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1. Geschichte der neuesten Zeit - S. 50

1912 - Frankfurt a.M. [u.a.] : Diesterweg
50 5. Das Wetter war auergewhnlich mild. Aber noch war kaum ein Dritteil des Weges zurckgelegt, als der russische Winter hereinbrach. Der Schneesturm legte den schlecht gekleideten und schlecht genhrten Soldaten eine schneidende Eishlle um die Glieder; der Hauch des Mundes fror fest am Bart, der Gewehrlauf in der Hand. Wer strzte oder sich niedersetzte, ward zugeschneit und erstarrte. Die Pferde fielen aus Entkrftung zu Tausenden; man mute die Geschtze stehen lassen. Um die Fetzen einer Pferdeleiche kmpften die verwilderten Scharen, um jedes Nachtquartier hinter schtzender Mauer oder am qualmenden Feuer; am Morgen lag wohl ein Kranz Erfrorener um die Biwakstelle. Und dazu die Verfolgung der Russen, deren Angriffe nur wenige Tapfere unter König Eugen von Italien und dem Helden aller Helden", dem Marschall Ney, abwehrten! Tauwetter brachte neues Unheil. Zur Linken und zur Rechten der zu-rckziehenden groen Armee" marschierten zwei Russenheere; hinter der Beresina wartete ein drittes auf sie. der den reienden Strom mit seinen treibenden Eismassen schlug der deutsche Ingenieur-Offizier Eble zwei Brcken, unter Anstrengungen, die nach kurzer Zeit sein Leben kosteten. Das Ringen um den Zugang zu den Brcken war grlich. Scharenweise wurden die Unglcklichen, darunter zahlreiche Kranke und Verwundete, vom Ufer oder der das Gelnder hinabgedrngt in die eisigen Fluten; und in dieses zusammengeprete Elend hinein flogen die russischen Geschosse! Die Artilleriebrcke brach; die Vordersten wurden von den Nachdrngenden in die Tiefe gestoen. 6. Napoleon selbst eilte zu Schlitten nach Frankreich, um eine drohende Emprung zu verhindern. Lange nach ihm kamen unter den erneuten Schrecken des Winters seine Opfer der die preuische Grenze: wankende, hohlwangige Jammergestalten, viele blind vom Schneeglanz, taub vor Klte, wahnsinnig vor Hunger und Anstrengung, in Frauenkleidern, Scken, zerrissenen Teppichen, die Fe mit Stroh umhllt, an Stcken hinkend, lautlos wie ein Gespensterzug. Kein Ofen vermochte sie zu wrmen und wenn sie ins Feuer hineinkrochen, keine Speise sie zu sttigen: die Strafe Gottes fr den Frevelmut, mit dem sie beim Ausmarsch Weizengarben ins Feuer geworfen, ihre Offiziere armen Buerinnen zugemutet hatten, Schinken in Rotwein fr sie zu kochen. In den preuischen Stdten liefen die Knaben vor ihnen her und sangen: Trommler ohne Trommel-stock, Krassier im Weiberrock, Ritter ohne Schwert, Reiter ohne Pferd, Flchtling ohne Schuh, nirgend Rast und Ruh. So hat sie Gott ge-schlagen mit Mann und Ro und Wagen;" wenn sie ihnen dann nach-riefen: Der Kosak kommt!", humpelte der unheimliche Zug etwas rascher davon. Von 620000 Mann kamen mit sterreichern und Preußen gegen

