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1. Die außereuropäischen Erdteile, Die deutschen Kolonien - S. 31

1911 - Berlin [u.a.] : Oldenbourg
Vorderasien. 31 an der Berührungsstelle dreier Erdteile aus und erfreut sich dadurch einer hohen Gunst der geographischen Lage. Unter der Herrschaft der Türken aber haben die Länder ihre frühere Bedeutung und hohe Kultur größtenteils verloren. Syrien. Zwischen dem Libanon mit seinen über 3000 m hohen Gipfeln und dem Antilibanon liegt das Einbruchstal von Cölesyrien (— hohles Syrien), das sich südwärts durch das Jordantal und das Tote Meer bis zum Roten Meer fortsetzt. Nordsyrien ist Gebirgsland. — Der schmale syrische Küsten- saum hat mehrfache Einbuchtungen mit günstigen Hafenplätzen. Dieser Umstand sowie das bergige Hinterland wiesen die Bewohner auf das Meer hin. Diesen Küstenstrich bewohnten einst die Phönizier, das größte See- und Handels- Volk des Altertums. Vom Meer her öffnet sich die wichtigste Eingangspforte bei Beirut, dem Haupteinfuhrhafen für Syrien. Von dieser Stadt führt jetzt eine Eisenbahn nach Damaskus. Dieses, in einer wohlbewässerten Fruchtebene (Oase) am Wüstensaume gelegen, ist der Stapelplatz vieler Karawanen. Von dort geht auch die neuerbaute Hedschasbahn (Damaskus — Medina — Mekka) aus. Südsyrien oder Palästina ist vorwiegend Kalkplateau, ähnlich dem Deutschen Jura, und hat der ungegliederten Küste wegen Binnenlands- natur. Der geringen Zngängigkeit des Landes wegen blieben die Bewohner Palästinas ein Binnenvolk. Durch die Jordanspalte wird Palästina in eine West- und eine Ost- Hälfte geschieden. Auf der öden Westhälfte liegt in einer Höhe von 780 m Jerusalem mit der Kirche des Heiligen Grabes; die europäischen Nationen haben viele Kirchen und Hospize gebaut, unter denen sich die deutschen besonders aus- zeichnen. Jerusalem ist mit seiner Hasenstadt Jasa (Joppe), wo sich einige deutsche Kolonien befinden, durch eine 87 km lange Eisenbahn verbunden. c) Das tief eingeschnittene Tal des Jordan, auch Ghor (= Ebene) ge- nannt, ist die Kornkammer des hl. Landes. Der Jordan entspringt am Hermon, durchströmt den See Genezareth und mündet in das Tote Meer. Das Wasser des letzteren hat sehr starken Gehalt an Salzen und mineralischen Beisätzen, so daß sich darin kein lebendes Tier findet. Geographisch merkwürdig ist das Ghor dadurch, daß es fast in seiner ganzen Ausdehnung unter dem Meeresspiegel liegt. Die tiefste Lage (fast — 400m) der ganzen Erdoberfläche hat das Tote Meer. Soweit die Bewässerung reicht, ist das Tal sehr fruchtbar. — Im Wadi el Äraba setzt sich die Talfurche des Ghor bis zum Golf von Akaba fort, der die dreieckige Halbinsel Sinai im O. bespült. Im Süden derselben erhebt sich das wilde Felsenmassiv des Sinai, 2600m hoch. — Das Ostjordanland hat Steppencharakter und geht in die Syrisch-Arabische Wüste über. Die Einwohner Nordsyriens und Palästinas sind Semiten und in ihrer großen Mehrheit arabisch redende Mohammedaner. Arabien ist etwa fünfmal so groß wie das Deutsche Reich und somit die größte Halbinsel der Erde. (Lies die natürlichen Grenzen von der Karte ab!) !) Die Semiten bilden einen Zweig der mittelländischen Rasse. Die mittelländische Rasse umfaßt: 1. die Jndogermanen oder Arier, die in zwei Gruppen eingeteilt werden: a) die asiatischen Arier, z. B. die Inder, die Perser, d) die europäischen Arier, die Germanen, Romanen, Slaven, Griechen und Kelten, 2. die Semiten in Vorderasien, z. B. die Juden, Syrer, Araber und 3. die Hamiten in Nordafrika. 3*

