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1. Geographische Grundbegriffe, Übersicht der Länderkunde, Mitteleuropa, insbesondere das Deutsche Reich - S. 32

1911 - Berlin [u.a.] : Oldenbourg
32 Iv. Übersicht der Länderkunde. Küste entfernt. Die größte der afrikanischen Inseln ist Madagaskar im Osten. Afrika fehlt fast jede Gliederung seiner Küsten. Hierin liegt der Grund, daß es, seinen Nordsaum ausgenommen, kein see- fahrendes Volk hervorgebracht hat. Boden g est alt. Abgesehen von dem einzigen Kettengebirge an der Nord- tüste des Erdteils, dem Atlas gebirg e, ist der ganze übrige Kontinent größten- teils Plateauland. Seine Oberflächengestalt zeigt also ziemlich große Ein- förmigkeit. Den weitaus größten Teil Nordasrikas nimmt die Sahara ein, die größte Wüste der Erde. Ihre mittlere Erhebung beträgt 500 m. Südwärts Don ihr erstreckt sich von Ozean zu Ozean der Sudan, ein von lichten Hainen durchzogenes Grasland. Im Osten überragt den Sudan das Hochland von Abefsinien. Das Südafrikanische Plateau ist mehr als doppelt so hoch als das Nord- afrikanische, 1000—1400 m. Seinen nördlichen Teil erfüllt das nrwaldreiche Kongobecken, seinen südlichen das abflußlose Becken der wüstenhaften Kalahari und den östlichen das Ost afrikanische Seenhochland mit dem Viktoria- Njansa, aus dem der Nil kommt. Nahe dem Äquator erheben sich die jetzt er- loschenen Vulkane Kenia und Kilimandscharo, 5600 und 6000 in hoch. Bewässerung. Nordasrika empfängt sehr wenig Regen; daher ist es -auch arm an Flüffen. Die größten sind Nil und Niger. Südafrika liegt im Gebiete der tropischen Regen, die während des Scheitel- standes der Sonne reichlich fallen. Hier ist der wasserreichste Strom Afrikas, der Kongo. Außer ihm durchfließen der Oranje und der Sambesi (e) Südafrika. Klima und Erzeugnisse. Der größte Teil Afrikas gehört der heißen Zone cm; fein Norden der nördlichen gemäßigten, sein Süden der südlichen gemäßigten. — Im Niger- und Kongogebiet finden sich dichte Urwälder, in den meisten Teilen herrschen weite Grasfluren, Savannen, vor. Bezeichnend ist sür Afrika der riesige Assenbrotbanm. Au der atlantischen Seite gedeiht besonders die Ölpalme trefflich. In den Oasen der Sahara reift die Dattelpalme ihre Früchte. Antilopen, Zebras und Giraffen beleben die Savannen, Rhinozerosse und Elesauten die Wälder. Von den Affen sind Gorilla und Schimpanse in den Wäldern der Guineaküste die größten, von den Raubtieren der Löwe. In den Flüssen kommen das Krokodil und das Flußpferd vor, in der Wüste der Strauß. Das einhöckerige Kamel ist aus Asien eingeführt. — Südafrika liefert Gold und Diamanten. Die Naturgaben Afrikas sind beträchtlich. Bevölkerung. Sie besteht in der Mitte und im S. meiit aus Negern, im N. aus Kaukasiern. Zu den Negern gehören auch die Kassern im So. Südafrikas. Im Sw. Südafrikas wohnen die Hottentotten und Bnsch- mann er mit Heller Hautfarbe. Ein großer Teil der Neger ist heidnisch. In Nordafrika bis an den Kongo herrscht die Religion Mohammeds vor; ein kleiner Teil gehört zur christ- lichen Religion.

