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1. Geschichte des Mittelalters - S. 113

1912 - Frankfurt a.M. [u.a.] : Diesterweg
Das Rittertum. V 2i33. geistlichen Fürsten, von denen manche, rote die sterreicher und Thringer, an Glanzentsaltung mit dem Kaiser wetteiferten; der Kaiser selbst war der erste Ritter. Es war der hohe Adel des Reiches, Gepanzerte, die mit Tro und Knechten ausrckten. Ihre Macht beruhte auf ihrem Erund-besitz, der auch bei einfachen Grafen neben Burg und Palas ganze Drfer mit ihren Kirchen, Bauernhfe und Schmieden, Mhlen und Brennereien, Wlder und Weinberge, Salinen und Kalkfen umfassen konnte, aber auch aus den mtern, die der König ihnen oder ihren Vorfahren verliehen hatte. Die zweite Gruppe machte den Kern des kaiserlichen Heeres aus und schlug des Kaisers Schlachten: das waren die Ministerialen, jngere Shne des hohen Adels bis herab zu Leuten hriger Abkunft, etile bei den Fürsten in Dienststellungen, die den kaiserlichen Hofmtern entsprachen. Zum Lohn erhielten sie Lehen mit Burgen, nach denen sie sich nannten. Die Ministerialen konnten zu den hchsten mtern auf-steigen, sogar Reichsfrsten werden. Im Frieden warteten sie dem Herrn bei seinen oder fremden Festen aus, zu denen sie ihn begleiteten; dabei erschienen auch ihre Frauen und Tchter in kostbaren Gewndern. Wie diese Klasse fhrte seit dem 12. Jahrhundert auch die dritte den Namen Herr": die fahrenden" Ritter, die um ein Lehen warben; der Waffendienst adelte. Es waren jngere Shne, die auf Erwerb an-gewiesen waren und bei Turnieren und Kriegen sich eifrig herandrngten; mitunter taten sie sich auch durch Plnderungen und Grausamkeiten un-rhmlich hervor. Auch fahrende Snger wie Walter von der Vogelweide gehrten zu diesem niedern Adel. Als vierte Stufe konnte man die Raubritter ansehen, die in der Zeit des Investiturstreites aufkamen und gediehen. Schon Heinrich der Lwe hat Raubritterburgen zerstrt. Dichterisch verewigt ist diese Gesellschaft im Meier Helmbrecht" (bersetzt von Ludwig Fulda). 3. Als Hauptwaffe diente jetzt statt des Schwertes die schwere Lanze. Gegen sie gewhrte die lederne Brnne mit ihren aufgenhten Eisen-schuppen keinen gengenden Schutz. Den gewichtigen Panzer aber, der nunmehr ntig wurde, mute dem Ritter ein Reitknecht anlegen helfen. Daher nahm er in der Regel mehrere Knechte und Pferde mit auf den Kriegszug; ein Wagen trug das Heergert und die Nahrungsmittel. Die Last dieser Bewaffnung machte den Ritter fr den Festungskrieg unbrauchbar; geradezu verhngnisvoll wurde sie im Sommer Italiens und auf den Kreuzzgen; im Turnier erstickte mancher oder wurde beim Sturze durch die Rstung verletzt. Schon unter Friedrich I. kommen auch gepanzerte Fusoldaten auf, die Kurzschwert und Pike mit Widerhaken, auch Bogen und Schleuder fhrten. Bald jedoch waren die Tage ritterlicher Herrlichkeit gezhlt. Keller, Geschichte. Teilii. 8

