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1. Europa ohne Deutschland - S. 33

1913 - Frankfurt a.M. [u.a.] : Kesselring
— 33 — Das Königreich Belgien. (Doppelte Größe des Königreichs Sachsen. 7,4 Mill. meist katholische Einw.) A. Lage und Landschastsgebiete. Belgien schiebt sich in Form eines Dreiecks zwischen die Nieder- § 19. lande, Deutschland, Luxemburg. Frankreich und das Meer. Von den Ardennen dacht es sich nach Norden hin allmählich ab und geht in die Norddeutsche Tiefebene über. Es hat drei Landschastsgebiete: Hoch-, Mittel- und Niederbelgien. Hochbelgien reicht von der Südostgreuze bis zu den Tälern der Sambre und Maas. Es wird von den Höhenzügen der Ardennen durchzogen, die rauh und unfruchtbar sind. Nur in den Tälern der Maas und Sambre findet man fruchtbare Felder und schöne Obsthaine. Uni so reicher ist dieses Bergland an Kohlen, Eisen, Blei und Zink. Mittelbelgien ist ein welliges Hügelland, das sich nach Norden hin allmählich senkt. Es zeichnet sich durch große Fruchtbarkeit aus. Niederbelgien nimmt den nördlichen und den westlichen Teil des Landes ein. Es wird von der schiffbaren Schelde durchflössen. Gegen das Meer ist es durch hohe Dünenwälle geschützt. Die 70 km lange Küste hat infolgedessen keinen natürlichen Hafen. Der östliche Teil Niederbelgiens besteht ans unfruchtbaren Sandflächen, der westliche Teil aus fruchtbarem Marschboden. B. Wirtschaftliche Tätigkeit der Bewohner. Städte. 1. In Hochbelgien. Auf den rauhen Höheuzügen Hochbelgiens § 20. bringt die Landwirtschaft geringen Ertrag. Sie sind deshalb nur dünn bevölkert. Um so dichter ist die Bevölkerung an dem Nordrand der Ardennen, der sich durch seinen Erzreichtum auszeichnet. Da er auch zugleich große Kohlenlager birgt, hat sich hier eine so blühende Industrie entwickelt, wie wir sie nur in wenigen Landschaften Europas wiedersinden. An den Bergabhängen sieht man Bergwerke, in den Tälern Fabriken, Mühlen und Pochwerke. Hier sind blühende Fabrikstädte entstanden. Lüttich, 168000 Einw., das belgische Vir- mingham, ist durch seine Maschinen- und Waffenfabriken sowie durch seine Kanonengießereien berühmt. Bergwerksschule und Universität. Namnr liefert vorzügliche Messerklingen, Berviers Tuche. Außerdem ist das Maastal reich an Steinbrüchen, Töpfereien und Glasfabriken. Dilcher-Schwarzhciupt-Wcilther, Erdkunde. Ii. Tnl. Z

