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1. Leitfaden zum methodischen Unterricht in der Geographie - S. 130

1836 - Eisleben : Reichardt
130 Ii. Mitteleuropa. Vraunschw.'Wolfenb. 22. Das Herzogthum Braunschweig - Wolfen- büttel. Es enthält 73 Qmeilen und liegt getrennt in 3 größern und einigen kleinern Stücken, wird von dem Preußischen und Hannöverischen Gebiete umgeben, und gränzt auch mit Anhalt - Bernburg zusammen. Der nördliche Theil ist eben und der südliche,;, welcher von einem Tbeile des Harz- und des Solingerwaldes bedeckt wird, ist gebirgig und waldig. Außer der We. ser sind unter den Flüssen vorzüglich die Leine, Ocker und die Aller zu bemerken. Der nördliche Theil des Landes ist sehr fruchtbar; die Gebirgsstriche eignen sich mehr zur Viehzucht, als zum Ackerbau, und sind reich an Waldungen und Mineralien. Hauptprodukte sind: Getreide, sehr guter Flachs, Cichorien, Vieh, Holz, Silber, Blei, Eisen, Kupfer, Schwefel, Vitriol, Salz rc. Die Einwohner, die sich zur lutherischen ^Kirche bekennen, und deren Zahl 252,000 beträgt, be» treiben, außer einer blühenden Landwirthschaft, einigen Bergbau, mehrere Industriezweige und einen nicht un- bedeutenden Handel; und stehen in wissenschaftlicher Bilr düng gegen andere Deutsche nicht nach. Landesherr ist ein Herzog. Br aun schweig, große Haupt- und Residenzstadt, nord- westlich von Bernburg, in einer fruchtbaren Ebene, an der Ocker, hat ein Residcnzschloß, viele Fabriken, berühmte Messen und 38,000 Einwohner, welche einen ansehnlichen Handel treiben. — Wolfenbüttcl, Stadt, südlich von Braunschweig, an der Ocker, mit einer großen Bibliothek. •—• Helmstadt, Stadt, östlich von Braunschweig, an der Preußischen Gränze, hatte bis 1809 eine Universität — Blankenburg, Stadt, südöstlich von Braunschwcig, am nördlichen Fuße des Harzes, mit einem Schlosse. In dem nahen Harze sind unweit der Bode die bekann- ten und von vielen Reisenden besuchten Tropfsteinhöhlen, die Baumanns- uno Bielshöhle. —» Holzminden, Stadt, südöstlich von Pyrmont, am rechten Weserufcr, treibt Handel und Schifffahrt. 23. Das Fürstenthum Lippe. Es enthält 21 Qmeilen, wird von Hannöveri« fcbem, Preußischem, Kurhessischem und Waldeckischem Gebiete begränzt, hat einen zwar bergigen, aber doch fruchtbaren Boden. Das Waldgebirge Osning oder