2. Länderkunde der außereuropäischen Erdteile (Wiederholungskurs), Vergleichende Übersicht der wichtigsten Verkehrs- und Handelswege bis zur Gegenwart, Allgemeine (physische) Erdkunde - S. 32

1911 - Berlin [u.a.] : Oldenbourg
32 Vergleichende Übersicht der wichtigsten Verkehrs- und Handelswege bis zur Gegenwart. dessen Inseln wie an seinen Küsten Kolonien angelegt. Doch erstreckten sich ihre Seefahrten auch aus das Rote Meer und den Indischen Ozean; ja nach Herodot sollen phönizische Schiffe unter dem ägyptischen König Necho vom Roten Meere aus Afrika umsegelt haben. Auch die Griechen befuhreu zumeist das Mittelmeer, dann noch das Schwarze Meer. Über das Mittelmeer hinaus wagten sich nur einzelne kühne Seefahrer und auch nur selten. Einer von ihnen ist Pytheas von Massilia, der um 340 v. Chr. an der Küste von England landete und von hier nordwärts bis „Thüle" (vielleicht eine der Shetland-Jnseln) steuerte. Zur Zeit der Pto- lemäer fuhren die Handelsschiffe der Griechen von den Handelshäfen am Roten Meer aus teils längs der Ostküste von Afrika südwärts teils nach Indien hinüber. Die äußersten Grenzgebiete der Schiffahrt des Altertums waren einerseits Indien und die ostasrikanische Küste, anderseits die Britischen Inseln und (freilief) nur einmal berührt) die Küste von Oberguinea. (Diese erreichte der Karthager Hanno um 500 v. Chr.) Zum allergrößten Teile aber bewegte sich der Seeverkehr des A l t e r t u m s auf dem M i t t e l m e e r e und war daher im wesentlichen Küstenschiffahrt. Die „hohe See" wurde gemieden. Der Schauplatz des Land Verkehrs im Altertum waren vor allem die das verkehrsreiche Mittelmeer umschließenden Länder, außerdem ein schmaler Landstreifen zwischen 30. und 40.° n. Br., der von Kleinasien über die Hoch- flächen Asiens nach Indien und in die Seidengebiete des asiatischen Ostens führte. Von China brachten asiatische Händler die wertvollen Seidenstoffe über die innerasiatischen Hochländer nach der Ostgrenze des römischen Reiches. — Die Pfade, aus denen sich der Landverkehr des Altertums vollzog, waren zumeist Saumwege, die sich an die Flnßlänse hielten, den Tälern folgten und die Pässe aufsuchten. Die heutigen Karawanenwege sind ihre getreuen Abbilder. Doch fanden sich auch schon in einzelnen Neichen des Altertums Kunststraßen, so in China und Persien, sogar bei den alten Azteken und Peruanern. Namentlich aber war das Römerreich in der Kaiserzeit bereits von einem Netz zum Teil ganz vorzüglicher Straßen durchzogen, aus denen sogar ein staatlicher Post- dienst — allerdings nur für die Zwecke der Staatsregierung — die Beförderung in erstaunlich kurzer Zeit ermöglichte. Als die Hauptadern des römischen Weltstraßennetzes sind zu bezeichnen: 1. Die Via Appia von Rom über Capua nach Rhegium, der sizilische Straßenzug von Messina bis Agrigent, der jenseits des Meeres von Karthago aus seinen Abschluß san'd in dem Straßennetz durch die nordwestlichen Küstengebiete Afrikas. 2. Der Straßenzug von Rom über Aquileja nach Jstrien, Jllyrieu, durch das heutige Ungarn bis Byzanz und weiter über den Bosporus nach Asien. 3. Die Straße von Rom über Pisa, Genua, Massilia nach der Pyre- näen-Halbinsel und endlich 4. die Linie über Mailand und die Alpenpässe nach Gallien, Britannien und Germanien.

