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1. Geschichte des Mittelalters - S. 85

1912 - Frankfurt a.M. [u.a.] : Diesterweg
Angelsachsen. Chlodwig. Ii 4754. 85 Seit Chlodwigs Zeit trugen die Franken die Haare im Nacken kurz und m der Mitte gescheitelt; der Bart blieb nach Eallierart auf einen schmalen Schnurrbart beschrnkt, während die Langobarden Schnurr- und Knebelbart, die Almnannen Vollbrte trugen. Der Rntg allein trug Locken und Bart unberhrt von der Schere. Seine Wrde war erblich. Seine Grafen fhrten die Krieger jedes Gaus und leiteten das Ge-richt der Volksgenossen. Ein Gesetz schtzte Eigentum und Leben. Die Franken trieben planmige Landwirtschaft mit Rindvieh- und Schweinezucht und lagen der Jagd ob mit sorgsam gezchteten Hunden, mit ab-gerichteten Falken, Sperbern und Hirschen. Schon kamen einzelne Gewerbe auf, wie Mhlenbetrieb und die Bearbeitung von Gold und Eisen. Aber ihr Geist blieb kriegerisch. Alljhrlich traten die Freien auf dem Mrzfeld" mit dem König zusammen, um Kriegszug oder Frieden zu beschlieen. Auf Chlodwigs Handlungen beruht die Geschichte Deutschlands 481511 und Frankreichs". Seine erste Tat war die berwltigung eines rmischen Groen, der im Herzen Galliens ein von seinem Vater begrndetes Reich besa: auch hier trat ein Germane an die Stelle eines rmischen Herrschers. Die Alamann en hatten den Erenzwall erstrmt und wie die Franken in Gallien geheert. Das Schwert mute entscheiden, wem Gallien ge-hren sollte. 3. Seit ihrer Niederlage wohnten die Alamannen sdwrts vom Hagenauer Forst, der Murg und der Rems bis in die Vorlande der Alpen hinein; sie leisteten Theoderich Tribut und Heeresfolge; nach seinem Tod gerieten sie in Abhngigkeit von den Franken. Chlodwig trat nicht, wie alle andern Germanen, dem Arianismus (S. 88) bei, sondern der katholischen Kirche. Als ihr Schirmherr unternahm er den Krieg gegen die west-gotischen Arianer. Den Westgoten wurde das Schicksal der Alamannen durch Theode-richs Eingreifen erspart: Alarich Ii. war sein Schwiegersohn; er selbst hatte Chlodwigs Schwester Audafleda zur Frau. Die Grndung des Frankenreichs hat die Vlkerwanderung beschlossen. Fortab muten die Völker in ihren Sitzen bleiben. 4. Chlodwigs Nachkommen, die Merowing er, befleckten sich durch unerhrte Greueltaten: sein jngster Sohn Chlotar ermordete in Gegen-wart seiner Mutter die kleinen Sohne seines Bruders; seinen eigenen Sohn, der sich gegen ihn emprt hatte, lie er samt Weib und Kindern verbrennen. Aber sie alle setzten das Werk ihres Ahnherrn fort: nach dem Tode Theoderichs des Groen unterwarfen sie das burgundische und das thringische Reich, der die er schtzend seine Hand gehalten hatte; wie die Alamannen wurden die Bayern abhngig, aber unter eigenen

