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1. Geographische Grundbegriffe, Übersicht der Länderkunde, Mitteleuropa, insbesondere das Deutsche Reich - S. 32

1911 - Berlin [u.a.] : Oldenbourg
32 Iv. Übersicht der Länderkunde. Küste entfernt. Die größte der afrikanischen Inseln ist Madagaskar im Osten. Afrika fehlt fast jede Gliederung seiner Küsten. Hierin liegt der Grund, daß es, seinen Nordsaum ausgenommen, kein see- fahrendes Volk hervorgebracht hat. Boden g est alt. Abgesehen von dem einzigen Kettengebirge an der Nord- tüste des Erdteils, dem Atlas gebirg e, ist der ganze übrige Kontinent größten- teils Plateauland. Seine Oberflächengestalt zeigt also ziemlich große Ein- förmigkeit. Den weitaus größten Teil Nordasrikas nimmt die Sahara ein, die größte Wüste der Erde. Ihre mittlere Erhebung beträgt 500 m. Südwärts Don ihr erstreckt sich von Ozean zu Ozean der Sudan, ein von lichten Hainen durchzogenes Grasland. Im Osten überragt den Sudan das Hochland von Abefsinien. Das Südafrikanische Plateau ist mehr als doppelt so hoch als das Nord- afrikanische, 1000—1400 m. Seinen nördlichen Teil erfüllt das nrwaldreiche Kongobecken, seinen südlichen das abflußlose Becken der wüstenhaften Kalahari und den östlichen das Ost afrikanische Seenhochland mit dem Viktoria- Njansa, aus dem der Nil kommt. Nahe dem Äquator erheben sich die jetzt er- loschenen Vulkane Kenia und Kilimandscharo, 5600 und 6000 in hoch. Bewässerung. Nordasrika empfängt sehr wenig Regen; daher ist es -auch arm an Flüffen. Die größten sind Nil und Niger. Südafrika liegt im Gebiete der tropischen Regen, die während des Scheitel- standes der Sonne reichlich fallen. Hier ist der wasserreichste Strom Afrikas, der Kongo. Außer ihm durchfließen der Oranje und der Sambesi (e) Südafrika. Klima und Erzeugnisse. Der größte Teil Afrikas gehört der heißen Zone cm; fein Norden der nördlichen gemäßigten, sein Süden der südlichen gemäßigten. — Im Niger- und Kongogebiet finden sich dichte Urwälder, in den meisten Teilen herrschen weite Grasfluren, Savannen, vor. Bezeichnend ist sür Afrika der riesige Assenbrotbanm. Au der atlantischen Seite gedeiht besonders die Ölpalme trefflich. In den Oasen der Sahara reift die Dattelpalme ihre Früchte. Antilopen, Zebras und Giraffen beleben die Savannen, Rhinozerosse und Elesauten die Wälder. Von den Affen sind Gorilla und Schimpanse in den Wäldern der Guineaküste die größten, von den Raubtieren der Löwe. In den Flüssen kommen das Krokodil und das Flußpferd vor, in der Wüste der Strauß. Das einhöckerige Kamel ist aus Asien eingeführt. — Südafrika liefert Gold und Diamanten. Die Naturgaben Afrikas sind beträchtlich. Bevölkerung. Sie besteht in der Mitte und im S. meiit aus Negern, im N. aus Kaukasiern. Zu den Negern gehören auch die Kassern im So. Südafrikas. Im Sw. Südafrikas wohnen die Hottentotten und Bnsch- mann er mit Heller Hautfarbe. Ein großer Teil der Neger ist heidnisch. In Nordafrika bis an den Kongo herrscht die Religion Mohammeds vor; ein kleiner Teil gehört zur christ- lichen Religion.