2. Die weltgeschichtlichen Kämpfe des Altertums - S. 335

1890 - Gotha : Perthes
335 so sehr verschlimmerte, daß er die ganze Nacht schlaflos unter Fieberschauern zubrachte. Dennoch ließ er nicht von seiner Gewohnheit, ein Bad zu nehmen und ein Opfer zu bringen, worauf Nearch mit den Flottenkapitänen erschien, um weitere Befehle inbetreff der Abfahrt zu erhalten. Da klagte Alexander über Mattigkeit und Schwäche, so daß man die Abfahrt um einen Tag verschieben müsse, bis wohin er sich werde erholt haben, um selbst mit zu Schiffe gehen zu können. Um sich die Zeit zu kürzen und der Schmerzen zu vergessen, mußte Nearch bei ihm bleiben und ihm von seiner Fahrt aus dem Persischen Meere, von seinen Abenteuern und Erlebnissen erzählen. Mit großer Aufmerksamkeit und sichtlichem Vergnügen hörte Alexander den Berichten seines wackeren Admirals zu, ward sehr aufgeregt und sprach wiederholt seine Freude aus, daß er nun bald auch solche Abenteuer erleben werde. Obschon sich nach Nearchs Weggange die Krankheit verschlimmerte, das Fieber in der Nacht immer heftiger wurde, berief Alexander doch am andern Tage nach dem Bade und Opfer die Flottenosfiziere zu sich, um ihnen anzuzeigen, daß sie für übermorgen alles zu seinem Empfange auf der Flotte und zur Abfahrt bereit halten möchten. Noch immer hatte Alexander keine Ahnung von der Gefährlichkeit seiner Krankheit, bis nach dem Bade am Abend das Fieber sich heftiger einstellte, ihn furchtbar schüttelte und rüttelte, seine Kräfte sichtlich abnahmen und auch in der Nacht das Fieber ihn nicht einen Augenblick schlummern ließ. Durch Willenskraft wollte Alexander die Krankheit niederhalten, ließ sich daher am Morgen trotz des heftigsten Fiebers vor das große Bassin tragen, wo er unter großer Anstrengung das Opfer brachte. Hierauf ließ er die Offiziere vor, gab Befehle über die Fahrt der Flotte, besprach sich mit den Generalen über Besetzung einiger Offizierstellen und übertrug ihnen die Auswahl. Obschon die

3. Die weltgeschichtlichen Kämpfe des Altertums - S. 384

1890 - Gotha : Perthes
384 bewohner, von denen die meisten schon von Pfeilen des Königs getroffen sind. Kleidung. Farbe und Tracht deuten auf arabische oder syrische Völker. Weiterhin durchbohrt der König mit der Lanze einen Feind, und das folgende Bild zeigt die Rückkehr des Königs aus dem Lande der Neger. Er fährt ruhig auf seinem Wagen, hinten folgen gefangene Neger und rohe Gestalten mit Stricken um den Hals, mit gegürtetem Thierfelle um den Leib. Die Gefangenen führt der König den Göttern zu, die auf ihrem Throne sitzen. Die Figuren an der gegenüberliegenden Wand wiederholen die Siege über die Sheta und bestehen aus mehr als 800 Figuren. Eine lange Inschrift berichtet über den Feldzug und seinen Erfolg. — Solche bildliche Darstellungen mit den Berichten dazu vertraten die Stelle der Geschichtsbücher, hatten ja auch nur für den absoluten Herrscher Interesse. In Nubien erbaute Ramses außerdem noch vier Tempel. Zu einem derselben führt vom Nil aus eine doppelte Reihe von Sphinxen. Den alten Palast zu Karnak erweiterte er, fügte zu dem Palast zu Luxor Propyläen und einen großen Hof mit einer Säulenhalle und zwei ungeheuren Kolossen, ließ am Palast des Amenophis einen großen Portikus errichten, schmückte den Tempel zu Heliopolis und ließ dem Phra Obelisken widmen, sechs Kolosse vor dem Tempel des Ptah zu Memphis aufstellen, außerdem Kanäle graben und Dämme aufschütten, wozu er die Gefangenen benutzte. Auch wollte er vom unteren Nil einen Kanal nach dem Roten Meere anlegen, wo er eine Kriegsflotte unterhielt. Der Kanal kam zwar nicht zur Ausführung, doch ward bei dieser Gelegenheit viel wüstes Land in fruchtbares verwandelt. Diese Bauten sind um so staunenerregender, als man als Mittel zum Brechen, Bearbeiten und Glätten der Steine nur steinerne oder bronzene Werkzeuge, zum Fortschaffen nur Menschenkräfte oder Stiere hatte.

