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1. Leitfaden zum methodischen Unterricht in der Geographie - S. 234

1836 - Eisleben : Reichardt
234 Nigritien oder Soudan. Der nördliche Theil besteht aus sandigen Ebenen, der südliche ist gebirgig, waldig und bewässert. Die Gebirge scheinen Zweige des Konggebirges im Südwesten und des Mondgebirges im Südosten zu seyn. Der Hauptfluß ist der Quorra oder Joli- ba (Niger), der mit vielen Mündungsarmen in den Guinea« Busen des Äthiopischen Meeres sich ergießt. Unter den Seen ist der große Tsad, wahrscheinlich der größte Landsee Afrikas, den die Europäer erst vor wenigen Zähren kennen gelernt haben, und der zwei ansehnliche Flüsse aufnimmt. Das Land, in der heißen Zone gelegen, hat ein heißes Klima, und bringt die gewöhnlichen Afrikaner schen Produkte reichlich hervor. Unter den Bäumen sind der merkwürdige Butterbaum und der Baobab oder Kalebassenbaum, der durch seine Größe sich auszeich- net. Gold und andere Metalle finden sich, aber Salz fehlt fast gänzlich. Die Einwohner, deren Zahl sich nicht ange- den läßt, sind theils Neger, theils eingewanderte Ara, der und Mauren. Sie bekennen sich entweder zur Mu- hamedanischen Religion, oder sind Heiden, und führen in einigen Gegenden eine nomadische, in andern eine ansäs- sige Lebensart; von den lehrern werden Ackerbau, Hand- werke und Karawanenhandel (auch Sklavenhandel) ge, trieben. Den Neger machen seine schwarze Farbe, die äußerst dicken Lippen und die krausen wollarrigen Kopf- haare kenntlich. Das Land besteht aus verschiedenen Staaten, un- ter eigenen Oberhäuptern, worunter der Sultan der Fellaras am mächtigsten ist, Engornou, größt.' Stgdt an dcr Südwestseite des Sees Tsad, wo ein starker Handelsverkehr unterhalten wird, hat 50,000 Einwohner, liegt südlich von Fezzan und gehört zum Staate Bornu oder Burnu. — Sacka tu, Haupt- und Residenzstadt des Sultans der Fellatas, im Königreiche Haussa oder Soudan, westlich von Engornou, am Flusse Ouarrama, ist groß. — Ka- n o, die wichtigste Handelsstadt in Haussa, wo Karawanen aus allen Theilen Afrikas zusammen strömen, liegt südöstlich von Sak- katu. — Tim buk tu oder Tom buk tu, Hauptstadt des Staa- tes gleiches Namens, nordwestlich von Sackatu und % Meile vom Niger, seit Kurzem erst von zwei Europäern besucht, ist groß und treibt starken Handel. — Wassanah, Hauptstadt des Staa-

