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1. Geschichte der Römer für Gymnasien und den Selbstunterricht - S. 85

1849 - Münster : Coppenrath
85 heimkehren. Der Senat fürchtete vor ihrer Rückkehr, und unter dem Vorwände, die Sabiner machten neue Kriegesrüstungen, wurden sie noch unter Waffen gehalten. Allein das Volk durch- fchauete bald diese Arglist; und jetzt, nachdem es bei aller Hin- gebung in seinen gerechtesten Erwartungen wieder und wieder auf das grausamste war getäuscht worden, nahm es zu einem verzweifelten Mittel seine Zuflucht. Mit den Waffen in der Hand, seine Feldzeichen an der Spitze, brach es unter Anführung des aus seiner Mitte gewählten Plebejers Sicinius Bellu- tus auf, und lagerte sich auf einem anderthalb Stunden von Rom, am Einflüsse des Anio in die Tiber gelegenen Berge, welcher später der „heilige Berg" genannt wurde. Von hieraus schauete es trotzig hinunter auf die verhaßte Tyrannenstadt. Diese unerwartete Unternehmung belehrte den Senat, wie sehr er sich durch seine Härte und Ungerechtigkeit geschadet hatte. Das Volk strömte in ganzen Massen aus Rom nach dem heili- gen Berge; die Wachen an den Thoren waren nicht im Stande, dasselbe aufzuhalten. Durch Tumult in: Innern und Krieg von Außen geänstigt, entschloß sich der Senat jetzt endlich zur Nach- giebigkeit. Er schickte eine Gesandtschaft, und an der Spitze der- selben M e n e n i u s A g r i p p a, den Liebling des Volkes, in das Lager der Ausgewanderten, sie freundlich zur Rückkehr einzula- den. Dieser führte das Wort und belehrte das Volk über die bösen Folgen der Zwietracht durch eine Fabel. „Einst, — sprach er - empörten sich die Glieder des Körpers wider den Magen. Sie wollten es nicht länger dulden, daß dieser allein in behag- licher Ruhe in der Mitte sitze und sich von den andern füttern und tragen lasse. Sie versagten ihm also ihren Dienst. Die Hände wollten keine Speisen mehr an den Mund bringen, der Mund sie nicht aufnehmen, die Zähne sie nicht zermalmen. Diesen Vorsatz führten die Glieder eine Zeitlang aus. Aber bald merkten sie, daß sie sich selbst dadurch schadeten. Sie fühlten nämlich, daß es der Magen sei, der die Säfte der empfangenen Speisen durch alle Glieder vertheile und dadurch ihnen allen Kraft und Munterkeit gebe. Sie ließen daher von ihrem Vor- haben ab und söhnten sich wieder mit dem Magen aus." Das Volk begriff bald den Sinn dieser Worte und sah ein, daß seine Empöruug und seine Trennung dieselbe Schwäche und Hinfällig-

2. Die alte Geschichte - S. 248

1846 - Münster : Coppenrath
248 Da griff es freudig zu den Waffen und trieb abermals siegreich denselben zurück. Aber kaum mar die Gefahr durch das Schwert des Volkes wieder abgewendet, so wurde des gegebenen Verspre- chens nicht weiter gedacht, und die alten Bedrückungen erneuerten sich fast mit noch furchtbarerer Strenge. So mehrmal getäuscht nahm das Volk endlich zu einem verzweifelten Mittel seine Zu- stucht. Mit den Waffen in der Hand, seine Fahnen an der Spitze, brach es unter Anführung des aus seiner Mitte gewählten Sicinius Bellütus auf und lagerte sich einige Meilen von Rom auf dem heiligen Berge. Von hier aus schauete es trotzig hinunter auf die verhaßte Tyrannenstadt. Der Senat, durch Tumult im Innern und Krieg von Außen geängstiget, entschloß sich jetzt zur Nachgiebigkeit. Er schickte eine Gesandtschaft und an der Spitze derselben Menenius Agrippa, den Liebling des Volkes, in das Lager der Aus- gewanderten, sie freundlich zur Rückkehr einzuladen. Dieser, ein gewandter Mann, führte das Wort. „Höret, — sprach er, — eine Geschichte! Einst empörten sich die Glieder des Körpers gegen den Magen. Sie wollten es nicht länger dulden, daß dieser allein in behaglicher Ruhe in der Mitte sitze und sich von den andern füttern und tragen lasse. Sie versagten ihm also ihren Dienst. Die Hände wollten keine Speise mehr an den Mund bringen, der Mund sie nicht aufnehmen und die Zähne sie nicht zermalinen. Diesen Vorsatz führten die Glieder eine Zeitlang aus. Aber bald merkten sie, daß sie sich selbst dadurch schadeten. Sie fühlten nämlich, daß es der Magen sei, der die Säfte der empfangenen Speisen durch alle Glieder vertheile und dadurch ihnen allen Kraft und Munterkeit gebe. Sie ließen daher von ihrem Vorhaben ab und söhnten sich wieder mit dem Magen aus." — Das Volk begriff bald den Sinn dieser Worte und sah ein, daß seine Empörung und seine Trennung dieselbe Schwäche und Hinfälligkeit zur Folge haben würden. Es ging deshalb auf einen Vergleich ein, unter folgenden Bedingungen: Erstens sollten alle Schulden erlaffen, und alle eingezogenen Schuldner wieder in

