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Das Zeitalter der franzsischen Revolution.
dies geschehen, wird Europa zu unfern Fen liegen." Der Kampf gegen England bestimmte fortab das Leben des ehrgeizigen Mannes und das Schicksal Europas.
Das Inselreich war schwer anzugreifen.
Vorerst beschlo Bonaparte im Einverstndnis mit dem Direktorium, gypten zu erobern; dadurch gedachte er Frankreich die Herrschaft der das Mittelmeer und der den morgenlndischen Handel zu sichern und weiterhin die Quelle des englischen Reichtums, Indien, zu bedrohen. Ge-ruschvolle Anstalten in den nordfranzsischen Hfen, die eine Landung in England selbst anzuknden schienen, lenkten die Aufmerksamkeit der englischen Flotte auf den Kanal; ungehindert, ja unbemerkt lief die fran-1798 zsische Armada von Toulon und andern Mittelmeerhfen aus. Ohne Widerstreben ergab sich das vllig unvorbereitete Malta.
Jetzt erst teilte Bonaparte seinen Soldaten das groe Ziel mit, dem er sie zufhrte.
2. Dem Namen nach türkisch, gehrte gypten der kriegerischen Kaste der Mameluken an, deren Ahnherren die Leibwache der Kalifen ge-wesen waren. Whrend eines heftigen Sturmes landeten die Franzosen bei Alexandrien und nahmen die Stadt des mazedonischen Welteroberers ein. Die Mhen und Entbehrungen des Marsches durch die Wste, die sich westlich des Deltas hinzieht, berwanden die Soldaten mit guter Laune. Ein groer Sieg am Fue der Pyramiden fhrte zur Eroberung Kairos.
Inzwischen fand der englische Admiral Nelson die franzsische Flotte bei Abukir, unweit Alexandriens; entschlossen, sich mit Lorbeer oder mit Zypressen bekrnzen zu lassen, griff er sie an und vernichtete sie in nchtlicher Seeschlacht.
3. Bonapartes stolzer Plan war fehlgeschlagen; Feldherr und Heer waren von der Heimat abgeschnitten. Der Verlust unserer Flotte," sagte er zu Marmont, zwingt uns, noch grere Dinge zu tun, als wir vorhatten. Man mu den Kopf der die Wogen erheben, und die Wogen werden sich legen."
Whrend sein Unterfeldherr Desaii Obergypten bis zu den Ka-tarakten unterwarf, mute er selbst gegen einen neuen Feind ziehen. Ihm vllig unerwartet, hatte der Sultan die grne Fahne des Propheten entfaltet und damit den Heiligen Krieg ausgerufen. Erfolgreich rang Bonaparte mit den Trken auf dem Boden des Heiligen Landes. Nur die Seefeste Ackers (Akkon, St. Jean d'acres) konnte er nicht bezwingen: eine Abteilung der englischen Flotte untersttzte sie, während ein Emigrant, ein ehemaliger Mitschler Bonapartes auf der Kriegsschule, sie befehligte. Die Pest brach aus, und die Lage Frankreichs, von der ihm der englische Kommodore Nachricht gab, machte seine Heimkehr ntig.
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Napoleons Kriege in Spanien und mit Osterreich. Ii 4252.
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der deutscheste aller Erzherzoge, und die junge Kaiserin Maria Ludo-vika hielten den Augenblick fr gekommen, wo sterreich die bedrngte Menschheit retten knne.
Auch Napoleons schnelle und siegreiche Rckkehr aus Spanien vermochte den Entschlu zum Kriege nicht rckgngig zu machen. Nationale Begeisterung erfllte vornehm und gering; Vter und Shne traten in Freibataillone ein, ungarische Adelsfamilien stellten ganze Husarenregimenter ins Feld. sterreichs bester Feldherr, Erzherzog Karl, wute sein Heer mit der berzeugung zu beseelen, da der bevorstehende Krieg der Befreiung ganz Deutschlands gelte.
