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1. Das Mittelalter - S. 167

1889 - Gotha : Perthes
167 landes aufforderten. So eilte sie in Helm und Harnisch endlich nach dem be-lagerten Orleans; eine religis-begeisterte Stimmung ergriff das Heer bei dem Anblick des zauberhaften Bildes; Orleans ward entsetzt (1429), der Dauphin von der Jungfrau von Orleans" nach Reims zur Salbung und Krnung ge= fhrt. Die Schlaffheit des Knigs konnte dem Fluge des begeisterten Mdchens nicht folgen; er verharrte in Unthtigkeit den Winter der (1429/1430). Mit wenigen Leuten brach Johanna im Frhling d. I. 1430 allein auf, in der Hoffnung, ihre Landsleute zum Kampfe fortzureien, ward aber auf ihrem Zuge von den Englndern gefangen und 1431 von einem geistlichen Gerichl zu Rouen (a. d. und. Seine) wegen Hexerei verurteilt und dann ver= brannt. Die Erfolge der Jungfrau behielten indes Bestand; das nationale Gefhl war wieder erwacht, selbst der Herzog von Burgund erkannte das Un-natrliche seiner Lage; als er obendrein vom Könige eine Gebietsvergrerung und Befreiung ron allen Lehnspflichten erhielt, trat er zur franzsischen Sache der; dem Beispiele Burgunds folgten die Pariser. Die Befestigung und Krftigung des Knigtums erschien endlich als das einzige Mittel, das aus den Wirren des letzten Jahrhunderts herausfhren knne. d) Die Anfnge des absoluten Knigtums. Nachdem 1438 auf einer groen Kirchenversammlung zu Bourges (in der Mitte Frankreichs, sw. v. Orlians) die Reform des Baseler Konzils (vgl. das Papst-tum) in der sog. pragmatischen Sanktion angenommen und damit eine franzsische Landeskirche geschaffen war, die insbes. den Geldforderungen der Kurie entgegentrat, ward durch das Knigtum Heerwefetrtmtr Verwaltung einheitlich geordnet. Die Groen nmlich, unfhig, die verwilderten Sldnerscharen im Zaume zu halten, leisteten darauf Verzicht, ohne Erlaubnis des Knigs Truppen zu halten, und sprachen ihm das ausschlieliche Recht zu, die Kapitne zu ernennen. Aus den Sldnercompagnieen *) whlte der König die brauchbarsten aus, die sog. Ordonanzcompagnieen2), welche der das ganze Land zerstreut wurden. Diese kniglichen, regelmig besoldeten Truppen wurden der Anfang aller stehenden Heere der modernen Welt. Mit Einfhrung der regelmigen Besoldung hing die einer stehenden Steuer zusammen, welche von kniglichen Beamten eingezogen wurde. Da die Berufung einer stndischen Versammlung weder vom Könige gewnscht noch von den Stnden gefordert wurde, so gelangte das Knigtum, indem es der eine allezeit bereite Kriegsmacht und frei der die Steuerkraft des Landes verfgte, zu einer fast absoluten Gewalt. Die Krfte Frank-reichs, in einer Hand zusammengefat, machten den englischen Einfllen um die Mitte des 15. Jahrh. ein Ende. Die Englnder verloren smtliche festlndische Besitzungen bis auf Calais 3). 1) Einen groen Teil sandte der König an Friedrich Iii. zum Kampf gegen die Schweizer (die sogen. Armagnacs); vgl. hierber Friedrich Iii. 2) Ihr nchster Zweck war ein polizeilicher, aber im Kriege bildeten sie den Kern, an welchen sich die Lehnsmannschasten anschlssen. 3) auch dies 1558.

