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1. Lesebuch für Volksschulen - S. 288

1894 - Bielefeld [u.a.] : Velhagen & Klasing
288 und nicht selten werden ganze Karawanen unter den Sandwolken dieses Orkans begraben. 3. In den tiefsten muldenförmigen Einsenkungen der Wüste tritt das unter- irdische Wasser stellenweise bis ans 2—3 m nahe an die Oberfläche heran. Hier in den sogenannten Oasen (— Wohnungen) ist daher der Boden recht fruchtbar und gedeihen Mais. Südfrüchte und hauptsächlich Datteln. Die Oasen sind auch daher die einzigen bewohnbaren Stätten der Sahara und die Ruhepunkte der Kara- wanen, mit denen die Oasenbewohner vielfach Handel treiben. 338. Das Kamel. 1. Das Kamel ist dem Wüstenbewohner unentbehrlich. Mit seiner Milch ersetzt es ihm die Kuh, mit seinem Haar das wollige Schaf und mit seiner Kraft und Schnelligkeit das Pferd. Die Gestalt des Kamels ist ziemlich hässlich. Der Leib, an und für sich schon dick und plump, wird noch besonders durch den hohen Höcker und die eingezogenen Weichen entstellt. Auf dem langen, gebogenen Straufsenhalse sitzt ein kleiner „Schafskopf“, der durch die vorstehenden Augen und die ge- spaltenen Lippen ein recht unschönes Aussehen erhält. 2. Je weniger aber die Natur für die Schönheit des Kamels sorgte, desto mehr that sie für die Zweckmässigkeit seines Körpers. Wunderbar, dass gerade diejenigen Körperteile, die das Kamel am meisten verun- stalten, ihm beim „Durchschiffen des sandigen Wüstenmeeres“ von grösstem Nutzen sind. So ist z. B. der hässliche Höcker eine Vorratskammer, in welcher sich Fett ansammelt. In Hungerszeiten wird dasselbe durch feine Adern dem Blute als Nährstoff zugeführt. Daher schwindet auch der Höcker bei dürftiger Nahrung allmählich dahin, schwillt aber auf grüner Weide erstaunlich schnell wieder an. Auch die breiten Füsse sind wie geschaffen für die Wüste. Die beiden Hufe an jedem Fusse sind nämlich auf der untern Seite mit einer dicken, lederartigen Sohle be- kleidet, welche die Hufe fast bis ans Ende verbindet und so das zu tiefe Einschneiden in den weichen, heissen Wüstensand verhindert. Ebenso kommen dem Kamele die Schwielen, die es an der Brust und an den Gelenken der Beine hat, vorzüglich zu statten. Soll es nämlich beladen werden, so kniet es nieder und vermag dann mit Leichtigkeit wieder aufzustehen, da es sich mit den Schwielen bequem aufstemmen kann. Am meisten aber wird das Kamel zu seinen Wüstenwanderungen durch die gewaltige Kraft befähigt, welche es beim Tragen der Lasten zeigt. Ein Lastkamel legt mit 200—250 kg täglich 60—70 km und ein Beit- kamel sogar 150 km zurück. Der Gang des Kamels ist der schaukelnde Passgang, wobei es mit beiden Füssen einer Seite ziemlich zu gleicher Zeit auftritt. 3. Auch wegen seiner Genügsamkeit eignet sich das Kamel besonders für die Wüste. Es begnügt sich mit Disteln und stachelichten Dorn- gewächsen, wie sie ihm der dürre Sand bietet. Sein Gaumen ist auch so hart, dass es selbst die schärfsten Dornen ohne Beschwerden hinunter- würgen kann. Zur Zeit der Not aber stillt das Kamel seinen Hunger sogar mit einem alten Weidenkorbe. Dazu kommt ferner, dass das Kamel zwei bis drei (das Reitkamel Ostsudans vier bis fünf) Tage ohne Wasser aushalten kann. Dass man aber im Falle der Not ein Kamel schlachte,