Zugleich erhoben sich die Tiroler gegen die Bayernherrschaft. Sie zrnten, weil die neue Obrigkeit in ihre alten Rechte der Selbstverwaltung und Selbstbewaffnung eingriff, und besonders, weil ihre religisen Gewohnheiten angetastet wurden; sie wollten wieder zu ihrem Kaiserhause gehren. Mit der Untersttzung eines sterreichischen Heeres, das das Pustertal heraufkam, nahmen sie franzsische und bayrische Heeresteile gefangen; nach einer Schlacht am Iselberg eroberten sie Innsbruck. Tirol war frei von Rooereit (Roveredo) bis gegen Kufstein hin.
2. Allein während Erzherzog Johann auf dem sdlichen Kriegsschauplatz den Feind bis hinter die Etsch zurckschlug, verzgerte sich der Aufmarsch des Donauheeres; die Franzosen bekamen Zeit, sich zu sammeln. So wurde Erzherzog Karl in den Gefechten des Regensburger Feidzuges" aus Bayern hinausgedrngt; er zog durch Bhmen gen Wien, in das Napoleon schon eingerckt war.
Damit war der Krieg in der Hauptsache schon entschieden: ein geschlagenes sterreich durfte auf keine Verbndeten hoffen. Der Oberfeldherr riet denn auch zum Frieden; aber die Kaiserin Ludovika widersetzte sich mit tapferem Mut. Als nun die Franzosen am Pfingstmontag von Wien aus die Donau berschritten, warf sie Erzherzog Karl in der Schlacht bei Aspern blutig zurck. Von ihm persnlich angefeuert, hielt das Fuvolk dem wilden Ansturm der franzsischen Reiterei stand wie ein Wall; auch am zweiten Schlachttage warf sich der Erzherzog selber, mit der Fahne eines Regiments in der Hand, dem Vorsto der Franzosen entgegen. Die Donaubrcke brach: Napoleon war von seinen Reserven und seinen Munitionswagen getrennt; er mute den Rckzug befehlen.
Zum erstenmal war der Unberwindliche berwunden; weithin durch Deutschland erscholl der Ruf der Schlacht bei Aspern und erregte mchtig die Gemter.
Aber nun versanken die sterreicher, die furchtbare Verluste gehabt hatten, in Unttigkeit. Erzherzog Karl konnte weder selbst zu einem Ent-
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Der russische Feldzug. Ii 714.
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Herden von Schlachtvieh, die ihr nachgeschickt wurden, vermochten die Marschsulen nicht einzuholen. Menschen und Pferde fielen massenhaft vor Hunger und Hitze; Raub und Plnderung waren allgemein; der Selbstmord nahm berhand. Am meisten litten die Rheinbndischen: 22000 Bayern hatten die Oder berschritten, 11000 erreichten die Dna.
Dennoch drang Napoleon unaufhaltsam vorwrts. Nur zweimal hielten die Russen ernsthaft stand: am Eingang ins eigentliche Rußland bei Smolensk und dann bei Borodino an der Moskwa, in der blutigsten Schlacht der Geschichte: vom 1. bayrischen Chevauleger-Regiment waren am Abend noch dreiig Mann und zwei Offiziere dienstfhig. Aber der Feind entschlpfte der Nacht.
4. Endlich hielt der Kaiser auf einem Hgel vor Moskau. Da lag die halbasiatische Stadt mit ihren Bndeln goldstrahlender Kirchtrme, mit den Prunkpalsten der Bojaren und der Kaiserburg aus felsiger Hhe, dem Kreml mit seinen goldenen Toren, Trmen und Zinnen. Napoleon glaubte sich am Ziel seiner Wnsche: von hier aus konnte er nach gypten, nach Indien ziehen oder auch England unmittelbar angreifen!
Aber die Einwohner hatten sich geflchtet; durch entvlkerte Straen ritt der Eroberer ein, wie einst der Brennus in Rom.
In Moskau sollten die Winterquartiere genommen, der Friede diktiert werden. Aber in der Nacht schlugen Flammen empor und wlzten sich bei wtendem Nordsturm der die hlzernen Dcher auf den Kreml los: durch brennende Huser mute Napoleon sich auf ein naheliegendes Schlchen retten. Nach fnf Tagen und Nchten lagen zwei Dritteile der Stadt in Asche. Der Stadtkommandant Fürst Rostopschin hatte die Spritzen fortschaffen und die Stadt durch freigelassene Verbrecher anznden lassen.