2. Das Mittelalter - S. 206

1889 - Gotha : Perthes
206 brg waren schon lngere Zeit evangelisch; 1534 fhrten die pommerschen Herzge die Reformation in ihren Landen ein unter Beistand des Theologen Bugenhagen (doctor Pomeranus), des groen Reformators so vieler nieder-deutscher Gebiete; unter seiner Leitung wurden (1536) Holstein, Schleswig, Dnemark evangelisch. Nach dem Tode der beiden streng katholischen Fürsten, des Kurfrsten Joachim I. von Brandenburg (f 1535) und des Herzogs Georg von Sachsen (f 1539) nahmen 1539 die beiden Nachfolger, der Kurfürst Joachim Ii. und der Herzog Heinrich der Fromme (vgl. S. 152), die Reformation fr ihre Lnder an; in den Bis-tmern Magdeburg und Halber st adt fate der Protestantismus festen Fu; so nahm dieser fast das ganze nrdliche Deutschland ein, das da-durch ein eigenes, welthistorisches Geprge erhielt. Bereits 1525 hatte auf Luthers Rat auch der Hochmeister Albrecht in dem preuischen Ordenslande die Reformation durchgefhrt (vgl. S. 131 und.); politisch von Deutschland ge-trennt, stand Preußen wenigstens kirchlich in engster Beziehung zu Norddeutsch-land. Endlich (1544) gelang es Karl V., Franz I. zu dem Frieden zu Crespy [Erepi] (sdl. v. d. mittl. Oise) zu zwingen; Okt. 1545 schlo er mit Suleiman einen Waffenstillstand von 18 Monaten. Der auswrtigen Hndel ledig, hoffte er nun, das groe Ziel zu erreichen und mittelst des Konzil es, das in Trient (a. d. ob. Etsch) Ende 1545 zusammentrat, die Einheit der Christenheit herzustellen. 4. Die ersten Religionskriege (bis zum Augsburger Religionsfrieden 1555). A. Der schmatkatdische Krieg. Die Weigerung der Protestanten, das Konzil, das sie weder fr frei, noch fr allgemein, noch fr christlich erachteten, zu beschicken, brachte den Kaiser in Erbitterung; er beschlo, die Reformation, die nach..dem bertritt des Kurfrsten von der Pfalz (1545) bis auf Cleve, sterreich und Baiern alle greren weltlichen Fürsten angenommen hatten und die bereits (seit 1543) ein geistlicher Kurfürst, Hermann von Wied, Erzbischof von Kln, in seinem Lande einfhrte, nunmehr mit Ge-wall zu unterdrcken. Zunchst trat Karl offen auf die Seite des katholischen Domkapitels und Rates zu Kln, die seinen Schutz gegen den Erzbischof an-riefen. Ein Meisterstck der Politik war es, da er um den Preis der Kur-wrde den Herzog Moritz von Sachsen. Sohn Heinrichs des Frommen (f 1541), auf seine Seite brachte. Nach diesen Vorbereitungen wandte er sich gegen die beiden Hauptgegner, die Fhrer des schmalkaldischen Bundes, den Kurfrsten Johann Friedrich von Sachsen, den Sohn Johanns des Bestndigen (f 1532), und den Landgrafen Philipp von Hessen, und that sie in die A cht (Juli 1546). Noch rechtzeitig hatte der Tod Martin Luther den Greueln eines Reugionskrieges entzogen (f 18. Febr. 1546 in Eisleben). w j Die Schmalkaldener (auer den beiden Fhrern der Herzog von Wr-Lemberg und eine Anzahl Städte) traten unsicher und ngstlich auf; die oberdeutschen Truppen, die unter dem kriegsgebten Oberst S e b a st i a n S ch r t l i n von Burtenbach nach Tirol gezogen waren, um den aus Italien herbei-

