Hilfe und Dokumentation zu WdK-Explorer

Diagramm für Aktuelle Auwahl statistik

1. Heimatkunde von Ostpreußen - S. 32

1914 - Frankfurt am Main : Diesterweg
32 Ii. Heimatkunde der Provinz Dstpreußen. Teile das Vieh untergebracht ist. Oer Raum darüber birgt die Kuttervorräte. Die andere haushälfte enthält eine große und eine kleinere, niedrige Stube, die durch einen gemeinsamen Ofen erwärmt werden. Oas kleine Hinterzimmer bewohnen oft die Eltern des jungen Lauern, welche an diesen die Wirtschaft ab- getreten haben. Die Zenster werden nie oder selten geöffnet. Lei der ärmsten Bevölkerung kommt es wohl vor, daß, namentlich im Winter, auch Hühner und junge Schweine, die vor Kälte geschützt werden müssen, ins Wohnzimmer auf- genommen werden. In solchen masurischen Hütten ist dann freilich die Rein- lichkeit nicht zu Hause. Oer Riasur ist königstreu und bekennt sich zur protestantischen Kirche. Es kommt ihm aber auch nicht darauf an, die katholischen Festtage mitzufeiern oder einen katholischen Wallfahrtsort in Gemeinschaft benachbarter Katholiken zu besuchen, wobei er von dem Gedanken ausgeht, daß solches eher nützen als schaden könne. Oer Aberglauben ist in Riasuren noch ebenso wie in Litauen verbreitet. Namentlich die Erdmännlein können nach Annahme der Riasuren demrienschenvonrutzen oder Schaden sein. Wahr- sagen und Kartenlegen sind oft und vielbe- gehrte Künste. Lei Krank- heit wird weniger der Arzt in Anspruch ge- nommen. Riehr soll das „Besprechen" der Krank- heit helfen. Ooch beginnt in neuerer Zeit auch der Aberglaube mehr und mehr zu schwinden. Eine besondere Tracht wie der Litauer besitzt der Rlasure nicht mehr. Oie männliche Bevölkerung trägt den langen, grauen Rock, im Winter den un- bezogenen Schafspelz, der anfangs weiß ist, bei längerem Gebrauch jedoch oft recht schmutzig wird. In früherer Zeit war bei den Riasuren eine rote Weste sehr beliebt, welche mit vielen blanken Knöpfen besetzt sein nutzte. Im Sommer geht man barfutz, im Winter auf holzschuhen. Gleich dem Litauer bereitet auch der Riasure aus roten Rüben ein säuerliches Gericht, das er „Schnittka" nennt. Oie ärmere Landbevölkerung nährt sich in der Hauptsache von Kartoffeln und Schwarzbrot. Weizenbrot gilt dem ärmeren Riasuren schon als Kuchen. Trotz des Kischreichtums des Landes sind bessere Zische auf der Tafel dort eine Seltenheit. Oer Riasure ist ein Kreund des „Wodki", d. i. des Schnapses. Auch stellt man hier und da noch aus zerquetschten Wacholderbeeren ein Kaddick- bier her. Oie Sprache der Riasuren ist auf dem Lande die polnische, die mit litauischen und deutschen Worten reich durchsetzt ist. Gleich den Litauern ist auch den Riasuren eine gewisse Gabe der Oichtung eigen, und auch unter ihnen gibt es Leute, die ohne Vorbereitung Gedicht und Melodie erfinden.

