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1. Die weltgeschichtlichen Kämpfe des Altertums - S. 335

1890 - Gotha : Perthes
335 so sehr verschlimmerte, daß er die ganze Nacht schlaflos unter Fieberschauern zubrachte. Dennoch ließ er nicht von seiner Gewohnheit, ein Bad zu nehmen und ein Opfer zu bringen, worauf Nearch mit den Flottenkapitänen erschien, um weitere Befehle inbetreff der Abfahrt zu erhalten. Da klagte Alexander über Mattigkeit und Schwäche, so daß man die Abfahrt um einen Tag verschieben müsse, bis wohin er sich werde erholt haben, um selbst mit zu Schiffe gehen zu können. Um sich die Zeit zu kürzen und der Schmerzen zu vergessen, mußte Nearch bei ihm bleiben und ihm von seiner Fahrt aus dem Persischen Meere, von seinen Abenteuern und Erlebnissen erzählen. Mit großer Aufmerksamkeit und sichtlichem Vergnügen hörte Alexander den Berichten seines wackeren Admirals zu, ward sehr aufgeregt und sprach wiederholt seine Freude aus, daß er nun bald auch solche Abenteuer erleben werde. Obschon sich nach Nearchs Weggange die Krankheit verschlimmerte, das Fieber in der Nacht immer heftiger wurde, berief Alexander doch am andern Tage nach dem Bade und Opfer die Flottenosfiziere zu sich, um ihnen anzuzeigen, daß sie für übermorgen alles zu seinem Empfange auf der Flotte und zur Abfahrt bereit halten möchten. Noch immer hatte Alexander keine Ahnung von der Gefährlichkeit seiner Krankheit, bis nach dem Bade am Abend das Fieber sich heftiger einstellte, ihn furchtbar schüttelte und rüttelte, seine Kräfte sichtlich abnahmen und auch in der Nacht das Fieber ihn nicht einen Augenblick schlummern ließ. Durch Willenskraft wollte Alexander die Krankheit niederhalten, ließ sich daher am Morgen trotz des heftigsten Fiebers vor das große Bassin tragen, wo er unter großer Anstrengung das Opfer brachte. Hierauf ließ er die Offiziere vor, gab Befehle über die Fahrt der Flotte, besprach sich mit den Generalen über Besetzung einiger Offizierstellen und übertrug ihnen die Auswahl. Obschon die

2. Die weltgeschichtlichen Kämpfe des Altertums - S. 384

1890 - Gotha : Perthes
384 bewohner, von denen die meisten schon von Pfeilen des Königs getroffen sind. Kleidung. Farbe und Tracht deuten auf arabische oder syrische Völker. Weiterhin durchbohrt der König mit der Lanze einen Feind, und das folgende Bild zeigt die Rückkehr des Königs aus dem Lande der Neger. Er fährt ruhig auf seinem Wagen, hinten folgen gefangene Neger und rohe Gestalten mit Stricken um den Hals, mit gegürtetem Thierfelle um den Leib. Die Gefangenen führt der König den Göttern zu, die auf ihrem Throne sitzen. Die Figuren an der gegenüberliegenden Wand wiederholen die Siege über die Sheta und bestehen aus mehr als 800 Figuren. Eine lange Inschrift berichtet über den Feldzug und seinen Erfolg. — Solche bildliche Darstellungen mit den Berichten dazu vertraten die Stelle der Geschichtsbücher, hatten ja auch nur für den absoluten Herrscher Interesse. In Nubien erbaute Ramses außerdem noch vier Tempel. Zu einem derselben führt vom Nil aus eine doppelte Reihe von Sphinxen. Den alten Palast zu Karnak erweiterte er, fügte zu dem Palast zu Luxor Propyläen und einen großen Hof mit einer Säulenhalle und zwei ungeheuren Kolossen, ließ am Palast des Amenophis einen großen Portikus errichten, schmückte den Tempel zu Heliopolis und ließ dem Phra Obelisken widmen, sechs Kolosse vor dem Tempel des Ptah zu Memphis aufstellen, außerdem Kanäle graben und Dämme aufschütten, wozu er die Gefangenen benutzte. Auch wollte er vom unteren Nil einen Kanal nach dem Roten Meere anlegen, wo er eine Kriegsflotte unterhielt. Der Kanal kam zwar nicht zur Ausführung, doch ward bei dieser Gelegenheit viel wüstes Land in fruchtbares verwandelt. Diese Bauten sind um so staunenerregender, als man als Mittel zum Brechen, Bearbeiten und Glätten der Steine nur steinerne oder bronzene Werkzeuge, zum Fortschaffen nur Menschenkräfte oder Stiere hatte.