2. Leitfaden zum methodischen Unterricht in der Geographie - S. 228

1836 - Eisleben : Reichardt
128 í. Nordafrika. Berberei. digo, edle Südfrüchte, mehrere ?lrzneigewächse, Dattel: palmen, Johannisbrot,- und Gummibäume; aber an Brennholz ist Mangel, so wie auch das Mineralreich ganz arm an Metallen, desto reicher aber an Salzen verschiedener Art ist. Die Einwohner, deren Zahl 2-f Millionen be- trägt , sind Kopten, Türken, Araber, sowohl Fellahs (Ackerbauer) als Beduinen (herumziehende Nomaden), Armenier, Griechen, Juden und Europäer. Die herr- schende Religion ist die Muhamedanische, außer welcher auch Anhänger des Christenthums und der Mosaischen Religion vorhanden sind. Nebst der Viehzucht und dem Ackerbau wird auch einige Industrie, die sich in neuern Zeiten mehr erweitert hat, und ein starker Handel ge- trieben, theils zur See, theils zu Lande durch Kara- wanen. Aegypten ist eigentlich eine Besitzung des Türki- schen Kaisers, die durch einen Pascha oder Vicekönig re, giert wird. Der jetzige aber hat sich fast ganz unab- hängig von der Türkischen Herrschaft gemacht. Alexandria, Handelsstadt, südöstlich von der Insel Can- dka, auf einer Erdzunge zwischen dem Meere und einem Sec, und an einem aus dem 10 Meilen entfernten Nile hieher geführ- ten Kanäle, hat 2 Häfen und viele Alterthümer, worunter die hohe sogenannte Pompejussaule. — Roset te und Damiette, 2 Handelsstädte, jene am westlichen und diese am östlichen Mün- dungsarme des Nils. — Kairo oder Kahira, Hauptstadt von Aegypten und Residenz des Pascha, wichtige Handelsstadrund die größte Stadt in Afrika, südöstlich von Alexandria, liegt V2 Stunde vom rechten Ufer des Nils, und hat mit ihren zwei am Nil selbst gelegenen Vorstädten 30,000 Häuser und 220,000 Einwohner. Es sind hier viele Moscheen und öffentliche Schulen, sogar eine öf- fentliche Bibliothek und mehrere Fabriken. Kairo gegenüber, am linken Ufer des Nils, erheben sich die 4 großen, von vielen Rei- senden besuchten Pyramiden, von welchen die höchste selbst den Straß- burger Münster noch an Höhe übertrifft. — Assuan, die süd- lichste Stadt Aegyptens, an der Gränze Nubiens, südöstlich von Kairo, am Nil, der hier einen Wasserfall und die wegen ihrer Schönheit berühmte Insel Elephantine bildet. Die Berbcrei. Die Gränzen sind gegen Norden das Mittellän- dische Meer, welches hier den Meerbusen von Sydra und die Meerenge von Gibraltar macht; gegen Osten

3. Leitfaden zum methodischen Unterricht in der Geographie - S. 230

1836 - Eisleben : Reichardt
230 I, Nordafrika. Sah ara. Muhamedaner, doch giebt es auch Bekenner der christ, lichen und Mosaischen Religion. Die Berberei besteht auf einem Kaiserthume und zwei andern in einer geringen Abhängigkeit von dem Türkischen Sultan stehenden Staaten mit eigenen Ober- häuptern, die von den Soldaten gewählt werden und unumschränkt herrschen, wozu jetzt noch die Französische Kolonie Algier kommt. Tripoli, Hauptstadt des gleichnamigen Staates, unter einem Bey oder Pascha, am Mittelländischen Meere, südlich von ©teilten, hat einen befestigten Hafen und ein Kastell, worin der Pascha sich aufhält. — B a rka, eine am Mittelländischen Meere, zwischen Aegypten und Tripoli gelegene große Landschaft, nur an der Küste des Anbaues fähig und im Innern Sandwüstcn ent- haltend, steht in Abhängigkeit von Tripoli. — Tunis, Haupt- stadt des gleichnamigen Staates, unter einein Bey, nordwestlich von Tripoli und südwestlich von Sicilie», an einem mit dem Meere in Verbindung stehenden See, hat einen Hafen, eine Citadelle, ansehnliche Fabriken, starken Karawancnhandel und 150,000 Ein- wohner. Der Bey hat seine Residenz in einem festen Schlosse, 1 Stunde von Tunis. — Kairwan, große Handelsstadt im In- nern, mit einer großen Moschee, welche für die heiligste in ganz Nordafrika gehalten wird. — Die im engeren Sinne B il e d-ul- Gerid oder Dattelland fini weiteren verstehen die Geogra- phen darunter das ganze Land vom Südabhange des Atlas bis zur Sahara), genannte Landschaft steht in einer gewissen Abhängig- keit von Tunis, — Algier, feste Hauptstadt der gleichnamigen Französischen Kolonie, westlich von Tunis und südlich von der Spanischen Insel Mallorca, an einem Bey des Mittelländischen Meexes, hat einen Hafen und verschiedene Fabriken, und ohne die Besatzung 25,000 Einwohner, — Fez, Hauptstadt des Kaiserthums Fez und Marokko, wo zuweilen der Sultan restdirt, liegt südwestlich von Algier, am Fuße des Atlas und hat 90,000 Einwohner. — Marokko, Stadt, südwestlich von Fez, gehört gleichfalls zu dem Kaiserthum Fez und Marokko, und ist die ge- wöhnliche Residenz des Sultan, aber nicht so groß als Fez. Die Sahara (oder die Wüste). Sie wird im Norden von der Berberei, im Osten pon Aegypten und Nubien, im Süden von Nigritien und im Westen von dem Atlantischen Meere begränzt, und das eine Größe von etwa 60,000 bis 80,000 Qmeilen. Der Boden besteht aus einer Ebene, welche mit bewegli- chem Sande und Kieselsteinen bedeckt, und nur selten mit Gebüsch, Farrenkraut und wenigen Palmen bewach- sen ist. An Flüssen und Trinkwaffer fehlt es ganz.