2. Die außereuropäischen Erdteile, Die deutschen Kolonien - S. 65

1911 - Berlin [u.a.] : Oldenbourg
Nordafrika. 65 Hochsudan an größeren Flüssen noch Senegal und Gambia. Das Gebiet beider Flüsse nennt man Senegambien. Erzeugnisse. Das heißfeuchte Tropenklima im Westsudan erzeugt längs der ganzen Küste Urwaldvegetation. Besondere Wichtigkeit haben die Ol- palme, deren Früchte zur Stearinkerzen- und Seifenfabrikation benutzt werden, und die Gummi-Akazie, die das Klebgummi (gummi arabicum) liefert. Das Innere erfüllen lichtere tropische Wälder und Savannen, Hochflächen mit steifen, büschelartigen Gräsern und vereinzelten Baumgruppen. Der Pflanzenfülle ent- spricht ein außerordentlicher Tierreichtum. Vor allem sind in den Wäldern die Riesenformen der afrikanischen Tierwelt vertreten: Elefant, Nilpferd (am Tsadsee) und Rhinozeros, ferner Löwe, Panther, Hyäne, in den östlichen Savannen Zebra, Büffel, Antilope und Gazelle. Die menschenähnlichen Affen, Gorilla und Schimpanse, gehören Oberguinea (ginea) an. Die Bevölkerung besteht aus Negern. Sie haben dunkle, bräunliche oder schwärzliche Hautfarbe, wolliges Haar, wenig Bart, niedrige Stirn, hervor- stehende Backenknochen, breite flache Nafe, wulstige Lippen. Die Bewohner des Sudan zerfallen in Sudanneger und in Bantuneger. Die Sudanneger, zu denen die viehzüchtenden Fulbe und die handeltreibenden Haussa im Westen zählen, sind aus Norden vorgedrungene Stämme von bräunlicher Hautfarbe; sie bekennen sich zum Islam, treiben Garten- und Hackbau, Gewerbe und Handel, haben geordnete Staaten (Sultanate) und bauen auch Städte^). Die Bantu- neger dagegen, meist noch Fetischdiener2) und von brauner bis schwarzer Haut- färbe, sind in die Gebirge und Urwälder zurückgedrängt, gehen fast völlig unbe- kleidet und waren früher das Ziel der Sklavenjagden, Doch pflegen auch von ihnen viele den Anbau von Durra (Mohrenhirse) und Mais, Baumwolle, Indigo; zumeist treiben sie Rinderzucht. Ihre Erziehung zu einer regelmäßigen und I lohnenden Arbeit ist das Hauptziel der Kolonisation. Den östlichen Sudan be- > wohnen auch hamitische Völker. Garten- und Hackbau setzen feste Wohnsitze voraus und haben im Sudan unter Einwirkung des Islam eine Art Halb- kultur erzeugt. Staatliche Einteilung. Der Sudan ist nunmehr fast ganz unter die europäischen Kolonialmächte aufgeteilt. Im West- und Mittelsudan hat Frankreich, im Ostsudan England die Vorherrschaft. Am Westsudan und Tsadgebiet hat auch Deutschland mit Togo und Kamerun Anteil (s. unten). Der französische Sudan erstreckt sich als ein gewaltiges Kolonialreich ohne Unterbrechung von Senegambien bis zum französischen Kongoland und umschließt in weitem Bogen die englischen, portugiesischen und deutschen Besitzungen an der Küste von Oberguinea. Hauptorte des Gebietes sind St. Louis am Senegal, ein wichtiger i) Der Gartenbau der Neger, vorwiegend an der Westküste heimisch, erstreckt sich auf Bananen, süße Kartoffeln, Dams und Maniok (diese letzteren ebenfalls Knollengewächse wie die Kartoffel), Bohnen und Erdnüsse; der Hackbau auf Mais und Durra, das wichtigste afrikanische Getreide. Alle Garten- und Feldarbeit liegt den Frauen ob, die Männer sind Krieger oder Viehzüchter und treiben Jagdsport. *) Ein Fetisch ist irgend ein beliebiger Gegenstand, z. B. ein Stein ?c., der als Sitz einer Gottheit gedacht wird.