4. Die weltgeschichtlichen Kämpfe des Altertums - S. 34

1890 - Gotha : Perthes
r 34 bekränzten Tiaren (spitzen Mützen) über die Brücke, dann folgte ein Teil des Heeres. Auf jedem Boote standen zwei Reihen von Peitschenträgern, die auf Ordnung im Fortschreiten des Zuges hielten. Am zweiten Tage ging der König mit der Leibgarde von 4000 Mann, den heiligen Rossen und Mithrawagen, Prinzen und Tischgenossen über die Brücke und betrachtete vom jenseitigen Ufer das bunte Menschengewimmel und die unabsehbare Menge der Schiffe. Der Übergang über den Hellespont dauerte sieben Tage, dann zog man nach Doriskos, wo Heer und Flotte organisiert wurden. Man mußte zunächst die Zahl der Streiter kennen, um danach die Versorgung mit Lebensmitteln zu berechnen. Um diese Zählung rasch zu vollbringen, steckte man mittels Pfähle und Leinen einen viereckigen Raum ab, welcher 10 000 Menschen faßte, da sich der Raum 170 mal füllte, zählte das Heer 1 700 000 Menschen. Andere geben größere Zahlen an. Man teilte das Heer in 80 Divisionen oder 800 Bataillone zu je 1000 Mann und 8 Reiterdivisionen zu je 10000 Pferden. Außerdem gab es Streitwagen in Menge und Dromedarreiter, wozu noch die europäischen Kontingente kamen und 400 000 Diener. Auch die Kommandostellen wurden verteilt, das Heer in drei Hauptmassen gebracht. Die 1337 Linienschiffe (darunter 427 hellenische) trugen 250 000 Mann Besatzung und bildeten Divisionen zu je 300 Schiffen, und die Transportschiffe (3000 Dreißigruderer, darunter 850 Pferdeschiffe) hatte eine Mannschaft von 150 000 Mann. Hierauf hielt Xerxes Musterung, indem er im Streitwagen die endlose Reihe des Fußvolkes entlang fuhr. Da standen Inder in weißem Baumwollgewande mit großem Bogen und Rohrpfeilen, schwarze Inder, die Stirnhaut eines Pferdes mit Mähne und aufrechtstehenden Ohren auf dem Kopfe, einen Schild von Kranichhaut in der Linken, neben ihnen Gandharer und

5. Die weltgeschichtlichen Kämpfe des Altertums - S. 93

1890 - Gotha : Perthes
1. Karthago und Sicilien. (Nach Weber.) Die Karthager. Nachkommen der semitischen Phönizier, hatten an Afrikas Nordküste ihre Kolonieen nach und nach erweitert zu einem mächtigen Reiche, indem sie die dortigen Einwohner als Söldner in Dienst nahmen oder sie durch Warenumtausch an sich fesselten. Um ihren Handel zu sichern, erwarben sie im Laufe der Jahrhunderte Burgen, Städte und umfangreiche Stationsplätze aus den Inseln und an den Küsten des westlichen Mittelmeeres. Fast das ganze Abendland folgte den Fahnen der Punier, wie man die Karthager nannte. Gewisse Bürgerfamilien Karthagos bevorzugten den Waffendienst, trugen reichen Wafsenschmuck und verwalteten die höheren Offiziersstellen der Kolonialtruppen, die aus den angeworbenen Landesbewohnern bestanden; da sah man libysches Fußvolk mit langem Speere, daneben in Felle gekleidete, lanzenbewehrte numidische Reiter, die auf kleinen Pferden pfeilschnell dahin jagten, dazwischen spanische und gallische (französische) Söldnertruppen in nationaler Tracht, leichtbewaffnete Ligurer und Campaner aus Italien, sowie die gefürchteten Schleuderer von den Balearen, welche mittels ihrer ledernen Riemen Bleikugeln mit großer Heftigkeit warfen.