3. Die weltgeschichtlichen Kämpfe des Altertums - S. 190

1890 - Gotha : Perthes
190 Masse in den Kampf einzutreten, das Massengefecht als Nahegefecht zu führen und im Anlauf die feindlichen Reihen zu durchbrechen. Daher stand sie 16 Mann tief, d. H. 16 Mann hintereinander, wie bereits erwähnt ist, wobei die Lanzen der fünf ersten Glieder vorgestreckt wurden, über die Front hinausragten und einen undurchdringlichen Stachelwall bildeten, während die anderen Reihen ihre Lanzen aus die Schultern der Vordermänner legten, dieselben vorwärts drängten, aber nicht zurückweichen ließen. Außerdem war die Phalanx so gut eingeübt, daß sie jede Bewegung, Marschordnung, Stellung und Wendung schnell und sicher ausführte, ohne daß sich die Krieger gegenseitig hinderten. Die Zahl dieser Schwergerüsteten, welche das Fußvolk der Getreuen hießen, belief sich auf 18 000, die sich in sechs Bataillone von je 3000 Mann teilten und meist aus Macedonien stammten. Auch die Reiterei besaß in den macedonischen und thematischen Schwadronen schwergeharnischte Kämpfer, welche allesamt dem Adel angehörten, und an deren Spitze der König focht. Sie waren gleich tüchtig auf den Massen- und Einzelkampf eingeübt, daher den ungeordneten Schwärmen der leichten asiatischen Reiterei überlegen. Diese schwere Reiterei führte den ehrenvollen Namen „die Getreuen des Königs" und zählte 5000 Reiter, die in acht Geschwader eingeteilt und denen noch 600 griechische Reiter beigegeben waren. Auf diese Garde folgten die macedonischen Hypaspisten, benannt nach dem hohen Schilde Aspis. Sie waren halbleichte Truppen, wie etwa unsere Füsiliere, trugen einen leichten Schild, ein längeres Schwert und einen Linnenpanzer und waren besonders brauchbar zu Überfällen, Gewaltmärschen, Handstreichen, zur Besetzung von Höhen, Erzwingung von Flußübergängen und Unterstützung der Reiterangriffe. Diese Truppe zählte 6000 Mann, war in sechs Bataillone eingeteilt und hatte die Wache vor dem Königszelte.

4. Geschichte der neuesten Revolution - S. 24

1861 - Eisleben Leipzig : Klöppel G. E. Schulze
24 lebe die Reform! Nieder mit Guizot!" Da erschien Nach- mittags um 3 Uhr in der ebenfalls stürmisch aufgeregten Kammer Guizot mit der Botschaft, daß der König den Gra- fen Mols habe rufen lassen, um ihn mit der Bildung ei- nes neuen Kabinets zu beauftragen. Die Wahlreform sollte gewährt sein. Adjutanten des Königs flogen nach allen Seiten hin, um diese Nachricht weiter zu verbreiten, welche dem lebhafter und blutiger werdenden Aufstande Ein- halt thun sollte. Sie wurde überall mit Jubel aufgenom- nen, aus den Fenstern und von den Balkons wehten Tü- cher, das Feuern zwischen den Linientruppen und den Auf- ständischen ruhte, die meisten Barrikaden witrden verlassen. Nachmittags um 5 Uhr gewährten die Boulevards den nämlichen Anblick, wie an großen Volksfesttagen, so ruhig wogten Massen neugieriger Spaziergänger auf und ab, und als der Abend zu grauen anfing, bot die fast überall festlich erleuchtete Stadt einen zauberischen Anblick dar. Da trat ein Ereigniß ein, welches plötzlich die Scene veränderte. Es mochte gegen 10 Uhr sein, als unter don- nerndem Gesang der Marseillaise, unter Trommelwirbel, wehenden Fahnen und Fackelschein ein Volkshaufen von etwa 2000 Mann, der hauptsächlich aus Arbeitern der Vor- städte bestand, in guter Ordnung auf dem Boulevard der Jtaliäncr erschien, durch neuen Zuwachs immer mehr an- schwoll und zuletzt mit einer Kolonne sich vereinigte, welche dem Justizminister Hebert ein Pereat (Nieder mit ihm!) gebracht hatte. Diese Kolonne war die Bande des Repu- blikaners Lag ränge aus Lyon, die auf den Barrikaden des Quartiers St. Martin einen Theil des Tages über gekämpft batte. Sie bestand aus lauter Blousenmännern mit aufgekrämptcn Hemdärmeln und entblößten Brüsten, Gesicht und Hände von Pulver geschwärzt, durchweg mit Flinten, Säbeln oder Piken bewaffnet. Fackeln und eine rothe Fahne wurden voraus getragen. Vor dem Hotel der aus- wärtigen Angelegenheiten, Guizot's Wohnung, stieß die vorderste Kolonne des Zugs auf ein Bataillon des 14. Regiments, welches, im Viereck ausgestellt, den Durchzug verwehrte. Der Mann mic der rothen Fahne und einige Fackelträger gingen trotzig auf das Bataillon los, schwenk- ten die Fahne und die Fackeln hin und her, und das Pferd des kommandirenden Offiziers fing an sich zu bäumen. Die vorderste Reihe der Truppen gerieth in Unordnung, das Viereck that sich auf und der Offizier nahm mitten da-