4. Leitfaden zum methodischen Unterricht in der Geographie - S. 233

1836 - Eisleben : Reichardt
Ii. Mittelafrika. veqrn in den hohen Gebirgsgegenden gemäßigt und selbst kalt. Der Produkten-Reicht hum ist groß worun- ter Hauskbiere (merkwürdig smd die Sangar oder Galla- Ochssn. mit riesenhaften Hörnern), Büffel, Elephanten, Giraffen, Nashörner, Zebras, Antilopen, Ziveihkatzen, die Afrikanischen Raubthiere, vielerlei Gcsiügel, Zug- heuschrecken: Durra, Südfrüchte, Weintrauben, Zucker- rohr. Baumwolle, Senesblärcer und andere köstliche Arz- neipflanzen, sehr große Waldungen, Metalle (auch edle), die aber wenig gesucht werden, eine große Menge von Salz, das ohne weitere Arbeit gewonnen wird. Die Einwohner sind Habessinier Und Agows, welche sich zur christlichen Kirche bekennen, Mauren und Araber, die der Mubamedanischen Lehre folgen, Juden, Schangallas und Gallas. Die beiden letztelt Völker sind rohe Heiden, und gehören zu den Negern. Industrie und Handel sind unbedeutend, so wie auch wissenschaftliche Bildung fehlt. Der vormalige Beherr- scher Habessiuiens, der große Negus genannt, hat jetzt eine geringe Macht, indenr sein Staat außer dem, was die Gallas davon an sich gerissen haben, in 3 besondere Staaten sich aufgelöset hat. Gon dar, Stadt und Residenz des Kaisers oder großen Negus,^ südöstlich von Sennaar und nördlich von: Tzanafte, liegt jetzt größtentheils in Trümmern. Die Küstenländeradel (oder das ^and der So- manliö) und Ajan. Sie liegen südöstlich von Habessinien, theils am Meerbusen von Aden, von der Straße Bab-el-Man- deb bis zum Vorgebirge Guardafui, theils von diesem Vorgebirge südlich, längs des Indischen Ozeans, sind sehr unbekannt und von Muhamedanern bewohnt, die unter eigenen Häuptlingen stehen. Nigritien oder Soudan. Dieses noch sehr unbekannte Land von etwa 50,000 Qmeilcn gränzt gegen Norden an die Sa- hara, gegen Osten an Darfur, gegen Süeen an das unbekannre innere Afrika und Oberguinea und gegen Westen an Senegrmbten.