3. Die alte Geschichte - S. 12

1861 - Eisleben : Reichardt
12 492 Anfang derperserkriege gegen Griechenland. Rache gegen Atheng) und Eretria bewog den Darius zu diesen Feldzügen. Den Verlauf derselben siehe bei der griechischen Geschichte. Aufdarius folgt .Terxes (485—465). 2. Jegypten. 3009 Menes, Erbauer von Memphis,r) erster König von Aegypten. Das Nilland s) zerfiel in O b crägyp ten (Hauptstadt T h e b e n), M i t t e l a g y p t e n (Hptstdt. Memphis) und Unterägypten (Hptstdt. Sais). Das Volk theilte sich in 4 strenggesonderte Kasten: Priester, Krieger, Gewerbe- u. Ackerbautreibende, Hirten. Die Religion war wesentlich Naturdienst, der sich in viele Gottheiten zersplitterte (z. B. Amun, Isis und Osiris, Thot, Ptah). Auch Thiere als heilig verehrt, besonders der Stier Apis in Memphis.t) Glaube an Se ei e n w a n d e r u ng und Vergeltung nach dem Tode. Einbalsamirung der Leichen (Mu- mien). Felsengräber. Pyramiden (Königsgräber) und Obelisken. Alle Wissenschaft in den Händen der Priester. — H i e r o g ly p h en sch r ist, theils eigentliche Bilderschrift, theils Lautschrift, u) Pa- pyrus. 2500—2400 Die Pyramidenerbauer Cheops (Chufu) Chephren (C ha fra) und Mycerinuö (Menkera). Ihre Pyramiden bei Memphis (jetzt bei Gizeh unweit Kairo). Die höchste, die des Cheops, ist noch jetzt 450 Fuß hoch. v) In der Nähe der kolossale Sphinx ti) Wie ließ sich Darius stets daran mahnen? r) Er leitete zu diesem Zwecke den Nil etwas ostwärts ab. s) Von den Einwohnern Chemi genannt, d. i. schwarzes Land, im Gegensatz zur weißen Wüste. Hebräisch Mizrajim. t) Er galt als Sinnbild der Sonne und mußte schwarz sein mit einem weißen Fleck auf der Stirn. — Andere heilige Thiere waren Ibis, Katze, Krokodil, Ichneumon, selbst gewisse Käfer. u) Den Anfang zur Entzifferung der H. machte der Franzose Champollion. Das dreisprachige Denkmal von Rosette gab den ersten Schlüssel dazu. v) Einst maaß sie 480 Fuß. Die ganze Peterskirche zu Rom hätte Platz in ihr. Die Bauarbeiter verzehrten für 2^2 Million Thaler allein an Rettig, Zwiebeln und Knoblauch.

4. Leitfaden zum methodischen Unterricht in der Geographie - S. 236

1836 - Eisleben : Reichardt
23ö 11. M i ttelasrika. O bergu inea. Dbcrgrrinea. Dieses Land von den nur die Küsten den Euro- päern etwas bekannt sind, erstreckt sich längs des Atlan- tischen Meeres, das hier den großen Meerbusen von Guinea bildet, von Senegambien bis Niederguinea, und wird nach den: Innern zu von Senegambien und N.griticn begränzt. Die von vielen Flüssen durchschnittenen Küsten- gegenden sind eben und niedrig; das Innere ist wahrschein- lich von hohen Gebirgen bedeckt, von welchen die vielen ansehnlichen Flüsse des Landes ihren Ursprung nehmen. An der Gränze gegen Senegambien ist das Gebirge Sierra Leo na, mit dem gleichnamigen Vor- gebirge. Von den andern Vorgebirgen sind besonders das Palmen-Vorgebirge, das Kap der drei Spitzen und Lopez (dieses an der Gränze von Nie- derguinea) zu bemerken. Es giebt viele Flüsse, von welchen die meisten beträchtlich sind; doch kennt man von denselben bloß die Mündungen. In den neuesten Zei- ten ist jedoch der Quorra oder Ioliba näher be- kannt geworden, dessen zahlreiche Mündungsarme hie- her gehören. Das Klima dieses Landes, welches der heißen Zone angehört, ist sehr heiß. Die Fruchtbarkeit des Bodens ist groß, und man hat viele Produkte, wor- unter Hausthiere, Heerden von Büffeln, Elephanten, Giraffen, Zibelhkatzen, Antilopen, Gazellen, Afrikani- sche Raublhiere, die schönsten Vögel und Schmetterlinge, Schlangen (auch die Königsschlange), Schildkröten, Fi- sche Muscheln, Termiten, die Z bis 7 Ellen hohe Ge- bäude errichten; einige Getreidearten, Parus, Maniok, Ananas, Südfrüchte, Zuckerrohr, Baumwolle, Indigo, Tabaks Pfeffer, Ingwer, Dattel- und Kokosvalmen, Baobabs, viele Färbe- und Tischierhölzer, Talgbäume, Gold und andere Metalle, Salz, Ambra. Die Einwohner sind Neger von verschiedenen Volksstämmen, noch sehr roh und Heiden; doch treiben sie einigen Ackerbau und mehrere Handwerke. Der Handel ist in den Händen der Europäer, weiche hier auch einige Niederlassungen haben, und vorzüglich Gold, Elfenbein und Sklaven von hier holen. Die Eingebor,

