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1. Die außereuropäischen Erdteile, Die deutschen Kolonien - S. 86

1911 - Berlin [u.a.] : Oldenbourg
D i e Blauen Berge, 1200 m. Die Blauen Berge bestehen wie das Rheinische Schiefergebirge aus Schiefergestein und haben ein plateauartiges Aus- sehen, schroffe Gehänge, tief eingerissene und schwer gangbare Täler. An der Küste bilden sie vorzügliche Häfen. Eukaly p t u s w a l d auf den Höhenzügen der Blauen Berge in Neu-Südwales. Nach u. Stettens photographische» Aufnahmen. Eukalypten und Akazien bilden den Hauptbestand des australischen Waldes. Die Blätter der Eukalypten sind im Ber- hältnis zur Größe der Bäume schmal, hängen vertikal herab und gewähren nur wenig Schatten. Ihr Ausseben ähnelt etwas dem der Birken und Oliven, die Wälder sind licht. Der Mittelgrund des Bildes zeigt ausgewachsene Baume mit der sich von selbst abschälende» Rinde. Den Boden decke» abgefallene Rindenslücke.

2. Die Provinz Hannover - S. 10

1901 - Berlin [u.a.] : Spemann
— 10 — eigentümlichen Pflanzenwelt. „Die muldenförmig gesenkte Fläche des Brockenfeldes ist umschlossen von vier mächtigen Eckpfeilern, dem Kö- nigsberge im Nordosten, dem Bruchberge im Nordwesten, dem Nehberge im Südwesten und dem Achtermanne im Südosten" (Hofmann). Diese zwei Wegestunden ins Geviert messende Senke ist ein sumpfiges Bruch- land, auf dem der Waldwuchs unterbrochen ist Zwischen den dichten Tannenwäldern liegen nämlich breite Flächen, auf denen Tannen, Bir- ken, Erlen und Buschweiden verstreut steheu, oder die ganz ohne Baum und Strauch sind. An den baumlosen Stellen leuchtet bläulich-schwarz glänzendes Moorwasser auf, das von weiß schimmerndem Wollgras umstanden ist. An trockenen Plätzen finden wir dichtgedrängte Büschel von Heidel- und Moosbeeren und Besenheide, stets von dunkelgrünem Moos umgeben. Um die riesigen Granitblöcke, die über das ganze Brockenseld verstreut liegen, rankt der Brombeerstrauch und zieht das Moos seine Decke. Einige dieser Blöcke sind von solcher Höhe, daß sie über den Wald emporragen und besondere Namen, wie Hopfen- fäcke und Magd bette, führen. Die tiefste Senke nimmt ein lieb- licher Waldsee von 22 ha Größe ein; das ist der Oderteich. Der Oderteich ist ein künstliches Stauwasser. Ein mächtiger Damm von 22 m Höhe und entsprechender Breite hindert nach Süden hin seinen Abfluß. Der tiefe, schwammige Grund des großen Brockenfeldes besteht aus den abgestorbenen Moos- und Sumpfpflanzenschichten ganzer Jahr- hunderte; diese halbverwesten Pflanzenschichten nennt man Torf. Die Torflage ist an einzelnen Stellen des Brockenfeldes bis 3 m dick, Wie ein Schwamm faugt diese lockere Torfmasse alle Feuchtigkeit ein und giebt den Überfluß dann allmählich in Bächlein und Flüssen wieder ab. Würde man, wie das schon im vorigen Jahrhundert versucht wurde, diese Torfschichten abnehmen, so würde man unberechenbaren Schaden anrichten. Strahlenförmig rinnen von hier ab und von der Brockenhöhe selbst zahlreiche Bäche, die auch im dürrsten Sommer nicht versiegen, zu großen Flüssen zusammen. Aus diesem Brocken- gebiete beziehen Weser und Elbe in gleicher Weise ihre Gewässer. Die Wasserscheiden liegen hie und da so nahe zusammen, daß es an einigen Stellen nur einiger Spatenstiche bedurft hat, um aus einer Quelle beiden Flüssen Wasser zuzusenden. Im Osten nimmt die Saale die Harzgewässer auf, um sie der Elbe zuzusühreu; die nach Norden gehenden Flüsse eilen zur Aller und die nach Westen abfließenden zur Leine, um sich dann später im großen Weserflusse wiederzufinden. Es ist aber mit den meisten Brocken- flüssen, wie überhaupt mit den Harzflüssen, als ob sie nach dem wilden Sturze von der Höhe erst am Gebirgssuße zur Besinnung kämen und nun erst ihre eigentliche Stromrichtung fänden. Sie sind geradezu ruhebedürftig geworden; denn sie weichen vor den Harzbergen den kleinsten Widerständen aus, über die sie im Gebirge selbst spielend hinweggestürmt wären. Die höchste Quelle hat ein Bächlein, das oben an der Brockenkuppe unter dickem Granitgestein hervorsprudelt. Aus dieser Quelle sollten die Hexen in der Walpurgisnacht trinken, darum hat man sie Hexenbrunnen genannt. Damit auch Menschen an