6. Die weltgeschichtlichen Kämpfe des Altertums - S. 196

1890 - Gotha : Perthes
Prinzen im Prunkgewand sich im Garten müde, sprangen vornehme Perser im kostbaren Putz vom Pferde in den Straßenkot, um Packwagen fortbringen zu helfen. Es galt für eine Schande, Unwahrheit zu sagen, unrechten Gewinn zu suchen, den Eltern Ehrfurcht und Gehorsam zu verweigern. Die Perser waren ein kriegerisches, eroberndes Volk geworden, welches alsdann die Garnisonen in den unterworfenen Ländern bildete und sich daher vorzugsweise zum Kriegsdienste ausbildete. Die Hauptwaffe bildeten Bogen und Rohrpfeile, und am liebsten kämpfte man zu Pferde. Über dem Ärmelhemd trug man einen blanken Schuppenpanzer, führte als Waffe außer dem Bogen einen kurzen Wurfspietz und einen krummen Säbel an der Rechten, auf dem Kopfe die Tiara (hohe, spitze Pelzmütze). Schwergerüstete Reiter bedeckten den Kopf mit einem eisernen oder ehernen Helm und trugen dazu noch einen starken Harnisch, schützten außerdem ihr Pferd durch metallene Stirnplatten und Bruststücke. Das Fußvolk dagegen führte länglich viereckige Schilde aus Flechtwerk, unter welchen der Köcher hing. Als Waffe dienten Bogen, Wurfspieß und Säbel, doch trug niemand einen Panzer, der in dem heißen Lande belästigt hätte. Die Vornehmen schmückten sich für die Schlacht mit Den besten Purpurkleidern, Halsketten und Armbändern, zogen über den Panzer den fchitmnentben Wappenrock und schnallten einen Degen mit golbenent Griff und goldener Scheide um die Hüften. Ihre nisäischen Schimmel erhielten einen goldenen Zaum, waren aber unbändig und brachten ihren Reiter oft ins Verderben. Die Bevölkerung von 70—80 Millionen stellte einen gewaltigen Landsturm, und die Bergvölker zeichneten sich durch kriegerischen Sinn und Tapferkeit aus, erhielten als Führer persische Generale, kämpften aber nach ihrer nationalen Weise. Was die Kriegsverfassung der Perser anlangt, so berichten

7. Die weltgeschichtlichen Kämpfe des Altertums - S. 197

1890 - Gotha : Perthes
197 die Griechen folgendes: Die Perser bildeten Divisionen von je 10000 Mann, die sich in 10 Bataillone von 1000 Mann und in Compagnien von je 100 Mann teilten, deren Generale und Majore der Feldherr ernannte. Das Lager legte man nach bestimmter Ordnung an und befestigte dasselbe, marschierte nur von Sonnenaufgang bis Sonnenuntergang. Die Reiterei ward wegen der undressierten Pferde unbeholfen, denn es dauerte lange, ehe der Reiter aufsitzen konnte, weil er beim Absitzen das unruhige Pserd mit Fußschlingen fesseln mußte, so daß das Losbinden, Satteln, Zäumen und Anlegen der Waffen viel Zeit kostete. Man vermied daher jeden Nachtangriff und blieb des Nachts unter Waffen, wenn man einen solchen erwartete. Vom Wagen aus musterte der König sein Heer, und Schreiber mußten alles Auffällige notieren, hielt in der Schlacht in der Mitte, umgeben von seiner Leibwache, deren Reiter vor dem Könige standen, welcher die besten Truppen ins Zentrum stellte. Wie alle orientalischen Könige kämpfte er vom Streitwagen herab mit dem Bogen, angethan mit allen Abzeichen seiner Würde, im Purpurmantel und mit der Tiara auf dem Haupte, neben sich auf hohem Schaft den goldenen Adler als Feldzeichen des Reichs. Die Reitergeschwader standen auf den Flügeln, zwischen ihnen und dem Zentrum die Mannschaften der unterworfenen Völker in vollen Vierecken. Ein dichter Pfeilregen eröffnete das Gefecht, kam der Feind näher, so warf man ihm die Wurfspieße entgegen und griff ihn dann mit dem Säbel an. Die gefürchtete persische und sakische Reiterei bestand aus geübten Bogenschützen, welche zuerst in einzelnen Schwadronen, dann in Masse angriffen. Auch im Belagern der Städte waren die Perser erfahren, umschlossen dieselben durch Wälle, trieben Gänge unter die Mauern, um diese zum Sturz zu bringen oder durch dieselben in die Stadt zu gelangen.

