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1. Die außereuropäischen Erdteile, Die deutschen Kolonien - S. uncounted

1911 - Berlin [u.a.] : Oldenbourg
Der tätigt Pulkai, Ttdorc Erloichcnkr Vulkan Hadrepora. Heiiastraea Turbinaria Euphyllia, Dasyphyllia Sophoseris Vulkaninseln des Indischen Archipels mit Korallenstrand. Landschaft bei Ternate an der Molukkenstraße östlich von Gilolo. Der Indische Archipel ist wie der Stille Ozean ein gewaltiges Einbrnchsgebiet und darum reich an Vnlkanen. Wo am Strande der Inseln das Meerwasser infolge des Tropen- llimas mindestens 20° Wärme erreicht, siedeln sich häufig Korallen an, deren leuchtende Farbenpracht das Erstaunen und das Entzücken der Reisenden erregen. Der Vorder- grnnd unseres Bildes zeigt ein Strand- oder Küstenriff der Vulkaninsel Ternate bei Ebbe. Binnenwärts liegt weißer Korallensand, gebildet aus den durch Wellenschlag zertrümmerten Gehäusen. Zur Flutzeit steht der Strand unter Wasser. Nahe den 7 Kokospalmen liegt ein Eingebornendorf der seetüchtigen malaiischen Bevölkerunq.

2. Die außereuropäischen Erdteile, Die deutschen Kolonien - S. 69

1911 - Berlin [u.a.] : Oldenbourg
Südafrika. 69 c) Das Sinnenplateau hat zumeist Savannencharakter. Vereinzelt treten Affenbrotbäume auf. Die Zukunft Togos beruht hauptfächlich auf der Entwicklung der Bolks- kultureu, vor allem des Baumwollbaues. Bewohner. Die Eingeborenen, Ewe genannt, zählen zu den Sudan- uegern; sie sind friedliche und fleißige Ackerbauer und Viehzüchter. Togo ist daher auch die einzige deutsch-afrikanische Kolonie, die bisher von Kampf und politischen Erschütterungen verschont geblieben ist. Der Handel liegt größtenteils in den Händen von Hamburger und Bremer Firmen, die an der Küste Faktoreien haben. Siedelungen. An der Küste ist der wichtigste Anlegeplatz der Schiffe der Regierungssitz Lome; am Gebirgssaum die Gesundheitsstation Misahöhe; tief im Innern: Bismarckburg. An der Stelle, wo der Volta für kleinere Dampfer schiffbar wird, liegt Kete-Kratschi, t>et volkreichste Ort der Kolonie; zahlreiche Karawanenwege vereinigen sich hier. Bei Banjeli, östlich von Jendi, finden sich reiche Eisenerzlager; ihr Abbau ist aber erst möglich nach Ausbau des Schienenwegs. Im ganzen hat Togo bis jetzt eine günstige wirtschaftliche Ent- } wicklnng genommen. Es war auch von Kriegen nie beunruhigt, hat - keine Schntztrnppen nötig und bedarf keines Reichszuschusses, s Ii. Südafrika. Oberfläch engestalt. Südafrika ist ein steppen- und savannenreiches Plateau von durchschnittlich 1000 m Meereshöhe, somit etwa doppelt so hoch wie das nordafrikanische Plateau oder die bayerische Hochfläche. Es wird im W., S. und O. von breiten Randerhebnngen eingefaßt und auch von Gebirgen durchzogen. A. Das Tropische Südafrika. Natürliche Gliederung. Die drei Hauptteile des Tropischen Südafrika sind: die Küste von Niederguinea, das Kongobecken und das Ostafrika- uische Seenhochland. Klima und Bewässerung. Die reichlichen tropischen Niederschläge sammeln sich in den beiden Hauptströmen Kongo und Sambesi und in den großen Ostafrikanischen Seen. Der Kongo, der bedeutendste Strom Afrikas, entspringt im großen ostafrikanischen Seengebiet. Nachdem er den Bangweölo-See verlassen, fließt er nordwärts, nimmt einen Abfluß des Tanganjikasees aus und tritt hierauf in großem Bogen über den Äquator, dabei mehrere Stromschnellen bildend. Auch die Küstenterrassen durchbricht er in tosenden Wasserfällen. Abgesehen von seinem Unterlauf ist er aber mit seinen mächtigen Nebenflüssen meist schiffbar und wird heute von mehr als 30 Dampfern befahren. Sein Gegenstrom, der Sambesi, fließt zuerst gegen S., bildet dann die gewaltigen Viktoriafälle und mündet in östlicher Richtung in Deltaform in den Kanal von Mozambiqne (mossambik). Er kommt für die Schiffahrt kaum in Betracht.