2. Für die Oberstufe - S. 63

1914 - Frankfurt am Main : Diesterweg
Vii. Aus der pommerschen Geschichte.9 63 Provinz steht der Ober-Präsident, der seinen Amtssitz in Stettin hat- hier wohnen auch die Vertreter der andern obersten Behörden: der kommandierende General des Ii. Armeekorps, der Ober-Landes-Gerichts- und der Konsistorial-Präsident. vie Bezirksregierungen in Stettin, Stralsund und Köslin sind den Regierungs- präsidenten unterstellt, die die Verwaltung des Kirchen- und Schulwesens, der direkten Steuern, Domänen und Forsten zu leiten haben. vie allgemeine Landesverwaltung des Kreises führt der Landrat, der auch als Vorsitzender des Kreistages und des Kreisausschusses die Kommunalverwal- tung leitet und Vorsitzender der Steuerkommission des Kreises ist. vem Ober-Präsidenten steht der prooinzialrat zur Seite, dem die Entscheidung über die ihm zugewiesenen staatlichen verwaltungsangelegenheiten übertragen ist ebenso wie dem Bezirksausschuß für den Regierungsbezirk und dem Kreis-, bzw. Stadt-Ausschuß für den Kreis oder die kreisfreie Stadt. vem Oberlandesgericht zu Stettin sind die Landgerichte in Stettin, Greifs- wald, Stargard, Köslin, Stolp sowie die sämtlichen Amtsgerichte der Provinz untergeordnet. vie Vertretung der Provinz führt der aus Abgeordneten der Land- und Stadtkreise gebildete Provinzial-Landtag. Dieser wählt zur Verwaltung der provinzialverbands-^ngelegenheiten den provinzialausschuß. Die laufenden Geschäfte führt der Landeshauptmann. ver Provinz sind unter Überweisung des provinzialfonds zur eignen ver- waltung übertragen: die Landarmen-, Irren-, Siechen-, Blinden- und Taub- stummen-Anstalten, die Fürsorgeerziehung Minderjähriger, verschiedene lvohl- tätigkeitsanstalten, die Landesmeliorationen u. a. Unter ihre Verwaltung gehört auch die elektrische Überland-Zentrale, die Pommern mit elektrischen Kraftwerken versorgt, und die Oberleitung der 17 pommerschen Kleinbahnen. Zu andern provinziellen Behörden gehören die Handwerks-, Landwirtschafts- und Handelskammern, die die Gesamtinteressen der durch sie vertretenen Berufe ihres Bezirks wahrzunehmen haben. Die Vertretungen des Handwerks haben ihren Sitz in Stettin und Stralsund, der Landwirtschaft in Stettin, des Handels in Stettin (Korporation der Kaufmannschaft), Stralsund und Stolp. )m preußischen Landtag hat die Provinz Pommern 26 Mitglieder, im Reichs- tag 14 Vertreter. Vii. Aus der pommerschen Geschichte. 1. Pommern zur Wendenzeit. A. Einwanderung der Slawen. Als die germanischen Völker die Lande an der Ostsee verließen, rückten slawische Volksstämme von Osten her an ihre Stelle. jsm dritten Jahrhundert n. Chr. ist das alte Pommern, dessen damalige Grenzen den heutigen nicht entsprechen, von ihnen besetzt, vie Slawen zwischen Weichsel und Elbe nannten sich Wenden, d. h. Bewohner des Flachlandes. Ihre Stämme östlich der Oder führten den Namen Pommern, westlich von diesem Fluß Liutizen, auf Rügen Ranen. B. Die Wendenzeit. flu ihre Zeit erinnern weder Lied noch Sagenbuch, aber manche Kunde, die gelegentlich aus der Erde ans Tageslicht befördert werden, ihre

3. Die weltgeschichtlichen Kämpfe des Altertums - S. 248

1890 - Gotha : Perthes
248 Reitern und berittenem Fußvolk eilte Alexanber des Nachts durch die wasserlose Heibe, wobei manche seiner Krieger ermattet liegen blieben. Da sah man bei Tagesanbruch die zerstreute, unbewehrte Karawane der Hochverräter, auf welche Alexanber lossprengte. Schrecken ergriff die Verräter, welche mit wildem Jammergeschrei auseinanber stoben. Nur wenige versuchten Widerstand, die anbetn flohen, Darms im Wagen in ihrer Mitte, um ihn herum seine Verräter. Wie die Macebonier sich mehr und mehr näherten, weil die Reiter schneller vorwärts kamen als der Wagen, wollten sich die Satrapen ihres Gefangenen entlebigen und sich vor etwaiger Strafe sichern, fielen über den wehrlosen Darius her, burchbohrten ihn mit Schwertern und Speeren und jagten dann nach verschiedenen Seiten bavon, inbein sie den sterbenben König auf der Lanbstraße liegen ließen. Bald barauf kam Alexanber heran, fanb aber nur die Leiche des Königs, welche er mit seinem Purpur bebeckt haben soll. Was man sonst noch erzählt, ist Sage, daß z. B. ein mace-bonischer Reiter, im Helm in der Wüste dem schmachtenben Alexanber Wasser gebracht habe, was aber Alexanber nicht an-nahm, weil seine Leute den Mut verlieren würden, wenn er allein trinke! Da sollen seine Begleiter jauchzenb ausgerufen haben: „Führe uns, wohin du willst! Wir sind nicht ermattet, wir bürsten nicht und sinb nicht sterblich, so lange bu unser König bist!" Alexanber stanb nun am Elbrusgebirge, bessen Pässe zum Kaspischen Meere, nach Iran und Turan führten. Das Gebirge war btcht bewalbet und schluchtenreich, dazu von kriegerischen Völkern bewohnt, welche Alexanber jeboch balb zur Unterwerfung zwang. Zugleich begann der Spartanerkönig Agis mit 20000 Mann offenen Ansstanb, ba er auf griechische Hilfe und persisches Gelb rechnete; boch schnell eilte Antipater mit 40 000 Kriegern herbei und schlug die Spartaner bei