3. Das Deutsche Reich - S. 53

1914 - Berlin [u.a.] : Oldenbourg
__^ El. Die Deutschen Mittelgebirge. ^_' c/ 1 (=1 Profil durch das Erzgebirge von 9<t. nach 6. 9ft. b. Sange 1:1000000. — M. b. Höhe 1:250000. Mulde; beide Gewässer vereinigen sich im Tiefland zu einem Flusse, der Mulde, die die Elbe bei Dessau erreicht. — Das Erzgebirge besteht hauptsächlich aus Gneis; es ist ein altes, größtenteils abgetragenes, kuppenreiches Gebirge wie Harz, Böhmerwald und Fichtelgebirge, aber mit ganz ungleichseitiger Ab- dachung. Das Erzgebirge und das Sächsische Mittelgebirge bilden nach ihrem inneren Bau zwei Gebirgsfalteu, deren Sättel teilweise abgetragen sind. Zwischen ihnen Sächsisches Mittelgebirge trzgebirge. Bttjupu Orauwacken und Jüngere Braunkohltnformaiion fljhmbns eax^-.... . Thonschitferottiir«! i- ii« . , natlienendes und Porphyr ts-Awj ^, I Tb I Basall Wisimm Climmersthiefir Iiiiiiiiuiiiiiii n I Li P !:i!Iie-;!!ii| Sfemlohlenformalion ,L - . Illlllllülllllll Miere Braunkohlenformaiion L-.iifti.i.i.i) üntu Profil durch das Erzgebirge. Nach A. Penck, ebenda. liegt das Erzgebirgische Beckeu, die Zwickau-Chemnitzer Mulde, mit den für die Industrie Sachsens fo wichtigen Steinkohlenlagern. Basaltgänge durchbrechen mehrfach die Erzgebirgsfalten und ragen als Kuppen über dem Plateau auf. Die größte Bedeutung kommt der Nordseite des Gebirges zu, die ganz im Königreich Sachsen liegt; hier lassen sich drei Zonen unterscheiden: eine obere, mittlere und untere. In der oberen Zone ist das Klima sehr rauh und vereitelt nicht selten die größten Anstrengungen des Landmannes. Daher treibt das Volk hier be- sonders Hausindustrien, zumeist Weberei, ferner Spitzenklöppeln, Strohflechten, Spinnen, die Herstellung von Spielwaren usw. Größere Orte sind Anna- berg und Schneeberg, dann Freiberg unfern der Freiberger Mulde mit altberühmter Bergakademie. Der früher so bedeutende Bergbau auf Silber hat völlig aufgehört.