3. Länderkunde der außereuropäischen Erdteile (Wiederholungskurs), Vergleichende Übersicht der wichtigsten Verkehrs- und Handelswege bis zur Gegenwart, Allgemeine (physische) Erdkunde - S. 32

1911 - Berlin [u.a.] : Oldenbourg
32 Vergleichende Übersicht der wichtigsten Verkehrs- und Handelswege bis zur Gegenwart. dessen Inseln wie an seinen Küsten Kolonien angelegt. Doch erstreckten sich ihre Seefahrten auch aus das Rote Meer und den Indischen Ozean; ja nach Herodot sollen phönizische Schiffe unter dem ägyptischen König Necho vom Roten Meere aus Afrika umsegelt haben. Auch die Griechen befuhreu zumeist das Mittelmeer, dann noch das Schwarze Meer. Über das Mittelmeer hinaus wagten sich nur einzelne kühne Seefahrer und auch nur selten. Einer von ihnen ist Pytheas von Massilia, der um 340 v. Chr. an der Küste von England landete und von hier nordwärts bis „Thüle" (vielleicht eine der Shetland-Jnseln) steuerte. Zur Zeit der Pto- lemäer fuhren die Handelsschiffe der Griechen von den Handelshäfen am Roten Meer aus teils längs der Ostküste von Afrika südwärts teils nach Indien hinüber. Die äußersten Grenzgebiete der Schiffahrt des Altertums waren einerseits Indien und die ostasrikanische Küste, anderseits die Britischen Inseln und (freilief) nur einmal berührt) die Küste von Oberguinea. (Diese erreichte der Karthager Hanno um 500 v. Chr.) Zum allergrößten Teile aber bewegte sich der Seeverkehr des A l t e r t u m s auf dem M i t t e l m e e r e und war daher im wesentlichen Küstenschiffahrt. Die „hohe See" wurde gemieden. Der Schauplatz des Land Verkehrs im Altertum waren vor allem die das verkehrsreiche Mittelmeer umschließenden Länder, außerdem ein schmaler Landstreifen zwischen 30. und 40.° n. Br., der von Kleinasien über die Hoch- flächen Asiens nach Indien und in die Seidengebiete des asiatischen Ostens führte. Von China brachten asiatische Händler die wertvollen Seidenstoffe über die innerasiatischen Hochländer nach der Ostgrenze des römischen Reiches. — Die Pfade, aus denen sich der Landverkehr des Altertums vollzog, waren zumeist Saumwege, die sich an die Flnßlänse hielten, den Tälern folgten und die Pässe aufsuchten. Die heutigen Karawanenwege sind ihre getreuen Abbilder. Doch fanden sich auch schon in einzelnen Neichen des Altertums Kunststraßen, so in China und Persien, sogar bei den alten Azteken und Peruanern. Namentlich aber war das Römerreich in der Kaiserzeit bereits von einem Netz zum Teil ganz vorzüglicher Straßen durchzogen, aus denen sogar ein staatlicher Post- dienst — allerdings nur für die Zwecke der Staatsregierung — die Beförderung in erstaunlich kurzer Zeit ermöglichte. Als die Hauptadern des römischen Weltstraßennetzes sind zu bezeichnen: 1. Die Via Appia von Rom über Capua nach Rhegium, der sizilische Straßenzug von Messina bis Agrigent, der jenseits des Meeres von Karthago aus seinen Abschluß san'd in dem Straßennetz durch die nordwestlichen Küstengebiete Afrikas. 2. Der Straßenzug von Rom über Aquileja nach Jstrien, Jllyrieu, durch das heutige Ungarn bis Byzanz und weiter über den Bosporus nach Asien. 3. Die Straße von Rom über Pisa, Genua, Massilia nach der Pyre- näen-Halbinsel und endlich 4. die Linie über Mailand und die Alpenpässe nach Gallien, Britannien und Germanien.