2. Die weltgeschichtlichen Kämpfe des Altertums - S. 28

1890 - Gotha : Perthes
28 außer dem wenig gebrauchten Säbel den Bogen als Hauptwaffe. Denn sie pflegten den Feind durch einen Pfeilregen zu erschüttern und dann mit der Reiterei anzugreifen. Daher standen sie in tiefen Vierecken, nur auf ein Gefecht aus der Ferne eingerichtet. Die Athener, arbeitsame Bürger, verfuhren beim Angriff bedächtig und überlegsam, waren an Ordnunghalten und Gymnastik gewöhnt, wichen nicht aus der Reihe, ließen den Neben-mann nicht im Stich, durften den Schild nicht wegwerfen, und mit schwerem Schild zu fliehen war unmöglich. Sie trugen eherne Helme, Erzschilde, Schienen am untern Schenkel und eine lange Stoßlanze, waren nur aus den Nahekampf von Mann gegen Mann eingeübt. Durch feste Ordnung, übereinstimmende Bewegung führte die ganze Linie den geregelten Stoß aus und stellte sich daher in vier bis sechs Gliedern auf, so daß der Druck der Hintermänner auf das vordere Glied einwirkte. Ein Herold leitete die Richtung des Angriffs, bei dem es nur einen einfachen Vormarsch gab. Der Oberbefehl wechselte mit jedem Tage unter den zehn Obersten, doch am Schlachttage überließ man ihn auf des Aristeides Rat dem erfahrenen Miltiades. Nachdem sein Heer einen Tag gerastet hatte, stellte er es in Schlachtordnung auf, damit der Feind dasselbe thun müsse und zeige, wo er seine Reiterei verwenden werde. Siehe, da kamen 1000 Platäer, um den Athenern beizustehen, von denen sie mit Jubel ausgenommen wurden. Am 12. September 490 kam es zur Schlacht der 11000 Griechen mit wenigstens 100 000 Persern. Da man damals keine Reserven benutzte, so mußte man fürchten, von den Persern überflügelt zu werden, namentlich aus der rechten unbeschildeten Seite. Um dieser Gefahr zu begegnen, verstärkte Miltiades die Flügel, wo man fünf bis sechs Schilde hoch stand, schwächte dagegen die Mitte, die nur zwei bis drei Schilde hoch war und von Aristeides und Themistoklcs geführt

3. Die weltgeschichtlichen Kämpfe des Altertums - S. 335

1890 - Gotha : Perthes
335 so sehr verschlimmerte, daß er die ganze Nacht schlaflos unter Fieberschauern zubrachte. Dennoch ließ er nicht von seiner Gewohnheit, ein Bad zu nehmen und ein Opfer zu bringen, worauf Nearch mit den Flottenkapitänen erschien, um weitere Befehle inbetreff der Abfahrt zu erhalten. Da klagte Alexander über Mattigkeit und Schwäche, so daß man die Abfahrt um einen Tag verschieben müsse, bis wohin er sich werde erholt haben, um selbst mit zu Schiffe gehen zu können. Um sich die Zeit zu kürzen und der Schmerzen zu vergessen, mußte Nearch bei ihm bleiben und ihm von seiner Fahrt aus dem Persischen Meere, von seinen Abenteuern und Erlebnissen erzählen. Mit großer Aufmerksamkeit und sichtlichem Vergnügen hörte Alexander den Berichten seines wackeren Admirals zu, ward sehr aufgeregt und sprach wiederholt seine Freude aus, daß er nun bald auch solche Abenteuer erleben werde. Obschon sich nach Nearchs Weggange die Krankheit verschlimmerte, das Fieber in der Nacht immer heftiger wurde, berief Alexander doch am andern Tage nach dem Bade und Opfer die Flottenosfiziere zu sich, um ihnen anzuzeigen, daß sie für übermorgen alles zu seinem Empfange auf der Flotte und zur Abfahrt bereit halten möchten. Noch immer hatte Alexander keine Ahnung von der Gefährlichkeit seiner Krankheit, bis nach dem Bade am Abend das Fieber sich heftiger einstellte, ihn furchtbar schüttelte und rüttelte, seine Kräfte sichtlich abnahmen und auch in der Nacht das Fieber ihn nicht einen Augenblick schlummern ließ. Durch Willenskraft wollte Alexander die Krankheit niederhalten, ließ sich daher am Morgen trotz des heftigsten Fiebers vor das große Bassin tragen, wo er unter großer Anstrengung das Opfer brachte. Hierauf ließ er die Offiziere vor, gab Befehle über die Fahrt der Flotte, besprach sich mit den Generalen über Besetzung einiger Offizierstellen und übertrug ihnen die Auswahl. Obschon die