3. Geschichte der neueren und neuesten Zeit - S. 366

1840 - Münster : Coppenrath
366 Höllenmaschine los, und vierzig Personen bluten todt oder ver- wundet am Boden. Entsetzen kam über Alle. Sobald sie aber den König und seine Söhne in der Mitte des um sie geschaffenen Leichenfeldes unverletzt finden, da drängt sich Alles glückwünschend um die erlauchten Personen, die wie durch ein Wunder erhalten waren. Bloß des Königes Wange war von einer Kugel leicht gestreift worden. Der Herzog von Treviso aber, der Marfchall Mortier, war von mehren Kugeln durchbohrt ihm zur Seite ge- fallen. Wahrend man die Tobten und Verwundeten in die näch- sten Häuser trug, hielt der König mit einer Fassung und einem Muthe, die ihm Aller Bewunderung erwarben, den Paradezug ab. Unterdessen war auch der Mörder, welcher sogleich nach der That, mit einem Dolche bewaffnet, sich an entern Stricke aus dem Fenster in den hinten gelegenen Garten hinunter gelassen hatte, auf der Flucht ergriffen worden. Sein Gesicht war blutig entstellt, indem ein Lauf gesprungen war, den Morey, wie sich dieses später ergab, absichtlich so geladen hatte, daß er zerspringe und den Fieschi selbst tobte, damit er seine Mitschuldigen nicht verrathen könne. Ec ward, unter den Verwünschungen des Vol- kes, auf einer Bahre in's Gefängniß gebracht. Bei der Unter- suchung gestand er, daß drückende Noch die Ursache seines Ver- brechens gewesen sei, und leugnete seine Mitschuldigen nicht, die ihn durch Unterstützung und Versprechungen zu dem verzweifelten Schritte, den er jetzt bereue, vermögt hätten. Auch sie wurden eingezogen. Nach gepflogener Untersuchung beim Paicshofe wur- den Fieschi, Moren itnb Pep in zum Tode, Boireail aber in Rück- sicht auf seine Jugend zur zwanzigjährigen Gefängnißstrafe verurtheilt. Das Todesurtheil wurde am 19. Febr. 1836 des Morgens 5 Uhr vermittelst der Guillotine an ihnen vollzogen. Fast die ganze Nation war entrüstet über die feigen Mord- anschläge jener Bösewichte. Die Deputirten sprachen in der Ver- sammlung zu Paris offen ihre Überzeugung aus, daß die Zügel- losigkeit der Presse, welche durch Schmähschriften undschandbilder aller Art das Ansehen des Königes fortwährend mehr und mehr herabgewürdigt hätte, die Hauptursache an diesem wie an allen

