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1. Geschichte der neuesten Zeit - S. 67

1912 - Frankfurt a.M. [u.a.] : Diesterweg
Der Wiener Kongre. Iii 122i. 67 die er mit der Altmark, mit Magdeburg und Halberstadt zu der neuen Provinz Sachsen vereinigte. Die Saalepsse und die Elbefestungen Torgau und Wittenberg sowie die stliche Lausitz mit Grlitz wurden preuisch. Aus der polnischen Lndermasse fiel Westpreuen mit Danzig und Thorn nebst dem Netze-Distrikt und Posen an Preußen zurck, das dieser Striche zur Deckung seiner Hauptstadt und zur Verbindung der Pro-vinzen Preußen und Schlesien bedurfte. sterreich erhielt Galizien zurck. So beschrnkte sich das mit Rußland durch Personalunion" verbundene Knigreich auf Kongrepolen". 4. Neben den Verhandlungen gingen rauschende und kostspielige Feste her, die unser guter Kaiser Franz" seinen Gsten gab. Da widmete man sich ganz der Freude an der neugewonnenen Friedenszeit. Alt-Wien" erwies sich als die rechte Stadt der Feste, die auch die Bevlkerung in allen Schichten mitvorbereitete und mitfeierte. Gebude und Jnneneinrich-hing, Gewnder und Schmuck, Marstlle und Grten: alles brachte den Gsten festliche Stimmung entgegen. Unter dem Einflu groer Bestellun-gen hob sich der Gewerbflei und der Geschmack: die Bronze- und Gold-schmiedekunst blhten auf; Wien zhlte sechshundert Seidenfabriken; die Kunsttischlerei verstand es, die Mbel in Stil und Farbe feilt abzutnen und zueinander und zu den Rumen in Einklang zu bringen. Die Tracht, wie sie nach den Schreckenstagen in Paris aufgekommen war, wurde weiter-entwickelt: die Männer trugen blaue Frcke mit goldenen Knpfen, im Sommer mit gelben Nankinghosen, die Damen griechische Gewnder mit hoher Grtung, Hut und Haube auf eng anliegendem Haar. So begann eine neue Form des Daseins, eine neue Lebenskunst, die sich den verschiedenen Stnden, zunchst in der schnen Donaustadt, mit-geteilt und bis heute weitergestaltet Hat. Daneben aber ging der Lnder-schacher ungestrt weiter. 2. Die neue Karte Europas und der Bundestag. 1. Es war unmglich, den Rheinbundstaaten die Lndergebiete oder doch den Gebietsumfang, womit Napoleon sie ausgestattet Hatte, wieder abzunehmen: nur gegen dieses Versprechen hatten die bedeutendsten sich zu dem Bunde gegen Frankreich herbeigelassen. Daher konnte man auch die deutschen Gromchte nicht in der alten Form, sondern nur in ihrem alten Grenverhltnis wiederherstellen. So ergaben sich folgende Neugestaltungen: Frankreich behielt die Grenzen, die vor der Revolution ihm zu-gehrten. Nur einige Kolonien in Westindien verblieben England, das auch das hollndische Kapland und den westlichen Teil des hollndischen 5*

