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1. Griechische und römische Geschichte - S. 77

1912 - Frankfurt a.M. [u.a.] : Diesterweg
77 reiend gewesen sein. Die Gegner nannten ihn den Olympier", der Blitz und Donnerkeil im Munde fhre. Er verschmhte Schmeichelei und unruhiges Gebrdenspiel, wodurch andere Redner das Volk zu gewinnen, seine Aufmerksamkeit zu fesseln suchten; er wute seine Zuhrer zu belehren, aber auch ihr Widerstreben zu meistern. Er drang auf Sparsamkeit im Staatshaushalt, aber auch auf hoch-sinnige Freigebigkeit fr groe Zwecke. Alle mter wurden durch das Los besetzt, denn jeder Brger sollte dem Staate dienen und sich zur Mitarbeit an Staatsgeschften fhig machen; und Perikles ermglichte es durch Tagegelder auch den rmern, am ffentlichen Leben teilzunehmen. Nur die wichtigsten Beamten, die Feld-Herren (Strategen), wurden gewhlt. Fnfzehn Jahre nachein-ander war er selber Stratege; neunmal hat er ein Siegeszeichen Trpaion, Trophe) aufgestellt. Aber er legte auf diese Erfolge weniger Wert als auf seine Vershnlichkeit und die Erfolge seiner Friedenspolitik: er wollte keine nutzlosen Siege erfechten und vermied jeden Eroberungskrieg. Da um seinetwillen kein Athener das Trauergewand angezogen, rhmte er noch auf dem Sterbebett als sein schnstes Verdienst. Ein Tyrann wollte er nicht sein; Athen war, wie Thukhdides sagt, dem Namen nach eine Demokratie, in Wahrheit die Monarchie des besten Mannes. 3. Delos erschien nicht sicher vor berfllen der Perser oder der neidischen Spartaner. Daher brachte man die Vundeskasse nach Athen. Auf Perikles' Nat befreite man die meisten Bundesgenossen von kriegerischer Leistung und verpflichtete sie nur zu regelmigen Geldzahlungen. Dafr warb Athen die erforderlichen Sldner an; seine Flotte deckte den bundesgenssischen Handel. 4a. Zum Schmuck der Stadt lieferte der Berg bei Pentele den pentelischen Marmor: in diesem kostbaren Stein stellte Phidias den Athenern am liebsten ihre Götter und Helden vor Augen. Am Parthenon trug eine Marmorhalle die Dachrnder; in er-habener Arbeit zeigten die Friese der Innenwand den Festzug der Panathenen, die Giebelfelder die Geburt Athenes und ihren Sieg der Poseidon im Streit um den Besitz des Landes, die Metpen die schweren kmpfe des Theseus und seiner Krieger mit den Kentauren, die seinem Freunde Peirithoos auf der Hochzeit die Braut rauben wollten. Den Aufstieg auf den Burgfelsen krnte die Vorhalle der Propylen, der nach innen und auen dorische Sulenstellungen vorgelagert waren. Zu musikalischen Auffh-