4. Die weltgeschichtlichen Kämpfe des Altertums - S. 384

1890 - Gotha : Perthes
384 bewohner, von denen die meisten schon von Pfeilen des Königs getroffen sind. Kleidung. Farbe und Tracht deuten auf arabische oder syrische Völker. Weiterhin durchbohrt der König mit der Lanze einen Feind, und das folgende Bild zeigt die Rückkehr des Königs aus dem Lande der Neger. Er fährt ruhig auf seinem Wagen, hinten folgen gefangene Neger und rohe Gestalten mit Stricken um den Hals, mit gegürtetem Thierfelle um den Leib. Die Gefangenen führt der König den Göttern zu, die auf ihrem Throne sitzen. Die Figuren an der gegenüberliegenden Wand wiederholen die Siege über die Sheta und bestehen aus mehr als 800 Figuren. Eine lange Inschrift berichtet über den Feldzug und seinen Erfolg. — Solche bildliche Darstellungen mit den Berichten dazu vertraten die Stelle der Geschichtsbücher, hatten ja auch nur für den absoluten Herrscher Interesse. In Nubien erbaute Ramses außerdem noch vier Tempel. Zu einem derselben führt vom Nil aus eine doppelte Reihe von Sphinxen. Den alten Palast zu Karnak erweiterte er, fügte zu dem Palast zu Luxor Propyläen und einen großen Hof mit einer Säulenhalle und zwei ungeheuren Kolossen, ließ am Palast des Amenophis einen großen Portikus errichten, schmückte den Tempel zu Heliopolis und ließ dem Phra Obelisken widmen, sechs Kolosse vor dem Tempel des Ptah zu Memphis aufstellen, außerdem Kanäle graben und Dämme aufschütten, wozu er die Gefangenen benutzte. Auch wollte er vom unteren Nil einen Kanal nach dem Roten Meere anlegen, wo er eine Kriegsflotte unterhielt. Der Kanal kam zwar nicht zur Ausführung, doch ward bei dieser Gelegenheit viel wüstes Land in fruchtbares verwandelt. Diese Bauten sind um so staunenerregender, als man als Mittel zum Brechen, Bearbeiten und Glätten der Steine nur steinerne oder bronzene Werkzeuge, zum Fortschaffen nur Menschenkräfte oder Stiere hatte.

5. Die weltgeschichtlichen Kämpfe des Altertums - S. 365

1890 - Gotha : Perthes
365 Thorhaushalle, nach Osten zu, vor deren Pfeilern zwei Säulen von 54 Fuß Höhe standen, erhoben sich zwei geflügelte Sliere mit einem Menschenkopfe und der Tiara darauf, welche, wie die Pferde, mit halbem Leibe aus den Pilastern des hinteren Thores hervorsprangen. Dieses Thor führte in den Palasthof. Man benutzte als Schmuck das gehörnte Pferd, weil es für das Symbol der Perser galt und als heiliges Tier des Mithra die angreifende und überwältigende Kraft bezeichnete. Südlich von dieser Thorhalle stand am Westrand der Terrasse ein Gebäude von 170 Fuß Länge und 90 Fuß Breite, von welchem nur einzelne Stücke der Wände mit Thürpfosten und Fenstern nebst einzelnen Säulen übrig sind. An allen Fensterstützen steht angeschrieben: „Hohe Wohnung bildendes Werk, auf Befehl des Königs Darius gebaut." An den Wänden der Treppen, welche zu diesem Gebäude hinaufführen, zeigen die Skulpturen Leibwachen und Züge von Männern, welche Speisen hinauftragen. Es scheint also das Wohnhaus des Darius gewesen zu sein. An einem Thorflügel ist Darius selbst als Figur von Fuß Hohe abgebildet. Er trägt ein bis auf die Knöchel herabfallendes Gewand mit sehr weiten, faltigen Ärmeln, hohe Schuhe, die Tiara, einen langen Herrscherstab in der Rechten, ein kelchartiges Gefäß in der Linken. Hinter ihm schreiten, ähnlich gekleidet, aber kleiner und mit entblößtem Haupte, der Träger des königlichen Sonnenschirms und der des Fliegenwedels. Die Inschrift dazu sagt: „Darius, der großmächtige König, König der Königreiche, Sohn des Bishiaspa Achämeuide, baute dieses Versammlungshaus." Auch ist der König im Kampfe mit vier Ungetümen dargestellt und erscheint mit einer schmalen Binde um die Stirn, in kurzgeschürztem Gewände und in bloßen Armen. Er hebt einen Löwen mit der Rechten empor und drückt ihm den Hals zusammen, während er in der Linken einen Dolch hält. Zugleich ergreift er