2. Geschichte des Mittelalters - S. 1

1912 - Frankfurt a.M. [u.a.] : Diesterweg
I. Die Germanen. 1. Land und Leute. 1. Vor zwei Jahrtausenden war unser Vaterland klter und feuchter als heutzutage. Den grten Teil bedeckten Moore und endlose Wlder voll uralter Eichen, Buchen, Tannen, Linden. Ver-einzelte Hfe lagen an Quell und Bach, umgeben von gerodetem Acker- und Weideland. Herden von Schafen, Schweinen, Ziegen, unscheinbaren Rindern und Gnsen bildeten den Reichtum des Mannes; seine Freude waren die kleinen, aber dauerhaften Pferde. Als Haupt-nahrung diente Hafermus, Kse und geronnene Milch sowie Fleisch, be-sonders Wildbret, als Getrnke Milch und Met, der aus wildem Honig gewonnen wurde; von Fremden lernte man Gerste anbauen und Gerstenwein" (Bier) bereiten. Spter pflanzte man Flachs, Rben und groe Rettiche, die sich Kaiser Tiberius regelmig aus Germanien kommen lie; das Obst zu veredeln verstand man noch nicht. Salz lieferten Quellen oder das Meer. 2. Die Germanen fielen den Rmern auf durch hohen, kraft-vollen Wuchs, helle Haut, blaue, trotzige Augen; in mchtigen Strhnen wallten die goldfarbigen oder roten Haare; die Kinder mit ihren Flachskpfen kamen den Sdlndern wie Greise vor. Jung und alt, Männer und Frauen kleideten sich in zusammen-genhte Tierfelle und Pelze, nachmals in kurze, enge Leinenrcke, die sie mit Heidelbeeren rot oder blau, mit Ginster gelb oder grn frbten; den Mantel hielt ein Dorn oder eine Bronzeschnalle auf der Schulter zusammen. Die Männer trugen enge, bis ans Knie reichende oder weite, lange Hosen und Bundschuhe und der dem langen Haar Mtzen oder Strohhte; gewhnlich gingen sie bar-Haupt. Die Frauen spannen und webten, strickten und stickten; ihr Schmuck war der schmale Purpursmm ihrer Kleider. Mann und Frau trugen gern erbeutete Spangen und Ringe von Gold, auch Schmuck aus Glasflu, Ton, Muscheln, Bernstein, Mnzen. Der Männer Hauptzierde aber waren die Waffen: bemalte Schilde, Speere Keller. Geschichte. Teil H. 1

3. Die weltgeschichtlichen Kämpfe des Altertums - S. 335

1890 - Gotha : Perthes
335 so sehr verschlimmerte, daß er die ganze Nacht schlaflos unter Fieberschauern zubrachte. Dennoch ließ er nicht von seiner Gewohnheit, ein Bad zu nehmen und ein Opfer zu bringen, worauf Nearch mit den Flottenkapitänen erschien, um weitere Befehle inbetreff der Abfahrt zu erhalten. Da klagte Alexander über Mattigkeit und Schwäche, so daß man die Abfahrt um einen Tag verschieben müsse, bis wohin er sich werde erholt haben, um selbst mit zu Schiffe gehen zu können. Um sich die Zeit zu kürzen und der Schmerzen zu vergessen, mußte Nearch bei ihm bleiben und ihm von seiner Fahrt aus dem Persischen Meere, von seinen Abenteuern und Erlebnissen erzählen. Mit großer Aufmerksamkeit und sichtlichem Vergnügen hörte Alexander den Berichten seines wackeren Admirals zu, ward sehr aufgeregt und sprach wiederholt seine Freude aus, daß er nun bald auch solche Abenteuer erleben werde. Obschon sich nach Nearchs Weggange die Krankheit verschlimmerte, das Fieber in der Nacht immer heftiger wurde, berief Alexander doch am andern Tage nach dem Bade und Opfer die Flottenosfiziere zu sich, um ihnen anzuzeigen, daß sie für übermorgen alles zu seinem Empfange auf der Flotte und zur Abfahrt bereit halten möchten. Noch immer hatte Alexander keine Ahnung von der Gefährlichkeit seiner Krankheit, bis nach dem Bade am Abend das Fieber sich heftiger einstellte, ihn furchtbar schüttelte und rüttelte, seine Kräfte sichtlich abnahmen und auch in der Nacht das Fieber ihn nicht einen Augenblick schlummern ließ. Durch Willenskraft wollte Alexander die Krankheit niederhalten, ließ sich daher am Morgen trotz des heftigsten Fiebers vor das große Bassin tragen, wo er unter großer Anstrengung das Opfer brachte. Hierauf ließ er die Offiziere vor, gab Befehle über die Fahrt der Flotte, besprach sich mit den Generalen über Besetzung einiger Offizierstellen und übertrug ihnen die Auswahl. Obschon die