5. Leitfaden zum methodischen Unterricht in der Geographie - S. 206

1836 - Eisleben : Reichardt
206 Iii. Westasien. Arabien. Produkte sind vorzüglich: die edelsten Pferde, fett, schwänzige Schafe, Kameele (das unentbehrlichste Haus, thier), viele Raublhrere (worunter Hyänen, Löwen, Panther), Fische, deren Fang für die Küstenbewohner wichtig ist, Zugheuschrecken, die hier gegessen werden, Perlenmuscheln, Kaffee von der besten Sorte, Datteln, ein Hauptnahrungsmittel der Einwohner, da nicht viel Getreide gezogen wird, Manna, Senesblatter, Süd- früchte, Balsam, Baumwolle, Salz. Metalle sind vorhanden, es wird aber wenig darauf gebaut. Die Einwohner, 10 bis 12 Millionen an der Zahl, sind meistens Araber, welche eine eigene in Asien weit verbreitete Sprache reden, und sich in viele Stäm- me theilen. Ein Theil der Araber lebt ansässig, ein Theil nomadisch, jene heißen Fellahs, diese Beduinen. Ackerbau und Industrie sind unbedeutend, wichtiger die Viehzucht und der Kaffeebau. Der Handel ist bedeutend, aber größtentheils in den Händen der Banianen (Indi, schen Kaufleute). Die Einwohner bekennen sich zur Muhamedanischen Religion; doch hat ein Theil sich von derselben getrennt, und erkennt die göttliche Sen- dung Muhameds nicht an, welche Parthei sehr zahl- reich ist und den Namen der Wahabiten oder Wechabi, ren führt. Außer den in patriarchalischer Unabhängig- keit lebenden Nomaden-Stämmen, giebt es verschiedene Staaten, besonders in den Küstenländern, unter eige, neu Fürsten, auch steht jetzt ein Theil Arabiens, vor- züglich die Küste längs des rothen Meeres, unter der Herrschaft des Pascha von Aegypten. Mekka, heilige Stadt der Muhamedaner, südwestlich von Wassora, östlich vom rothen Meere, in einer unfruchtbaren Ge- gend, ist der Geburtsort des Muhamcd und enthalt die heilige Kaaba oder das Gotteshaus, welches von Abraham erbaut seyn soll, daher Mekka von vielen Pilgrimmen besucht wird, indem §eder Muhamedaner verpflichtet ist, wenigstens einmal in seinem Leben hierher zu wallfahrten. — Medina, heilige Stadt der Muhamedaner, nordwestlich von Mekka, mit dem Grabe Muha- rncds, und daher aucb ein besuchter Wallfahrtsort. — Mas tä- te, Hauptstadt des Imam von Maskatc, eines der mächtigsten Arabischen Fürsten, südöstlich von Basra, am Arabischen Meere, ist ein wichtiger Sechandelsplatz und hat einen Hafen. — Die südöstlich von Maskate, unweit des Afrikanischen Vorgebirges Gardafui gelegene und daher richtiger zu Afrika gerechnete In- sel Socotorah, gehört auch dem Imam von Maskate, ist aber jetzt von den Britten besetzt.

6. Leitfaden zum methodischen Unterricht in der Geographie - S. 212

1836 - Eisleben : Reichardt
212 Vorders oder Ostindien. muscheln; Reiß (die Hauptgetreideart und gewöhnlichste Nahrung der Einwohner), Safran, Zuckerrohr, Opium, Mohn, Baumwolle, Indigo, Kardamomen, Pfeffer, Tabak, Nicinusbäume, woraus Oel gemacht wird, Be- tel, dessen Blätter grkauet werden, Färbehölzer, beson- ders Sandelholz, Gummibäume, Drachenblut, Kampher, Bambusrohr, ein sehr nützliches Gewächs, die köstlich- sten Baumfrüchte, vorzüglich die Kokospalme, und an- dere Palmenarten (als Weinpalmen, Sagopalmen, Are, kapalmen, deren Nüsse zur Zubereitung des Betels ge- nommen werden), Bananen oder Pisangs, große Wal- dungen mit den nutzbarsten Holzarten. Das Mineral- reich, welches edle und unedle Metalle enthält, liefert besonders die schönsten und reinsten Diamanten nebst andern Edelsteinen, viel Salpeter, Salz, Borax, Ambra. Ostindien ist stark bevölkert, so daß man die An- zahl der Einwohner auf 135 Millionen berechnet, worunter die Hindus mit einer eigenen Sprache das Hauptvolk ausmachen, sich in 4 Hauptkasten theilen und eine eigene Religion, die Brama- Religion haben, deren Tempel Pagoden heißen. Außerdem giebt es Afghanen, Mongolen, Parsen, Juden, Europäer (besonders Brit, ten). Nebst der angeführten Religion des Brama, fin- det man Muhamedaner, Feueranbeter, Christen, Be- kenner der Mosaischen Religion. Die Einwohner be- treiben Ackerbau nebst Viehzucht und haben es in ver, schiedenen Industriezweigen sehr weit gebracht, so wie auch Künste und Wissenschaften nicht ganz unbekannt sind. Der Land- und Seehandel ist wichtig; doch ist letz- terer fast ganz in den Händen der Ausländer. Den größten Theil dieses schönen Landes besitzen die Dritten, von deren Herrschaft auch viele inländische Fürsten abhängen, so daß ihrem Szepter, mit Einschluß der Vasallenfürsten, an 123 Millionen Einwohner ge, horchen, während kaum 12 Millionen von eigenen un- abhängigen Fürsten beherrscht werden. Was die Fran- zosen, Portugiesen und Dänen hier besitzen, ist ganz unbedeutend. 3) in dem nördlichen Theile oder Hindostan: Lahore, Hauptstadt im Lande der Seiks, die unabhängig von der Herr- schaft der Britten sind, südöstlich von Pischaur, an einem Neben- flüsse des Indus, hat vieles von ihrem ehemaligen Glanze verlo-