4. Geschichte der neueren und neuesten Zeit - S. 233

1871 - Münster : Coppenrath
— 233 — Unterthanen, und ihr edeles Vertrauen ward herrlich belohnt,. Sie berief die Magnaten d. i. die Großen Ungarns zum Reichstage in Preßburg und erschien selbst unter ihnen in ungarischer Tracht, die Krone des Hl Stephan auf dem Haupte, den Säbel umgegürtet, straleud vor Schönheit und Muth, und forderte sie bei ihrer Nitterpflicht auf, ihr beizustehen. Und begeistert rissen alle Magnaten ihre Schwerter aus der Scheide, schwangen sie über dem Kopfe und riefen: „Leben und Blut, wir sterben für Maria Theresia!" Ganz Ungarn griff freudig zu den Waffen; fünfzehntausend Edelleute, alle wohl beritten und völlig gerüstet, waren schon innerhalb weniger Wochen bei Preßburg versammelt inid brannten vor Kampflust. Von allen Seiten kamen auch die stets treuen Tiroler aus ihren Bergen herbeigeeilt,, entschlossen, sich mit den Gegnern ihrer Kaiserin im Kampfe zu wessen. In kurzer Zeit war Oesterreich befreiet, Bayern erobert; und an demselben Tage, an welchem der neue Kaiser Karl Vii. in Frankfurt sich die deutsche Krone aufsetzte, rückten die Oesterreicher unter dem General Bärenklau in seine Residenz München ein. Nicht so glücklich aber waren sie gegen den König Friedrich. Dieser war von Schlesien aus in Mähte« eingedrungen, und seine Husaren verbreiteten Schrecken bis vor die Thore Wiens. Zwar gelang es dem Prinzen Karl von Lothringen, die Preußen nack Böhmen zurückzutreiben; hier Gber, bei Chotusitz, unweit Czaslau, wurde er am 17. Mai 1742 nach einem langen, zweifelhaften Kampfe geschlagen. In $otge dieses neuen Unglückes schloß Maria Theresia am 11. Juni *742 den Frieden zu Breslau mit Preußen und überließ demselben das jetzige Ober« und Niederschlesien nebst der Grafschaft ^latz. Sachsen ging beit Frieden ein ohne Entschädigung und verbündete sich sogar im folgenden Jahre mit der Kaiserin. Nachdem die Kaiserin sich auf diese Weise von Friedrich Ii.,, tyreni gefährlichsten Gegner, befreit hatte, trat sie um so muthi-3er gegen ihre übrigen Feiude auf den Kampfplatz. Der Prinz von Lothringen ging schnell auf Prag los und schloß hier die

5. Die Alte Geschichte - S. 197

1866 - Münster : Coppenrath
197 blutigen Schlacht brachte beide Parteien näher. Im Jahre 421 vermittelte der bedächtige Nicias, welcher nach Kleon an der Spitze des athenischen Staates stand, einen fünfzigjährigen Frieden, dessen Hauptbedingung war: es solle von beiden Seiten Alles wieder in den Zustand versetzt werden, welcher vor dem Kriege gewesen. Man hat diesen Frieden, zum Andenken seines Stifters, den Frieden des Nicias genannt. 61. Zweite Periode. Unglückliches Unternehmen der Athener nach Sicilien (415—413). Alcibiades. Jedoch nur von kurzer Dauer war dieser Friede. Damals lebte zu Athen ein junger emporstrebender Mann, der Alles aufbot, um den Krieg wieder anzufachen, durch welchen er sich selbst geltend machen wollte. Das war Alcibiades, einer der merkwürdigsten Männer, an dessen Person sich eine geraume Zeit hindurch das Schicksal von ganz Griechenland knüpfte. Alcibiades war von sehr vornehmer Herkunft, mit Perikles verwandt, unermeßlich reich, und als Knabe, Jüngling und Mann der schönste im ganzen Volke. Eben so ausgezeichnet waren die Fähigkeiten seines Geistes, so daß er Aller Augen auf sich zog. Dabei war er aber auch sehr herrschsüchtig, eitel und heftig von Charakter; auf ihn konnte sich Keiner ver- lasse, r. Schon als Knabe zeigte er Spuren eines unbeugsamen Starrsinnes und überließ sich rücksichtslos der Befriedigung aller Einfälle und Gelüste. Als er einst im Ringen von einem anderen Knaben fest umschlungen wurde und niedergeworfen zu werden befürchtete, zog er dessen Arm nach dem Munde und suchte sich durch Beißen zu helfen. Der Andere ließ ihn sogleich los und sagte: „Pfui, Alcibiades, du beißest ja wie ein Hundl" — „Sage lieber, wie ein Löwe!" erwiederte rasch der Kleine. Ein andermal spielte er in einer engen Gasse mit anderen Knaben Würfel. Eben war der Wurf an ihn gekom-