2. Das Deutsche Reich, Kulturgeographie, Allgemeine Erdkunde - S. 37

1913 - Frankfurt a.M. [u.a.] : Kesselring
— 37 — von den 7 Bergkegeln hat, die sich dem Auge von Bonn aus darbieten. Der steilste von ihnen ist der Drächenfels. Iii. Das Sauerland. 1. Lage und Bodengestalt. Das Sauerland, d. h. eigentlich § 31. Süderland oder Südland, nämlich vom Münsterland aus, ist eine niedrige Hochfläche, aus der einzelne Bergketten hervortreten, z. B. das Rot Haargebirge und der Ederkopf. Als Ausläufer entsendet es nach Norden den Haarstrang, der zwischen Ruhr und Lippe hinzieht. 2. Bodenschätze und Beschäftigung der Bewohner. Das Innere des Gebirges ist reich an Mineralschätzen. Besondere Bedeutung haben die großen Kohlenlager des Ruhrgebietes. Sie erstrecken sich aus Abb. 22. Eme Talsperre. beiden Seiten der Ruhr bis über den Rhein und uach Norden bis über die Lippe. Der Raum, den sie einnehmen, beträgt 3000 qkm; die hier lagernden Kohlenschätze sind so groß, daß sie bei gleichmäßig fortgesetzter Förderung noch 600—800 Jahre reichen. Im Gebiet der Sieg wird viel Eisen gewonnen. — Diese reichen Bodenschätze haben im Sauerland eine großartige Industrie hervorgerufen. Namentlich in dem Tal der Ruhr drängt sich das gewerbliche Leben zusammen. Tausende fleißiger Hände sind geschäftig, Eisen, Stahl, Messing, Wolle und Baumwolle zu ver- arbeiten. Eine Fabrikstadt reiht sich an die andere. Zahlreiche Fabrik- schornsteine speien schwarze Rauchsäulen aus. Riesige Dampfhämmer fallen mit lautem Getöse auf die zu schmiedenden Elsenmassen herab. Allenthalben pochen, hämmern, rasen und dröhnen die Maschinen. Begünstigt wird die Anlage gewerblicher Betriebe durch die zahl- reichen Wasserläufe des Sauerlandes. In der neuesten Zeit versteht man,

3. Das Deutsche Reich, Kulturgeographie, Allgemeine Erdkunde - S. 63

1913 - Frankfurt a.M. [u.a.] : Kesselring
— 63 — Die Bergwände fallen in einer Höhe von 230 m fast senkrecht zum Flusse ab. Von dem Gipfel der Felsen blickt man in die dunkle Tiefe hinab, wo die Bode über die Klippen dahinrauscht. f) Erwerbszweige. Der Harz ist reich an mineralischen Schätzen, besonders an Silber-, Blei-, Eisen- und Kupfererzen. Es hat sich des- halb hier ein ausgedehnter Bergbau nebst einer lebhaften Industrie ent- wickelt. Hauptsitze des Harzer Bergbaues sind Klaustal, Goslar, Andreasberg, Mansseld und Eisleben. Auch durch Holzfällen, Köhlerei, Beerensuchen, Abrichten von Singvögeln (Harzer Roller), Viehzucht (Harzer Käse) u. dgl. ernähren sich viele Bewohner. Hexentanzplatz Wir blicken flußaufwärts Roßtrappe Abb. 39. Das Bodetal. 8) Der Harz in der Sage. Den Brocken sahen unsere Vorfahren als den Sitz ihrer Götter an. Hier bauten sie deshalb Altäre, auf denen sie ihnen Opfer darbrachten. Das geschah auch noch, als das Christentum bereits eingeführt war. Namentlich am 1. Mai versammelten sie sich dort, um ihre altgewohnten Gottesdienste abzuhalten. Da diese verboten waren, kamen sie in allerlei Verkleidungen herbei. Dadurch geriet der Blocksberg bei den Christen als eine Stätte teuflischer Greuel in Verruf; man erzählte sich, die Hexen kämen auf Besenstielen, Feuer-

