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Diagramm für Aktuelle Auwahl statistik

1. Teil 1 = Grundstufe - S. 89

1892 - Halle (Saale) : Schroedel
Asien. 89 Mohammedaner sind. — Teheran. Hst. von Persien, Schiras, in reizender Lage inmitten Rosen- und Cypressengärten. Rosenölbereitung. — Afghanistan ist stets bedeutsam gewesen als Durchgangsland von Turan nach Indien. Kabul, an der großen indischen Handelsstraße. — Belu tschistan, der ödeste und unwirtlichste Teil Irans, sast nur von nomadisierenden Hirtenstämmen bewohnt. Hauptort Kelat. 3. Südasien. 1. Vorderindien bildet ein großes Viereck zwischen Himalaja, Iran und dem Meere. Es ist über 7mal so groß als das Deutsche Reich und mit seinen 260 Mill. E. nächst China das volkreichste Land der Erde. An der X.-Grenze der Himalaja (Wohnung des Schnees), dessen groß- artiger Gebirgszug so lang ist, wie die Strecke von Paris bis Moskau, und breiter, als die Fläche vom sächsischen Erzgebirge bis zur Nordsee. Sein Abfall ist gegen die indische Tiesebene ungleich gewaltiger, als gegen die n.hochflächen. Die höchste Erhebung ist der Ganrisankar, 8800 m hoch, der höchste Berg der Erde (fast 3 mal so hoch als die Zug- spitze!). Das Gebirge ist bei seiner außerordentlichen Höhe reich an Nieder- schlagen und bildet das prachtvollste Waldgebirge der Erde: erst Palmen- gürtel mit Bambus und Bananen, dann Gürtel sommergrüner Laubbäume, sodann der immergrüne Nadelholz- und Alpen- rosengürtel, bis endlich erst über Montblanc - Höhe der ewige Schnee beginnt. — Welche Ströme entspringen ans dem Himalaja? Das indische Tiefland wird vom Ganges mit B r a h m a - p n t r a und dem I n d n s durchströmt. Das I n d u s g e b i e t ist nur im N. recht fruchtbar, weiter nach 8. auffallend trocken und waldleer, ja streckenweise sogar vollständige Wüste. Das G a n g e s - T i e s l a n d, auch H i n d o st a n genannt, ist infolge reichlicher Niederschläge das fruchtbarste, am üppigsten bewachsene Tropenland des asiatischen Festlandes. Hier ist die Heimat der Banianen-Feige und der Lotos-Seerose, zahlreicher Palmen- arten und baumartiger Bambusgräser. Angebaut werden Reis, Weizen, Baumwolle, Indigo, Thee, Opiummohn. Zahlreich und großartig ist die T i e r w e l t vertreten. Der Elesant ist das wichtigste Haustier, der Tiger das gefährlichste Raubtier. In den Flüssen hausen riesige Kroko- dile, und besonders reich sind die Schlangen vertreten. Die Vogelwelt zeigt großen Reichtum an Hühnern. Der s. Teil Vorderindiens ist das Hochland von Dekan, ein größtenteils ostwärts geneigtes, mäßig hohes Tafelland mit Randgebirgen an beiden Küsten, im Innern steppenartig. Reichtum an Diamanten. Im 8. die birnsörmige Insel Ceyl o n, Heimat des Zimtbaumes. Perleu- fischerei. Ceylonkaffee. Die Bewohner Indiens waren ehedem die dunkelfarbigen Drä- vida-Völker, welche aber bereits in uralter Zeit von den zur kau- kasischen Rasse gehörigen Hindus verdrängt wurden. Teilweise ver- mischten sich diese anch mit der Urbevölkerung, so in Dekan und Ceylon. Die Hindus brachten das Land schon sehr frühe auf eiue hohe Stufe der Kultur. Der Reichtum des Laudes lockte aber auch fremde Eroberer au. So gründete ein mongolischer Eroberer in Indien ein großes moham- medanisches Reich mit der glanzvollen Hst. Delhi. Der Fürst führte den Titel Großmogul. Noch heute ist namentlich im Jndusgebiet der Mohammedanismus sehr verbreitet. Die Hindus haben noch heute ihre uralte b r a h m a n i s ch e R e l i g i o n (so genannt nach Brahma, dem obersten Gott) und ebenso die Ständescheidung in K a st e n. -— Heute