8. Die weltgeschichtlichen Kämpfe des Altertums - S. 190

1890 - Gotha : Perthes
190 Masse in den Kampf einzutreten, das Massengefecht als Nahegefecht zu führen und im Anlauf die feindlichen Reihen zu durchbrechen. Daher stand sie 16 Mann tief, d. H. 16 Mann hintereinander, wie bereits erwähnt ist, wobei die Lanzen der fünf ersten Glieder vorgestreckt wurden, über die Front hinausragten und einen undurchdringlichen Stachelwall bildeten, während die anderen Reihen ihre Lanzen aus die Schultern der Vordermänner legten, dieselben vorwärts drängten, aber nicht zurückweichen ließen. Außerdem war die Phalanx so gut eingeübt, daß sie jede Bewegung, Marschordnung, Stellung und Wendung schnell und sicher ausführte, ohne daß sich die Krieger gegenseitig hinderten. Die Zahl dieser Schwergerüsteten, welche das Fußvolk der Getreuen hießen, belief sich auf 18 000, die sich in sechs Bataillone von je 3000 Mann teilten und meist aus Macedonien stammten. Auch die Reiterei besaß in den macedonischen und thematischen Schwadronen schwergeharnischte Kämpfer, welche allesamt dem Adel angehörten, und an deren Spitze der König focht. Sie waren gleich tüchtig auf den Massen- und Einzelkampf eingeübt, daher den ungeordneten Schwärmen der leichten asiatischen Reiterei überlegen. Diese schwere Reiterei führte den ehrenvollen Namen „die Getreuen des Königs" und zählte 5000 Reiter, die in acht Geschwader eingeteilt und denen noch 600 griechische Reiter beigegeben waren. Auf diese Garde folgten die macedonischen Hypaspisten, benannt nach dem hohen Schilde Aspis. Sie waren halbleichte Truppen, wie etwa unsere Füsiliere, trugen einen leichten Schild, ein längeres Schwert und einen Linnenpanzer und waren besonders brauchbar zu Überfällen, Gewaltmärschen, Handstreichen, zur Besetzung von Höhen, Erzwingung von Flußübergängen und Unterstützung der Reiterangriffe. Diese Truppe zählte 6000 Mann, war in sechs Bataillone eingeteilt und hatte die Wache vor dem Königszelte.