2. Geschichte des Mittelalters - S. 89

1912 - Frankfurt a.M. [u.a.] : Diesterweg
Bekehrung der Germanen. Arabien. Iii 12a22. 89 zum Bekehrungswerk zu holen. Auf einer zweiten Reise erhielt er in Rom die Bischofsweihe. Er verband die von den Schotten und ihm bekehrten Gemeinden zu einer kirchlichen Gemeinschaft, die er in Bistmer einteilte und selbst als deutscher Erzbischos leitete; in ihrer Lehre waren sie dem Papst unterstellt. Seine Residenz Mainz war fortan Deutschlands erster Bischofssitz, seine Metropole. 5. Noch lange aber glaubte das Volk an die Macht von Gebrden (dem bsen Blick) und Zaubersprchen, von Gegenstnden (Talismanen), die man auf dem Leibe trug; heimlich opferte man noch lange, am liebsten Pferde, in Wldern und Einden auf heiligen Steinen und suchte aus dem Rauschen heiliger Bume die Zukunft zu erkunden*). 2. Der Islam. Mohammed. 1. Die unzugngliche Halbinsel Arabien birgt im Innern unabseh-bare Flugsandsteppen. Jahrelang fllt kein Regen; ein Brunnen ist ein kostbarer Besitz, um den oft blutig gekmpft wird. An der.strafee Bab-el-Mandeb liegt die einzige fruchtbare Landschaft mit Weihrauchstauden, mit Palmen und Raffeegrten: Jemen, das Glckliche Arabien. Nordwrts folgt der Kstenstrich Hedschas, der nur wenige Pflanzenreiche Tler besitzt. Von dort stlich und nrdlich zieht sich das Steinige Arabien hin. Im Nordwesten liegt die Sinai-Halbinsel. Auf den Oasen des Binnenlandes weiden noch heute die Kinder der Wste", die Beduinen, ihre Herden. Das Nomadenleben sthlt den hagern Leib der Shne Ismaels, der Kampf mit Raubtieren und feindlichen Stmmen macht den Geist selbstndig und khn; aber Habgier und Grausamkeit verunzieren diese Vorzge. Wegen der Hitze des Tages wandern die Hirten mit ihren Herden gerne bei Nacht; der Anblick des Himmelsgewlbes mit seinen nie alternden" Sternen lenkt die Ein-bildungskraft ins Unermeliche; er macht die Hirten zu Dichtern und Mrchenerzhlern. Die Natur des Landes wirkte auf die religisen Vorstellungen ein: im Sden betete man hauptschlich zu Sonne und Morgenstern, im Norden zu Dmonen (Geistern), deren hchster Allah genannt wurde. Aber die Verehrung der Stammes- und Hausgtter erstarrte zu sinnlosen Formeln. Da frischte Mohammed das Geistesleben des Volkes auf und vereinigte seine Stmme zu einer Nation. 2. Zu Mekka in Hedschas htete der Stamm Koreisch den Tempel .ftaaa, in den der wrfelfrmige Schwarze Stein eingemauert war: er war einst vom Himmel gefallen und bildete das Ziel alljhrlicher Pilger- *) Scheffels Ekkehard"; Webers Dreizehnlinden".

3. Die außereuropäischen Erdteile, Die deutschen Kolonien - S. 28

1911 - Berlin [u.a.] : Oldenbourg
(Nach tiner Orlgwal-Slufnahmc d. Photoglob-So., Zürichs Das Kalkplateau von Judäa. Das Tal Josaphat (Kidrontal), östlich von Jerusalem. Die Stadt Jerusalem liegt aus einem Plateau von 800 m Höhe. Unzusammenhängende Grasdecke. Verkarstung des Bodens durch Verwitterungsschutt, Höhlen und Wassermangel sind diesem eigentümlich. Nur vom Februar bis April ist der Boden grün, dann ausgebrannt. Religiöse Gebäulichkeiten gemahnen allenthalben an „das Land der Bibel". Tebük (775 m) an der Hedschasbahn in der Arabischen Wüste. 30—60 000 Muhamedaner pilgern alljährlich aus Wüstenpfaden zum Grabe des Propheten in Mekka, um dadurch einer Pflicht ihres Glaubens zu genügen. Die unter deutscher Leitung nun vollendete, 1800 lcw lange Hedschasbahn, die von Damaskus na» Mekka führt, verkürzt die ehedem 40tägige und äußerst beschwerliche Re,se auf wenige ^age, wobei in der Breite des Meerbusen« von Akaba die Oase Tebük berührt wird ein altcs Kastell mit einem kleinen Palmenwald von etwa 1000 Tattelbäumen. In dem nahegelegenen und verlassenen Dorfe sind scit dem Zahnvau 25 Beduinenfamilien seßhaft geworden.