3. Lehrbuch der Geschichte für die Ober-Secunda höherer Lehranstalten - S. 2

1895 - Gotha : Perthes
2 den libyschen und arabischen Wstengebirgen zu einem kulturfhigen Boden und durch seine steten Anschwemmungen das Nildelta zu einer der reichsten Ebenen der Erde. Die Natur des Landes mute notwendig den Charakter seiner Bewohner bestimmen; die ernste Landschaft, von den Felsketten und end-losen Wsten umgeben, mit ihren festen Bildern und Formen gab den gyp-tern Stetigkeit des Sinnes; die Nilwasser regelten die Arbeit und trieben zu geordnetem Leben. Der Lauf der Sonne ward in gypten in alter Zeit be= rechnet und der Kalender (das Sonnenjahr) festgestellt; hier entwickelte sich am frhesten das Streben, die Ereignisse festzuhalten und den kommenden Ge-schlechtem in einer Schrift (der Bilder- x) oder Hieroglyphenschrift) zu ber-Mitteln. 2. Religion und Staatsverfassung. In der Natur des Landes wurzelten die religisen und staatlichen Formen. Ein allerzeugendes Wesen war Gegenstand der Verehrung; dem das Leben begrndenden Nil oder der Sonne ward es gleichgestellt; in den verschiedenen Bezirken des Landes fhrte es besondere Namen, wie Ra, Ptah, Amnion; in menschliche Gestalten, die oft Tierkpfe zeigten, oder auch in Tiergestalten 2) hllten sich diese Götter; jeder Bezirk besa ein heiliges Tier; der Apisstier, der zeugende Sonnengott, in Memphis (sdl. von der Spitze des Deltas) scheint zuletzt der vollendetste Ausdruck der Gottheit in tierischer Gestalt gewesen zu sein; eine zahlreiche Priesterschaft vertrat den Kult. Wie die berflutung das gesamte Land beherrschte, so fhlte man frh das Bedrfnis nach einer obersten, durchgreifenden Macht, welche die Gewsser gleichmig in alle Landschaften leitete3). So entstand ein mit unbeschrnkter Hoheit waltendes Knigtum, das gttlichen Charakter trug; ein Heer von Beamten stand unter dem Pharao; dieser zeigte sich nur in feierlicher Prozession dem Volk; wer sich ihm nahte, warf sich zu Boden, und die hchste Gunst war es, seine Kniec zu umfassen. 3. Der Totendienst und die Bauten. Die Sorge fr das Leben nach dem Tode beherrschte die Thtigkeit des gyptischen Volkes. Der Geist, der im Leibe seinen Wohnsitz hat, schien den Zusammenhang mit ihm auch nach dem Tode zu bewahren; darum galt es, den Krper durch die Kunst der Einbalsamierung zu erhalten (Mumien). Im Westen, im Grenzgebiet der libyschen Wste, war die Heintat der Toten; hier schuf man sich ein Grab, eine Wohnung fr die Ewigkeit", einen Bau aus Ziegeln oder, wie in Obergypten, ein Felsengrab; so entstanden in der libyschen Kette ganze Totenstdte. der dem Sarkophag des Knigs erhob sich eine Pyramide; sogleich beim Regierungsantritt traf der König die Ma-regeln fr die Herrichtung seines Grabes, und je lnger er herrschte, um so gewaltiger erhob sich der Bau 4). 1) Zeichen fr Begriffe ober Silben ober einzelne Laute. 2) Das unwanbejbare Wesen der Götter scheint in dem stets gleichen instinktiven Leben der Tiere verstnnbilblicht zu sein. 3) So schuf das Knigtum oberhalb von Memphis den Mrissee, einen gegrabenen Wasserbehlter, der fr die Zeiten des Wassermangels die Gewsser in sich aufnahm. 4) Die grte noch erhaltene bei Memphis ist 140150 m hoch.

4. Die weltgeschichtlichen Kämpfe des Altertums - S. 51

1890 - Gotha : Perthes
51 Stotz durchs Auge tötete. Nun erst stürzte die gesamte persische Reiterei gegen das Häuflein der Athener und umschwärmte sie wie eine Wolke, doch diese hielten sich, bis Hilfe kam und die Reiter davonsprengten. Auf einem Wagen führte man die Leiche durch die Stellung der Griechen. Jeder lief aus dem Gliede, um sie zu sehen, und das Klagegeschrei der Perser zeigte, daß ein vornehmer Mann gefallen sei. Da es in der Umgegend wenig Quellen gab, zog Pausanias ab und stellte sich vor den Ruinen Platääs auf, wo er den Athenern den gefährlichsten Posten zuwies. Man machte Front nach Osten. Ihnen gegenüber nahm Mardonius mit den dichten Kolonnen seines Heeres Stellung, da es an Platz fehlte, und gab der Retterei im Rücken der Front ihren Platz. Trotzdem griff keine Partei an, denn das Orakel empfahl Verteidigung. Acht Tage stand man sich gegenüber, bis endlich Mardonius beschloß, ant nächsten Tage anzugreifen. Ein persischer Reiter meldete dies in der Nacht dem griechischen Vorposten, worüber Pausanias gewaltig erschrak, den Athenern die Stellung gegenüber den Persern zuwies, und als Mardonius sich doch den Spartanern gegenüber aufstellte, in große Angst geriet. Persische Reiterei umschwärmte das griechische Heer, welches Mardonius offen zur Schlacht herausforderte; die Griechen waren durch das Hin- und Herziehen entmutigt, die Lebensrnittel knapp, Wasser fehlte ganz. Da beschloß Pausanias in der Nacht abzumarschieren , um der Schlacht auszuweichen, sich näher an Platää heranzuziehen und seine Stellung durch zwei Bäche zu decken. Das Zentrum entwischte wirklich des Nachts und warf sich dann todmüde auf die Erde, um zu rasten, obschon man das Ziel noch nicht erreicht hatte. Das Heer sollte folgen, dem widersprachen die Offiziere, da es den Spartanern nicht gezieme, fortwährend vor dem Feinde zu fliehen. Der Streit wurde heftiger und dauerte bis 4*