4. Die Provinz Hessen-Nassau - S. 96

1914 - Berlin [u.a.] : Spemann
— 96 — Aachen durch Belgien bis nach Nordfrankreich hinein), aber nicht an seiner Ostseite. Zwar gibt es auch dort reichlich Schichten aus jener Zeit, die man als Carbonschichten bezeichnet (von carbo = Kohle); aber die wahrscheinlich in den oberen Lagen des Carbons ursprünglich enthaltenen Kohlenflöze siud mit diesen Schichten zusammen durch das die Hessische Senke durchströmende Wasser wieder abgetragen worden. 2. Nach der Kohlenzeit entstanden zwei Gruppen von Gesteins- schichten, die man zusammen als Dyas (- Zweiheit) oder Perm bezeichnet. Die untere Schicht heißt das Rotliegende und besteht namentlich aus rot gefärbten Sandsteinen und Schiefertonen. Sie ist im Thüringer Walde mächtig ent- wickelt und tritt im Richelsdorfer Gebirge und im Vorspessart aus. — Auf und an dem Rotliegenden wurde dann der Zechstein abgesetzt. Er umfaßt Schichten kalkig-toniger Art und enthält viele Kupfer-, Silber- und Nickelerze. Da- her finden sich in seinem Berbreitungsbezirk viele Bergwerke oder Zechen, von denen er auch seinen Namen bekommen hat. In Hessen tritt der Zechstein am Rande des Thüringer Waldes, im Richelsdorfer Gebirge, vom linken Werraufer von Eschwege bis Witzenhausen, im Vorspessart und am Rande der Ausläufer des Rothaargebirges auf. Im Zech- stein sind vielerorts große Lager von Steinsalz eingeschlossen, und aus ihm entspringen deshalb viele Salzquellen (Sooden a. d. Werra, Orb u. a.). C. Nachdem die altzeitlichen Gesteine sich abgesetzt hatten, ent- standen die mittelzeitlichcn (mesozoischen) Bildungen. In diesen Gesteinsschichten sind Reste der mittelalterlichen Lebewesen ein- geschlossen. Sie zeigen, daß die Pflanzen und die Tierwelt eine weitere Entwickelungsstuse erreicht hatten. Außer den aus der verflossenen Periode noch herstammenden Schachtelhalmen und Baumfarnen wuchsen in der mesozoischen Zeit schon Nadel- bäume und gegen Ende des Zeitabschnittes auch die ersten Laub- bäume. Als größere Tiere, von denen die Altzeit vornehmlich nur Fische hatte, traten jetzt auch riesenhafte Reptilien auf, ja in den gegen Schluß der mittelalterlichen Zeit entstandenen Gesteinen finden sich Spuren der ersten Vögel und Säugetiere. Das Mesozoikum umfaßt folgende Gesteinsgruppen: 1. Als unterste Schichtgruppe entstand die (Trias (--= Dreiheit). Sie wird gebildet aus Buntsandstein, Muschelkalk und Keuper. Der Buntsandstein ist das Hauptgestein des Hessischen Berglandes. Der einst auf ihm liegende Muschelkalk ist an den meisten Stellen wieder abgetragen worden; er kommt in größerer Ausdehnung nur an der Rhön, im Ringgau und zwischen Habichtswald und Diemel vor, tritt aber da- neben in vielen schmalen Senken auf, da er dort vor der

5. Die außereuropäischen Erdteile, Die deutschen Kolonien - S. 70

1910 - Berlin [u.a.] : Oldenbourg
D i e Blauen Berge, 1200 m. Die Blauen Serge, ein altes Rumpfgebirge aus Schiefergestein ähnlich dem" Rheinischen Schiefergebirge, haben ein plateanartiges Aussehen, schroffe Gehänge, tief eingerissene und schwer gangbare Täler. An der Küste bilden sie vor zügliche Häfen. Eukalyptuswald auf den Höhenzügen der Blauen Berge in Neu-Südwales. Nach von Stettens photographischen Aufnahmen. Eukalypten und Akazien bilden den Hauptbestand des australischen Waldes. Die Blätter der Eukalypten sind im Ver- hältnis zur Größe der Bäume schmal, hängen vertikal herab und gewähren nur wenig Schatten. Ihr Ausseben ähnelt etwas dem der Birken und Oliven, die Wälder sind licht. Der Mittelgrund des Bildes zeigt ausgewachsene Bäume mit der sich von selbst abschälenden Rinde. Den Boden decken abgefallene Rindenstücke.