2. Geschichte der Neuzeit - S. 29

1912 - Frankfurt a.M. [u.a.] : Diesterweg
Ludwig Xiv., der König Sonne". Iv 1s24. 29 ttigfeit mit Strafe, weil nur der König ein Hort der Armen sein drfe. 2. Seinen Ehrgeiz verpflanzte er in das Heer, das er zum grten und schnsten machte seit den Rmertagen. Die Shne des Adels, der bisher stets widerspenstig gewesen war, dienten mit Stolz als Offiziere. Ludwig bezauberte das Volk durch Kriegsruhm, schtzte es aber auch vor den Groen. Richter des Pariser Parlaments muten in Clermont einen groen Tag" abhalten: dort wurde der angesehenste Adelige der Auvergne fr grobe Bluttat verurteilt und hingerichtet. Den eroerbeflei frderte sein Minister Volbert. Er fhrte die Strumpfwirkerei Englands wie die hollndische Tuchfabrikation ein, ferner aus Italien die Seidenzucht und eine verbesserte Art der Spitzenklppelei; heimlich gewonnene Glasarbeiter von der Lagunen-Insel Murano lehrten die Bereitung venezianischen Glases; man baute Kanle, die den Verkehr belebten: Der König sprach, die Berge wichen!" Der Sdkanal (Canal du Midi) verband das Aquitanische mit dem Mittelmeer. Auch die Grndung einer groen Kriegsflotte und der ersten Seemannsschule der Welt frderte den Handel und die Weltmacht Frankreichs. 3. Ludwig betrachtete sich als den grten Fürsten der Christen-heit. Seinehofgesellschaft umgab ihn mit Anbetung vomleveru bis zum Schlafengehen. Die hchsten Wrdentrger priesen sich glck-Iich, wenn sie ihm ein Kleidungsstck reichen oder abnehmen durften. Tglich besuchte er die Messe; wenn er im Chor kniete, wandten die Hflinge ihm das Gesicht, dem Altar den Rcken zu. Er speiste allein; sein Bruder (Monsieur) reichte ihm das Mundtuch; seine Kinder und (Snkel schauten ehrfurchtsvoll zu. Nach seinem Geschmack trug alles die gepuderte Allongepercke, den schmalen Degen, den pfirsichbltnen Samtrock mit Goldstickereien, Kniehose, seidene Strmpfe und Schuhe mit silbernen Schnallen, die Damen Reifrcke und gepuderte Frisuren nebst Schnheitspflsterchen. 4. Gern hrte er sich feiern als den König Sonne", der aus nichts eine Welt erschaffen habe wie Gott: in der desten und ungesundesten Gegend mute Mansart ihm das Lustschlo Versailles erbauen mit Prunkslen und Hallen (Galerien) voller e-mlde und Marmorbilder, mit Grten voll abgezirkelter Blumen-beete, zurechtgestutzter Bume, Wasserknste und Tempelchen. Um ihn

3. Geschichte der Neuzeit - S. 48

1912 - Frankfurt a.M. [u.a.] : Diesterweg
48 Preuhen und Osterreich. Zweiten Schlesischen Krieg als Bundesgenosse des Kaisers und Frankreichs. Er fiel in Bhmen ein und eroberte Prag, konnte es aber nicht behaupten; denn die Franzosen lieen ihn im Stich. Herzog Karl von Lothringen, Franz Stephans Bruder, rckte ihm der das schleiche Erenzgebirge nach: da erfocht Friedrich unweit Schweidnitz bei Hohenfriedberg einen Sieg, wie die alten Rmer nichts Glnzenderes vollbracht". Und als sterreicher und Sachsen gegen die Mark vordrangen, warf sie der alte Dessauer" bei Kesselsdorf unweit Dresden zurck. Alsbald zog Friedrich in Dresden ein und schlo am ersten Weihnachtstage Frieden. Zum Schmerz Maria Theresias behauptete er Schlesien. Dagegen gab er ihrem Gemahl, den die anderen Rurfrsten nach Karls Vii. Tode zum Kaiser gewhlt hatten, nachtrglich seine Kurstimme. Unermelicher Jubel empfing Friedrich den Groen" in Berlin. Seinen Triumphzug durch die festlich beleuchtete Hauptstadt unterbrach er, um an das Sterbelager Duhans zu eilen. 5. Noch drei Jahre rang die Kaiserin mit Frankreich und Spanien um ihr Erbe. Im Aachener Frieden verblieben ihr alle ihre Lnder auer Schlesien und einem kleinen Land streifen in Italien. Ihre mnnliche Festigkeit und ihr kindliches Eottvertrauen hatten sterreich gerettet. Mit Recht sagte sie: Ich bin nur eine schwache Knigin, aber ich habe das Herz eines Knigs." 5. Des groen Knigs Friedenswerk. 1. Im Kriege sagte Friedrich einmal: Es ist nicht ntig, da ich lebe, wohl aber, da ich meine Pflicht tue und fr mein Vaterland kmpfe." Er bezeichnete sich als den ersten Diener des Staates und betrachtete es als seine Frstenpflicht, sein Volk glcklich zu machen. Er selbst lebte unendlich einfach; feine blaue Uniform zeichnete sich nur durch den Ordensstern aus. Aber trotz seines kaum mittelhohen Wuchses war er eine knigliche Erscheinung mit sprhenden Augen und dunklem Haar, das gewhnlich gepudert und in einen Zopf gebunden war. Vom Aufstehen, das im Sommer schon um vier Uhr erfolgte, bis zum Schlafengehen war er gestiefelt. Unermdlich ttig, wollte er berall selber frs Ganze sehen, denken, handeln". Schon am dritten Tage seiner Regierung schaffte er die Folter ab und beseitigte die Todesstrafe fr Diebstahl. Die Religionen," so verordnete er in den ersten Monaten, Msen alle Tolleriret werden