2. Die weltgeschichtlichen Kämpfe des Altertums - S. 335

1890 - Gotha : Perthes
335 so sehr verschlimmerte, daß er die ganze Nacht schlaflos unter Fieberschauern zubrachte. Dennoch ließ er nicht von seiner Gewohnheit, ein Bad zu nehmen und ein Opfer zu bringen, worauf Nearch mit den Flottenkapitänen erschien, um weitere Befehle inbetreff der Abfahrt zu erhalten. Da klagte Alexander über Mattigkeit und Schwäche, so daß man die Abfahrt um einen Tag verschieben müsse, bis wohin er sich werde erholt haben, um selbst mit zu Schiffe gehen zu können. Um sich die Zeit zu kürzen und der Schmerzen zu vergessen, mußte Nearch bei ihm bleiben und ihm von seiner Fahrt aus dem Persischen Meere, von seinen Abenteuern und Erlebnissen erzählen. Mit großer Aufmerksamkeit und sichtlichem Vergnügen hörte Alexander den Berichten seines wackeren Admirals zu, ward sehr aufgeregt und sprach wiederholt seine Freude aus, daß er nun bald auch solche Abenteuer erleben werde. Obschon sich nach Nearchs Weggange die Krankheit verschlimmerte, das Fieber in der Nacht immer heftiger wurde, berief Alexander doch am andern Tage nach dem Bade und Opfer die Flottenosfiziere zu sich, um ihnen anzuzeigen, daß sie für übermorgen alles zu seinem Empfange auf der Flotte und zur Abfahrt bereit halten möchten. Noch immer hatte Alexander keine Ahnung von der Gefährlichkeit seiner Krankheit, bis nach dem Bade am Abend das Fieber sich heftiger einstellte, ihn furchtbar schüttelte und rüttelte, seine Kräfte sichtlich abnahmen und auch in der Nacht das Fieber ihn nicht einen Augenblick schlummern ließ. Durch Willenskraft wollte Alexander die Krankheit niederhalten, ließ sich daher am Morgen trotz des heftigsten Fiebers vor das große Bassin tragen, wo er unter großer Anstrengung das Opfer brachte. Hierauf ließ er die Offiziere vor, gab Befehle über die Fahrt der Flotte, besprach sich mit den Generalen über Besetzung einiger Offizierstellen und übertrug ihnen die Auswahl. Obschon die

3. Die weltgeschichtlichen Kämpfe des Altertums - S. 384

1890 - Gotha : Perthes
384 bewohner, von denen die meisten schon von Pfeilen des Königs getroffen sind. Kleidung. Farbe und Tracht deuten auf arabische oder syrische Völker. Weiterhin durchbohrt der König mit der Lanze einen Feind, und das folgende Bild zeigt die Rückkehr des Königs aus dem Lande der Neger. Er fährt ruhig auf seinem Wagen, hinten folgen gefangene Neger und rohe Gestalten mit Stricken um den Hals, mit gegürtetem Thierfelle um den Leib. Die Gefangenen führt der König den Göttern zu, die auf ihrem Throne sitzen. Die Figuren an der gegenüberliegenden Wand wiederholen die Siege über die Sheta und bestehen aus mehr als 800 Figuren. Eine lange Inschrift berichtet über den Feldzug und seinen Erfolg. — Solche bildliche Darstellungen mit den Berichten dazu vertraten die Stelle der Geschichtsbücher, hatten ja auch nur für den absoluten Herrscher Interesse. In Nubien erbaute Ramses außerdem noch vier Tempel. Zu einem derselben führt vom Nil aus eine doppelte Reihe von Sphinxen. Den alten Palast zu Karnak erweiterte er, fügte zu dem Palast zu Luxor Propyläen und einen großen Hof mit einer Säulenhalle und zwei ungeheuren Kolossen, ließ am Palast des Amenophis einen großen Portikus errichten, schmückte den Tempel zu Heliopolis und ließ dem Phra Obelisken widmen, sechs Kolosse vor dem Tempel des Ptah zu Memphis aufstellen, außerdem Kanäle graben und Dämme aufschütten, wozu er die Gefangenen benutzte. Auch wollte er vom unteren Nil einen Kanal nach dem Roten Meere anlegen, wo er eine Kriegsflotte unterhielt. Der Kanal kam zwar nicht zur Ausführung, doch ward bei dieser Gelegenheit viel wüstes Land in fruchtbares verwandelt. Diese Bauten sind um so staunenerregender, als man als Mittel zum Brechen, Bearbeiten und Glätten der Steine nur steinerne oder bronzene Werkzeuge, zum Fortschaffen nur Menschenkräfte oder Stiere hatte.