6. Die Außenländer Europa's und die übrigen Welttheile - S. 488

1869 - Calw [u.a.] : Verl. der Vereinsbuchh. [u.a.]
488 Sahara. sie mit Dattelpalmen bepflanzt, oder mit Dumpalmen, dann mit Granatapfel-, Feigen-, Pfirsichbäumen, Wein- stöcken ; auch einige Gemüse und Zwiebeln finden hier günstigen Boden, Getraide weniger. Auf die nächste Oase also harrt der ganze ermattete Zug; da will man sich wieder erholen. Zwar bringt meist die kühle, selbst kalte Nacht Erleichterung: aber wenn auch die Nächte glühen, dann schmachtet Alles; und wehe, wenn die Quelle verschwunden ist. Die Wüste scheidet im Allgemeinen die um den Atlas wohnenden, schlicht- und langhaarigen, mehr gelbbraunen Völkerstämme kaukasischer Gesichlsbildnng von den Negern. Doch der Mensch hat auch die Wüste bewohnt, und zwar in drei Stämmen. Im W. sind es Mauren (ein Ge- misch von Berbern. Arabern und Negern), die von den Oasen aus mit ihren Heerden die weniger wüsten Ge- genden bewundern, die Karawanen geleiten, auch Räuberei treiben. Weiter Araber. Beduinenstämme. Sie gehen aber nicht weiter als bis in den S. von Algerien zur Oase Tuat. Weiter östl. treiben sich die Tuareg*) um, die ärgsten Wüstenräuber aufsehr schnellen Kameelen; es sind Amasigh (Amoscharh) in vielen unabhängigen Stämmen, die Berbersprache in reinerem Urdialekt redend. Sie haben mehrere Stäätchen gebildet, so in Tuat, mit dem ummauerten Hauptmarkt Timimnn von 10,000 E.. mit bedeutendem Goldhandel; dann im Hogargebirge, einem bis 6000' h. Alpenlande mit schönen Thälern und Quellen, wo Feigen und Trauben wachsen, und sie sich sogar warm kleiden; im 5000'h. Granitgebirge Air oder Asben, in der Milte der Sahara, voll Thäler und wilder Thiere (Löwen rc.), mit einem Sultan in Agha- des (8000 E.), St. Tin Tellnst; dann in Ghat rc. *) Tuareg „von Gott verlassene" ein Name, den die Araber dem Berber schöpften wegen seines Halbglaubens und langwierigen Festhaltens etlicher christl. Formen (Kreuzeszeichen rc. rc.). Denn bis tief in die Sahara reichte einst das Christenthum.