5. Die weltgeschichtlichen Kämpfe des Altertums - S. 130

1890 - Gotha : Perthes
130 8000 Reiter — meist Adel — gebracht, denen Hannibal kaum die Hälfte Truppen entgegen stellen konnte. Weil die vorsichtige, zögernde Kriegführung des Fabius den Maulhelden in Rom nicht gefiel, obschon sie Paullus billigte, so wollte dessen Kollege Varro den Römern zeigen, daß er der rechte Mann sei und das Siegen verstehe. Er verlangte daher ungestüm eine Schlacht, als die Römer am Aufidus den Karthagern gegenüber lagerten, denn wegen des Kalkbodens war das Land wasserarm und mußten sich die Heere in der Nähe des Flusses halten. Weil das Heer Hannibals bereits Mangel an Lebensmitteln litt, nahm er den Römern in Cannä ihre Magazine weg und verleitete sie durch häufige Rekognoszierungsgefechte zur Schlacht, die denn auch in einem Bogenabschnitt des Aufidus stattfand. Dieser macht nämlich bei Cannä eine Biegung, in welcher sich beide Heere aufstellten, und zwar die Karthager an der schmälsten Stelle, sodaß der Fluß ihre Flanken und den Rücken deckte, vor ihnen standen in dem weiteren Ausschnitt des Flußbogens die Römer. Doch fanden diese wegen ihrer Menge nicht ausreichenden Raum zur Aufstellung, standen daher in dichten Kolonnen hintereinander aufmarschiert, wodurch ein großer Teil der Soldaten verhindert wurde, am Gefecht teilzunehmen. Es fochten also nur die vorderen Reihen, die an Zahl den Karthagern wenig überlegen waren, dagegen hinderte die dichte Kolonnenstellung an Freiheit der Bewegung und ward daher nur gefährlich. Es standen also 80 000 römische Fußsoldaten und 6—8000 Reiter den 40 000 karthagischen Söldlingen und 8000 numi-dischen Reitern gegenüber. Weil aber die Römer mit 10000 Mann ihr Lager besetzt hielten, so nahmen nur 70 000 Mann an der Schlacht teil, auf deren rechtem Flügel die römische Reiterei stand, auf dem linken dagegen die der Bundesgenossen. Hannibal stellte den Römern gegenüber seine beste Reiterei .

6. Die weltgeschichtlichen Kämpfe des Altertums - S. 138

1890 - Gotha : Perthes
Unter diesen Umständen erhielt Mago von Karthago den Befehl, nach Ligurien zu gehen, um von dort aus die Römer in Italien anzugreifen, was er auch mit Erfolg that, ohne jedoch dadurch dem Hannibal wesentliche Erleichterung bringen zu können. Inzwischen suchte Scipio in Spanien die Freunde der Karthager mit Brand und Mord heim, verdrängte die Karthager aus dem Lande und behandelte dieses wie eine eroberte Provinz. Dagegen strebten die Spanier nach Unabhängigkeit und wurden um so mehr mißgestimmt, als sie bei den Karthagern keinen Sold mehr als Soldaten verdienen konnten. Daher dachten die Fürsten Spaniens endlich an ernste Gegenwehr gerade zu der Zeit, als Scipio schwer krank darnieder lag und 8000 italische Söldner Spanien für sich zu erobern oder zu den Spaniern überzutreten gedachten. Das Unternehmen hatte anfangs guten Fortgang, als aber Scipio gegen Erwartung seiner Feinde bald darauf genas, schwand den Verschwörern der Mut. Indessen waren es ihrer viele und darunter sehr einflußreiche Offiziere, weshalb Scipio nicht mit Strafen vorgehen durfte, vielmehr den Anschein nahm, als wisse er von den Plänen der Verschworenen nichts. Daher lud er dieselben nach Karthagena ein, um mancherlei mit ihnen zu verabreden und zunächst den rückständigen Sold auszuzahlen, dessen Ausbleiben eine der Mitursache der Verschwörung war. Die Eingeladenen kamen bewaffnet in die Stadt und hielten sich für um so sicherer, als Scipio bei ihrer Ankunft die römische Besatzung aus der Stadt abmarschieren aber dann am Thore Halt machen und in die Stadt zurückgehen ließ. Denn während der Zeit hatten sich die Keltiberer unbewaffnet auf dem Markte eingefunden, um ihre Löhnung in Empfang zu nehmen, wurden hier aber von den Römern umzingelt, 35 Rädelsführer ergriffen und hingerichtet, den anderen der Sold ausgezählt.