4. Das Deutsche Reich, Kulturgeographie, Allgemeine Erdkunde - S. 70

1913 - Frankfurt a.M. [u.a.] : Kesselring
— 70 — reichs Sachsen. Nur die nördliche Abdachung bietet Raum für die Entwicklung größerer Flüsse. Hier fließt der Elbe die Mulde zu, die aus zwei Quellflüssen, der Zwickauer und der Freiberger Mulde, entsteht. b) Geologische Bildung. Das Sächsische Erzgebirge verdankt seine jetzige Gestalt umfangreichen Senkungen der Erdrinde. Im Norden sank der Dresdener Talkesfel ab, im Süden das Egertal. Auf der böhmischen Seite ist die Scholle am tiefsten abgesunken, weshalb das Gebirge hier auch am steilsten abfällt. Als Folgen dieser gewaltigen Schollenbewegung weist auch das Erzgebirge vulkanische Durchbrüche und Mineralquellen auf. Die heißen Quellen des Egertales haben die Entstehung zahlreicher Badeorte ver- anlaßt, z.b. Karlsbad, Marienbad, Teplitz u.a. j c) Klima und Erzeugnisse. Der Kamm und die höchsten Flächen des Ergebirges haben ein rauhes Klima. Trotzdem zieht sich der Acker- bau hoch hinauf; er erreicht hier die größte Höhe in Deutschland. Getreide gedeiht nur kümmerlich; das Hauptgewächs ist die Kartoffel. Das Gebirge war früher sehr reich an Erzen. „Silber hegen seine Berge wohl in manchem tiefen Schacht." Jahrhundertelang lieferte der Bergbau auf Silber reiche Erträge; in der letzten Zeit gehen sie jedoch immer mehr zurück. Die Bewohner sind deshalb genötigt, sich anderen Erwerbszweigen zuzuwenden. Sie beschästigen sich be- sonders mit Hausindustrie. Sie verfertigen Teppiche, Gardinen, Musik- instrumenta Blechwaren u. dgl.; sehr verbreitet sind auch Spitzen- klöppeln, Strohflechten, Spinnen und Weben. Von großer Bedeutung sind die Kohlenlager bei Chemnitz und Zwickau. Sie liefern das Brennmaterial für die großartige Industrie, die sich in Sachsen entwickelt hat. In den Tälern reiht sich Dorf an Dorf, Stadt an Stadt. Überall erblickt man mächtige Fabrikgebäude und Werkstätten. Zahlreiche Fabrik- schornsteine ragen in die Lust und speien schwarze Rauchsäulen aus. Tauseude fleißiger Arbeiter sind mit der Verarbeitung von Eisen, Wolle, Baumwolle usw. beschäftigt. Die größte Fabrikstadt des Gebietes ist Chemnitz; es wird wegen seiner großartigen Baumwollenindustrie auch das deutsche Manchester genannt. Andere bedeutende Fabrikstädte sind Zwickau, Glauchau, Freiberg und Annaberg. 3. Das Elbsandsteingebirge, a) Gesteinsart. Das Elbsand- steingebirge bildete ursprünglich eine einzige Hochfläche. Es gehört der Kreideformation an. Bei diesem Namen denkt man vor allem an die weiße Schreibkreide. Sie bildet jedoch nur einen geringen Bestandteil der Kreidegebirge. Diese bestehen weit mehr aus Tou, Sandstein, Kalk und Schiefer. In dem Elbsandsteingebirge ist der Sandstein vor- herrschend, nach dem das Gebiet auch seinen Namen führt.

5. Das Deutsche Reich, Kulturgeographie, Allgemeine Erdkunde - S. 80

1913 - Frankfurt a.M. [u.a.] : Kesselring
— 80 Donauländern. Daher wird sie von mehreren wichtigen Eisenbahnlinien durchschnitten, die von der Ostsee und der Elbe nach Wien führen. Die Oder dient der Schiffahrt von Ratibor ab. Da sie auf ihrem Oberlaufe nur eine geringe Fahrtiefe hat, so kann sie auf den Verkehr Schlesiens keinen größeren Einfluß ausüben. Für den Kohlentransport Ober- fchlesiens hat derklodnitz- kanal einige Bedeutung er- langt. d) Geschichtliche Be- deutung. Schlesien ist durch die schleichen Kriege Fried- richs des Großen in preußi- schen Besitz gekommen. Die preußischen Könige haben dem Lande eine lebhafte Fürsorge angedeihen lassen und da- durch den Anstoß zu einer kräftigen Entwicklung gegeben. Gewerbe und Handel blühten mächtig empor, und heute gilt Schlesien als eine der reichsten und wertvollsten Provinzen des preußischen Staates. Staatliche Einteilung. 59. Der deutsche Anteil der Sudetenkette, die Oderniederung und ein Teil des Karpathischeu Landrückens gehören zur Provinz Schlesien. n W,en n. B rünn Abb. 52. ' Durchgangslinien der Schleichen Tieflandsmulde. Abb. 53. Die Provinz Schlesien. Bewässert wird die Provinz von der Oder und ihren Nebenflüssen. Die Erwerbszweige der Bevölkerung sind Landwirtschaft, Viehzucht, Bergbau und Industrie. Ackerbau wird besonders in der Ebene, Vieh-