4. Die weltgeschichtlichen Kämpfe des Altertums - S. 384

1890 - Gotha : Perthes
384 bewohner, von denen die meisten schon von Pfeilen des Königs getroffen sind. Kleidung. Farbe und Tracht deuten auf arabische oder syrische Völker. Weiterhin durchbohrt der König mit der Lanze einen Feind, und das folgende Bild zeigt die Rückkehr des Königs aus dem Lande der Neger. Er fährt ruhig auf seinem Wagen, hinten folgen gefangene Neger und rohe Gestalten mit Stricken um den Hals, mit gegürtetem Thierfelle um den Leib. Die Gefangenen führt der König den Göttern zu, die auf ihrem Throne sitzen. Die Figuren an der gegenüberliegenden Wand wiederholen die Siege über die Sheta und bestehen aus mehr als 800 Figuren. Eine lange Inschrift berichtet über den Feldzug und seinen Erfolg. — Solche bildliche Darstellungen mit den Berichten dazu vertraten die Stelle der Geschichtsbücher, hatten ja auch nur für den absoluten Herrscher Interesse. In Nubien erbaute Ramses außerdem noch vier Tempel. Zu einem derselben führt vom Nil aus eine doppelte Reihe von Sphinxen. Den alten Palast zu Karnak erweiterte er, fügte zu dem Palast zu Luxor Propyläen und einen großen Hof mit einer Säulenhalle und zwei ungeheuren Kolossen, ließ am Palast des Amenophis einen großen Portikus errichten, schmückte den Tempel zu Heliopolis und ließ dem Phra Obelisken widmen, sechs Kolosse vor dem Tempel des Ptah zu Memphis aufstellen, außerdem Kanäle graben und Dämme aufschütten, wozu er die Gefangenen benutzte. Auch wollte er vom unteren Nil einen Kanal nach dem Roten Meere anlegen, wo er eine Kriegsflotte unterhielt. Der Kanal kam zwar nicht zur Ausführung, doch ward bei dieser Gelegenheit viel wüstes Land in fruchtbares verwandelt. Diese Bauten sind um so staunenerregender, als man als Mittel zum Brechen, Bearbeiten und Glätten der Steine nur steinerne oder bronzene Werkzeuge, zum Fortschaffen nur Menschenkräfte oder Stiere hatte.

5. Die weltgeschichtlichen Kämpfe des Altertums - S. 395

1890 - Gotha : Perthes
395 ward ein dem Gotte geweihtes Tier ernährt, gepflegt und angebetet. Aus golddurchwirkten Purpurdecken ruhten diese Tiere, welche man badete, salbte, mit Schmuck versah, mit Leckereien fütterte, nach dem Tode einbalsamierte und in heiligen Gräbern bestattete. Starb eine Katze, so schoren sich die Hausbewohner die Augenbrauen; starb ein Hund, so wurden Kopf und Leib rasiert. Reiche Leute verwendeten oft ihr ganzes Vermögen auf die Bestattung heiliger Tiere. Das heilige Krokodil vom See Möris lebte zahm im Tempel von Fleisch und Mehl, trug Glas- und Goldgehänge in den Ohren. Spangen an den Vorderbeinen, ward nach dem Tode einbalsamiert und in heiligem Sarge begraben. Viele hielten es für eine fromme That, dieses Krokodil mit Leckerei zu füttern. Die größte Verehrung genoß der schwarze Ochse Apis, der besondere Kennzeichen hatte. Ihm ähnliche Stiere durften nicht getötet werden, und sein eigener Tod ward tief betrauert, dann aber suchten Priester nach einem neuen Apis. War er gesunden, so schickte man ihn 40 Tage auf schöne Weide, und dann dursten ihn auch Frauen sehen. Endlich führte man ihn in einem Boote, welches eine goldene Kapelle trug, nach Memphis, wo man seine Ankunft sieben Tage mit Aufzügen, Festen und Schmausereien feierte. Fröhlich ward das Fest der Göttin der Fruchtbarkeit gefeiert. Männer und Frauen kamen zu Schiffe nach Babustis; auf allen Böten ertönte Flötenmusik, Weiber lärmten mit Klappern, die anderen schlugen in die Hände und sangen dazu. In jeder Stadt ward gelandet, die Straßen unter Neckerei, Tanz und Geschrei durchzogen, in Babustis große Opfer gebracht und viel Wein getrunken, weil an 70 000 Männer und Frauen hier sich einzufinden pflegten. Osiris und Isis verehrte man im ganzen Lande, jenen als Herrn der Welt uni) des Lebens, diese als Göttin der Fruchtbarkeit. Der Feind beider war Typhon, die ausdörrende Hitze, Unfruchtbarkeit und