3. Länderkunde der außereuropäischen Erdteile, Die deutschen Kolonien, Vergleichung mit den Kolonialgebieten anderer Staaten - S. 7

1911 - Berlin [u.a.] : Oldenbourg
Vorderasien. 7 liegt das Einbruchstal von Cölesyrien (= hohles Syrien), das sich südwärts durch das Jordantal und das Tote Meer bis zum Roten Meer fortsetzt'). Nordsyrien ist Gebirgsland. Die K ü st e. Der schmale syrische Küstensaum hat mehrfache Einbuchtungen mit günstigen Hafenplätzen. Dieser Umstand sowie das bergige Hinterland wiesen die Bewohner auf das Meer hin. Diesen Küstenstrich bewohnten einst die Phönizier, das größte See- und Handelsvolk des Altertums. Vom Meere her öffnet sich die wichtigste Eingangspforte bei Beirut (120 000 Einw.), dem Haupteinfuhrhafen für Syrien. Von dieser Stadt führt jetzt eine Eisenbahn nach Damaskus. Dieses, in einer wohlbewässerten Fruchtebene (Oase) am Wüstensaume gelegen, ist der Stapelplatz vieler Karawanen und die drittgrößte Stadt der asiatischen Türkei (140 000 Einw.). Von Damaskus geht auch die neuerbaute Hedschasbahn (Damaskus — Medina — Mekka) aus. Südsyrien oder Palästina. Es ist vorwiegend Kalkplateau ähnlich dem Deutschen Jura und hat der ungegliederten Küste wegen Binnenlandsnatur. Der geringen Zugängigkeit des Landes wegen blieben die Bewohner Palästinas ein Binnenvolk. Durch die I o r d a u s p a l t e wird Palästina in eine West- und eine Osthälfte geschieden. a) D> t e Westhälfte. Längs der flachen, hafenlosen Küste folgen von N. nach S. die Landschaften Galiläa, ein frischgrünes Weideland mit Nazareth; S a m a r i a, das weniger fruchtbar ist, endlich das öde Karstland Judäa (Abb. S. 2) mit rauhen, kahlen Höhen, schluchtenartigen, wasserarmen Tälern, Höhlen und steinigem Boden. An der sandigen, heißen Küste von Judäa liegt nur I a s a (Joppe), die Hafenstadt Jerusalems, mit dem es auch durch eine Eisenbahn (87 km) verbunden ist. Bei Jasa sind einige deutsche Kolonien. — Auf dem Plateau in unfruchtbarer Gegend, 780 m hoch, liegt Jerusalem, einst die glänzende Residenz der jüdischen Könige. Das größte Heiligtum der Stadt ist die Kirche deshl. Grabes, die den Ort der Kreuzigung und das Grab des Erlösers umschließt. — b) Das O st j o rd a n l a n d hat Steppencharakter und geht allmählich in die Syrisch-Arabische Wüste über. — c) Das Einbruchstal des Jordau, auch Ghor (= Ebene) genannt, ist die Kornkammer des Hl. Landes. - Der Jordan durchströmt den See Genezareth und mündet in das Tote M e e r. Das Wasser des letzteren hat so starken Gehalt an Salzen und mineralischen Beisätzen, daß sich darin kein lebendes Tier findet. Geographisch merkwürdig ist das Ghor dadurch, daß es fast in seiner ganzen Ausdehnung unter dem Meeresspiegel liegt. Die tiefste Lage (fast — 400 m) hat das $ote Meer; es ist dies die bedeutendste Erdsenke der Erde.^) Die Einwohner Nordsyriens und Palästinas sind Semiten und in ihrer großen Mehrheit arabisch redende Mohammedaner. 2. Arabien. Größe und Grenzen. Arabien ist etwa fünfmal so groß wie das Deutsche Reich und somit die größte Halbinsel der Erde. Die Grenzen zeigt die Karte. Gegen das Wüstenplateau des Ostjordanlandes besteht keinerlei erkennbare Grenzscheide. x) Daher auch der „Große syrische Graben" genannt. Graben nennt man im geographischen Sinne ein langgestrecktes Einbruchsbecken; ein solches ist r. B. der Oberrheinische Graben. 2) So bezeichnet man Eintiefungen des Landes, die unter dem Meeresspiegel liegen.