5. Leitfaden zum methodischen Unterricht in der Geographie - S. 225

1836 - Eisleben : Reichardt
Afrika. 225 ganz unbekannt ist, Lupata genannt wird, und viel« leicht mir den Gebirgen an der Südspitze Afrikas in Verbindung steht. Zu den größern Strömen gebä- ren: der Nil, der in das Mittelländische Meer fließt; der Zambese, welcher in den Kanal von Mozambik sich mündet; der Orange, der südlichste unter allen; der Co an za, der Zaire oder Congo und der Quorra oder Ioliba (Niger), welche vom Äthiopischen Meere aufgenommen werden; der Gambia und Se- negal, die in das Atianlische Meer laufen. Unter den Land feen, welche hier weniger zahlreich als in den andern Erdlheilen sind, ist der erst kürzlich bekannt ge» wordene Tsad der größte; auch nennt man noch als einen großen See, den Marawi, dessen Existenz doch nicht mit Gewißheit behauptet werden kann. Afrika hat das heißeste Klima unter allen Erd- theilen, da es größtencheils in der heißen Zone zu bei- den Seiten des Aequators, welcher fast die Mitte durch- schneidet, liegt; besonders furchtbar ist die Hitze in den großen Sandwüsten. Der nördlichste und südlichste Theil Afrikas liegen in der gemäßigten Zone, jener in der nördlichen, und dieser in der südlichen; jedoch in der Nähe der Wendekreise, daher auch hier das Klima noch heiß oder wenigstens warm ist. Am gemäßigsten ist die Luft in der Hochebene des Innern und in den höchsten Gebirgsgegenden, aber eigentlichen Winter kennt man nirgends. Wiewohl Afrika viele große Wüsten enthält: so fehlt es auch nicht an sehr fruchtbaren Gegenden, die reich an den mannigfaltigsten Erzeugnissen sind Die Produkte sind meistens dieselben wie in Asien, und bestehen vorzüglich, außer den Getreidearten und Haus- thieren der gemäßigten Zonen, in Kameelen, Büffeln, Elephanten, Rhinozerossen, Giraffen und Zebras (wel- che beide Thierarten Afrikas eigenthümlich sind), Anti- lopen, Gazellen, Zibethkahen, Affen, Raublhieren (Lö, wen, Tiger, Hyänen, Leoparden rc.), mancherlei Ge- flügel (worunter Strauße), Schildkröten, Schlangen (Riesenschlangen), Krokodrllen, Zugheuschrecken und Ter- miten, die beide eine Landplage sind; Reiß, Durra, Bataten, Maniok. Pams, edlen Südfrüchten, Wein, Safran, Saflor, Olivenöl, Baumwolle, Kaffee, Zucker- 15