7. Die Außenländer Europa's und die übrigen Welttheile - S. 506

1869 - Calw [u.a.] : Verl. der Vereinsbuchh. [u.a.]
506 Südafrika. Schiffe, z. Th. Muhammedaner, größtentheils aber Hei- den, in Stämme und Kasten getheilt, Ackerbau, Viehzucht und Handel treibend. Zeila und Berbera, Hafenorte an der Nordküste, Aden gegenüber; letzteres im Sommer ein wüster Fleck, Winters eine große Zeltstadt und bedeuten- der Handel mit Arabien und Indien. An der Ostküste die Hawia-Somali. Makdischa, Brawa Hafenstädte mit Handel, bereits zum Gebiet des Imam von Zanzibar gehörig. Weiter südl. vom Aequator (u. Fl. Dschubb) an, er- streckt sich das Küstenland „Sawahil," Zanzibar (Saus—), seit 924 bis auf zwei Stunden landeinwärts von Arabern in Besitz genommen, durch fortlaufende Züge der Sandbänke und Untiefen, zahlreiche Korallen- inseln, heftige Strömung und Brandung, und durch Mangel an guten Häfen abschreckend; auch heiß und un- gesund. Der Imam, Br. des Herrschers von Maskat (S. 352) residirt auf der kleinen Insel Zanzibar, blühend durch Handel, 60,000 E.; engl. Missionsbischof. Land- einwärts steigt bald eine Terrasse zu vortrefflichem und gesundem Berglande auf, ja zu gewaltigen Hochgebirgen mit Vulkanen und Schneegipfeln (Kilima Ndscharo mit prachtvoller Schneekuppe 18,800', Kenia.) Die zahl- reichen Flüffe müssen auch hier die Küstengebirge mit Stromschnellen durchbrechen. Das Klima ist noch immer das tropische mit den 2 Jahreszeiten; nur ändern diese südwärts vom Aequator allmählich ihre Perioden, indem sie fortzu dem Laufe der Sonne folgen. Die Uebergänge von der trockenen Jahreszeit zur nassen, und wieder von dieser zur trockenen, sind von fürchterlichen Gewitterstürmen begleitet. Die Fülle des Gewächsreiches ist wundervoll. Die dichten Waldungen, im Küstenlande auf den Abhängen der Terraffen, und je und je zwischen den weiten Gras- flnren der Mittelstufen, bestehen ans riesigen Mangrove-, Kopal-, Eisenholz-, Gelbholz-, Stinkholz-, Kaschu-, Baum- woll-, Kaffer-, Wolfsmilch- und Drachenblutbäumen, Mi-

8. Die Außenländer Europa's und die übrigen Welttheile - S. 495

1869 - Calw [u.a.] : Verl. der Vereinsbuchh. [u.a.]
Klima und Natur. 495 bis Sept.) zu großen ungesunden Sümpfen voll Wild, gibt vielleicht den Volta als seinen rechten Arm ab, und ist da und dort von unzähligen Fahrzeugen belebt, die eigentliche Wasserstraße Westafrika's. Sein Gebiet ist eine unermeßliche Ebene, zur Regenzeit prächtiges Waide- land, in der trockenen Dürre rothe Steppe, mit Baum- gruppen und Waldung wechselnd, auch von Bergzügeu überragt, die im Quellgebiet des Senegal ein Plateau bilden, an den Quellen des Rio grande (im Sundamali wohl 9000' h. aufsteigen, als Kong(-Gebirg) sich der Küste entlang hinziehen, und im S. des Tschadda sich wieder stark erheben (Alantika 9000'). Das Klima, so nahe am Aequator, ist freilich äußerst heiß, und wenn der Wüstenwind, der glühende Harmat- tan weht, wird die Hitze fast unerträglich. Doch auf dem Gebirge herrscht meist frische gesunde Lust; an den flachen Küsten oft tödtliche Fieberhitze. Der tropische Pflauzenwuchs gibt sich besonders in den Riesenbäumen unserer Erde kund, den Adansonien saffenbrodbäumen, Baobab) mit 20—30' dicken Stämmen und waldähulicheu Kronen (ein Malvenbaum mit eßbaren Früchten), die überall an Wohnplätzen wachsen; dann in baumstammähnlichen Wolfsmilcharten, den prachtvollsten Palmen, Baumwollbäumen u. s. f. Ueppig sind die Waldungen von Tamarinden, Mimosen, Eben-, Eisenholz-, Weihrauch-, Gummi-, Kautschuk-, Butter- und einer Menge anderer Bäume mit Kolossen von Stämmen und Kronen, durch Schlingpflanzen von Baumdicke undurch- dringlich. Und welche Menge von Früchten! Palmnuß, Kokosnuß, Schihnuß, Erdnuß, Kolanuß rc. rc. Im feuchten Lande Elephanten in Heerden, ein- und zwei- hörnige Nashörner, Löwen, Panther, Büffel, Schlangen, rc. auf den Hochebenen Giraffen, Antilopen, Straußen, wilde Esel, in den Flüssen Krokodile, Nilpferde, Fische aller Art, — überall eine von Leben strotzende Thierwelt, des. von Insekten, namentlich stechenden und quälenden, aber

