, von der Heiligengeist.' oder Lagoabai bis zur Mündung des Zambese, wo das Borge- 16

6. Leitfaden zum methodischen Unterricht in der Geographie - S. 20

1836 - Eisleben : Reichardt
20 Erstes Kapitel. die man, im Fall sie schmal ist, einen Landrücken, Erdrücken, oder wenn sie von einer weiten Ausdeh- nung ist, eine Vergebene, Hochebene, nennt. Abdachung. Höhenzug. §. 36. Das Land bildet eine von dem Meere schräg aufwärts laufende Fläche, welche man seine Abdachung nennt, wobei man sich aber nicht vorstellen muß, daß eine solche Abdachung eine platte ebene Oberfläche dar- stelle, sondern vielmehr häufige Abweichungen davon in hervorragenden Erhöhungen und daneben und dazwischen liegenden Vertiefungen, wodurch wieder eine Menge besonderer Abdachungen auf dem Raume der Hauptab- dachung hervorgebracht wird. — Zwei verschiedene von entgegengesetzten Seiten her aufsteigende Abdachungen bilden durch ihr Zusammentreffen einen erhabenen Rand, welcher Höhenzug heißt, und theils aus Bergketten, theils aus bloßen Landrücken besteht, wovon die letztern oft so sanft ansteigend sind, daß ihre Erhebung über die Ebenen des umliegenden Landes dem bloßen Auge nicht merklich ist, sondern nur mittelbar, z. B. aus dem Laufe der fließenden Gewässe», wahrgenommen werden kann. Wasserscheiden. §. 37. Die Hshenzüge sind Wasserscheiden, d. h. sie scheiden sowohl die fließenden Gewässer, die in ein Meer gehen von denjenigen, die einem andern Meere zufallen — als auch das Gebiet des einen Stroms von dem Flußgebiete eines andern. Die Wasserscheidung folgt nicht immer den höchsten Punkten eines Gebirgszugs, sondern oft ist der Zug der Wasserscheide völlig verschieden von dem Zuge des Gebirges selbst, und öfters liegen die höchsten Gipfel einer Gebirgskette ganz außerhalb der Wasserscheide, die auf einer nur mittleren Erhebung derselben fortzieht, ja zuweilen in einem ganz unansehn- lichen Landrücken besteht. Zusammenhang der Hauptgebirge. §. 38. Alle Hauptgebirge der Erde stehen in ei- nem mehr oder weniger bemerklichen Zusammenhange, der oft nur durch unbedeutende Landrücken gebildet wird,

7. Leitfaden zum methodischen Unterricht in der Geographie - S. 239

1836 - Eisleben : Reichardt
Hl. Süda fr ik a. Kapland oder Kap kolonie. 239 sien Norden das Mondsgebirge und südöstlich davon das Gebirge Lu pata genannt, ohne daß man jedoch etwas Näheres von diesen Gebirgen weiß. Die großen Ströme Afrikas Zambese, Kongo oder Zaire, Koanza und der Orange oder Gariep nehmen hier ihren Ursprung, von welchen der erstere in den Indischen Ozean sich mündet, die andern dem Aethiopischen Meere zufließen. Auch giebt es verschiedene große Seen, wor- unter der Marawt der größte, aber den Europäern noch ganz unbekannt ist. Der oben genannte Douville will einen großen See, Namens Q.uiffua oder Kuf» fua entdeckt haben, der an Beschaffenheit dem todten Meere gleichen soll. Die Produkte sind wahrscheinlich die gewöhnli- chen Afrikanischen. Daß diese Gegenden nicht so unbe- völkert sind, wie man sonst glaubte, beweist die Men- ge von Sklaven, die seit so vielen Jahren an die Kü- sten zum Verkauf gebracht werden. Im nördlichsten Theile wohnen die Gallas, ein rohes, wildes Volk, das auch viele Landstriche von Habeffinien an sich ge- rissen hat, im mittlern die Schaggas, die weniger roh als die Gallas sind und nebst diesen zu den Negern gehören; und im südlichen Theile bis zur Kapkolonie wohnen die Kaffern nebst den Hottentotten und Buschmännern, von welchen die Kaffern sich in viele Volksstämme theilen, als Halbnomaden von Vieh- zucht und einigem Ackerbau leben, sogar Arbeiten aus Eisen und Kupfer verfertigen, sehr kriegerisch sind und unter eigenen Oberhäuptern stehen Die Hottentotten, worunter hier die freien, nicht aber die in der Kapko- lonie in Dienstbarkeit stehenden, verstanden werden, sind ein friedliches Nomadenvolk, unter welchem, so wie auch unter den Kaffern, die Britten durch Missionäre das Christenthum zu verbreiten suchen; und die Buschmän- ner endlich sind noch ein sehr roher Volksstamm, der fast beständig in Fehden mit seinen Nachbarn lebt. Im Lande der Kaffern giebt es mehrere Städte, z. B. Ku- re echa ne, ohngcfähr 24 Grade südlich vom Aequator, wo die Britten eine Missions - Anstalt errichtet haben; Mas h ow, (spr. Mascho), südlich von Kureechane, und von den Marotzees, eine n der gebildetsten Kaffcrnstämme, bewohnt; und Kuruman oder Neu-Lattaku, noch weiter südlich, von einem Kaffeimstammcbe- wohnt, welcher den Namen Beetjuanen (spr. Bitschnanen) führt.