Auf Friedensanerbietungen Napoleons ging der Zar nicht ein; Frei-Herr vom Stein, den er zu sich geladen, war in seinem Rate der einflureichste Mann. An Steins Persnlichkeit hing in jenen entscheidenden Wochen das Schicksal Europas. Ihm zur Seite stand als sein Freund und Helfer ein andrer Verbannter: der Greifswalder Professor Ernst Moritz Arndt.*)
Einen vollen Monat lie Napoleon sich hinhalten, während seine Soldaten darbten. Erst im Oktober, als er die Zahl der feindlichen Streit-krfte immer mehr anwachsen sah und der Winter nahe war, trat er, den Kreml in die Luft sprengend, den Rckzug an, notgedrungen auf der leichenbesten Strae, auf der er hergekommen, durch ein unabsehbares Land ohne Haus, ohne Nahrungsmittel.
*) Arndts Buch: Meine Wanderungen und Wandelungen mit dem Reichs-freiherrn Heinrich Karl Friedrich vom Stein" (in Diesterroegs Sammlung) ist noch heute eine Freude fr jeden deutschen Leser.
Keller, Geschichte. Teil Iv. 4
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Der Lombardische Krieg. Sdamerika. Die Union. Iv 132a2. 95
weie Blut bis zu 10 v. H. gesunken ist, zeigen roeit mehr Neigung zu Verschwrungen und Emprungen als zu ernster Arbeit.
Auch Mexiko wurde ein Freistaat, und Brasilien machte sich von Portugal unabhngig, aber unter einem Kaiser aus dem heimischen Knigshause; heute ist es ein republikanischer Staatenbund wie die Union.
Die Heilige Allianz wre Spanien im Kampfe gegen die Aufstndischen gern zu Hilfe gekommen,- aber England untersttzte die Kreolen heimlich, um seiner Industrie und seinem Handel diese unermelichen Absatzgebiete zu sichern, die grer sind als Indien, China und Japan zusammen. Aus derselben Absicht stellte der Unionsprsident Monroe in einer Bot-schaft an den Kongre die Monroe-Doktrin" auf, den Grundsatz 1823 nmlich: da die amerikanischen Kontinente... von nun an nicht als Gegenstnde fr eine knftige Kolonisation durch irgendeine europische Macht zu betrachten sind;" daran reihte er die gegen die Völker Europas gerichtete Erklrung, da wir jeden Versuch ihrerseits, ihr System auf einen Teil dieser Hemisphre auszudehnen, als eine Gefahr fr unfern Frieden und unsre Sicherheit ansehen wrden"; Amerika knnte ein Eingreifen einer europischen Macht in der Absicht, sie zu unterdrcken oder in irgend-einer Art ihr Schicksal zu berwachen, nicht anders ansehen, denn als die uerung einer unfreundlichen Gesinnung gegen die Vereinigten Staaten".
2. Wie ihre Handelsbeziehungen, dehnte die Union auch ihr Land-gebiet unaufhaltsam aus. Sie kaufte noch zu Napoleons I. Zeiten von Frankreich um fnfzehn Millionen Dollar Louisiana, die ganze Lnder-masse zwischen dem Mississippi und dem Felsengebirge, und verdoppelte dadurch ihre Bodenflche; der Staat Texas, so groß wie England und Frankreich zusammen, machte sich vom mexikanischen Staatenbund los und trat der Union bei, die damit eine lange Kstenstrecke am Mexi-konischen Golf gewann; in dem Krieg, der darber mit Mexiko ausbrach, eroberten die Amerikaner, auf Eortes' Wege vordringend, die Stadt Mexiko; der Friede verschaffte ihnen die heutigen Staaten Neu-Mexiko, Arizona und Neu-Kalifornien, wo gerade ein Arbeiter, der Schweizer 1848 Sutter, am Sakramentoflu das erste Gold entdeckte. Zwei Jahrzehnte spter erwarb die Union durch Kauf auch das russische Alaska und damit den Eingang zum Beringsmeer; die Pelzausbeute eines Jahres trgt den Kaufpreis des Landes ein.