4. Die Provinz Hannover - S. 12

1901 - Berlin [u.a.] : Spemann
— 12 — Die [teilen Felsränder verschwinden; breite, blumige Wiesen berühren den Flußlauf. Doch nur eine kurze Strecke zeigt derselbe dieses sanfte Aussehen. Nachdem die Warme Bode von rechts aufgenommen ist, wäscht das Wasser sich wieder ein tiefes Bett in loses Kalkgestein. An den Kalkfelsen liegt lang am Flusse hin das Dorf Rübeland. Der Ort ist berühmt durch die großen Höhlen, die sich stundenweit in dem losen Gesteine hinziehen. Die bekanntesten Höhlen sind die Hermanns- höhle und die Bielshöhle. Die von den Gewölbedecken der Höhlen herabtröpfelnde Feuchtigkeit enthält viel aufgelösten Kalk, der in immer länger werdenden Spitzen an der Decke hängen bleibt oder zur Erde fällt und von dort zu schneeweißen Säulen emporwächst. Für den Forscher sind diese Höhlen gar wichtige Fundstätten; denn hier findet man Knochen von großen Tieren, die jetzt nicht mehr auf der Erde leben. Unterhalb Rübeland werden die Ufer der Bode wieder etwas flacher; denn der Fluß überfließt nun hartes Schiefergestein. Dann wird der Lauf bei Trefeburg schneller, und die Ufer sehen steiler und wilder aus. Der.fluß wendet nach Norden um und fließt dann in einer tiefen Spalte des Granitgesteins dahin. Die Felsen werden immer schroffer, bis sie am Austritt in die Ebene, bei Thale, ein Herr- liches Felsenthor bilden. Diese Thalftrecke von Treseburg bis Thale ist die wildeste und großartigste, die es in Norddeutschland giebt. Tausende von Naturfreunden fahren jährlich zum Bodethal und staunen die Pracht der mächtigen Felsen an. Die beiden Berge an dem Eingange der Bode stürzen etwa 400 m schroff ab. Die Spitze links des Flusses ist die Roßtrappe und diejenige rechts derhexentanzplatz. Auch um dieses wilde Flußthal hat die Sage reichen Stoff gesponnen. (Ritter Bodo 2c.) Zur Leine gehen aus den Brockenfeldmooren zwei Flüsse, die, schließlich vereint, der Rhume und damit der Leine zufließen. Beide Gewässer haben ihren Ursprung nahe am Bruchberge. Die Oder sammelt ihre Quellbäche zunächst im Oderteiche. Aus diesem im Jahre 1722 aufgestauten See führt man einen Teil des Wassers in dem Rehberger Graben, einem zwei Stunden langen Kanäle, nach Andreas- berg, damit es dort dem Bergbau nützlich werde. Nachher leitet man das getrübte Gewässer der Oder wieder zu. Das eigentliche Oderthal fällt vom Oderteiche ab steil zur Tiefe. Mit vielen Windungen klemmt sich der Fluß zwischen den Bergen hin. Das Thal verbreitert sich und bietet Raum für das mitten im Buchengrün gelegene Bad Lauterberg. Dieses Bad erfreut sich solch regen Zuspruchs, daß im Sommer auf jeden feiner 5300^) Einwohner wenigstens ein Badegast kommt. Mit breiter Thalöffnung tritt der Fluß bei Scharzfeld aus dem Harze. Über dem Dorfe Scharzfeld liegt die Ruine des Schlosses Scharzsels. Die Burg Scharzsels wurde im Siebenjährigen Kriege nach tapferer Verteidigung von den Franzosen genommen und später von ihnen zerstört. Nicht weit von der Ruine treffen wir auf die größte und bekannteste Höhle des Kalkzuges am westlichen Harzrande. *) Die Einwohnerzahlen im Texte sind nach der Zählung von 190«» ab- gerundet; die genaueren Zahlenangaben finden sich in einer Ortstabelle des Schlußteiles.