2. Teil 1 = Grundstufe - S. 96

1892 - Halle (Saale) : Schroedel
Tie fremden Erdteile. k. Afrika (30 Mill. 204 Mill. E., 6 auf 1 qkm). 1. Überblick. 1. Lai^e und Umgrenzung. Afrika liegt s. von Europa und s.-w. von Ästen zu beiden Seiten des Äquators und der Wendekreise. Ter Erdteil breitet sich also größtenteils in der heißen Zone aus. Nur der Nordrand und die Südspitze haben w a r m - g e m ä ß i g t e s Klima. Suche aus der Karte die ä u ß e r st e u Punkte des Erdteils im N., S., 0. und W. auf! Nenne die Meere, welche den Erdteil umgrenzen, und die wichtigsten M e e r e s st r a ß e u, welche dieselben verbinden! Afrika besitzt unter a l l e n E r d t e i l e n die g e r i n g st e Gliederung. Die Küste ist einförmig und massig gerundet, besitzt weder tiefe Meereseinschnitte noch weit in das Meer hinaustretende Halb- inseln. Auch an Inseln ist der Erdteil arm. Ter größte Busen ist der Meerbusen von Guinea (ginea) im W. Afrikas; die größte Insel ist Madagaskar. — Afrika besteht aus einem n. und einem s. Teil, deren Längsrichtungen rechtwinklig zu einander stehen. 2. Godengestaltnng und Bewässerung. Tie Höhengliede- r u n g Afrikas ist sehr einförmig. Der Erdteil stellt sich im allgemeinen als ein ungeheures Hochland dar, welches in Terrassen zum Meere niedersteigt. An den Küsten zieht sich in der Regel schmales Niederungsland hin. Die höchsten Erhebungen des Erdteils türmen sich an den erhöhten Randern des Festland-Hochlandes aus. Tie Hochlandsmasse Südafrikas (durchschnittlich 1000 m hoch! ist die bedeutendste des Erdteils. Am Ostrande derselben erhebt sich auf deutschem Gebiete der Ki li m a - N d fch ar o, das höchste Gebirge des ganzen Erdteils (Gipfel 6000 m). Im Innern des Hochlandes die beiden größten Hochlandströme: der wasserreiche Kongo und der Sa in- b e s i (Fischfluß). die in entgegengesetzter Richtung nach dem Meere eilen und reich an Stromschnellen iiitb Wasserfällen sind- Ein echter Hochland- ström ist auch der kürzere O r a n j e f I u ß. — Das Seen gebiet von Oftafrika ist reich an großen Seebecken, unter ihnen der Ukerew.e-See, Bayern an Größe gleich. Aus demselben fließt nach N. der Nil, der größte Strom des Erdteils und der zweitläng st e der ganzen Erde. Als n-ö Eckfeiler Südafrikas ist das Alpenlnnd von Habefch, als n.-w. das auf deutschen? Gebiet gelegene K a m e r u n- g e b i r g e <4000 m) anzusehen. . Der Kern N o r d a f r i k a s ist das große Wüstengebiet der S a h a r a. Demselben ist im N. am Mittelmeer das Hochland der Berberei mit dem Atlasgebirge, im 8. der Hochsudan mit dem Kon g (Gebirge! und der Flachsudan vorgelagert. Im Flachsudan der seichte Tsadsee.^ Außer dem Nil hat Nordafrika an bedeutenden Strömen nur noch den N i g i r Fluß), der iu seinem Unterlaufe das Kong durchbricht. Verfolge den Lauf der ge- merkten Ströme von ihrer Onelle bis zur Mündung auf der Karte! 3. Klinm. Afrika ist der heißeste Erdteil. Mit Ausnahme der Mittelmeerländer und der Südspitze ist das Klima Afrikas fast überall für Europäer ungesuud. Besonders lagert über den tropischen Küsten- säumen heißfeuchte Fieberluft. Die Jahreszeiten kennzeichnen sich im Wechsel von Regen- und Trockenzeiten. Die fchmale Zone zu beiden

3. Teil 1 = Grundstufe - S. 97

1892 - Halle (Saale) : Schroedel
Afrika. 97 Seiten des Äquators hat Regen zu allen Jahreszeiten; dagegen fehlt im Saharagebiet und in dem Kalaharigebiet Südafrikas der Niederschlag ganz. 4. Pflanzen - und Tierwelt find fast durchweg tropisch, richten sich aber im einzelnen nach der Verteilung des Regens und der Bewässerung durch Flüsse. In den Mittelmeerländern erinnert die Pflanzen- und Tierwelt noch sehr an die von Südeuropa. Das saharagebiet zeigt nur in den Oasen reichlichen Pflanzenwuchs. Hier ist tue Heimat der Dattelpalme. Strauß- und An tilo Pen arten, in den nörd- lichen Gebieten der L ö w e d e r B e r b e r e i beleben das Wüstengebiet. Das Haus- und Reisetier der Wüstenbewohner ist das Käme l. Das S u d a u g e b i e t ist im W. reich an tropischen Wäldern (Olpalme), in denen Schimpansen und Gorillas Hausen. In den Flüssen hier wie sonst in ganz Afrika das Krokodi l. M ittelqfrifa ist reich an Savan- nen, deren Grasreichtum zahlreichen Huftieren und Dickhäutern Nahrung bietet. Auch ist dies das Hauptjagdgebiet der afrikanischen R a n b- tiere. Hier also tummeln sich Herden-und rudelweise die Zebras, Büffel, Antilopenarten, Giraffen. Elefanten, Nashörner und Fluß- Pferde. Löwen, Schakale und Hyänen gehen auf Raub aus. An- oererseits finden sich in Mittelafrika weite, große Urwaldgebiete voll tropischer Pflanzenfülle. Besonders ist das Kongogebiet sehr reich daran. Im Kapland e zieht man neben tropischen Kulturgewächsen die Frucht- gewächse Südeuropas, auch den Weinstock. Das afrikanische Hauptgetreide ist Durrha oder Negerhirse. 5. Die Bevölkerung verteilt sich auf 4 Raffen. Das Mittel- meergebiet und die Länder am Nil sind von K a n k a s i e r n bevölkert. Eingewanderte Europäer namentlich im äußersten 8. Asrikas. Im Sudan, in Zentral- und Südostafrika gehört die Bevölkerung der N e g e r r a s s e an; die Bewohner Südwestafrikas fiud Busch m ä n n e r und Hotten- t o t t e n , diejenigen von Madagaskar vorwiegend M a l a y e n. — Der Religion nach sind die Bewohner N.- und O.-Afrikas M o h a m m e d a n e r, der größte Teil der Neger noch Heiden. Das Christentum tritt nur vereinzelt auf. Am meisten vertreten ist es in Südafrika, auf Mada- gaskar, in Abessinien, .Egypten und Algier. Im allgemeinen steht Afrika auf einer tiefen Stufe der Kultur. Die abgeschlossene Natur des Erdteils war der Ausbreitung derselben sehr wenig günstig, wie ja denn auch erst in neuester Zeit die Gebiete Jnnerasrikas von kühnen Reisenden erforscht worden sind. 2. Die Länder Afrikas. 1. Die Länder am itil. Der Nil tritt als weißer Nil ans dem Nord ende des Ukerewe-Sees, durchfließt in n. Lause die Ge- biete des ö. Sudau und vereinigt sich bei C h a r t n m mit dem blauen N i l, welcher aus Habesch kommt. In S-förmigem Lause durchströmt er sodann N u b i e n, bildet zahlreiche Wasserbälle, durchfließt Ägypten, ohne Nebenflüsse aufzunehmen, und bildet vor seiner Mündung ins Mittel- m e e r ein großes Delta. a) Habesch oder Abessinien ist ein mauerartig aussteigendes Alpen- laud, das in einzelnen (allerdings schneefreien) Gipfeln die Höhe der euro- väischen Alpen erreicht. Aus dem Gürtel wildreicher Tropenwaldnngen steigt das Land zu grasreichen Hochebenen empor. Die steilwandigen, tafel- förmigen Hochflächen dienten dem dunkelfarbigen Volke der Abessinier von leher als natürliche Festungen, weshalb dieselben denn auch inmitten der Tromnau, Schulgeographie I., <H. Schroedels Verlag in Halle.) 7