6. Leitfaden zum methodischen Unterricht in der Geographie - S. 233

1836 - Eisleben : Reichardt
Ii. Mittelafrika. veqrn in den hohen Gebirgsgegenden gemäßigt und selbst kalt. Der Produkten-Reicht hum ist groß worun- ter Hauskbiere (merkwürdig smd die Sangar oder Galla- Ochssn. mit riesenhaften Hörnern), Büffel, Elephanten, Giraffen, Nashörner, Zebras, Antilopen, Ziveihkatzen, die Afrikanischen Raubthiere, vielerlei Gcsiügel, Zug- heuschrecken: Durra, Südfrüchte, Weintrauben, Zucker- rohr. Baumwolle, Senesblärcer und andere köstliche Arz- neipflanzen, sehr große Waldungen, Metalle (auch edle), die aber wenig gesucht werden, eine große Menge von Salz, das ohne weitere Arbeit gewonnen wird. Die Einwohner sind Habessinier Und Agows, welche sich zur christlichen Kirche bekennen, Mauren und Araber, die der Mubamedanischen Lehre folgen, Juden, Schangallas und Gallas. Die beiden letztelt Völker sind rohe Heiden, und gehören zu den Negern. Industrie und Handel sind unbedeutend, so wie auch wissenschaftliche Bildung fehlt. Der vormalige Beherr- scher Habessiuiens, der große Negus genannt, hat jetzt eine geringe Macht, indenr sein Staat außer dem, was die Gallas davon an sich gerissen haben, in 3 besondere Staaten sich aufgelöset hat. Gon dar, Stadt und Residenz des Kaisers oder großen Negus,^ südöstlich von Sennaar und nördlich von: Tzanafte, liegt jetzt größtentheils in Trümmern. Die Küstenländeradel (oder das ^and der So- manliö) und Ajan. Sie liegen südöstlich von Habessinien, theils am Meerbusen von Aden, von der Straße Bab-el-Man- deb bis zum Vorgebirge Guardafui, theils von diesem Vorgebirge südlich, längs des Indischen Ozeans, sind sehr unbekannt und von Muhamedanern bewohnt, die unter eigenen Häuptlingen stehen. Nigritien oder Soudan. Dieses noch sehr unbekannte Land von etwa 50,000 Qmeilcn gränzt gegen Norden an die Sa- hara, gegen Osten an Darfur, gegen Süeen an das unbekannre innere Afrika und Oberguinea und gegen Westen an Senegrmbten.

7. Leitfaden zum methodischen Unterricht in der Geographie - S. 240

1836 - Eisleben : Reichardt
140 Iii. Südafrika. Das Kapland oder die Kapkolenie. Diesen Namen führt das auf der äußersten Süd- spitze von Afrika gelegene Land, welches auf der Süd- und Westseite vom Meere (dem Indischen Ozeane und Aethiopischen Meere) umgeben ist, und im Norden und Osten an den Theil des innern Südafrika stößt, welchen die Kaffern, Hottentotten und Buschmänner bewohnen. Die Größe beträgt 6000 Qmeilen. Der Boden ist bergig und felstg, indem viele Gebirge, worunter die Sch nee berge am höchsten sind, das Land durchziehen, und sich an der Küste mit dem Vorgebirge der guten Hoffnung und dem Nadelvorgebirge (Kap d'aguilhas) endigen. Das letztere Vorgebirge bildet den südlichsten Punkt Afrikas. Zwischen den Gebirgen sind dürre Hochebe- lien, die von den Hottentotten Karoo genannt wer- den, und darunter die große Karoo, auf der Nord- seite der schwarzen Berge eine Strecke von 1000 Qmei- len einnimmt. Doch giebt es auch fruchtbare Gegen- den; vorzüglich da, wo es nicht an Bewässerung fehlt. Das Meer, welches an den Küsten viele Baien bildet, nimmt die zahlreichen von den Bergen des Innern her- abkommenden Flüsse auf, von welchen die größten auf der Westküste der Elephanten fl uß und auf der Süd- küste der große Ftschfluß sind. Das Kapland liegt im nördlichen Theile der süd- lichen gemäßigten Zone, und hat ein warmes, gesundes Klima. In den Hochebenen und Gebirgen giebt es zuweilen Schnee und E>s. Die Produkte sind Haus- lhiere, wilde Büffel, Elephanten, Löwen, Panther und andere Afrikanische Naubthiere, Giraffen, Zebras, Wali- sische, Strauße, Flamingos, Schildkröten, Schlangen, Fische, Termiten; viel Weizen, Europäische Küchenge- wächse, Obst, Südfrüchte, trefflicher Wein, Gummi, und Giftbäume, einige Metalle, Salz, Mineralquellen. Die Einwohner bestehen aus Hottentotten und ñlis Europäischen Kolonisten, die ans den Nieder- landen und aus Großbritannien sich hier niedergelassen haben, und sich meistens mit Viehzucht, Acker- und Weinbau beschäftigen. Von den Hottentotten, die sich in einer Art von Dienstbarkeit bei den Kolonisten be-