5. Erdkundliches Lesebuch für höhere Schulen - S. 40

1913 - Berlin [u.a.] : Oldenbourg
Australien. 10. Das Goldland West-Australien. Von Ludwig Diels^). Von den sechs Schwesterkolonien auf australischem Boden, die sich mit Beginn des neuen Jahrhunderts zu einem Staatenbund zusammenschlössen, hat West- anstralien lange Jahrzehnte hindurch weit im Hintergrunde gestanden. Über die Meere drang nur selten Kunde von dort. Das Interesse Europas für das ferne Land beschränkte sich naturgemäß auf engste Kreise. Aber auch in Australien selbst sahen die östlichen Kolonien keine Veranlassung, sich mit dem entlegenen Westen ihres Erdteils näher bekannt zu machen. Das alles hat sich seit den Tagen der reichen Goldfunde geändert, und in den letzten Jahren hat Westaustralien in Fortschritt und Aufschwung seine Geschwister sämtlich hinter sich gelassen. — Perth war als Sitz der Behörden 1829 angelegt worden; aber 1891 hatte es sich erst auf knapp 8000 Einwohner gehoben, zu einer Zeit, als drüben im Osten Melbourne schon die Weltindustrie zu Gaste geladen hatte, und Sidney unter den großen Häfen des Pazifik glänzte. Endlich aber nahm sich das Glück seines Stief- kindes an. Die Goldfunde zogen Westaustralien hervor aus seiner Vergessenheit, und auch für Perth schlug die Stunde. Heute hat es an 40 000 Einwohner, nicht eingerechnet die Bevölkerung von Fremantle, seinen: aufstrebenden Hafenplatze"). Dort an der Mündung des Schwanenflusses befand sich vor 1890 nur eine offene Reede, den: Nordwestwind schutzlos preisgegeben. Eine felsige Barre schloß die Einfahrt bei niedrigem Wasserstande. Es waren kostspielige und verwickelte Bauteu notwendig, um aus diesen Anfängen einen Hafen zu schaffen, wie ihn der unge- stüm schwellende Berkehr verlangte. Aber es gelang. 1898 ließ unser Norddeutscher Lloyd zum erstenmal einen überseeischen Postdampfer in den Schwanensluß ein- laufen. Das bedeutete den Sieg des neuen Hafens. Nun mußten alle übrigen Linien folgen, und heute ankern die größten Fahrzeuge in Sicherheit am Kai von Fremantle. Mit dieser Entwicklung hat sich das Leben des Staates in Perth konzentriert, geradeso, vielleicht noch mehr sogar, wie in den Metropolen der Reisen in Westaustralien. (Vortrag.) Zeitschrift der Gesellschaft für Erdkunde zu Berlin. 1902, S. 797 ff. Berlin, Ernst Siegst. Mittler u. Sohn. 2) Für 1907 gibt der Goth. Hofkalender über 53 800 an, in Fremantle 21 000. — D. H.

6. Erdkundliches Lesebuch für höhere Schulen - S. 50

1913 - Berlin [u.a.] : Oldenbourg
50 Australien. Pflegen aber meist nur aus der Ostseite der Inseln, die mit der Wetterseite zusammenfällt, Unheil zu stisten. Die Leeseite ist solchen Gefahren weniger aus- gesetzt. Hier Pflegt die meiste Zeit des Jahres Ruhe und Frieden zu herrschen, nicht allein auf der Lagunenseite, sondern auch auf der Seite des offenen Ozeans. Ost habe ich mich hier auf den Rand des Riffes, die Riffkante, zu stellen vermocht, und habe aus die Korallengärten hinabgesehen, welche steil abfallend sich bald in dem schwarzblauen Wasser der Tiefe verlieren. Nur eine sanfte Dünung hob und senkte die träge, glatte Wassermasse um eine bis zwei Handbreiten, langsam floß mir das klare Wasser um die Knöchel, um in: nächsten Augenblick langsam wieder meerwärts abzufließen, ein stetes, ruhiges Atmen. Wenn man sich vergegen wärtigt, daß um dieselbe Zeit an der Luvseite mannshohe Brecher ohne Unterlaß sich auf das Riff stürzen, wenn man die Seen sieht, welche daselbst das Meer int frischen Passate heranwälzt, so ist es einem fast unbegreiflich, daß man sich hier am offenen Meere befindet.