6. Geschichte der Griechen für Gymnasien und Realschulen - S. 199

1873 - Münster : Coppenrath
199 der Weisheit zuzuhren; oder sie gaben sich auf den mit Neu-gierigen gefllten Markt, wo die Volksversammlung gehalten wurde, und Redner mit ihrer bezaubernden Kunst die staunende Menge mit sich fortrissen. Lurus aller Art entfaltete sich vor den Augen des Schaulustigen, wenn die jungen Athener im zierlichen Faltenwurfe ihrer Pallien einherschritten; und man brauchte nicht erst die Zimmer der Frauen zu besuchen, die abgesondert mit ihren Sklavinnen einen engeren Theil des Hauses bewohnten, um sich von den knstlichen Salben und Wohlgerchen zu berzeugen, deren Gebrauch die feine Lebensweise forderte. Athen war damals die tonangebende Stadt, wie Paris in neuerer Zeit; hier war der Zusammenflu aller Fremden von nahe und fern. An den Ha-fenpltzen wimmelte es unaufhrlich von ankommenden und ab-gehenden Schiffen. Hier wurden Schiffe ausgeladen, dort an-dere vom Stapel gelassen, und wieder andere liefen mit vollen Segeln in den Hafen ein. Gern mogte wohl der Fremde in einer Stadt verweilen, welche fr die Befriedigung aller Wnsche so reiche Nahrung bot. Diese Pracht und diese Herrlichkeit Athens war vorzglich das Werk des Perikels Unter diesem merkwrdigen Manne stand die Stadt in ihrem hchsten Flor. Aber gleichwie die Blume gerade in ihrer reizendsten Schnheit dem Verwelken am nchsten ist, so auch Athen. $ 36. Fortsetzung der inneren Streitig Veiten bis zum Ausbruche des pelopon-nesischen Krieges. Im Gefhle ihres bergewichtes wurden die Athener immer stolzer und herrschschtiger. Ihre Bundesgenossen behandelten sie als unterjochte Völker und drckten sie mit willkrlichen Abgaben, die sie zu ihrem eigenen Vortheile gebrauchten. Wenn die Bundesgenossen sich darber beklagten, so hie es, Athen habe Niemandem davon Rechenschaft zu geben, da es die Fortsetzung des Krieges besorge. So sah Griechenland diesen Staat so mch-tig und bermthig in seiner Mitte sich erheben; und der Ha gegen denselben ward bald noch grer, als gegen die Perser

7. Die Alte Geschichte - S. 225

1875 - Münster : Coppenrath
225 und Opfer zu erhalten, wurde es hrter und strenger behandelt, als je. Hierber kam es in der Stadt zu groen Unruhen. Zu gleicher Zeit standen rings umher die unterjochten Völker auf, besonders die Volsker, und hofften jetzt, leicht ihre Freiheit wieder gewinnen zu knnen. Bei ihrem Anzge frohlockten die Plebejer. Sie erklrten den Patriciern, als diese wieder eine Aushebung vornehmen wollten, mit hhnender Bitterkeit: sie mchten doch nur fr sich allein in den Krieg ziehen, da sie auch die Vortheile des Sieges nur fr sich allein genssen. Eine solche Sprache und die immer nher kommende Gefahr schreckte die Patricier. Mit Bitten und Versprechungen wandten sie sich an das aufrhrerische Volk und verhieen sogar Erlassung aller Schulden, wenn es gegen den Feind zge. Da griff es freudig zu den Waffen und trieb abermals sieg-reich denselben zurck. Aber kaum war die Gefahr durch das Schwert des Volkes wieder abgewendet, so wurde des gegebenen Versprechens nicht weiter gedacht, und die alten Bedrckungen erneuerten sich fast mit noch furchbarerer Strenge. So mehrmal getuscht, nahm das Volk endlich zu einem verzweifelten Mittel seine Zuflucht. Mit den Waffen in der Hand, seine Feldzeichen an der Spitze, brach es unter Anfhrung des aus seiner Mitte gewhlten Sieintus Belltus auf und lagerte sich einige Meilen von Rom auf dem heiligen Berge, um hier eine neue, plebejische, Stadt zu grnden. Welche Gefahr fr das entvl-kerte Rom! Die Volkstribunen (494). Der Senat, durch Tumult im Innern und Kriege von Auen gengstigt, entschlo sich jetzt zur Nach-giebigkeit. Er schickte eine Gesandtschaft und an der Spitze derselben Menenlus Agrippa, einen Liebling des Volkes, in das Lager der Ausgewanderten, sie zur Rckkehr einzuladen. Dieser, ein gewandter Mann, fhrte das Wort. Hret doch," sprach er, eine Geschichte! Einst emprten sich die Glieder des Krpers gegen den Magen. Sie wollten es nicht lnger dulden, da dieser allein in behaglicher Ruhe in der Mitte sitze und sich von den andern fttern und tragen lasse. Sie versagten ihm also ihren Dienst. Die Hnde wollten keine Speise mehr an den Mund bringen, der Mund sie nicht aufnehmen, und die Zhne sie nicht zermalmen. Diesen Vorsatz fhrten die Glieder eine Zeitlang aus. Aber bald merkten sie, da sie sich selbst dadurch schadeten. Sie fhlten nmlich, da es der Magen sei, der die Sfte der empfangenen Speisen durch alle Glieder vertheile und dadurch ihnen allen Kraft und W elter's Weltgesch. I. 32. Aufl.