4. Teil 1 = Grundstufe - S. 98

1892 - Halle (Saale) : Schroedel
98 Die fremden Erdteile. Herrschaft des Islam das Christentum bewahren konnten. Der heiße Ufersaum am Roten Meere steht unter der Oberhoheit Italiens- b) Ostlicher Sudan und Nubien. Die Gebiete zu beiden Seiten des weißen Nil sind Steppenländer. Nubien, das Stufenland des mittleren Nil, ist größtenteils gluthauchende Wüste und gehört zu den heißesten Ländern des Erdteils. Nur das schmale Nilthal ist fruchtbar. Die Bevöl- keruug ist dunkelfarbig und südarabischer Abkunft. — Bis „vor wenigen Jahren gehörte das ganze Gebiet als „ägyptischer Sudan" zu Ägypten, hat sich aber durch einen Ausstand der einheimischen Bevölkerung unter Führung des „Mahdi" frei gemacht. Hst. Chartum. c) Ägypten, das alte Wunderland der Pharaonen, ist in seiner jetzigen Umgrenzung etwa so groß wie das Deutsche Reich. Das Kultur- gebiet besteht aber eigentlich nur aus dem etwa 20 km breiten Nilthal, das sich n. zu einer umfangreichen D e l t a e b e n e erweitert, zusammen so groß wie die Provinz Posen. Die Fruchtbarkeit dieses Bodens ist „ein Geschenk des Nil". Infolge der tropischen Regengüsse und der abessinischen Schneeschmelze schwillt der Strom an und verwandelt vom Juli bis September das ganze Land in ein Meer, aus welchem die höher gelegenen Ortschaften wie Inseln hervorragen. Im Oktober tritt das Wasser zurück und hinterläßt einen fruchtbaren Schlamm. Auf der Schwarz- erde des Nilthalbodens wachsen allerlei Früchte (Getreide, Baumwolle, Dattelpalmen, Indigo) rasch und üppig. Von jeher war daher Egypten das ertragreichste und dichtest bevölkerte Land Afrikas. — Es ist ein türkischer Vasallenstaat und steht unter einem erblichen Vizekönig (Chedive). Die arme Landbevölkerung, Fellachen (d. h. Pslüger) genannt, sind größtenteils Nachkommen der alten Ägypter. Die Kopten bekennen sich zum Christentums. Außerdem finden sich im Lande Beduinen und namentlich in den großen Städten und Häfen zahlreiche Europäer. Im Altertum ein blühender Kulturstaat, zeigt Ägypten heute überall Spuren des Verfalles. Der Wüstensand verschüttet mehr und mehr die Kanäle, die Adern der Fruchtbarkeit, und die armen Bauern seufzen unter der Knechtschaft und der Last unerschwinglicher Steuern. Kairo (375 Tsd. E.), die völkerreichste Stadt von ganz Afrika, am Nil gelegen, ist der Mittelpunkt des ägyptischen Lebens, Sitz^es Vizekönigs und einer berühmten morgenländischen Hochschule. Die Stadt hat 400 Moscheen, viele altertümliche Sehenswürdigkeiten, ist Mittelpunkt des Handels im ö. Nordafrika, W. davon die Stelle des alten Memphis und drei schon im Altertums als Weltwunder angestaunte hohe Pyramiden. — Alerandria, gegründet von Alexander d. Gr., Mittelpunkt des euro- päischen Lebens in Ägypten. Hafenstadt. 2. Der tlordrand lsertierei). Die N.-Küste bildet etwa in der Mitte einen Meereseinschnitt mit einer ö. und w. Abteilung, die man die beiden Syrien nennt. Das Gebiet s. von dem Syrtenein- schnitt enthält außer dem schmalen Kulturboden am Meere weiter im Innern nur Steppen- und Wüstengebiet. O. von dem Syrtenbusen das fruchtbare Hochland von Barka. W. von den Syrien wird der ganze Nordrand von dem Gebirgssystem des Atlas ausgefüllt. Der- selbe besteht aus zwei Parallelketten, welche eine dürre Steppe, die mit Salz- seen und Halfagras bedeckte S ch o ttf l ä ch e, einschließen. Die Gebirgs- abdachnng nach dem Mittelmeer ist infolge reichlicherer Niederschläge srucht- bar (das Tell genannt) und zum Teil noch waldreich. Das niedrige