2. Die Provinz Hannover - S. 25

1901 - Berlin [u.a.] : Spemann
— 25 — Ansiedlungen am Fuße des Oberharzes. (Osterode und Goslar.) Unter den Städten, die den Verkehr des Gebirges mit der Ebene vermitteln, ist als wichtigste Osterode zu nennen (7100 Einw.). Die Stadt liegt gerade da, wo die Söse aus dem Gebirge tritt und vor den steilen Gipshöhen nach Norden umbiegt. Der Abbau des Gipses hat verschiedene Industrien ins Leben gerufen. Ebenso sind Fabriken entstanden, die aus den großen Tannenwäldern ihre Rohmaterialien beziehen (Eimerfabriken, Holzwollefabriken und Sägewerke). Die großen Blei- und Eisen-Hüttenwerke sind eingegangen, dagegen haben die Lohgerbereien und Wollwarenfabriken an Bedeutung gewonnen. Für den Bergbaubezirk des Oberharzes ist dort das große Kornmagazin; aus diesem Kornhause beziehen die Bergleute ihren Brotvorrat. „Jeder verheiratete Bergmann bekommt einen Kornzettel, der ihn berechtigt, von seinem Bäcker monatlich das Brot aus 1 Iii Korn zu festgesetzten billigen Preisen zu beziehen; für den unverheirateten Bergmann ist das halbe Quantum vorgesehen. Der Bäcker giebt den Zettel an den Müller, und dieser erhält gegen Vorzeigung der Brotzettel aus dem Magazin den Roggen" (Günther). Als Ausgangspunkt der gesamten Besiedelung des Oberharzes muß Goslar gelten; seine Bedeutung für das Harzgebirge läßt sich kaum völlig erschöpfen. Unter Kaiser Otto wird Goslar (Lager am Gießbache) zuerst- in einer auf uns gekommenen Schrift erwähnt. Die villa Goslar am Fuße des Rammelsberges lag inmitten des großen Königsgutes, zu dem der gesamte Oberharz und auch das breite Vorland am Nordfuße des Gebirges gehörte. Die Pfalz W erla, von wo aus sich schon Heinrich I. der andringenden Ungarn erwehrte, lag an der Nordgrenze des großen Reichs- und Königsbesitzes bei dem heutigen Orte Burgdorf an der Oker. Als sich die Wälder in der Ebene lichteten, war dies Königshaus für die Jagden im Harzer Bannwalde etwas abseits gelegen. Dem Bedürfnis, einen näher am Gebirge ge- legenen Ausgangspunkt für die Jagden zu haben, mag Goslar seine Entstehung verdanken. Der erste der Kaiser, der oft und länger in Goslar weilte, ist Heinrich Ii.; ihm dankt auch der Ort die Erweiterung zur Stadt. Dieser Sachsenkaiser und die folgenden aus dem Stamme der Franken schufen den kleinen Ort zu einer herrlichen Residenzstadt um. Heinrich Iii. ließ in seinem geliebten Goslar durch den klugen Mönch Beno den stolzen Dom, von dem nur noch die eigentümliche Vorhalle zu sehen ist, und das berühmte Kaiserhaus, den ältesten uns erhaltenen Palast Deutschlands, erbauen. Von dem Kaiserhause sind die Nebenbauten verschwunden; der noch vorhandene Teil ist derjenige, in dem die Reichsversammlungen abgehalten wurden. Von dem Flügel, der die Wohngemächer enthielt, sind nur noch die Grundmauern zu sehen. „Das Kaiserhaus liegt, die Stadt überragend, auf der Höhe des Kaiferbleeks. Von hier aus konnte Kaiser Heinrich der Schwarze die Stadt und seine Lieblingsschöpfungen überschauen.

3. Allgemeine Erdkunde, Wiederholung der Länderkunde ohne Deutschland - S. 94

1912 - Berlin [u.a.] : Oldenbourg
Im Hintergrund der Hymcttos 1000 m Die dunklere Hügelkette im Vordergrund: der Lykabcttes 280 m (Nach einer Photographie von Alois Beer, Klagensurt.) Athen, gegen Norden gesehen. Bom Hafen Piräus zieht in nordöstlicher Richtung die athenische Einbruchsebene hin, 2 Stunden laug und l Stunde breit, die der vielbesungene Kephissus durchströmt, begleitet von einem uralten Olivenwald, den der Gesang „langhinslötender Nachtigallen" erfüllt. Eine niedrige Hügelstufe bis 300 in umsäumt diese einst wohlbebaute Fruchtebene. Den Rahmen des Hügelgeländes bilden die gewaltigen Bergmassive des honigreichen Hymettos (1000 m), des durch seine Marmor- brüche berühmten Pentelikon (1100 m) und des Parnes (1400 m). Inmitten dieses Gebirgskranzes breitet sich in schöner Lage Athen hin mit der Akropolis samt ihren Ruincnstätten, noch heute ein einzigartiger Anziehungspunkt für die ganze gebildete Welt.