6. Die weltgeschichtlichen Kämpfe des Altertums - S. 34

1890 - Gotha : Perthes
r 34 bekränzten Tiaren (spitzen Mützen) über die Brücke, dann folgte ein Teil des Heeres. Auf jedem Boote standen zwei Reihen von Peitschenträgern, die auf Ordnung im Fortschreiten des Zuges hielten. Am zweiten Tage ging der König mit der Leibgarde von 4000 Mann, den heiligen Rossen und Mithrawagen, Prinzen und Tischgenossen über die Brücke und betrachtete vom jenseitigen Ufer das bunte Menschengewimmel und die unabsehbare Menge der Schiffe. Der Übergang über den Hellespont dauerte sieben Tage, dann zog man nach Doriskos, wo Heer und Flotte organisiert wurden. Man mußte zunächst die Zahl der Streiter kennen, um danach die Versorgung mit Lebensmitteln zu berechnen. Um diese Zählung rasch zu vollbringen, steckte man mittels Pfähle und Leinen einen viereckigen Raum ab, welcher 10 000 Menschen faßte, da sich der Raum 170 mal füllte, zählte das Heer 1 700 000 Menschen. Andere geben größere Zahlen an. Man teilte das Heer in 80 Divisionen oder 800 Bataillone zu je 1000 Mann und 8 Reiterdivisionen zu je 10000 Pferden. Außerdem gab es Streitwagen in Menge und Dromedarreiter, wozu noch die europäischen Kontingente kamen und 400 000 Diener. Auch die Kommandostellen wurden verteilt, das Heer in drei Hauptmassen gebracht. Die 1337 Linienschiffe (darunter 427 hellenische) trugen 250 000 Mann Besatzung und bildeten Divisionen zu je 300 Schiffen, und die Transportschiffe (3000 Dreißigruderer, darunter 850 Pferdeschiffe) hatte eine Mannschaft von 150 000 Mann. Hierauf hielt Xerxes Musterung, indem er im Streitwagen die endlose Reihe des Fußvolkes entlang fuhr. Da standen Inder in weißem Baumwollgewande mit großem Bogen und Rohrpfeilen, schwarze Inder, die Stirnhaut eines Pferdes mit Mähne und aufrechtstehenden Ohren auf dem Kopfe, einen Schild von Kranichhaut in der Linken, neben ihnen Gandharer und

7. Die weltgeschichtlichen Kämpfe des Altertums - S. 35

1890 - Gotha : Perthes
35 Baktrer mit indischem Bogen und kurzem Wurfspieße. Nun folgten die Saken vom Oxus mit hoher Mütze, Bogen, Dolch und Streitaxt, Meder und Perser in Hosen und Ärmelrock, leichtem Holzschild, kurzem Säbel und Tiara, daneben die Sog-dianer, Parther, Chorasmier, Hyrkanier, Arier und Drangianer in buntem Mantel und hohen Stiefeln und die Arachoten in Ziegenpelzen. Die Kaspier trugen hölzerne Helme, Säbel, Speer und Rindhautschild, Assyrer und Babylonier ehernen Helm und ehernen Schild, Lanze, Streitkolben und Linnenpanzer. Libyer führten Wurfspieße mit im Feuer gehärteter Spitze, die Äthiopen trugen Panther- und Löwenfelle, die syrischen Araber weites Gewand und Doppelbogen, die Kleinasiaten Halbstiefeln, geflochtenen Helm, kleinen Schild, kurze Stoßlanze und Wurfspieß, die Bithynier Stiefeln von Hirschleder und eine Mütze aus Fuchspelz, die Araber in Feuer gehärtete Wurfspieße, die Lyder hellenische Rüstung. Die Reiter endlich führten kurzes Schwert und Lasso, andere vollständige Rüstung. Die Flotte war von acht Völkern gestellt, die besten Schiffe sandte Sidon. Hierauf brach man auf. Der König fuhr zwischen dem Leibregiment zu Fuß und dem zu Pferde, welche goldne Granaten an den Lanzen trugen und den Mithrawagen mit 10 Schimmeln begleiteten. Ihm folgten des Königs Streit- und Gepäckwagen und zwei Garderegimenter. Bald ward die Verpflegung schlecht, denn die kleinen Gebirgsdörfer konnten das Erforderliche nicht beschaffen, und Löwen belästigten den Troß. Endlich kam man bis zum Olympos und den Paß von Tempe, der sich zwischen dem Berge und Meere 1 Meile lang und 13 bis 20 Fuß breit im Peneiosthale hinzieht. Man umging ihn im Norden, wo man Wege zurecht machte. Als die Perser nahten, unterwarfen sich alle kleinern grie- chischen Staaten, nur Athen und Sparta nicht, doch letzteres that weiter nichts, so sehr auch Athen drängte, ihm zuhilfe zu 3*