4. Die weltgeschichtlichen Kämpfe des Altertums - S. 190

1890 - Gotha : Perthes
190 Masse in den Kampf einzutreten, das Massengefecht als Nahegefecht zu führen und im Anlauf die feindlichen Reihen zu durchbrechen. Daher stand sie 16 Mann tief, d. H. 16 Mann hintereinander, wie bereits erwähnt ist, wobei die Lanzen der fünf ersten Glieder vorgestreckt wurden, über die Front hinausragten und einen undurchdringlichen Stachelwall bildeten, während die anderen Reihen ihre Lanzen aus die Schultern der Vordermänner legten, dieselben vorwärts drängten, aber nicht zurückweichen ließen. Außerdem war die Phalanx so gut eingeübt, daß sie jede Bewegung, Marschordnung, Stellung und Wendung schnell und sicher ausführte, ohne daß sich die Krieger gegenseitig hinderten. Die Zahl dieser Schwergerüsteten, welche das Fußvolk der Getreuen hießen, belief sich auf 18 000, die sich in sechs Bataillone von je 3000 Mann teilten und meist aus Macedonien stammten. Auch die Reiterei besaß in den macedonischen und thematischen Schwadronen schwergeharnischte Kämpfer, welche allesamt dem Adel angehörten, und an deren Spitze der König focht. Sie waren gleich tüchtig auf den Massen- und Einzelkampf eingeübt, daher den ungeordneten Schwärmen der leichten asiatischen Reiterei überlegen. Diese schwere Reiterei führte den ehrenvollen Namen „die Getreuen des Königs" und zählte 5000 Reiter, die in acht Geschwader eingeteilt und denen noch 600 griechische Reiter beigegeben waren. Auf diese Garde folgten die macedonischen Hypaspisten, benannt nach dem hohen Schilde Aspis. Sie waren halbleichte Truppen, wie etwa unsere Füsiliere, trugen einen leichten Schild, ein längeres Schwert und einen Linnenpanzer und waren besonders brauchbar zu Überfällen, Gewaltmärschen, Handstreichen, zur Besetzung von Höhen, Erzwingung von Flußübergängen und Unterstützung der Reiterangriffe. Diese Truppe zählte 6000 Mann, war in sechs Bataillone eingeteilt und hatte die Wache vor dem Königszelte.

5. Deutsche Schulgeographie - S. 88

1908 - Gotha : Perthes
88 befestigt, wie auch noch andre Orte, weil hier die Grenze offen ist. ~ Im S. ist zunächst eine Lücke gegen die Loire, dann steigt der Boden im Pla- teau der Norm andie wieder an und bildet die Steilküste des Kanals. Innerhalb dieser Randhöhen liegt ein Tiefland, und in diesem er- hebt sich wieder ein nur im S. offener Kranz von Höhen, der den innersten Teil des Seinebeckens, das Pariser Becken (Provinz Jle de France slle dö Frsngm abschließt. Schon im Laufe der Flüsse ist die Beckennatur deutlich ausgesprochen; die Seine (ßän) mit ihren zahlreichen Zuflüssen (besonders Ionne [jott]) vereinigt sich in der Beckenmitte mit der Marne (marn) und Oise (oaß). Die Marne- straße nach Süddeutschland und die Oisestraße nach Belgien und Nord- deutschland (Köln, Berlin) vereinigen sich in der Hauptstadt Paris mit der unteren Seinestraße und der Straße nach der Loire und dem südwestlichen Tieflande. Seiner Bewohnerzahl nach ist Paris die dritt- größte Stadt der Erde, für Frankreich ist es die größte Handels- und Industriestadt (nur London hat noch mehr Industrie) und der Mittel- Punkt des gesamten geistigen und politischen Lebens in viel höherem Grade als irgend eine andere Hauptstadt der Erde (Gegensatz besonders zu Deutschland, wo das geistige Leben viele Mittelpunkte besitzt). Ver- sailles (werßaj) in der Nähe von Paris war früher die prachtvolle Residenz der Könige, Reims (räiigs) in der Champagne (schangpänj) ihre Krönungsstadt. Diese Landschaft, berühmt durch ihre Schaumweine (Champagner), umfaßt den äußeren Tieflandstreifen zwischen dem Pariser Becken und Lothringen; Chalons sur Marne (schälöng sür marn) liegt an der großen Heerstraße nach Paris. Der nördliche Teil des äußeren Tieflandstreisens enthält die Landschaften Artois (artoä) und Picardie (pikardi) mit St. Qu entin (ßäng kangtän; Industrie, Schlacht- feld) und Amiens (amiang). Zu beiden Seiten der Grauen Nase liegen die Seestädte Calais (kala) und Boulogne (bulönj), welche die Überfahrt nach England vermitteln. Die westlichste Küstenprovinz ist die Nornlandie *) (normangdi). Bis Rouen (ruäng) an der Seine können noch kleine Seeschiffe hinaufgelangen; es war einst der Hafen von Paris, ist aber jetzt wichtiger durch seine Baumwollindustrie. Der eigentliche Seinehafen ist Le Havre (lö Z,vr, d. h. der Hafen), die erste Seehandelsstadt Frankreichs am Ozean: Cherbourg (scherbür) der ^künstliche) Kriegshafen gegen England. § 114. Das Ientralplateau, mit birnenförmiger Gestalt, ist eine ausgedehnte Gebirgsmafse wie Böhmen, aber etwas größer. Nach O. *) Einst von Normannen (Norwegern) bewohnt, die von da aus England eroberten (vgl. S. 97).