8. Leitfaden zum methodischen Unterricht in der Geographie - S. 206

1836 - Eisleben : Reichardt
206 Iii. Westasien. Arabien. Produkte sind vorzüglich: die edelsten Pferde, fett, schwänzige Schafe, Kameele (das unentbehrlichste Haus, thier), viele Raublhrere (worunter Hyänen, Löwen, Panther), Fische, deren Fang für die Küstenbewohner wichtig ist, Zugheuschrecken, die hier gegessen werden, Perlenmuscheln, Kaffee von der besten Sorte, Datteln, ein Hauptnahrungsmittel der Einwohner, da nicht viel Getreide gezogen wird, Manna, Senesblatter, Süd- früchte, Balsam, Baumwolle, Salz. Metalle sind vorhanden, es wird aber wenig darauf gebaut. Die Einwohner, 10 bis 12 Millionen an der Zahl, sind meistens Araber, welche eine eigene in Asien weit verbreitete Sprache reden, und sich in viele Stäm- me theilen. Ein Theil der Araber lebt ansässig, ein Theil nomadisch, jene heißen Fellahs, diese Beduinen. Ackerbau und Industrie sind unbedeutend, wichtiger die Viehzucht und der Kaffeebau. Der Handel ist bedeutend, aber größtentheils in den Händen der Banianen (Indi, schen Kaufleute). Die Einwohner bekennen sich zur Muhamedanischen Religion; doch hat ein Theil sich von derselben getrennt, und erkennt die göttliche Sen- dung Muhameds nicht an, welche Parthei sehr zahl- reich ist und den Namen der Wahabiten oder Wechabi, ren führt. Außer den in patriarchalischer Unabhängig- keit lebenden Nomaden-Stämmen, giebt es verschiedene Staaten, besonders in den Küstenländern, unter eige, neu Fürsten, auch steht jetzt ein Theil Arabiens, vor- züglich die Küste längs des rothen Meeres, unter der Herrschaft des Pascha von Aegypten. Mekka, heilige Stadt der Muhamedaner, südwestlich von Wassora, östlich vom rothen Meere, in einer unfruchtbaren Ge- gend, ist der Geburtsort des Muhamcd und enthalt die heilige Kaaba oder das Gotteshaus, welches von Abraham erbaut seyn soll, daher Mekka von vielen Pilgrimmen besucht wird, indem §eder Muhamedaner verpflichtet ist, wenigstens einmal in seinem Leben hierher zu wallfahrten. — Medina, heilige Stadt der Muhamedaner, nordwestlich von Mekka, mit dem Grabe Muha- rncds, und daher aucb ein besuchter Wallfahrtsort. — Mas tä- te, Hauptstadt des Imam von Maskatc, eines der mächtigsten Arabischen Fürsten, südöstlich von Basra, am Arabischen Meere, ist ein wichtiger Sechandelsplatz und hat einen Hafen. — Die südöstlich von Maskate, unweit des Afrikanischen Vorgebirges Gardafui gelegene und daher richtiger zu Afrika gerechnete In- sel Socotorah, gehört auch dem Imam von Maskate, ist aber jetzt von den Britten besetzt.