7. Europa ohne Deutschland - S. 116

1913 - Frankfurt a.M. [u.a.] : Kesselring
— 116 — und dem Chingangebirge, im Norden von dem Jablonoi- und Sajanischen Gebirge, dem Altai und dem Tien-schan begrenzt wird. Die Westgrenze bildet die Pamir, „das Dach der Welt". Das Hochland wird durch den Kuen-lun wieder geteilt. Im südlichen Teil erhebt sich der Karakorüm mit dein Da,})fang, dem zweit- höchsten Berg der Erde (8620 m). Das nördliche Hochland zerfällt in das Tarimbecken und in die Wüste Gobi oder Schamo. 2. Klima und Erzeugnisse. Infolge der hohen Randgebirge kann das Meer seinen Einfluß auf das Klima nicht geltend machen. Deshalb herrscht in Jnnerasien Landklima. Während im Winter eisige Schneestürme das Land durchwehen, erhitzt sich im Sommer der Wüsten- boden bis zu 50 und 60, ja sogar 70°. — Durch dieselbe Ursache ist die große Trockenheit des Hochlands bedingt. Große Flüsse, die die Gebirge durchbrechen könnten, fehlen; kleinere enden in Salzsümpfen. Diesem Mangel an Feuchtigkeit entspricht der Pflanzenwuchs. Grassteppen oder Wüsten füllen Jnnerasien aus. Dagegen ist die Tierwelt zahlreich vertreten. Hier ist die Urheimat unserer Hans- tiere, von wo aus sie dem Menschen fast über die ganze Erde ge- folgt sind. - 3. Bewohner. Da die Boden- und Klimaverhältnisse keinen Ackerbau gestatten, so sind die Bewohner Nomaden, die mit ihren Pferden, Schafen und Kamelen von einem Weideplatz zum andern ziehen. Sie gehören zur m ong o lisch en Rasse, die den größten Teil Asiens bewohnt. (Kennzeichen: gelbliche bis braune Haut, schlichtes, schwarzes Haar, spärlicher Bartwuchs, hervortretende Backenknochen, kleine, schwarze, schiefgeschnittene Augen, breite, platte Nase.) Die Herr- scheude Religion ist der Buddhismus. Ihr Stifter ist Buddha, ein indischer Fürstensohn. Er verwarf die Bußübungen und die Kasteneinteilung des Brahmaismus. Dagegen forderte er von seinen Anhängern Liebe zu allen Geschöpfen. Staatliche Einteilung. Ganz Jnnerasien gehört zum Kaiserreich China. Es besteht aus folgenden Staaten: 1. Tibet. Die Hauptstadt Lhüsa ist die heilige Stadt der Bud^ dhisteu und der Sitz des Dalai Lama, in dem Buddha selbst nach dem Glauben seiner Anhänger stets wieder Menschengestalt annimmt. 2. Oft-Turkeftan. Hauptstädte: Kiischgar und Jarknnd. 3. Dsungarei.