4. Die außereuropäischen Erdteile, Die deutschen Kolonien - S. 31

1911 - Berlin [u.a.] : Oldenbourg
Vorderasien. 31 an der Berührungsstelle dreier Erdteile aus und erfreut sich dadurch einer hohen Gunst der geographischen Lage. Unter der Herrschaft der Türken aber haben die Länder ihre frühere Bedeutung und hohe Kultur größtenteils verloren. Syrien. Zwischen dem Libanon mit seinen über 3000 m hohen Gipfeln und dem Antilibanon liegt das Einbruchstal von Cölesyrien (— hohles Syrien), das sich südwärts durch das Jordantal und das Tote Meer bis zum Roten Meer fortsetzt. Nordsyrien ist Gebirgsland. — Der schmale syrische Küsten- saum hat mehrfache Einbuchtungen mit günstigen Hafenplätzen. Dieser Umstand sowie das bergige Hinterland wiesen die Bewohner auf das Meer hin. Diesen Küstenstrich bewohnten einst die Phönizier, das größte See- und Handels- Volk des Altertums. Vom Meer her öffnet sich die wichtigste Eingangspforte bei Beirut, dem Haupteinfuhrhafen für Syrien. Von dieser Stadt führt jetzt eine Eisenbahn nach Damaskus. Dieses, in einer wohlbewässerten Fruchtebene (Oase) am Wüstensaume gelegen, ist der Stapelplatz vieler Karawanen. Von dort geht auch die neuerbaute Hedschasbahn (Damaskus — Medina — Mekka) aus. Südsyrien oder Palästina ist vorwiegend Kalkplateau, ähnlich dem Deutschen Jura, und hat der ungegliederten Küste wegen Binnenlands- natur. Der geringen Zngängigkeit des Landes wegen blieben die Bewohner Palästinas ein Binnenvolk. Durch die Jordanspalte wird Palästina in eine West- und eine Ost- Hälfte geschieden. Auf der öden Westhälfte liegt in einer Höhe von 780 m Jerusalem mit der Kirche des Heiligen Grabes; die europäischen Nationen haben viele Kirchen und Hospize gebaut, unter denen sich die deutschen besonders aus- zeichnen. Jerusalem ist mit seiner Hasenstadt Jasa (Joppe), wo sich einige deutsche Kolonien befinden, durch eine 87 km lange Eisenbahn verbunden. c) Das tief eingeschnittene Tal des Jordan, auch Ghor (= Ebene) ge- nannt, ist die Kornkammer des hl. Landes. Der Jordan entspringt am Hermon, durchströmt den See Genezareth und mündet in das Tote Meer. Das Wasser des letzteren hat sehr starken Gehalt an Salzen und mineralischen Beisätzen, so daß sich darin kein lebendes Tier findet. Geographisch merkwürdig ist das Ghor dadurch, daß es fast in seiner ganzen Ausdehnung unter dem Meeresspiegel liegt. Die tiefste Lage (fast — 400m) der ganzen Erdoberfläche hat das Tote Meer. Soweit die Bewässerung reicht, ist das Tal sehr fruchtbar. — Im Wadi el Äraba setzt sich die Talfurche des Ghor bis zum Golf von Akaba fort, der die dreieckige Halbinsel Sinai im O. bespült. Im Süden derselben erhebt sich das wilde Felsenmassiv des Sinai, 2600m hoch. — Das Ostjordanland hat Steppencharakter und geht in die Syrisch-Arabische Wüste über. Die Einwohner Nordsyriens und Palästinas sind Semiten und in ihrer großen Mehrheit arabisch redende Mohammedaner. Arabien ist etwa fünfmal so groß wie das Deutsche Reich und somit die größte Halbinsel der Erde. (Lies die natürlichen Grenzen von der Karte ab!) !) Die Semiten bilden einen Zweig der mittelländischen Rasse. Die mittelländische Rasse umfaßt: 1. die Jndogermanen oder Arier, die in zwei Gruppen eingeteilt werden: a) die asiatischen Arier, z. B. die Inder, die Perser, d) die europäischen Arier, die Germanen, Romanen, Slaven, Griechen und Kelten, 2. die Semiten in Vorderasien, z. B. die Juden, Syrer, Araber und 3. die Hamiten in Nordafrika. 3*