9. Bilder aus dem Deutschen Reiche - S. 328

1890 - Gotha : Behrend
32& Bilder aus dem norddeutschen Gebirgslande, herstellen, von dem eigentlichen Brockenfelde geschieden wird, kann als ein durch den Einschnitt des Okerthales abgetrenntes Glied der westlichen (Klausthaler) Hochebene angesehen werden. Doch fassen wir es hier um der gleichartigen Natur willen mit dem Brockenfelde zusammen. Dieses im Mittel 810 m hohe Becken wird ringsum von höheren Bergen umschlossen, von denen Brocken, Königsberg, Lerchenköpfe und Quitscheuberg bereits genannt sind. Die Westgrenze bilden der Bruch- berg (923 m) und die sich anschließenden sanften Erhebungen des Sonnen- berges (842 m) und Rehberges (884 m), die Südgrenze der Rücken der Achtermannshöhe, dessen Hornfelskegel (926 m) die Alten für einen Vulkan hielten, und der höhere Wormberg. In der Mitte dieser höchsten Ebene unseres Gebirges erhebt sich die Höhe „Obere Schwarze Tannen" zu 877 in. — Von Bruch und Torfmoor umgeben, oder vom Beeren- gestrüpp überwuchert, liegen hier mächtig Granitfelsen, wie die Breiten- steine, riesigen Opseraltäreu vergleichbar, die Hopfensäcke und das Magd- bette. Mit seinem Fuße steht der Brocken in der Region des Nadelwaldes. Es sind hohe, dunkle Fichten, zwischen denen wir hinansteigen. Aber bald wird der Wald lichter, Granitbrocken und Scherben bedecken den Boden, Himbeer- und Brombeerstrauch bemühen sich, die mit Flechten und Moosen überkleideten Trümmer zu erklettern; hier umklammert eine einzeln stehende Fichte einen Granitblock mit ihren Wurzeln und zwängt diese allmählich immer tieser in die engen Spalten desselben, dort breiten über den feinen mit etwas Erde vermischten Granitgrus („Hexensand") die Heidelbeere mit ihren Verwandten und die Heidekräuter, einem Habichtskrauts oder einer Anemone Schutz gewährend, ihr glänzendes Gewand. Doch auch anspruchslose Gräser finden hier und da ein Fleckchen, das ihnen spärliche Nahrung gewährt. So ist dieser Brocken- gürtel, der im Norden und Nordosten fast die Form der Hochebene annimmt, zugleich die Region der Viehhöfe. Bei weiterem Ansteigen gelangen wir in die Region der Brüche und Moore, welcher das Brockenfeld gehört. Nur einige Forsthäuser liegen in dieser Einöde; der Torfstich hat in diesen Hochmooren trotz wiederholten Versuchs aufgegeben werden müssen, da in der feuchten Luft der Torf nur selten trocken wird. Der Wanderer verwünscht wohl diese Brüche, deren trügerische Decke ihn vom Wege lockt, aber der Harzer weiß sie zu schätzen. Bilden sie doch mit ihrem tiefen schwammigen Untergrunde das Hauptwassermagazin des Harzes, welches sich am tauenden Schnee so voll saugt, daß auch der regenärmste Sommer es nicht völlig auszutrocknen vermag, daß es, zahlreiche Flüsse speiseud, Land und Oberharz jahraus jahrein mit Wasser versorgen kann. Und nun noch ein kräftiges Ansteigen über Klippen und durch zwerghaftes Knieholz, und wir befinden uns auf dem abgerundeten Gipfel des Brockens. Schneidend fegt der Wind über die baumlose Kuppe, Wolken umtanzen gespensterhaft die Granitkolosse, für welche man im 17. Jahrhundert die Namen Teufelskanzel, Hexenaltar, Hexenwaschbecken n. dergl. erfunden hat, und plötzlich umfängt uus beängstigend der