5. Teil 1 = Grundstufe - S. 99

1892 - Halle (Saale) : Schroedel
Afrika. 99 Borland am Saum der Sahara heißt D a t t e l l a n d. Dem Wasser- mangel im Landinnern sticht man hie und da durch Anlage von Tief- bruunen (artesische B.) abzuhelfen. — Die B e v ö l k e r u u g besteht aus den eingeborenen B e r b e r st ä m m e n und den Nachkommen eiugewau- derter Araber. Dazu kommen noch Juden, Türken und F r a n- z o s e n. Das Gebiet des Nordrandes enthält 4 Staatengebilde: a) Die türkische Provinz Tripolitanien umfaßt das Hochland von Barka und das Gebiet s. von den S yrten einschließlich der Oase Fessan. Hst. Tripoli, wichtiger Ausgangspunkt der Karawanen. b) Tunis, fruchtbares Küstenland w. der Sorten, im Altertum Haupt- sitz des alteu Kulturvolkes der Karthager, heute ein französischer Schutz- staat. Hst. Tunis. In der Nähe die Stätte des alten Karthago. c) Algerien, von den Gebirgsketten des Atlas durchzogen, ehedem ein gefürchteter Raubstaat, seit 1870 französische Kolonie. Das Land wird von den Franzosen immer mehr der Kultur erschlossen. Ausfuhr von feinen Gemüsearten und Halfagras (zur Papierbereituug). Hst. Algier, am Meere gelegen; Hauptausfuhrhasen. ä) Sultanat Marokko, das westliche Atlasland. aber auch tief in die Wüste hineinreichend, letzter Rest der arabischen Reiche in ^.-Afrika. Der Anbau des Landes wird nachlässig betrieben: dagegen steht die Vieh- zucht auf hoher Stufe (Berber-Rosse). Blühende Gewerbe sind die Leder- bereitnng, Teppichweberei, Anfertigung von roten Mützen (Fes), Wollen- und Seidenwaren. — Hauptstädte: Marokko (die geschmückte Stadt) in herrlicher Lage am Fnße des großen Atlas, und Fes, größte Stadt (150000 E.) und Sitz der Industrie. 3. Das Gebiet der Sahara (d. h. Wüste). Es ist das größte W ü st e u g e b i e t der Erde, 16 mal so groß als das Deutsche Reich, also fast so groß als ganz Europa. Die Wüste ist weder eine einförmige Ebene noch ein ununterbrochenes Sandmeer. „Mit ebenen, stein- oder fand bedeckten Gegenden wechseln lange Parallelzüge von Düne n und düstere, fast schwarz aussehende F e l s e n g e b i r g e." Manche dieser Gebirge bedecken einen größeren Bodenraum als die Alpen und sind höher als das Riesengebirge. Das Klima der Wüste ist heiß und sehr trocken. Jahrelang bleibt jeglicher Regen aus und kann durch den starken nächtlichen Tau nur sebr unvollkommen ersetzt werden. Die Pflanzenwelt der Wüste ist daher sehr armselig. Nacktes Gestein, kahler Felsboden und ödes Sand- land starrt dem Reisenden entgegen, hin und wieder von mißsarbenen Salzpflanzen, harten Dornsträucheru und sastarmen Kräutern bedeckt. Aus dieser Natur der Wüste erklärt sich auch die arabische Bezeichnung „Meer ohne Wasser". — An solchen Stellen der Wüste, wo Quellen zu Tage treten, entwickelt sich eine reiche Pflanzenwelt. Man nennt solche Stellen Oasen, d. h. Rast- oder Wohnorte, weil hier allein menschliche Besiedelung möglich ist und Redende hier Rast halten. Die Oasen sind die rechte Heimat der Dattelpalme; aber man baut auch Getreide und Südfrüchte au. Mit Hilfe des Kamels, welches tagelang das Wasser entbehren kann, macht man R e i s e n d n r ch d i e W ü st e. Einen- Reisezug, zu dem zahlreiche Kamele verwendet werden, nennt man K a r a- w an e (Bild 17). Oft müssen die Wüsten-Reisenden viel Durst und Ent- behrungen allerlei Art erleiden, werden wohl gar von dem glutheißen Wüstenwinde, dem Samum, heimgesucht, der bei langem Andauern ganzen