5. Die außereuropäischen Erdteile, Die deutschen Kolonien - S. 63

1911 - Berlin [u.a.] : Oldenbourg
Nordafrika. 63 schnelle Strauß und einige Antilopenarten beleben die Wüste. Unter den ge- zähmten Tieren hat die größte Wichtigkeit das Kamel; es ist nicht bloß Reit- und Lasttier, sondern es spendet auch Milch und Wolle. Naturgemäß ist sowohl das Pflanzen- wie das Tierleben der Wüste sehr dürftig. Eigentümlich sind der Wüste gewaltige Salzlager, ein Beweis für ihre frühere Bedeckung mit Wasser. Bevölkerung (etwa 2^ Mill.). Die Oasen in der westlichen Sahara werden von Berbern bewohnt, hier Tuärik genannt, die östliche Hälfte der Wüste von den mit den Sudannegern nahe verwandten Tibu. — Von den vielen Kara- wanenwegen, welche die Wüste durchkreuzen, führen die wichtigsten von Marokko nach Timbuktu am Niger und von Tripolis über Mursuk nach Bilma am Tsadsee. Diese Wüstenreisen sind nicht ohne große Gefahren. Überfälle von Räubern, Wassermangel, Luftspiegelungen, vor allem die Sand- hosen und die trockenen heißen Winde können den Karawanen verderblich werden. Die Nilländer. I. Ägypten und Nullten nehmen den östlichen Teil des Wüstenplateaus der Sahara ein. Wasserspender der gesamten Gebiete ist der Nil. Seine Quellen liegen jenseits des Äquators im Gebiet der großen Seen. Der vereinigte Abfluß des Viktoria- und Ulbertsees heißt der Weiße Nil. Er fließt zunächst nördlich, nimmt dann bei Chartum den Blauen Nil auf, beschreibt in seinem katarakten- reichen Mittellauf durch Nubien eine langgezogene S-förmige Schlinge und betritt bei Affuan das ägyptische. Tiefland, um endlich in einem großen Delta ins Mittelmeer zu münden. Ägypten dankt seine Fruchtbarkeit nur den Schlamm- ablagerungen bei der jährlichen Überschwemmung des Nil. Diese Überschwemmung beginnt Ende Juni und dauert bis Ende September. Die Ursache des jährlichen Anschwellens sind die reichlichen Tropenregen und die Schneeschmelze..in Abessinien. Der regelmäßige Wechsel zwischen Trockenheit und Überschwem- mung ist auch die Ursache der frühen Kultur Ägyptens geworden. Die Fruchtbarkeit des Bodens lud zum Ackerbau und zu seßhafter Lebensweise ein. Klima, Flora und Fauna teilen die Nilländer.im allgemeinen mit den schon besprochenen Gebieten. Besondere Bedeutung hat Ägypten. Abgesehen von zerstreuten Dattelhamen bedecken fast ausschließlich Getreidefelder, Zucker- rohr- und Baumwollpflanzungen das ganze Niltal. Was im besonderen die Baumwollerzeugung betrifft, so ist diese so großartig, daß Ägypten nach der Union und Britisch-Jndien die größten Mengen in den Weltverkehr liefert. Das Hauptverdienst daran haben die Engländer durch ihre großartigeu künst- lichen Bewässerungsanlagen. So befindet sich in der Nähe von Assuan ein durch eine Sperrmauer gebildeter Stausee von der dreifachen Größe des Genfer Sees. Ägypten bildet ein ununterbrochenes Fruchtland. Bevölkerung. Nubien und Ägypten werden von dunkelhäutigen Hamiten bewohnt; diese sind meist Mohammedaner und heißen dann Fellachen^), während die wenigen, die das Christentum bewahrt haben, Kopten genannt werden. ') d. h. im Arabischen Pflüger.