10. Bilder aus dem Deutschen Reiche - S. 384

1890 - Gotha : Behrend
384 Bilder aus der norddeutschen Tiefebene. einander herwandelnden schnatternden Gänse, das auf und neben dem Hofzaune lwelcher die Wehre, d. i. das Bauernhaus mit den Neben- gebäuden und dem inneren Hofraume umgiebt) flatternde, gackernde und krühende Hühnervolk die lebhafteste Staffage zu dem landschaftlichen Bilde, welches sich mit dem Sichtbarwerden des Bauernhauses in seiner ganzen Großartigkeit entwickelt. Ja es ist etwas Großartiges um ein westfälisches Bauernhans; die Lobpreisung seines Hauses, welche die kluge Gertrud iu „Wilhelm Tell" an ihren bekümmerten Gatten, den Stauffacher, richtet, paßt auf feine Wohnung besser als auf die eines westfälischen Bauern: „Da steht dein Haus, ewig wie ein Edelsitz; Von schönem Stammholz ist es neu gezimmet Und nach dem Richtmaß ordentlich gefügt; Von vielen Fenstern glänzt es wohnlich, hell, Mit bunten Wappenschildern ist's bemalt Und weisen Sprüchen, die der Wandersmann Verweilend liest und ihren Sinn bewundert." Ein mächtiger Vordergiebel erhebt sich über der Einfahrtsthür, Niendühr genannt, weil sie im Gegensatz zu dem oberen Teile der Diele niedrig liegt. Ein Vorderdach schrägt den Giebel ab, dessen Giebel- bretter in die für Westfalen charakteristischen Pferdeköpfe auslaufen. An das Gesimse hat die fluggewandte Schwalbe überall ihre Kotnester angeklebt und erhascht in raschen Zügen ihre Beute unter den zahllos über den Misthaufen und Tümpeln umherschwärmenden Mücken und Fliegen. Über den Pferdeköpfen steht auf dem Rande seines Nestes ein Storch, eiu treuer Wächter bei den altheidnischen Götterbildern, und läßt sich in seiner erhabenen Großmut als zudringliche Mietsleute ein nicht sehr ruhiges Spatzenpaar gesallen, welches in einer Lücke seines Reisignestes für sich und seine Brut ein flaumiges Nest gebaut hat. In einer Länge von über 33 m dehnen sich die niedrigen Seitenwände aus, und über ihnen erhebt sich das mächtige, rauchgeschwärzte, mit grünenl Moose bedeckte Strohdach. Neben dem Hauptwohnhause liegen an der einen Seite das Backhaus und der Speicher (Spiker, Schuppeu) mit dem Schweiuehofe, au der anderen Seite die Wagenremise, in etwas weiterer Entfernung die Kotten, d. i. die Häufer für die Heuerlinge, ferner die Leibzucht, d, i. ein Nebenhaus, in welchem die alten Eltern des Hofbesitzers ihre letzten Lebenstage zubringen, alle von mächtigen Eichenkronen überschattet. Auch der Fliederbaum, uuter welchem das Hühnervolk gern seine Siesta hält, fehlt nicht. Er steht am Speicher, und seine duftigen Blüten weiß die sorgsame Hausfrau zur rechten Zeit für vorkommende Krankheitsfälle, als Erkältung, Husten, einzusammeln, auf dem Boden zu trocknen und in einem kleinen Beutel aufzubewahren. Das ist der Regierungsbezirk des echten westfälischen Bauern, hier handelt er, ordnet er an und kommandiert. Ein solches Terrain schildert uns Jmmermann in seinem,/Oberhof": „Da liegt der geräumige, rein- lich gehaltene Hof mit seinem großen Strohdach, von einem Blüten- segen des nahen knorrigen Birnbaums bestreut, an ein Gehölz sich
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