5. Geschichte der neuesten Revolution - S. 69

1861 - Eisleben Leipzig : Klöppel G. E. Schulze
69 leicht zu revolutionären Krawallen und Putschen mißbrau- chen. Was in Paris vorgekommen war, wollte man auch in Berlin nachäffcn. So tauchte überall die blaue und grüne Bluse als Demokratentracht auf. Später galt der lange Kinnbart, der graue runde, an der Seite aufgeklappte Hut oder auch der schwarze Kalabreserhut als Hauptabzci- chen eines demokratischen Parteigenossen. Die unterste Schicht der berliner Demokratie bildeten die Erdarbeiter, unter welchen wiederum die s. g. Rebberg er eine beson- dere Rolle spielten. Diese Leute, welche bei der Abtragung der Rehberge eine Meile von Berlin auf Kosten des berli- ner Magistrats für einen sehr guten Tagelohn beschäftigt wurden, trugen runde gelbe Strohhüte, an welchen eine rothe oder gelbe Hahnenfeder prangte, und hatten ein ver- wegenes und abentheuerliches Ansehen. Draußen auf den Rehbergen führten sie ein wahres Schlaraffenleben und ver- zehrten ihr Tagelohn mit Prassen und unter politischen Geschwätzen. Von Zeit zu Zeit erschienen unter ihnen de- mokratische Emissäre aus der Hauptstadt, die sie bald zu dieser bald zu jener Demonstration, wozu man ihres dro- henden Erscheinens in der Stadt bedurfte, zu bewegen such- ten. Dann sah man diese „Rehberger" in geordneten Ko- lonnen, einen Fahnenträger voran, in die Stadt einmar- schiren; einige Mal brachten sie auch, um Schrecken zu er- regen, ihre Aerte mit. Kommunistische Wühler brachten ihnen auch Geschmack an fremdem Eigenthum bei. An die Rehberger reihten sich d.ie Maschinenbauer und Eisenarbeiter, die sich mit stolzem Sclbstbewußtsein in einem Maueranschlage als die „Säulen der Demokratie" bezeichneten. Inzwischen war, fast gleichzeitig mit dem deutschen Na- tionalparlament zu Frankfurt a. M., in Berlin die Ver- sammlung zur Vereinbarung einer neuen Verfassung zwi- schen dem König und dem Volke, die sich auch bald den Namen „preußische Nationalversammlung beilegte", zusam- mengetreten. Aber auch diese Versammlung entsprach kei- neswegs den Hoffnungen, welche man auf sie gesetzt hatte, und zerfiel in mehrere feindselige Parteien, welche sich ge- genseitig hinderten und das Vorschrciten zu einem gedeih- lichen Ziele unmöglich machten. Dieselbe Uneinigkeit zeigte sich unter den verschiedenen Schichten der Bevölkerung in der Hauptstadt und anderwärts. So stürmten die Arbeiter, weil ihnen die Bewaffnung in der Bürgcrwehr bis jetzt noch versagt war, kurz nach dem Zusammentritt der National