2. Lesebuch für Volksschulen - S. 202

1894 - Bielefeld [u.a.] : Velhagen & Klasing
202 so haben wir sie zusammengesprengt, Kürassiere wir und Ulanen. 3. Doch ein Blutritt war es, ein Todesritt; wohl wichen sie unsern Hieben, doch von zwei Regimentern, was ritt und was stritt, unser zweiter Mann ist geblieben. 4. Die Brust durchschossen, die Stirn zerklafft, so lagen sie bleich auf dem Rasen, in der Kraft, in der Jugend dahingerafft, nun, Trompeter, zum Sammeln geblasen! 5. Und er nahm die Trompet’, und er hauchte hinein; da — die mutig mit schmetterndem Grimme uns geführt in den herrlichen Kampf hinein, der Trompete versagte die Stimme! 6. Nur ein klanglos Wimmern, ein Schrei voll Schmerz entquoll dem metallenen Munde; eine Kugel hatte durchlöchert ihr Erz, um die Toten klagte die wunde! 7. Um die Tapfern, die Treuen, die Wacht am Rhein, um die Brüder, die heut’ gefallen, um sie alle, es ging uns durch Mark und Bein, erhub sie gebrochenes Lallen. 8. Und nun kam die Nacht, und wir ritten hindann; rundum die Wachtfeuer lohten; die Rosse schnoben, der Regen rann, und wir dachten der Toten, der Toten! Freiiigrath. Nun stellte Bazaine sein Heer zwischen Metz und Gravelotte auf, um nach Nordwesten zu entkommen. Bei Gravelotte kam es zu einer mörderischen Schlacht. Um zwölf Uhr wurde sie durch Geschützfener eröffnet. Der Feind er- widerte dasselbe aus zahlreichen Batterien. Der Donner der Geschütze wurde über- tönt durch das seltsame Geräusch der Kugelspritzen. Lange und schwer wogte der Kampf. Gegen Abend nahmen die Sachsen und das Gardecorps das Dorf St. Privat mit Sturm. Bei Gravelotte aber sah es noch recht bedenklich aus. Doch endlich erschienen die erwarteten Pommern auf dem Schlachtfelde und stürmten, von Moltke selbst in Schlachtreihe geführt, auf die Höhe von Gravelotte los. Der König leitete die Schlacht von einer Anhöhe ans. An einer Gartenmauer von Rezonville hatte man einen Sitz für ihn hergerichtet, indem man eine Leiter von einem Bauernwageu mit dem einen Ende auf eine Decimalwage, mit dein andern ans einen verendeten französischen Grauschimmel gelegt hatte. Ganz in der Nähe warf eine in Flammen stehende Wollspinnerei ihr unheimliches Licht ans seine nächste Umgebung. Tiefes Schweigen herrschte, während jeder mit dem König fühlte, das; das auf dem Höhepunkte tobende Schlachtgetümmel die Entscheidung bringen mußte. Da sprengt Moltke im gestreckten Laufe seines Pferdes heran mit den Worten: „Majestät, wir haben gesiegt, der Feind ist ans allen Stellungen geworfen!" Ein kräftiges Hurra der Umstehenden war die Antwort. Jetzt gedachte man auch der Erquickung. Ein Marketender, der mit seinem Wagen in der Nähe hielt, mußte