8. Die weltgeschichtlichen Kämpfe des Altertums - S. 50

1890 - Gotha : Perthes
50 Auf einem Hügelrücken südlich von Theben nahm Mardonius mit 300 000 Mann Kerntruppen Stellung, wo sich noch 50 000 Griechen einfanden. Die Ebene eignete sich zum Reiterund Massengefecht, war noch durch Schanzen, Wälle von Balken, hölzerne Thore und Palissaden befestigt. Hier stand sein golddurchwirktes Zelt, die seiner Offiziere befanden sich nebst deren Dienerschaft, Feldgerät, Harems und Magazinen im befestigten Theben. Noch immer zögerten indessen die Spartaner unter dem bedenklichen Pausanias wochenlang. Endlich sandte man 10 000 Spartaner und 40 000 Heloten (Diener oder Schleuderer), und als ihr ganzes Bundesheer beisammen war, zählte es nur 27 000 Schwergerüstete und 3000 Hilfstruppen; das der Athener unter Aristeides 8 000 Mann und 800 Bogenschützen, wozu Platää und Thespiä noch 600 Schwerbewaffnete und 1800 wohlausgerüstete Streiter schickten. Am Abhange des Kithäron nahm Pausanias Stellung zwischen Schluchten und Höhlen als Schutz gegen die Reiterei. Einen ernsten Kampf wagte er nicht zu unternehmen, obschon ihn die persische Reiterei unter Masistius fortwährend belästigte, heransprengte, einen Hagel von Pfeilen absandte und die Griechen wegen ihrer Feigheit verhöhnte. Heftig wurden einst die 3000 Megarer angegriffen, denen trotz der Bitten Pausanias keine Hilfe sandte, wohl aber eilten 300 Athener herbei, deren Bogenschützen den Masistius erkannten, als er auf einem Schimmelhengst mit goldenem Zügel, den purpurnen Rock über dem goldenen Schuppenpanzer gehängt, mit einem Geschwader heransprengte. Da traf der Pfeil eines Schützen des Persers Pferd in die Weichen, worauf es sich vor Schmerz bäumte und den Reiter abwarf. Die Hopliten eilten mit gefällter Lanze zu deni Gefallenen, dessen Reiter stutzten und umkehrten, wogegen ein Athener das Roß ergriff, andere mit der Lanze aus den General stießen, den aber sein Panzer schützte, bis ihn ein