6. Die weltgeschichtlichen Kämpfe des Altertums - S. 190

1890 - Gotha : Perthes
190 Masse in den Kampf einzutreten, das Massengefecht als Nahegefecht zu führen und im Anlauf die feindlichen Reihen zu durchbrechen. Daher stand sie 16 Mann tief, d. H. 16 Mann hintereinander, wie bereits erwähnt ist, wobei die Lanzen der fünf ersten Glieder vorgestreckt wurden, über die Front hinausragten und einen undurchdringlichen Stachelwall bildeten, während die anderen Reihen ihre Lanzen aus die Schultern der Vordermänner legten, dieselben vorwärts drängten, aber nicht zurückweichen ließen. Außerdem war die Phalanx so gut eingeübt, daß sie jede Bewegung, Marschordnung, Stellung und Wendung schnell und sicher ausführte, ohne daß sich die Krieger gegenseitig hinderten. Die Zahl dieser Schwergerüsteten, welche das Fußvolk der Getreuen hießen, belief sich auf 18 000, die sich in sechs Bataillone von je 3000 Mann teilten und meist aus Macedonien stammten. Auch die Reiterei besaß in den macedonischen und thematischen Schwadronen schwergeharnischte Kämpfer, welche allesamt dem Adel angehörten, und an deren Spitze der König focht. Sie waren gleich tüchtig auf den Massen- und Einzelkampf eingeübt, daher den ungeordneten Schwärmen der leichten asiatischen Reiterei überlegen. Diese schwere Reiterei führte den ehrenvollen Namen „die Getreuen des Königs" und zählte 5000 Reiter, die in acht Geschwader eingeteilt und denen noch 600 griechische Reiter beigegeben waren. Auf diese Garde folgten die macedonischen Hypaspisten, benannt nach dem hohen Schilde Aspis. Sie waren halbleichte Truppen, wie etwa unsere Füsiliere, trugen einen leichten Schild, ein längeres Schwert und einen Linnenpanzer und waren besonders brauchbar zu Überfällen, Gewaltmärschen, Handstreichen, zur Besetzung von Höhen, Erzwingung von Flußübergängen und Unterstützung der Reiterangriffe. Diese Truppe zählte 6000 Mann, war in sechs Bataillone eingeteilt und hatte die Wache vor dem Königszelte.