4. Die weltgeschichtlichen Kämpfe des Altertums - S. 93

1890 - Gotha : Perthes
1. Karthago und Sicilien. (Nach Weber.) Die Karthager. Nachkommen der semitischen Phönizier, hatten an Afrikas Nordküste ihre Kolonieen nach und nach erweitert zu einem mächtigen Reiche, indem sie die dortigen Einwohner als Söldner in Dienst nahmen oder sie durch Warenumtausch an sich fesselten. Um ihren Handel zu sichern, erwarben sie im Laufe der Jahrhunderte Burgen, Städte und umfangreiche Stationsplätze aus den Inseln und an den Küsten des westlichen Mittelmeeres. Fast das ganze Abendland folgte den Fahnen der Punier, wie man die Karthager nannte. Gewisse Bürgerfamilien Karthagos bevorzugten den Waffendienst, trugen reichen Wafsenschmuck und verwalteten die höheren Offiziersstellen der Kolonialtruppen, die aus den angeworbenen Landesbewohnern bestanden; da sah man libysches Fußvolk mit langem Speere, daneben in Felle gekleidete, lanzenbewehrte numidische Reiter, die auf kleinen Pferden pfeilschnell dahin jagten, dazwischen spanische und gallische (französische) Söldnertruppen in nationaler Tracht, leichtbewaffnete Ligurer und Campaner aus Italien, sowie die gefürchteten Schleuderer von den Balearen, welche mittels ihrer ledernen Riemen Bleikugeln mit großer Heftigkeit warfen.

5. Bilder aus der jüdischen Vergangenheit - S. 100

1914 - Frankfurt am Main : Kauffmann
ten aber: „Wir haben niemals etwas vom Talmud gehört.“ Er durchzog nun das Gebirge Ararat bis Nisibis, von da nach Chossen Kepha, dann schlug er den entgegengesetzten Weg ein. In Nisibis ist eine grosse Gemeinde, dort ist die Synagoge des R. Jehuda den Bathira*) und zwei Synagogen, die noch von Esra gebaut wurden. In der einen ist ein roter Stein in die Wand eingelassen, der von den Steinen des Tempels herrührt. Von Nisibis ging er in acht Tagen nach Neu-Ninive; hier fliesst der Tigris vorbei, er überschritt diesen Fluss und ging drei Tage lang nach Alt-Ninive. Hier ist alles öde, der Boden ist schwarz wie Pech, und wo einst ein schöner Wald stand, ist alles verwüstet wie Sodom, kein Gras, keine Pflanze. Neu-Ninive hingegen hat eine grosse Gemeinde von ungefähr sechstausend Seelen und mehr. Sie hat zwei Fürsten, R. David und R. Samuel, zwei Brudersöhne aus dem Geschlechte des Königs David. Jedes Gemeindemitglied gibt jährlich einen Goldgulden Kopfgeld, die Hälfte erhält der Landesherrscher, der hier nicht König, sondern Sultan genannt wird und der selbst wieder dem Kalifen von Babel (Bagdad) untergeordnet ist. Die andere Hälfte erhalten die beiden Fürsten, die selbst Besitz an Feldern und Weinbergen haben. In diesen Ländern gibt es keine angestellten Vorbeter, auch in Persien, Medien und Damaskus nicht. Nur die Fürsten weisen ihre gelehrten Tischgänger an, einmal diesen, einmal jenen, vorzubeten. Der Fürst hat ein Gefängnis, Verbrecher darin einzusperren. Hat ein Jude mit einem Muselmann einen Streit, so wird der Schuldige, ob Jude oder Muselmann, vom Fürsten zu Gefängnis verurteilt. R. Pethachja wurde in Ninive krank, die Aerzte des Königs meinten, er werde nicht mit dem Leben davonkommen. Dort ist es üblich, dass, wenn ein fremder Jude *) Lebte kurz vor der Zerstörung des zweiten Tempels.