4. Länderkunde der außereuropäischen Erdteile (Wiederholungskurs), Vergleichende Übersicht der wichtigsten Verkehrs- und Handelswege bis zur Gegenwart, Allgemeine (physische) Erdkunde - S. 32

1910 - Berlin [u.a.] : Oldenbourg
32 Vergleichende Übersicht der wichtigsten Verkehrs- und Handelswege bis zur Gegenwart, dessen Inseln wie an seinen Küsten Kolonien angelegt. Doch erstreckten sich ihre Seefahrten auch aus das Rote Meer und den Indischen Ozean; ja nach Herodot sollen phönizische Schiffe unter dem ägyptischen König Necho vom Roten Meere aus Asrika umsegelt haben. ^ Auch die Griechen besuhren zumeist das Mittelmeer, dann noch das Schwarze Meer. Über das Mittelmeer hinaus wagten sich nur einzelne kühne Seefahrer und auch nur selten. Einer von ihnen ist Pytheas von Massilia, der um 340 v. Chr. an der Küste von England landete und von hier nordwärts bis „Thüle" ^vielleicht eine der Shetlands-Jnseln) steuerte. Zur Zeit der Pto- lemäer snhren die Handelsschiffe der Griechen von den Handelshäfen am Roten Meer aus teils längs der Ostküste von Afrika südwärts teils nach Indien hinüber. Die äußersten Grenzgebiete der Schiffahrt des Altertums waren einerseits Indien und die ostafrikanische Küste, anderseits die Britischen Inseln und freilich nur einmal berührt) die Küste von Oberguinea. (Diese erreichte der Karthager Hanno um 500 v. Chr.) Zum allergrößten Teile aber bewegte sich der Seeverkehr des A l t e r t n in s auf dem M i t t e l m e e r e und w a r daher im wesentlichen Küstenschissahrt. Die „hohe See" wurde gemieden. Der Schauplatz des Land Verkehrs im Altertum waren vor allein die das verkehrsreiche Mittelmeer umschließenden Länder, außerdem ein schmaler Landstreifen zwischen 30. und 40.° n. Br., der von Kleinasien über die Hoch- flächen Asiens nach Indien und in die Seidengebiete des asiatischen Ostens führte. Von China brachten asiatische Händler die wertvollen Seidenstoffe über die innerasiatischen Hochländer nach der Ostgrenze des römischen Reiches. — Die Pfade, auf denen sich der Landverkehr des Altertums vollzog, waren zumeist Saumwege, die sich an die Flnßläuse hielteu, den Tälern folgten und die Pässe aufsuchten. Die heutigen Karawanenwege sind ihre getreuen Abbilder. Doch fanden sich auch schon in einzelnen Reichen des Altertums Knnststraßen, so in China und Persien, sogar bei den alten Azteken und Peruanern. Namentlich aber war das Römerreich in der Kaiserzeit bereits von einem Netz zum Teil ganz vorzüglicher Straßen durchzogen, auf denen sogar ein staatlicher Post- dienst — allerdings nur für die Zwecke der Staatsregierung —die Beförderung in erstaunlich kurzer Zeit ermöglichte. Als die Hauptaderu des römischen Weltstraßennetzes sind zu bezeichnen: 1. Die Via Appia von Rom über Capua nach Rhegium, der sizilische Straßenzug von Messina bis Agrigent, der jenseits des Meeres von Karthago aus seinen Abschluß fand in dem Straßennetz durch die nordwestlichen Küstengebiete Asrikas. 2. Der Straßenzug von Rom über Aquileja Aach Jstrieu, Jllyrien, durch das heutige Ungarn bis Byzanz und weiter über den Bosporus nach Asien. 3. Die Straße von Rom über Pisa, Genua, Massilia nach der Pyre- näen-Halbinsel und endlich 4. die Linie über Mailand und die Alpenpüsse nach Gallien, Britannien und Germanien.