7. Die weltgeschichtlichen Kämpfe des Altertums - S. 276

1890 - Gotha : Perthes
276 rückend, das Zeichen zum Angriff. Mit eingelegter Lanze trabte die Reiterei gegen den Feind, inbent zugleich auch die Phalanx vorrückte, dicht Schild an Schild gelehnt und die langen Speere wie einen Stachelwall vorstreckend. Diesem Doppelangriffe konnte der Feind nicht widerstehen, die Indier flohen aus dem Gemetzel ins freie Feld, nach den Sümpfen oder ins Lager, um dem sicheren Tode zu entgehen, verfolgt von jenen Brigaden der Macedonier, die am jenseitigen Flußufer stehen geblieben waren, den Fluß aber bei Beginn der Schlacht überschritten hatten und nun ihre von achtstündigem Kampfe ermüdeten Kameraden ablösten. An 20000 Indier waren gefallen, darunter zwei Söhne des Porus, alle Obersten, Wagen- und Elefanten-lenker, 3000 Pferde und 100 Elefanten, wogegen 80 dieser Kriegstiere gefangen wurden. Wie nun Porus die Niederlage der Seinigen sah, suchte er den Tod, doch sein goldener Panzer und die Klugheit seines Elefanten schützten ihn. Da traf ihn ein Pfeil in die Schulter, und nun wandte er seinen Elefanten zur Flucht. Alexander hatte ihn jedoch bemerkt und jagte ihm nach, um ihn gefangen zu nehmen. Doch diese Anstrengung war dem treuen Buke-phalos zu viel, erschöpft und sterbend brach er Plötzlich zusammen. Jetzt sollte der Fürst von Toxila den Porus verfolgen, welcher sich jedoch mutig gegen seinen Landsmann wandte und ihm den Speer so gewaltig gegen Schild und Panzer schleuderte, daß der Verfolger es vorzog, zurückzuweichen und den Gegner entfliehen zu lassen. Hierauf schickte Alexander andere indische Fürsten dem Porus nach, um diesen aufzufordern, sich gefangen zu geben. Porus, erschöpft von Blutverlust, matt vor quälendem Durst und rings von Feinden umgeben, hielt seinen Elefanten an, ließ ihn niederknieen und sich von demselben mittels des Rüssels herabheben, trank, rastete ein wenig und ließ sich dann zu Alexander führen. Dieser kam ihm

8. Die weltgeschichtlichen Kämpfe des Altertums - S. 302

1890 - Gotha : Perthes
302 Labyrinth der Dünen, bis er vor Hunger und Durst kraftlos zusammenbrach und elend verschmachtete. „Glücklich war man, wenn man vor Tagesanbruch einen Brunnen erreichte, wo man rasten konnte. Aber es blieben Qualen genug übrig, um die Soldaten zu erschöpfen. Die Sonne brannte vom frühen Morgen ab durch rötliche Glutluft nieder, und der Sand brannte wie Feuer unter den wunden Füßen. Da stürzten denn Menschen und Tiere röchelnd zusammen, Blut drang aus Mund und Augen hervor, oder sie kauerten nieder, befallen von Wahnsinn und grinsten ihre Kameraden an, welche in losen Reihen und schweigend an ihnen vorüberwankten. Fand man endlich Wasser, so stürzte man in wilder Hast zu demselben, trank in maßloser Gier und mußte diese Unvorsichtigkeit mit qualvollem Tode büßen. Ja, als man einst in dem breiten Bette eines fast ganz ausgetrockneten Flusses den Tag über unter Zelten lagerte, brach am Abend plötzlich ein Unwetter los, füllte sich das Flußbett im Nu mit brausenden, jäh dahinschießenden Wogen, von denen Menschen und Tiere samt den Zelten weggerissen wurden, ehe man sich recht besinnen konnte, was zu thun sei. Selbst Alexanders Zelt und Waffen rissen die wütenden Wellen fort, und er selbst entging nur mit Mühe dem Tode, da ihn die rasenden Wellen fortzureißen drohten. „So ging es Tag für Tag: stets dieselben Leiden, Gefahren und Anstrengungen und dazu noch zunehmende Ermattung und Hoffnungslosigkeit. Um das Leiden noch zu steigern, erhob sich einst noch ein heftiger Sturm, trieb die Dünen hin und her, verfinsterte mit Staubwolken die Luft, begrub oder erstickte Menschen und Tiere und verwehte die Wege, so daß sich die landeseingeborenen Führer verirrten und alle ihren Untergang für unvermeidlich hielten. Um sich wieder zurechtzufinden, mußte man das Meer aufsuchen. Daher sammelte Alexander