3. Die weltgeschichtlichen Kämpfe des Altertums - S. 335

1890 - Gotha : Perthes
335 so sehr verschlimmerte, daß er die ganze Nacht schlaflos unter Fieberschauern zubrachte. Dennoch ließ er nicht von seiner Gewohnheit, ein Bad zu nehmen und ein Opfer zu bringen, worauf Nearch mit den Flottenkapitänen erschien, um weitere Befehle inbetreff der Abfahrt zu erhalten. Da klagte Alexander über Mattigkeit und Schwäche, so daß man die Abfahrt um einen Tag verschieben müsse, bis wohin er sich werde erholt haben, um selbst mit zu Schiffe gehen zu können. Um sich die Zeit zu kürzen und der Schmerzen zu vergessen, mußte Nearch bei ihm bleiben und ihm von seiner Fahrt aus dem Persischen Meere, von seinen Abenteuern und Erlebnissen erzählen. Mit großer Aufmerksamkeit und sichtlichem Vergnügen hörte Alexander den Berichten seines wackeren Admirals zu, ward sehr aufgeregt und sprach wiederholt seine Freude aus, daß er nun bald auch solche Abenteuer erleben werde. Obschon sich nach Nearchs Weggange die Krankheit verschlimmerte, das Fieber in der Nacht immer heftiger wurde, berief Alexander doch am andern Tage nach dem Bade und Opfer die Flottenosfiziere zu sich, um ihnen anzuzeigen, daß sie für übermorgen alles zu seinem Empfange auf der Flotte und zur Abfahrt bereit halten möchten. Noch immer hatte Alexander keine Ahnung von der Gefährlichkeit seiner Krankheit, bis nach dem Bade am Abend das Fieber sich heftiger einstellte, ihn furchtbar schüttelte und rüttelte, seine Kräfte sichtlich abnahmen und auch in der Nacht das Fieber ihn nicht einen Augenblick schlummern ließ. Durch Willenskraft wollte Alexander die Krankheit niederhalten, ließ sich daher am Morgen trotz des heftigsten Fiebers vor das große Bassin tragen, wo er unter großer Anstrengung das Opfer brachte. Hierauf ließ er die Offiziere vor, gab Befehle über die Fahrt der Flotte, besprach sich mit den Generalen über Besetzung einiger Offizierstellen und übertrug ihnen die Auswahl. Obschon die

4. Die weltgeschichtlichen Kämpfe des Altertums - S. 384

1890 - Gotha : Perthes
384 bewohner, von denen die meisten schon von Pfeilen des Königs getroffen sind. Kleidung. Farbe und Tracht deuten auf arabische oder syrische Völker. Weiterhin durchbohrt der König mit der Lanze einen Feind, und das folgende Bild zeigt die Rückkehr des Königs aus dem Lande der Neger. Er fährt ruhig auf seinem Wagen, hinten folgen gefangene Neger und rohe Gestalten mit Stricken um den Hals, mit gegürtetem Thierfelle um den Leib. Die Gefangenen führt der König den Göttern zu, die auf ihrem Throne sitzen. Die Figuren an der gegenüberliegenden Wand wiederholen die Siege über die Sheta und bestehen aus mehr als 800 Figuren. Eine lange Inschrift berichtet über den Feldzug und seinen Erfolg. — Solche bildliche Darstellungen mit den Berichten dazu vertraten die Stelle der Geschichtsbücher, hatten ja auch nur für den absoluten Herrscher Interesse. In Nubien erbaute Ramses außerdem noch vier Tempel. Zu einem derselben führt vom Nil aus eine doppelte Reihe von Sphinxen. Den alten Palast zu Karnak erweiterte er, fügte zu dem Palast zu Luxor Propyläen und einen großen Hof mit einer Säulenhalle und zwei ungeheuren Kolossen, ließ am Palast des Amenophis einen großen Portikus errichten, schmückte den Tempel zu Heliopolis und ließ dem Phra Obelisken widmen, sechs Kolosse vor dem Tempel des Ptah zu Memphis aufstellen, außerdem Kanäle graben und Dämme aufschütten, wozu er die Gefangenen benutzte. Auch wollte er vom unteren Nil einen Kanal nach dem Roten Meere anlegen, wo er eine Kriegsflotte unterhielt. Der Kanal kam zwar nicht zur Ausführung, doch ward bei dieser Gelegenheit viel wüstes Land in fruchtbares verwandelt. Diese Bauten sind um so staunenerregender, als man als Mittel zum Brechen, Bearbeiten und Glätten der Steine nur steinerne oder bronzene Werkzeuge, zum Fortschaffen nur Menschenkräfte oder Stiere hatte.