9. Die weltgeschichtlichen Kämpfe des Altertums - S. 168

1890 - Gotha : Perthes
168 oberste Staats- und Kriegsbeamte zur Seite standen. Dieser Adel schied sich in einen hohen, d. H. reichbegüterten Fürsten-adel der Grundherren und in einen niederen. Jener war über das ganze Reich zerstreut, je nachdem seine Besitzungen lagen, und seine Mitglieder führten den Titel Hetären, d. h. Freunde und Genossen des Königs. Dieser sammelte sie an seinem Hofe als vornehmste Staats- und Hofbeamte, überließ ihnen allerlei Ehrenämter und bevorzugte sie durch Belohnungen und Auszeichnungen verschiedener Art. Die Söhne oder Verwandten dieser Magnaten traten als Ehrengarde oder Leibwächter in den Dienst am Hofe und im Felde, bis sie höhere Ämter erhielten, sorgten für die persönliche Sicherheit des Königs, erhielten als zukünftige hohe Staatsbeamte eine sorgfältige Erziehung und Ausbildung, traten dann in den Generalstab oder in den höheren Staatsdienst ein und lieferten zunächst den Stamm und Kern der glänzenden Gardereiterei und des wohlgeübten Fußvolkes. Sie trugen einen Helm mit wehendem Roßschweif, Brustharnisch, Arm- und Beinschienen, führten als Waffe einen mächtigen Schild, Lanze und Schwert und waren in Waffen, Schwenkungen, Wendungen u. dgl. tüchtig geübt. Gar oft gab diese trefflich eingeübte, schwer geharnischte Reiterei, an deren Spitze sich die Magnaten als Anführer stellten, durch ihre Kraft, Gewandtheit und enges Aneinanderschließen die Entscheidung in der Schlacht. Nur die thessalische Ritterschaft konnte sich mit ihr messen. Seitdem sie sich unter Alexander mit der macedonischen vereinigt hatte, bildeten beide eine Reitermasse, welche jeden Feind durch ihren ungestümen, wohlgeordneten Massenangriff niederwarf. Der Landadel diente lieber in der Garde zu Fuß, weil ein Pferd damals ein kostspieliger Besitz war, dessen Verlust man so leicht nicht ersetzen konnte, wenn das Roß etwa getötet oder dienstunfähig wurde. Diese Adelsgarde bildete den Kern der

10. Die weltgeschichtlichen Kämpfe des Altertums - S. 169

1890 - Gotha : Perthes
169 berühmten Phalanx, d. H. einer wohlgeordneten und wohlgeübten Masse, die wir etwa Sturmkolonne nennen würden und deren wuchtigem Angriff kein Gegner widerstehen konnte. Der Phalangist führte als Waffe ein kurzes Schwert, eine 20 Fuß lange Lanze, einen großen Schild, welcher den ganzen Mann deckte, und war mit großer Sorgfalt auf deu Gebrauch der Waffen, auf Marschieren, Schwenken und Angreifen eingeübt. Die Phalanx, in welcher außer dem niederen Landadel auch abgehärtete und erprobte Gemeinfreie und selbst Fremde dienten, stellte sich 16 Mann hoch oder tief. d. H. hintereinander, auf, von denen die fünf vordersten Glieder die Lanze gerade aus gegen den Feind richteten, wogegen die übrigen Glieder ihre Lanzen auf die Schultern der Vordermänner legten und dieselben vorwärts drängten, nicht aber weichen ließen, so daß die Phalanx durch die Wucht ihres Angriffs deu Gegner zermalmte. Als besondere Truppengattungen gebrauchte man noch Bogenschützen und Steinschleudern:, die man aus Jägern und Gebirgsbewohnern aussuchte, und Hypaspisten als leichtes Fußvolk mit hohem Schild, welche beweglicher und behender waren als die Phalangisten, schneller marschierten, sich zu Überfällen, Umgehungen und Eilmärschen eigneten und wesentliche Dienste leisteten. Sie erhielten Adelige als Offiziere, und eine Abteilung benutzte Alexander als königliche Hypaspisten, als Leibwache bei Eilmärschen. Einem so wohl geübten und wohlgeordneten Heere, welches an strengste Zucht, an Pünktlichkeit und Pflichterfüllung gewöhnt war und darin seine Ehre suchte, konnten die Griechen keine gleiche Macht entgegenstellen, da in ihrem Staat nicht die Einsichtsvollen herrschten, sondern die große Masse, welche von Staatsrednern gegängelt wurde. Genußsucht und Habgier herrschten in den griechischen Republiken, in denen für Geld alles feil war, so daß man Tempel und Nationalheiligtümer plünderte,
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