7. Erdkundliches Lesebuch für höhere Schulen - S. 91

1913 - Berlin [u.a.] : Oldenbourg
20. Auf der Karawanenstraße von Tanger nach Fes. 91 diesen Hauptteil des Blad el Machsen, des scherifischen Kernlandes, durch- ziehen und alle mehr oder weniger auf dem Wege nach Fes hier zusammen- laufen. Und da bei dem bekannten Mangel an Brücken und Fähren — denn auch davon gibt es nur an den begangensten Stellen wie am Wad el Kns vor El Ksar el Kbir das eine oder andere traurige Probestück — auch die erfahrensten Reisenden auf die Hilfe der furtenkundigen Anwohner an- gewiesen sind, so ergibt das Warten auf Führer an den Ufern immer ein buntes Bild echt morgenländischen Karawanenlebens. Lange Züge von schwer beladenen, langsam und gleichmäßig sich fort- schiebenden Kamelen, größere und kleinere Gruppen von Maultieren und Eseln mit ihren stimmkräftigen Treibern, hochgemut und mürrisch drein- schauende Reiter mit langer Flinte und bescheidene Fußgänger, alle müssen sie unterschiedslos an den steilen Böschungen des seine schmutzigbraunen Fluten rasch vorbeijagenden Stromes halten, absitzen und geduldig auf die Rückkehr der Furtenführer warten. Man läßt die Tiere in der Nähe grasen, bessert an der Verladung und Verschnüruug der Lasten etwas nach und setzt sich dann ins Gras, zieht die kleine Hanfpfeife aus der rotledernen Umhänge- tasche und fängt, gemächlich und bedächtig, ein Gespräch an mit dem ersten besten Wanderer und Maultiertreiber, der einem zunächst am Boden sitzt. Erst werden natürlich mit großer Ausführlichkeit die begrüßenden Redens- arten ausgetauscht, in denen stets mehr von Allah und Mulai Jdriß und anderen Landesheiligen als von einem selbst die Rede ist. Aber man hat hierzulande Zeit und läßt sich's nicht verdrießen, ein paar Minuten zu ver- lieren mit leeren Worten, frommen Fragen und wohlwollenden Wünschen, die bei aller ihrer geschäftsmäßigen Gleichartigkeit doch mit geschickt gespielter Teilnahme vorgebracht werden, wie es sich bei einem wohlerzogenen Mauren, der immer Allah und seine Heiligen im Munde führen muß, vollkommen von selbst versteht. Dann erst kommen ganz allmählich die Fragen an die Reihe, die jedem längst auf der Zunge brennen: Woher des Wegs? Wohin? Was habt ihr geladen? Wieviel seid ihr in eurer Karawane? Wo habt ihr euren letzten Halt gemacht? Wie weit gedenkt ihr heute noch zu kommen? Und dann natürlich die Erkundigungen nach den Zuständen in der Hauptstadt, nach den neuesten Nachrichten vom Kriegsschauplatz und von der Haltung der schwanken- den Stämme, die teils zum Sultan stehen, teils schon zu den Aufständischen übergegangen sind. Und, merkwürdig, wie dieser Austausch von Frage und Antwort auch sofort wieder die Lust zu fabulieren weckt, wie jeder gern groß tun möchte mit besondern Erlebnissen und schrecklichen Nachrichten vom Wege, die ihn zum Mittelpunkt eines bewundernd lauschenden Zuhörerkreises machen sollen. Die letzten Tage, wo ich durch ein einsames, spärlich bevölkertes Land ge- zogen war, hatte man den Aufstand und alle Mären von Krieg und Kriegs- gefchrei völlig vergessen. Hier, beim Zusammentreffen mit den Weggenossen,