4. Geschichte des Mittelalters - S. 63

1912 - Frankfurt a.M. [u.a.] : Diesterweg
Die erste Erdumseglung. Kaiser Mar. Vii 7181. 63 der Tabak und die Kartoffel; dafr erhielt es die Haustiere, das Zuckerrohr und den Kaffeebaum, auch den Wein. Portugiesen und Spanier teilten sich in die neu erschlossene Erd-Hlfte. Portugal nahm die Westkste Vorderindiens und Brasilien, das der Ostindienfahrer Cabral entdeckt hatte, und fr Spanien eroberte Ferdinand Cortes das Kaiserreich Mexiko mit den him-melansteigenden Tempeln des blutigen Huitzilopochtl (Vitzlibutzli") und Franz Pizarro das Goldland Peru mit seinen Inkastraen. Die Kste Nordamerikas entdeckte der Venezianer Cabot mit englischen Schiffen von Neufundland sdwrts bis zum heutigen Carolina; aber niemand ahnte die groe Zukunft dieser Lnder. 8. Kaiser Max. 1. Zwischen dem zerfallenden Deutschland und dem mit Eng-land ringenden Frankreich entwickelte sich aus einem franzsischen Nebenland und aus deutschem Reichsgebiet das Herzogtum Bur-gund. Es wurde durch Gewerbe und Handel eines der reichsten Lnder der Welt. In ganz Europa herrschte burgundische Mode: hohe Federhte der Männer, zuckerhutfrmige Mtzen der Frauen mit langen Nackenschleiern, Turm- und Hornsrisuren, Puffrmel am lang herabwallenden Kleid und Schnabelschuhe. Philipp den Guten berbot sein Sohn Karl der Khne noch an Pracht und Hochmut. Am Rhein aufwrts dringend, suchte er seine niederlndischen mit seinen burgundischen Landen zu verbinden, das Kaiserreich Lothars von Meer zu Meer zu erneuern. Schon waren ihm die vordersterreichischen Besitzungen verpfndet; sein zgelloser Vogt Peter von Hagenbach amtete in Breisach, bis ihn Abgesandte schweizerischer und sterreichischer Städte richteten. Nun nahm der Herzog auch Lothringen an sich und zog gegen die Schweiz. Wortbrchig lie er die Besatzung der Feste Granson an Bumen auf-hngen oder im Neuenburger See ertrnken. Darauf schlugen ihn die Schweizer und erbeuteten sein kostbares Lager samt seinem goldenen Thron; mit Hten maen sie sein Gold. Als er Murten berannte, jagten sie sein schnes Heer in den Murtener See. Dann belagerte er die lothringische Hauptstadt Nanzig: Schweizer Sldner eilten ihr zu Hilfe; der Hasser gemeiner teutscher Nation" wurde erschlagen; 1477 nach zwei Tagen fand man seine Leiche, von Wunden und Wolfs-zahnen entstellt, in einem Sumpfe.

5. Geschichte des Mittelalters - S. 1

1912 - Frankfurt a.M. [u.a.] : Diesterweg
I. Die Germanen. 1. Land und Leute. 1. Vor zwei Jahrtausenden war unser Vaterland klter und feuchter als heutzutage. Den grten Teil bedeckten Moore und endlose Wlder voll uralter Eichen, Buchen, Tannen, Linden. Ver-einzelte Hfe lagen an Quell und Bach, umgeben von gerodetem Acker- und Weideland. Herden von Schafen, Schweinen, Ziegen, unscheinbaren Rindern und Gnsen bildeten den Reichtum des Mannes; seine Freude waren die kleinen, aber dauerhaften Pferde. Als Haupt-nahrung diente Hafermus, Kse und geronnene Milch sowie Fleisch, be-sonders Wildbret, als Getrnke Milch und Met, der aus wildem Honig gewonnen wurde; von Fremden lernte man Gerste anbauen und Gerstenwein" (Bier) bereiten. Spter pflanzte man Flachs, Rben und groe Rettiche, die sich Kaiser Tiberius regelmig aus Germanien kommen lie; das Obst zu veredeln verstand man noch nicht. Salz lieferten Quellen oder das Meer. 2. Die Germanen fielen den Rmern auf durch hohen, kraft-vollen Wuchs, helle Haut, blaue, trotzige Augen; in mchtigen Strhnen wallten die goldfarbigen oder roten Haare; die Kinder mit ihren Flachskpfen kamen den Sdlndern wie Greise vor. Jung und alt, Männer und Frauen kleideten sich in zusammen-genhte Tierfelle und Pelze, nachmals in kurze, enge Leinenrcke, die sie mit Heidelbeeren rot oder blau, mit Ginster gelb oder grn frbten; den Mantel hielt ein Dorn oder eine Bronzeschnalle auf der Schulter zusammen. Die Männer trugen enge, bis ans Knie reichende oder weite, lange Hosen und Bundschuhe und der dem langen Haar Mtzen oder Strohhte; gewhnlich gingen sie bar-Haupt. Die Frauen spannen und webten, strickten und stickten; ihr Schmuck war der schmale Purpursmm ihrer Kleider. Mann und Frau trugen gern erbeutete Spangen und Ringe von Gold, auch Schmuck aus Glasflu, Ton, Muscheln, Bernstein, Mnzen. Der Männer Hauptzierde aber waren die Waffen: bemalte Schilde, Speere Keller. Geschichte. Teil H. 1