6. Deutsche Schulgeographie - S. 87

1908 - Gotha : Perthes
87 die diplomatische Weltsprache, wie das Englische die Welt- Handelssprache. Der französische Staat besteht ebenso wie der deutsche seit dem 9. Jahrhundert (s. S. 13). Früher ein Königreich unter dem Hause B ourb on (bourböng), ist das Staatswesen seit der großen Revolution (1789) fortwährenden Schwankungen unterworfen, bald Republik, bald napoleonisches Kaiserreich, bald Königreich; aber trotzdem hat das französische Volk seinen Wohlstand und seine Macht stets zu behaupten gewußt. Die Franzosen sind noch immer ein mehr ackerbauendes als indu- strielles Volk. Das wichtigste Erzeugnis des Bodens ist der Wein, obwohl seit dem verheerenden Einbrüche der Traubenkrankheit spanische, italienische und andre Weine gekauft werden müssen, um dann veredelt als französische Weine wieder verkauft zu werden. Die vorherrschende Getreideart ist der Weizen. Die Kultur der Zuckerrübe hat auch in Frankreich eine große Zuckerfabrikation ins Leben gerufen. Die Industrie leidet unter dem Mangel an Steinkohle, die stete Einsuhr von Belgien notwendig macht, doch steht sie in den Artikeln, bei denen es auf Geschmack und gefällige Form ankommt, noch immer un- übertrosfen da. Seit 1870 ist Frankreich eine Republik, an deren Spitze ein gewählter Präsident steht. Das Land wird in 87 Departements (departmang) geteilt, welche die alten Provinznamen ganz verdrängt haben. In allen Weltteilen besitzt Frankreich Kolonien (Algerien [alfcherien] ist die wich- tigste) von einer Ausdehnung, die die Europas übertrifft, und mit mehr Bewohnern, als Frankreich selbst zählt. (Vgl. D. Sch.-A. 46/47.) § 113. Den Ostrand des Seinebeckens bilden niedere Plateau- flächen mit winkelförmiger Öffnung nach W. Eote d' or und Plateau von Langres, sich steil nach O., langsam nach W. abdachend, ziehen nach No.; auf den Hochflächen von Lothringen zeigt sich schon im Laufe der Mosel und Maas die Nw.-Richtung. Die Hauptstraße von Süddeutschland (Straßburg) nach Paris, an der die Hauptstadt Nancy (nangßi) liegt, sowie die Nebenstraßen müssen zwei Flußübergänge aus- führen, daher hier zahlreiche Schlachtfelder (besonders um Metz, bei Sedau :c.) und Festungen, wie Toul (tül), Verdun (werdöng) u. a. In der Form niederer Höhen zieht dann die Wasserscheide gegen die Sambre (ßangbr) und die Schelde bis an das Kap der Grauen Nase an der Straße von Calais; Frankreich erstreckt sich hier über seine natürlichen Grenzen nach Flandern hinein. Dies ist einer der drei Hauptindustrie- bezirke Frankreichs (wie im belgischen Flandern besonders Weberei); von seinen Hauptorten Roubaix (rubäh)-Tourcoing (turkoang), Lille (lil) und Valenciennes (valangßiän; berühmte Spitzen) sind die beiden letztern