6. Erster Unterricht vom Menschen und den vornehmsten auf ihn sich beziehenden Dingen - S. 108

1781 - Gotha : Reyher
108 Ix. Von den Natur- den man aber bey einem kurzen Stiel nicht so ge- schwind bewegt hat. 2s 7. Wenn ein Körper bey seiner Bewegung auf einen andern stößt, so erfolgen mancherley Er- scheinungen , 1 biswellen zerschmettert er densel- den oder giebt ihm eme andere Gestalt, wie bey Thonkugeln; oder treibt ihn vor stch hin; bisweilen wird er aber auch von jenem zer- schmettert oder von demselben zurückgetrieben. In den beyden letzter» Fallen nennt man den Erfolg die Zurückwirkung des Körpers, oder die Reaction; z. E. man schlägt mit einerhand auf die andere, so fühlt die, mit welcher man schlägt, den Schlag eben so stark, als die, worauf geschlagen wird; das Heist nun hier: dieanderehandhatebenfostark zurück ge- wirkt, als die erste vorher auf sie gewirkt haue. Es ist eigentlich bey allen Wirkungen eine solche Zurück- wirkung anzutreffen, man wird sie aber nicht immer deutlich gewahr. 2s8. Wenn die Körper sehr groß und schwer sind, so reichen die menschlichen Kräfte unmittelbar nicht zu, dieselben in Bewegung zu sehen. Man hat, diesen Mangel zu ersehen, ^gewisse Werkzeuge in Bereitschaft, welche man überhaupt Maschi- nen 1 2 1 Was erfolgt, wenn ein Körper bey seiner Bewegung auf einen andern stößt? 2 Was hat man in Bereitschaft, wenn die Körper zu schwer sind, als daß sie unmittelbar von menschlichen Kräften könmen bewegt werden?

7. Teil 16 - S. 186

1806 - Gotha : Ettinger
bey der Belagerung von Stralsund, und in der Schlacht bey Gadebusch, hervor. Sor bald er aber seinen raschen Geist durch krie- gerische Auftritte nicht beschaffrigt fühlte, überließ er sich allen Ausschweifungen des sinnlichen Genusses, und da konnte die Ver- bindung mit der Gräfin von Löben, so schön und so reich sie auch war, für ihn keinen fortdauernden Neitz haben. Kurz er war der echte Sohn seines Vaters! Der hierauf folgende Türkenkricg gab ihm .wieder Gele- genheit, seinen Muth und seine Tapferkeit zu zeigen. Als es aber in Deutschland nichts mehr für ihn zu thun gab, gieng er (1720) nach Frankreich, für welches er von jeher eine große Vorliebe gehabt hatte. Der Her- zog von Orleans gab ihm die Stelle eines Marschalls de Camp (Generalmajor). Moritz fühlte jetzt, daß er, um ein geschickter Feld- Herr zu werden, die mathematischen Wissen- schäften, und vornehmlich die Kriegsbaukunst, mit angestrengtem Eifer erlernen müsse. Um von diesem ernsthaften Studium auszuruhen, exercierte er seine Soldaten, und er exer- cierte sie nach einer neuen, von ihm selbst erfundenen Art. Er wurde hierauf (1726) zum

8. Teil 16 - S. 144

1806 - Gotha : Ettinger
L 144 her entschließen, von seiner glanzenden Lauft bahn in den Niederlanden nach Elsaß zu eilen. Eben wollten die Oestreicher weiter vorrücken, als Ludwig zu Metz anlangte. Er erwartete hier nur den vorzüglichsten Theil seiner niederländischen Armee, um dem Prin- zen Karl eine Schlacht zu liefern, als ihn plötzlich eine Krankheit überfiel. Aerzte und Höflinge erklärten diese Krankheit für sehr bedenklich. Alles schwebte schon in der äugst- ltchsten Besorgnrß. Endlich wagte es Caft sera, ein Arzt Zu Metz, zu behaupten, daß man den kranken König retten könne, wenn er sich nur ruhig verhielte. Hierauf traf Richelieu sogleich Anstalten, daß alle Thüren zu den Zimmern des Königs verschlossen, daß nur seine vertrautesten Diener, und die bey- den Maitressen, zugelassen wurden. Maure- pas hatte den Feldzug des Königs für ein günstiges Mittel angesehen, ihn von dem Umgänge mir der Chateauroux- und ihrer Schwester Lauraguais, zu entfernen, um ihrem Einfluß zu schwachen. 'Auch ließ sich Ludwig von ihm bereden, sie auf dem Lust- schlosse Plaisance zurückzulassen; allein sie reiferen, von dem Liebesminister Richelieu auf-