6. Die außereuropäischen Erdteile, Die deutschen Kolonien - S. 64

1911 - Berlin [u.a.] : Oldenbourg
64 Afrika. In staatlicher Hinsicht unterstehen Ägypten und Nubien einem Khedive oder Vizekönig, der im Namen des türkischen Sultans regiert und ihm einen jährlichen Tribut zahlt, der aber tatsächlich völlig unter dem Einfluß der Engländer steht, die auch eine Besatzung im Lande haben. Ägypten umfaßt (mit Ausschluß der Besitzuugeu im Sudan) ein Gebiet von 1 Mill. qkm und 11 Mill. Einw. In den sehr ertragreichen Gebieten des Niltals und des Nildeltas ist die Bevölkerung dichter als in Sachsen und Belgien. Am Beginn des Deltas liegt Kairo (keiro), 660000 Einw., die größte Stadt Afrikas, zugleich Haupt- und Residenzstadt. Unweit Kairo das Dorf Gizeh mit den Pyrämiden. An der N.-Küste Alexandria, der wichtigste Handelshafen Ägyptens (340000 Einw.). O. vom Nildelta der Suezkanal (sues) von Port Said am Mittelmeer nach Suez am Roten Meer. Die Bedeutung des Kanals, der 160 km lang, 60 bis 110 m breit und 91/2 m tief ist, besteht vornehmlich darin, daß er den Weg von Europa nach S.- und O.-Asien und Australien im Vergleich zu der früheru Fahrt um das Kapland bedeutend verkürzt. Infolgedessen ist er eine Weltverkehrsstraße ersten Ranges. Der Haupthafeu Nnbiens ist Suakiu am Roten Meer. Zu Ägypten gehört auch der Ostsudan mit dem wichtigen Mittelpunkt Chart um am Zusammenfluß des Weißen und Blauen Nil, mit Kairo durch die Afrikanische Zentralbahn verbunden. 2. Habesch oder Abessinien ist ein in Stufen aufsteigendes Hochgebirgs- land, dessen Gipfel bis zur Höhe der europäischen Alpen (der Ras Daschan 4600 in) aufragen. Aus dem Tanasee kommt der Blaue (— dunkle, trübe) Nil, der zum Weißen Nil durchbricht. — Die Erzeugnisse entsprechen den drei Klimazonen des Hochlands. In den tiefgelegenen tropischen Strichen baut man Datteln, Baumwolle, Kaffee und Reis; in der mittleren Zone reifen Südfrüchte, Wein und Mais; in der oberen folgen Getreidefluren und Alpenweiden. — Die dunkelfarbigen Bewohner sind semitischer Abstammung und christlich. — Abessinien ist ein selbständiges Reich unter einem christlichen Kaiser, dem Negus; Der neue Hauptort ist Addis-Abeba. Der Küstenstreifen mit der Stadt Massaua bildet jetzt die italienische Kolonie Eritrea. Der Sudan. Begrenzung. Der Sudan (= Land der Schwarzen) umfaßt das Gebiet zwischen der Sahara und dem Äquator, zwischen dem Atlantischen Ozean und dem Hochland von Abessinien. Natur. Der Sudan bildet ein hügeliges Plateau von 400 bis 600 m Höhe, das durch die Senke um den Tsadsee (260 m) in den westlichen Hochsudan und den östlichen Flachsudan zerfällt. Das Klima des Sudan ist tropisch. Die Niederschläge sind hauptsächlich durch die während des Sommers von den Meeren her wehenden Monsunwinde verursacht. Sie fallen überaus reichlich an der atlantischen Küste (bis 4 m). Daher entspringen hier auch mehrere große Ströme, unter denen der Niger der be- deutendfte ist. Er mündet in einem vielverzweigten Delta in den Meerbusen von Guinea. Von seinen Nebenflüssen ist der Benue zu nennen, der eine brauch- bare Wasserstraße nach Nordkamerun darstellt. Außer dem Niger entströmen dem

7. Die außereuropäischen Erdteile, Die deutschen Kolonien - S. 52

1911 - Berlin [u.a.] : Oldenbourg
<Nach Prschewalsky.) Tu ranis ch e Wüste westlich vom Kaspisee mit S axaul b üs ch en. Die turanijche Wüste ist Fels-, Kies-, Lehm-, Salz- und Sandwiiste, in der die von den Randgebirgen herablommenden Gewässer versiegen. Die Flußuser >sind langgestreckte Oasen in der Wüste. Gegen die wandernden Sanddünen pflanzt man den Saxaulbusch an.