7. Deutsche Schulgeographie - S. 89

1908 - Gotha : Perthes
89 fällt es steil ab; der hohe Rand erscheint von der Rhone-Ebene aus als steile Gebirgskette (Cevennen [sjewaiten]). Nach N. und W. senkt es sich langsam, und nach diesen Seiten sendet es auch seine bedeutendsten Gewässer: die Loire lloär) mit ihrem Hauptnebenflusse Allier (atttt) und die in die Garonne mündenden Dordogne (dordönj), Lot (löt) und Tarn (tärn), von denen der letztere herrliche Talschluchten in einem höhlenreicheu Gebirge durchströmt. In der Landschaft Auvergne x) (owarn) erheben sich über dem Plateau zahlreiche erloschene Vulkankegel (vgl. Eifel, S. 34); der Mont Dore (mong dör), 1900 m, ist der höchste Punkt des inneren Frankreich; nördlich davon liegt im weiten Tal- becken des Allier die Hauptstadt Clermont (klermong). Im Loiretal enthält das Gebirge mächtige Steinkohlen- und Eisenlager, die der groß- artigen Eisenindustrie (besonders Massenfabrikation) von St. Etienne (säng etien) das Material liefem. § 115. Bald nach der Vereinigung mit dem Allier betritt die Ztsire das Tiefland, das sich hier durch große Fruchtbarkeit auszeichnet und der Sitz einer wohlhabenden bäuerlichen Bevölkerung ist. Als Ab- grenzung gegen das Garonnebecken ziehen niedere Anhöhen vom Zentral- plateau bis zum Berglande der Bretagne (bretänj), aber mit zwei großen Lücken: an der Loiremündung und bei Poitiers (poatft); diese Lücke benutzt die Hauptbahn Paris—tours—poitiers—bordeaux (Anschluß an Köln—berlin, Fortsetzung nach Madrid—lissabon). An der Loire liegen eine Reihe bedeutender Städte: Orleans (orleäng) am nördlichsten Übergangspunkte (daher in der Kriegsgeschichte wichtig), Tours (tür) — beide in den Landschaften gleichen Namens —, Angers (angfche), die Hauptstadt der Landschaft Anjou (angschü)^), und Nantes (ns-Ngt) an der Trichtermündung der Loire mit dem Vorhafen St. Nazaire (ßäng naßär), der wegen Versandung des Flusfes allein noch größeren Seeschiffen er- reichbar ist. Die beiden letzteren Städte liegen schon in der Bretagne (bretänj), die halbinselsörmig vorspringt und eine niedere, aber rauhe Hoch- fläche ist, in den engen Küsteneinschnitten jedoch ausgezeichnete Häfen be- sitzt. Die noch keltisch sprechenden Bretonen sind von jeher tüchtige See- leute gewesen. Brest ist der erste ozeanische Kriegshafen Frankreichs. § 116. Das dritte Tieflandbecken, das der Garonne (garön), breitet sich bis an die Pyrenäen aus, in denen die Garonne entspringt, während sie ihre Hauptzuflüsse vom Zentralplateau erhält. Die nörd- liche Landschaft Poitou (poatü) hat nur kleine Küstenflüsse, die Küste 1) Wohnsitz der Arverner in der römischen Zeit. a) j, ein weiches sch.