6. Geschichte des Mittelalters - S. 9

1912 - Frankfurt a.M. [u.a.] : Diesterweg
Neue Germanenvlker. Die Hunnen. Ii ls2i. 9 ein neuer Vlkerstrom hervor, der bestimmt war, das Rmerreich und die alte Welt zu vernichten: die Vlkerwanderung. 4. Den Anla gaben die Hunnen. Nach gotischer Sage stammte dieses Mongolenvolk aus einer Ver-bindung von Alrunen (Alraunen, Heren) und unreinen Geistern. Ihre kleinen, aber gedrungenen und starkknochigen Gestalten entwickelten eine unerhrte Hlichkeit. Es hie, sie furchten ihren neugebornen Knaben die Wangen mit einem Dolche; wegen der Narben gedeihe dann nie ein Bart. Ihr dunkles Gesicht oerglich man mit Fleisch-klumpen, die Augen mit Leuchtkugeln, den ganzen Mann mit den roh zubehauenen Holzfiguren, wie sie auf Brckengelndern standen. Mit ihren Rlein waren sie wie zusammengewachsen. Auf ihnen atzen, tranken, schliefen sie. Ihre Nahrung war Fleisch, das sie mrbe ritten und halbgar verzehrten. Sie trugen das Haupt mit niedrer Lederkappe, die Beine mit Ziegenfellen, den Leib mit einem Gewnde von Linnen oder Waldmausfellen umhllt, das sie nicht ablegten, bis es in Fetzen hing. Gebude mieden sie wie ein Grab; kernet wute, wo er geboren war. Ihre Weiber fhrten sie auf Karren nach. So zogen sie auf die Jagd, zum Raub, in die Schlacht. Hier ermdeten sie den Feind durch unerwarteten Ansturm und flinkes Entweichen, um ihn endlich durch ihre geschickt gearbeiteten Knochenpfeile zu tten oder mit der Schlinge umzureien und ge-fangen zu nehmen. Sie hatten Huptlinge, aber keinen König, auch kein Gesetz, keine Scham und kaum eine Religion. Voll Lge und Tcke, achteten sie keinen Vertrag. Sie liebten nichts als das unersttlich begehrte Gold. So urteilten die Zeitgenossen. 5. Wie ein Sturmwind kam dieses Volk aus seiner asiatischen Heimat heran. Die Steppen des sdlichen Rulands luden zu lngerem Verweilen. Dann zogen sie wieder weiter und prallten auf die Ostgoten. Der angeblich mehr als hundertjhrige König Her- 375 manrich aus dem Heldengeschlechte der Amaler verzweifelte an wirk-samer Gegenwehr und ttete sich selbst; seine Goten unterwarfen sich dem fremden Volke. 2. Die Westgoten. Alarich. 1. Auch die Westgoten fhlten sich den Hunnen nicht gewachsen. .Sie suchten Schutz hinter der Donau. Kaiser Valens nahm sie in