8. Erdkundliches Lesebuch für höhere Schulen - S. 107

1913 - Berlin [u.a.] : Oldenbourg
23. Die Ugandabahn in Britisch-Ostafrika. 107 Der von den deutschen Häfen am Viktoriasee ausgehende Karawanen- verkehr landeinwärts ist übrigens zum Teil auch begünstigt durch Frachten für das tiefe Hinterland des Kongostaates. Die Zahl der jährlich von Muauza nach Tabora und Udjidji beförderten Karawanen hat sich nach Eröffnung der Uganda- bahn im Handumdrehen verzehnfacht. Der weitaus größte Teil dieser Lasten sind Transitgüter, die von Mombassa mit der Ugandabahn herausgekommen sind; die nach Udjidji beförderten Lasten sind fast ausschließlich Kongolasten, für deren Transport in Muanza eine eigene Firma — Entreprises Commerciales du Victoria-Nyansa — besteht; aber auch von den nach Tabora gehenden Gü- tern geht ein beträchtlicher Teil nach Udjidji weiter, von wo die Waren dann in den Kongostaat eingeschmuggelt werden. Was den Anteil der drei deutschen Häfen Muanza, Bukoba und Schirati insgesamt an der Ausfuhr über die Ugandabahn anbetrifft, so teilt Fuchs fol- gende Daten mit: Die Ausfuhr der drei Häfen über die Ugandabahn belief sich 1906/07 auf 4059 Tonnen gegenüber 2160 Tonnen im Vorjahre, das ist eine Stei- gerung von 88%. Hervorzuheben ist die Steigerung der Ausfuhr von Erdnüssen aus Muanza, die 155% betrug. Das enorme Wachsen der Ausfuhr von Schirati von 56 auf 676 Tonnen fällt hauptsächlich auf Erdnüsse, Sesamsaat und Sanse- vierenhanf. Die über alles Erwarten günstige Entwickelung der Ugandabahn und be- sonders ihre überraschende Wirkung auf die von ihr erschlossenen deutschen Ge- biete hat manchem, der bisher die Notwendigkeit des Eisenbahnbaues in un- seren Kolonien nicht einsehen wollte, vor Augen geführt, daß der Eisenbahn- bau im tropischen Afrika heute kein Sprung ins Dunkle mehr ist, sondern daß Projekte, die auf Grund genauer Kenntnis der wirtschaftlichen Werte des be- treffenden Landes in Angriff genommen werden, von vornherein den Kern einer gesunden Entwickelung in sich tragen. — Welch einen gewaltigen Umschwung die Ugandabahn in den Handelsver- Hältnissen unserer deutschen Viktoriaseeländer herbeigeführt hat, wie sie sich nicht nur des Handels von Bukoba, Muanza und des Kilimandscharogebietes bemäch- tigt hat, sondern ihren Einfluß weit ins deutsche Gebiet, bis vor die Tore von Tabora und Udjidji, ausgedehnt hat, wurde schon dargelegt. Mombassa, vor rund zehn Jahren noch ein unbedeutendes Fischerdorf, hat die Vormacht- stelluug Sansibars im ostafrikanischen Handel mehr und mehr an sich ge- rissen und ist heute zweifellos der bedeutendste Handelsplatz an der oft- afrikanischen Küste. Die Tatsache allein, daß von dem küstenwärts gehenden Warenverkehr der Ugandabahn nahezu die Hälfte aus den deutschen Häfen des Viktoriasees stammt, müßte genügen, uns zum schleunigen Bau einer deutschen Bahn zum Spekegols zu veranlassen; dabei würde eine solche Bahn- linie zum allergrößten Teil durch wirtschaftlich wertvolle Gebiete geführt werden, während die Ugandabahn eine tote Strecke von beinahe 500 km. zu durchlaufen hat.

9. Das Deutsche Reich, Kulturgeographie, Allgemeine Erdkunde - S. 37

1913 - Frankfurt a.M. [u.a.] : Kesselring
— 37 — von den 7 Bergkegeln hat, die sich dem Auge von Bonn aus darbieten. Der steilste von ihnen ist der Drächenfels. Iii. Das Sauerland. 1. Lage und Bodengestalt. Das Sauerland, d. h. eigentlich § 31. Süderland oder Südland, nämlich vom Münsterland aus, ist eine niedrige Hochfläche, aus der einzelne Bergketten hervortreten, z. B. das Rot Haargebirge und der Ederkopf. Als Ausläufer entsendet es nach Norden den Haarstrang, der zwischen Ruhr und Lippe hinzieht. 2. Bodenschätze und Beschäftigung der Bewohner. Das Innere des Gebirges ist reich an Mineralschätzen. Besondere Bedeutung haben die großen Kohlenlager des Ruhrgebietes. Sie erstrecken sich aus Abb. 22. Eme Talsperre. beiden Seiten der Ruhr bis über den Rhein und uach Norden bis über die Lippe. Der Raum, den sie einnehmen, beträgt 3000 qkm; die hier lagernden Kohlenschätze sind so groß, daß sie bei gleichmäßig fortgesetzter Förderung noch 600—800 Jahre reichen. Im Gebiet der Sieg wird viel Eisen gewonnen. — Diese reichen Bodenschätze haben im Sauerland eine großartige Industrie hervorgerufen. Namentlich in dem Tal der Ruhr drängt sich das gewerbliche Leben zusammen. Tausende fleißiger Hände sind geschäftig, Eisen, Stahl, Messing, Wolle und Baumwolle zu ver- arbeiten. Eine Fabrikstadt reiht sich an die andere. Zahlreiche Fabrik- schornsteine speien schwarze Rauchsäulen aus. Riesige Dampfhämmer fallen mit lautem Getöse auf die zu schmiedenden Elsenmassen herab. Allenthalben pochen, hämmern, rasen und dröhnen die Maschinen. Begünstigt wird die Anlage gewerblicher Betriebe durch die zahl- reichen Wasserläufe des Sauerlandes. In der neuesten Zeit versteht man,