6. Das Deutsche Reich, Kulturgeographie, Allgemeine Erdkunde - S. 79

1913 - Frankfurt a.M. [u.a.] : Kesselring
— 79 — Weistritz, Katzbach, Bober mit Queis und Görlitzer Neiße. Die Sudetenflüsse fließen schnell und reißend, haben steile Ufer und ein steiniges, sandiges Bett. Bei starken Regengüssen treten sie zuweilen über ihre Ufer und richten große Verheerungen an. Um die Hoch- Wassergefahr zu beseitigen, legt man in den Tälern, die am meisten davon bedroht sind, Talsperren an. Diese regeln nicht nur den Abfluß der Gewässer, sondern liefern auch noch Triebkräfte für die zahlreichen industriellen Anlagen. Ii. Der Karpathische Landrücken. Auf der rechten Oderseite zieht der Karpathische Landrücken, der § 57. in Oberschlesien die Höhen von Tarnowitz und Trebnitz bildet. Das Gebiet hat sandigen Boden, der den Ackerbau nicht lohnt. Große Flächen sind nur mit Kiefern und dürrem Heidekraut bedeckt. Doch ist das Innere der Erde sehr reich an Eisen, Blei, Zink und Kohlen. Die Zinkgruben Oberschlesiens sind die reichsten auf der ganzen Erde und seine Kohlenlager die reichsten Deutschlands. Diese Bodenschätze haben eine großartige Industrie hervorgerufen. Überall sind große Hüttenwerke und Fabriken entstanden, in denen Erze geschmolzen und verarbeitet werden. Infolge der lebhaften Industrie gehört Oberschlesien zu den am dichtesten bevölkerten Bezirken Deutschlands. In einzelnen Teilen kommen auf 1 qkm mehr als 500 Menschen. Viele Orte, die früher unbedeutende Dörfer waren, sind rasch zu volkreichen Städten emporgewachsen. Die bedeutendsten sind Tarnowitz, Gleiwitz, Königshütte und Beuthen. Iii. Die Schlesische Tieslandsbucht. 1. Landschaft. Zwischen den Sudeten einerseits und dem § 53. Karpathischen Landrücken anderseits breitet sich eine stäche Mulde aus, die in der Mitte von der Oder durchflössen wird. Die ganze Niederung besteht aus fruchtbarem Lehm- und Lößboden. Dazu kommt eine reiche Bewässerung und eine geschützte Lage. Infolge dieser günstigen Um- stände herrscht in dem Odertal eine außerordentliche Fruchtbarkeit. Der Ackerbau liefert reichen Ertrag. Außer Weizen und Korn baut man Zuckerrüben und bei Liegnitz auch Gemüse und Blumen. Bei Grünberg sind die nach Süden geneigten Abhänge sogar noch mit Wein bepflanzt. 2. Berkehr. Die gewaltige Gebirgsmauer der Sudeten bildet ein großes Hindernis für den Verkehr. Doch wird sie von mehreren Einsenkungen durchzogen — Lausitzer Gebirge und Waldenburger Berg- land —, die die Anlage von Straßen und Eisenbahnen ermöglichten. Die Schlesische Tieflandsbucht hat eine sehr günstige Verkehrslage. Sie bildet das Bindeglied zwischen der Norddeutschen Tiefebene und den