In den sdamerikanischen Lndern und in weit hherem Mae in den Vereinigten Staaten mit ihrem ppigen Ackerboden fanden Ansiedler ein schnes Arbeitsfeld: ungefhr anderthalb Millionen Deutsche, dar-unter drei Viertel mnnlichen Geschlechts, sind allein in den Iahren von 1830 bis 1860 eingewandert; ihre zahlreichen Niederlassungen gediehen be-sonders in Pennsylvanien, Illinois und Wiskonsin. Seitdem die kalifor-
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Der Aufschwung der Union. Die Sklaoenfrage. Iv Lasbs. 97
Ein erfunden hatte (1793), eine Entkrnungsmaschine, die auch die kurz-faserige Baumwolle verwendbar macht. Die ungeheuern Massen von Baum-wolle, die nun Jahr fr Jahr geerntet wurden, und der virginische Tabak wollten nach den europischen Mrkten ausgefhrt und dafr alle Bedarfs-artikel aus dem Ausland eingefhrt sein. Verlangte dieser landwirtschaft-liche Grobetrieb den Freihandel, so war er zugleich an die Sklaven-arbeit gebunden; Weie waren nach ihrer natrlichen Anlage und Lebens-weise den Anforderungen des Plantagenbaus nicht gewachsen und die Neger zu freiwilliger Arbeit nicht erzogen.
Schutzzllnerische Farmer und Handwerker des Nordens und frei-hndlerische Sklavenbarone im Sden standen einander feindselig gegen-ber. Die Sklavenstaaten drangen seit Jahrzehnten auf Trennung vom Bunde. Der Anschlu von Texas an die Union erhhte ihre Zahl, und jeder neu hinzukommende Staat im Westen entfesselte den Hader aufs neue.
Seit 1808 verbot ein Gesetz nach englischem Vorgang den afrika-nischen Sklavenhandel, die Einfuhr schwarzen Elfenbeins". Aber die vor-handenen und im Lande geborenen Schwarzen prgelte, ttete, ver-handelte man, als wren sie Haustiere,- versagt blieb ihnen Familienleben und Eigentum, sogar der Unterricht, damit sie unfhig blieben zur Frei-heit; in den Kirchen hatten sie gesonderte Abteilungen. Dennoch machte ihre Zahl, z. B. in Virginien, weit mehr als die Hlfte der Bevlkerung aus, während die weien Farmer und Handwerker im Sden wegen der Sklavenarbeit nicht aufkamen.
Um so greren Anhang gewann in den Nordstaaten die Bewegung der Sklavenbefreiung, der Abolition". Das Buch von Harrtet Beecher-Stowe: Onkel Toms Htte", das das Sklavenelend schilderte, fand im Jahre seines Erscheinens (1852) 300000 Kufer!
2- Im Bunde mit edeln Mnnern und Frauen hat William Lloyd Garrison der Abolition" sein ganzes Leben gewidmet. Ursprnglich ein Buchdruckergehilfe wie Franklin, suchte er lnger als ein Menschenalter in seiner Zeitung Der Befreier" wie in Vortrgen, zum Teil unter freiem Himmel, seine Landsleute aufzuwecken wie mit einem Trompetensto. Der Staat Georgia setzte einen Preis von 5000, sechs Mississippier einen von 20000 Dollar auf seinen Kopf; doch keine Entbehrung, keine Gefahr machte ihn wankend in seinem Streben.
Aber auf friedlichem Wege lie sich die Lehre von der Freiheit aller Menschen, wie sie die Verfassung vorschrieb, nicht verwirklichen.
Da ward der Anwalt Abraham Lincoln aus Illinois zum Pr-sidenten erwhlt. Ein schlichter, warmherziger Riese aus Kentucky, vielleicht deutscher Abkunft (seine Vorfahren scheinen Linkhorn geheien zu haben), hatte er sich vom Hinterwldler und Bootsmann emporgearbeitet durch
Keller, Geschichte. Teil Iv. 7
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Die Vlkerschlacht bei Leipzig. Ii 8 b502.