10. Das Deutsche Reich, Kulturgeographie, Allgemeine Erdkunde - S. 95

1913 - Frankfurt a.M. [u.a.] : Kesselring
— 95 — zeugen bis zu den Lagerräumen der einzelnen Kaufleute zu bringen. Diesen günstigen Verhältnissen verdankt Hamburg, daß es sich zur ersten Seehandelsstadt des europäischen Festlandes emporgeschwungen hat. Die große Wasserfläche der Elbe reichte für den gewaltigen Schiffsverkehr nicht mehr aus- Es wurden deshalb große Hafenbecken angelegt, die sich finger- artig in das Land erstrecken. Im Jahre 1911 verkehrten 23000 Dampfer und 13000 Segelschiffe mit 26 Millionen Register-Tonnen in dem Hamburger Hafen. Die Hamburg-Amerika-Linie, die größte Schisfahrtsgesellschaft der Welt, verfügt (1912) allein über 179 Seedampfer mit einem Laderaum von 1164000 Register- Tonnen. Sie unterhält 66 feste Dampserlinien, die den ganzen Erdball umspannen und 400 der bedeutenderen Häfen der Welt berühren. Mit den Ozeanschiffen der Gesellschaft sind im Jahre 1911 insgesamt 365000 Personen und 7000000 cbm Güter befördert worden. Um den Verkehr in der Nordsee sicherer zu gestalten, hat das deutsche Reich in Hanlburg eine Seewarte eingerichtet. Dort beobachtet man Meer und Wetter, um die an den Küsten liegenden Schiffe durch den Telegraphen vor Stürmen zu warnen. 4. Bremen, 246000 Einw., an der unteren Weser, ist die zweitgrößte See- Handelsstadt Deutschlands. Da die untere Weser nur 5 m Tiefe hat, so können die größeren Seeschiffe nicht bis Bremen hinaufgelangen. Sie werden in Brenrer- Häven, das an der Wesermündung liegt, entladen. Die Frachtdampfer bringen hauptsächlich Reis, Tabak, Petroleum, Baumwolle usw. Bremen ist auch der Sitz des Norddeutschen Lloyd, der zweitgrößten Se^schiffahrtsgesellschast der Erde. Zu Anfang des Jahres 1912 besaß der Lloyd 128 Seedampfer mit einem Laderaum von 723000 Register-Tonnen. Er befördert alljährlich etwa V2 Million Menschen aus Europa nach allen Teilen der Welt, hauptsächlich nach Nordamerika. B. Das Ostdeutsche Tiefland. Das Ostdeutsche Tiefland breitet sich zwischen den Sudeten und § 69. der Ostsee aus; im Westen reicht es bis zur Elbe, im Osten bis zur Memel. Zwei Höhenrücken durchziehen es: der nördliche umsäumt die Ostsee und wird Baltischer Landrücken genannt; der südliche um- faßt die Höhen von Tarnowitz und der Nieder lausitz, den Flä> ming und die Lüneburger Heide. Die beiden Höhenzüge schließen eine breite, flache Mulde ein. Es ergeben sich folgende natürliche Gebiete: I. die Ostsee und ihr Küstensaum; Ii. der Baltische Landrücken; Iii. der Südliche Landrücken; Iv. die Ostdeutsche Tieflandsmulde. 1° Die Ostsee und ihr Küstensaum. 1. Die Ostsee. Die Ostsee wird von Deutschland, Rußland, § 70. Schweden und Dänemark eingeschlossen. Sie ist ein Binnenmeer, das fast ganz von dem offenen Weltmeer abgeschlossen ist. Nur drei schmale
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