7. Das Deutsche Reich, Kulturgeographie, Allgemeine Erdkunde - S. 59

1913 - Frankfurt a.M. [u.a.] : Kesselring
— 59 — liegt Minden, am Fuß des Teutoburger Waldes liegen Herford und Bielefeld mit blühender Leinenindustrie. Geschichtlich denkwürdig ist Paderborn; hier hat Karl der Große 777 den ersten Reichstag im Sachsenlande gehalten. Im Ruhr- gebiet und Sauerland kommen unermeßliche Schätze an Kohlen und Eisenerzen vor, ^ die durch den Bergbau zutage gefördert und in zahlreichen Fabriken ver- arbeitet werden. Dieser Teil Westfalens ist deshalb sehr dicht bevölkert und ent- hält eine Reihe großer, bedeutender Fabrikstädte. Dortmnnd, 214090 Einw., dicht an der Ruhr, ist der Mittelpunkt des Kohlenbergbaues; als Ausgangspunkt des Dortmund-Emskanals ist es wichtig für den Versand von Steinkohlen. Vochiun hat bedeutende Gußstahlfabriken. Auch Gelsenkirchen, 169000 Einw., Hagen, Iserlohn, Hamm und Siegen haben eine lebhafte Industrie. Die verschieden- artigsten Metallwaren, Sensen, Messer, Scheren, Beile usw., werden hier verfertigt. In Arnsberg stand ehemals der oberste Freistuhl der heiligen Feme. 3. Oberhessen. Die zum Großherzogtum Hessen gehörige Provinz § 43. Oberhessen wird von der Provinz Hessen-Nassau eingeschlossen. Sie umfaßt den größten Teil des Vogelsberges und die Wetterau. Da Mineralschätze fehlen, so ernähren sich die Bewohner durch Ackerbau, Viehzucht und Forstwirtschaft. Die Hauptstadt ist Giesen a. d. Lahn, Universitätsstadt. In der Wetterau liegen Friedberg und Nauheim; letzteres hat Mineralquellen und ist ein gut be- fuchter Badeort. 4. Das Fürstentum Waldeck liegt zwischen Westfalen und Heffen-Nassau und besteht aus einem größeren südlichen und einem kleineren nördlichen Teile. In ersterem liegt die Hauptstadt Arolsen, in letzterem der Badeort Pyrmont. 5. Das Fürstentum Lippe erstreckt sich von den Quellen der Lippe und Ems bis zum linken User der Weser. Es wird vom Teutoburger Wald durchzogen. Am Fuße desselben liegt die Hauptstadt Detmold. In der Nähe auf der Grotenbnrg erhebt sich das Hermannsdenkmal. 6. Das Fürstentum Schanmbnrg-Lippe liegt auf der rechten Seite der Weser. Die Hauptstadt ist Bnckebnrg. C. Das Thüringisch-Sächsische Hügelland und seine Randgebirge. Das Thüringisch-Sächsische Hügelland wird von Harz, Eichs- feld, Thüringerwald, Erzgebirge und Fläming umschlossen. In der Mitte fließt die Saale, die das ganze Gebiet in zwei Land- schasten teilt, eine westliche, Thüringen, und eine östliche, Sachsen. Thüringen. Geologische Bildung. Thüringen bildete wohl vor Jahrtausen- § 44. den ein großes Hochland. Im Mittelalter der Erde sanken große Teile der Erdrinde in die Tiefe, während andere, die sogenannten Horste, stehen blieben. Frankenwald, Thüringerwald und Harz sind solche alte Horste. Wie bei den andern Teilen des Variscischen Ge- birges, so sind auch bei ihnen die jüngeren Schichten abgetragen worden, und die altzeitlichen Formationen (Granit usw.) liegen bloß.