5. Bd. 4 - S. 58

1878 - Calw [u.a.] : Verl. der Vereinsbuchh.
* 58 I. Die Zeit der Konstitutionen. gehoben und eine Neuwahl angeordnet. Um diese in königlichem Sinne ausfallen zu lassen, suchte Karl erst etwas Kriegsruhm zu gewinnen. Der Dei von Algier hatte Apr. 1827 dem französischen Consnl wegen derber Gegenrede den Fliegenwedel in's Gesicht geschlagen, da* für sollte er gezüchtigt und das Unwesen der Barbares-kenstaaten beseitigt werden. Dieß war ein zeitgemäßer Gedanke; seit Lord Exmonth 1816 Algier bombardirt hatte, war dieses Raubnest wieder zu maßloser Unverschämtheit erstarkt. Bourmont zog mit einem Heer nach Nordafrika, eroberte 5. Juli 30 mit überraschender Schnelligkeit das reiche Algier, dessen Schätze allen Aufwand des Kriegszugs ersetzten, und nöthigte auch die be-uachbarteu Raubstaaten, hinfort aller Beeinträchtigung christlicher Schiffe zu entsagen. Sonst hätte solcher Siegesglanz die Franzosen berauscht; die Revolutionären aber hatten sich dießmal im Voraus dagegen gepanzert, hatten bei den Wahlen fleißig gewühlt und siehe da — die neue Kammer fiel noch weniger königifch aus als die letzte. Es war ein ungeheurer Jubel bei den Liberalen aller Länder. Am 26. Juli fanden die Pariser beim Erwachen fünf Ordonnanzen (Verfügungen) im Moniteur, in welchen die noch nicht zusammengetretene Kammer aufgelöst, eine neue Wahl nach einem nenerfnndenen Wahlgesetz ausgeschrieben, und die Preßfreiheit noch mehr beschränkt wurde. In der Charte befand sich nämlich ein Artikel, welcher den König ermächtigte, durch Ordonnanzen für die Bedürfnisse der Verwaltung zu sorgen; und er konnte sich wohl sagen, da feine Gegner ihm das Regieren fast unmöglich machten, sei er berechtigt, auf dieses Mittel znrück-zugreifen. Aber damit war doch die Verfassung confiscirt. Karl wußte, daß ein ernster Kampf bevorstehe, er war entschlossen, die bedrohte Monarchie zu retten; thörichter Weise sorgte er aber kaum für eine tüchtige Vertheidigung, indem der Marschall Marmont kaum 8,000 Mann in Paris beisammen hatte, ja nicht einmal in das Geheim-