4. Das Deutsche Reich, Kulturgeographie, Allgemeine Erdkunde - S. 73

1913 - Frankfurt a.M. [u.a.] : Kesselring
— 73 — von Eisenbahnlinien überzieht es. Der wichtigste Knotenpunkt des Eisenbahnverkehrs ist Leipzig, von wo eine ganze Anzahl von Haupt- linien ausstrahlt. — Von großem Wert für den Verkehr ist auch die Elbe. Sie ist die wichtigste Wasserstraße Mitteldeutschlands und kommt an Bedeutung für die Schiffahrt dem Rheine nahezu gleich. Abb. 46. Das Völkerschlachtdenkmal bei Leipzig. Das Denkmal wird am 18. Oktober 1913 enthüllt. Es ist von gewaltiger Größe; seine Höhe beträgt 92 m. Der Mittelbau bildet eine mächtige Halle, die als Museum für Andenken an die Völkerschlacht dienen soll. Der Unterbau enthält eine Kapelle, die eine symbolische Grabstätte der in den Freiheitskriegen gefallenen Helden darstellt. Vor der Stirnseite des Denkmals befindet sich ein großes Wasserbecken. 3. Geschichtliche Bedeutung. Die Leipziger Ebene ist im Laufe der Jahrhunderte oft der Schauplatz entscheidender Schlachten gewesen; 1631 Breitenfeld, 1632 Lützen, 1813 Großgörschen, und die große Völkerschlacht. Zur Erinnerung an die Völkerschlacht wird 1913 bei Leipzig ein Denkmal eingeweiht werden. Staatliche Einteilung. Das Sächsische Berg- und Flachland gehört fast ganz dem Königreich Sachsen und der Provinz Sachsen an; nur im Norden hat das Herzogtum Anhalt Anteil daran. 1. Das Königreich Sachsen breitet sich zu beiten Seiten der § 53. Elbe aus und nimmt den größten Teil des Sächsischen Berglandes nebst einem geringen Teil des Flachlandes ein. Infolge der reichen mineralischen Schätze zählt Sachsen zu den ersten Industrieländern der

5. Das Deutsche Reich, Kulturgeographie, Allgemeine Erdkunde - S. 58

1913 - Frankfurt a.M. [u.a.] : Kesselring
— 58 — den Bürgern auf 6 Jahre gewählt werden, haben über alle Gemeinde- angelegenheiten zu beraten, über die Ausgaben für die Verwaltung und über die Aufbringung von Gemeindesteuern zu beschließen. i) Geschichtliche Bedeutung. Frankfurt hat schon frühe zu den bedeutendsten Städten Deutschlands gezählt und in der deutschen Geschichte eine wichtige Rolle gespielt. Viele denkwürdige Gebäude und Denkmäler legen Zeugnis von seiner großen, reichen Vergangen- heit ab. In der alren Pfalz, die an der Stelle des jetzigen Saalhofes stand, haben einst die karolingischen Kaiser Hos gehalten. Im ehr- würdigen Dome ist so mancher deutsche Kaiser gekrönt worden. Im altertümlichen Kaisersaal des Römers haben die deutschen Fürsten oft beim festlichen Krönnngsmahl gesessen. Im Bundespalais hielt von 1815—1866 der deutsche Bundestag seine Sitzungen ab, und in der Paulskirche tagte 1848 das deutsche Parlament. Jin Hotel zum Schwan wurde 1871 der Friede mit Frankreich geschlossen. Goethe, Deutsch- lands größter Dichter, ist hier geboren. Durch die Einverleibung in den preußischen Staat im Jahre 1866 ist zwar die alte Reichsstadt- Herrlichkeit verloren gegangen; doch hat Frankfurt seitdem einen un- geahnten Aufschwung genommen und gehört heute zu den größten und schönsten Städten des Deutschen Reiches. 2. Westfalen. 42. Westfalen breitet sich in der Gestalt eines Dreiecks zwischen der mittleren Weser und dem Unterrhein aus. Es umfaßt den westlichen Teil des Weserberglandes, das Münsterland und das Sauer- fand. In den beiden ersteren Gebieten bilden Ackerbau und Viehzucht, in dem letzeren Berg- bau und Industrie die Haupt- erwerbsquellen der Bevölke- rung. Die Provinz besteht aus 3 Regierungsbezirken: Münster, Minden und Arns berg. Die Hauptstadt ist Münster im Münsterlande, 90g00 Einw. In dem großen Saale des Rat- Hauses wurde 1648 der West- fälische Friede geschlossen, An den Wänden hängen noch die Bilder der Gesandten, die die Verhandlungen führten. Im Süden der Münsterer Bucht liegt in äußerst fruchtbarer Umgebung Loest (sp. Söst). Andere größere Städte hat das Münsterland, da die Industrie hier fehlt, nicht auszuweisen. An der Weser, in der Nähe der Westfälischen Pforte, Abb. 36. Die Provinz Westfalen.