6. Teil 1 = Grundstufe - S. 100

1892 - Halle (Saale) : Schroedel
100 Die fremden Erdteile. Karawanen gefährlich werden kann. — Tie Bewohner der Oafen sind arabische Beduinen und dunkelfarbige B e r b e r st ä m m e, kühne Reitervölker, welche die Karawanen entweder als Führer begleiten oder dieselben berauben. 4. Der Sudan erstreckt sich s. vou der Sahara vom äußersten W. des Festlandes bis hinter den weißen Nil. Der w. Teil heißt Hoch- s n d a n, der ö. F l a ch s u d a n. a) Der Hochsudau ist Hoch- und Gebirgsland. Dem s. Küsten- gebiet lagert sich das K o n g (Gebirge) vor, aus dem die Flüsse Senegal und Gambia, sowie der größere N i g i r (Fluß) entspringen. Letzterer hat eine eigenartige Laufentwickelung. Vom N.-Abhange des Kong fließt er n., erreicht bei der Stadt Timbuktu deu Rand der Sahara und wendet sich von hier aus s.-ö. wieder jum Kong, das er in einem felsen- reichen Spalt durchbricht und endlich in einem vielverzweigten Delta ins Meer mündet. Der Meerbusen von Guinea ist sür den Hoch- sudau eine ergiebige Regenquelle. Hier siudet sich daher üppiger tropischer Pslanzenwuchs und eine rege Tierwelt (S. 97). Die Bewohner, S u d a u n e g e r, bauen Durrha, Baumwolle, Indigo, treiben allerlei Gewerbe und Handel, bekennen sich zum Islam und nehmen unter deu Negervölkern eine hervorragende Kulturstellung ein. T i m b n k t n am Nigir, wichtigster Platz des innern ^.-Afrika, Ael- pnnkt von Karawanen aus allen Weltgegenden. — In Senegambien, der wohlbewäfserten Stnsenlandschast des Senegal und Gambia, haben Franzosen und Engländer Besitzungen. b) Der Flachsudan ist größtenteils Ebene. Die tiesste Bodensenkung bildet der sumpfige T s a d s e e. Da die Bodeugebiete vou der großen Regenquelle, dem Meere, weit entfernt liegen, sind Niederschläge viel seltener als im Hochsudan. Demzufolge herrscht hier Steppenland- s ch a s t mit N o m a d e n w i r t s ch a s t, während der Hochsudan eine wohlbewässerte Wald- und Kulturlandschaft ist. Um den Tsadsee liegen mehrere Negerreiche, und die Städte an den Ufern des Sees sind eben- falls wichtig für den Karawanenhandel. (Dbcrpiliefl umfaßt das westafrikanische Küstengebiet von Sene- gambien bis Kamerun. Das Land ist infolge der zahlreichen Niederschläge fruchtbar, die Küste slach und versandet, hin und wieder sumpfig und mit Mangrowewäldern bedeckt, das heißfeuchte Klima ist für Europäer besonders mörderisch. Die Bewohner sind •— mit Ausnahme des Kamerun- gebietes — Sndanneger und zerfallen in zahlreiche Stämme und Staateu. Sehr wichtig ist die Aussuhr vou P a l m ö l. Engländer, Franzosen und Deutsche haben Niederlassungen in Oberguinea. Die deutschen Besitzungen in Westafrika wurden 1884 erworben. Togoland, die kleinste aller deutschen Besitzungen, liegt auf der Sklavenküfte. — Da sich das Gebiet tief ins Innere erstreckt, erreicht es die Größe Württembergs, ist gut bevölkert und wichtig für den Handel mit Palmöl, Elseubeiu und Gummi. — Kamerun, die wich- tigste deutsche Besitzung in Westafrika, breitet sich um die Bncht von B i a f r a aus und wird im S. von französischem, im N.-W. von eng- lischem Gebiet begrenzt. Mit dem weiten Hinterlande ist die Kolonie so groß wie der preußische Staat. An der Küste und am schifsbareu