5. Die weltgeschichtlichen Kämpfe des Altertums - S. 190

1890 - Gotha : Perthes
190 Masse in den Kampf einzutreten, das Massengefecht als Nahegefecht zu führen und im Anlauf die feindlichen Reihen zu durchbrechen. Daher stand sie 16 Mann tief, d. H. 16 Mann hintereinander, wie bereits erwähnt ist, wobei die Lanzen der fünf ersten Glieder vorgestreckt wurden, über die Front hinausragten und einen undurchdringlichen Stachelwall bildeten, während die anderen Reihen ihre Lanzen aus die Schultern der Vordermänner legten, dieselben vorwärts drängten, aber nicht zurückweichen ließen. Außerdem war die Phalanx so gut eingeübt, daß sie jede Bewegung, Marschordnung, Stellung und Wendung schnell und sicher ausführte, ohne daß sich die Krieger gegenseitig hinderten. Die Zahl dieser Schwergerüsteten, welche das Fußvolk der Getreuen hießen, belief sich auf 18 000, die sich in sechs Bataillone von je 3000 Mann teilten und meist aus Macedonien stammten. Auch die Reiterei besaß in den macedonischen und thematischen Schwadronen schwergeharnischte Kämpfer, welche allesamt dem Adel angehörten, und an deren Spitze der König focht. Sie waren gleich tüchtig auf den Massen- und Einzelkampf eingeübt, daher den ungeordneten Schwärmen der leichten asiatischen Reiterei überlegen. Diese schwere Reiterei führte den ehrenvollen Namen „die Getreuen des Königs" und zählte 5000 Reiter, die in acht Geschwader eingeteilt und denen noch 600 griechische Reiter beigegeben waren. Auf diese Garde folgten die macedonischen Hypaspisten, benannt nach dem hohen Schilde Aspis. Sie waren halbleichte Truppen, wie etwa unsere Füsiliere, trugen einen leichten Schild, ein längeres Schwert und einen Linnenpanzer und waren besonders brauchbar zu Überfällen, Gewaltmärschen, Handstreichen, zur Besetzung von Höhen, Erzwingung von Flußübergängen und Unterstützung der Reiterangriffe. Diese Truppe zählte 6000 Mann, war in sechs Bataillone eingeteilt und hatte die Wache vor dem Königszelte.

6. Geschichte der neuesten Revolution - S. 24

1861 - Eisleben Leipzig : Klöppel G. E. Schulze
24 lebe die Reform! Nieder mit Guizot!" Da erschien Nach- mittags um 3 Uhr in der ebenfalls stürmisch aufgeregten Kammer Guizot mit der Botschaft, daß der König den Gra- fen Mols habe rufen lassen, um ihn mit der Bildung ei- nes neuen Kabinets zu beauftragen. Die Wahlreform sollte gewährt sein. Adjutanten des Königs flogen nach allen Seiten hin, um diese Nachricht weiter zu verbreiten, welche dem lebhafter und blutiger werdenden Aufstande Ein- halt thun sollte. Sie wurde überall mit Jubel aufgenom- nen, aus den Fenstern und von den Balkons wehten Tü- cher, das Feuern zwischen den Linientruppen und den Auf- ständischen ruhte, die meisten Barrikaden witrden verlassen. Nachmittags um 5 Uhr gewährten die Boulevards den nämlichen Anblick, wie an großen Volksfesttagen, so ruhig wogten Massen neugieriger Spaziergänger auf und ab, und als der Abend zu grauen anfing, bot die fast überall festlich erleuchtete Stadt einen zauberischen Anblick dar. Da trat ein Ereigniß ein, welches plötzlich die Scene veränderte. Es mochte gegen 10 Uhr sein, als unter don- nerndem Gesang der Marseillaise, unter Trommelwirbel, wehenden Fahnen und Fackelschein ein Volkshaufen von etwa 2000 Mann, der hauptsächlich aus Arbeitern der Vor- städte bestand, in guter Ordnung auf dem Boulevard der Jtaliäncr erschien, durch neuen Zuwachs immer mehr an- schwoll und zuletzt mit einer Kolonne sich vereinigte, welche dem Justizminister Hebert ein Pereat (Nieder mit ihm!) gebracht hatte. Diese Kolonne war die Bande des Repu- blikaners Lag ränge aus Lyon, die auf den Barrikaden des Quartiers St. Martin einen Theil des Tages über gekämpft batte. Sie bestand aus lauter Blousenmännern mit aufgekrämptcn Hemdärmeln und entblößten Brüsten, Gesicht und Hände von Pulver geschwärzt, durchweg mit Flinten, Säbeln oder Piken bewaffnet. Fackeln und eine rothe Fahne wurden voraus getragen. Vor dem Hotel der aus- wärtigen Angelegenheiten, Guizot's Wohnung, stieß die vorderste Kolonne des Zugs auf ein Bataillon des 14. Regiments, welches, im Viereck ausgestellt, den Durchzug verwehrte. Der Mann mic der rothen Fahne und einige Fackelträger gingen trotzig auf das Bataillon los, schwenk- ten die Fahne und die Fackeln hin und her, und das Pferd des kommandirenden Offiziers fing an sich zu bäumen. Die vorderste Reihe der Truppen gerieth in Unordnung, das Viereck that sich auf und der Offizier nahm mitten da-