7. Die weltgeschichtlichen Kämpfe des Altertums - S. 65

1890 - Gotha : Perthes
65 hat der Künstler die mannigfachste Naturbeobachtung zuhilfe genommen, selbst in die gleichmäßige, gebundene Bewegung des Dahinschreitens ist köstliche Schattierung gebracht. Ebenso bewunderungswürdig sind die Reiterscharen, die mit ihrem feurigen Leben, ihrer leichten Haltung auf den mutigen Rossen immer neue Motive der Bewegung zeigen. So groß ist die Erfindungs-gäbe des Meisters, daß unter den Hunderten von Gestalten nicht zwei einander gleiche getroffen werden. Die meisten Figuren mag Phidias selbst vorgezeichnet haben, wie man aus ihrer Vollkommenheit, Zartheit der Umrisse und Feinheit der Flächenberechnung bei einem Relief, welches kaum drei Zoll aus dem Grunde hervortritt, erkennen kann. „Da sieht man die Jungfrauen dahinschreiten in langen Gewändern, Opfergefäße, Krüge und Schüsseln tragend; sie gehen paarweise, meist gesenkten Hauptes, wie es sich am heiligen Feste geziemt, ruhigen Fußes, doch fest auftretend, ohne zierliche Leichtigkeit, die Arme einfach herabhängend, wenige sprechend oder umgewendet. Priester übergeben die Teppiche und Gewände den Jünglingen und Mädchen mit dem Ausdruck der Belehrung, wie Heiliges geziemend zu tragen sei. Götter sitzen zuletzt, den Zug erwartend. Auf der anderen Tempelseite sieht man den Zug der Reiter, die paarweise einhersprengen, kräftige Jünglinge im kurzen, wehenden Kleide, leicht und ritterlich in der Haltung, mutig und munter im Ausdrucke, viele sich umwendend, einander zurufend. Weiterhin sieht man solche, die noch nicht aufgestiegen sind, sich dazu erst vorbereiten. Zuletzt folgt auch der Zug der zum Wagenkampfe Gerüsteten, endlich Greise, die, auf ihren Stock gestützt, der Jugend nachschauen." Körner, Die Kämpfe im Altertum. 5

8. Die weltgeschichtlichen Kämpfe des Altertums - S. 195

1890 - Gotha : Perthes
195 Augen und Ohren des Königs" ging sehr weit. Reisende und Verkehr wurden streng überwacht, an Straßen, Brücken und Engpässen Thore oder Kastelle angelegt und mit zuverlässiger Garnison versehen, der Briefwechsel scharf beaufsichtigt, Posten, d. H. Reiter an den Hauptstraßen für je 3 — 4 Meilen bereit gehalten für des Königs Befehle, Karawanserais selbst in öden Gegenden hergestellt und mit Bäumen umgeben, ganze Landstraßen mit schattigen Bäumen bepflanzt und mit Ruhesitzen versehen. Weil die Perser jahrhundertelang das tonangebende Geschichtsvolk und Herrscher über das damalige Weltreich waren, verlohnt es sich der Mühe, sie in ihrem häuslichen Leben kennen zu lernen. Sie trugen medische Kleidung, d. h. ein wollenes Unterkleid mit Ärmeln, wollene Beinkleider und einen weiten, laugen Kaftan darüber, Vornehme bevorzugten buntgewirkte, rot oder blau gefärbte Kleider, hohe Schuhe, goldene Ketten, Armbänder und Ohrringe, trugen wohlgepflegtes, in Locken gedrehtes Haupt- und Barthaar, schminkten Gesicht und Angen, rieben die Haut mit wohlriechenden Salben ein, trugen Sonnenschirme und im Winter Handschuhe. Die Zimmer schmückte man mit kostbaren Teppichen, stellte die Betten mit weichen Polstern auf goldene Füße und liebte kostbare Teppiche und Tischdecken, goldene und silberne Becher, Schalen und Kessel. Prachtvoll putzte man das Harem auf, ebenso die Verschnittenen und Diener, welche den Herrn an- und auskleideten, badeten, salbten, frisierten u. s. w. Auf Reisen und Feldzügen nahm man Diener, Harem und kostbares Gerät mit im Wagen oder auf Kamelen, lagerte unter gold- und silberdurchwirkten Zelten, unterhielt besondere Schenke, Bäcker, Köche und Köchinnen. Bei Tische trug man ganze gebratene Tiere aus, gab dazu noch reichlichen Nachtisch und trank sehr viel Wein. Trotzdem bewahrten die Perser noch lange den alten Mut, arbeiteten 13*