7. Teil 1 = Grundstufe - S. 101

1892 - Halle (Saale) : Schroedel
Afrika. 101 Kamerunfluß ein sumpfiges Niederungsgebiet, steigt das Land terrassenförmig zu dem vielfach noch unbekannten Landinn ern auf. Unweit der I^.-^V.-Küste erhebt sich der vulkanische Kamm des Kamerun- g e b i r g e s. Mit der (über 4000 m hohen) Erhebung des Götterberges bildet es das höchste Gebirge Westasrikas. Bei dem seuchtheißeu Klima herrscht in Kamerun eine üppige tropische Pflanzenwelt. — Die Bewohner sind größtenteils Bantuueg er. Das wichtigste Volk sind die Du all a. Sie wohnen in leichten Hütten aus Flechtwerk, lassen von Frauen und Sklaven die Äcker bestellen und treiben ertragreichen Binnenhandel mit Palmöl. An der Küste und am schiffbaren Kamerun deutsche Handelsfaktoreien (Bubl8). Auch das Christentum hat schon Eingang unter den Schwarzen gesunden und mit der Schulbildung ist ein Ansang gemacht. Der Regiernngs- sitz ist der Ort Kamerun. 6. Zentralafrika umfaßt den n., durchaus tropischen Teil des süd- afrikanischen Dreiecks. Aus einer schmalen, von Fieberluft überlagerten Küstenniederung steigt das Land terrassenförmig zu einer Hochfläche von 1000 in Höhe empor. Der w. Teil dieser Hochfläche ist größtenteils erfüllt von dem riesigen Becken des wasserreichen Kongo- st r o m e s, der ö. Teil von dem Gebiet der großen inner- afrikanischen Seen, von denen der Ukerewesee und der T a n g a n j i k a s e e die größten sind. S. von den: Seengebiet fließt der Sambesi (Fischslnß). Beschreibe den Lauf der Flüsse nach der Karte! Wiederhole, was S. 96 über die Natur derselben und über die Größe des Ukerewe gesagt ist! Über Pflanzen - und Tierwelt Zentralafrikas vergl. S. 97! Die Westseite Zentralafrikas, das Küstengebiet von Nieder- guinea, gehört größtenteils den Portugiesen; das dahinterliegende Kongogebiet bildet den großen Kongostaat, der am r. User der Kongo- Mündung bis zum Meer reicht. Er steht unter der Oberhoheit des Königs der Belgier. Man ist bestrebt, durch Anlage von Handelsstraßen und festen Handelsplätzen am Kongo das Land für europäische Kultur zu gewinnen. — Die Ostküste Zentralafrikas war seit dem Mittelalter das Ziel arabischer Kanflente, die von hier aus mit Elfenbein und Sklaven bis zum heutigen Tage lohnenden Handel treiben. Doch wird neuerdings der Sklavenhandel durch die Europäer unterdrückt. — Die Küste Mocambique (mosambik) gegenüber Madagaskar, gehört den Portugiesen; hinter der Sansibarküste liegen die deutsch ostafrikanischen Besitzungen, und n. davon liegt englischer Kolonialbesitz. Dentsch-O stasrika, sast doppelt so groß als das Deutsche Reich, breitet sich gegenüber der kleinen englischen Insel Sansibar von der Küste bis zum Gebiet der großen innerafrikanischen Seen aus. Das weite Hochlandsgebiet zeigt den buntesten landschaftlichen Wechsel: Steppen und wüstenartige Wildnisse, tropische Urwaldgebiete, Ackerfelder, Wald- und weidenreiche Gebirgsländer, darunter den K i l i m a-N d s ch a r o (6000m), den höchsten Berg Afrikas. — Die B e w o h n e r (etwa 1 Mill.), an der Küste stark mit arabischem Blute gemischt, gehören im Innern zu den Bantunegern und gliedern sich in zahlreiche Stämme, unter ihnen die fleißigen Dschaggas am Kilima-Ndscharo. Die gesamte Bevölkerung leidet unter fortwährenden Kriegsunruhen und namentlich unter den unmenschlichen Sklavenjagden der arabischen Sklavenhändler. Die deutsche Herrschaft sucht diesem Unwesen zu steuern und Ruhe und Ordnuug tu dem von der Natur so reich ausgestatteten Lande herzustellen. Die

8. Teil 1 = Grundstufe - S. 102

1892 - Halle (Saale) : Schroedel
102 Die fremden Erdteile. bedeutendsten Küstenplätze sind Dar-es-Salaam ^Friedenshafen) und B a g a m o j o. 7. Das anßertropischc Südafrika umsaßt den s. Teil des süd- afrikanischen Hochlandes. Der Zugaug zum Innern ist durch steile Randgebirge erschwert. Die Bewässerung ist weniger reichlich, als in Zentralafrika; ja im N.-W. nimmt der Boden sogar Wüstenform an (Kalahari >. Der Hauptfluß des Gebietes ist der Oranjestro m. Das Klima ist besonders in den s. Strichen und auf den Hochebenen auch für Europäer recht zuträglich und erinnert an das Mittelmeerklima. Die Bevölkerung bestand ehedem aus der südafrikanischen Rasse, von welcher sich im N.-W. noch die Buschmänner und Hottentotten erhalten haben. Dann drangen von N.-O. die kräftigen Kaffern ein, ein Zweig der Bantnneger. Die Hauptbeschäftigung aller dieser Bewohner ist Vieh- zncht und Jagd. Auch viele Europäer leben im Kaplande und in den beiden Bauernstaaten. Der größte Teil vom anßertropifchen Südafrika ist im Besitz der Engländer. Ihnen gehört das Kapland, das f.-ö. Küstenland tkaffernland) und das Gebiet n. vom mittleren Oranjeflnß. Der Hauptort dieses Besitzes ist die Kapstadt, im Hintergründe der Tafelbai und am Fuße des Tafelberges gelegen. Die Stadt trägt in ihrer Bauart europäisches Gepräge und ist von einem Völkergemisch verschiedener Rassen und Nationen bewohnt, die lohnender Handel zur Ansiedelung veranlaßte. Das Hauptausfuhrprodukt ist Wolle, da Südafrika bezüglich der Schafzucht zu deu ersten Ländern der Erde gehört. — S. von der Stadt und dem Tafelberge das Kap der guteu Hoffnung. Im Innern Südafrikas liegen zwei Bauern republiken, gegründet von holländischen Bauern. D e u t s ch - S ü d w e st a s r i k a, l^/g mal so groß als das Deutsche Reich, aber sehr spärlich bevölkert, erstreckt sich vom untern Lauf des Oranje im 8. bis zu deu portugiesischen Besitzungen im N. Hinter einem wüstenähnlichen Küsten lande, das nur mit klobigen Ochsen- wagen, bespannt mit zahlreichen Zugochsen, durchreist werdeu kann, breiten sich steppenartige Hochebenen aus. Hier weiden dienamas(Hotten- totten) und die negerartigen Herero ihre großen Viehherden. Beide Stämme sind Erbfeinde und leben in fortwährendem Kriege, der dem Lande viel Unsegen bringt und oft die besten Absichten der deutscheu Regieruugs- beamteu in ihrer Ausführung hindert. Die rheinische Mission ist hier für die Ausbreitung des Christentums mit großem Erfolge thätig. — Die Gebirgszüge im Innern des Landes sollen reich an Mineral- schätzen sein, deren Abbau aber durch die Wasserarmut und Unweg- samkeit des Laudes uoch gehindert wird. — S. von der englischen Walfisch- bai der deutsche Hasen Angra Pequena (pefdna). 8. Die afrikanischen Inseln. Madagaskar, größer als das Deutsche Reich, von Bantuuegern und Malayen bewohnt. Letztere sind das herrschende Volk und stehen unter einer christlichen Königin. Die Franzosen üben aber die Oberhoheit über die Insel aus. — Alle auderu Inseln sind sehr klein und meist vulkanische Hochinseln. Die wichtigsten derselben sind: Madeira (madera), portugiesisch, berühmter Weinbau, ausgezeichnetes Klima zur Genesuug für Brustkranke. — Die canarischen Inseln, Heimat des Kanarienvogels. Das s.-w. Jnselchen der Gruppe heißt.ferro. — St. Helena, englisch, weitab vom Festlande gelegen; seinerzeit Ver- bannuugsort Napoleons I.