7. Geschichte der neuesten Revolution - S. 69

1861 - Eisleben Leipzig : Klöppel G. E. Schulze
69 leicht zu revolutionären Krawallen und Putschen mißbrau- chen. Was in Paris vorgekommen war, wollte man auch in Berlin nachäffcn. So tauchte überall die blaue und grüne Bluse als Demokratentracht auf. Später galt der lange Kinnbart, der graue runde, an der Seite aufgeklappte Hut oder auch der schwarze Kalabreserhut als Hauptabzci- chen eines demokratischen Parteigenossen. Die unterste Schicht der berliner Demokratie bildeten die Erdarbeiter, unter welchen wiederum die s. g. Rebberg er eine beson- dere Rolle spielten. Diese Leute, welche bei der Abtragung der Rehberge eine Meile von Berlin auf Kosten des berli- ner Magistrats für einen sehr guten Tagelohn beschäftigt wurden, trugen runde gelbe Strohhüte, an welchen eine rothe oder gelbe Hahnenfeder prangte, und hatten ein ver- wegenes und abentheuerliches Ansehen. Draußen auf den Rehbergen führten sie ein wahres Schlaraffenleben und ver- zehrten ihr Tagelohn mit Prassen und unter politischen Geschwätzen. Von Zeit zu Zeit erschienen unter ihnen de- mokratische Emissäre aus der Hauptstadt, die sie bald zu dieser bald zu jener Demonstration, wozu man ihres dro- henden Erscheinens in der Stadt bedurfte, zu bewegen such- ten. Dann sah man diese „Rehberger" in geordneten Ko- lonnen, einen Fahnenträger voran, in die Stadt einmar- schiren; einige Mal brachten sie auch, um Schrecken zu er- regen, ihre Aerte mit. Kommunistische Wühler brachten ihnen auch Geschmack an fremdem Eigenthum bei. An die Rehberger reihten sich d.ie Maschinenbauer und Eisenarbeiter, die sich mit stolzem Sclbstbewußtsein in einem Maueranschlage als die „Säulen der Demokratie" bezeichneten. Inzwischen war, fast gleichzeitig mit dem deutschen Na- tionalparlament zu Frankfurt a. M., in Berlin die Ver- sammlung zur Vereinbarung einer neuen Verfassung zwi- schen dem König und dem Volke, die sich auch bald den Namen „preußische Nationalversammlung beilegte", zusam- mengetreten. Aber auch diese Versammlung entsprach kei- neswegs den Hoffnungen, welche man auf sie gesetzt hatte, und zerfiel in mehrere feindselige Parteien, welche sich ge- genseitig hinderten und das Vorschrciten zu einem gedeih- lichen Ziele unmöglich machten. Dieselbe Uneinigkeit zeigte sich unter den verschiedenen Schichten der Bevölkerung in der Hauptstadt und anderwärts. So stürmten die Arbeiter, weil ihnen die Bewaffnung in der Bürgcrwehr bis jetzt noch versagt war, kurz nach dem Zusammentritt der National