9. Die weltgeschichtlichen Kämpfe des Altertums - S. 335

1890 - Gotha : Perthes
335 so sehr verschlimmerte, daß er die ganze Nacht schlaflos unter Fieberschauern zubrachte. Dennoch ließ er nicht von seiner Gewohnheit, ein Bad zu nehmen und ein Opfer zu bringen, worauf Nearch mit den Flottenkapitänen erschien, um weitere Befehle inbetreff der Abfahrt zu erhalten. Da klagte Alexander über Mattigkeit und Schwäche, so daß man die Abfahrt um einen Tag verschieben müsse, bis wohin er sich werde erholt haben, um selbst mit zu Schiffe gehen zu können. Um sich die Zeit zu kürzen und der Schmerzen zu vergessen, mußte Nearch bei ihm bleiben und ihm von seiner Fahrt aus dem Persischen Meere, von seinen Abenteuern und Erlebnissen erzählen. Mit großer Aufmerksamkeit und sichtlichem Vergnügen hörte Alexander den Berichten seines wackeren Admirals zu, ward sehr aufgeregt und sprach wiederholt seine Freude aus, daß er nun bald auch solche Abenteuer erleben werde. Obschon sich nach Nearchs Weggange die Krankheit verschlimmerte, das Fieber in der Nacht immer heftiger wurde, berief Alexander doch am andern Tage nach dem Bade und Opfer die Flottenosfiziere zu sich, um ihnen anzuzeigen, daß sie für übermorgen alles zu seinem Empfange auf der Flotte und zur Abfahrt bereit halten möchten. Noch immer hatte Alexander keine Ahnung von der Gefährlichkeit seiner Krankheit, bis nach dem Bade am Abend das Fieber sich heftiger einstellte, ihn furchtbar schüttelte und rüttelte, seine Kräfte sichtlich abnahmen und auch in der Nacht das Fieber ihn nicht einen Augenblick schlummern ließ. Durch Willenskraft wollte Alexander die Krankheit niederhalten, ließ sich daher am Morgen trotz des heftigsten Fiebers vor das große Bassin tragen, wo er unter großer Anstrengung das Opfer brachte. Hierauf ließ er die Offiziere vor, gab Befehle über die Fahrt der Flotte, besprach sich mit den Generalen über Besetzung einiger Offizierstellen und übertrug ihnen die Auswahl. Obschon die

10. Die weltgeschichtlichen Kämpfe des Altertums - S. 384

1890 - Gotha : Perthes
384 bewohner, von denen die meisten schon von Pfeilen des Königs getroffen sind. Kleidung. Farbe und Tracht deuten auf arabische oder syrische Völker. Weiterhin durchbohrt der König mit der Lanze einen Feind, und das folgende Bild zeigt die Rückkehr des Königs aus dem Lande der Neger. Er fährt ruhig auf seinem Wagen, hinten folgen gefangene Neger und rohe Gestalten mit Stricken um den Hals, mit gegürtetem Thierfelle um den Leib. Die Gefangenen führt der König den Göttern zu, die auf ihrem Throne sitzen. Die Figuren an der gegenüberliegenden Wand wiederholen die Siege über die Sheta und bestehen aus mehr als 800 Figuren. Eine lange Inschrift berichtet über den Feldzug und seinen Erfolg. — Solche bildliche Darstellungen mit den Berichten dazu vertraten die Stelle der Geschichtsbücher, hatten ja auch nur für den absoluten Herrscher Interesse. In Nubien erbaute Ramses außerdem noch vier Tempel. Zu einem derselben führt vom Nil aus eine doppelte Reihe von Sphinxen. Den alten Palast zu Karnak erweiterte er, fügte zu dem Palast zu Luxor Propyläen und einen großen Hof mit einer Säulenhalle und zwei ungeheuren Kolossen, ließ am Palast des Amenophis einen großen Portikus errichten, schmückte den Tempel zu Heliopolis und ließ dem Phra Obelisken widmen, sechs Kolosse vor dem Tempel des Ptah zu Memphis aufstellen, außerdem Kanäle graben und Dämme aufschütten, wozu er die Gefangenen benutzte. Auch wollte er vom unteren Nil einen Kanal nach dem Roten Meere anlegen, wo er eine Kriegsflotte unterhielt. Der Kanal kam zwar nicht zur Ausführung, doch ward bei dieser Gelegenheit viel wüstes Land in fruchtbares verwandelt. Diese Bauten sind um so staunenerregender, als man als Mittel zum Brechen, Bearbeiten und Glätten der Steine nur steinerne oder bronzene Werkzeuge, zum Fortschaffen nur Menschenkräfte oder Stiere hatte.
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