59
Napoleon mute aus Leipzig zurckgehen. Am 14. Oktober wurde der König von Neapel in einer Reiterschlacht bei Wachau im Sden der Stadt von Preußen und Russen geworfen. Am 16. begann die Vlkerschlacht. Im Halbkreis umstellt, drngte Napoleon im Sden bei Lieb ert-wolkwitz das Bhmische Heer zurck. Siegesboten flogen nach Paris; in Leipzig luteten die Glocken. Aber im Norden, bei Mckern, hielt Blcher die Franzosen fest, da sie den anderen nicht helfen konnten zu entscheidendem Schlag. 9)orcf selbst fhrte mit blitzendem Degen die Schwarzen Husaren zum Sturm. Denn seine bestgezielten Schlge tat Blcher allemal durch sein Jorcksches Storps; auf die Russen war nicht immer Verla. Auch bei Mckern focht die Landwehr ruhmvoll: Wenn eine feindliche Kugel zehn bis fnfzehn daniederri, riefen sie: ,Es lebe der König!' und schlssen sich wieder in den Lcken der den Getteten zusammen," schrieb Eneisenau seiner Frau.
Am folgenden Tag, einem Sonntag, drang Blcher bis unter die Mauern Leipzigs vor, während Napoleon unttig den Erfolg der Ver-Handlungen abwartete, die er mit seinem Schwiegervater angeknpft hatte; aber er erhielt auf sein Angebot gar keine Antwort. Im Osten fgten sich mittlerweile die Russen unter Barclay de Tolly und am 18. das Nordheer in den eisernen Ring, der den Kaiser umklammerte.
Am Morgen des 18. ritt Blcher selbst mit dem Prinzen Wilhelm zu Bernadette. Nach einer heftigen Auseinandersetzung versprach der Kronprinz seine Teilnahme an der Schlacht; aber er griff erst am Abend ein, und nicht mit seinen Schweden.
2. Der Ausgang war schon am 16. entschieden; die Kmpfe, die am 18. rund um Leipzig tobten, galten nur noch der Deckung des Rck-zuges, den Napoleon schon in der vorhergehenden Nacht vorzubereiten begann. Aber das Ringen war furchtbar: im Sden und im Westen, bei Probstheida und Lindenau, stritten die sterreicher mit den Russen zusammen, tapfer wie immer, aber ohne Erfolg. Im Osten machten die Russen, besonders aber im Norden die Preußen siegreiche Fortschritte. Schsische und wrttembergische Abteilungen traten mitten im Feuer zu den Verbndeten der; den Franzosen ging das Pulver aus. Der schwedische Kronprinz rckte dicht an Leipzig heran: am nchsten Tag mute das franzsische Heer abgeschnitten sein. Whrend sein Rckzug begann, stiegen die drei Monarchen von den Pferden und dankten Gott auf den Knien fr den Sieg; die Truppen stimmten fromme Lieder an.
Am Morgen des 19. Oktobers erkmpften die Preußen, Russen, Schweden sich den Einzug durch das Grimmaische Tor. Blcher wurde zum Feldmarschall befrdert; ihn und Eneisenau umbrauste der Jubel
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Die Schlacht bei Kniggrtz. Iv 535.
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Zwei weithin sichtbare Linden bezeichnete Friedrich Wilhelm mit dem Degen als Ziel des Angriffes: eine Batterie, die von dieser Landwarte herunter Feuer spie, wurde trotz aller Ermdung genommen und nach ge-waltigem Kamps auch der Schlssel der sterreichischen Stellung: die Hhe von Chlum. Im Augenblick angekndigter Hilfe, mit dem Wort: Nun wird ja alles gut!" starb General Hiller v. Ertringen den Heldentod.