9. Teil 16 - S. 39

1806 - Gotha : Ettinger
Ojficter« an, die., wenn sie auch gleich zu keinem thätigen Beystand sich verbindlich mach- ten , sich doch nicht ungünstig erklärten. Die gemeinen Gardisten zu gewinnen, brauchte man zwey Deutsche, die Grünstein und. Schwarz hießen. Lctztrer hatte unter der preobraschinsktschen Garde als Trompeter ge- dient; Grünstein, ein verunglückter Kaufmann, ggb noch, jetzt einen. Corporal ab. Die Ver redtsamkeit dieser beyden Leute zeigte sich, durch den ausgetheilten Branntewein unter- stützt, in den Wachstuben so unwiderstehlich, daß sie an der für ihre Absichten günstigen Stimmung der Gemüther gar nicht mehr zwei- feln durften, daß sie es bald wagen konnten, ihren eigentlichen Plan naher zu entdecken. Die Prinzessin Elisabeth, die Hauptper- son bey dieser Thronveränderung fühlte sich, wegen ihrer Abneigung gegen alle Anstren- gungen, nicht sehr gestimmt, an der Aus- führung des für ihre Herrschaft günstigen Entwurfes Theil zu nehmen. Nur selten regte sich ihr Ehrgeitz so stark, daß er ihre Bequemlichkeitsliebe überwand. Am meisten wirkte hier- eine Nachricht, die ihrem Hange

10. Neuer christlicher Kinderfreund - S. 297

1861 - Eisleben Leipzig : Klöppel G. E. Schulze
297 Als er nun wieder horchte, erscholl aus der Ferne der Don-» ner' eines aufsteigenden Gewitters; da war ihm, als ver- nähme er die Stimme des göttlichen Gerichtes. Nun stand er plötzlich auf, eilte nach Hause und gebot seinen Knechten, die arme Wittwe wieder in's Haus zurück- zuführen. Aber sie war sammt ihren Kindern in den Wald gegangen und nirgends zu finden. Unterdeß zog das Ge- witter herauf und es donnerte und fiel ein gewaltiger Re- gen. Pohl aber war voll Unmuth und hatte keine Ruhe, wo er auch ging und wo er auch saß. Am andern Tage vernahm er, das kranke Kind sei im Walde gestorben, und die Mutter mit den andern hinweggezogen. Da ward ihm sein Garten sammt dem Saale und Polster zuwider, und er genoß nicht mehr die Kühlung des rauschenden Stromes. Bald danach fiel er in eine Krankheit, und in der Hitze des Fiebers vernahm er immer des Schilfes Gelispel, und den rauschenden Strom, und das dumpfe Tosen des aufsteigen- den Wetters. Also verschied er. Nach Krummach». 46. Der Husar in Neiße. Als im Anfang der französischen Revolution die Preu- ßen mit den Franzosen Krieg führten, und durch die Pro- vinz Champagne zogen, dachten sie nicht daran, daß sich das Blattlein wenden könnte und daß der Franzos noch im Jahr 1800 nach Preußen kommen, und den ungebetenen Besuch wett machen werde, denn nicht Jeder führte sich auf, wie es einem braven Soldaten in Feindesland wohl an- steht. Unter Andern drang damals ein brauner preußischer Husar, der ein böser Mensch war, in das Haus eines fried- lichen Mannes eur, nahm ihm all' sein baares Geld, so viel war, und viel Geldwerth, zuletzt auch noch das schöne Bett mit nagelneuem Ueberzug, und mißhandelte Mann und Frau. Ein Knabe von acht Jahren bat ihn knieend, er möchte doch seinen Eltern nur das Bett wieder geben. Der Husar stößt ihn unbarmherzig von sich. Die Tochter lauft ihm nach, halt ihn am Dollmann fest, und fleht um Barmherzigkeit. Er nimmt sie und wirft sie in den Sod- brunnen, der im Hofe steht, und rettet seinen Raub. Nach Jahr und Tag bekommt er seinen Abschied, besetzt sich in der Stadt Neiße in Schlesien, denkt nimmer daran, was er einmal verübt hat, und meint, es sei schon lange Gras darüber gewachsen. Allein, was geschieht im Jahr 1806? Die Franzosen rücken in Neiße ein; ein junger Ser-
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