8. Europa ohne Deutschland - S. 150

1913 - Frankfurt a.M. [u.a.] : Kesselring
— 150 — andere nach Windhuk. Von dort ist eine Verbindungsbahn nach Keet- manshoop im Bau begriffen. f) Bedeutung der Kolonie. Deutsch-Südwestafrika ist eine Siedlungskolonie. Die meisten dort ansässigen Deutschen sind Farmer, die vor allem Viehzucht treiben. Hierfür eignen sich große Teile der Kolonie vorzüglich. Gab es doch vor beni Krieg Ein- geborene, die über 10000 Stück Vieh besaßen. Aus den Farmen züchtet man auch Strauße. — Mit dem Anbau von Wein sind be- friedigende Erfolge erzielt worden. Die weitere Entwicklung der Kolonie hängt zumeist von der Möglichkeit künstlicher Bewässerung ab. — Auch der Bergbau verspricht reiche Erträge. Die Ausfuhr au nicht geschliffenen Diamanten erreichte im Jahre 1910 einen Wert von 27 Mill. Jk\ an Kupfer wurde für 5,6 Mill. Jk ausgeführt. Deutsch- land erhielt von der Kolonie für mehr als 28 Mill. M Waren und verkaufte dorthin für über 34v2 Mill. Jh. D. Das Kongobecken mit Niedergninva. §113. 1. Lage und Bewässerung. Das Kongobecken liegt zwischen den Wasserscheiden des Sambesi und des Tsadsees; im Westen wird es vom Atlantischen Ozean, im Osten vom Ostafrikanischen Hochland be- grenzt. — Es wird vom Kongo und desseu Nebenflüssen bewässert, unter denen der Ubangi und der Sanga d'e wichtigsten sind. Da der Kongo vor seiner Mündung ein Randgebirge durchbrechen muß, so ent- stehen viele Wasserfälle und Stromschnellen, die die Schiffahrt stellen- weise unmöglich machen. 2. Pflanzen- und Tierwelt. An den Seen und Flüssen ziehen sich große Urwälder hin; weite Strecken aber sind endlose Grassteppen, deren ödes Einerlei nur der Affenbrotbaum zuweilen unterbricht. Die Tierwelt gleicht derjenigen Ostafrikas. 3. Die Bewohner sind Neger, die als Ackerbauer Mais, Neger- Hirse, Zuckerrohr und Tabak bauen. Eine große Plage bildeten für sie früher die von arabischen Händlern veranstalteten Sklavenjagden und der Sklavenhandel. Durch das Eingreifen der europäischen Staaten ist diesem Unwesen ein Ende bereitet worden. Staatliche Einteilung. Der größte Teil des Kongobeckens gehört zu der Kolonie Belgisch- Kongo. Sie ist 4v2inal so groß wie Deutschland und zählt 19 Mill.

9. Europa ohne Deutschland - S. 163

1913 - Frankfurt a.M. [u.a.] : Kesselring
— 163 — und zu jeder Arbeit träge machte, 3. der natürliche Reichtum Afrikas an Erzeugnissen aller Art, der sie der Notwendigkeit überhob, durch körperliche und geistige Arbeit für ihren Lebensunterhalt zu sorgen. Hinsichtlich der Religion gehören die meisten Bewohner Afrikas dem Heidentum an. Den Norden des Erdteils hat der Islam in Besitz genommen. Das Christentum ist noch wenig verbreitet. 8. Einfluß der europäischen Kultur. Der Unternehmungsgeist und die Tatkraft der Europäer überwanden auch die Abgeschlossenheit Afrikas. Viele Dampferlinien und zahlreiche Telegraphen und Kabel erleichtern jetzt die Verbindung mit dem Erdteil. Eisenbahnen umgehen die Stromschnellen, dringen in die Wüste vor und werden bald Kap- stadt mit Kairo verbinden. Artesische Brunnen rufen in einst unfruchtbaren Gebieten reiches Pflanzenleben hervor. (Algier.) Die europäischen Staaten, die hier Kolonien anlegten, gründeten zugleich Schulen; die Kaufleute, die kamen, um die Erzeugnisse Afrikas zu holen, brachten europäische Gesittung, und die Missionare sind schon lange am Werk, auch im „dunklen Erdteil" die heidnischen Greuel durch die Ausbreitung des Christentums zu verdrängen. Die Austeilung Afrikas. A. Selbständige Staaten. Abessinien, Negerrepublik Nigeria. B. Besitzungen fremder Staaten. Frankreich: Marokko, Algier, Tunis, die westliche Sahara, Französisch-Sudan, Französisch-Kongo, Madagaskar. England: Südafrika, Britisch-Zentralafrika, Britisch-Ostasrika, Britisch-Ägyptischer Sudan. Dazu Besitzungen in Oberguinea und einige Inseln. Deutschland: Deutsch-Ostafrika, Deutsch-Südwestafrika, Kamerun, Togo. Portugal: Mozambique, Angola (nördlich von Deutsch-Südwest- afrika), Azoreu, Madeira, Kapverdische Inseln, Portugiesisch-Ostafrika. Belgien: Belgisch-Kongo. Türkei: Ägypten (unter englischer Verwaltung), Tripolis (von Italien beansprucht). Kleinere Besitzungen haben Spanien und Italien. Ii*