6. Deutsche Schulgeographie - S. 160

1908 - Gotha : Perthes
160 fast ganz Mesopotamien. Mit der alten Kultur ist auch die Frucht- barkeit geschwunden; das Land ist jetzt verödet und kann erst wieder Bedeutung erlangen, wenn einmal die geplante Bagdadbahn (im Anschluß an die kleinasiatische) gebaut sein wird. (Vgl. D. Sch.-A. Il/19.) § 293. Syrien (vgl. D. Sch.-A. 18/19) hat nur im N. (Taurus) und W. (Meer) feste Grenzen, gegen Mesopotamien sowohl wie gegen Arabien findet ein ganz allmählicher Übergang statt. Die syrischen Kulturländer bilden eine Bodenanschwellung am Rande des Mittellän- dischen Meeres, das ihnen Feuchtigkeit zuführt. Eine ununterbrochene Talspalte (Orontestal, Jordantal, Wadi el Araba) trennt dieses Hochland in eine östliche und eine westliche Hälfte, die beiderseits nach innen steil, zum Meere und zur Wüste aber stufenförmig abfallen. Wir unterscheiden zwei Teile: Nordsyrien und Palästina. 1. In Nordsyrien erreicht das Küstenhochland seine höchste Erhebung im S., in den parallelen Gebirgszügen des 2- bis 3000m hohen Li- banon^) (libanon; ehemals mit einem berühmten Zedernwalde, von dem nur noch wenige Reste vorhanden sind) und des niedrigeren Anti- libanon, der im Hermon endigt. Die Hauptstadt Aleppo oder Haleb nimmt die wichtige Stelle in der Mitte zwischen der Orontes- mündung und der Annäherung des Euphrat ein (vgl. § 202). In einer herrlichen Oase liegt Damaskus^, eine der ältesten Städte der Erde. Den Küstenstrich längs des Libanon bewohnten einst die Phö- nicier, das größte See- und Handelsvolk des Altertums, das durch die nahe Kupferinsel Cypern auf das Meer gelockt worden ist. Die ehemals großen Emporien (Tyrus^), Sidon*), Tripolis) sind alle ver- fallen mit Ausnahme von Beirut (beirüt5), früher Beritus), als Hafenstadt von Damaskus, mit dem es durch eine Eisenbahn verbunden ist, ein Hauptstapelplatz des Levantehandels. 2. Palästina, „das gelobte Land", die ewig denkwürdige Heimat der jüdischen und christlichen Religion, wird jetzt größtenteils von Arabern, aber auch von Juden und Christen aller Konfessionen bewohnt. Es ist ein Plateau, in der Mitte von Ghor (gor) durchschnitten, im W. von einer hafenarmen Küstenebene (im Altertum das Land der Philisters) begleitet. % *) Semitisch, ----- weißes Gebirge (von seinem hellen Kallgestein). 2) Hebräisch, ----- Ort der Betriebsamkeit. 8) Phönicisch, = Fels. 4) Phönicisch, ----- Fischfang. °) Phönicisch, = Brunnen. ®) Philister ----- Auswanderer: aus dem Namen Philistäa hat sich Palästina gebildet, und diese Bezeichnung ist dann auf das ganze Land ausgedehnt worden.

7. Deutsche Schulgeographie - S. 143

1908 - Gotha : Perthes
143 den Gebirgsketten gelegenen Hochflächen der Schotts (Salzseen) sind dagegen dürre Steppenlandschaften. Die ursprünglichen Bewohner sind die hamitischen Berbern (in Algerien Kabylen genannt), außerdem leben hier viele Araber und Juden. Die drei Atlasländer sind: 1. Marokko (im Altertum Mauretanien), ein mohammedanischer Staat,- der sich bis jetzt gegen Europäer ängstlich abgesperrt hat. Der Sultan residiert abwechselnd in Marokkos und Fes (fes); Tanger (tändscher) ist der Sitz der Vertreter der europäischen Mächte. 2. Algeriens (alscherien, im Altertum Nnmidien^)) ist die wichtigste französische Kolonie, reich an Getreide, Wein und Vieh. Die drei Provinzen benennen sich nach den drei wichtigsten Städten Algiers (alschlr), Oran und Constantine^). m 3. Tunis (als römische Kolonie Afrika genannt, welcher Name dann auf den ganzen Erdteil übergegangen ist) wird noch von einem eigenes Fürsten regiert, der aber unter französischer Oberhoheit steht. Die Haupt- stadt ist T u n i s. Nicht weit davon lag im Altertum Karthagos eine der berühmtesten phönicischen Kolonien und Handelsstädte, die im Kampfe mit Rom um die Herrschaft über das Mittelmeer untergegangen ist. § 183. Die Sahara 6), die größte Wüste der Erde (so groß wie Rußland, Skandinavien und Dänemark), ist ein Tafelland von 460 m mittlerer Höhe, aus der ausgedehnte Felsengebirge (besonders Tibesti) her- vorragen. Der Boden ist entweder nackter Fels oder mit großen und kleinen scharskantigen Steinen oder mit Sand bedeckt, den der Wind zu lang- gestreckten Hügelreihen (Dünen) auswirft. Man unterscheidet daher Stein- und Sandwüste. Da der Regen oft jahrelang ausbleibt, so fehlt der Pflanzenwuchs ganz oder besteht nur aus ärmlichen Dornstränchern und Kräutern, die aber dem Kamel (dem „Schiff der Wüste") wegen ihres Salzgehaltes eine willkommene Nahrung bieten. Wenn aber auch (mit Ausnahme des Nils) keine Flüsse die Wüste durchziehen, so fehlt es doch nicht an unterirdischen Wasserläufen (Grundwasser), die entweder in natürlichen Bodensenkungen oder durch Brunnenbohrung erschlossen zu Tage treten und an diesen Stellen die Wüste zu fruchtbaren Oasen?) umschaffen. Hier sammelt sich eine seßhafte Bevölkerung, der die Dattel- palme die Hauptnahrung bietet. (Vgl. D. Sch.-A. 50 und 48.) x) Marokko --- die Geschmückte, wegen ihrer schönen Lage am Fuße des Atlas, a) Algier --- Inseln (arabisch El-Dschesair), weil auf vier Inseln erbaut. Davon dann der Name des Landes. а) D. h. Land der Hirten (Nomas griechisch, ---- Hirt, daher auch Nomaden). 4) Nach Kaiser Konstantin d. Gr. б) = Neustadt. 6) Arabisch, = steinige Fläche. *) Griechisches Wort, dem Altägyptischen entlehnt (uad Station).