6. Die Rheinprovinz - S. 76

1909 - Berlin [u.a.] : Spemann
— 76 — Stile erbauten Giebelhäusern, die zum Teil mit Malereien geschmückt sind, sowie das Geburtshaus Beethovens, des großen Meisters der Musik, dessen Denkmal aus dem Münsterplatz steht. Die Stadt Bonn kann auf eiu hohes Alter zurückschauen. An ihrer heutigen Stelle befand sich schon lange vor Chr. Geb. eine keltische Niederlassung. Die Römer errichteten im Norden der Stadt ein Standlager, dessen Lage und Einrichtung durch Ausgrabungen genau nachgewiesen wurde. Der Name Bonn ist keltischen Ursprungs. Er soll soviel wie Stadt au der Mündung oder Furt heißen und gleiche Bedeutung wie die Städtenamen Bologna, Bonlogne (spr. bnlonj'), Verona und Bern haben. Im Mittelalter gehörte Bonn zu Cölu. Der Erzbischos Konrad von Hoch- ftaden, der Erbauer des Cöluer Doms, ließ die Stadt mit Mauern und Gräben umgeben. Um die - Mitte des 13. Jahrhunderts ver- legten die Cölner Erzbischöfe sogar ihren Sitz dorthin. Zwei deutsche Könige, Friedrich von Oesterreich (1314) und Karl Iv., wurden im Münster, das noch heute einen Hauptschmuck der Stadt bildet, gekrönt. Im Jahre 1689 wurde Bonn von dem branden- burgischen Kurfürsten Friedrichiii. belagert. Im Jahre 1717 er? folgte die Schleifung der Festungs- werke. Prachtliebende Kurfürsten, besonders Clemens August, ver- schönerten hierauf im 18. Jahr- hundert die Stadt sehr. Die Anlage des Hofgartens und der prächtigen Poppelsdorfer Allee, sowie der Bau der Universität oder des früheren Schlosses, des Rathauses und des Poppelsdorfer Schlosses stammen aus dieser Zeit. Im Jahre 1818 wurde die Universität, die schon früher als sog. Akademie bestanden hatte, vom preußischen Staate neu gegründet^ Auch unsere Zeit hat Bonn neuen Schmuck gebracht. Besonders im Süden, zwischen der villenreichen Coblenzerstraße und der Poppelsdorfer Allee, sind viele hübsche Straßen mit freundlichen Häusern entstanden. Von der Höhe des Kreutbergs, der sich im Südwesten der Stadt erhebt und eine alte Wallfahrtskirche trägt, hat man einen schönen Ueberblick über das alte und neue Bonn und über die ganze Rheinebene. Mehr noch befriedigt den Wanderer ein Spaziergang über die Höhe des Venusberges, deu die Stadt mit Anlagen immer mehr verschönert. An dem Aussichtspunkte Easselsrnhe wird er plötzlich überrascht durch eiu Bild, wie es nur wenige Punkte des Rheinthales darbieten. Vom Das Arndt-Denkmal auf dem Alten Zoll in Bonn.