8. Geschichte der neuesten Revolution - S. 24

1861 - Eisleben Leipzig : Klöppel G. E. Schulze
24 lebe die Reform! Nieder mit Guizot!" Da erschien Nach- mittags um 3 Uhr in der ebenfalls stürmisch aufgeregten Kammer Guizot mit der Botschaft, daß der König den Gra- fen Mols habe rufen lassen, um ihn mit der Bildung ei- nes neuen Kabinets zu beauftragen. Die Wahlreform sollte gewährt sein. Adjutanten des Königs flogen nach allen Seiten hin, um diese Nachricht weiter zu verbreiten, welche dem lebhafter und blutiger werdenden Aufstande Ein- halt thun sollte. Sie wurde überall mit Jubel aufgenom- nen, aus den Fenstern und von den Balkons wehten Tü- cher, das Feuern zwischen den Linientruppen und den Auf- ständischen ruhte, die meisten Barrikaden witrden verlassen. Nachmittags um 5 Uhr gewährten die Boulevards den nämlichen Anblick, wie an großen Volksfesttagen, so ruhig wogten Massen neugieriger Spaziergänger auf und ab, und als der Abend zu grauen anfing, bot die fast überall festlich erleuchtete Stadt einen zauberischen Anblick dar. Da trat ein Ereigniß ein, welches plötzlich die Scene veränderte. Es mochte gegen 10 Uhr sein, als unter don- nerndem Gesang der Marseillaise, unter Trommelwirbel, wehenden Fahnen und Fackelschein ein Volkshaufen von etwa 2000 Mann, der hauptsächlich aus Arbeitern der Vor- städte bestand, in guter Ordnung auf dem Boulevard der Jtaliäncr erschien, durch neuen Zuwachs immer mehr an- schwoll und zuletzt mit einer Kolonne sich vereinigte, welche dem Justizminister Hebert ein Pereat (Nieder mit ihm!) gebracht hatte. Diese Kolonne war die Bande des Repu- blikaners Lag ränge aus Lyon, die auf den Barrikaden des Quartiers St. Martin einen Theil des Tages über gekämpft batte. Sie bestand aus lauter Blousenmännern mit aufgekrämptcn Hemdärmeln und entblößten Brüsten, Gesicht und Hände von Pulver geschwärzt, durchweg mit Flinten, Säbeln oder Piken bewaffnet. Fackeln und eine rothe Fahne wurden voraus getragen. Vor dem Hotel der aus- wärtigen Angelegenheiten, Guizot's Wohnung, stieß die vorderste Kolonne des Zugs auf ein Bataillon des 14. Regiments, welches, im Viereck ausgestellt, den Durchzug verwehrte. Der Mann mic der rothen Fahne und einige Fackelträger gingen trotzig auf das Bataillon los, schwenk- ten die Fahne und die Fackeln hin und her, und das Pferd des kommandirenden Offiziers fing an sich zu bäumen. Die vorderste Reihe der Truppen gerieth in Unordnung, das Viereck that sich auf und der Offizier nahm mitten da-