6. Deutsche Schulgeographie - S. 213

1908 - Gotha : Perthes
213 Namalmid1), und den größten Teil der Küste nehmen die gelbbraunen Hottentotten 2) oder Naman, die Urbevölkerung Südafrikas, ein; ihre Sprache zeichnet sich durch eigentümliche Schnalzlaute aus. Die Nordhälfte, das Tamara- (dämara) und Ambolaland^), wird von Bantunegern bewohnt, unter denen die Herero (hererv) durch Zahl und Reichtum an Rindern weitaus hervorragten. Früher lagen sie sich mit den Hottentotten wegen Weideplätze und Viehs beständig in den Haaren; erst die deutsche Herrschaft machte diesen Fehden ein Ende, brachte aber auch nicht den Frieden, weil sie trotz ihrer Schonung ein- heimischer Einrichtungen von beiden Volksstämmen gehaßt wurde. Zahl- reichen kleinen Erhebuugen folgte 180-4 der allgemeine Ausstand, der erst in dreijährigen Kämpfen niedergeworfen wurde. Keine Kolonie hat dem Reiche so viel Geld und Blut gekostet wie Südwestafrika. Aber es ist trotz seiner natürlichen Armut der Opfer wert, denn das Hochland ist, obwohl an der Grenze der Tropenzone gelegen, wegen seiner Trocken- heit gesund und eignet sich daher zur Besudelung durch deutsche Auswanderer. Freilich ist auch ihre Zahl sehr beschränkt, denn außer dem echt tropischen und genügend feuchten Amboland, das zwar Ackerbau in größerem Maßstäbe gestattet, aber wegen seiner Fieber- luft weiße Ansiedler ausschließt, eignet sich die Kolonie nur zur Vieh- zucht (Rinder in der Nord-, Schafe in der trockenen Südhälfte), und nur kleine Flecken können mit Hilfe künstlicher Bewässerung bebaut werden. Auch zur Hebung der Viehzucht muß das vorhandene Grund- Wasser durch Bruunenbohrungen erschlossen und das Regenwasser durch Stauvorrichtungen in den Tälern am Abfluß verhindert werden. Außer- dem muß auch für beffere Verkehrsmittel gesorgt werden. Bisher be- diente sich der Verkehr, wie in ganz Südafrika, nur des schwerfälligen Ochsengespanns und war durch den Mangel an Straßen und die zebirgige Beschaffenheit des Landes sehr gehemmt. Nur mit dem Kap- lande wurde etwas Handel getrieben. Eisenbahnen, die das Innere mit der Küste verbinden, sind hier in noch höherem Grade als in den tropischen Kolonien eine Lebensbedingung. Anfänge dazu sind schon vorhanden. Von Swakopmund führt eine Bahn durch das Tal des Swakop einerseits nachdem Regierungssitze Windhuk, anderseits nach den wertvollen Kupferbergwerken von Otavi; eine zweite, die zur Erschließung des bisher vernachlässigten Südens dienen soll, geht von der Lüderitzbucht aus, harrt aber mit Ausnahme einer kurzen Strecke »och ihres Ausbaues. x Zum Unterschied von Klein-Namaland südlich vom Oranje. 3) Hottentott ist ein holländisches Schimpfwort (Dummkopf); die Hotten-- t»tten nennen sich selbst Koi-Koin (d. h. Menschen) oder Naman. 3) Nach Negerstämmen benannt.