9. Die Provinz Hannover - S. 13

1901 - Berlin [u.a.] : Spemann
— 13 — Die Einhornhöhle ist 250 in lang und besteht aus verschiedenen hohen, durch Gänge verbundenen Hallen. Der Abstieg in die Höhle ist durch 44 Stufen jedem Besucher bequem gemacht. In der Höhle haben Forscher durch Ausgrabung verschiedene Gegenstände gefunden, die aus vorgeschichtlicher Zeit stammen. Der ganze Boden der Höhle ist mit einer 3 m tiefen, gelben Lehmschicht bedeckt, in der man Knochen und Scherbeu aller Art gefunden hat. Diese Scherben und Holz- kohlenreste zwischen den Knochenmassen bezeugen die Anwesenheit der Menschen. Die meisten Knochen in der unteren Lehmschicht entstammen einer schon vor meh- rereit tausend Jahren ausgestorbenen gewaltig großen Bärenart. Diese Höhlen- baren sielen der Urbevölkerung zur Beute und wurden in die Höhle geschleppt, um bis auf die letzten Reste verspeist zu werden; die Knochen zerschlug man, um das Mark zu gewinnen. In einer darauf liegenden Schicht des Höhlenlehms sind neben den Knochen des Höhlenbären Hirsch-, Reh-, Fuchs- und Wolfsknochen zu finden. Aus der Gegeud war inzwischen nämlich ein großes Waldland geworden, in dem die Bewohner der Jagd nachgingen. Haustierreste fehlen noch völlig; von Viehzucht und Ackerbau war also uoch keine Spur zu finden. Eine obere schwärzere Aschen- und Lehmschicht barg Reste aus noch späterer Zeit. Zwischen den Knochen der Waldtiere liegen schon Knochen von Rind, Schwein, Ziege und Hund. Der Mensch jener Zeit hatte also schon die Haustiere gezähmt und suchte neben der Jagd durch Viehzucht seinen Unterhalt. An den zwischen den Knochenmassen liegenden Scherben sieht man, daß den Geräten die Formen nicht mehr mit der Hand, son- dern mit der Drehscheibe des Töpfers gegeben find. Gespitzte Steinhämmer, Knochenpfriemen, ein paar eiserne Nadeln und einige Bernsteinperlen geben als aufgefundene Reste uns Kunde von den Hausgeräten, den Waffen und deu Schmuck- stücken der Menschen jener Zeit. Nach diesen letzten Fundstückeu haben die Gelehrten festgestellt, daß die Höhle noch einige Jahrhunderte vor der Geburt Christi bewohut gewesen ist. Der Zwillingsfluß der Oder, die Sieb er, bildet ein breiteres Wiesenthal, in dem das schöne Dorf Sieb er Platz gefunden hat. Aber vor dem Austritte aus dem Gebirge, bei dem Flecken Herzberg (3700 Einwohner), hat das Flüßchen erst im schnellen Laufe noch eine Thalverengung zu durcheilen, bevor es sich in der Ebene erholen kann. Oder und Sieber haben ihre Quellen hart an dem moorbedeckten Bruchberge. Die Gewässer dieses Bergrückens selbst werden von den beiden Flüssen Söse und Oker gesammelt. Die Söse stürzt an der Südwestseite des Bruchberges von den steilen Söseklippen herab. In einem gewundenen Thale fließt sie am Acker, der Fortsetzung des Bruchberges, dahin. Bei der Stadt Osterode öffnet sich ihr Thal, und sie erreicht den Fuß des Harzes. Aber ein lang vor den Harz- bergen hinziehender Kalkzug hemmt ihren Lauf, und sie wendet sich nördlich. Aus diesen Gipsbergen tritt der Fluß bei Badenhau seit hervor und fließt nun in freundlichen Wiesenufern der Rhume zu. Von der Sösequelle nach der Stelle, wo der zweite Bruchbergfluß seinen Anfang nimmt, ist nur eine kleine Wegestrecke. Ein schmaler Bergrücken trennt die Söse von der nach Nordosten gehenden Oker. Eine enge Spalte in dem eisenfesten Granitgestein nimmt das Quell- flüßchen auf und läßt es bis Altenau tosend über das Gestein hin- stürzen. In der Thalrinne war nicht einmal Raum genug für eine neben dem Wasser hinlaufende Straße; erst vor wenigen Jahrzehnten hat man dieselbe durch Felssprengungen geschaffen. Die Oker wendet >ich unterhalb Altenau nach Norden und windet sich zwischen dunkel bewaldeten Bergen bei dem Orte Oker aus dem Gebirge. Die letzte Laufstrecke im Gebirge bietet so viel Abwechslung in der Thalrinne,