Gleichzeitig brachte auch im Sden General Herwarth v. Bitten-feld mit der Elbarmee die tapfern Sachsen zum Weichen. In Front und Flanke gefat, stand Benedeks Heer in Gefahr, abgeschnitten zu werden. Aber Feldherr und Offiziere warfen sich und ihre gleich braven Truppen mit dem Ungestm der Verzweiflung wiederholt dem Ansturm der Preußen entgegen; erst als der Versuch, Chlum zurckzuerobern, unter grlichen Verlusten milang, als seine Reiterei nach groartigem Vor-sto das eigene Fuvolk berritt, verlie auch Benedek das Schlachtfeld. Bis zuletzt suchte seine wackere Artillerie den Feind zurckzuhalten: als König Wilhelm der die Walstatt ritt, schlugen die Granaten noch neben ihm ein. Er schien es gar nicht zu bemerken in seiner Freude der seine Soldaten; ruhig und behaglich sa er auf seinem Pferd und fand, so schrieb Bismarck seiner Frau, immer wieder Bataillone, denen er danken und ,Guten Abend, Grenadiere!' sagen mute, bis wir dann richtig wieder ins Feuer hineingetndelt waren". Halb gewaltsam entfernte der treue Minister seinen Herrn aus der Gefahr.
70000 Preußen waren gar nicht ins Gefecht gekommen; fnf Armeekorps hatten acht feindliche geschlagen.
Moltke hatte schon am Morgen gesagt: Ew. Majestt gewinnen heute nicht nur die Schlacht, sondern den Feldzug." Bismarck aber sprach am Abend: Dre Streitfrage ist also entschieden; jetzt gilt es, die alte Freundschaft mit sterreich wieder zu gewinnen." In der grten Schlacht des Jahrhunderts war die Zukunft Deutschlands, fter-reiche und Italiens entschieden worden.
5. Die todmden Preußen erhielten einen Rasttag; unoerfolgt zog sich Benedek nach Olmtz zurck. Mit ungebrochener Kriegszucht stellten sich seine geschlagenen Abteilungen wieder her; aber als er mit ihnen gen Wien aufbrach, drngten ihn die Preußen von der March ostwrts der die Kleinen Karpaten. Bei Blumenau, nahe bei Preburg, wurde das letzte Gefecht dieses dreiigtgigen Krieges unterbrochen durch die Kunde eines Waffenstillstandes, den sterreich erbat, als die preuischen Marschsulen bereits die Spitze des Stephansturmes im Gesicht hatten.
Kurz vorher schlug der sterreichische Admiral Tegethoff die italienische Flotte bei der Felseninsel Lissa: der erste Seesieg, der mit Panzerschiffen erfochten wurde.
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Gravelotte und Gebart. Iv 7bi3,
119
Tobesmutige Anlufe ihrer Reiterei schlug Geschtz und Fuvolk un-barmherzig zurck. Um vier Uhr muten die Franzosen nach Seban zurck. Es war eine groartige Schlacht," berichtet des preuischen Kronprinzen Eeneralstabsches v. Blumenthal, bis sieben ober acht Uhr fr uns durch bicken Nebel begnstigt, der den wir von unserm hohen Stanb-punkt aus fortsehen konnten. Nachbem der Nebel sich verzogen hatte, wrbe es ganz klar, und der Anblick des Kampfes in der malerischen Gegenb der alle Beschreibung schn." berall," erzhlt ein anbrer Augenzeuge, sahen wir die weien Wlkchen der platzenben Geschosse aufsteigen, und beutlich konnte man auf einer Walbble die Masse von Flchtigen er-kennen, die eilig herber hinwegliefen, um nach Seban zu entkommen. Das Gebrnge auf den Brcken und unter den Toren erinnerte an den bergang der die Beresina. Wie ein wimmelnber Ameisenhaufen, den eine strenbe Hand aufgeweckt hat, so liefen, brngten und krochen die Tausenbe und Tausenbe von Menschen, Pferben, Wagen, Geschtzen und Karren burcheinanber, bis alles, eingekeilt in drangvoll frchterlicher Enge, keinen Raum, keinen Ausweg, keine Rettung mehr sah. Ringsum aber stanben unsere Batterien, und Granate auf Granate kam gesaust und schmetterte Tod und Verberben in die gengsteten Scharen. Bayrische Jger wollten die Wlle ersteigen: ba erschien die weie Fahne. Da schwiegen die Batterien, und eine tiefe, feierliche Stille folgte auf das Gebrll der Schlacht. Ein leises Summen stieg aus dem Tale herauf, und lautlos erhoben sich-bie Rauchsulen der Branbsttten in den golbenen Abenbhimmel. Zum König kam eine Melbung: ,Ew. Knigliche Ma-jestt, Seban kapituliert mit der ganzen Armee und dem Kaiser, der sich in ihrer Mitte befinbet.' Einen Augenblick stockte ba jebem der Hrer der Atem in der Brust; dann aber brach ein Freubensturm los, der die ernstesten Männer minutenlang fortri."