9. Teil 1 = Grundstufe - S. 109

1892 - Halle (Saale) : Schroedel
Amerika. 2. Westindien (etwa so groß, wie Italien ohne die Inseln, 4v2 Mill. E.) stellt gleichsam eine Jnselbrücke zwischen den beiden Hälften des Erdteils dar, die von Florida bis zur Orinokomündung reicht. Der Archipel besteht aus 3 Inselgruppen: 1. den B a h am a i n s e l n, kleinen, nied- rigen Koralleninseln u.-ö. von Cnba, den Engländern gehörig; 2. den großen Antillen lantiljen), vier größeren, von nichtvulkanischen Gebirgen durchzogenen Inseln, 3. den kleinen Antillen, zahl- reichen kleinen, meist vulkanischen Hochinseln. — Das heißseuchte Tropenklima erzeugt auf deu sehr fruchtbaren Inseln einen üppigen Pflauzenwuchs, darunter fast alle t r 0 p i s ch e n K n l t u r g e w ä ch s e, namentlich Zuckerrohr, guten Kaffee und Tabak, allerlei Gewürze und Farbhölzer. Hier war ein Hauptherd des amerikanischen Sklavenlebens. Die Anzahl der Neger und M n l a t t e n übertrifft daher heute auch die der Weißen um das vierfache. — Westindien gehört mit zu den wichtigsten Bezugländern für unsere Kolonialwaren. Die größte Ansel ist Euba, fast so groß wie Süddeutschlaud. Sie gehört den Spaniern, liefert den meisten Rohrzucker und viel Tabak aus den Weltmarkt. Hst. Habana (awäna). Spanisch ist außerdem die Insel Puertoriko (reicher Hafen). — Jamaika, „die Perle der Antillen", ist englisch. Ausfuhr vou Jamaika-Rum. — Haiti umfaßt eiue Neger- und eine Mulattenrepublik. Die kleinen Antillen wurden wegen ihres Reichtums au Produkten und ihrer günstigen Handelslage von den Seemächten Europas in Besitz geuommen. Heute habeu hier uoch die Engländer, Franzosen, Niederländer und Dänen Kolomeen. 4. Südamerika. 1. Äl!g Getiitt 5(1* Coi'öiucmt (kordiljeren) reicht vom Feuer- l a n d bis Panama. Es ist das l ä n g st e Kettengebirge der Erde, 3 mal so lang als der Himalaya. Die einzelnen Teile des Hoch- gebirges werden nach den Ländern benannt, welche es durchzieht. Darnach unterscheidet man: die Anden vonpatogonien, die von Chile (tschile), Peru und Bolivia, Quito (fito) und Neu-Grauada. Die Cordillereu vou Chile weisen die höchste Erhebung Amerikas, deu Aconcagna (6800 m), auf. Weiter u. umschließt das Gebirge die Hochebene von Peru und Bolivia (bis 4009 m hoch) mit dein Titicacasee, dessen Süßwasserschale von Andenriesen umlagert ist. -Las Hochland ist zwar regenarm, aber zu Getreide- und Obstbau wohl- geeignet. Die höchsten Stufen sind bereits rauh und vorzugsweise Weide- und Buschwildnis. ^Das Küstengebiet leidet an auffallender Trockenheit und zeigt an einzelnen Stellen geradezu „Wüstenform. — Die Hochebene von L.ntto (30d0 m hoch), unter dem Agnator gelegen, ist regenreich und frucht- bar und zeigt üppigen Pflanzenwuchs. In der Niederung gedeihen tropische Gewächse, auf den Hochflächen Getreide und edle Obstarlen. Das ganze Gebiet ist lehr waldreich. Unter den Andenriesen von Quito der Chim - b 0 raz 0 (tschimborässo, 6300 m). Die Bevölkerung des Andengebietes besteht vorwiegend aus I u d i a ii e r u und M i s ch l i u g e n, zum kleinern Teil aus Kreolen, Nachkommen der eingewanderten (vorzugsweise spanischen) Weißen. Die Jndianerstämme sind im Ackerbau wohlbewandert. Aus deu Hochebenen von Peru und Bolivia blühte sogar — ähnlich wie in Mejico — bereits ein reges Kulturleben, als die Länder einst von den Spaniern entdeckt und