7. Die weltgeschichtlichen Kämpfe des Altertums - S. 165

1890 - Gotha : Perthes
165 sammelten sich zu rohen Gelagen, bis alle trunken waren, und hatten die grauenhafte Sitte, daß beim Tode eines Mannes dessen Lieblingsfrau geschlachtet wurde. Das Tättowieren war allgemein Sitte. Oft tarnen die Macedonier durch diese räuberischen Nachbarn in arge Bedrängnis, bis es ihnen gelang, sich dieselben unter-thänig zu machen und dadurch ihr eigenes Reich zu erweitern. Zwar mußten die macedonischen Fürsten dem Perserkönige den Durchzug durch ihr Land gestatten, als dieser Griechenland bekriegte, aber nach seiner Niederlage schlossen sich die Macedonier an die Griechen an, erschlugen oder vertrieben die persischen Besatzungen ihrer Städte und traten mit Griechenland in Verkehr. Ihr Fürst Alexander siegte sogar beim Wagenrennen während der olympischen Spiele, sandte dem Zeus in Olympia und dem Apollon in Delphi reiche Geschenke und behielt den Dichter Pindar lange an seinem Hofe. Doch den Macedoniern mißfiel diese Kunstliebhaberei und das reiche Hofleben; sieblieben beim herkömmlichen Gebrauch hölzerner Trink- und Eßgefäße und ermordeten den König, der sich von der Volkssitte losgesagt hatte. Inzwischen hatte Athen an der Nordküste des Archipels mehrere Kolonieen gegründet, von denen einige zu mächtigen, volkreichen Städten anwuchsen, ihr Gebiet durch Eroberung erweiterten und der Ausbreitung der macedonischen Herrschaft Schranken setzten. Es gelang ihnen dies um so leichter, als mancher Fürst Macedoniens erst nach Ermordung seiner Nebenbuhler oder Brüder auf den Thron gelangte, tyrannisch herrschte und endlich von dem unzufriedenen Volke getötet wurde. Trotzdem bemühten sich manche Könige, griechische Bildung in ihrem Lande heimisch zu machen. Namentlich erstrebte dies der kunstliebende Archelaos, welcher seine Residenz nach Pella verlegte, um den Griechen naher zu sein, und den berühmten Arzt

8. Die weltgeschichtlichen Kämpfe des Altertums - S. 219

1890 - Gotha : Perthes
219 lange Schichtlinie der Perser, rechts auf den Höhen dicht gescharte Haufen Fußvolk, und links zogen große Massen von Reitern die Schlachtlinie hinab, um sich auf dem rechten Flügel zu einer großartigen Menge zu vereinigen, deren gewaltiger Masse, wie es schien, das Häuflein der macedonischen Reiter bald erliegen mußte. Um dieser Übermacht der feindlichen Reiterei zu begegnen, ließ Alexander hinter der Schlachtlinie unbemerkt die thessalische Reiterei nach dem linken Flügel eilen, um sich neben den Bogenschützen und Thraciern aufzustellen, wahrend die peloponnesische Reiterei dicht am Meeresufer aufmarschierte, um eine Umgehung des linken macedonischen Flügels zu verhindern. Gegen die Kardaker sandte er Schützen und Reiterei, wogegen Plänkler und Bogenschützen des rechten Flügels den Feind beschäftigen sollten, wenn der Kern des macedonischen Heeres sich auf das persische Zentrum werfe. Als nun die Macedonier den Vormarsch begannen, sahen sie, daß der feindliche linke Flügel ihren rechten weit überragte, also umgehen und in der Flanke und im Rücken angreifen konnte. Um dieser Gefahr zu begegnen, verlängerte Alexander den bedrohten Flügel so weit, daß er weit über den gegenüberstehenden feindlichen hinausragte und dieses persische Corps von seinem Heere abgeschnitten ward. Daher reichten nur wenige macedonische Truppen aus, um diesen Teil des Perserheeres außer Wirksamkeit zu setzen, wenn Alexander mit dem Zentrum den Hauptangriff ausführte. War das feindliche Zentrum geworfen, so wollten die Macedonier gegen den feindlichen rechten Flügel einen Front-und Flankenangriff ausführen, ihn damit sprengen oder zermalmen. Nachdem diese Aufstellungen ausgeführt waren, rückten die Macedonier langsam vor, von Zeit zu Zeit Halt machend, um Ordnung innc zu halten, worauf es ja vorzugsweise ankam. Alexander ritt dabei die Front auf und ab und redete seinen