8. Europa ohne Deutschland - S. 33

1913 - Frankfurt a.M. [u.a.] : Kesselring
— 33 — Das Königreich Belgien. (Doppelte Größe des Königreichs Sachsen. 7,4 Mill. meist katholische Einw.) A. Lage und Landschastsgebiete. Belgien schiebt sich in Form eines Dreiecks zwischen die Nieder- § 19. lande, Deutschland, Luxemburg. Frankreich und das Meer. Von den Ardennen dacht es sich nach Norden hin allmählich ab und geht in die Norddeutsche Tiefebene über. Es hat drei Landschastsgebiete: Hoch-, Mittel- und Niederbelgien. Hochbelgien reicht von der Südostgreuze bis zu den Tälern der Sambre und Maas. Es wird von den Höhenzügen der Ardennen durchzogen, die rauh und unfruchtbar sind. Nur in den Tälern der Maas und Sambre findet man fruchtbare Felder und schöne Obsthaine. Uni so reicher ist dieses Bergland an Kohlen, Eisen, Blei und Zink. Mittelbelgien ist ein welliges Hügelland, das sich nach Norden hin allmählich senkt. Es zeichnet sich durch große Fruchtbarkeit aus. Niederbelgien nimmt den nördlichen und den westlichen Teil des Landes ein. Es wird von der schiffbaren Schelde durchflössen. Gegen das Meer ist es durch hohe Dünenwälle geschützt. Die 70 km lange Küste hat infolgedessen keinen natürlichen Hafen. Der östliche Teil Niederbelgiens besteht ans unfruchtbaren Sandflächen, der westliche Teil aus fruchtbarem Marschboden. B. Wirtschaftliche Tätigkeit der Bewohner. Städte. 1. In Hochbelgien. Auf den rauhen Höheuzügen Hochbelgiens § 20. bringt die Landwirtschaft geringen Ertrag. Sie sind deshalb nur dünn bevölkert. Um so dichter ist die Bevölkerung an dem Nordrand der Ardennen, der sich durch seinen Erzreichtum auszeichnet. Da er auch zugleich große Kohlenlager birgt, hat sich hier eine so blühende Industrie entwickelt, wie wir sie nur in wenigen Landschaften Europas wiedersinden. An den Bergabhängen sieht man Bergwerke, in den Tälern Fabriken, Mühlen und Pochwerke. Hier sind blühende Fabrikstädte entstanden. Lüttich, 168000 Einw., das belgische Vir- mingham, ist durch seine Maschinen- und Waffenfabriken sowie durch seine Kanonengießereien berühmt. Bergwerksschule und Universität. Namnr liefert vorzügliche Messerklingen, Berviers Tuche. Außerdem ist das Maastal reich an Steinbrüchen, Töpfereien und Glasfabriken. Dilcher-Schwarzhciupt-Wcilther, Erdkunde. Ii. Tnl. Z

9. Europa ohne Deutschland - S. 157

1913 - Frankfurt a.M. [u.a.] : Kesselring
— 157 — wachsen und bildet eine endlose Steppe, in die nur die Wälder an den Flußläufen und der Affenbrotbaum Abwechslung bringen. 3. Bewohner. Die Bewohner sind Sudanneger, die vorzugsweise Ackerbau treiben, sich aber auch auf Eisen- und Lederverarbeitung ver- stehen und in der Töpferei, Weberei und Flechterei einen wohlverdienten Ruf genießen. Die weiße Bevölkerung bestand im Jahre 1910 aus 372 Köpfen, darunter 337 Deutsche. Sie sind Beamte, Kaufleute oder Leiter, Aufseher und dgl. auf den Plantagen. 4. Entwicklung der Kolonie. Togo ist zwar die kleinste, aber die am dichtesten bevölkern deutsche Kolonie in Afrika. Sie ist auch die einzige, die schon seit mehreren Jahren keinen Reichs- znschuß mehr braucht. Für die Ansiedelung von Deutschen kommt sie nicht in Betracht; nur als Handels- und Plantagenkolonie hat sie Be- Abb. 99. Lome, die schönste Stadt der Guineaküste. deutung. Togo liefert uns Palmkerne (1910 für über 2 Mill. Ji), Palmöl (1 Mill. Jt\ Kautschuk (1 Mill. Jt). Auch die Baumwoll- kultur macht erfreuliche Fortschritte (456000 -Ji). An der Einfuhr ist Deutschland mit ungefähr 7 Mill. Jt beteiligt. Die wich- tigsten Handelsplätze sind Lome und Anecho. Der Erschließung der Kolonie dienen zwei Eisenbahnen, die von Lome nach Palime, bezw. nach Atakpame führen. Den Verkehr mit dem Mutterlande vermitteln die Woermann- und diehamburg-Amerika Linie (Hamburg-Lome 18-21 Tage). F. Die Sahara. (Die größte Wüste der Erde.) 1. Bodengestalt. Die Sahara durchzieht Afrika vom Atlantischen § 117. Ozean bis zum Roten Meer. Sie ist ein Teil der ungeheure« Wüsten- tasel, zu der auch Arabien und Syrien gehören, und bedeckt eine Fläche,