8. Lehrbuch der Europäischen Staatengeschichte für Schulen - S. 158

1794 - Gotha : Ettinger
im i2tenih. um 1300 1380 1409 1460 T499 1522 1528 153 Ix. Italien. Die Hälfte von Sardinien, Syrakus, Mal- tha, die baiearischen Inseln gehörten eine Zeitlang den Genuesern. 2. Mein die Kriege, in die es Eifersucht mit Venedig und Pisa verwickelt, schwachen es immer mehr. Pisa unterlag, und Corsica kam seitdem unter die genuesische Herrschaft. (Corsica wurde erst von den Ostgothen, und hernach von den Arabern, erobert. Karl Martcll nahm die Insel den Arabern ab, und schenkte sie dem Pabst. Dieser schenkte sie den Pisanern, und den Pisanern nahmen sie die Genueser weg.) Gegen Venedig waren die Genueser zuletzt bey Chiozza sehr unglücklich. (S. 155) Sie bemüheten sich wahrend der Zeit, ihrer Staatsvcrfassung eine feste Gestalt zu geben. Häufige Veränderungen mit den Cvnsuln. Beschützer des Volkes. C. Genua schwebt wegen seiner Freyheit in mancher Gefahr, seit 1400. Es wird von Frankreich hart gedrückt. Innerliche Unruhen nöthigten die Genueser, sich in Frankreichs Schul; zu begeben. Einst brachten sie alle Franzosen um; diese stellten sich aber bald ivieder ein. Ungeachtet die Genueser die Franzosen noch einmahl wie- der fortjagten, so eroberte Ludwig x//doch Genua von neuen, und es stand nun 25 Jahre unter französischer Herrschaft. Wäh- rend der Zeit befand sich Genua auch einmahl in Karls v Gewalt. Andreas Doria befrepte die Genueser endlich von dem französischen Joche. Als Karls V Feldherr. Er schlug die Herrschaft über sein Vaterland aus, und dennoch drohete ihm