10. Das Mittelalter - S. 2

1889 - Gotha : Perthes
Von dem Staatsleben ausgeschlossen, wandte man sich zu den Genssen des Privatlebens, in dessen Sittenlosigleit das kaiserliche Rom verkam- nie war die Stellung der Frau tiefer herabgewrdigt und das Familienleben grndlicher zerrttet. Aus Rom drang das Gist der Entsittlichung in die Provinzen; der kriegerische Sinn verschwand, die krperliche wie geistige Lebens-kraft versiegte; bei der Zersetzung der nationalen Religionen und der allgemeinen Gttermischung gab es keinen Halt und keinen Trost mehr auf der Erde. Das Gefhl der Ohnmacht, mit eigener Kraft sich emporzuragen, kam der die Menschheit und damit das Suchen und Sehnen nach einer neuen, be-lebenden Religion. Da erklang der Ruf durch das rmische Reich. t>afe der wahre Gott seinen Sohn gesandt habe, die Menschen aus aller Not zu retten und zu erlsen, ihnen den Frieden zu geben und sie zu seinen Kindern zu machen; erworben aber wurde diese Gotteskindschaft in der Nachfolge Christi durch Sitten-reinheit und Keuschheit, sie bewhrte sich in der allgemeinen Bruderliebe, die auch den Geringsten nicht ausschlo. So wurde den vielen lokalen und nationalen Gottheiten gegenber der eine allgemeine Gott verkndet, vor dem es keinen Unterschied der Ge-schlechter, Stnde und Völker giebt. Aufopfernde, auch die Feinde nicht aus-schlieende Menschenliebe, ergebungsvolle Geduld im Leiden, Sittenstrenge und eine Frmmigkeit, die, von uerem Geprnge und Zeremoniell absehend, auf das innere^Verhltnis zu Gotl sich richtete und auf die Gesinnung das Hauptgewicht legte, diese christlichen Tugenden weckte der neue Glaube. Indem er verbot, dem Kaiser gttliche Verehrung zu erweisen und seinen Be-kennern die Kraft gab, lieber den Tod zu whlen, schied er das Gttliche von dem Menschlichen, schuf den scharfen Gegensatz des Geistigen und Sinnlichen, befreite den Menschen von der schmhlichsten Knechtschaft und machte ihn wieder selbstndig und persnlich unberwindlich. B. Die stegreiche Kusreitung des Ghristentums im rmischen Weich. Bis Trajan (98117) galt das Christentum meist als eine Sekte des gesetzlich anerkannten Judentums und konnte sich ungehindert aus-breiten; die Verfolgungen seiner Bekenner unter Nero und Domitian erstreckten sich wahrscheinlich nicht der Rom hinaus und trafen auch dort verhltnismig nur wenige. Auch anfangs des 2. Jahrh. waren die Ver-folgungen nur Wirkungen des Volkshasses, dem die Statthalter nachgaben, oder entsprangen persnlicher Migunst der letzteren. Als seit der Mitte des 2. Jahrh. dann auch die hheren Stnde vom Christentum erfat wurden, wuchs, je mehr der noch im Besitz der Herrschaft und weltlichen Macht be-sindliche Glaube den Boden unter sich schwinden fhlte, die Feindseligkeit, und auch der Staat, dessen Grundlagen in dem alten Gtterglauben zerstrt wurden, sah sich zum Kampfe gentigt; doch begann die erste groe und allgemeine Christen ver folgung erst in der Mitte des 3. Jahrh. unter Decius (249); am schrecklichsten wtete die unter Diokletian, welche 308 anfing, fast der das ganze Reich sich erstreckte und im Orient am lngsten whrte. Nur in Gallien, Spanien und Britannien milderte der von Diokletian dort eingesetzte Konstantins Chlorus das Los der Christen; sein Sohn und Nachfolger Konstantinus gab den betreffenden Lndern sogar die volle Freiheit des Gottesdienstes und erliefe, als er 312 sich zum Herrn des ganzen
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