9. Die weltgeschichtlichen Kämpfe des Altertums - S. 197

1890 - Gotha : Perthes
197 die Griechen folgendes: Die Perser bildeten Divisionen von je 10000 Mann, die sich in 10 Bataillone von 1000 Mann und in Compagnien von je 100 Mann teilten, deren Generale und Majore der Feldherr ernannte. Das Lager legte man nach bestimmter Ordnung an und befestigte dasselbe, marschierte nur von Sonnenaufgang bis Sonnenuntergang. Die Reiterei ward wegen der undressierten Pferde unbeholfen, denn es dauerte lange, ehe der Reiter aufsitzen konnte, weil er beim Absitzen das unruhige Pserd mit Fußschlingen fesseln mußte, so daß das Losbinden, Satteln, Zäumen und Anlegen der Waffen viel Zeit kostete. Man vermied daher jeden Nachtangriff und blieb des Nachts unter Waffen, wenn man einen solchen erwartete. Vom Wagen aus musterte der König sein Heer, und Schreiber mußten alles Auffällige notieren, hielt in der Schlacht in der Mitte, umgeben von seiner Leibwache, deren Reiter vor dem Könige standen, welcher die besten Truppen ins Zentrum stellte. Wie alle orientalischen Könige kämpfte er vom Streitwagen herab mit dem Bogen, angethan mit allen Abzeichen seiner Würde, im Purpurmantel und mit der Tiara auf dem Haupte, neben sich auf hohem Schaft den goldenen Adler als Feldzeichen des Reichs. Die Reitergeschwader standen auf den Flügeln, zwischen ihnen und dem Zentrum die Mannschaften der unterworfenen Völker in vollen Vierecken. Ein dichter Pfeilregen eröffnete das Gefecht, kam der Feind näher, so warf man ihm die Wurfspieße entgegen und griff ihn dann mit dem Säbel an. Die gefürchtete persische und sakische Reiterei bestand aus geübten Bogenschützen, welche zuerst in einzelnen Schwadronen, dann in Masse angriffen. Auch im Belagern der Städte waren die Perser erfahren, umschlossen dieselben durch Wälle, trieben Gänge unter die Mauern, um diese zum Sturz zu bringen oder durch dieselben in die Stadt zu gelangen.

10. Die weltgeschichtlichen Kämpfe des Altertums - S. 179

1890 - Gotha : Perthes
179 ihm die Thracier den Weg versperrten. In diesem gebirgigen Lande gab es viele Engpässe zu passieren, durch Wälder den Weg zu finden, Festen zu erstürmen. Alexander wandte sich also zuerst gegen die Triballer, die am Balkan bis zur Donau wohnten, und beschloß, sie von Osten her anzugreisen, wobei ihn Byzanz mit Kriegsschiffen unterstützte. Sie hatten Engpässe und steile Felswände besetzt, um den Durchmarsch durch ihr Land zu hindern, besaßen aber als Angriffswaffen nur Dolch und Jagdspieß, als Schutz einen Fuchspelz statt des Helmes. Sie vertrauten auf ihre Menge, Körperkraft und die vielen Kriegswagen, welche sie auf den Anhöhen aufstellten, um sie von dort auf die Macedonier niederrollen zu lassen und deren Reihen zu durchbrechen, worauf sie in den wirren Haufen einzudringen gedachten, den sie bald zu vernichten hofften. In der That verlieh ihnen diese Kampf-weise große Überlegenheit und Siegesgewißheit, doch Alexanders Klugheit wußte diese Gefahr zu beseitigen. Er befahl seinen Soldaten, ihre Reihen da, wo die Örtlichkeit Raum bot, den Wagen zu öffnen und sie ungehindert hindurch fahren zu lassen, wo oies nicht angehe, sollten seine Krieger das Knie gegen die Erde stammen, die Schilde über ihren Köpfen dicht aneinander schließen, sodaß sie ein Dach bildeten, über welches die Wagen schnell hinwegrollen würden. Dies geschah. Die Wagen jagten rasselnd von den Anhöhen herab, fuhren durch die offenen Lücken der Bataillone oder über das Schilddach, ohne den geringsten schaden anzurichten. Nun rückten die Macedonier unter lautem Kriegsgeschrei auf den Feind los, voran die Bogenschützen, um den Aufmarsch der Phalanx zu decken, und nach kurzer Gegenwehr war der schlecht bewaffnete Feind in die Flucht getrieben, 1500 niedergehauen, Weiber und Kinder gefangen. Nachdem Alexander auf diese Weise den Durchzug erzwungen hatte, überschritt er den Balkan und stieg aus dessen sanftem Nord- 12*
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