7. Die Rheinprovinz - S. 110

1909 - Berlin [u.a.] : Spemann
— 110 — liches Leben wir in einen: folgenden Abschnitt betrachten wollen, können wir nur flüchtig grüßen, und nur in dem Stadtbilde der größten, von Krefeld, wollen wir kurze Umschau halten. Das Stadtbild vou Krefeld. Krefeld, die Stadt der Seideu- und Sammetweber (110000 Einw.), hat ein ganz neuzeitliches Gepräge, obfchon es schon 1373 durch Kaiser Karl Iv. zu einer „Kauf- und festen Stadt" erhoben wurde. Von geradlinigen Straßen, die sich alle rechtwinklig schneiden, ist es durchzogen. Den etwas eintönigen Eindruck, den eine solche Stadtanlage auf die Dauer macht, hat man durch freie Plätze und durch Baumalleen zu mildern versucht. Deu schönsten Schmuck Krefelds bilden die Wälle, die die innere Stadt auf allen Seiten als West-, Süd-, Ost- und Nordwall umziehen. Mehrere Denkmäler zieren diese Alleenstraßen und die Plätze. Auf dem Ostwall wurde dem Wohlthäter der Stadt, Cornelius de Greiff, der ihr große Schenkungen vermachte, ein Denkmal, eine Granitfäule, die mit einem Greif gekrönt ist, gesetzt. Ziemlich ruhig ist es in den Straßen von Krefeld. Nur zu der Zeit, wo die Färber mit ihren bunten Händen, sowie die andern Arbeiter und Arbeiterinnen zum Mittagsbrot eilen oder zur Arbeit gehen, beleben sich die Straßen, in die dann aber bald wieder die alte Stille einzieht. Wandert man aus deu Haupt- straßeu durch die Nebenstraßen, so hört man ein eigentümliches, regel- mäßiges Geräusch, das Klapperu der Webstühle oder Schnurren der Spulen und den eintönigen Tritt des Jacquardstuhles. Es verrät uns, daß in den Häusern kunstgeübte Hände thätig sind, die kunstvollen Seiden- und Sammetgewebe, die wir später in den Schaufenstern der Geschäfte bewundern, unter Müh und Fleiß herzustellen. 2. Die Entstehung der niederrheinischen Liefebene. Die Niederrheinische Tiefebene hat die nämliche Ent- stehungsgefchichte w i e die C ö l n e r Bucht, deren unmittelbare Fortsetzung sie bildet. Sie ist durch Einsinken entstanden. Sie kam so tief zu liegeu, daß das Meer über sie hinweg fluten konnte. Doch lag ihr Bodeu, als dieses sich zurückgezogen hatte, wohl etwas höher als heute. Ehe der Rhein weiter oberhalb sich so lies eingenagt hatte, als es jetzt der Fall ist, hatte er auch im Gebiet der Cölner Bucht und der Niederrheinischen Tiefebene ein stärkeres Gefälle. Er konnte also die lockern Erdmassen, die diese Gebiete bedeckten, zum Teil wegschwemmen. Je mehr er dies aber that, desto mehr ver- ringerte sich auch fein Gefälle. Dieses wurde schließlich so gering, daß er, statt sein Bett zu vertiefen, in ihm seine S ch l a m m - undsa n d- massen ablagerte. Das nämliche geschah bei Überschwemmungen aus dem angrenzenden Lande. Die alten Römerstraßen lagen, wie schon S. 82 erwähnt wurde, tiefer als die heutige Oberfläche des Uferlandes.