9. Die weltgeschichtlichen Kämpfe des Altertums - S. 225

1890 - Gotha : Perthes
225 Asien bin, so komme Du zu mir oder sende Abgeordnete, und dann wirst Tu die Deinen zurückerhalten. Willst Du von neuem an mich schreiben, so nenne mich König von Asien, denn ich bin nicht Deinesgleichen, sondern Herr alles dessen, was Dein war, widrigenfalls werde ich gegen Dich als Beleidiger meiner königlichen Majestät verfahren. Bist Du anderer Meinung, so erwarte ich Dich zum Kampfe im offenen Felde und fliehe nicht, denn ich werde Dich aufsuchen, wo Du auch bist." Hiermit hatte Alexander die Fortsetzung des Kriegs angekündigt, welcher ihm um so leichter wurde, als die persische Flotte von unfähigen Admiralen befehligt ward, welche die Flotte in kleinere Geschwader auflösten und nur auf Plünderung ausgingen. Nach dem Siege bei Jssns brachen die griechischen Staaten die Verbindung mit den Persern ab, zu denen nur noch Apis in Sparta hielt, aber zu machtlos war, um für gefährlich zu gelten. Alexander konnte also seinen Kriegsplan ungehindert weiter verfolgen, indem er die Küsten Syriens, Phöniziens und Ägyptens unter seine Herrschaft brachte und dadurch den Persern die Flotte entzog, sie von der Verbindung mit Griechenland ausschloß. 13. Eroberung und Zerstörung von Nen-Tyrus. (332 v. Chr.) Ohne Hindernisse kam Alexander bis nach Phönizien, einem schmalen, sandigen Küstenstrich mit zwölf industriereichen Städten, die nicht weit voneinander entfernt lagen, von denen aber jede eine selbständige Republik bildete und nur in Handelsangelegenheiten mit den stammverwandten Republiken gemeinsame Sache machte. Ungent ertrugen die Phönizier die persische Körner, Die Kämpfe im Mertum. 15

10. Die weltgeschichtlichen Kämpfe des Altertums - S. 329

1890 - Gotha : Perthes
329 daß babylonische und griechische Wahrsager übereinstimmend bevorstehendes Unglück verkündeten, und ihm ward unheimlich in seiner großen, prächtigen Residenz, die er lieber gemieden hätte. Gern hätte er sie sofort verlassen, doch vielerlei Geschäfte hielten ihn zurück; er mußte bleiben und abwarten, wie es ihm ergehen werde. Unterdessen hatte er so viel Geschäfte zu erledigen, daß ihm kaum Zeit blieb, trüben Gedanken und Befürchtungen sich hinzugeben. Aus allen Provinzen erschienen Gesandtschaften mit Klagen und Beschwerden über Gewaltthaten und Bedrückungen der Beamten, so daß es gar viel zu prüfen und zu untersuchen gab, selbst gegen den Reichsverweser Antipater und dessen hochfahrenden Sohn Kassander. Dazu nahm Alexander die Bauten am Belustempel wieder auf, denn er ließ täglich 20000 Menschen arbeiten, welchen es erst nach zwei Monaten gelang, die Trümmer wegzuschaffen und den Bauplatz zu reinigen. Den Bau selbst verhinderte Alexanders Tod. Nachdem dies geordnet war, begab sich Alexander zu Nearchs Flotte, die vom Persischen Meerbusen heraufgekommen war und bei der Stadt vor Anker lag. Am Mittelmeere hatte man 45 Schiffe gebaut, dann zersägt und sie zu Lande bis Thapsacus geschafft, um die Teile wieder zu Schiffen zusammenzusetzen und auf ihnen den Strom hinab nach Babylon zu fahren, wo auch Alexander eine Flotte hergestellt hatte aus den Palmen und Cypressen, die man in den königlichen Gärten schlug. Um diese Schiffe unterzubringen, grub man am Flußufer ein Bassin aus, welches 1000 Schiffe aufnehmen konnte. An den Küsten warb man für die Flotte Matrosen, Zimmerleute und Krämer, damit man an den Küsten des Persischen Meerbusens und auf dessen Inseln Kolomeen gründen könnte. Arabiens Besetzung war der Zweck dieser Rüstungen, denn es erzeugte allerlei kostbare Produkte und bot den nächsten Weg nach Ägypten, weshalb man im
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