3. Feuchten Auges reichte der König jebem seiner Palabine die Hand: dem Kronprinzen, Bismarck, Moltke, Roon, bessert Sohn unter den Ge-fallenen war, und empfing dann den Abjutanten Napoleons, der ihm ein Schreiben seines Herrn berreichte:
Monsieur mon frere, N'ayant, pas pu mourir au milieu de mes troupes il tie me reste qu' remettre mon epee entre les mains de Votre Majeste."
Wie ein Blitz flog die Botschaft burchs Heer: Napoleon gefangen mit 100000 Mann!" Nie war eine so groe Heeresmacht durch eine Felb-schlacht zur bergabe gezwungen worben.
Als König Wilhelm im Scheine der brennenben Drfer in sein Quartier ritt, brngten sich die Soldaten heran; sie hatten Kerzchen in die Gewehr-laufe gesteckt, die leuchteten wie am Weihnachtsbaum, und weithin klang es durch die Nacht: Nun batiket alle Gott!"
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144
Das Zeitalter des Deutschen Kaiserreichs.
in einer Reichstagsrede fallen liefe, shnte sie mit dem Gedanken aus, da auch Deutschland sich herrenloses Land aneignen drfe.
3. Diese Kolonien, die in den drei Iahren 188385 erworben waren, umfassen ein Gebiet, das zehnmal so groß ist als das Deutsche Reich. Fr jeden der Gouverneure (Statthalter) bten deutsche Offiziere und Unter-offiziere Schutztruppen ein, die zumeist aus Schwarzen (Somali, Askari) bestanden. Mit dieser Streitmacht wurden die Handelswege ins Innere gesichert, ruberische Wilde bestraft, der deutsche Besitz erforscht und aus-gedehnt; einen Aufstand, den arabische Sklavenhndler angefacht hatten, warf der Statthalter in Ostafrika, Hauptmann Wissmann, mit wohl-angebrachter Strenge nieder.
Deutschland beteiligte sich berhaupt nachdrcklich an der Ausrottung des Sklavenhandels: europische Kreuzergeschwader lauerten im In-dischen Ozean den Sklavenschiffen auf, um die grausam geraubten Menschen zu retten und den Missionen zuzufhren. Am oberen Nil schenkte der fromme Schotte Gordon als gyptischer Statthalter Hunderttausenden dieser Unglcklichen die Freiheit. Als er in dem Aufstand eines muselmnnischen Propheten", des Mahdi, umkam, behauptete der schleiche Arzt Schnitzer (Ernin Pascha) die Landschaft am quator, die ihm Gordon anvertraut hatte; er bereiste sie unermdlich, um den Einwohnern behilflich zu sein, die Pflanzen- und Tierwelt zu erforschen. Von dem englischen Forschungsreisenden Stanley befreit", trat er in deutsche Dienste. Arabische Sklavenhndler haben ihn ermordet.
4. Auch sonst war die Aufteilung Afrikas weit vorgeschritten. Frankreich hatte 1830 die Hand auf Algerien, 1881 auf Tunis gelegt, England sich gleich nachher der Verwaltung gyptens bemchtigt. Schon schickte es sich an, ganz Mittelafrika sich anzueignen: eine englische Eisenbahn sollte den Erdteil von Kairo bis Kapstadt der Lnge nach durchziehen und der Macht englischen Geldes und Unternehmersinns unterwerfen.
Dagegen erhoben die andern Staaten Einspruch, und eine Konferenz in Berlin schuf unter der Leitung des deutschen Kanzlers, der gleichsam der Vertrauensmann Europas war, einen unabhngigen Kongo staat, in dessen weitem Bereich alle Völker freien Handel genieen sollten; die Schiffahrt wurde frei. Als Souvern" dieses Staates erkannte die Kongo-Konferenz seinen Grnder und Organisator, den König der Belgier an, L e o p o l d Ii. Dieser knigliche Kaufmann" hatte u. a. Sta n-ley und Wissmann zur Erforschung des Kongo und seiner Nebenstrme ausgesandt; nunmehr lie er den natrlichen Reichtum seines Landes, Elfenbein und Kautschuk, schonungslos ausbeuten. Kurz vor Leopolds Tod ist der Kongostaat in den Besitz Belgiens bergegangen.