8. Die Rheinprovinz - S. 50

1909 - Berlin [u.a.] : Spemann
erhebt, nämlich bis zu 700 m. Der Name Schneifel ist entstanden aus Schneifel und deutet das rauhe Klima des Landstriches au. Nord- westlich liegt das Hohe Venn, dessen höchste Teile ebenfalls eine nach Nordosten gerichtete Wasserscheide bilden, auf dereu Südostseite Die schon geuauute Rur entspringt. Der Name Veuu bedeutet sooiel wie Sumpfland. Das regenreiche Klima und die genüge Neiguug des Bodens begüuftigeu die Entstehung von Sumpfmooren. Diese be- vecken weite Landstriche. Die Gebiete des Hohen Nenn und der Schneifel sind die ödesten Teile des Gebirgslandes, von denen vornehmlich der böse Klang des Namens „Eisel" herrührt. Durch landschaftliche Schönheit sind jedoch die Thäler, die von ihnen ihren Ausgang nehmeu, aus- gezeichnet. Einer herrlichen Lage erfreut sich das Städtchen Malmedy, das im Thale der Marche liegt. Nicht weniger Schönheit entfalten die Thäler der Rur (Roer), der Urft und des Olefbaches; letzteres ist besser bekauut unter dem Namen Schleidener Thal. In diesem ist eine große Wasserstau-Anlage, eine Thalsperre, im Bau begriffen. Von der Stadt Düren (27000 Einw.) aus, die schou iu der Ebene liegt, werden besonders die Orte Kreuzau, Nideggen und Heinibach wegen ihrer Schönheit viel besucht. Folgen wir dem Rnrthale noch weiter, so gelangen wir zu dem Städtchen Montjoie (spr. inongschoa), das sich ebenso wie Malmedy einer prachtvollen Lage rühmen kann. Nicht weniger ist der Wanderer befriedigt, wenn er der am- Nordfuße des Hohen Venn gelegenen Stadt Eupen (17000 Einw.) einen Besuch abstattet. Von dort führt ihn die Bahn dnrch ein freundliches Hügel- laud uach der alteu Kaiser st a d t Aachen (136000 Einw.). Die Kaiserstadt Aachen. Die Stadt Aachen liegt, 187 m über dem Meeresspiegel, in einem fruchtbaren Thalkessel, desseu sauft aufsteigeude Höhen reichen Waldschmuck trageu. Sie war der Lieblingsaufenthalt Karls des Großen, der dort im Jahre 814 starb und begraben wurde. Wenn Aacheu auch ganz den Eindruck eiuer neuzeitlichen Stadt macht, so ist in ihr doch das Andenken an den großen Kaiser treu bewahrt worden. Noch steht die Münster- oder Domkirche, deren ältester Teil, ein Kuppelbau, unter Karl dem Großen in den Jahren 796 bis 804 als Hof- und Staatskirche des karolingischen Reiches errichtet wurde, und noch ist der aus Marmorplatten zusammengesetzte Thron, den einst der Herrscher der Franken benutzte, vorhanden. Der Meister Odo hatte sich bei dem Bau die Kirche San Vitale zu Raveunc in Italien als Vorbild genommen. Nach Osten schließt sich an den Kuppel- bau, der 141/2 m Durchmesser und 32x/3 m Höhe hat, ein hoher Chor- bau an, der von 1353—1413 in gotischem Stile aufgeführt wurde. Dieser Teil der Münsterkirche stammt also aus dem Mittelalter und ist ein Erinnerungszeichen an die Bedeutung, die Aachen nach der karolingischen Zeit hatte. Es war freie Reichsstadt und zugleich lange Zeit Krö- nungsstadt der deutschen Kaiser. Bis zum Jahre 1531 wurden