10. Teil 1 = Grundstufe - S. 30

1892 - Halle (Saale) : Schroedel
6 •9,0 Das Deutsche Reich. einem nach N.-Av. gerichteten Querthal das ganze Gebirge und teilt es in einen Ost-und einen Westflügel. Der Westflügel wird von der Mosel in den s. gelegenen Hunsrück und die n. gelegene Eifel zerlegt; der Ostflügel wird durch die Thäler der Lahn und Sieg in Taunus, Westerwald und Sanerland geteilt. Hunsrück und Eifel durchziehen den s. Teil der Rh ein Provinz, Taunus und Westerwald das Gebiet von Nassau (Reg.-Bez. Wiesbaden) und das Sauerland den Süden der Provinz W e st s a l e n. 2. Gebirgsnatur. Das rheinische Schiefergebirge ist ein niedriges Massengebirge, dessen einförmige Hochflächen die Höhe von 400—500 irr erreichen. Dieselben werden hie und da von einzelnen Bergen nicht be- deutend überragt. In den südlichen Teilen erheben sich die Felsmassen zu längern Gebirgskämmeu, welche in der Richtung des gauzen Massen- gebirges hinstreichen. Das ganze Gebirge hat seinen Namen von dein Thonschiefer, ans dem feine Massen bestehen. Das K l i m a ist ans den Hochflächen und im Gebirge rauh, un- freundlich und kalt. Kulturfähiger Boden ist bei der vorherrschenden Un- fruchtbarkeit des Bodens nur iu geringem Umfange anzutreffen. Selbst Kartoffeln und Hafer geben oft nur dürftige Ernten. Die Gebirgsflächen und Höhen sind von Wäldern, Heiden, Mooren und Hochwiesen bedeckt. Ter Hunsrück (Hünen-Rücken) wird seiner ganzen Länge nach von Gebirgsketten durchzogen, ist stark bewaldet, aus deu Scheitelflächeu rauh und unfruchtbar. — Die Eifel, auch hohe Eifel genannt, ist eine einförmige rauhe Hochebene. Die vielen Kegelberge und die sonstige Natur der Eifel lassen eine frühere Vulkauthätigkeit dieses Gebietes erkennen. Die rauhe Schneeeifel und das an Hochmooren reiche hohe Venn (-Moor) gehören zu den unwirtlichsten Strecken deutschen Landes. — Der Taunus hat wie der Hunsrück einen kammartigen Rücken. Seiner Natur nach ist er das freundlichste unter den genannten Gebirgen. Seine Höhen sind mit herrlichen Nadel- und Laubwäldern bestanden; in den sonnigen Thälern des Südabhanges reist die Rebe: aus dem Innern der Erde ent- quellen zahlreiche Gesundheitsbrunnen, welche die Entstehung größerer und kleineren Badeorte veranlaßt haben. (Homburg, Soden,, Wies- baden, Selters, Ems). Der südwestlichste Borsprung des Gebirges am Rhein ist der vielbesuchte Niederwald. Seine Höhe schmückt das Nationaldenkmal (s. Bild 3). — Ter Westerwald erinnert mit seinen rauhen, von Wäldern und Mooren bedeckten Flächen an die Eifel. ^ Im N.-W. tritt er mit dem schöngeformten Siebengebirge hart an den Rhein. — Das Sauerland (d. h. Südland) ist der nördlichste Teil ,,des Schiefer- gebirges. Nördlich der Ruhr bilden niedrige Höhenzüge den^Übergang zum Tieflande. Das ganze, Gebiet ist sehr reich an Eisen und Steinkohlen und hat daher eine großartige Industrie ins Leben gerufen. 3. Die Flnßthäler bilden in ihrer Natur einen scharsen, erfreulichen Gegensatz zu den rauhen Gebirgsflächen. Bei ihrer tiefen, geschützten Lage zeichnen sie sich durch ein mildes Klima aus. Aus dem fruchtbaren Boden gedeihen die edelsten Obstbäume; die Weinkultur wird in großem Maß- stalle betrieben, üppige Getreidefelder wogen besonders in den größeren Thalbecken (Weizenbau im Lahnthal). Durch ihre Weinsorten sowohl als auch durch die landschaftlichen Reize sind insonderheit Rhein- und Mainthal berühmt. — In den nördlicher gelegenen Thälern der R u h r und Wupper drängt sich das Fabrikleben zusammen. Das Rheinthal ist nicht nur geographisch, sondern ancb in Hinsicht auf landschaftliche Schönheiten, Bodenkultur, Handel und Verkehr das
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