7. Deutsche Bürgerkunde und Volkswirtschaftslehre - S. 117

1911 - Frankfurt am Main : Diesterweg
117 Volkes zur Befriedigung seiner Bedürfnisse, und zwar nicht nur einfach die Summe der Einzelwirtschaften, sondern die Tätigkeit, welche darauf gerichtet ist, alle diese Einzelwirtschaften in eine richtige, dem Ganzen er- sprießliche Beziehung zueinander zu setzen. Volkswirtschaftslehre oder Nationalökonomie ist die Lehre von den im wirtschaftlichen Leben eines Volkes sich zeigenden Erscheinungen und Regeln. Aus der Geschichte der Volkswirtschaft. § 66. Die Wirtschaftsstufen der Güterbeschaffung. Die Geschichte soll uns das Verständnis der Gegenwart vermitteln. In der geschichtlichen Zeit können wir verschiedene Wirtschaftsformen — oder da diese Formen eine aufsteigende Entwicklung zeigen: Wirtschafts- stufen — Wirtschaftsstufen der Güterbeschaffung — unterscheiden. 1. Die Stufe der Sammel- und niederen Jagdvölker. Die Menschen sammeln, was ohne besondere Arbeit ihrerseits ihnen in der Natur sich bietet (Okkupation): Früchte (Beeren, Knollen), Wurzeln; sie betreiben niedere Jagd: auf kleine Tiere — Würmer, Schnecken, Insekten. Produktionselement ist in der Hauptsache nur die Natur. Auf dieser Stufe stehen noch heutzutage die Australier und Polynesier. 2. Die Stufe der höheren Jäger- und Fischervölker. Der Mensch betreibt richtig Jagd in modernem Sinne mit Waffe und Fischerei mit Werkzeug. Alle drei Produktionselemente: Natur, Arbeit, Kapital. Auf dieser Stufe wird der Mensch durch die Art der von ihm gewählten Lebensbedürfnisse gezwungen, sich für ungünstige Zeiten Vorräte anzulegen; wir haben damit hier zuerst eine planmäßige Ordnung der Bedürfnisbefriedigung, d. h. den Anfang einer Wirtschaft. Jägervölker noch heute: Hottentotten und Buschmänner, Botokuden. Fischervölker: auf der Vancouverinsel und in Ländern der kalten Zone. 3. Die Stufe der Hirtenvölker (Nomadenvölker). Tiere, die vielleicht auf der Jagd gefangen, lernt der Mensch zähmen; er wird sich des Nutzens bewußt, den nicht getötete Tiere ihm leisten können, und sucht eine größere Anzahl von Tieren seinen Zwecken dienstbar zu machen. Halbwilde Herden treibt er — nach Art der nordamerikanischen Cowboys oder der südamerikanischen Llaneros und Gauchos oder der Hirten der römischen Campagna — von einem Weideplatz zum andern, ohne festen Wohnsitz, jedesmal genötigt, wenn er von den Tieren Einzelnutzen, wie Milch, gewinnen will, sie einzufangen. Auf dieser Stufe hat der Mensch große Bodenflächen nötig, leicht kommt er, besonders bei Vermehrung der Bevölkerung, in Konflikt mit andern seinesgleichen, die gleiche Boden-

8. Lehrbuch der Europäischen Staatengeschichte für Schulen - S. 131

1794 - Gotha : Ettinger
\ Ix. Italien. 131 ix. Italien. A. Allgemeine Geschichte desselben. 1. Italien wird größtentheils von deutschen Völkern unterjocht. Westgothen unter dem Manch bis 412. Heruler unter demodoacher 476. Ostgvthen unter Dietrich dem Großen 495. Residenz zu Ravenna. Griechische Kaiser seit 552. Die Ostgothett wurden vom K. Iustinian verdrängt. Exar- chen zu Ravenna. Longobarden seit 56z. Ursprung der neuern Italiener und ihrer Sprache. 2. Italien kömmt unter die Herrschaft der Ca- rolinger. Schon Pipin bekriegte die Longobarden, und 7^4 nahm ihnen das Exarchat weg. Karl der Große zwang den longobardischendie- 771 trich, ein Mönch zu werden. Auch stellte er die abendländische Kaiserwürde wieder her. Nach Karls Tode wurde sein Enkel Bernhard 814 König von Italien. Diesem ließ sein Onkel Kaiser Ludwig der Fromme die Augen aus- 8l7 stechen. Durch den Vertrag zu Verdun wurde Italien 84z dery ältesten Sohne Ludwigs des Frommen, dem Kaiser Lothar, zu Th?il. Dieser hatte I - wie-