8. Die weltgeschichtlichen Kämpfe des Altertums - S. 335

1890 - Gotha : Perthes
335 so sehr verschlimmerte, daß er die ganze Nacht schlaflos unter Fieberschauern zubrachte. Dennoch ließ er nicht von seiner Gewohnheit, ein Bad zu nehmen und ein Opfer zu bringen, worauf Nearch mit den Flottenkapitänen erschien, um weitere Befehle inbetreff der Abfahrt zu erhalten. Da klagte Alexander über Mattigkeit und Schwäche, so daß man die Abfahrt um einen Tag verschieben müsse, bis wohin er sich werde erholt haben, um selbst mit zu Schiffe gehen zu können. Um sich die Zeit zu kürzen und der Schmerzen zu vergessen, mußte Nearch bei ihm bleiben und ihm von seiner Fahrt aus dem Persischen Meere, von seinen Abenteuern und Erlebnissen erzählen. Mit großer Aufmerksamkeit und sichtlichem Vergnügen hörte Alexander den Berichten seines wackeren Admirals zu, ward sehr aufgeregt und sprach wiederholt seine Freude aus, daß er nun bald auch solche Abenteuer erleben werde. Obschon sich nach Nearchs Weggange die Krankheit verschlimmerte, das Fieber in der Nacht immer heftiger wurde, berief Alexander doch am andern Tage nach dem Bade und Opfer die Flottenosfiziere zu sich, um ihnen anzuzeigen, daß sie für übermorgen alles zu seinem Empfange auf der Flotte und zur Abfahrt bereit halten möchten. Noch immer hatte Alexander keine Ahnung von der Gefährlichkeit seiner Krankheit, bis nach dem Bade am Abend das Fieber sich heftiger einstellte, ihn furchtbar schüttelte und rüttelte, seine Kräfte sichtlich abnahmen und auch in der Nacht das Fieber ihn nicht einen Augenblick schlummern ließ. Durch Willenskraft wollte Alexander die Krankheit niederhalten, ließ sich daher am Morgen trotz des heftigsten Fiebers vor das große Bassin tragen, wo er unter großer Anstrengung das Opfer brachte. Hierauf ließ er die Offiziere vor, gab Befehle über die Fahrt der Flotte, besprach sich mit den Generalen über Besetzung einiger Offizierstellen und übertrug ihnen die Auswahl. Obschon die