8. Die außereuropäischen Erdteile, Die deutschen Kolonien - S. 32

1911 - Berlin [u.a.] : Oldenbourg
32 Asien. Das Innere. Ihrer Hauptmasse nach ist die Halbinsel eine Hochebene, die in Stufen zu den umgebenden Meeren absällt. Infolge des vorherrschenden Nordostpassats fallen nur wenig Niederschläge, weshalb es an Strömen fehlt; es gibt nur trocken liegende Täler, sog. Wadis. Reichlicher fließt das Wasser nur in den Küstenlandschaften, welche zeitweise Regen erhalten. — Das Klima hat stark kontinentalen Charakter; die Luft ist den Tag über oft glühend heiß, während die Nächte ziemlich kühl sind und den Tau nicht selten in Reis ver- wandeln. Abgesehen von ausgedehnteren Steppen und Oasenl), in denen die besten Reitkamele und die berühmten arabischen Pferde gezüchtet werden, teilt das Innere Arabiens ganz die Natur der afrikanischen Sahara, mit der es auch einst zusammenhing; es ist ein echtes Wüstenland. Trotzdem befinden sich auf dem nur von nomadisierenden Beduinen^) bewohnten Plateau zwei Städte von Weltruhm, die religiösen Mittelpunkte der mohamme- danischen Welt: Mekka mit dem Heiligtum der Käaba in der Hauptmoschee und Medina mit dem Grabe des Propheten. Die Küstenlande. Einen erfreulichen Gegensatz zu der Einförmigkeit der Hochebene bilden die besser bewässerten Küstenlande. Von diesen stehen unter türkischer Hoheit die Landschaften Hedschas und Jemen an der W.-Küste. Jemen liefert vortrefflichen Kaffees und die arabischen Spezereien: Balsam Weihrauch5) und Myrrhen, auch Gummi arabicum^). Das Küstenland heißt daher mit Recht „das Glückliche Arabien". Nichttürkischer Besitz. An der S.-Küste besitzen die Engländer Aden (äden), eine wichtige Dampfer- und Kohlenstation, die den Eingang ins Rote Meer beherrscht. — Das Randgebiet Oman im So. untersteht dem Jmam von Maskat, ist aber tatsächlich britisches Schutzgebiet; auch die durch ihre Perlenfischerei bekannten Bahrein-Inseln im Persischen Meerbusen sind unter englischer Hoheit, ebenso der wichtige Hafen Koweit. Bevölkerung. Die Bewohner Arabiens (nur 5 Mill.) gehören dem semitischen Stamme an und sind zum Teil Beduinen. Die durchwegs Herr- schende Religion ist der Islam. Mesopotamiens. Das Tiefland von Mesopotamien liegt zwischen der Syrisch-Arabischen Wüste und den westlichen Grenzgebirgen Persiens und bildet so eine Welt für sich. Seine Bewässerung empsängt die Ebene vom Armenischen Hochlande, wo Euphrat und Tigris entspringen. Beide Ströme folgen der Abdachung des Landes nach So., bald Oase — Wohnstätte, Rastort. s) d. h. Wüstensöhne; sie durchziehen hauptsächlich das Innere, 3) Nach der jetzt verfallenen Hafenstadt M o ch a hat eine kleine rundliche Bohnensorte verschiedener Pflanzungsländer noch heute den Namen Mokkakaffee. 4) Balsam ist die harzig-ölige Ausscheidung des Balsambaumes. 5) Er ist das Erzeugnis mehrerer Akazien. °) Ein Gummiharz. . ^ . ?) Zwischenstromland, vom griechischen mösos = mittel und potamös — Der tfluß.

9. Die außereuropäischen Erdteile, Die deutschen Kolonien - S. 58

1911 - Berlin [u.a.] : Oldenbourg
Hoch steppe von Algerien mit Karawane. Südlich von dem bergigen Küstenlande Algeriens, dem „Tell", das alle Erzeugnisse der Mittelmeerländer, Oliven, Myrten und Südfrüchte, reift, folgt das 10dl)—1100 m hohe, dürre, teilweise auch mit Gebirgen besetzte Steppen = Plateau der Schotts (Salzsümpfe) und des Halfagrafes. Diese Ebenen werden im Süden von den Ketten des Großen Atlas begrenzt, der in nackten Felswänden zur Sahara abfällt. Die Gärten von Marrlkesch. (Marokko.) Marrkkesch, die südliche Hauptstadt des vielumstrittenen, großen und fruchtbaren Reiches Marokko, breitet sich am Nordabhange des Atlasgebirges in 400 m Meereshöhe aus. Dank der guten Bewässerung blüht hier besonders der Gartenbau, der sich auf Datteln, Bohnen, Erbsen und Gummi erstreckt. Wichtige Karawanenwege führen von Marrakesch zum Westsudan und den Senegalländern.