9. Die weltgeschichtlichen Kämpfe des Altertums - S. 334

1890 - Gotha : Perthes
334 Medios, bei welchem wiederum bis tief in die Nacht hinein unter heiteren Gesprächen und Scherzen getrunken ward. Am andern Tage fühlte sich Alexander unwohl, badete, atz ein wenig und legte sich fiebernd zu Bette. Am Morgen des l. Juni erwachte er sehr unwohl. Wegen der vielen Gemütsbewegungen in der letzten Zeit und wegen der vielen Gelage, die in den letzten Tagen schnell aufeinander gefolgt waren, war er für eine Krankheit besonders empfänglich gemacht und daher vom Fieber sehr heftig angegriffen. Er mußte sich auf seinem Lager zum Altar tragen lassen, um dort das Morgenopfer darzubringen, wie er es nach persischer Sitte jeden Tag zu thun pflegte. Dann lag er im Männersaale im Ruhebette, ließ die Generale vor sich kommen und gab ihnen die nötigen Befehle zum Aufbruche. Das Landheer sollte am 4. Juni den Marsch antreten; die Flotte dagegen, auf welcher er selbst mitfahren wollte, den Tag darauf den Fluß hinabrudern. Um das Unwohlsein durch eine Luftveränderung zu beseitigen, ließ er sich gegen Abend auf seinem Lager zum Euphrat hinab und auf ein Schiff tragen, um nach seinen Gärten am andern Ufer zu fahren, wo er ein Bad nahm, aber keine Besserung fühlte, vielmehr unter heftigen Fieberschauern die Nacht hinbrachte. Nachdem er am andern Morgen gebadet und ein Morgenopfer gebracht hatte, ging er in sein Kabinett, legte sich dort auf sein Ruhebett und blieb den ganzen Tag auf demselben liegen. Medios kam zu ihm und suchte ihn durch Gespräche aufzuheitern, denn er hielt die Krankheit für ein vorübergehendes Unwohlsein und eine Folge der großen Anstrengungen, Sorgen und Aufregungen der letzten Wochen. Der König glaubte gern den Worten seines Freundes, bestellte die Generale für den nächsten Morgen zu sich und legte sich zur Ruhe, nachdem er ein wenig gegessen hatte. Indes nahm das Fieber mit jeder Stunde zu, so daß sich des Königs Zustand

10. Die weltgeschichtlichen Kämpfe des Altertums - S. 406

1890 - Gotha : Perthes
406 nächsten standen, aber auch eine sehr beschwerliche Lebensweise führten. Sie lebten in Hainen in einiger Entfernung von Menschen, lagen auf der Erde oder auf Häuten, kleideten sich in Tierfelle und aßen nichts Lebendes. Erst nach 36—40 Jahren lebte der Weise besser, trug Baumwollgewand und Goldringe an Händen und Ohren, aß Fleisch, nahm mehrere Weiber und zog, von mehreren Schülern begleitet, durch das Land, um das Volk zu belehren. Meistens hielten sich diese Volksprediger auf dem Markte auf, wo man sie um Rat anging; andere lebten im Walde, auf Wiesen oder unter großen Bäumen, lagen nackt auf Steinen und aßen nichts als Baumrinde und reifende Kräuter. Sommer und Winter gingen sie nackt und lebten auch bei Regengüssen im Freien. Gegen Schmerzen waren sie unempfindlich, standen den ganzen Tag unbeweglich auf einem Beine und hielten dazu noch Holzstücke von drei Ellen Länge in der Hand. Manche Weise dienten dem Könige als Ratgeber; andere wirkten als Ärzte, Wahrsager und Zauberer; noch andere zogen bettelnd in Dörfern und Städten umher. Diese Weisen wurden vom Volke und Könige hochgeehrt, waren abgabenfrei und erhielten reiche Geschenke. Jedes Haus stand ihnen offen; wen sie besuchten, der fühlte sich geehrt und begoß sie sogleich so reichlich mit Sesamöl, daß es ihnen über die Augen herabfloß. Druck von Friedrich Andreas Perthes in Gotba.
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