10. Mitteleuropa - S. 33

1917 - Frankfurt a.M. [u.a.] : Kesselring
— 33 — Schlacht hat man ihm auf der Grotenburg bei Detmold ein Denkmal errichtet. Auf einem mächtigen Unterbau steht Hermann, sein Schwert hoch emporstreckend. Seine Gestalt ist 28 m, der Sockel 58 m hoch. Das Schwert trägt die Inschrift: Deutschlands Einheit meine Stärke, meine Stärke Deutschlands Macht. Zwischen Teutoburger Wald und Wesergebirge breitet sich ein Hügelland aus, das durch die Westwinde von dem nahen Meere reiche Niederschläge erhält. Das feuchte Klima ist dem Wachstum des Flachses günstig. Daher beschäftigen sich die Bewohner viel mit Flachsbau, Spinnerei und Weberei. Hauptsitze der Leinenindustrie sind Herford und Bielefeld. 2. Die Haupterwerbszweige der Bevölkerung des Hessischen und des Weser-Berglandes bilden Landwirtschaft und Kleingewerbe. Mineralschätze fehlen fast gänzlich; deshalb ist das Land ohne Groß- industrie und die Dichte der Bevölkerung gering. C. Die Weser. § 23. Die Weser entsteht aus zwei Quellflüssen, aus Fulda und Werra. Die Werra kommt vom Thüringerwald. Die Fulda entspringt auf der Wasserkuppe, fließt dann zwischen Rhön und Vogels- berg nach Norden an Fulda und Kassel vorbei und erhält von links die Ed er mit der Schwalm. Bei Münden vereinigt sie sich mit der Werra. Nun führt der Fluß den Namen Weser. In einem engen, anmutigen Tale fließt er durch das Weserbergland hin, durch- bricht oberhalb Minden die letzte Kette desselben in der Westsäli- schen Pforte und tritt dann in das Norddeutsche Tiefland ein. Nachdem er auf der rechten Seite noch die Aller mit der Oker und der Leine aufgenommen hat, mündet er unterhalb Bremen in die Nordsee. D. Die Bucht von Münster. § 24. 1. Lage. Die Bucht von Münster bildet einen Meerbusen- artigen Einschnitt des Norddeutschen Tieflandes in die Mittel- deutsche Gebirgsschwelle. Sie breitet sich zwischen dem Teutoburger Wald und dem Rheinischen Schiefergebirge aus und wird von der oberen Lippe und der Ems durchflössen. 2. Erwerbsverhältnisse. Im Norden hat sie sandigen Boden, im Süden dagegen breitet sich eine äußerst fruchtbare Ebene aus, die Hell- weg heißt. Die Bewohner treiben vorwiegend Ackerbau und Viehzucht. Dilcher-Schwarzhaupt-Walther, Erdkunde. I. Teil. Z
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