9. Geschichte der frühesten Staaten - S. 30

1808 - Frankfurt am Main : Andreä
Zs §. ?r- Häusliche Verfassurtg. Die Babylonier waren anfangs thätig, später weichlich, träg und rachgierig. Durch den fruchtbaren Boden wurde die Weichlichkeit, erhalten, und durch den Aberglauben die Kultur gehemmt. In ihrer Kleidung liebten sie Pracht. Sie trugen Gold- und Silbersioffe mit kostbaren Steinen besetzt. Ihr Anzug bestand j) in einem langen leinenen Unterkleide, 2) einem purpnr r oder vielfarbigen Oberrocke, 3) einem weißen Mantel; Turban, lange Haare, Ringe an den Fingern, Stöcke mit Verzierungen. Sie salbten sich mit wohlriechenden Gewässern. In Städten hielt man üppige Mahlzeiten, die Kost auf dem Lande waren gedörrte Fische und eingesalzene Fledert mause. — Bei dem sazaischen Feste mußten die Herren ihre Sklaven prächtig bewirthen und selbst bedienen. Bei den Ehen hatten sie verschiedene Gebräuche.— Für wohlgebildete Frauenzimmer wurde Geld zur Aussteuer des häßlichen Hinterleger. Von Aerzten wußten sie nichts. Die Kranken wurden an einen öffentlichen Ort gebracht, und jeder Vorübergehende mußte ein Arzneimittel angeben. Die Tobten wurden mit Wachs und Honig überstrichen, und mit lauten Klagen begraben. §. 72. Handlung und Verkehr. Babylon lag für den Land/ und Seehandel sehr glücklich. Der Landhandel ging über Persien nach der kleinen Bucharei, vielleicht bis nach China. Der Seehandel über den persischen Busen nach Arabien, Indien u s. w. Dievoruehmsien Handelsartikel waren: gefärbte Webereien, Fußdecken, Tapeten, Gewänder (Syndone) wohlriechende Gewässer. — Babel der Stappelort des Karavanenhandels. 3. Geschichte. §. Man theilet die Geschichte der Babylonier am besten in zwei Zeiträume ab:

10. Geschichte der ersten Hälfte des Mittelalters - S. 33

1809 - Frankfurt am Main : Andreä
35 §. 6o. Karl bekam Austrasien und das halbe Aquitanien; Karl? mann die zweite Hälfte von Aquitanien , Burgund und Neur siricn. Zwischen beiden Brüdern war keine Einigkeit, und wlr würden vielleicht die riämttche Auftritte, wie bei den Merovingern sehen, wenn nichtkarlmann 771 schon gestorben wäre. Karlmann hinterließ zwar zwei Söhne, aber diefb wurden von Karin aus ihren Staaten verdrängt, und welcher nun den ganzen fränkischen Staat erhielt. ' $. 61. Karl des Großen Regierung ist eine Reihe glüklkcher Begebenheiten, und von großem Einflüsse auf seine Staaten, in Hinsicht der Kultur und des Anbaues. Er war der größte Mann seiner Zeit, unter einer rohen, verdorbenen Nation durch sich selbst gebildet, ein geschikter General, ein einsichtsvoller Staatsmann, ein Freund der Gelehrten, und selbst gelehrt. Nur unersättliche Eroberungssucht verdunkelt seinen Charakter. Es scheint auch,daß er seine Familie vernachläßigte, und war deswegen nnqlüklich in derselben. H. 62. Thaten: 1) Er erobert das Reich der Longobarden, 774. Die Veranlassung dazu war, weil der longobardische * König Dcsiderius den Pabsi Adrian zwingen wollte, seine Enkel, die von Kart vertriebenen karlmännische» Prinzen, zu Königen von Frankreich zu salben. 2) Er schlägt die Araber, 778, und nimmt ihnen das Land bis an den Ebro, später auch nach Mallorka und Minorka. Die Gelegenheit hierzu war die Einladung des Emirs Jbnralrarabi, welcher sich gegen den Kalifen Addor rahman empöret hatte (die spanische Mark). 3) Er vertreibt den ungehorsamen Herzog Thassilo Hl gus Baiern, und vereiniget dieses Land mit der Krone, 788; 4) Er macht wiederholte Zuge gegen die Sachsen (von 772 bis 6c 3), welche sich unter ihrem Anführer Wittekind, tapfer vertheidigten, bis sie endlich besiegt sich unter.' werfen, Christen werden, und einen geringen Trlbut Myem. Wcltgesch., 5. Heft. E
   bis 10 von 118 weiter»  »»
118 Seiten  
CSV-Datei Exportieren: von 118 Ergebnissen - Start bei:
Normalisierte Texte aller aktuellen Treffer
Auswahl:
Filter:

TM Hauptwörter (50)50

# Name Treffer  
0 0
1 0
2 1
3 3
4 3
5 22
6 2
7 7
8 0
9 5
10 31
11 5
12 0
13 1
14 1
15 5
16 87
17 7
18 0
19 3
20 0
21 1
22 72
23 2
24 1
25 0
26 3
27 1
28 1
29 1
30 5
31 0
32 0
33 4
34 0
35 0
36 2
37 12
38 3
39 3
40 2
41 2
42 0
43 1
44 0
45 17
46 3
47 0
48 2
49 1

TM Hauptwörter (100)100

# Name Treffer  
0 17
1 112
2 12
3 95
4 153
5 14
6 29
7 16
8 33
9 53
10 29
11 42
12 43
13 35
14 31
15 22
16 247
17 313
18 10
19 140
20 18
21 128
22 46
23 160
24 43
25 25
26 46
27 6
28 124
29 23
30 5
31 15
32 28
33 11
34 13
35 18
36 144
37 14
38 33
39 144
40 90
41 94
42 106
43 80
44 8
45 186
46 24
47 17
48 16
49 18
50 12
51 55
52 40
53 10
54 157
55 26
56 19
57 7
58 9
59 44
60 50
61 35
62 8
63 18
64 44
65 37
66 17
67 8
68 108
69 32
70 46
71 73
72 238
73 11
74 8
75 506
76 175
77 339
78 15
79 72
80 17
81 10
82 237
83 102
84 65
85 19
86 5
87 232
88 30
89 15
90 2
91 157
92 584
93 13
94 253
95 106
96 17
97 36
98 131
99 10

TM Hauptwörter (200)200

# Name Treffer  
0 54
1 12
2 7
3 4
4 1
5 5
6 67
7 3
8 2
9 0
10 12
11 10
12 21
13 9
14 14
15 2
16 2
17 0
18 3
19 24
20 60
21 0
22 0
23 2
24 19
25 19
26 0
27 2
28 19
29 9
30 0
31 18
32 34
33 35
34 36
35 0
36 0
37 4
38 5
39 3
40 3
41 0
42 16
43 65
44 0
45 8
46 7
47 22
48 37
49 0
50 10
51 9
52 9
53 8
54 13
55 0
56 0
57 1
58 6
59 45
60 3
61 1
62 6
63 1
64 6
65 3
66 3
67 0
68 2
69 0
70 2
71 0
72 1
73 0
74 3
75 11
76 30
77 0
78 14
79 0
80 4
81 75
82 15
83 62
84 12
85 19
86 23
87 41
88 10
89 25
90 2
91 13
92 3
93 9
94 3
95 11
96 5
97 4
98 4
99 7
100 16
101 43
102 12
103 12
104 131
105 0
106 2
107 25
108 9
109 55
110 10
111 2
112 12
113 60
114 29
115 34
116 3
117 6
118 5
119 47
120 16
121 12
122 4
123 87
124 11
125 32
126 20
127 197
128 8
129 17
130 4
131 38
132 6
133 40
134 169
135 5
136 48
137 14
138 22
139 17
140 3
141 0
142 49
143 18
144 1
145 11
146 3
147 3
148 3
149 4
150 0
151 3
152 90
153 24
154 22
155 11
156 1
157 1
158 0
159 281
160 10
161 0
162 0
163 0
164 2
165 15
166 60
167 8
168 20
169 4
170 0
171 0
172 5
173 101
174 0
175 199
176 5
177 90
178 23
179 31
180 3
181 0
182 11
183 58
184 71
185 75
186 21
187 52
188 35
189 41
190 2
191 5
192 19
193 92
194 3
195 60
196 22
197 3
198 1
199 4