8. Erster Unterricht vom Menschen und den vornehmsten auf ihn sich beziehenden Dingen - S. 108

1781 - Gotha : Reyher
108 Ix. Von den Natur- den man aber bey einem kurzen Stiel nicht so ge- schwind bewegt hat. 2s 7. Wenn ein Körper bey seiner Bewegung auf einen andern stößt, so erfolgen mancherley Er- scheinungen , 1 biswellen zerschmettert er densel- den oder giebt ihm eme andere Gestalt, wie bey Thonkugeln; oder treibt ihn vor stch hin; bisweilen wird er aber auch von jenem zer- schmettert oder von demselben zurückgetrieben. In den beyden letzter» Fallen nennt man den Erfolg die Zurückwirkung des Körpers, oder die Reaction; z. E. man schlägt mit einerhand auf die andere, so fühlt die, mit welcher man schlägt, den Schlag eben so stark, als die, worauf geschlagen wird; das Heist nun hier: dieanderehandhatebenfostark zurück ge- wirkt, als die erste vorher auf sie gewirkt haue. Es ist eigentlich bey allen Wirkungen eine solche Zurück- wirkung anzutreffen, man wird sie aber nicht immer deutlich gewahr. 2s8. Wenn die Körper sehr groß und schwer sind, so reichen die menschlichen Kräfte unmittelbar nicht zu, dieselben in Bewegung zu sehen. Man hat, diesen Mangel zu ersehen, ^gewisse Werkzeuge in Bereitschaft, welche man überhaupt Maschi- nen 1 2 1 Was erfolgt, wenn ein Körper bey seiner Bewegung auf einen andern stößt? 2 Was hat man in Bereitschaft, wenn die Körper zu schwer sind, als daß sie unmittelbar von menschlichen Kräften könmen bewegt werden?

9. Teil 16 - S. 186

1806 - Gotha : Ettinger
bey der Belagerung von Stralsund, und in der Schlacht bey Gadebusch, hervor. Sor bald er aber seinen raschen Geist durch krie- gerische Auftritte nicht beschaffrigt fühlte, überließ er sich allen Ausschweifungen des sinnlichen Genusses, und da konnte die Ver- bindung mit der Gräfin von Löben, so schön und so reich sie auch war, für ihn keinen fortdauernden Neitz haben. Kurz er war der echte Sohn seines Vaters! Der hierauf folgende Türkenkricg gab ihm .wieder Gele- genheit, seinen Muth und seine Tapferkeit zu zeigen. Als es aber in Deutschland nichts mehr für ihn zu thun gab, gieng er (1720) nach Frankreich, für welches er von jeher eine große Vorliebe gehabt hatte. Der Her- zog von Orleans gab ihm die Stelle eines Marschalls de Camp (Generalmajor). Moritz fühlte jetzt, daß er, um ein geschickter Feld- Herr zu werden, die mathematischen Wissen- schäften, und vornehmlich die Kriegsbaukunst, mit angestrengtem Eifer erlernen müsse. Um von diesem ernsthaften Studium auszuruhen, exercierte er seine Soldaten, und er exer- cierte sie nach einer neuen, von ihm selbst erfundenen Art. Er wurde hierauf (1726) zum

10. Teil 16 - S. 39

1806 - Gotha : Ettinger
Ojficter« an, die., wenn sie auch gleich zu keinem thätigen Beystand sich verbindlich mach- ten , sich doch nicht ungünstig erklärten. Die gemeinen Gardisten zu gewinnen, brauchte man zwey Deutsche, die Grünstein und. Schwarz hießen. Lctztrer hatte unter der preobraschinsktschen Garde als Trompeter ge- dient; Grünstein, ein verunglückter Kaufmann, ggb noch, jetzt einen. Corporal ab. Die Ver redtsamkeit dieser beyden Leute zeigte sich, durch den ausgetheilten Branntewein unter- stützt, in den Wachstuben so unwiderstehlich, daß sie an der für ihre Absichten günstigen Stimmung der Gemüther gar nicht mehr zwei- feln durften, daß sie es bald wagen konnten, ihren eigentlichen Plan naher zu entdecken. Die Prinzessin Elisabeth, die Hauptper- son bey dieser Thronveränderung fühlte sich, wegen ihrer Abneigung gegen alle Anstren- gungen, nicht sehr gestimmt, an der Aus- führung des für ihre Herrschaft günstigen Entwurfes Theil zu nehmen. Nur selten regte sich ihr Ehrgeitz so stark, daß er ihre Bequemlichkeitsliebe überwand. Am meisten wirkte hier- eine Nachricht, die ihrem Hange
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