10. Die außereuropäischen Erdteile, Die deutschen Kolonien - S. 61

1911 - Berlin [u.a.] : Oldenbourg
Nordafrika, 61 Land französisch geworden, ist sehr viel für dessen wirtschaftliche Entwicklung geschehen. Ausgeführt werden besonders Frühgemüse, Wein, Halsa und Kork. 3. Tunis, ein von einem Bey (= Fürst) regierter französischer Schutzstaat (2 Mill. Einw.). Einst wegen seines Getreidereichtums eine der wertvollsten Pro- vinzen des römischen Reiches, war es bis in die jüngste Zeit wirtschaftlich bedeutungslos. Neuestens aber beginnt das Land — dank der französischen Schutzherrschaft — sich wieder zu erholen. Schon jetzt liefert es reichlich Phosphate, Ol und Datteln. — Hauptstadt Tunis, 200000 Einw.; in der Nähe die Ruinen von Karthago. An der No.-Spitze der französische Kriegshasen Biserta. 4. Die türkische Provinz Tripoli. Ostlich von den Atlasländern stößt das afrikanische Tafelland unmittelbar an die Mittelmeerküste und erreicht im Plateau von Barka eine Höhe von 600m. Der vom spärlichen Winterregen benetzte Küsten- strich besitzt noch Anbau, streckenweise aber tritt die Wüste hart ans Meer heran. An der Küste liegt Tripoli, die Hauptstadt und der Ausgangspunkt der Karawanen- straßen, die über Mursuk, die Hauptstadt der dattelreichen Oasenlandschaft Feffan, nach dem Sudan führen. In neuester Zeit hat Italien seine Hand auf Tripolis gelegt. Die Sahara. Ausdehnung. Die Sahara, nur wenig kleiner als Europa, erstreckt sich vom Atlantischen Ozean bis zum Roten Meer. Sie ist die größte Wüste der Erde. Bodengestalt und Bodenbeschaffenheit. Im allgemeinen ist die Sahara ein Sand- und Kalksteinplateau von 200—600 m Höhe, durchzogen von mehreren Granit- und Basaltgebirgen. Der westliche Teil hat teilweise Tieflandcharakter und ist vorwiegend Dünen wüste (Areg); namentlich gegen die Meeresküste hin entstand infolge des aus No. kommenden Passats eine außerordentlich starke Anhäufung des Flugsandes. — Der mittlere Teil wird von mehreren Gebirgsgruppen er- füllt, unter denen das Gebirgsland von Tibesti 2500 m Höhe erreicht. — Die Libysche Wüste bis zum Nil ist eine ebene, steinige Hochfläche (die Hammada) und der ödeste und trostloseste Teil der ganzen Sahara. — Die Arabische Wüste endlich zwischen Nil und Rotem Meer, von Quertälern durchrissen, gewährt das Bild einer wild zerklüfteten Landschaft. Die Sahara zeigt somit eine mannig- fache Bodengestalt und Bodenbeschaffenheit. Klima. In klimatischer Beziehung zählt die Wüste zu den heißesten Strichen der Erde. Die Temperatur der Luft steigt bis 56°, die des Sandes bis 70°. Bei Nacht hingegen fällt das Thermometer infolge der raschen Ab- kühlung des Bodens mitunter auf —5°. Außerordentliche Wärmeschwankungen kennzeichnen das Klima der Wüste. Niederschläge sind außerordentlich selten.^ Mit Ausnahme des Nil durchziehen die Sahara keine Flüsse. Gefürchtet sind die heißen Glutwinde, Samum (der Vergiftete) und Chamsin genannt. Flora und Fauna. Infolge der Regenarmut und der vielfachen Be- deckung des Bodens mit Sand und Steinen ist die Wüste auf große Strecken hin gänzlich wasserlos und entbehrt dann jeder Vegetation. Reiches Leben sindet sich.nur in den Oasen, wo in beckenartigen Vertiefungen Qnellen oder (durch künstlichen Aufschluß) Brunnen zutage treten. Der Boden trägt hier Datteln, Getreide, selbst Wein und Südfrüchte. Neuere Forscher schätzen übrigens den Weide- und Oasengrund der Sahara auf % ihrer Gesamtfläche. — Nur der Fischer-Geistbeck-Bappert, Erdk. f. Lehrerbildungsanstalten. Iii. 5
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