8. Europa ohne Deutschland - S. 105

1913 - Frankfurt a.M. [u.a.] : Kesselring
— 105 — V. Arabien. (5 mal so groß wie Deutschland.) 1. Begrenzung. Arabien ist ein Hochland, das sich aus der § 87. Tiefebene des Euphrat und Tigris erhebt. Es bildet den Übergang von Asien nach Afrika. Mit letzterem hing es einst zusammen, bis es durch einen Einbruch von ihm getrennt wurde. Die dabei ent- standenen Gräben bilden im Westen das Rote Meer, im Osten den Persischen Meerbusen. Wo der Bruch am wenigsten breit und tief war, sind die Straßen von Bab el-Mandeb und von Ormuz (ormüs) entstanden. 2. Klima und Bewässerung. Da die Halbinsel zum größten Teil in der heißen Zone liegt, herrscht hier tropische Hitze. Infolge der hohen Randgebirge leidet das Innere unter großer Wasserarmut. Das Land wird von keinem einzigen immerfließenden Strom bewässert. Oft trifft man auf tiefe Risse, die Wadis, die aber nur zur Regenzeit Wasser führen. Die Abhänge der Rand- gebirge empfangen reichlichen Regen. 3. Pflanzen- und Tierwelt. In der Sandwüste des Innern kann von Pflanzenwuchs nur wenig die Rede sein. Hier züchten die Beduinen, „die Kinder der Wüste", ihre edlen Pferde und wandern mit ihren Kamelen und Schafen von einem Weideplatz zum andern. Strauße und Gazellen durcheilen in raschem Lauf die Wüste: Löwe, Schakal und Hyäne stellen gierig ihrer Beute nach. — Im Gegensatz zum Innern sind die Abhänge der Randgebirge sehr fruchtbar. (Jemen, das „glückliche Arabien".) Hier hat der Kaffee seine zweite Heimat gefunden: besonders berühmt ist der nach dem Ausfuhrhafen Mocha benannte Mokkakaffee. Hier gedeihen auch die köstlichsten Gewürze des Morgenlandes: Balsam, Weihrauch und Myrrhen. Ans einer Akazien- art wird das Gummi arabicum gewonnen. 4. Bewohner und Städte. Die Araber gehören dem Islam an, der in Arabien seine Heimat und in Mekka und Medma seine heiligen Städte hat. Der Hafenort für Mekka ist Dschidda, von wo die Pilger zur Geburtsstätte Mohammeds wallfahren. Mekka und die Kaaba. In der Mitte von Mekka erhebt sich die Moschee, die mit ihren vielen Höfen und Säulengängen das Haupt- Heiligtum der Mohammedaner, die Kaaba, umschließt. Sie ist ein würfelförmiges Gebäude, in dessen Nordostecke ein schwarzer Meteor- stein eingemauert ist. Ein Engel soll ihn dem Abraham vom Himmel gebracht haben. Er ist in Silber eingefaßt und von den Küffen der