9. Geschichte der neuesten Revolution - S. 69

1861 - Eisleben Leipzig : Klöppel G. E. Schulze
69 leicht zu revolutionären Krawallen und Putschen mißbrau- chen. Was in Paris vorgekommen war, wollte man auch in Berlin nachäffcn. So tauchte überall die blaue und grüne Bluse als Demokratentracht auf. Später galt der lange Kinnbart, der graue runde, an der Seite aufgeklappte Hut oder auch der schwarze Kalabreserhut als Hauptabzci- chen eines demokratischen Parteigenossen. Die unterste Schicht der berliner Demokratie bildeten die Erdarbeiter, unter welchen wiederum die s. g. Rebberg er eine beson- dere Rolle spielten. Diese Leute, welche bei der Abtragung der Rehberge eine Meile von Berlin auf Kosten des berli- ner Magistrats für einen sehr guten Tagelohn beschäftigt wurden, trugen runde gelbe Strohhüte, an welchen eine rothe oder gelbe Hahnenfeder prangte, und hatten ein ver- wegenes und abentheuerliches Ansehen. Draußen auf den Rehbergen führten sie ein wahres Schlaraffenleben und ver- zehrten ihr Tagelohn mit Prassen und unter politischen Geschwätzen. Von Zeit zu Zeit erschienen unter ihnen de- mokratische Emissäre aus der Hauptstadt, die sie bald zu dieser bald zu jener Demonstration, wozu man ihres dro- henden Erscheinens in der Stadt bedurfte, zu bewegen such- ten. Dann sah man diese „Rehberger" in geordneten Ko- lonnen, einen Fahnenträger voran, in die Stadt einmar- schiren; einige Mal brachten sie auch, um Schrecken zu er- regen, ihre Aerte mit. Kommunistische Wühler brachten ihnen auch Geschmack an fremdem Eigenthum bei. An die Rehberger reihten sich d.ie Maschinenbauer und Eisenarbeiter, die sich mit stolzem Sclbstbewußtsein in einem Maueranschlage als die „Säulen der Demokratie" bezeichneten. Inzwischen war, fast gleichzeitig mit dem deutschen Na- tionalparlament zu Frankfurt a. M., in Berlin die Ver- sammlung zur Vereinbarung einer neuen Verfassung zwi- schen dem König und dem Volke, die sich auch bald den Namen „preußische Nationalversammlung beilegte", zusam- mengetreten. Aber auch diese Versammlung entsprach kei- neswegs den Hoffnungen, welche man auf sie gesetzt hatte, und zerfiel in mehrere feindselige Parteien, welche sich ge- genseitig hinderten und das Vorschrciten zu einem gedeih- lichen Ziele unmöglich machten. Dieselbe Uneinigkeit zeigte sich unter den verschiedenen Schichten der Bevölkerung in der Hauptstadt und anderwärts. So stürmten die Arbeiter, weil ihnen die Bewaffnung in der Bürgcrwehr bis jetzt noch versagt war, kurz nach dem Zusammentritt der National

10. Erster Unterricht vom Menschen und den vornehmsten auf ihn sich beziehenden Dingen - S. 108

1781 - Gotha : Reyher
108 Ix. Von den Natur- den man aber bey einem kurzen Stiel nicht so ge- schwind bewegt hat. 2s 7. Wenn ein Körper bey seiner Bewegung auf einen andern stößt, so erfolgen mancherley Er- scheinungen , 1 biswellen zerschmettert er densel- den oder giebt ihm eme andere Gestalt, wie bey Thonkugeln; oder treibt ihn vor stch hin; bisweilen wird er aber auch von jenem zer- schmettert oder von demselben zurückgetrieben. In den beyden letzter» Fallen nennt man den Erfolg die Zurückwirkung des Körpers, oder die Reaction; z. E. man schlägt mit einerhand auf die andere, so fühlt die, mit welcher man schlägt, den Schlag eben so stark, als die, worauf geschlagen wird; das Heist nun hier: dieanderehandhatebenfostark zurück ge- wirkt, als die erste vorher auf sie gewirkt haue. Es ist eigentlich bey allen Wirkungen eine solche Zurück- wirkung anzutreffen, man wird sie aber nicht immer deutlich gewahr. 2s8. Wenn die Körper sehr groß und schwer sind, so reichen die menschlichen Kräfte unmittelbar nicht zu, dieselben in Bewegung zu sehen. Man hat, diesen Mangel zu ersehen, ^gewisse Werkzeuge in Bereitschaft, welche man überhaupt Maschi- nen 1 2 1 Was erfolgt, wenn ein Körper bey seiner Bewegung auf einen andern stößt? 2 Was hat man in Bereitschaft, wenn die Körper zu schwer sind, als daß sie unmittelbar von menschlichen Kräften könmen bewegt werden?
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