9. Die Außenländer Europa's und die übrigen Welttheile - S. 540

1869 - Calw [u.a.] : Verl. der Vereinsbuchh. [u.a.]
540 Afrika. eine Menge der köstlichsten Orangen (120,000 Kisten zu 800 Stück) und die Orseillefarbe sind die Hauptaussuhr. — Bew. 250,000, von Portugiesen und Spaniern ab- stammend. Hauptst. Angra auf Terceira, 40,000 E. Auf Sao Miguel Punta Del gada 16,000 E. Hier und in Horta (8000 E.) auf Fayal, lebhafter Handel. — Auch diese Inseln leiden unter der Übeln Verwaltung und sind durch Auswanderungen nach Brasilien, West- indien, britisch Guyana, noch mehr herabgekommen. § 578. Ueberschauen wir das ganze Afrika, so muß vor Allem auffallen, daß dieser Welttheil nicht ein einzi- ges mächtiges und großartiges Reich gebildet bat. Ver- gleichen wir damit die Menge der Reiche Asiens, ge- schweige die Großmächte des kleinen Europa, wie arm an bedeutenden Staaten ist Afrika beim größten Reich- thum der Natur. In der Nordhälfte sind es die zwei Nilstaaten Aegypten und Abessinien, dann die vier Atlas- staaten Algerien, Marokko, Tunis und Tripoli, in denen das muhammedanische Element mit seiner Unverbesser- lichkcit vorherrscht. Fast versprechender scheinen die Ne- gerstaaten, wenigstens die muhammedanischeu, noch mehr die christlichen; ebenso die Ansätze zur Staatenbildung bei Kaffern und Südafrikanern. Aber auch die Europäer haben es in Afrika zu keiner großartigen Kulturmacht gebracht, in Algerien noch we- niger als am Kap, während die portugiesischen An- strengnngeu völlig mißlungen sind. So wenig liegt es an dem Naturreichthum allein, ein Reich zu gedeihlicher Entwicklung zu bringen. Allerdings mangelt dieser Na- turfülle Etwas: die beweglichen Lebensadern schiffbarer Ströme, und leicht zugängliche Küsten und Häfen. Aber das größte Hinderniß bleibt doch der Mensch, der hier weniger als anderswo eine Entwicklung, eine Geschichte hinter sich hat. Krieg, Raub und Sklavenfang sind seit Jahrhunderten das Einzige, was das alltägliche Leben des Afrikaners unterbricht. Und dieses geht ohne alles geistige Interesse, im Genießen der Sinne auf. Von

10. Die Außenländer Europa's und die übrigen Welttheile - S. 339

1869 - Calw [u.a.] : Verl. der Vereinsbuchh. [u.a.]
Die Wüsten um Palästina. 339 Jerusalem, einst die „Wohnung des Friedens," im Orient noch „die Heilige" (ei Kods) genannt, auf der Hochebene Inda öde gelegen, von drei Thalschluchten um- gürtet, liegt nun „von den Heiden zertreten." In der h. Grabeskirche müssen am Osterfeste bei den Kämpfen der lateinischen, griechischen, armenischen, koptischen Chri- sten um den Vorrang, türkische Soldaten mit Peitschen in den Händen Frieden schaffen. Von Türken, wie von Inden und Christen wird nach I. gewallfahrtct. Es be- stehen, außer den 11 Moscheen, 20 Klöster christlicher Parteien da, und selbst eine protestantische „Christnskirchc" mit einem evangelischen Bischof, und allerhand Missionen, Schulen und Anstalten. Aber die 4000 Christen sind doch von den 5000 Muhammedanern nur geduldet. Noch verachteter freilich sind die Juden (7100), die von den Beisteuern ihrer europäischen Brüder leben, um ihres Begräbnisses an heiliger Stätte zu harren. Auf dem Tempelberg steht jetzt die Omarmoschee, und gewöhnlich darf weder Jude noch Christ den h. Ort betreten. Als Hafen Jerusalems mag Jasa (Joppe) angesehen werden; auch Akka nördlich vom Karmel ist eine Seestadt. Sonst sind von Städten nur das (schön gelegene) Hebron im S. auf dem Gebirge Juda, wo die Muhammedaner die Gräber der Erzväter verwahren, näher bei Jerusalem Bethlehem (wo die Kirche der Geburt Christi in einer Höhle ist), Sichern (Nablus, wo noch Reste der Sama- riter wohnen) im N. Safed, Nazareth und Liberias, im S. Gaza mit 15,000 E. zu nennen. — Auch die protestantische Kirche hat neuerer Zeit in einigen von die- sen kleine Gemeinden. Viii. Die Wüsten um Palästina. § 499. Die Wüste im O. Palästina's, die sich als syrisch-arabische Wüste 5000 Q.m. groß ostwärts bis zum persischen Meerbusen, südwärts bis nach Arabien 15*
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TM Hauptwörter (200)200

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