10. Erdkundliches Lesebuch für höhere Schulen - S. 228

1913 - Berlin [u.a.] : Oldenbourg
228 Deutsches Reich. lassen. Die auf diesen Spalten zirkulierenden Bergwasser lösten die im Kon- takthos der Granite ausgeschiedenen Mineralien und Erze vielfach auf, um sie an anderen Orten wieder abzusetzen, und so geht der Harzer Bergbau den erz- erfüllten Spalten nach, die in ganz verschiedenen Zeiten entstanden sind. Der Oberharz, westlich des Brocken, wird von zahlreichen Erzgängen durch- setzt, welche annähernd ostwestlich verlaufen, zun: Teil aber nach Westnordwesten abgelenkt worden sind. Sie scharen sich besonders in der Umgebung von Klausthal, Wildemann, Bockswiese und Hahnenklee. Ein zweites, engumschriebenes Gang- revier, dessen Hauptspalten sich wie ein „Andreaskreuz" anordnen, gab St. An- dreasberg den Ursprung. Kleinere Gänge folgen südlich davon bis gegen Lauter- berg, während eine 16 km lange Spalte von Andreasberg nordnordwestlich im Odertal und am Oderteich entlang gegen das Okertal zieht. Im Unterharz sind die Gangzüge nieist von kürzerer Erstrecknng und weniger regelmäßigem Verlauf und haben auch nirgends einen ergiebigeren Bergbau veranlaßt. Als im Diluvium die nordischen Eisdecken herannahten, setzte sich ihnen der Harz als feste Bastion entgegen und zwang sie, ihn im Westen wie im Osten zu umfließen. Nur die niedrigen Höhen des Unterharzes wurden von den Eisdecken überschritten, und so verfolgen wir die Grenze der erratischen Blöcke von Suderode um den Granit der Viktorshöhe hemm über Siptenfelde, dann die Josephshöhe umkreisend bis nahe nach Stolberg. Dann dringt aber der große Eislappen bis Nordhausen und Mühlhausen so weit nach Westen vor, daß der Oberharz zu drei Vierteln rings vom Eis umgeben gewesen sein muß. Keiu Wunder, daß die nordischen Tiere das eisfreie Felsenland in zahlreichen Rudeln belebten, daß wir die Reste von diluvialen Gemsen und Steinböcken, Eisbären und Mammuten gerade hier so häufig finden. Eine wichtige Rolle in der Geschichte der Geologie spielt besonders die Einhornhöhle bei Scharzfeld am Südharz. Die dort gefun- denen Knochen von Urstieren und Stoßzähnen des Manunuts wurden von dem Philosophen Leibuiz zu einem, den vergleichend-anatomisch geschulten Blick höchst seltsam anmutenden Skelett zusammengestellt, indem auf einem Rinderschädel der Elesauteustoßzahn als Einhorn aufgesetzt, die Rückenwirbel mit ventral gerichteten Dornfortsätzen aneinandergereiht und statt des Beckens ein ab- gerollter Fußknochen des Elefanten eingefügt wurde. 47. Das sächsische Bauernhaus. Von Richard Andres^). Wir besitzen in Deutschland eine Reihe mehr oder minder gut voneinander geschiedener volkstümlicher Bauarten, die neuerdings der Gegenstand eifriger Untersuchung sowohl von seiten der Architekten als der Ethnographen geworden *) Braunschweiger Volkskunde. 2. Aufl. Braunschweig, Friedrich Vieweg und Sohn, 1901, S. 149 ff. — Mit Erlaubnis des Herrn Rechtsanwalts R. Andres.
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