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Extrahierte Personennamen: Wissmann Schotte_Gordon Schnitzer Gordon Stanley Wissmann Leopolds
Extrahierte Ortsnamen: Deutschland Askari Ostafrika Deutschland In-dischen_Ozean Frankreich Algerien England Kairo Kapstadt Berlin Europas Belgiens
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Das Zeitalter des Bundestages.
1837 Professoren E au und Weber errichteten zwischen dem Physikalischen Kabinett und der Sternwarte den ersten Fernschreiber" (Telegraphen), und Samuel Morse aus Massachusetts hat ihn fr den Antagsgebrauch verbessert, dem er schon im Jahr 1840 allgemein dienstbar war.
5. Die Dampfmaschine verrichtete die Arbeit vieler Menschen. Sie verminderte die Herstellungskosten und ermglichte auch Minderbegterten die Anschaffung mancher gewerblichen Erzeugnisse, die sie bisher entbehrt hatten. So steigerte sich die Nachfrage" bedeutend, und um ihr zu ge-ngen, wurden bald mehr Arbeitskrfte erforderlich als vor der Erfindung der Maschinen. An Orten, die groe Mengen von Rohstoffen oder von Steinkohlen boten, wo bequeme Handelsstraen lagen oder leicht an-zulegen waren, um ihre Zufuhr sowie den Versand der Waren zu er-leichtern, huften sich die Fabriken, strmten die Arbeiter zusammen, die von der Hand in den Mund lebten.
Bald nahm der rasch einsetzende Wettbewerb (die Konkurrenz") auf dem Weltmarkt" schonungslose Formen an. Um die Herstellungskosten mglichst niedrig zu halten, sparten die Unternehmer (Produzenten") auch an den Arbeitslhnen. Die Arbeiter muten sich wehrlos in die krglichste Einnahme fgen, die ohnehin bei jeder Erkrankung, bei jeder Stockung des Geschftsganges gefhrdet war. Am schlimmsten waren die Heimarbeiter" dran, die ihre Handarbeit um den Preis der Fabrik-wre abliefern muten: die schlesischen Weber, deren Elend Gerhart Hauptmanns Schauspiel nur zu wahrheitsgetreu schildert, erhielten fr ein Gewebe, an dem oft der ganze Hausstand eine Woche lang gearbeitet hatte, vierzehn Silbergroschen (M. 1,40).
Mehr und mehr standen Arbeitgeber" und Arbeitnehmer" einander wie zwei feindliche Heerlager gegenber, und die Not der Enterbten" forderte Menschenfreunde laut zur Hilfe auf. Aber die Helfer empfahlen mitunter seltsame und gefhrliche Mittel. Schon in der Revolutionszeit verlangten franzsische Denker die Gleichheit des Eigentums und die Ab-schaffung des Erbrechts als ein Gebot des Christentums: Eigentum sei Diebstahl: nur die Arbeit drfe die Grundlage des persnlichen Be-sitzes bilden.
Diese verwirrenden Lehren bertrug Robert Owen aus der Grafschaft Montgomery in Wales in die Wirklichkeit. Er grndete in Indiana, dann in Texas kommunistische Fabrikanlagen, die jeden Arbeiter in gleichem Mae am Gewinn beteiligten; beide milangen. Aber manche seiner Ge-danken haben ihn berlebt: ein gewisser Gewinnanteil der Arbeiter und verschiedene Wohlfahrtseinrichtungen sind da und dort vermtrfltcht; ein Hchst- (Maximal"-) Arbeitstag ist gesetzlich festgelegt.
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Extrahierte Personennamen: Weber Samuel_Morse Samuel Weber Robert_Owen
Extrahierte Ortsnamen: Massachusetts Wales Indiana Texas