9. Bd. 4 - S. 30

1878 - Calw [u.a.] : Verl. der Vereinsbuchh.
30 I. Die Zeit der Konstitutionen. altersschwachen Venedig die jonischen Inseln abgenommen und damit französischen Revolutionsgedanken einen Weg in die Türkei eröffnet. Zugleich war der Arnant Ali Pascha allmählich Herr von fast ganz Epirus und Griechenland geworden, und brach der Civilisation durch einen aufgeklärten Despotismus die Bahn. Ein anderer Arnant Muhammed Ali vernichtete 1811 die Mamlukeu-aristokratie in Aegypten durch ein wohlberechnetes Blutbad, besiegte die fanatischen Wahabiten in Arabien (1812—18) und begann nun durch französische Abenteurer sich ein modernes Heer zu schaffen, mit dem sein Sohn 1822 Nubien und Sennaar unterwarf, und zugleich mit« leist Ausbeutung seines Nilthals der größte Handelsmann der Welt zu werden. Machte er damit sein Land nicht glücklicher, so gewann es doch einen Vorsprung vor andern Reichen des Islam. Ueberatl regte sich was Neues in den Gliedern des morschen Körpers. Nachhaltiges geschah zunächst unter dem Volke der Südslaven. Seit das Serbenreich 1389 vernichtet war, hatten sich versprengte Schaaren in die schwarzen Berge (Tschernagora) geflüchtet und den Kleinkrieg gegen die Türken fortgesetzt. Ein Pascha von Scodra hatte ihren Fürstbischof oder Vladika Peter I., der sich gar zu unabhängig geberbete, mit zwei großen Heeren angefallen und zwei solche Niederlagen erlitten, 1795, daß bamit die Unabhängigkeit dieser Tscheruagorzen für begründet gelten konnte. — Nun wurden die Serben von vier Dahis (Steuerverwaltern) schwer bebrückt und ihre Knäsen 1804 nach Beigrab gelockt und gespiest. Da griffen die Haibuken der Berge, die Bauern und Schweinehirten zu den Waffen. Der Hirte: Tschernt Georg, früher österreichischer Fähnbrich,' würde ihr Führer und säuberte das ganze Land 1807 von Türken; dann verbanb er sich 1810 mit den Russen gegen beit Erbseinb und erfocht bebeutenbe Siege, für welche die Türken nach dem Friebensschluß 1813 schreckliche Rache übten. Georg floh nach Oestreich. Am Palmsonntag 1815 aber entfaltete

10. Bd. 4 - S. 162

1878 - Calw [u.a.] : Verl. der Vereinsbuchh.
162 Ii Die Zeit neuer Staatenbildungen. einnahm, den Jrawadi hinauffuhr itnb das von ihr gelandete Heer die armen Buddhisten beständig schlug. Er mußte 1826 im Frieden die Küstenländer Aracan und Tenasserim an die Kompagnie abtreten; und da sein Nachfolger sich wieder breit machte, nahmen ihm die Briten auch das zwischen jenen beiden gelegene Mündungsgebiet des Jrawadi, die fruchtbare Provinz Pegn, ab 1852, ohne sich die Mühe eines förmlichen Friedensschlusses zu geben. Im Westen ließen sich die Briten nnnöthigerweise durch die Russenfurcht bewegen, 1838 in das Bergland jenseits des Indus einzudringen, weil die Perser mit Hilfe russischer Offiziere Herat belagerten. Obgleich nun der Schah aus Furcht zurückwich, eroberten doch die Angloindier Afghanistan und Belntschistan und setzten in Kabul einen ihnen verpflichteten Herrscher ein, ohne daß es mit aller Verschwendung von Geld und Blut gelang, die unbändigen Bergvölker bleibend zu unterwerfen. Nach einem blutigen Ausstand in Kabul Nov. 41 wurde eine Armee auf dem Rückzug durch die eingeschneiten Engpässe vernichtet, wofür General Pollock 1842 blutige Rache nahm, ehe er das Land räumte. — Dagegen lttv terwarf Ch. Napier 1843 das Land Sindh durch die Schlacht bei Miaui. Und auch der Oberlauf des Indus-stroms sollte in britische Hände fallen. Dort hatte Randschit Sing (1797—1839), der Löwe des Fünf-stromgebiets , durch uapoleonische Offiziere, Franzosen und Italiener, sich ein überaus tüchtiges Heer geschaffen, welches in der nach seinem Tode entstandenen Anarchie vor Begierde brannte, sich mit den schwächlich gebauten Sipahis des britischen Reichs zu messen. Es bestand seinem großem Theil nach ans den Sikhs, d.h. „Schülern, " nämlich des Reformators Nana!, der um 1490 eine reinere Lehre von dem Einen Gott verkündigte und großen Anhang fand; später von den Muhammedanern grausam verfolgt, waren auch sie fanatische Kriegsleute geworden, und jetzt hatten sie die europäische Kampfweise
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