9. Die weltgeschichtlichen Kämpfe des Altertums - S. 384

1890 - Gotha : Perthes
384 bewohner, von denen die meisten schon von Pfeilen des Königs getroffen sind. Kleidung. Farbe und Tracht deuten auf arabische oder syrische Völker. Weiterhin durchbohrt der König mit der Lanze einen Feind, und das folgende Bild zeigt die Rückkehr des Königs aus dem Lande der Neger. Er fährt ruhig auf seinem Wagen, hinten folgen gefangene Neger und rohe Gestalten mit Stricken um den Hals, mit gegürtetem Thierfelle um den Leib. Die Gefangenen führt der König den Göttern zu, die auf ihrem Throne sitzen. Die Figuren an der gegenüberliegenden Wand wiederholen die Siege über die Sheta und bestehen aus mehr als 800 Figuren. Eine lange Inschrift berichtet über den Feldzug und seinen Erfolg. — Solche bildliche Darstellungen mit den Berichten dazu vertraten die Stelle der Geschichtsbücher, hatten ja auch nur für den absoluten Herrscher Interesse. In Nubien erbaute Ramses außerdem noch vier Tempel. Zu einem derselben führt vom Nil aus eine doppelte Reihe von Sphinxen. Den alten Palast zu Karnak erweiterte er, fügte zu dem Palast zu Luxor Propyläen und einen großen Hof mit einer Säulenhalle und zwei ungeheuren Kolossen, ließ am Palast des Amenophis einen großen Portikus errichten, schmückte den Tempel zu Heliopolis und ließ dem Phra Obelisken widmen, sechs Kolosse vor dem Tempel des Ptah zu Memphis aufstellen, außerdem Kanäle graben und Dämme aufschütten, wozu er die Gefangenen benutzte. Auch wollte er vom unteren Nil einen Kanal nach dem Roten Meere anlegen, wo er eine Kriegsflotte unterhielt. Der Kanal kam zwar nicht zur Ausführung, doch ward bei dieser Gelegenheit viel wüstes Land in fruchtbares verwandelt. Diese Bauten sind um so staunenerregender, als man als Mittel zum Brechen, Bearbeiten und Glätten der Steine nur steinerne oder bronzene Werkzeuge, zum Fortschaffen nur Menschenkräfte oder Stiere hatte.

10. Die weltgeschichtlichen Kämpfe des Altertums - S. 190

1890 - Gotha : Perthes
190 Masse in den Kampf einzutreten, das Massengefecht als Nahegefecht zu führen und im Anlauf die feindlichen Reihen zu durchbrechen. Daher stand sie 16 Mann tief, d. H. 16 Mann hintereinander, wie bereits erwähnt ist, wobei die Lanzen der fünf ersten Glieder vorgestreckt wurden, über die Front hinausragten und einen undurchdringlichen Stachelwall bildeten, während die anderen Reihen ihre Lanzen aus die Schultern der Vordermänner legten, dieselben vorwärts drängten, aber nicht zurückweichen ließen. Außerdem war die Phalanx so gut eingeübt, daß sie jede Bewegung, Marschordnung, Stellung und Wendung schnell und sicher ausführte, ohne daß sich die Krieger gegenseitig hinderten. Die Zahl dieser Schwergerüsteten, welche das Fußvolk der Getreuen hießen, belief sich auf 18 000, die sich in sechs Bataillone von je 3000 Mann teilten und meist aus Macedonien stammten. Auch die Reiterei besaß in den macedonischen und thematischen Schwadronen schwergeharnischte Kämpfer, welche allesamt dem Adel angehörten, und an deren Spitze der König focht. Sie waren gleich tüchtig auf den Massen- und Einzelkampf eingeübt, daher den ungeordneten Schwärmen der leichten asiatischen Reiterei überlegen. Diese schwere Reiterei führte den ehrenvollen Namen „die Getreuen des Königs" und zählte 5000 Reiter, die in acht Geschwader eingeteilt und denen noch 600 griechische Reiter beigegeben waren. Auf diese Garde folgten die macedonischen Hypaspisten, benannt nach dem hohen Schilde Aspis. Sie waren halbleichte Truppen, wie etwa unsere Füsiliere, trugen einen leichten Schild, ein längeres Schwert und einen Linnenpanzer und waren besonders brauchbar zu Überfällen, Gewaltmärschen, Handstreichen, zur Besetzung von Höhen, Erzwingung von Flußübergängen und Unterstützung der Reiterangriffe. Diese Truppe zählte 6000 Mann, war in sechs Bataillone eingeteilt und hatte die Wache vor dem Königszelte.
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