9. Die weltgeschichtlichen Kämpfe des Altertums - S. 384

1890 - Gotha : Perthes
384 bewohner, von denen die meisten schon von Pfeilen des Königs getroffen sind. Kleidung. Farbe und Tracht deuten auf arabische oder syrische Völker. Weiterhin durchbohrt der König mit der Lanze einen Feind, und das folgende Bild zeigt die Rückkehr des Königs aus dem Lande der Neger. Er fährt ruhig auf seinem Wagen, hinten folgen gefangene Neger und rohe Gestalten mit Stricken um den Hals, mit gegürtetem Thierfelle um den Leib. Die Gefangenen führt der König den Göttern zu, die auf ihrem Throne sitzen. Die Figuren an der gegenüberliegenden Wand wiederholen die Siege über die Sheta und bestehen aus mehr als 800 Figuren. Eine lange Inschrift berichtet über den Feldzug und seinen Erfolg. — Solche bildliche Darstellungen mit den Berichten dazu vertraten die Stelle der Geschichtsbücher, hatten ja auch nur für den absoluten Herrscher Interesse. In Nubien erbaute Ramses außerdem noch vier Tempel. Zu einem derselben führt vom Nil aus eine doppelte Reihe von Sphinxen. Den alten Palast zu Karnak erweiterte er, fügte zu dem Palast zu Luxor Propyläen und einen großen Hof mit einer Säulenhalle und zwei ungeheuren Kolossen, ließ am Palast des Amenophis einen großen Portikus errichten, schmückte den Tempel zu Heliopolis und ließ dem Phra Obelisken widmen, sechs Kolosse vor dem Tempel des Ptah zu Memphis aufstellen, außerdem Kanäle graben und Dämme aufschütten, wozu er die Gefangenen benutzte. Auch wollte er vom unteren Nil einen Kanal nach dem Roten Meere anlegen, wo er eine Kriegsflotte unterhielt. Der Kanal kam zwar nicht zur Ausführung, doch ward bei dieser Gelegenheit viel wüstes Land in fruchtbares verwandelt. Diese Bauten sind um so staunenerregender, als man als Mittel zum Brechen, Bearbeiten und Glätten der Steine nur steinerne oder bronzene Werkzeuge, zum Fortschaffen nur Menschenkräfte oder Stiere hatte.

10. Bd. 4 - S. 329

1878 - Calw [u.a.] : Verl. der Vereinsbuchh.
§ 30. Hinblick auf die Kirche Christi. 329 bte englische Geistlichkeit in allen diesen Verhanblungen das Unwürbige ihrer Stellung, wie nämlich ein Parlament, in welchem Katholiken, Juben nnb Dissenters sitzen und mit berathen, fast über alles beschließen bars, was in ihrer Kirche gelten soll; sie rief daher die Convocalion (Synobe) der Kirche, zeitgemäß umgestaltet, toieber ins Leben 1852. Noch immer rumort bieses anglokatholische Treiben; es hat die Ohrenbeichte, Mönche, Nonnen itnb barmherzige Schwestern, kurz alle möglichen Anstalten und Genossenschaften der katholischen Kirche bei sich eingebürgert und gefällt sich in der buntesten Ausschmückung des Cultus. Welchen Nutzen auch immer die kirchliche Kunst, Malerei, Architektonik und Ornamentik von tiefen Bestrebungen ziehen mag, für den Bibelchristen hat biefer verfeinerte Romanismus, an welchem die höchste Aristokratie und der Pöbel ihr Behagen finben, etwas Wiberliches. Die Ritualisten, wie man die „Puseyiteu" jetzt heißt, fahren fort, für Viele eine Brücke nach Rom zu bauen; viele hunbert Geistliche und angesehene Laien sinb schon über sie geschritten, anbere wie Pusey machen auf ihr Halt und sehen balb ruck- balb vorwärts; wieber anbere liebäugeln mit den orientalischen Kirchen und gerathen durch den Kuß eines griechischen ober koptischen Bischofs in Entzücken. Da die Anhänger biefer mächtigen Schule insgesammt die Seligkeit von den Sakramenten, b. H. von der Priesterweihe, nicht von der Rechtfertigung durch den Glauben ableiten, sinb sie jebenfalls keine Protestanten mehr, und ist daher bte Hoffnung der Römlinge auf Wiebererobernng Englanbs nicht ganz eitel zu nennen. Schon hat sich bort die Zahl der katholischen Kirchen und Priester s. 1851 verboppelt und noch viel rascher nahmen die Klöster zu; die Regierung aber fügt sich gar vielen Anforberungen der römischen Bischöfe. Dennoch ist England noch immer die Burg des Protestantismus ober des Bibelchristenthums. Nirgenbs sinbet sich, und zwar gerabe beim Mittelftanbe, ein regeres Jn- 14**
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